Baumwollzoͤlle, die dem Staatseinkommen nie über 500,000 Pfd. einbrachten, sei die Baumwoll ⸗„ Einfuhr von 63,000,000 Pfd. auf 1024,000,000 Pfd. die aus d Vereinigten Staaten allein von 23,000,000 auf 830,000,000 Pfd. jährlich gestiegen. Dies Faktum werde hoffentlich dazu aufmuntern, Einfuhrzölle ohne Rücksicht auf das sogenannte Gegenseitigkeitssystem zu behandeln. Die erwähnte Maßregel habe den Wohlstand Englands, so wie der Ver⸗
hebung der
einigten Staaten unermeßlich gefördert. Gleichzeitig sei nicht zu vergessen,
daß einige der britischen Kolonieen, namentlich Jamaica und Guiana, 288 daß die Küsten cenras. die Dr. Livingstone erforscht, sich ebenfalls für den Baumwollbau eignen. Ein Kapital von 20,000 Pfd., richtig verwendet, könnte, wie er vernommen habe, dem Unternehmen in Afrika auf die Beine helfen; und wenn die es angemessen fände, eine solche kommerzielle Initiative zu ergreifen, fo würden hoffentlich seine reichen Freunde in Manchester und Liverpool die Hand dazu bieten. Auch einem Zweck der Menschlichkeit würde damit gedient werden. In den Vereinigten Staaten vertheidige man die sogenannte „häusliche Einrich⸗ tung“ mit ihrem hohen Alterthum; sogar den Sklavenhandel suchten dort Viele als altehrwürdigen Brauch zu vertheidigen; und er wundere sich nur, warum man nicht auch ein anderes Verbrechen beschönige, dessen Ursprung in ein noch höheres Alterthum zurückreiche, — da der erste geborene Erdensohn den Zweitgeborenen ermordete. Auch England habe sich früher ls Sklavenhändler und Sklavenhalter versündigt, doch kenne man in seiner Geschichte kein Seitenstück zu dem vom Staate Arkansas erlassenen (und vom Staate Maryland noch überbotenen) Gesetz gegen die freien Farbigen. England babe kein Recht, sich in die innern Angelegenheiten eines fremden Staates einzumischen, aber ein Meinungsausdruck sei keine Einmischung, und die Vereinigten Staaten hätten kein Recht, sich zu beschweren, wenn England ein Surrogat für die durch Sklaben gebaute Baum⸗ wolle suche. Er beantragt einen spezifizirenden Ausweis über die in dem Jahre 1858 und 1859 aus den verschiedenen Ländern der Erde importir⸗ ten Quantitäten Baumwolle. Der Herzog von Newecastle sagt dem Ausweise zu, und bemerkt, daß die Regierung in Ceylon einen Theil ihrer Kronländereien zur Aufmunterung des Baumwollbaues auf 5 Jahre her⸗ gegeben habe. Auch in Queensland in Australien fänden ähnliche Ver⸗ suche statt. Die Hauptschwierigkeit jedoch bleibe der Mangel an wohl⸗ feiler Arbeitskraft. Lord Wodehouse erklärt, daß Dr. Livingstone’'s Berichte zu mancher schönen Hoffnung berechtigen. Earl Grey nennt es eine unendliche und ewige Schmach und Schande für die Ver⸗ einigten Staaten, daß sie ihre Flagge im Dienste des Sklavenhandels mißbrauchen lassen, und fragt, wie lange Frankreich den auf der Ostküste Afrikas eingestellten Sklavenbandel auf der Westküste fortsetzen werde? Lord Wodehouse erwiedert, die amerikanische Negierung habe selbst ein⸗ geräumt, daß ihr Geschwader an der Küste Afrikas zu schwach sei, und dasselbe durch einige kleine Fahrzeuge verstärkt. Die ranzöfische Regie⸗ rung beabsichtige ihr „Arbeiter⸗Ausfuhr⸗System“ auch auf der Westküste von Afrika aufzugeben, sobald die betreffenden Kontrakte abgelaufen seien. Dafür habe sie behufs der Auswanderung von Kulies aus Indien eine Unterhandlung mit England angeknüpft, die hoffentlich zu einem erwünsch⸗ ten Ziele fuͤhren werde. — Der Marquis von Normanby, fragt, ob über die sardinisch⸗französische Unterhandlung wegen Abtretung von Savoyen und der Grafschaft Nizza etwas Kenntniß der Regierung gelangt sei? Wenn man ihm ein⸗
