1860 / 12 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

seien. Derselbe beantragte daher die Verweisung an eine gemein⸗ schaftliche Kommission von 4 Mitgliedern jeder Kammer, die des Finanzpunktes wegen mit der Finanz⸗Kommission sich in Einver⸗ nehmen zu setzen haben würde. Dieser Antrag wurde nach laͤnge⸗ rer Diskussion von der Kammer angenommen.

In der gestrigen Sitzung der Zweiten Kammer stand auf der Tagesordnung das Schreiben der Königlichen Regierung, be⸗ treffend die Vertagung der Stände, und der daran geknüpfte An⸗ trag auf Genehmigung, daß die Ausschüsse waͤhrend der Dauer der Vertagung ihre Arbeiten fortsetzten. Der Antrag wurde auf den Vortrag des Schatzraths Ostermeyer angenommen.

HGldenburg, 11. Januar. Das Direktorium des hiesigen Handels⸗ und Gewerbevereins hatte in besonderem Anlaß der über⸗ morgen in Bremen stattfindenden wirthschaftlichen Versammlung auf heute Abend eine Vereinssitzung zur Besprechung der Frage über die Maße anberaumt. Die heutigen Verhandlungen bewegten sich vorzugsweise um die Frage, welche Einheit der Aenderung der Maße zum Grunde zu legen sei. Es wurde fast einstimmig der Wunsch ausgespreochen, daß es der Wirthschaftlichen Gesehschaft für Norddeutschland gelingen möge, die öffentliche Meinung dahin zu stimmen, daß eine Anlehnung an das metrische System zu erstreben sei, wobei man übrigens als selbstverftandlich voraussetzte, daß die hiesige Regierung gern bereit sein würde, jeder Maßregel sich anzuschließen, welche in der fraglichen Beziehung von den üͤbrigen deutschen Staaten oder von einem möglichst großen Theil derselben oder allefalls auch von unseren Nachbarstaaten würde proponirt werden. (Wes. Z.) .

Frankfurt a. M., 12. Januar. In der heutigen Bundestagssitzung hat der Militaw⸗ Ausschuß über den auf der Würzburger Konferenz vereinbarten Antrag, bezüglich der Küstenbefestigung, Bericht erstattet. Derselbe laͤutet: Preußen möge sich zur Eröͤrterung der technischen Verhältnisse mit den Uferstaaten in Vernehmen setzen und das Resultat der Bundesver⸗ sammlung mittheilen. Die Abstimmung ist auf Antrag Preußens 14 Tage ausgesetzt worden.

Großbritannien und Irland. London, 11. Januar. Gestern Nachmittag war Ministerrath und unmittelbar nach dem⸗ selben fuhr Lord Palmerston nach Windsor, um daselbst als Gast des Hofes bis morgen zu verweilen.

Vom Kriegs⸗Ministerium werden heute die Vorschriften ver⸗ öffentlicht, die für das in der vorigen Parlamentssession bewilligte, aus gedienten Soldaten hestehende, höchstens auf 20,000 Mann zu bringende Reserbecorps zur Geltung kommen sollen. Das Wesent⸗ liche derselben besteht in Folgendem: für das Reservecorps können sich alle jene Gemeinen und Unteroffiziere anmelden: die entweder ihre volle Zeit gedient haben (der Infanterist somit nach 10, die übrigen Waffen⸗ gattungen nach 12 Jahren), oder nach 5jäͤhriger Dienstzeit mit guter Conduste entlassen worden sind. Jeder zum Reservecorps Gehörige darf von des Letzteren Hauptquartier nicht weiter denn 30 Meilen entfernt wohnen. Er ist in Friedenszeiten verpflichtet, mindestens 12 Tage im Jahre den allgemeinen Exercitien beizuwobnen, sonst aber, wenn zur Lanbesvertheidigung oder gegen Unruhen im Innern gebraucht, sich ganz dem Dienste zu widmen. Für Nichterfüllung dieser Pflichten werden gewisse Strafen festgesetzt. Pensionen sind ganz der Skala der regulairen Armee nach bemessen. Der Reserve⸗ mann behält den früher im aktiven Dienst besessenen Grad. Als Löhnung bezieht er jährlich 4 Pfd., und im Dienste denselben Sold wie die regulaire Armee.

