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1674 11“
Lübeck, 7. September. Das Gerücht von einer Absperrung des mecklenburg⸗ trelitzschen Furstenthums Ratzeburg gegen Lübeck, um die Einschleppung der Cholera dorthin zu verhindern, wird von der „Luüb. Z.“ für unbegründet erklärt.
Sachsen. Weimar, 9. September. Gegenwaͤrtig ist hier eine Kunstausstellung eröffnet worden, welche Gemaͤlde und Skulptur⸗ arbeiten von größtentheils hier lebenden Künstlern enthält. Hessen. Mainz, 9. September. Heute Vormittag kraf Se. Königliche Hoheit der Prinz⸗Regent von Preußen auf der Reise nach Baden⸗Baden per Dampfschiff hier ein, wurde von der Generalität und dem Großherzoglichen Territorial⸗Commissair, Geh. Regierungs⸗ Rath Schmitt, begrüßt und setzte auf der Rhein⸗Mainbahn die Keise fort. (M. Z.)
Baden. Karlsruhe, 10. September. Das Geburtsfest des Großherzogs wurde gestern in der Residenz und im Lande in herkömmlicher Weise festlich begangen.
Baden, 10. September. Se. Königliche Hoheit der Prinz⸗ Regent von Preußen ist hier angekommen. (K. Z.)
Württemberg. Stuttgart, 9. September. Ihre Ma⸗ jestät die Königin der Niederlande ist mit ihrem Sohn, dem Prinzen Alexgander, zum Besuche der Königlichen Familie gestern Nachmittag hier eingetroffen. (St.⸗A. f. W.)
Bayern. Muünchen, 10. September. Für die Dauer der Abwesenheit des päpstlichen Nuntius ist die Leitung der Nun⸗ tiatur dem Auditor derselben, Herrn Kanonikus Luzi, übertragen.
Oesterreich. Wien, 11. September. Die „Wiener Zeitung“, welche das Kaiserliche Patent vom 12. September über die Verfassung der Schul⸗ und Unterrichts⸗Angelegenheiten und die staatsrechtliche Stellung der evangelischen Kirche in Ungarn, Kroa⸗ tien, Slavonien, der Woiwodschaft Serbien, dem Temeser Banate und der Militairgrenze bringt, begleitet dasselbe met folgenden Worten:
„Das heute kundgemachte Kaiserliche Patent für das Königreich Ungarn und seine Rebenländer bringt eine der wichtigsten und schwierigsten Auf⸗ gaben der Gesetzgebung zum Abschluß und eroͤffnet damit für die evange⸗ lischen Glaubensgenossen beider Konfessionen in diesem Theile des Reiches einen neuen Zeitabschnitt des kirchlichen Lebens. Zugleich verfügten Se. K. K. Apostolische Majestät in Ihrer landesbäterlichen Fürsorge für die Glaubensgenossen, welche unter den evangelischen Konfistorien beider Kon⸗ fesfionen zu Wien stehen, mit Allerhöchster Entschließung vom 1. September 1859, daß in diesen Konfistorien der Vorsitz nur von einem Manne ge⸗ führt werden köͤnne, welcher einem dieser Bekenntnisse angehört, und daß die weitere Entwicklung dieser für die Kirche so hochwichtigen Angelegen⸗ heit lediglich von den Vorschlägen der Konfistorien abhängen solle.
Der amtliche Theil unseres heutigen Blattes veröffentlicht bereits die Ernennung eines evangelischen Glaubensgenossen zum Vorstande der hie⸗ figen Konfistorien.
Sonach kann man sich der begründeten Hoffnung hingeben, daß die endgiltige kirchliche Organifirung in dem so eben bezeichneten Gebiete auf eine befriedigende Weise zu Stande kommen werde. In allen Theilen des Reiches beabfichtigt die Regierung, den Vorschlägen der zuständigen kirchenregimentlichen Organe mit Beachtung geschichtlicher Rechtszustände und möglichster Schonun g thatsaͤchlicher Verhäͤltnisse wohlwollende Be⸗ rückfichtigung angedeihen zu laseen. Das für Ungarn erlassene Patent diene hierzu als Bürgschaft und Beleg.
Die bedeutsame Frage des korporativen Bestandes der evangelischen Kirche in Ungarn erhält nämlich damit ihre Erledigung, und es dürfte die Bekenner der genannten Kirche mit Beruhigung erfüllen, durch §. LVI. des Patentes die weitere Entwickelung in die Hände der aus freien Wah⸗ ge. Glaubensgenossen hervorgehenden beiden General⸗Synoden gelegt zu sehen.
