1859 / 138 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

e A der beee 8 lauten Oppofitions⸗ Cheers I wird.

ʒ bis dahin das Haus zu vertagen. 8 85 vn hen 2 Sehru uns 9 mit 8 Antrage einverstanden. In gut unterrichteten Kreisen wird versichert, Königin die Abdankung Lord Derby's angenommen habe. Lords Palmerston und Granville hatten bereits und ist die Kabinetsbildung im Vorschreiten.

jetzt frei von hindernden Alliancen sei.

Frankreich. Paris, 11. Juni. Abends das Palais Rohal verlassen und im Schlosse von Meudon bezogen.

Antonini, in Privat⸗Audienz.

Nach Allem, was aus den Kriegshäfen verlautet, setzt Frankreich Auch Lyoner Blätter bestätigen unter Anderem, daß außer den schon erwähnten 120 Kanonen⸗ Flachbooten von 5 Pferdekraft, die eine gezogene Kanone erhalten, und

seine Rüstungen zur See mit Nachdruck fort.

82

den 40 speziellen Transportschiffen, die bis August fertig sein muͤssen, auch ein Marine⸗Schüͤtzencorps gebildet wird, das auf den lombar⸗ dischen Fluͤssen und an den Küsten des Adriatischen Meeres ope⸗

riren soll.

Der Kultus⸗Minister hat durch Rundschreiben die Erzbischöfe und Bischöfe des Reiches, so wie den Präsidenten des Direktoriums der Kirche augsburgischer Konfession, die Präfidenten der Konfisto⸗ rien der reformirten Kirche und den Prafidenten des israelitischen am 12. Juni in allen Kirchen

Central⸗Konsistoriums aufgefordert, ein Tedeum für den großen Sieg bei Magenta zu veranstalten.

Die heute im „Moniteur“ veröffentlichte Bilanz der Bank von Paris um 7 ½ Millionen ab⸗, dagegen in den Departements um 60 ½ Mil⸗ Durch die Vermehrung von 53 Millionen

Frankreich ergiebt Folgendes: „Der Metallbestand hat in

lionen zugenommen. stieg er auf 571 ½ Millionen. Das Portefeuille s. S. wuchs um 3 Millionen in Paris und um 21 Millionen in den Departements; es stieg auf 535 ½ Millionen. Der Banknoten⸗ Umlauf nahm um 67 ½1ꝙ Millionen ab und wich von 736 auf 669 Millionen. Das Staats⸗Guthaben hob sich um 94 ½ Millionen, auf 204 Millionen. Die Privat⸗Guthaben vermehrten sich um 37 Millionen in Paris und nahmen in der Provinz um 100,000 Frs. ab. Die Vorschüsse verminderten sich um 28,600 Frs. auf Barren und Münze und Zum 9 ½ Millionen auf franzoͤfische Fonds. Die Vorschüͤss⸗ auf Eisenbahn⸗Actien und Obligationen vermehrten sich um 7 ½ Millio⸗ nen und um 39,100 Frs. auf Obligationen des Credit Foncier.“ 12. Juni. er „Moniteur“ enthält folgende Wider⸗ legung: „Man hatte gemeldet, der Nuncius des heiligen Vaters habe in Wien bei einer religiösen Feier den Schutz des Himmels für die österreichischen Waffen erfleht. Wir sind im Stande, diese Behauptung für durchaus grundlos zu erklären.“ Das amtliche Blatt meldet ferner: „Der „Caffarelli“, der „Panama“ und die „Ariege“ trafen theils am 7ten und theils am 8ten in Toulon mit 1426 österreichischen Gefangenen, die sie in Genua an Vord ge⸗ nommen, ein. Am gten trafen in Marseille 3676 andere Gefan⸗ gene, darunter 4 höhere und 72 Offtziere, ein; dieselben wurden auf den Dampf⸗Fregatten „Darien“, „Albatros“ und „Orenoque“, so wie auf dem Transportschiffe „La Loire“ von Genug übergesetzt. Andere Gefangene werden erwartet.“ 8 Die Kunst⸗ Ausstellung im pariser Industrie⸗Palaste ist laut Anzeige des „Moniteur“ bis zum 30. Juli verlängert worden. as durch Dekret vom 30. April erfolgte Verbot der Aus⸗ fuhr von Waffen und anderen Kriegsgegenständen ist, wie der „Ocean“ von Brest melde t, laut einer Entscheidung des Finanz⸗ Ministers vom 28. Mai nicht auf die Ausfuhr solcher Artikel nach den französischen Kolonieen anwendbar. Spanien. Madrid, 9. Juni. Heute hat Azevado den Exminister Collandes vor dem Senat vertheidigt. In seiner Ver⸗ theidigungsrede erhob er starke Anklagen gegen Mora. Cortina hat sich vorbehalten, morgen auf diese Angriffe zu antworten. Italien. Ueber den Uebergang über den Tieino und die Schlacht b nta bringt der „Moniteur Universel“

