1860 / 44 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Der Königliche Kreis⸗Baumeister Bormann zu Simmern ist gleicher Eigenschaft nach Wetzlar versetzt worden. .“

Zur Beförderung von Reisenden bestehen gegenwärtig auf den Routen von Tauroggen über Riga nach St. Petersburg, von Wirballen über Kowno nach St. Petersburg, von Warschau über Kowno nach St. Petersburg und von Warschau uͤber Brzesc⸗Litewsk nach Moskau folgende Post⸗Verbindungen:

1) Von Tauroggen über Riga nach St. Petersburg.

a) Schnellp ost.

Aus Tauroggen: Mittwoch 7 Uhr Abends, durch Riga Donnerstag 4— 4 ½ Uhr Nachmittags, in St. Petersburg Sonntag früh.

b) Fahrpost.

Aus Tauroggen: Montag 12 Uhr Mittags, durch Riga Dienstag 2—3 Uhr Nachmittags, in St. Petersburg Freitag Nachmittag.

3u diesen Posten werden Reisende nach Riga nur dann an⸗

genommen, wenn die Wagen nicht vollstaͤndig mit solchen Reisenden

besetzt sind, deren Reiseziel St. Petersburg ist, und welche bis

dahin das Personengeld bezahlt haben.

- 8 Personengeld betraͤgt für einen Platz im Innern des agens:

bis Riga 11 Rubel, bis St. Petersburg 39 Rubel Silber;

für einen äußeren Platz:

bis Riga 7 Rubel, bis St. Petersburg 27 Rubel Silber.

2) Von Tauroggen nach Riga, und von Riga nach

q((((1I1p S .

Aus Tauroggen: Sonntag 7 Uhr Abends, in iga Montag

4 Uhr Nachmittags, aus Riga Montag 4 ¾1 Uhr Nach⸗

mittags, in St. Petersburg Donnerstag frͤh.

b) Fahrpost. 1 Aus Tauroggen: Donnerstag 12 Uhr Mittags, in Riga reitag 2 Uhr Nachmittags, aus Riga Freitag 3 Uhr tachmittags, in St. Petersburg Montag Nachmittags. u den Tauroggen⸗Rigaer Posten werden auch Personen angenommen, deren Reiseziel St. Petersburg ist. Diese Reisen⸗ den können aber in Tauxoggen ihre Plätze nur bis Riga be⸗ stellen und bezahlen. Zur Weiterreise von Riga nach St. Peters⸗ burg müssen die Plaäͤtze vorher bei dem Post⸗Comtoir in Riga bestellt werden, wo auch die Bezahlung des Personengeldes statt⸗ zufinden hat. v1“ Personengeld wie bei den Posten ad 1. 1 8— 3) Von Wirballen über Kowno nach St. Petersburg. Personenpost, aus Wirballen täglich 2 ½ Uhr Nachmittags, in Kowno am anderen Tage 2 Uhr früh. 1 Die Weiterreise nach St. Petersburg findet mit den durch Kowno Montag und Donnerstag früh pasfirenden Warschau⸗St. Petersburger Personenposten (siehe Nr. 4) statt. Das Personen⸗ geid kann in Wirballen gleich für die ganze Tour bis St. Peters⸗ rg bezahlt werden. Dasselbe beträgt: ““ des Wagens 40 Rubel Silb. 1 für einen äͤußeren Platz.. 30 Rubel Silb. St. Petersburg. Für einen Platz von Wirballen bis Kowno beträgt das Personengeld 5 Rubel Silber. 4) Von Warschau uber Kowno nach St. Petersburg. az) Schnellpost.

Aus Warschau: Donnerstag 12 Uhr Mittags, durch Kowno Sonnabend 12 ½ Uhr Abends, in St. Petersburg Dienstag 9 Uhr früh.