Der im §. 4 des 26sten Gesetz⸗Artikels vom Jahre 1791 in allgemei⸗ ner Fassung aufgestellte Grundsatz: die Vertretung und Verwaltung sei kirchlichen Versammlungen anzubertrauen, wird au recht erhalten.
Bei Durchführung desselben war die K. K. Regierung bedacht, die dogmatische Ansicht der Protestanten über das allgemeine Priesterthum aller Gläubigen auf das Gewissenhafteste zu achten. Die Regierung kann Niemanden in der stufenweisen Gliederung der kirchenregimentlichen Or⸗ gane durch ihre Ernennung eine Stellung verleihen. Ohne Ausnahme steht jeder Pfarrgemeinde das Recht zu, ihren Pfarrer, die Pfarrgehülfen und Schullehrer frei zu wählen. Die Senioren werden durch sämmtliche Gemeinden ihres Sprengels mit absoluter Stimmenmehrheit aus der Zahl der selbstständigen Pfarrer des Seniorates frei gewählt. Die erledigte Stelle der Superintendenten und der Superintendential⸗Vikare kann nur durch freie Wahl sämmtlicher Pfarrgemeinden des Superintendential⸗ Sprengels besetzt werden. Die Wähler find bei Abgabe ihrer Stimmen weder auf die Superintendenz noch auf das Kronland beschränkt.
„Den Pfarrern, Senioren und Superintendenten stehen überall welt⸗ liche Inspektoren und Kuratoren zur Seite.
Zur Verhandlung von Fragen, welche alle Superintendenzen des einen oder anderen Bekenntnisses berühren, tritt jährlich eine General⸗ Honferenz zusammen. Die Feststellung der Gesetze, nach welchen die Ver⸗ tretung und Verwaltung der Kirche sich zu richten hat, gehört aus⸗ schlictzlich zur Kompetenz der Synoden. Jede Konfession kann abgesondert alle sechs Fahr⸗ eine Shnode halten, und zwar ohne Gegenwart landes⸗ fürstlicher Kommissäͤre.
Die Bestimmung über eine regelmäßige Wieberkehr der Synoden
besei 88 7, und beschränkenden Verfügungen des Artikels 26
Ie 1791. § 11 bes eben erwähnten Artikels hat die Regierung eine der Freiheit ber Kirche günstige Auslegung gegeben. Nach biesem Gesetz .
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schäftsträger Marquis de Ferrière⸗Levayer
sollten die Evangelischen erst nach definitiver Feststellung des E die thatsaͤchliche Ausuͤbung der Shegerichtsbarkeit übernehmen. iehe gierung hat es vorgezogen, das bisherige materielle Eherecht einftwelle
in Giltigkeit zu lassen und die von den Evan⸗ elische J Abänderung desselben den Synoden, welchen gelischen etwa gewünscht,
Erfahrungen der kirchlichen Ehegerichte nicht unbekannt bleiben anheim zu stellen. Auch die Fescrackea er⸗ welchen nach der bisdonn c0 Gesetzgebung die Evangelischen in Kroatien und in der Militairgregn unterworfen waren, werden durch das Patent beseitigt. 8 Hee Grundlagen der staatsrechtlichen Stellung der Evangelische beider Bekenntnisse, wie sie in den Gesetz⸗Artikeln 26 vom Jahre 1790 und 3 vom Jahre 1844 festgestellt wurden, erhalten in dem Patente eine neuerliche Bestätigung, und hiermit entfallen wohl alle Zweifel, welche jüngster Zeit in dieser Hinficht über die Absichten der K. K. Regierung erhoben worden find. Denselben Geist des Wohlwollens athmen die 8; ftimmungen über jaͤhrliche und namhafte Unterstützungen aus dem Staatz⸗ schatze, Sicherstellung der Schul⸗- und Kirchenstiftungen, Erwerbung boy Eigenthum durch die Pfarrgemeinden, Seniorate und Superintendenzen endlich über das Schulwesen (§§. XI. — XIX. des Patentes). Besondere Erwähnung verdient der §. XIV. des Patentes, welchen zufolge evangelische Glaubensgenossen des Auslandes mit Genehmigung der Regierung als Schulvorstände der Gymnafien, Realschulen und Voltz⸗ schullehrer⸗Seminarien berufen werden können. Diese Bestimmung wird ohne Zweifel von allen Freunden der Wisen⸗ ats nh. gäh ven die erfolgreiche Thätig⸗ e . w'. nach Presburg, Leutschau, Käsmark, Bartfeld, Eperies 3 . verbe sind b noch im besten Andenken.
