wie folgt: An Se. Execellenz
welche die Sie lautet,
ösischen Gesandten in London eine Note gerichtet, Vorschläge des englischen Ministeriums beantwortet.
zerrn Grafen von Persigny, Gesandten in London. “ g 88 Paris, 30. Januar 1860. „Herr Graf! 1
bat mir eine Oepesche mitgetheilt, in Der Herr englische Gesandte bat mir eine Depesche mitge b . kennseafesennae für die auswärtigen Angelegenheiten,
. dem er das Ganze der italienischen Lage geprüft und die Nothwendig⸗ 8 dhen Uebereinstimmung über die geeignetste Art und Weise, auf der
inen dauernden und befriedigenden Stand der Dinge herzu⸗ uE hat, die allgemeinen Grundsätze, auf denen nach der Ansicht von Ihrer britannischen Majestät Regierung sich dieses Einver⸗ nehmen gründen ließe. In der Ueberzeugung, daß es vor allen Dingen darauf ankomme, Frankreichs und Englands Zustimmung zu erlangen, hat die englische Regierung den Lord Loftus beauftragt, dem wiener Kabinette eine ähnliche Mittheilung zu machen, und ich habe die Ehre, Ihnen anbei Abschrift dieser beiden Aktenstücke zu überschicken.
Dieselben enthalten, wie Sie, Herr Graf, sehen werden, vier bestimmte Punkte: 1) Frankreich und England würden darauf verzichten, in Zukunft in die inneren Angelegenheiten Italiens sich einzumischen, es sei denn, daß sie dazu durch einstimmige Einwilligung der Großmächte berufen würden. 2) Die Regierung des Kaisers würde sich mit dem heiligen Vater uͤber die Räumung des Kirchenstaates, sobald die Organisation seiner Armee es erlaubte und unsere Truppen von Rom ohne Gefahr für die Aufrecht⸗ erhaltung der Ordnung abberufen werden könnten, verständigen. Unsere Armee werde gleichfalls Nord⸗Italien in zweckdienlicher Frist verlassen.
3) Die innere Organifirung Venetiens würde außerhalb des Bereiches der Verhandlungen zwischen den Maͤchten gelassen werden.
4) Endlich würde der König von Sardinien von der Regierung des Kaisers, so wie von der Ibrer britischen Majestät gemeinschaftlich aufge⸗
fordert werden, keine Truppen nach Mittel⸗Italien zu schicken, bis die ver⸗
schiedenen Staaten und Provinzen, durch eine neue Abstimmung ihrer National⸗Versammlungen nach einer neuen Wahl!, feierlich ihre Wüͤnsche kund gethan hätten, und wenn diese Versammlungen sich zu Gunsten der Einverleibung aussprächen, so würden Frankreich und England sich dem Einrücken sardinischer Truppen nicht mehr widersetzen.
Ich habe dem Kaiser die Depesche des Lord John Russell an Lord Cowley vorgelegt, und nachdem ich die Befehle Sr Maäjestät entgegen⸗
genommen, dem Herrn Gesandten Englands zu wissen gethan, wie wir V die Eröͤffnungen der Regierung Ihrer britischen Majestät auffassen zu
können glauben.
Der erste der vier englischen Vorschläge, habe ich demselben bemerkt, dürfte nicht die geringste Schwierigkeit bieren. Der Grundsatz der Nicht⸗ Intervention ist eine internationale Regel, deren Wichtigkeit und Be⸗
deutung Niemand mehr als wir zu würdigen weiß, und dieselbe hildet. V
ns ev., senttichsen Elemente jeder ernstlich ge⸗ tigen Lösung der italienischen Frage. Wenn Kaisers selber intervenirt hat, so geschah dieses Verhältnissen nachgab, weil bei dem Interessen ihr die
die Regierung des nur, indem sie gebieterischen Stande der Dinge in Italien ihre wendigkeit auferlegten; und sie das fortan jede Intervention überflüssig machte, stets als das Ziel ihrer Anstrengungen auf der Halbinsel betrachtet. In dieser Beziehung ward Unser Gefühl durch den Kaiser selbst bei den feierlichsten Veranlassungen offen ausgesprochen. Der Vorschlag der englischen Regierung würde deshalb einem so unverkennbar aufrichtigen wie oftmals erneuerten Wunsche eine diplomatische Weihe ertheilen. Ich habe Lord Cowley geäußert, daß Sr.