Personengeld von Warschau bis St. Petersburg: für einen Platz im Innern des Wagens: 64 Rubel Silber, für einen äußeren Platz: 48 Rubel Silber.

b) Person . 8 Aus Warschau:

8

für einen Platz im Innern b

8** 8

Dienstag und Sonnabend 12 Uhr Mittags, b durch Kowno Donnerstag und Montag früh, in St. Peters burg Sonntag und Donnerstag 7 ½ Uhr früh. Personengeld von Warschausbis St. Petersbuͤr g: für einen Platz im Innern des Wagens 56 Rubel Silber, für einen äußeren Platz 40 Rubel Silber. „Rieeisende, welche Plätze für die ganze Tour bis St. Peters⸗ burg belegen, erhalten unbedingt den Vorzug vor solchen Reisen⸗ den, welche die obigen Posten nur bis Kowno oder bis zu eine anderen Zwischenstation benutzen wollen. 8 8 5) Von Warschau nach Kowno. 8 Personenpost, aus Warschau: Sonntag, Montag, Mittwoch b und Freitag 12 Uhr Mittags, in Kowno Dienstag, M ttwoch, Freitag und Sonntag 3 ½ Uhr früh.

s Warschau: Dienstag und Freitag 7 Uhr Abends, durch

von Warschau bis Kowno: fuͤr einen Platz Innern des Wagens: 18 Rub. 80 Kop. Silb., fuͤr , einen aͤußeren Platz: 15 Rub. 1 Kop. Silb. 6) Von Warschau uͤber Brzesc⸗Litewsk nach Moskau. a) Schnellpost. G Aus Warschau: Montag 7 Uhr Abends, durch Brzesec⸗ Litewsk Dienstag Abends, in Moskau Sonnabend 6 ½ Uhr Abends. Personengeld: für einen Platz im Innern des Wagens: bis Brzesc⸗Litewsk 9 Rub. 28 Kop. Silb., bis Moskau 70 Rub. Silb. für einen äußeren Platz: bis Brzesc⸗Litewsk 7 Rub. 42 Kop. Silb., bis Moskau 50 Rub. Silb. b) Personenpost.

Brzesc⸗Litewsk Mittwoch und Sonnabend

AhAhAobends, in Moskau Montag und Donnersta 5 ¾ Uhr Nachmittags.

einen Platz im Innern des Wagens: bis

Personengeld: für

und bevollmächtigte Minister am hiesigen Hofe,

Brzesc⸗Litewsk 9 Rub. 28 Kop. Silber, bis Meoskau 59 Rub. Silber, für einen äußeren Platz bis Brzesc⸗Litewsk 7 Rub. 42 Kop. Silb., bis Moskau 41 Rubel

8 Silber. Reisende nach Brzesc⸗Litewsk erhalten mit diesen Posten nur in so weit Beförderung, als die Wagen nicht von Personen

besetzt sind, deren Reiseziel Moskau ist und welche bis dahin das

Personengeld bezahlt haben. Von Warschau nach Brzesc⸗Litewsk.

Personenpost, aus Warschau: Sonntag, Mittwoch, Donnerstag

unnd Sonnabend 7 Uhr Abends,

1’. rzesc⸗Litewsk: Montag, Donnerstag, Freitag

uund Sonntag 3 Uhr Nachmittags. Personengeld von Warschau bis Brzesc⸗Litewsk: für einen Platz im Wagen: 9 Rub. 30 Kop. Silb., für einen außeren Platz: 7 Rub. 42 Kop. Silb.

Auf saͤmmtlichen vorgedachten Posten hat jeder Reisende 20 Pfund Gepaͤck frei. Fuͤr das Uebergewicht sind 5 Kopeken Silber pro Pfund zu bezahlen.

In Bezug auf die Vorausbestellung von Plätzen wird den Reisenden empfohlen, sich dieserhalb nur direkt an die betreffenden Kaiserlich russischen Post⸗Anstalten zu wenden, die Vermittelung von Zwischenpersonen aber zu vermeiden.

In Fällen, wo den Reisenden für die Plätze eine höhere Be⸗ zahlung, als der Tarif bestimmt, abgenommen worden ist, haben dieselben bei der Kaiserlich russischen Ober⸗Post⸗Behörde in St. Petersburg Klage zu führen.

Zu den Posten von Tauroggen und von Warschau nach St. Petersburg können bei den Kaiserlich Russischen Post⸗ Anstalten in Tauroggen und Warschau Plätze durch den Telegraphen bestellt werden, jedoch unter der Bedingung, daß der bestellte Platz auch in dem Falle bezahlt werden muß, wenn der⸗ selbe in Folge verspäteten Eintreffens des Reisenden oder aus einem anderen Grunde nicht benutzt wird. Bei der Aufgabe der telegraphischen Bestell⸗Depesche müssen zugleich die Kosten fuͤr die Rückantwort, welche von der betreffenden Kaiserlich Russischen Post⸗Anstalt darüber ertheilt wird, ob der gewünschte Platz noch zu haben ist oder nicht, entrichtet werden.