Im Vorstehenden haben wir die bedeutend r öffentlichten Beschlüsse Sr. Majestät Heebbetezaseh Efeeerhes hr hn Möge der Geist der Eintracht und ein richtiges Verständniß ihrer Auf⸗ gabe Diejenigen leiten, in deren Hände der Kaiser den Ausbau des großen Werkes vertrauensvoll gelegt hat. Der bisherige Praͤses der hiesigen Konsistorien Augsburgischer und Helvetischer Konfession, Freiherr von Werner, ist durch den Ministerialrath Zimmermann ersetzt worden. Der österreichische Gesandte in Paris, Fürst Richard v. Metter⸗ nich, ist hier angekommen. Heute wird derselbe von dem Kaiser empfangen werden. Der Minister des Innern, Reise nach Lemberg am 8. d. M. In Triest ist am 8ten d. „Mayence“ mit gelaufen. Schweiz. Genf, 6. September. Heute ist der König der Belgier hier eingetroffen. Derselbe hat im Laufe des Nachmittags seiner hier wohnenden Schwester, der Großfuͤrstin Anna Feodorowna, einen Besuch abgestattet. Seine Abreise ist bis zu nächstem Sonnabend verschoben, bis wohin, wie es heißt, wichtige diplomatische Ent⸗ scheidungen aus Paris erwartet werden. ; Niederlande. Haag, 6. September. Von den in Neapel verabschiedeten Schweizertruppen hat unsere Regierung 2000 Mann für den Dienst in Hstindien angeworben. Ein Jeder hat 250 Franken Handgeld erhalten und der Sold ist gleichfalls erhoͤht worden. (E. Z.) 1 Belgien. Brüssel, 10. September. Die Kammer wird ihrem Beschlusse gemäß in corpore der auf den 26. d. angesetzten Enthuͤllungsfeier der Kongreßsaͤule beiwohnen. Auf Befehl des Kriegsministers wird die vor mehreren Monaten zu den Fahnen berufene Milizen⸗Klasse von 1857 (10,000 Mann) unverzüglich ent⸗ Der Senat vertagte sich auf unbestimmte Zeit.
lassen werden. Großbritannien und Irland. London, 17. Seyp⸗ gemeldet, daß die Königliche Familee
Graf Goluchowski, ist auf der in Krakau eingetroffen. M. das franzöfische Transportschif
tember. Aus Balmoral wird sich im erwuͤnschten Wohlsein befindet.
Der Herzog von Cambridge ist von seinem Deutschland zurückgekehrt.
Die zur Untersuchung der Landesvertheidigung von der Krone ernannten Kommissarien — die Defence-Kommission, wie sie jetzt einfach genannt wird — befinden sich seit vorgestern in Portland und besichtigen die zum Schutze des dortigen Hafens daselbst in der Anlage befindlichen ausgedehnten Festungswerke. Gestern wurden in ihrer Gegenwart Experimente gemacht, um die relative Widerstands⸗ kraft des Granits von Cornwall und des Felsgesteins von Portland zu erproben. Zu diesem Zwecke wurde ein mafsives Stück Mauer⸗ werk, zur Hälfte aus jener, zur andern aus dieser Steinart, eigens am Fuße der Klippe aufgebaut und mit einem Achtundsechzigpfünder aus einer Entfernung von 1500 Fuß von Bord des Linienschiffes „Blenheim“ aus beschossen. Ueber das Ergebniß dieser Probe ift weiter nichts bekannt, wenigstens nicht veröffentlicht worden.
Frankreich. Paris, 9. September. Der „Akhbar“ meldet, daß die Militair⸗Behoͤrden in Algerien die erforderlichen Maßregeln gegen etwaige Unruhen in Marokko getroffen haben.
Nach Cayenne ist ein Kriegsschiff abgegangen, um die dort Amnestirten zurück zu bringen. Nach den dem Gouverneur zu⸗ gegangenen Inftructionen soll es keinem derselben gestattet werden, dieselbe auszuschlagen. Sie muüssen die Ruͤckreise antreten. — Der von Florenz, wie es heißt, auf Urlaub abgereiste franzöͤfische Ge⸗ ist hier angekommen
Ausfluge nach
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die Wahrnehmungen und
799 österreichischen Gefangenen aus Algier ein⸗
1675
Spanien. Madrid, 8. September. Die amtliche „Gaceta“ veröffentlicht das Dekret, wodurch die Cortes auf den 1. Oktober einberufen werden.