an, am 3. Februar eine Bill zur Verbesserung der Bankerottgesetze und am 17. eine Bill zur Reform der Gesetze über Verkauf von Grundeigen⸗ thum einzubringen. Mr. D. Griffith fragt, was an. der einem gut unterrichteten französischen Blatte entschlüpften, allen andern Blättern untersagten Mittheilung sei, daß die franzöfische Regierung 30,000 Mann nach Livorno zu senden im Begriff sei, um eine etwaige Einverleibung Mittelitaliens in Sardinien verhindern zu können? Lord J. Russell er⸗ wiedert, er glaube nicht, daß die Mittheilung irgend etwas Wahres ent⸗ halte, und er habe gewiß keinen Grund, zu glauben, daß die französische Regierung einen solchen Schritt ergreifen würde Im Gegentheil halte
dies für höchst unwahrscheinlich. 8 8
Frankreich. Paris, 27. Januar. Der Prinz von s hat sich gestern Nachmittag in Calais nach Dover ein⸗ geschifft.
Die äußeren Boulevards von Paris werden in Promenäden
vermandelt; ihre Ausdehnung beträgt nicht weniger als 23,281
Metres (3 deutsche Meilen).
Der „Armee⸗Moniteur“ berichtet, daß die Maßregel von Ein⸗ stellung überschüssiger Kavallerie- und Artillerie⸗Pferde bei den Landwirthen jetzt durchgeführt ist. Von allen Seiten waren Ge⸗
suche eingelaufen, und jetzt sind beinahe 15,000 Pferde eingestellt.
Nächsten April soll die erste Inspection stattfinden.
— 28. Januar. Die Handelskammern von Nimes, More (Jura) und Saint Dizier haben Adressen geschickt, in denen si fich mit dem Kaiserlichen Programm vollkommen eiuverstanden er
klären; auch aus Tarbes (Hochpyrenäen) hat Herr Fould eine
solche Adresse mitgebracht. — Der neue Gesandte für Griechen
land, Bouree, ist bereits nach Athen unterweges. — Die Nach⸗ richt, daß Herr Rouher sein Portefeuille an Herrn Francqueville abgeben wird, findet auch wohl darin ihren Kommentar, daß der
Herzog von Montebello von Petersburg definitiv abberufen und durch Herrn Rouher dort ersetzt werden soll.
Die Kaiserliche Bibliothek hat auch im vorigen Jahre große
27
Bereicherungen erfahren.
Lepsius: Denkmäler Aegyptens und Aethiopiens, auf.
sischen Kolonieen die dort durch die Regierungs⸗Presse veröffent lichten Verwaltungs⸗ Aktenstücke der Kaiserlichen Bibliothek, die davon noch fast gar nichts besitze, eingesandt werden möchten
Die Gouverneure von Guadeloupe und Guhana haben bereits etwas
geliefert.
Am 24. Januar hat der Spezial⸗Marine⸗Kriegsrath, welcher
über die Strandung des „Duguesclin“ an der bretagnif chenKuͤste sein Urtheil sprechen sollte, den Fregatten⸗Capitain Coh u frei gesprochen, den Steuermann Picard aber zu 2 Jahren Gefängniß verurtheilt.
Unter den ihr zugekommenen Geschenken führt der „Moniteur“ heute preußischerseits die Fortsetzung der Werke Friedrich's des Großen und den Schluß des Werkes von Zugleich spricht das amtliche Blatt den Wunsch aus, daß aus den franzö⸗
kündete in der Thronrede, daß Portugal mit allen Völkern in freundlichem Vernehmen stehe. 11“
Italien. Turin, 25. Januar. Vigliani, der frühere Gouverneur von Malland, ist zum Senator ernannt worden. Pepoli ist auf dem Wege nach Paris hier eingetroffen; auch Rica⸗ soli und die übrigen Präsidenten der Nationalversammlungen Central⸗ Italiens werden als Parlaments⸗Kandidaten aufgestellt.