Miajestät Regierung ohne Vorbehalt dazu ihre Zustimmung ertheile. Ich
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babe hinzugefügt, daß unsere Meinung über diesen Punkt sich nie verändert
hatte und daß wir uns fortan vollständig berechtigt glaubten, darauf einzu⸗ gehen, ohne uns mit den übrigen Kabinetten in Erörterungen einzulassen. Was den zweiten Punkt angeht, so habe ich, um den Herren Ge⸗
sandten Englands von den Dispositionen der Regierung des Kaisers in
Kenntniß zu setzen, mich auf deren
abzukürzen nöthigen.
Lombardei an; von einer Wichtigkeit, welche
niß frühere Erklärungen und namentlich auf diejenige beziehen können, welche der erste französische Bevollmächtigte im Schooße des pariser Kongresses abgegeben hat. Heute, in diesem Zeitpunkte, wünschen wir lebhaft, der militairischen Besetzung der römi⸗ schen Staaten ein Ende zu machen. In gleichem Grade sehnt sich die Regierung Seiner Majestät, die lombardischen Provinzen zu räumen und somit definitiv eine bewaffnete Interbvention aufhören zu
welche uns die Grundsätze unserer Politik selbst möͤglichst n. Wir nehmen nun sehr gern den englischen Vorschlag sowohl in Bezug des römischen Gebiets, als aber die Erwägung der passendsten Gelegenheit ist hier m „ja die englische Regierung auch nicht ver⸗ annt hat, und ich habe mich deshalb zu Rücksichten berechtigt halten önnen, die ja die englische Regierung auch als zweckmäßig erachtet hat,
daß nämlich die Räumung Roms nothwendig der Sicherheit untergeord⸗
et bleiben müsse, daß daraus nicht für die Sicherheit des heiligen
Stuhles eine ernsthafte Gefahr hervorgehen dürfe, und daß die Räumung der lombardischen Provinzen erst dann zur Ausführung komme, wenn die entweder stillschweigende oder ausdrückliche Zustimmung der Großmächte die neue Organisation J
taliens garantirt.
Gegen den dritten Vorschlag, habe ich dem Herrn Gesandten Englands erklärt, scheine sich kein Einwurf machen zu lassen, und die Regierung des Kaisers könne im Prinzip mit demselben nur einverstanden sein. Trotzdem habe ich Lord Cowley bemerkt, es erscheine uns doch ersprießlich, der Eventualität vorzusehen, daß Oesterreich besondere Bedingungen stellen zu können giaube, wenn es in Venetien Konzessionen macht, in welchem Falle man sich die Befugniß reserviren müsse, die vom Wiener Kabinet gemach⸗ ten Eröffnungen zu prüfen.
Was den vierten und letzten Punkt anlangt, Herr Graf, so berührt
falschen Auslegung vorzubeugen und alle Zweifel
hat die Herstellung eines Systems,
in Bezug der
derselbe eine Reihe von Erwägungen, welche mir nicht gestatten, sofort —
eine definitive Antwort zu geben, und ich habe Lord Cowley an die Hal⸗ tung der Regierung des Kaisers gegenüber den andern Großmächten, und in erster Stelle Oesterreich gegenuͤber, erinnern müssen. Wir können unmöglich die Hindernisse verkennen, auf welche die im zuüricher Vertrage verzeichneten Vorbestimmungen stoßen. Die Regierung des Kaisers hat seit mehreren Monaten ihr unausgesetztes Bemühen ehrlich auf die Er⸗ leichterung der Ausführung jener Bestimmungen gerichtet gehabt und sich nunmehr überzeugen können, wie schwer es ihr geworden, die Hoffnung auf Besiegung der Hindernisse zu bewahren. Sie glaubt sich das Zeugniß geben zu können, daß sie in dieser Hinsicht vollkommen ihren Verpflichtungen nachgekommen ist. Sie ist außer⸗ dem bereit, über die von der englischen Regierung vorgeschla⸗ genen Mittel zu Nath zu gehen, als zur Herbeiführung einer Lösung sehr geeignet, die den Interessen Italiens Genüge leistet und die im allgemei⸗ nen Interesse nothwendigen Garantieen der Stabilität in sich begreift. Diese Mittel vertragen sich vollkommen mit den Grundsätzen, welche