Italien. Turin, 7. September. In Bergamo haben be⸗ dauernswerthe Unruhen stattgefunden. In einer dortigen Kirche sollte ein Gottesdienst zu Ehren der im letzten Kriege gefallenen italienischen Soldaten gefeiert werden. Der Bischof dieser Stadt verbot dem Pfarrer dieser Feier vorzustehen. Ein junger Mann bestieg hierauf die Kanzel und hielt eine Rede zu Ehren der Ge⸗ fallenen. Der Bischof exkommunizirte ihn und belegte die Kirche mit dem Interdikte. Dies brachte die Menge in Wuth; Volks⸗ haufen zogen vor den bischöflichen Palast, und der Prälat war genöthigt, sich in Sicherheit zu bringen; später wurde die Ordnung wieder hergestellt.
König Vicior Emmanuel soll der Stabt Mailand den präch⸗ tigen Pallast Marino geschenkt haben, weil es ihr an einem Rath⸗ hause fehle.
Italienische Blätter bringen den Wortlaut des von der Na⸗ tional⸗Versammlung in Bologna am 3. September einstimmig an⸗ genommenen Antrages: 8 In Erwägung, daß die Bevölkerung der Nomagna, die in den frühe⸗
ren Jahrhunderten eigene Statuten und Gesetze gehabt und im Anfange
dieses Jahrhunderts zu einem bürgerlichen Königreiche gehört hat, im Jahre 1815 wider ihren Willen unter die weltliche Herrschaft des Papftes gestellt worden ist; in Erwaͤgung, daß diese Herrschaft die alten Freiheiten nicht wieder hergestellt, sondern alle guten Einrichtungen des italienischen Königreiches zerstört und durch ihre schlechte, ganz Europa bekannte Ver⸗ waltung die Unterthanen bebrückt hat; in Erwägung, daß seitdem die Ge⸗
schichte dieser Provinzen eine schmerzhafte Neihe von Revolutionen und Reactio⸗
nen gewesen und dadurch schließlich die Ausnahmemaßregel und der Belage⸗
rungsstand zur ordentlichen Regel der Regierung geworden ist; in Erwägung, daß ein solches System nicht nur das öffentliche Wohl schwer verletzt, sondern auch
das ffitiliche Bewußtsein des Volkes verwirrt und die Ruhe Italiens und
Ernuropa’s 1 Reformversuch vergeblich, daß die Bitten des Volkes eben so nutzlos wie die und daß alle Verheißungen trügerisch in Erwägung, daß diese Herrschaft sich als mit der italieni⸗ schen Nationalität, der bürgerlichen Gleichheit und der politischen Freiheit daß fie selbst Leben und Eigen⸗
wieder
lionen Thaler)
in unaufhörliche Gefahr versetzt hat; in Erwägung, daß jeder
Rathschläge der Potentaten Europa's, gewesen sind;
unverträglich erwiesen hat; in Erwägung, b 1 thum ihrer Unterthanen nicht zu schützen verstanden hat; in Erwägung, daß
sie faktisch von der Souverainetät abgedankt hat, als sie ihre vornehmsten
Prärogative in die Hände der österreichischen Generale legte, die seit mehre⸗ ren Jahren das bürgerliche und militairische Regiment in diesen Provinzen
geführt und grausam gemißbraucht haben; in Erwägung, daß sie sich nicht
durch eigene Kraft aufrechthalten kann, sondern nur durch fremde und gedungene Waffen, ein mit dem öffentlichen Frieden und der dauernden
Ordnung unverträgliches Mittel; in Erwägung endlich, daß die weltliche Herrschaft des Papstes wesentlich und geschichtlich von der geistlichen Herrschaft der Kirche unterschieden ist, für welche diese Völker eine stets V Vertreter des Volkes V der Romagna, vereint in allgemeiner National⸗Versammlung, indem wir Gott für die Geradheit unserer Absichten anrufen, daß das Volk der No⸗ magna nichts mehr von der weltlichen Herrschaft des Papstes wissen will.
ungeschwäͤchte Verehrung hegen: erklären wir,
Prof. Alexandrini. Graf Bentivoglio. Dr. Bilancioni. Graf Gambe⸗
Graf Malvezzi. Graf Masi. Graf Mosti Estense. Rasponi. Prof. Rizzoli. Marquis Varano. Herzoge von Camerino. Bologna, 6. September. Vom 1. September angefangen, ist
das päpstliche Wappen von den hiesigen Postmarken verschwnnden.