Hauptquartier zu San Martino vom 5. Juni atirtes Bulletin der stalienischen hm , 2

„Die um Alessandria versammelte große Hindernisse vor sich zu besiegen.

französische Armee hatte

r Wenn sie auf Piacenza rückte, hatte sie die Belagerung dieses Platzes zu ntantehihen

sich mit bewaffneter Hand den Uebergang über den Po zu er⸗ öffnen, der an diesem Punkte nicht weniger als 900 Metres breit ist, und diese so schwierige Operation mußte Angesichts einer feindlichen Armee von mehr als 200,000 Mann ausgeführt werden. Wenn der Kaiser den Fluß bei Valenza überschritt, so fand er den Feind auf dem rechten Ufer bei Mortara concentrirt, und er konnte denselben in dieser Stellung nur durch getrennte Kolonnen angrei⸗ fen, da inmitten eines von Kanäͤlen und Reisfeldern durchschnitte⸗

nen Terrains manövrirt werden mußte. Daher war auf beiden

Seiten ein fast unübersteigliches Hinderniß vorhanden. Der Kaiser

1098 81“ 8 John 8 beantragt, die Thronrede am nächsten Freitag in Erwägung zu Lord Palmerston kam nur

daß die Die Audienzen

Bei dem gestern stattgehabten Citybankett erklärte Lord Derby, daß England bis

Prinz Jerome hat gestern seine Sommer⸗Refidenz Die Prinzessin Clotilde empfing gestern den außerordentlichen neapolitanischen Gesandten, Marchese

* 11X“*“” 5 beschloß, basselbe zu umgehen und die Oesterreicher zu überliste indem er seine Armee auf dem rechten Ufer zusammenschaart⸗ und sie Casteggio und sogar Bobbio an der Trebbia besetzen ließ Am 31. Mai erhielt die Armee Befehl, mit dem linken Flügel vor. zugehen, und sie uͤberschritt den Po bei Casale, dessen Bruͤcke 8 unserer Gewalt geblieben war; sie schlug sofort die S 2 Vercelli ein, wo der Uebergang über die Sefia bewirkt wurde u unseren Geschwindmarsch auf Novara zu schützen und zu decken Die Anstrengungen der Armee waren nach dem rechten Flügel auf Robbio gerichtet, und zwei ruhmvolle Gefechte, die auf dieser Seite von den sardinischen Truppen geliefert wurden, hatten auch noch die Wirkung, daß sie dem Feinde den Glauben einflößten, wir rückten auf Mortara los. zösische Armee nach Novara gewandt und dort auf demselben Flecke wo zehn Jahre früher Karl Albert gekämpft hatte, Stellung genommen Dieser kuͤhne Marsch war durch 100,000 Mann, die auf unserem rechten Flügel in Olengo vor Novara lagerten, beschützt worden Unter diesen Verhältnissen mußte der Kaiser demnach der Reserbe die Ausführung der Bewegung, die hinter der Schlachtreihe im Werke war, anvertrauen. Am 2. Juni wurde eine Division der Kaisergarde auf Turbigo am Ticino dirigirt, und da fie hier keinen Widerstand fand, so schlug sie daselbst drei Brücken. Da der Kaiser Nachrichten erhalten hatte, welche darin übereinstimmten, daß der Feind sich auf das linke Flußufer zuruͤckziehe, so ließ er an diesem Punkte das Armee⸗Corps des Generals Mac Mahon über den Ticino gehen und demselben am folgen⸗ den Tage eine Division der sardinischen Armee nachrücken. Unsere Truppen hatten auf dem lombardischen Ufer kaum Fuß gefaßt, als sie daselbst auch schon durch ein von Mailand auf der Eisenbahn ein⸗ getroffenes österreichisches Armee⸗Corps angegriffen wurden. Sie trieben dasselbe vor des Kaisers Augen fiegreich zurück. An dem⸗ selben 2. Juni räumte der Feind, als die Division Espinasse auf der Straße von Novara nach Mailand bis Trecate, von wo sie den Brückenkopf von Buffalora bedrohte, vorgegangen war, eleng die Verschanzungen, welche er an diesem Punkte aufgeworfen, und zog sich auf das linke Ufer zurück, wobei er die steinerne Bruͤcke, die an dieser Stelle über den Fluß führt, sprengte. Die öster⸗ reichischen Minen hatten jedoch nicht vollstäͤndig gewirkt, und da die beiden Brückenbogen, die der Feind umzuwerfen bezweckte, sich blos ge⸗ senkt hatten, ohne einzustürzen, so war der Uebergang nicht unterbrochen. Der 4. Juni war vom Kaiser zur definitiven Besitzergreifung vom rechten Ufer des Ticino anberaumt worden. Das des Generals de Mac Mahon sollte, verstarkt durch die Division der Letig ue der Kaiser⸗Garde und gefolgt von der ganzen Ar⸗ mee des Königs von Sardinien, von Turbigo auf Buffalora und Magenta rücken, während die Grenadier⸗Division der Kaiser⸗Garde sich des Bruͤckenkopfes von Buffalora auf dem linken Ufer bemäch⸗ tige, und das Armee⸗Corps des Marschalls Canrobert auf dem rechten Ufer heranrücke, um den Ticino an demselben Punkte zu überschreiten. Die Ausfuührung dieses Operationsplanes wurde durch einige jener Zwischenfälle, die man im Kriege stets mit in Rechnung bringen muß, erschwert. Die Armee des Königs erlitt beim Uebergang über den Fluß Verzögerung, und nur eine sardinische Divifion konnte in nicht unerheblicher 18. dem Corps des Generals Mah Mahon folgen.