Aus Turin, 27. Januar, wird telegraphisch gemeldet: „Herrn Boncompaani'’s Abreise nach Florenz stebt nahe bevor. Ratazzi ist nach Nizza abgereist. Gegen die Absendung der Fregatte „Eurhdice“ nach den chinesischen Gewässern ist Gegenbefehl erfolgt.“
Nach dem Voranschlag für 1860 für die alten Pro⸗ vinzen des Reiches beträgt die Dotation der Krone (Civilliste) 4 Millionen Lire, die Appanage des jungen Herzogs von Genud 300,000, jene des Prinzen Eugen von Savoyen⸗Carignan eben so viel. Für den Senat sind 85,000, für die Deputirtenkammer 180,000 Lire ausgesetzt. Die Einnahmen der Lombardei sind auf 85,889,000 Lire, die Ausgaben auf 46,399 957 Lire angeschlagen.
Die Abreise des Königs nach Mailand, wohin ihn Cavour begleiten wird, ist wegen seiner Unpäßlichkeit bis Anfang Februar verschoben.
segas in Alessandria ist die Rede davon, daß nächstens einige Regimenter nach den Herzogthümern und der Romagna marschiren werden. “ 8
Das Municipium von Casale hat den Auftrag erhalten,
Lokale für Truppen bereit zu halten. Viele von hier aus öster⸗
reichischen Diensten entlassene Soldaten werden dorthin beordert.
— Die „Gazetta uffiziale del regno“ veröffentlicht ein Dekret, durch welches für Befestigungsarbeiten und militairische Bauten 42 Millionen Lire angewiesen werden. Conte Marliani, Abgeord⸗ neter der Emilia-Provinzen bei der hiesigen Regierung, ist nach London gegangen. Der Oberbefehl über die gesammte Artillerie der Emilia soll dem sardinischen General Cavalli zugedacht sein. Aus Savoyen ist eine Ergebenheitsadresse an den Papst abgegan⸗ gen. Die Functionszulage des Gouverneurs von Malland soll auf 100,000 Fr. erhöht werden. 1
8
Rom, 20. Januar. Das Fest der Stuhlfeier Petri gab⸗
der Bevölkerung Anlaß, ihre Anhänglichkeit an den Papst durch eine eben so einmüthige wie herzliche Demonstration zu bezeigen. Alle Fenster waren geschmückt und die ganze Stadt erleuchtet, ohne daß deshalb ein Befehl ergangen wäre.
Mailand, 28. Januar. Divisions⸗General Graf Rochefort, Kavallerie⸗Koömmandant des französischen Occupations⸗Corps, ist hier eingetroffen. Der Bischof von Brescia hat einen Priester, welcher eine Schrift gegen die weltliche Gewalt des Papftes ver⸗
französische Geistlichkeit hat niemals ihre achtungsvolle Unterwür⸗ figkeit unter den heiligen Stuhl in der geistlichen Ordnung von de Pflicht des Patriotismus getrennt. Die Polemik des „Univers“ war Gegenstand tiefer Betrüͤbniß für die Geistlichkeit sowohl, wie für alle gute Bürger. Die Doktrinen des „Univers“, die er unter uns wiede erwecken wollte, sind nicht neu. Die alte französtsche Monarchie hat sie immer energisch bekämpft, und ist zuweilen in diesem Kampfe durch die groß en Bischöfe unterstützt worden. Der Kaiser wird sich nicht weniger besorgt als seine Vorgänger zeigen, um den durch unsere nationalen Traditionen geheiligten Prinzipien Achtung zu verschaffen.