Der Diktator von Parma versucht, einen neuen Akt des Ter⸗
rorismus gegen die der Herzogin⸗Regentin treu gebliebenen Solda⸗ V
ten und Offiziere, welche bisher der revolutionairen Fahne beizu⸗
treten sich weigerten; dieselben sollen gerichtlich verfolgt und nach
Beschaffenheit als Deserteurs behandelt werden. (O. K.)
Rom, 6. September.
aufnehmen könnte, Sr. Heiligkeit auch jetzt noch zen ertheilt, selbst armen Pilgern. — Die Regierung hat seit dem Anfange der Bewegung bereits vier Millionen Scudi (sechs Mil⸗
ist nicht ganz erfüllt.
bolution der Romagna in das Einnahme⸗Budget gekommen ist. Die Gemeinde Pesaro Befehl erhalten, zurichten. Der Kardinal⸗Staatssecretair, Portefeuille des Kriegsministeriums innehat, die Operations⸗Armee auf 8000 Mann aller
bringen. TLTLürkei. Konstantinopel, 3. September. Die Ratifica⸗ ionen des schwedisch⸗persischen Handelsvertrages sind am 29. August hier ausgetauscht worden. — In Erzerum sind eine Feuersbrunst und abermalige Erdstöße vorgekommen. Der Telegraph nach Smyrna st wieder eröffnet. I. 8
soll entschlossen sein, Waffengattungen zu
Bur.) Eine amtliche Depesche aus Aden vom 29. August meldet, aß der englische Admiral Hope bei
Graf Joachimo
Die Hoffnung der Aerzte, die Gene⸗ sung des heiligen Vaters würde in dem Maße weiter schreiten, daß er mit dem Anfange dieser Woche die gewohnten Fahrten ins Freie V Das Gehen ist nicht möglich. Doch werden Audien⸗
in Staatspapieren ausgegeben, um die außerordent⸗ lichen Ausgaben und das Defizit zu decken, welches durch die Re⸗
hat von der hiesigen Regierung den für weitere 4000 Mann Truppen Quartiere her⸗ welcher immer noch das
am Peihoflusse drei Schiffe verloren habe. Die Englaͤnder haben 464 Verwundete und Todte, die Franzosen 14. Die Bevollmäaͤch⸗ tigten find nach Canton zurückgekehrt. Im übrigen Theile China's herrschte Ruhe. “ n
London, Montag, 12. September, Vormittags. (Wolff's Tel. Bur.) Der franzöfische Gesandte, Graf Persigny, ist nach dem Landsitze Lord Palmerston's abgereist.
Auf dem „Great Eastern“ hat eine Explofion vier Heizer getödtet. Die Haupttlheile des Schiffes scheinen nicht beschaͤdigt zu sein.
Der Dampfer „Asia“ ist mit Nachrichten vom 31. v. Mts. und 102,450 Dollars an Kontanten aus New⸗Vork eingetroffen. In Kansas waren Unruhen ausgebrochen. Der Vertrag Nicara⸗ guas mit den Vereinigten Staaten soll ratifizirt, der mit England aber verworfen werden. In New-YVork war der Geldmarkt flott, der Cours auf London 109 ⅞, Mehl niedriger, Frachten waren flau. Die Dampfer „Cith of Washington“ und „Ariel“ waren aus Europa eingetroffen. In New⸗Orleans war am 30. v. Mts Baumwolle middling 12 ½.
Paris, Soantag, 11. September, Mittags. (Wolff's Te Bur.) Nach einem hier eingetroffenen Telegramm aus Bologna vom gestrigen Tage hat die dortige National⸗Versammlung den Titel und die Macht eines General⸗Gouberneurs mit verantwort⸗ lichen Ministern fuür den Obristen Cipriani genehmigt, demselben Vollmacht zur Vertheidigung des Landes übertragen und ihn beauf⸗ tragt, füͤr die Erfullung der Wünsche der National⸗Versammlung betreffs der Union Mittel⸗Italiens energisch mitzuwirken.