die Basis unserer Institutionen bilden, und wir würden durchaus keinen Grund haben, die Wirkung derselben in ihrer Anwendung auf andere Länder zu bestreiten. Aber wie auch unsere Meinung von dem Werthe der Combination sein möge, zu welcher die Regierung Ihrer großbritanni⸗ schen Majestaͤt die Initiative ergriffen, so betrachten wir uns doch als moralisch verpflichtet, vorlaufig dem Hofe Oesterreichs davon Mittheilung zu machen. Wir müssen die Loyalität des Kaisers und die Aufrichtigkeit seiner Politik von jedem Verdachte frei halten, und Angesichts der Sti⸗ pulationen von Villafranca und Zürich würden wir uns heute nicht foͤrm⸗ lich binden können. Wenn die Wirkungslofigkeit unserer Rathschläge und Schritte uns die Unmöͤglichkeit einer Wiedereinsetzung der entthronten Fürsten bewiesen hat, so sind wir doch nichtsdestoweniger gehalten, jeder zu heben, indem wir vor Allem Frankreich Wort halten lassen in aufrichtigen Erklärungen gegen den Hof Oesterreichs.] 3
Andererseits würden wir nicht vergessen können, daß wir jüngst Ruß⸗ land und Preußen eingeladen haben, am Kongreß Theil zu nehmen, dessen Zusammentritt auf einmal die Verständigung der Maͤchte sichern und die Lösung der seinen Berathungen unterbreiteten Fragen anbahnen sollte. Es hat nicht von uns abgehangen, daß Europa, so versammelt, nicht zur Bestätigung eines endguͤltigen Arrangements angerufen wurde, und wir würden uns fürchten, gerechte Empfindlichkeiten zu beruͤhren, wenn wir heute, durch die Gewalt der Thatsachen auf einen anderen Standpunkt geführt, den Kabinetten von St. Petersburg und Berlin die neue Lage, die uns gebieterische Verhältnisse schaffen, zu signalisiren uns enthalten und versäumen wollten, sie davon zu überzeugen, wie nothwen⸗ dig es ist, praktischere Mittel zur Lösung der Fragen aufzusuchen, die ohne Gefahr nicht mehr lange ungelöst bleiben dürfen. 4
Ich habe nun Lord Cowley geantwortet, daß in Betreff des vierten Vorschlages die Regierung des Kaisers, bevor sie sich ausspreche, es für uünerläßlich haltr, ihr Verhaältniß einerseits zu Oesterreichs Hofe und andererseits zu den Höfen Preußens und Rußlands zu erklären und zu rechtfertigen. Der Herr Gesandte Englands schien die Gründe zu billigen, welche der Regierung des Kaisers diese Verhaltungsregel vorschreiben, und ich habe das Vertrauen, daß die englische Regierung darin Gerechtig⸗ keit und Stärke erkennen wird. Die Annahme unsererseits ihrer drei ersten Vorschläge wurde, wenn es noͤthig wäre, für die Gesinnungen zeugen, in denen wir ihre Eröffnungen empfangen haben, und so würde sie keinen Zweifel in unseren aufrichtigen Wunsch setzen können, Lösungen zu erdenken, welche die Lage Mittel⸗Italiens gestattet und fordert.
Sie wollen dem ersten Staats⸗Secretair Ihrer britischen Majestät diese Depesche vorlesen und ihm eine Abschrift derselben in Händen laßfen.“ Genehmigen Sie, Herr Graf, die Versicherungen meiner hohen Achtung gez. Thouvenel.
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Schatzkammer gesondert und unter dem Minister Algeriens und der
Kolonieen stehen soll.
Die auf ggestern angesetzt gewesene Versteigerung des Lamar⸗ tine'schen Gutes Monceau hat nicht stattfinden können, weil nicht Ein Gebot abgegeben wurde.
— 10. Februar. Der eben veröffentlichte neueste Monats⸗ bericht der Bank von Frankreich ergiebt eine Vermehrung des Baar⸗ Vorraths um 5,750,000 Fr. und der laufenden Rechnung mit Pri⸗ vaten um 7,000,000 Fr., dagegen eine Verminderung des Porte⸗ feuille⸗Bestandes um 17,333,000 Fr., der Vorschüsse auf Werth⸗ papiere um 1,750,000 Fr., der in Umlauf befindlichen Noten um 9,500,000 Fr., der laufenden Rechnung des Staatsschatzes um 29,000,000 Fr.