In Reabding (Berkshire), wo war, ist Sir Francis Goldsmid, Sohn des kürzlich verstorbenen Sir Isaac Lyon Goldsmid, nach beftiger Oppofition des konser⸗ vatiben Kandidaten Benson, mit 662 gegen 560 Stimmen gewählt worden. Sir Francis ist (neben 2 Rothschild's und dem Alderman Salomons) der vierte Jude im Unterhaue.

Frankreich. Paris, 11. Januar. Der „Moniteur“ über⸗ setzt heute aus dem offiziellen Blatte der päpftlichen Regierung, dem „Gtornale di Roma“, vom 3. d. M. die Erwiderung des heiligen Vaters auf die Neujahrsglückwünsche des Befehlshabers der französischen Besatzungs⸗Division, Generals Grafen Goyon, (bereits gestern unter Italien mitgetheilt) und bemerkt dazu: „Diefe Anrede würde vielleicht nicht gesprochen worden sein, wenn Se. Heiligkeit bereits im Besitz des Schreibens gewesen waͤre, das Se. Maäjestät der Kaiser unterm 31. Dezember an Sie gerichtet hat und dessen Text wir hier liefern.“ G

Dieses Schreiben des Kaisers in seinem vollständigen n Wortlaut nach dem Text des „Moniteur“ ist folgendes: .

das Schreiben, das Ew. Heiligkeit so gütig gew 8 De⸗ zember an mich zu richten, hat 2. sasosg geahrt ege” 2

9 2 2 88 2 2 Ben auf die an meine Biederkeit (loyauté) gerichtete Berufung Eine meiner lebhaftesten Beschäftigungen, während des Krie ges wie nach demselben, ist die Lage der Kirchenstaaten, und gewiß, zu 8 machti⸗ gen Gründen, welche mich so schnell Frieden zu schließen bewogen, muß man die Furcht zählen, die Revolution täglich größere Verhältnisse an⸗ 8 1““ ““ 8

78

ein Unterhaussitz erledigt

nehmen zu sehen. Die Thatsachen haben eine unerbittliche Logik, und troß meiner Hingebung für den heiligen Stuhl, trotz der Anwesenheit meiner Truppen in Rom konnte ich einer gewissen Solidarität mit den Folgen der durch den Kampf gegen Oesterreich hervorgerufenen nationalen Be⸗ wegung nicht entgehen.

Da der Friede einmal geschlossen war, beeilte ich mich, an Ew. Heilig⸗ keit zu schreiben, um Ihr die meines Erachtens zur Beruhigung der Ro⸗ magna dienlichen Ideen vorzutragen, und ich glaube noch, daß diese Pro⸗ vinzen, wenn zu jener Zeit Ew. Heiligkeit in eine administratibe Abtren⸗ nung derselben und in die Ernennung eines weltlichen Gouverneurs ge⸗ willigt hätte, unter Ihre Botmäßigkeit zurückgekehrt sein würden. Dies hat unglücklicher Weise nicht stattgefunden, und ich habe mich außer Stande gefehen, die Gründung eines neuen Regiments zu verhindern. Meine Be⸗ mühungen haben nichts weiter gefruchtet, als daß die Ausdehnung des Aufstandes gehemmt wurde, und die Entlassung Garibaldi's hat die Marken Ancona's vor sicherer Invasion bewahrt.

Nun wird der Kongreß zusammentreten. Die Mächte werden die unbestreitbaren Rechte des heiligen Stuhles auf die Legationen nicht ver⸗ kennen können: nichtsdestoweniger ist es wahrscheinlich, daß sie darüber einig sein werden, nicht zur Gewalt zu schreiten, um jene Provinzen zu unterwerfen. Denn wenn diese Unterwerfung mit Hülfe fremder Kräfte erreicht wäre, würde man noch lange Zeit hindurch die Legationen mili⸗ tärisch besetzt halten müssen. Diese Occupation würde den Haß und Groll eines großen Theiles des italienischen Volkes, so wie die Eifersucht der Großmächte unterhalten: daß hieße dem Zustande der Aufregung, der Unbehaglichkeit und der Furcht Dauer verleihen.