Paris, Montag, 12. September, Morgens. (Wolff'’s Tel. Bur.) Eine hier eingetroffene Depesche aus Parma vom gestri⸗ gen Tage meldet, daß die National⸗Versammlung den Aus schluß der Dynastie Bourbon votixrt und eine Dankadresse an den Kaiser Napoleon beschlossen habe. Ein Antrag in Bezug auf den An⸗ schluß an Piemont, so wie eine Proposition wegen Errichtung eines Monumentes zum Andenken der seit 1848 gefallenen Patrioten wurden in Betracht genommen.
„Konstantinopel, 29. August. Wechselcours: London 3 Nt 164 Piaster; Marseille 260 Piaster; Wien 555. Livre Anglaise 1652
165 ⅞ Piaster; Livre Turque 150 ½ — 150 ¾ Piaster; Napol. d'or 131 ½ — 131 ½ Imp. 134 ¼ — 134 ¼; Duecat 78 ½ — 78; Agio métallique 360 — 360.
Breslau, 12. September, 1 Uhr 8 Min. Nachmitta .. (el. Dep. des Staats-Anzeigers.) Oesterreichische Banknoten 81 ¾ Br. Frei- burger Stamm-Actien 81 ¾ Br. Oberschlesische Actien Litt. A. u. C. 109 ¾⅔ Br.; do. Litt. B. 102 ⅞ G. Oberschles. Prioritäts-Obligationen Litt. D., 4proz., 82 ¾ Br.; do. Litt F., 4 ⁄ proz., 87 ¾⅞ Br.; do. Litt. E, 3 ½proz., 73 ¾ Br. Kosel-Oderberger Stamm-Actien 37 ¼ G. Neisse- Brieger Actien —. Oppeln-Tarnowitzer Stamm-Actien 36 ¾ Br. Preuss. 5proz. Anleihe von 1859 102 ¼2 Br.
Spiritus pro Eimer zu 60 Quart bei 80 pCt.
Geld. Weizen, weisser 53 — 73 Sgr., gelber 43 — 6 40 - 46 Sgr. Gerste 30 —38 Sgr. ares 20 — 25 Sgr. Bei flauer Stimmung erfuhren die Course einen merklichen Rück-
ang. 5 bggtettins, 12 September, 1 Uhr 34 Min. Nachmittags (Tel. Dep. des Staats-Anzeigers.) Weizen 42 —65 gefordert, September-Oktober 57 G., Oktober-Novbr. 56 ¼ G., S 58 G. Roggen 35 — 36 gef., September-Oktober 35 ½, Oktober-November 35 ½¼, Frühjahr 37 ½ bez. Rüböl 10 ½, September-Oktober 10 ½½ G., Oktober-November 10 ½ bez., November-Dezbr. 10 2⁄½2, Dezbr.-Januar 10 ½, Januar-Februar 10 ⁄ Br., April-Mai 11. Spiritus 16 4 —¹, September-Oktober 16 ½⅛ bez., Oktober- November 15 G., November-Dezember 15 Br., Frühjahr 15 ¼ Br., 15 G.
Wien, 12. September, Mittags 12 Uhr 45 Nünut. (Wolcss Tel. Bur.) Valuten begehrt. Neue Loose 96.00.
5proz. Metalliques 73.60. 4 ⁄proz. Metalliques 65.00. Bank-Actien 878. Nordbahn 180.00. 1854er Loose 109.00. National-Anlehen 78.00. Staats-Eisenbahn-Actien-Certifikate 259.50. Credit-Actien 205.30. London 124.50. Hamburg 93.00. Paris 49.50. Gold 120.00. Elisa- bethbahn 172.00. Lombardische Eisenbahn 119.00. Neue Lombardische
Eisenbahn —.
Königliche Schauspiele.
Dienstag, 13. September. Im Opernhause. (151ste Vorstellung.) Die Capuleti und Montecchi. Oper in 4 Abtbeilungen, aus dem Italienischen übersetzt von J. C. Grünbaum. Musik von (Frau Herrenburg⸗Tuczek: Giulietta.) 1 G
Im Schauspielhause. (160ͤste Abonnements⸗Vorstellung.) Der Kammerdiener. Posse in 4 Abtheilungen, von Leitershofen. Vor⸗ her: Die Mißverständnisse. Lustspiel in 1 Akt, von Steigentesch.
Mittwoch, 14. September. Im Schauspielhause. (It6tste Abonnements⸗Vorstellung.) Die Räuber. Trauerspiel in 5 Ab⸗ theilungen, von Schiller. 8
Im Opernhause, Keine Vorstellung.
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