Der heutige „Constitutionnel“ bringt einen Artikel seines Haupt⸗Redacteurs, in welchem er erklärt, er halte es nach den ihm von allen Seiten zugehenden Berichten über die durch den Brief des Bischofs Dupanloup an das „Siscle“ gerichteten Briefes und durch den beharrlichen Entschluß dieses Blattes, das Dokument den Gerichten zu uͤberweisen, hervorgerufene beklagenswerthe Wirkung, nicht für angemessen, die durch einen solchen Streit veranlaßte ge⸗ reizte Stimmung noch zu steigern. Aus diesem Grunde nehme er Anstand, die von ihm ertheilte Antwort zu veröffentlichen.
Spanien. Aus Madrid, 8.
„Gestern hat der Rest des spanischen Tetuan gehalten, man fand daselbst 73 Kanonen vor.
Februar, wird telegraphirt: Heeres seinen Einzug in Das Heer
schickt der Königin 8 in den Schanzgräben weggenommene Kanonen,
ferner 2 Fahnen und das Zelt von Sidi⸗Achmed. Heute wurde
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die Königin auf ihrer Fahrt nach der Atocha⸗Kirche v
Auf Bericht des Finanz⸗Ministers hat der Kaiser dekretirt, daß die Postvermwaltung in Algerien künftig von der Verwaltung der
päer tadelt. 8 in seiner pariser Ausgabe
ber Be⸗ völkerung mit begeisterten Zurufen empfangen.“ b Nach Berichten aus Madrid vom 9. Februar wurden den Spaniern in der Schlacht vom 4. Februar 10 Offiziere und 58 Soldaten getödtet, 53 Offiziere und 711 Soldaten verwundet.
Italien. Mailand, 8. Februar. Die zum Abmarsch
nach Central⸗Italien beorderten Truppen erhielten Gegenbefehl.
In Brescia haben alle in den städtischen Ausschuß berufenen Ge⸗ meinderäthe abgelehnt.
Turin, 6, Februär. Commandatore Canofari hat dem König Victor Emanuel sein Beglaubigungsschreiben als außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister des Königs von Neapel am Hofe zu Turin überreicht. General⸗Lieutenant Cialdini ist aus Brescia hier anzekommen.
— 7. Februar. Ricasoli ist gestern hier angekommen; die Abreise Cavours nach Paris nahe bevorstehend. Massimo d'Azeglio soll zum Staatsminister ernannt sein. Das Kriegsministerium in Bologna ist so gut wie aufgelöst, die höheren Beamten desselben wurden hieher berufen. 1 ““
— 9. Februar. Der Graf Arese ist heute Abend in offizieller Mission nach Paris gereist. D'Azeglio wird sich nächsten Sonnabend nach Mailand begeben.
Modena, 6. Februar. Ein Dekret Farini's setzt in allen Gemeinden, Bezirken und Provinzen der Emilia statistische Kom⸗ missionen ein, zum Zwecke der Abfassung einer allgemeinen Statistik.
Türkei. Aus Konstantinopel, 1. Februar, wird von Marseille, 7. Februar, telegraphirt: „Die Unzufriedenheit ist allge⸗ mein; die Beschwerden uͤber die Verwaltung des Großvezirs und Fuad Pascha's sind zahllos. Die Regierung hat versprochen, nächsten Monat das Papiergeld ganz aus dem Verkehr en b ziehen. Kusa hat in der moldau⸗walachischen Verfassung die Suzerainetaͤt des Sultans ganz mit Stillschweigen übergangen. Die Agitation in Serbien bedroht die Ruhe in Bosnien und Rumelien.“
Aus Alexandria ist in London, den 8. Februar, die Nach⸗ richt von der am 17. Januar erfolgten glücklichen Vollendung der Telegraphenstrecke zwischen Kurratschi und Mascat (Südostküste von Arabten) eingetroffen. Am 21. Januar verließ Herr Newall Mascat, um sich nach Aden zu begeben und von dort aus den Rest der Linie zu legen, der in zwei Abschnitte zerfaͤllt, einen von Aden nach den Kuria⸗Muria⸗Inseln (730 Knoten) und den andern von diesen Inseln nach Mascat (490 Knoten).
Rußland und Polen. St. Petersburg, 5. Februar. Eine außerordentliche Beilage zum „Invaliden“ bringt folgende Nachricht aus dem Kaukasus: Es erhielt der Ober-Kommandirende der Kaukasus⸗Armee die Meldung vom Commandeur des rechten Flügels der Kaukasus⸗Linie, daß wieder einer der starken tscher⸗ kefsischen Stämme, die Natuchaizen, welche zwischen den Flüssen Adagum und Neberdsha, dem Schwarzen Meer und dem Kuban wohnen, sich auf Gnade und Ungnade unter die russische Bot⸗ mäßigkeit begeben haben. Als Pfand ihrer Treue und Ergebenheit haben die Natuchaizen 17 Geiseln aus den angesehensten Familien gestellt und geht in diesem Augenblicke die Eidesleistung vor sich.