Angekommen: Se. Durchlaucht der Erbprinz Friedrich zu Schleswig⸗Holstein⸗ Sonderburg⸗ Augustenburg, von Gotha. 118“ 1

Der designirte Kaiserlich französische außerordentliche Gesandte

er a— Fürst de la T ö von Paris. e. Excellenz der Herzoglich anhalt⸗dessausche Wirkliche Ge⸗ heime Rath und Staatsminister von P 8-N hc za 8 Abgereist: Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Rath und Ober⸗Jägermeister Graf von der Asseburg⸗Falckenstein, nach Meisdorf.

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Personal-Veränderungen in der Armer. Offiziere, Portepee⸗Fähnriche ꝛc.

Ernennungen, Befoͤrderungen und Versetz

Den 7. Februar. 1“ Redecker, Gr. zu Eulenbu rg, Sec. Lts. vom 3. Kür. Regt., in das Garde⸗Kürass. Regt. versetzt. Frhr. v. Gregory, Braun II, Hauptl. vom Garde⸗Artill. Regt., zu Comp. resp. Battr. Chefs ernannt. b. Zglinitki, Pr. Lt. à la suite des Garde⸗Artill. Regts. und von der komb. Festungs⸗Artill. Abthl., unter Wiedereinrangirung in das Garde⸗ Artill. Regt. mit Belassung in seinem Komman do⸗Verhältn. bei der Kom⸗

Blume, Sec. Lt. vom 1. Aufg. des 1. Bats. 17. Regts., als Sec.

21. Landw. Regts. übergetreten.

Pawlowski, Prabiant⸗Amte⸗Ascstent in Erfurt, in den Ruhestand versetzt. 1

Preußen.

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mandantur von Mainz, v. Lewinski, Pr. Lt. vom Garde⸗Artill. Regt., zu Hauptl., v. Mutius, Prinz Radziwill, Sec. Lts. von dems. Regt., zu Prem. Lts. befördert. Ising, Prem. Lt. vom Garde⸗Artillerie⸗Regt., unter Stellung à la suite des Regts., zur komb. Festungs⸗Artillerie⸗Abth. versetzt. Munk, Hauptm. vom 4. Artillerie⸗Regt., zum Compagnie⸗ resp. Batterie⸗Chef ernannt. v. Hellfeld, Prem. Lt. von dems. Regt., unter Belassung in seinem Kommando, als Lehrer bei der Kriegsschule zu Erfurt, zum Hauptm., Bennin, Sec. Lt. von dems. Regt,, zum Pr. Lt. befördert. Bei der Landwehr. Den 7. Februar.

Haack, Vice⸗Feldw. vom 1. Bat. 2. Regts., Richter, Vice⸗Feldw. vom 1. Bat. 4. Regts., zu Sec. Lts. bei der Artill. 1. Aufg. befoöͤrdert. Müller, Prem. Lt. 1. Aufg. 3. Bats. 6. Regts., von der Artill. zum Train versetzt. Februar.

Lt. im 26. Inf. Regt., Laymann, Sec. Lt. vom 1. Aufg. des 3. Bats. 29. Regts., als Sec. Lt. im 29. Inf. Regt. angestelt. Abschiedsbewilligungen ꝛc. 8 Den 7. Februar.

. 8 v. Blum, Hauptm. von der 2. Gendarm. Brig., als Major mit der

Uniform des 20. Inf. Regts. und Pens. der Abschied bewilligt. Preuß, Feldjäger mit dem Charakter als Sec. Lt. vom reitenden Feldjäger.Corps, ausgeschieden und als Sec. Lt. zu den beurl. Offizieren 2. Aufg. des 3. Bats. 31. Landw. Regts. übergetreten. v. Brause, Oberst⸗Lt. vom 2. Artill. Regt. mit der Unif. des Garde⸗Artill. Regts. und Pension, Steinhardt, Hauptm. und Batterie⸗Chef vom 4. Artill. Regt., als Major mit der Regts. Uniform, Aussicht auf Civilvers. und Pension, der Abschied bewilligt. Stoepel, Pr. Lt. vom 3. Artill. Regt., ausgeschie⸗ den und zu den beurlaubten Offizieren der Artill. 1 Aufg. des 2. Bats.

Den 9. Februar. . b. Prittwitz, Hauptm. a. D., zuletzt Comp. Chef im Kaiser Alexander

Gren. Regt., der Charakter als Masor bverliehen.