Was bleibt nun zu thun? immer wͤhren. Nach einer ernsten Prüfung der Schwierigkeiten und Gefahren, welche die verschiedenen Auskunftsmittel darbieten, sage ich es mit aufrichtigem Bedauern: wie schwierig auch immer die Loͤsung sei, was mir den wahren Interessen des beiligen Stuhles am angemessensten erscheinen würde, das wäre: die aufständischen Provinzen zum Opfer zu bringen. Wenn der heilige Vater um der Ruhe Europas willen auf diese Provinzen, welche seit sünfzig Jahren seiner Regierung so viel Verlegen⸗ heit bereiten, Verzicht leistete und zum Ersatz von den Mächten eine Bürgschaft für den Besitz des Restes forderte, so zweifle ich nicht an der sofortigen Wiederkehr der Ordnung. Dann würde der heilige Vater dem dankbaren Italien den Frieden für lange Zahre und dem heiligen Stuhl den friedlichen Vesitz der Kirchenstaaten sichern. W“

Ew. Heiligkeit wird, ich möchte es gern glauben, die Empfindungen, welche mich beseelen, nicht verkennen; Sie wird die Schwierigkeit meiner Lage begreifen; Sie wird mit Wohlwollen den Freimuth meiner Eprache nuslegen in der Erinnerung an alles das, was ich für die katholische Re⸗ ligion und fuͤr deren erhabenes Oberhaupt gethan habe.

Ich habe ohne Rückhalt meinen ganzen Gedanken ausgesprochen und habe dies vor dem Kongreß für unerläßlich gehalten. Aber ich bitte Ew. Heiligkeit, was auch immer Ihr Entschluß sein moͤge, zu glauben, daß der⸗ selbe nichts in der Richtschnur des Verhaltens ändern wird, welches ich Ew. Heiligkeit gegenüber stets beobachtet habe.

der Kaiserin, dem Kaiserlichen Prinzen und mir gesandt haben, wiederhole ich die Versicherung meiner tiessten Verehrung. Ew. Heiligkeit ehrfurchts⸗ voll ergebener Sohn.

Palast der Tuilerieen, 31. Dezember 1859. Napoleon. Die letzten Zurüstungen zu der Expedition gegen China find beinahe beendet. Die „Königin der Clipper“ ist am 7ten mit Truppen abgegangen: der „Duperré“ soll in einigen Tagen nach⸗ folgen, und die Einschiffung von 6 Kanonenbooten soll am 15ten beginnen.

Das in Valenciennes erscheinende „Echo de la Frontidre“ hat Madrid, 7. Januar. Nach einer Korrespon⸗ beträchtliche Massen von Waffen,

erhalten.

denz aus Gibraltar sind in Tetuan Vaffer Lebensmitteln und Muniton angehäuft, deren Verlust für die Mauren äußerst empfindlich wäre. Die „Cerrespondencia“ hebt hervor, daß der englische Konsul noch immer in Tanger ist, und daß der englische Dampfer „Redpool“ stets zwischen Gibraltar und Tanger hin und her fährt, um den Mauren Vertheidigungsmittel zuzuführen. Tetuan ist, der „Correspondencia“ zufolge, eine der ersten Städte Marokko's; sie hat für den Sultan . Wichtigkeit, als Tanger. Die Zahl der Einwohner ist mindestens 40,000 Seelen. .

Eine telegraphische Depesche aus Madrid, 10. 10 Uhr Abends, meldet: „Die Stuͤrme . ; fort. Der Dampfer „Santa Isabel“ ist an den Klippen in der Bucht von Algesiras gescheitert. Das Heer hat neuen Proviant

erhalten.“ 5 8 8 Italien. 7 Ein Tagesbefehl ver⸗

Januar,

5

G Turin, 7. Januar. g ordnek, daß im sardinischen Heere ausschließlich die italienische Sprache gebraucht und alle Dtalekte verbannt werden sollen.

10. Januar. Der pariser Korrespondent der „Unione“, Baron Petruccelli, ist von dort ausgewiesen worden.

Mailand, 7. Januar. Die „Libertà“, das Journal der Associazione unitaria italiana sagt heute: Die Unzufriedenheit mit der Regierung greift in der Lombardei täglich mehr um sich.

Das „Eco della Borsa“ findet die Gouverneure, mit denen das neue Provinzial⸗ und Gemeindegesetz die sardinischen beglückt habe, höchst überflüffig, und meint, man soll dieses A⸗

je eher desto besser wieder abschaffen.

neuert. Denn diese Unsicherheit kann doch nicht

Indem ich Ew. Heiligkeit für den apostolischen Segen danke, den Sie

wegen beabsichtigter Erregung von Mißvergnügen eine Verwarnung

eine größere

in der Meerenge dauern

Sge Finanzjahres, befanden sich 4,339,275 D. 54 C. im Schatze.