Der „Moniteur“ meldet den zu Nizza erfolgten Tod der Großherzogin Stephanie. ö
Der heutige „Constitutionnel“ bringt das Rundschreiben des Papstes. — Ein von Grandguillot unterzeichneter Artikel be⸗ dauert, Rom wie vor dem Kriege unter dem Einflasse Oesterreichs gebeugt zu finden. Der Artikel sagt, Frankreichs Pflicht sei er⸗ fuͤllt, da der Papst sich geweigert habe, seinen Rathschlägen zu folgen. Niemals wird der Rath Frankreichs sich in Drohung verwandeln; mag auch die Ungerechtigkeit gegen dasselbe noch so groß sein, so wird sie doch nie vermögen, es aus der Rolle der Maͤßigung und des Schutzes heraustreten zu lassen. In Rom würde es noch, wenn es nöthig ist, den Papst gegen die Anarchie vertheidigen; aber wenn die po⸗ litische Autorität des heiligen Vaters irgend anderswo dazu be⸗ stimmt ist, eine anderweite Krifis zu erfahren, so wird die Verant⸗ wortlichkeit dafür nicht auf die großmüthige Nation zurückfallen dürfen, die Alles gethan hat, um sie zu beschwören, und die stets bereit sein wird, eine hülfreiche Stüͤtze zu sein, die man heute verkennt.
Nach hier eingetroffenen Nachrichten aus Chambery vom 29. d. hat der dortige Gouverneur einer Deputation der Bürgerschaft er⸗ klärt, daß es nie die Absicht der Regierung gewesen sei, Savoyen abzutreten. 1
Turin, Sonntag 29. Januar. (Wolff's Tel. Bur.) Graf Cavour hat unterm 27. Januar ein Rundschreiben an die Ge⸗ sandtschaften erlassen. In demselben heißt es unter Anderem: Die Völker Mittel⸗Italiens haben den Kongreß vertrauensvoll acceptirt, ernste Begebenheiten haben aber die Vertagung desselben zur Folge
—
werfe, daß er sich auf keine höhere Autorität als einige Zeitungzartikel Das „Bulletin des Lois“ veröffentlicht ein Dekret, womit dem u berufen könne, so müsse er daran erinnern, wie F 88 tegter Zeit die Marine⸗Minister ein außerordentlicher Kredit von 147,300 Frs. öffentlichte, bei Strafe der Excommunication zum Widerrufe an⸗ Politik mancher Staatsmänner je nach den Eingebungen unf Zeitungs⸗ zur Herstellung einer schwimmenden Corrections⸗Anstalt im Hafen “ “
8 1 G 95 . . z Herf g immenden Corrections⸗Anstalt im Hafen notizen und anonymen Flugschriften gewechselt habe. Die Zeitungen, den Brec bewillist wird v““ auf deren Mittheilungen er seine Interpellation gründe, „Le Pays“, .“ g 8 Sänemark. Kopenhagen, 27.
gehabt. Die Broschüre, „der Papst und der Kongreß“, deren Wich⸗ tigkeit sich nicht verkennen läßt, das Schreiben des Kaisers Napoleon, 8 und die Reden der Königin von England, so wie Lord Palmerston's
— 29. Januar. Januar. An des Admi⸗ sind Thatsachen, welche die Unmöglichkeit der Restauration in
„L'Indépendance Belge“ und „La Patrie“, wären anerkannte Organe der Der heutige „Moniteur“ meldet, der Kaiser
ranzösischen Regierung. Frankreich, heiße es, wolle an der Stelle der Wiener Verträge die „wahrheitsvolle Politik der Nationalitäten“ setzen. Die Annahme eines solchen Prinzips von Seiten der mächtigen Regierung einer großen Nation wäre an und für sich viel gefährlicher, als die Abtretung Savoyens an Frankreich. Wie viele der englischen Be⸗ sitzungen — wie Malta, Jonische Inseln, Indien u. s. w. — wür⸗ den die Probe dieses Prinzips aushalten? Wie würde es Rußland und Preußen in ihren polnischen Provinzen affiziren? könnte es nicht selbst gegen Oesterreich in Ungarn in Bewegung gesetzt werden? Man werde ihm wohl nicht antworten wollen, daß die Regierung nichts von der Unterhandlung wisse, denn nach dem Erscheinen der erwähnten Zeitungs⸗ artikel mußte der britische Gesandte in Paris sich vom französischen Mi⸗ nister des Auswärtigen