Militair⸗Aerzte. 1“ Nachweisung der in Folge Verfügung des Herrn Kriegs⸗ Ministers Excellenz und des Chefs des Medizinalwesens im Monat Januar c. eingetretenen Veränderungen. J. Durch Verfügung des Herrn Kriegs⸗Ministers Excellenz, Den 14. Januar. Die Assistenz⸗Aerzte Dr. Fischer vom 3. Art. Regt., Dr. Besser, vom

31. Inf. Regt. als Ober⸗Aerzte zum Königl. medizinisch⸗chirurgischen Frie⸗

drich⸗Wilhelms⸗Institut versetzt.

II. Durch Verfügung des Chefs des Militair⸗Medizinal⸗

Wesens. A. Stehendes Heer. Den 10. Januar. 8

Dr. Lemke, Unterarzt beim 25. Inf. Regt, angestellt.

Den 17. Januar.

Dr. Scholl, Asfsistenz⸗Arzt beim 39. Inf. Regt. angestellt.

Den 26. Januar. 1““

Dr. Seyler, Assistenz⸗Arzt vom 8. Ulanen⸗ zum 21. Inf. Negt., Dr. Weber, Assist.⸗Arzt vom 4. Inf.⸗ zum 8. Ulanen⸗Regt., Dr. Heine, Assistenz⸗Arzt vom 4. zum 5. Inf. Regt. versetzt. Dr. Fewson, Unter⸗ Arzt, beim 5. Inf. Regt. angestellt. . 8.

B. Sandwehr. Iien 8. Z

Dr. Rißmann, vom 3. Bat. 20. zum 2. Bat. 26. Regts., Dr. Meißner, vom 1. Bat 20. zum 3. Bat. 17. Regts., Dr. Anderson, vom Landw. Bat. Wohlau 38. Inf. Regts. zum 3. Bat. 10. Regts., Dr. Runge, vom 1. Bat. 20. zum 1. Bat. 15. Regts. versetzt.

Den 21. Januar.

Dr. Korn, vom 2. Bat. 1. zum 3. Bat. 4. Regts. versetzt. Dr. Waubke, Ober⸗Arzt vom 3. Bat. 14. Regts., Dr. Piecq, Assistenz⸗Arzt vom 1. Bat. 28. Regts., verabschiedet. G Militair⸗Beamte.

Durch Verfuͤgung des Kriegsministeriums. 8 Den 18. Januar.

. Hochbaum, Sec. Lt. a. D. und Zahlmeister 1. Klasse vom 31sten

Inf. Regt., mit der gesetzlichen Pension verabschiedet. 8 Den 25. Januar.

e⸗

8

Den 28. Januar. 8 Raabe, Probviantmeister in Potsdam, mit Pension in den Ruh

stand versetzt. 1 Den 31. Januar. X““ Doussin, Probiantmeister in Erfurt, nach Potsdam, Bornemann Proviantmeister in Cüstrin, nach Erfurt, W endt, Probiant⸗Amts⸗Contro⸗ leur in Breslau, als interimistischer Proviantmeister nach Cüstrin, Els⸗ mann, Proviant⸗Amts⸗Controleur in Steitin, nach Breslau, Faber, Proviant⸗Amts⸗Controleur in Potsdam, nach Stettin, S chmidt 1 2 Proviant⸗Amts⸗Controleur in Spandau, nach Potsdam, Apstein, Depot⸗ Magazin⸗Verwalter in Tilsit, unter Beförderung zum Proviant⸗Amts⸗ Controleur, nach Spandau, Boecker, Proviant⸗Amts⸗Assistent in Duffel⸗ dorf, als Depot⸗Magazin⸗Verwalter nach Tilsit versetzt. . 1 Den 1. Februar.

Polenz, Gerichts⸗Auskultator, zum Intenbantur⸗Referendar beim

V. Armee⸗Corps ernannt.

Nichtamtliches.

8 Polsdam, 18. Februar. Das Befinden Sr. Majestät des Königs ist in den letzten Tagen mit seltenen,

durch eine größere Abspannung, Theilnahmlosigkeit und trübe Stim⸗ mung sich kundgebenden Unterbrechungen dasselbe geblieben, wie in der vorhergehenden Woche.

Berlin, 18. Februar. Se. ngnc. Hoheit der Prinz⸗ Regent nahmen heute Vormittag die Vorträge der Minister von Auerswald und Freiherrn von Schleinitz, des Wirklichen Geheimen Raths Illaire und des General⸗Majors Freiherrn von Manteuffel entgegen.