10. Januar. Der Flüchtling Peroceo wurde von hier ausgewiesen. Graf Cavour soll vom circolo popolare der Brera als Parlaments⸗Kandidat für den ersten Bezirk aufgestellt worden sein und seine Zustimmung gegeben haben.

Türkei. Nachrichten aus Alexandria zufolge, die bis zum 2. Januar reichen, soll die Verminderung des äghyptischen Heeres am 15. Januar beginnen. Der Vice⸗Koͤnig hat sich mit seinem Verwandten Mustapha Pascha ausgesöhnt, der kürzlich aus Kon⸗ stantinopel anlangte; eine gleiche Annäherung soll demnächst zwischen diesem Prinzen und El Hami Pascha, dem Sohne Ibrahim Pascha's, stattfinden, den eine Partei dem Vice⸗Könige bis jetzt entgegenstellen wollte. Man traf gewaltige Vorbereitungen für den Durch⸗ marsch der englischen Truppen, die am 12. Jannar in Alexandria eintreffen sollten, um sich über Suez nach China zu begeden. Der elektrische Telegraph, der England mit Indien verbinden soll, ist in Rothen Meere gelegt; man war im Begriff, ihn üͤber den Persischen Meerbusen hinaus zu legen. Die vom „Chclops“ ge⸗ machten Untersuchungen sind beendigt.

Dänemark. Kopenyagen, 10. Januar. Die Straßen⸗ Aufläufe und Excesse, welche hier in der Neujahrsnacht vorfielen, haben sich seit dem vorigen Sonnabend an mehrereg Abenden er⸗ Gestern Abend begannen sie schon um 7 Uhr. Die Po⸗

lizei⸗Behörde hatte heute eine Bekanntmachung erlassen, in welcher

sie für den Wiederholungsfall strenge Maßregeln gegen die Tumul⸗

tuanten in Aussicht stellt.

Die 17 Linien⸗Infanterie Bataillone der Armee führen fortan den Namen „Infanterie⸗Batafllone“; die 5 Jägercorps werden von jetzt an als 18.—22. Infanterie⸗Bataillon bezeichnet.

11. Januar. Ungeachtet der (gestern erwähnten) polizei⸗ lichen Bekanntmachung haben sich die Straßen⸗Exzesse auch am geftrigen Abend wiederholt und mußten Husaren requirirt werden. Es wurden eine Menge Ruhestörer, unter denen sich auch Personen der besseren Klasse befanden, verhaftet. 1