er Marsch der Division Espinasse erlitt gleichfalls Verzug, und eben so fand das Corps des Marschalls Canrobert, als es Novara

verließ, um zum Kaiser zu stoßen, der sich in Person nach dem

Brückenkopfe von Buffalora verfügt hatte, auf der Heerstraße so viele Hindernisse, daß es erst sehr spaͤt am Ticino eintreffen konnte. Dies war der Stand der Dinge, und der Kaiser erwartete nicht ohne Besorgniß das Zeichen von der Ankunft des Corps von General de Mac Mahon in Buffalora, als er gegen 2 Uhr von dieser Seite her lebhaftes Gewehr⸗ und Geschüͤtzesfeuer vernahm. Der General traf ein. Der Augenblick, um ihn zu unterstützen, auf Magenta zu rücken, war da. Sofort ließ der Kaiser die Brigade Wimpffen auf die von den Oesterreichern besetzten außerst starken Stellungen vor der Brücke losbrechen; die Brigade Clerec folgte der Bewegung. Die Anhöhen, welche den Naviglio (großen Kanal) einfassen, und das Dorf Buffalora wurden durch den Ungestüm unserer Truppen rasch genommen. Letztere befanden sich nun aber beträchtlichen Truppenmassen gegenüber, die sie nicht durchbrechen konnten, und welche sie am Weiterrücken verhinderten. Waͤhrend der Zeit ließ sich das Armee⸗Corps des Marschalls Canrobert nirgends blicken, und andererseits hatte das Geschüͤtz⸗ und Gewehrfeuer, wodurch die Ankunft des Generals de Mac Mahon angekündigt worden, voll⸗ ständig aufgehört. War die Kolonne des Generals zurück⸗ geschlagen worden, und hatte die Garde⸗Grenadier⸗Di⸗ vision allein die ganze Wucht des Feindes zu tragen? Hier ist der Ort, uͤber das Manöver, das die Oesterreicher gemacht hatten, Aufschluß zu geben. Als dieselben in der Nacht des 2. Juni erfahren hatten, die französische Armee habe den Ueber⸗ gang über den Ticino bei Turbigo durch Ueberraschung bewirkt,

hatten sie in Eile bei Vigevano drei Armee⸗Corps über diesen Fluß zurüͤckgehen lassen, welche die Brücken hinter sich verbrannten. Am

Während derselben Zeit aber hatte sich die fran.