eine bündige Erklärung ausbitten. Dies sei das Verfahren, das er selbst im Lauf von 6 Jahren 9 franzöͤsischen Ministern des Auswärtigen gegenüber beobachtet habe. Es würde Ihren Lord⸗ schaften und den Engländern überhaupt nicht schaden — da ihre Sehn⸗ sucht nach Verpflanzung constitutioneller Einrichtungen ins Ausland so lebhaft sei, — zu bemerken, wie dasselbe Savoyen, das, bevor es eine Verfassung besaß, seine uralten Institutionen so innig liebte, daß es im Jahre 1848 gegen eine androhende französische Indasion sich von selbst erhob, jetzt, da es im Besitz des gepriesenen Kleinods, der sar⸗ dinischen Verfassung, sei, alle ehemalige Loyalität so abgelegt habe, daß
eine ganze Bevölkerung sich nach dem Anschluß an das imperialistische Frankreich sehne. Lord Granbille bedauert, auf eine so mit persönlichen Reminiscenzen geschmückte Rede nicht vorbereitet gewesen zu sein. Ihrer Majestät Regierung habe über die „nach den ministeriellen Blättern in Frankreich existirende“ Unterhandlung keine Information erhalten. Dabei müsse er hinzufügen, daß die Regierung Frankreichs mit den Ansichten von Ihrer Majestät Regierung über ein Arrangement der bezeichneten Art seit langer Zeit bekannt sei; und er könne dem edlen Marquis ver⸗ sichern, daß es lächerlich sei, anzunehmen, datz die glückliche Negoziirung eines dem Interesse beider Länder dienenden Handelsvertrages je den ge⸗ ringsten Einfluß auf Ihrer Majestät Regierung haben und sie etwa ab⸗ halten könnte, Ihre Ansicht über eine große europäische Frage auf die
festeste und zugleich freundlichste Weise zu erkennen zu geben.
8 Im U rhause kündigt der Attorney⸗General seine Absicht
habe gestern einer Sitzung des Minister⸗ und des Geheimen Rathes präfidirt und die Kaiserm habe an den Berathungen Theil ge⸗ nommen.
Das neueste „Univers“ veröffentlicht eine Encyelica Sr. Heilig⸗ keit des Papstes an die Erzbischöfe und Bischöfe, worin die Gründe entwickelt werden, weshalb derselbe sich weigert, dem Rathe des
Kaisers Napoleon, die aufrüͤhrerischen Provinzen aufzugeben, seine
Zustimmung zu ertheilen.
Spanien. Der „Correspondance Havas“ wird Madrid, 23. Januar, berichtet, daß Gurrea, früher Adjutant Espartero’'s, der Unterhändler wegen Abschlusses des Friedens mit Marokko sei; es scheine, daß dem General O'Donnell in Betreff der Friedens⸗Verhandlungen Eröffnungen aus der Hauptstadt zu⸗ gekommen seien.
Aus Madrid, 26. Januar, wird telegraphirt: „Vom Kriegs⸗ schauplatze wird gemeldet, daß der Bau der Redoute vor Aduanna am 25. Januar vollendet wurde. Zwei andere Redouten sind im Bau begriffen. werden ausgeschifft. wird vorbereitet.“
Einem Briefe aus Gibraltar vom 19. Januar zu⸗ folge gewinnen die Gerüchte über Friedensvorschläge des Kai⸗ sers von Marokko täglich mehr an Bestand. Einer am 15ten d. M. in Tanger abgehaltenen Konferenz wohnten, wie es heißt, Mahomed Ben⸗Ketib, Minister des Aeußern, und Hamid Abdallah, Kaiserlicher Schatzmeister, so wie mehrere Repräsentanten europäischer Mächte bei. Eine ähnliche Konferenz soll demnächst in Gibraltar stattfinden. Man versichert, daß der Kaiser den ersten Farderungen des madrider Kabinets nachzukoumen und eine Geldentschädigung zu bewilligen geneigt sei. “ E
Portugal. Aus Lissabon, vom 26. Januar, wird die feierliche Eröffnung der Cortes⸗Session gemeldet; der König ver⸗
aus 8
Große Vorräthe von Lebensmitteln und Munition Die Ausschiffung des Belagerungsgeschützes
rals van Dockum Stelle ist der Kammerherr Torben Bille, bis⸗ her Minister⸗Refident in Brüssel und im Haag, zum Gesandten in London ernannt worden.