Der (bereits erwähnte) Eisenbahngesetzentwurf ist heute dem Volksthing vorgelegt worden. Almerika. Die „Times“ vom 11. Jancar veröffentlicht den vollständigen Wortlaut der amerikanischen Präsidenten⸗ Botschaft. Er füllt über sechs Spalten des englischen Blattes. Der von uns nach der „Times“ gegebene Auszug war auch in Bezug auf die Sklavenfrage und die auswärtigen Angelegenheiten eben nur ein Auszug. So lag uns gestern noch gar nichts über den Stand der Sklavenfrage in den Territorien vor. In Betracht dieses Punktes wünscht Buchanan der Union Glück dazu, daß er durch den Spruch des obersten Gerichtshofes der Vereinigten Staaten erledigt worden sei. Er spricht von dem Besitzrechte auf Sklaven als von einem unantastbaren Rechte des amerikanischen Buͤrgers, welches aufzuheben oder zu schmälern, weder der Kongreß, noch eine Territorial⸗Legislatur, noch irgend eine menschliche Macht befugt sei. „Es werden sich jetzt“ hemerkt er unter Anderem „Auswanderer aus dem Norden und Süden, dem Osten und Westen in den Texritorien auf einem gemein⸗ samen Boden zusammen finden, nachdem sie die Art von Eigenthum mitgebracht haben, welche ihrem Ermessen nach am besten geeignet ist, ihre Wohlfahrt zu fördern.“ Diese Grundsaͤtze sind „offenbar an und für sich gerecht und wohl geeignet, Frieden den Staaten zu fördern.“ Ueker das Schicksal John Brown's und seiner Genossen heißt es: „Von jedem vernünftigen Geschöpf müssen wir voraussetzen, daß es die natürlichen Folgen seiner Lehren beab⸗ sichtigt. Diejenigen, die Doktrinen predigen, welche die Verfassung und die Union untergraben, duͤrfen sich nicht darüber wundern, wenn ihre erhitzten Anhänger einen Schritt weiter gehen und diese Lehren durch Gewalt praktisch zu verwirklichen suchen.“ Um die etwa zu einem Kriege gegen Mexiko erforderlichen Streitkräfte auf⸗ zubringen, wird die Bildung von Freiwilligen⸗Corps empfohlen. „Eine solche Verstärkung der Streitkräfte der verfassungsmaͤßigen Regierung wuürde dieselbe bald in den Stand setzen, die Stadt Mexiko zu vernichten und ihre Macht uͤber die ganze Republik auszudehnen.’“ Was die Finanzen der Union angeht, so bemerkt die Botschaft zuvörderst: „Aus dem Berichte des Schatzsecretairs wird erhellen, daß es, gelinde gesagt, aͤußerst zweifelhaft ist, ob wir im Stande sein werden, durch das gegenwärtige und naͤchste Fiskaljahr durchzukommen, ohne für außer⸗ ordentliche Einnahmequellen Sorge zu tragen.“ Die Einnahme des Schatzes für das am 30. Juni 1859 abgelaufene Jahr betrug mit Einschluß der Anleihe vom Juni 1858 und der Emission von Schatz⸗ scheinen 81,692,471 Dollars 1 C. Rechnet man dazu noch den zu Anfang des Jahres vorhandenen Kassenbestand von 6,398,3 16 Doll. 10 C., so ergiebt sich die Gesammtsumme von 88,090,787 Doll. 11 C. Die Ausgaben während des Jahres beliefen sich auf 83,751,511 D. 57 C. Davon wurden 17,405,285 D. 44 C. zur Zahlung der

Zinsen zur Nationalschuld und zur Einlösung von Schatzscheinen

bei Anfang des laufenden Die en Finanzjahrer

verwandt. Am 1. Juni 1859, d. h.

Einkünfte wäͤhrend des ersten Quartals des laufent

und Eintracht unter

betrugen 20,618,865 D. 85 C., die Ausgaben 20,007,174 D. 76 5 1 . 77 1u 6 . 76 C. Die Einkünfte für die uͤbrigen drei Quartale werden auf 50,426,400 D., die Ausgaben auf 40,995,558 D. 23 C. veran⸗ schlagt. Nach den für dieses und das nächste Jahr gemachten Vor⸗ anschlägen würde am 30. Juni 1861 die Summe von 13,891,879 D. 61 C. im Schatze sein, doch würde dabon in Folge verschiedener bereits bewilligter Ausgaben (zum Theil durch die Ausführung von Verträgen bedingt, die mit Indianern abgeschlossen sind) die Summe von 10,361,683 D. abgehen. Es blieben demnach im Schatze noch 3,530,196 D. 61 C. Im Heerwesen sind bedeutende Ersparungen erzielt worden, und die Voranschläge für das nächste Jahr sind 88 um 2,000,000 Dollars geringer, als die für das gegen⸗

rtige.

Asien. Kalkutta, 8. Dezember. Einem Gerüchte zu⸗ folge, das vor einiger eit verbreitet war, hätte Lord Canning die Absicht gehabt, seine Rundreise in den Nordwest⸗Provinzen auf kurze Zeit zu unterbrechen und zu einer Besprechung mit dem am 29. November hier eingetroffenen neuen Finanz⸗Minister, James Wilson, nach Kalkutta zu kommen. Den neuesten Bestimmungen 1 g sich Fees .“ zum General⸗Goubverneur be⸗

ud zu dem Zwecke Kalkutta vermuthli on i jese

Tagen verlassen.