Armee⸗Corps

1 8 8 8 8 k

ens standen fie, 125,000 Mann stark, dem Kaiser gegen⸗ I. diese weit überlegenen Streitkraͤfte hatte die Garde⸗ über, dier⸗Divifion, bei der sich der Kaiser befand, allein den Kampf zu bestehen. In dieser bedenklichen Lage legte der General Regnault de St. Jean d'Angely, so wie die unter ihm kommandirenden Generale Proden der größten Energie an den Tag. Dem Divifions⸗General Mellinet wurden zwei Pferde unter dem Leibe getödtet; General Clerc fiel, tödtlich verwundet; General Wimpffen wurde am Kopfe verwundet; die Kommandanten Desmẽé und Maudhuy, von den Garde⸗Grenadieren, wurden getödtet; die Zuaven verloren 200 Mann und die Grenadiere erlitten nicht minder beträchtliche Ver⸗ luste. Endlich, nach langem, vierstündigem Harren, waͤhrend welcher Zeit die Division Mellinet ohne Wanken den Angriffen des Feindes Widerstand geleistet, traf die Brigade Picard, den Marschall Canrobert an der Spitze, auf dem Kampfplatze ein. Bald darauf erschien die Division Vinoy vom Corps des Generals Niel, den der Kaiser hatte berbeirufen lassen, dann endlich auch die Divisionen Renault und Trochu vom Corps des Marschalls Canrobert. Zu gleicher Zeit ließ sich das Geschützfeuer des Generals Mac Mahon auf's Neue von fern vernehmen. Auf seinem Marsche aufgehalten und minder stark, als es hätte sein sollen, war das Corps des Generals in zwei Kolonnen auf Magenta und Buffalora vorgegangen. Da der Feind die Absicht zeigte, sich zwischen diese beiden Kolonnen zu werfen, um sie abzuschneiden, so hatte General de Mac Mahon die auf dem rechten Fluüͤgel mit der, die auf dem linken in der Richtung nach Magenta zog, vereinigt; dadurch erklärt es sich, wie zu Anfang der Schlacht das Feuer bei Buffalora aufhörte. Sofort hatten die Oesterreicher, als sie sich auf der Fronte und auf dem linken Fluügel in die Enge getrieben sahen, das 28 Buffalora geraͤumt und den größten Theil ihrer Streitkräfte dem General de Mac Mahon vor Magenta entgegengestellt. Das 45. Linien⸗Regiment eilte mit Unerschrockenheit zum Angriffe auf die Meierei Cascina Nuova, die vor dem Dorfe liegt und die von zwei ungarischen Regimentern vertheidigt wurde. Fünfzehnhundert Mann des Feindes streckten hier das Gewehr, und die Fahne wurde auf der Leiche des Obersten genommen. Während dieser

Zei rd die Division de la Motterouge von beträchtlichen Streit⸗ Fäften⸗ delch⸗ üsh, von der Division Espinasse abzuschneiden suchten, bedrängt. General de Mac Mahon hatte in zweiter Fnüe die dreizehn Bataillone der Garde⸗Voltigeurs unter Kommando des tapferen Generals Camou aufgestellt, die nun in Linie vorrückten und im Centrum gegen die Angriffe des Fein e Stand bielten und die Divifionen der Generafe de la Motkerouge und Espinasse in den Stand setzten, nachdrücklich wiederum Offenfive zu ergreifen. In diesem Augenblicke des allgemeinen Angriff ließ der die Artillerie des 2ten Corps befehligende General Auger auf der Eisenbahn⸗Chaussee 40 Feuerschluͤnde auffahren, welche indem sie die in großer Unordnung defilirenden Oesterreicher in der Flanke faßten und sie von der Seite Gen ein schreckliches Blutbad unter ihnen anrichteten. Zu Ma⸗ genta, welches noch der Feind hartnäckig vertheidigte, wuͤthete 82 furchtbarer Kampf. Auf beiden Seiten fühlte man, daß dort der Schlüssel der Stellung sei. Unsere Truppen bemäͤchtigten sich eines Hauses nach dem anderen, indem sie den Oesterreichern ungeheure Verluste beibrachten. Ueber 10,000 derselben wurden kampfunfähig gemacht, und der General de Mac Mahon machte ungefähr 5000 Gefangene, darunter ein ganzes Regiment, das bon dem e Hauser befehligte 2te Regiment der Jäger zu Fuß. Allein das ehs des Generals selbst hatte viel zu leiden; 1500 Mann wurden getödte oder verwundet. Beim Angriff auf das Dorf waren General Espinasse und sein Ordonnanz⸗Offizier, Lieutenant Froidefond, getödtet worden. Ebenso waren die Obersten Drouhot vom 65. Linien⸗Regiment und de Chabrière vom 2. Regiment der Fremdenlegion au 86 Spitze ihrer Truppen gefallen. An einer anderen Stelle ie Divisionen Vinoy und Renault unter Befehl des Marschalls Can⸗ robert und des Generals Niel Wunder der Tapferkeit. die am Morgen von Novara abmarschirte Divifion Vinoh war kaum zu Trecate angekommen, wo sie bivouakiren sollee, als B Kaiser berbeigerufen wurde. Sie marschirte im Sturmschri bi nach Ponte di Magenta, indem sie den Feind aus fe dc ihm eingenommenen Stellungen vertrieb und über 1000 Gefangene machte. Da sie jedoch mit überlegenen Streitkraͤften dn hehn hatte, so erlitt sie schwere Verluste. 11 Offiziere wurden getö 18 und 50 verwundet, während die 899 der ä gh⸗ machten Unteroffiziere und Soldaten 650 betrug. s 3 ha das 85. Linien⸗Regiment stark. Der Kommandant 898 18 diesem Regimente ward muthig kaäͤmpfend an der Spitze seine . taillons getödtet, und die übrigen Oberoffiziere wurden 89 General Martimprey erhielt bei Führung seiner Schußwunde. Auch die Truppen des Marschalls 1-⸗ 8 litten bedauernswerthe Verluste. Der Oberst von Feseheget * 12 Generalstabs⸗Chef, ward an seiner Seite getödtet; Oberst ha ne vom 90. Regiment ward von 5 Schüssen tödtlich Seh 8 und mehrere Offiziere der Division Renault wurden kampf⸗