Dänemark. Flensburg, 9. Februar. In der gestrigen Sitzung der Stände⸗Versammlung motivirte u. A. der Abgeordnete Thomsen von Oldensworth seine Proposition, betreffend die Ver⸗ setzung des früheren Ministers für Schleswig (Wolfhagen) in Anklagezustand, weil derselbe die Vertheilung und Erhebung einer Extrasteuer zur Deckung eines vorhandenen Defizits im Gesammt⸗ staat-Budget gegen den Willen der Majorität der Stände⸗Ver⸗ sammlung angeordnet habe. Der Thomsensche Antrag wurde mit 25 gegen 15 Stimmen an ein Comité gewiesen.
Amerika. New⸗YVork, 28. Januar. In Texas hat sich eine 1000 Mann starke bewaffnete Schaar von Freiwilligen ge⸗
bildet, welche am Kriege in Mexiko Theil nehmen wollen.
Asien. Die zweite Ausgabe der „Times“ vom 9. Februar enthält folgende Telegramme: Aus Shanghai, 21. Dezember. Die Chinesen befestigen Peking und die Peiho⸗Mündung stark.
100,000 M. Tataren sind in der Nähe des Peiho konzentrirt. Die
Briten treffen energisch Vorbereitungen für den kommenden Feldzug. Aus Nangasaki, 12. Dezember. Der Handel mit Japan ist ein⸗
gestellt, weil die Europaͤer ausnehmend viel japanesisches Gold gegen Dollars einzuwechseln suchten und in Folge der Beleidi⸗
gungen, die sie den Japanern zufügten. Der britische Konsul hat eine Bekanntmachung erlassen, worin er das Benehmen der Euro⸗
1“ 8 8 6 “
London, Freitag, 10. Februar, Nachts. (W )
In der so eben stattgehabten Sitzung des Unterhauses legten Lord John Russell den Handelsvertrag und Sir Gladstone das Budget vor. Der Lettere sagte in Betreff des Handelsvertrages, der⸗ selbe werde neue Arrangements nothwendig machen. Das Finanzjahr habe sich gunstig gestaltet, benn es betrage der Ueberschuß 1,625,000
Pfd. Im Bubget seien die Ausgaben auf 70,000, nahmen auf 60,000,000 Pfd. veranschlagt. Die Zölle auf Zucker und Kaffee wuͤrden unverändert beibehalten werden. Frankreich werbe in Folge des abgeschlossenen Handelsvertrages die Zölle auf Kohlen und Coaks mit dem Jahre 1861, die auf Flachs, so wie einige andere Zölle mit dem 1. Juni 1861 reduziren. Vom 1. Oktober 1861 ab werde es die Zoͤlle auf alle britische Produkte auf 30 Prozent und nach drei Jahren auf 25 Prozent herabsetzen. England werde alle Zölle auf Manufak⸗ turwaaren ermäßigen, den Zoll auf Branntwein auf 8 Sh. 2 Pce. fuͤr die Gallone, für Wein auf 3 Sh. Diese Ermäßigung solle vom 1. April 1861 noch bedeutender werbden. Der Vertrag sei auf zehn Jahre abgeschlossen. Der Verlust in den Re⸗ venüen werde auf 1,190,000 Pfd. geschätzt. Aaberweite Reductionen sollen mit dem Jahre 1862 in Kraft treten. Gladstone schlägt die Abschaffung der Zölle auf Butter, Käͤse, Orangen und Eier, die Reduction der Zölle auf Bauholz, Rofinen, Feigen, Hopfen und Cichorien, so wie die Ermäßigung gewisser Stempel vor. Eine Einkommensteuer von 10 Pce. per Pfd. St. auf ein Jahres⸗Einkommen über 150 Pfd. St., und von 7 Pce. für ein niedrigeres Einkommen ergäbe einen Gewinn von 8,000,000 Pfd. St. Der Rest des Defizits würde durch wichtigere Steuer⸗ veränderungen, namentlich durch Einführung einiger neuen Stempel⸗ gebühren zu decken sein. Die Diskussion über das Budget soll nächsten Freitag stattfinden. 1“
Paris, Freitag, 10. Februar. (Wolff's Tel. Bur.) Der „Moniteur“ wird heute Abend den Handelsvertrag mit England publiziren.