Nach den neuesten Berichten aus Gorruckpur haben di Ghurkas endlich ihre Operationen gegen die Rebellen begonnen. Dschung Bahadur selbst ist zwar in Butwal geblieben, aber zwei seiner Unter⸗Anführer haben die Operationen von zwei verschiedenen Seiten begonnen und die Rebellen aus allen den unteren Thälern an der Grenze von Nipal vertrieben, in welchen sie während der letzten Monate eine sichere Zufluchtstätte gefunden hatten. Britischer⸗ seits ist der füdliche Rand des Nipal, Terai, mit Polizeimannschaft und regulairen Truppen besetzt, welche durch regelmäßige Pa⸗ trouillen die Rebellen verhindern, auf der Grenze durchzubrechen. Bei einem Rencontre zwischen den Ghurkas und den Rebelle 1 1 der bedeutendsten Häuptlinge der letzteren, Beni Masho, getödtet.

Hongkong, 30. November. Seit Abgang der letzten Post ist nichts von Belang vorgefallen, wenn man die Thatsache ausnimm daß der neue chinesisch⸗amerikanische Vertrag, der am 18. Jun 1858 in Tientsin abgeschlossen und am 16. August d. J. i Pehtang ratifizirt wurde, am 24. d. Mts. in Kraft ftreten ist. Durch diesen Vertrag wird das von den rikanischen Schiffen erhobene Tonnengeld ermäßigt, aber verfügt, daß amerikanische Bürger, welche beim Schmuggel handel entdeckt werden, ausschließlich der Jurisdiction der chinesischen Behörden anheimfallen und auf den Schutz der Vereinigten Staate keinen Anspruch zu machen haben. Ein besonderer Artikel des Ver trages, der indeß erst am 1. Januar 1860 in Kraft tritt, eröffnet die Häfen Taiwan auf Formosa und Swatau dem amerikanische Handelsverkehr.

Aus der „Peking Gazette“ ist zu ersehen, daß das Bankwese der Hauptstadt neuerdings einem firengen Reglement unterworfen ist. Die Veranlassung dazu haben übermäßige Noten⸗Emissione und das plötzliche Verschwinden mehrerer Banquiers gegebe welche sich mit diesen Schwidelgeschäften befaßt hatten.

Freitag, 13. Januar. (Wolffs Tel. Bur.) Die heutige „Morningpost“ sagt, daß zwischen Frankreich und England kein Vertrag, sondern eine Allianz zum Schutze der Unabhängigkeit

London,

Italiens bestehe. Wenn zwischen Frankreich und Oesterreich ein Krieg ausbräche, so würde England sein nördliches militairisch maritimes Gewicht in die Wagschale werfen. Die Feinde Italiens müßten die Italiener, die Franzosen und die Engländer bekaͤmpfen Dally News“ sagen, daß Lord Cowley keine Mission gehabt habe; seine Mittheilungen! forderten nur Freundschaft mit Frankreich

Marktpreise.

Berlin, 12. Januar 1860. 2u Lande: Roggen 2 Thlr. 3 Sgr. 9 Pf., auch 2 Thlr. und 1 Thlr. 26 Sgr. 3 Pf. Grosse Gerste 1 Thlr. 20 Sgr; auch 1 Thlr. 17 Sgr. 6 Pf. Kleine Gerste 1 Thlr. 17 Sgr. 6 Pf., auch 1 Thlr. 16 Sgr. 3 Pf. Hafer 1 Thlr. 5 Sgr., auch 1 Thlr. 2 Sgr. 6 und 28 Sgr. 9 Pf. Erbsen 2 Thlr. 15 Sgr., auch 2 Thlr. 2 Sgr. 6 Pf.

und 2 Thlr. b Iu Wesser: Weiren 2 Thlr. 27 Sgr. 6 Pf., avch 2 Tblr. 20 Sgr. und 2 Thlr. 10 Sgr. Roggen 2 Thlr. 5 Sgr., auch 2 Thlr 2 Sgr. 6 Pf. und 2 Thlr. 8 Pf. Grosse Gerste 1 Thlr. 22 Sgr. 6 Pf. auch 1 Thlr. 18 Sgr. 9 Pf. und 1 Thlr. 15 Sgr. Hafer 1 Thlr. 2 Sgr. 6 Pf., auch 1 Ilir. 1 Sgr. 3 Pf. Erbsen 2 Thlr. 12 Sgr. 6 Pf Futter-Erbsen 2 Thlr. 1 Sgr. 3 Pf. Mittwoch, Das Schoek Stroh 6 Thlr. 20 Sgr., 6 Thlr. Der Centner Heu 24 Sgr., auec

11. Januar. auch

18 Sgr