denn, tapfere Soldaten der italienischen Armee!

1099

Mal hintereinander verloren und wieder genonnen wurde. Endlich, gegen 49 Uhr Abends, blieb die französische Armee Herrin des Schlachtfeldes, und der Feind zog sich zurück, indem er 4 Kano nen, deren eine von den Garde⸗Grenadieren genommen worden war, 2 Fahnen und 7000 Gefangene in unseren Haͤnden ließ. DOts⸗ Zahl der kampfunfaͤhig gewordenen Oesterreicher läßt sich auf etwa 20,000 schätzen. Auf dem Schlachtfelde fand man 12,000 Flinten und 30,000 Tornister. Die österreichischen Corps, welche gegen uns kämpften, waren die von Clam⸗Gallas, Zobel, Schwarzenberg und Liechtenstein. Den Oberbefehl führte Feldmarschall Gyulai. So hatte also das verbündete Heer fünf Tage nach dem Abmarsche von Alessandria drei Kämpfe geliefert, eine Schlacht gewonnen, Piemont von den Oesterreichern befreit und die Thore Mailands geöffnet. Seit dem Gefechte von Montebello hat das österreichische Herr 25,000 Todte und Verwundete, 10,000 Gefangene und 17 Kanonen verloren. Der pariser „Moniteur“ vom 12. Juni bringt drei Aktenstuͤcke in Betreff der italienischen Verhältnisse, welche am 11. Juni bereits an der pariser Börse angeschlagen waren: Die Proclamation des Kaisers an die Italiener, ferner eine Proclamation des Kaisers an die italienische Armee und endlich einen Bericht des General⸗Quar⸗ tiermeisters an den Kriegs⸗Minister.