Hier eingetroffene Nachrichten aus Rom vom 7. d. melden, daß unter den Studenten in Folge der Adresse an den Papst Tumulte entstanden seien, die ohne unangenehme Folgen vorüber⸗ gegangen sind.
Aus Neapel wird vom 7. d. gemeldet, daß Filangieri definitiv aus dem Ministerium getreten und der Fürst Passaro das Conseils⸗Praäͤsidium zu übernehmen herufen worden sei.
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BerHliner Getreidebörse vom 11. Februar.
Weizen loco 56— 68 Thlr.
Roggen loco 418 — 46 ½ Thlr. nach Qualität pr. 2000 pfd. bez., Fe- bruar 47 — 46 3 Thlr. bez., Br. u. G., Februar - März 46 ½ — ¼ Thlr. bez. u. G, 416 ⁄ Br., Frühjahr 46 45 ⅜ Thjr, bez. u. G., 45 Br. Mai- Juni 46 ¼ — 46 Thlr. bez., Br. u. G., Juni-Juli 46 ¾ Thlr. Br., 46 ½ G.
Gerste, grosse und kleine 36 41 Thlr.
Hafer loco 26 — 28 Thlr., Lieferung pr. Februar 26 ½ Thlr. G. Februar-März 26 Thlr. G., April-Mai 26 — ¾ Thlr. bez., Mai- Juni 26 ½ Thlr. Br. u. G. ““
Rüböl loce 10 ¾ Thlr. bez., Februar und Februar-März 10 ¾ Thlr. bez. u. G., 10 ⅞ Br., März -April 10 ¾˖ Thlr. Br., 10 ½, G., April- Hai 1 Thlr. bez., 11 Br., 101 G., Mai - Juni 11 ½à Thlr. Br.
eld.
Leinöl loco 10 ⅔˖ Thlr., Lief. pr. April-Mai 10 ½ Thlr.
Spiritus loco ohne Fass 16 12 — Thlr. bez., do. mit Fass Thlr. bez., Februar u. Februar-März 16²⁄ — 12 Thlr. bez. n. G., 17 Br., März-April 17 ¾ Thlr. Br., 17 ½¶ G, April - Mai 17 ¾ — ½ Thlr. bez. u. G., 17 ¾ Br., Mai-Juni 17 ¾— —- 12¶ Thlz. bez., 17 ¾ Br., 17 ½ G., Juni-Juli 17 12 — † Thlr. bez., Br., u. G., Juli -August 18 ¾ Thlr. bez. u. Br., 18 ½⅛ Gd.
Weizen behauptet. Roggen loco in feiner Waare fortwährend gut zu placiren, Termine verkehrten bei stillem Geschäft in Folge der zur Kündigung gekommenen 6000 Ctr., die weniger prompte Aufnahme fanden, in matter Haltung. Rüböl matt und etwas bil iger erlassen. Spiritus bei leblosem Geschäft in matter Haltung. Gek. 10,000 Quart.
Marktpreise. Berlin, den 11. Februar. Weizen 2 Thlr. 16 Sgr. 3 Pf. Roggen 2 Thlr. . 3 Pf., auch 2 Thlr. und 1 Thlr. 27 Sgr. 6 Pf. Grosse Gerste hlr. 20 Sgr., auch 1 Thlr. 18 Sgr. 9 Pf. Kleine Gerste 1 Thlr. 7 Sgr. 6 Pf., auch 1 Thlr. 15 Sgr. Hafer ¼ Thlr. 7 Sgr. 6 Pf., auc Thlr. 5 Sgr. und 1 Thlr. 2 Sgr. 6 Pf.
ELelpzig, 10. Febraar. Leipzig Dresdener 198 G. Löbau- Zittauer Litt. A. 43 ½ Br.; do. Litt. B. —. Magdeburg- Leipziger 186 Br. Berlin Anhalter Lit. A. u. B. —. Berlin ⸗ Stettiner — öln -Min- dener —. Thüringiseche —. Eriedrich- Wilhelms - Nordbahn —. Altona-Kieler —. Anhalt-Dessauer Landesbank-Actien 49 ¾ Br. sehweiger Bank Actien —. Weimarische Bank Actien 84 G. Oester- reichische 5proz. Metalliques —. 1854er Loose —. 185 der National Anleihe 57 G. Preussische Prämien Anleihe —.
1“ “