Flensburg, 27. Januar. In der heutigen Sitzung der Ständeversammlung wurden wiederum Comité's zur Begutachtung von acht Regierungsvorlagen erwaͤhlt. — In der gestrigen Sitzung, in welcher 42 Abgeordnete anwesend waren, zeigte u. A. der Prä⸗ sident an, daß in Zukunft die Verhandlungen stenographisch aufge⸗ nommen werden wuüͤrden, 79 Einzelpetitionen in der Sprachsache eingelaufen seien und der Abgeordnete v. Rumohr cinen Antrag auf eine an den König zu richtende Adresse eingereicht habe. Der Antrag des Vicepräsidenten Hansen⸗Grumbye auf Niedersetzung eines besonderen Petitions⸗Comité's wurde einstimmig angenommen uͤnd die 7 Mitglieder derselben sofort gewählt.
vAAA““ “ Paris, Montag, 30. Januar, Mor Tel. Bur.
Der heutige „Moniteur“ enthält ein Kaiserliches Dekret, durch welches der „Univers“ unterdrückt wird. Ein Bericht des Ministers des Innern legt die Motive des Verbots dar. In demselben heißt es: Der „Univers“ war das Organ einer religiösen Partei, deren Forberungen täglich in direktere Opposition mit den Rechten des Staates gerathen sind. Seine unaufhörlichen Anstrengungen hatten den Zweck, die französische Geistlichkeit zu beherrschen, die Gewissen zu verwirren, das Land aufzuregen, die fundamentalen Basen, auf denen der Zusammenhang der Kirche mit der bürgerlichen Gesellschaft errichtet ist, zu untergraben. Dieser Krieg mit unseren ältesten nationalen Tra⸗ itionen ist für die Religion gefährlich und stellt sie blos, denn die
Mittel⸗Italien dargethan haben. Man hat die Gewißbeit, daß der Kongreß augenblicklich nicht zusammentreten werde. Die Regierun⸗ gen Mittel⸗Italiens haben Angesichts dieser Bedingungen die hohe Pflicht, den gesetzlichen Bedürfnissen der Völker, deren Haltung Europa so sehr in Erstaunen gesetzt hat, zu genügen. Die Regie⸗ rungen haben ihrerseits den Wünschen der Provinzen Rechnung getragen, indem sie das Statut des sardinischen Wahlgesetzes pro⸗ klamirten. G
Graf Cavour erinnert, indem er diese Thatsachen veröffent⸗ licht, schließlich daran, daß er sich nie seiner Verantwortlichkeit ent⸗ ziehen werde für die Ruhe Europa's und die Pazifizirung Italiens.
Berlner Getreidebörse
vom 29 Januar.
Weizen loco 56 — 67 Thlr. 88 8 8 Roggen loco 50 — 51 Thlr. pr. 2000 pfd. bez 1b 3 ½ Thlr. bez., Januar-Februar 47 ½ — 46 ¾ Thlr. bez. u. G., 47 Br., Febr.-
März 46 ¼ — 46 Thlr. bez. u. Br., 45 ¾ G., Frühjahr 45 ½ 4 — ¼ Thlr.
bez. u. G., 45 ½ Br., Mai- Juni 45 ½ — — ½ Thlr. bez. u. G., 45 ¾ Br., Juni 46 — 45 ¾ Thlr. bez. Gerste, grosse und kleine 35 40 Thlr.
Hafer loco 25 — 28 Thlr., Lieferung pr. Januar 26 ½ Thlr. Br., Januar-Februar 25 ½ Thlr. Br., Frühjahr 25 ¾ Thlr. Br., Mai-Juni 25 ¾ Thlr. Brief. 8
FErbsen, Kochwaare und Futterwaare 48— 58 Thlr.
Rüböl loce 10 ⁄2 Thlr. bez., Sanuar, Januar-Februar u. Februar- März 10 ⁄ Thlr. Br., 10 ½ G., März-April 10 ⅔1 Thlr. Br., 10 ⅞ G. April - Mai 10 ¾ Thl. bez. u. Br., 10 ¾ G., Mai-Juni 10 ½ — 1¶2˖ Thlr. bez. u. Br., 10 ⅞ G., September-Oktober 11 Thlr. Br.