Die Preclamation des Kaisers an die Italiener lautet: Italiener! Nachdem das Kriegsglück mich heute in die Hauptstadt der Lombardei führt, will ich euch sagen, weshalb ich hier bin. Als Oesterreich ungerechter Weise Piemont angriff, beschloß ich, meinen Verbündeten, den König von Sardinien, zu unterstützen: die Ehre und die Interessen Frank⸗ reichs machten es mir zur Pflicht. Eure⸗ Feinde, welche auch die meinen sind, haben versucht, die allgemeine Sympathie, welche Europa für eure Sache hegte, zu schmälern, indem sie glauben ließen „ich führte den Krieg nur aus persoͤnlichem Ehrgeiz oder um Frankreichs Gebiet zu ver⸗ größern. Wenn es Männer giebt, welche ihr Zeitalter nicht begreifen, so gehoͤöre ich nicht zu dieser Menschenklasse. Bei dem dafhen stande der öffentlichen Meinung ist man in unseren Tagen größer den moralischen Einfluß, welchen man ausübt, als durch u1u“6“ Eroberungen, und nach diesem moralischen Einflusse strebe ich mit 0 8, indem ich zur Befreiung eines der schönsten Theile Europa’'s hesta gen Die Art, wie ihr mich empfangen, hat mir schon bewiesen, daß üihr u begriffen habt. Ich komme nicht hierher mit dem 8820 Plane, die Fürsten zu vertreiben, noch euch meinen Wi 4 aufzuerlegen; meine Armee wird sich nur mit zwei Dingen be⸗ fassen: eure Feinde zu bekämpfen und die Ordnung im Innern aufrecht zu erhalten; sie wird der freien Kundgebung eurer gerechten Wünsche kein Hinderniß in den Weg legen. Die Fürsehung begünstigt bisweilen die Völker wie die Individuen, indem fie ihnen die Gelegenbeit giebt, ploͤtzlich groß zu werden, aber unter der Bedingung, daß sie 8ne6 zu benutzen verstehen. Benutzt also das Glück, welches sich euch darbietet! Euer so lange unterdrückter, so oft getäuschter Wunsch nach Unabhaͤngig⸗ keit wird fich verwirklichen, wenn ihr euch derselben würdig zeigt. Ver⸗ einigt euch also zu einem Zwecke, zur Befreiung eures Landes! Organi⸗ sirt euch militairisch. Eilt unter die Fahnen des Königs Bictor Emanuel, der euch schon in so edler Weise den Weg der Ehre gezeigt hatl Bedenket, daß ohne Mannszucht kein Heer bestehen kann, und vom heiligen Feuer des Vaterlandes beseelt, 698 b nur Soldaten; morgen werdet 5 freie Bürger eines großen Landes sein. 88 im Kaiserli Quartier zu Mailand, 8. Juni 1859. Gegeben im Kaiserlichen z Pnnt, 19302. Die Proclamation an die italienische Armee lautet: Soldaten! Vor einem Monat hoffte ich, im Vertrauen auf die Be-⸗ mühungen der Diplomatie, noch auf Frieden, als plötzlich das Einrücken der Oesterreicher in Piemont uns zu den Waffen rief. Wir waren nicht kampfbereit. Es fehlte an Leuten, Pferden, Kriegsmaterial, Proviant, und wir mußten, um unseren Verbündeten zu helfen, eiligst, in kleinen Abtheilungen, über die Alpen gegen einen furchtbaren, seit lange gerüste⸗ ten Feind ziehen. Die Gefahr war groß, die Energie der Nation und Euer Muth ersetzten das Fehlende. Frankreich fand seine alten Tugenden wieder, und einig in Zweck und in Gefinnung, zeigte es die Macht seiner Hülfsquellen und die Stärke seines Patriotismus. Erst seit zehn Tagen haben die Operationen begonnen und schon ist das piemontesische Gebiet von den Eindringlingen befreit. Die verbündete Armee lieferte vier glück⸗ liche Gefechte und erfocht einen entscheidenden Sieg, der ihr e der lombardischen Hauptstadt öffnete. Ihr habt mehr als 35,000 ] reicher kampfunfähig gemacht; 17 Kanonen, 2 Fahnen genommen, Gefangene gemacht. Aber noch ist sich wech . en, Hi u besiegen. S 3 1 Kämpfe zu bestehen, Hindernisse z sieg ühr E111““ Eure Väter mit Stolz auf Euch herab! (Hen h im Hauptquartier zu Mailand, 8. Juni 1859. Napoleon.

Der Bericht des General⸗Quartiermeisters, Marschall Vaillant, an den Kriegs⸗Minister, Fesrfgegh Fcn dan über das Gefecht i Mele utet: bei Melegnano (Marignano) la ““

dem Siege von Magenta räumten die Oesterreicher eiligst Mai⸗ 6“ sie siehe Citadelle 41 bronzene Kanonen, so wie Munition und Lebensmittel in Menge zurückließen. Sie traten den vnsttnten Rückzug auf Lodi und Pavia an. Am 8. Juni gab der Kaiser dem Marschall Baraguay d'Hilliers Befehl, die Pofition Melegnano zu beh en⸗ von wo aus wir zugleich zwei Rückzugs⸗Linien des Feindes be 88 8. Aber die Oesterreicher, welche die Wichtigkeit Melegnano’s erkann hatten, um ihren Ruͤckzug zu decken, hatten die Befestigungs⸗Ueberreste dieser Stadt benutzt und sich stark verschanzt. Marschall Baraguay

unfähig, während das Dorf Ponte di Magenta sieben

d'Hilliers, welcher um 4 Uhr eintraf, ließ fie sofort durch die Divifionen