In der heutigen Sitzung des Abgeordnetenhauses wurde die Grundsteuer⸗Debatte fortgesetzt. Es sprachen: von Tettau, von Blanckenburg und Dr. Liebelt gegen die Vorlage, von Vincke (Ohlau) und von Berg für dieselbe. Auf die Bemerkung des Abgeordneten von Blanckenburg, die Andeutung am Schlusf der Regierungs⸗Motive von einer eventuellen „weniger rücksichtsvollen“ Erledigung der Grundsteuerfrage enthalte die Drohung einer Oktrohirung, verwahrte der Finanzminister die Regierung unter lebhaftem Beifall der Rechten und des Centrums gegen die Mög lichkeit einer solchen Ausle ung. 1

In die Kommission des Abgeordnetenhauses zur Vorberathung der Gesetz⸗Entwürfe, betreffend die Verpflichtung zum Kriegsdienst, die Feststellung eines Nachtrages zum Staatshaushalts⸗ Etat für das Jahr 1860 und die Forterhebung eines Zuschlages zur klassifizirten Einkommensteuer, zur Klassensteuer und zur Mahl⸗ und Schlachtsteuer sind gewaͤhlt: Freiherr v. Vincke (Hagen) Vorsitzender; Grabow, Stellvertreter des Vorsitzeaden; Oster⸗ rath, Schriftführer; Behrend, Stellvertreter des Schriftfüͤhrers; Milde, Kühne (Berlin), Harkort, Stavenhagen, v. Auerswald (Rosenberg), Braemer, Freiherr v. Hoverbeck, v. Blanckenburg, v. Bockum⸗Dolffs, Freiherr v. Vincke (Ohlau), Hermann, Reichen G sperger (Geldern), Dr. Schubert, Freiherr v. Seydlitz, Mathis (Barnim), Dr. v. Brandt, Schömann. 8

Cöln, 17. Februar. Die Post aus England ist ausge⸗ blieben.

Baden. Karlsruhe, 16. Februar. Der Professor von Mohl zeigt an, er werde in der nächsten Sitzung der Ersten Kammer den Antrag stellen, in einer gemeinschaftlichen Adresse an den Großherzog die Bitte zu richten, es möge noch in dieser Sitzungsperiode ein Gesetzentwurf über Eingehung einer fakulta⸗ tiven Civil⸗Ehe vorgelegt werden.

Schweiz. Bern, 15. Februar. Von den in Genf nieder⸗ gelassenen Savoyarden, deren Zahl sich auf 12,000 Seelen beläuft, war letzten Sonntag eine allgemeine Versammlung zur Besprechung der Tagesfrage ausgeschrieben. Mehrere Tausende hatten sich ein⸗ gefunden. Alle Redner sprachen den einen Gedanken aus: Wir wollen Savoyarden und dem Hause Savoyen treu ergeben bleiben so lange es uns behäͤlt; will es uns aber abtreten, fo wollen wir Schweizer sein.

Großbritannien und Irland. London, 17. Februar. Die heutige „Morningpost“ sagt: Die Frage in Betreff der Annexation Savoyens werde keine Complication in Europa hervorrufen. Die Frage sei aus Umständen entstanden, welche außerhalb der Einfluß⸗ nahme Frankreichs lagen. Napoleon habe eine italienische Con⸗ föderation gewollt. Die Ereignisse haͤtten aber auf Bildung eines italienischen Königreiches hingedeutet. Es sei einleuchtend, welche Uebelstände entstanden wären, wenn der Abhang der Alpen nach Frankreich hin einen Theil jenes Königreiches gebildet hätte. Hieraus sei die Zumuthung Frankreichs, Betreffs der Abtretung Savoyens, entstanden. Jetzt habe die französische Regierung ihre Bereitwilligkeit erklärt, die Entscheidung dieser Frage den Groß⸗ mächten zu überlassen. Die Furcht vor einer Kollision sei somit definitiv beseitigt.

Frankreich. Paris, 16. Februar. Das zu St. Brieuc erscheinende Journal „La Bretagne“ ist (wie bereits in Nr. 42 d. Bl. telegr. gemeldet wird) durch kaiserliches Dekret vom gestri⸗ gen Tage unterdrückt worden. Die Gründe dazu setzt der heute im „Moniteur“ abgedruckte Bericht des Ministers Billault an den Kaiser aus einander. Das genannte Journal hatte nämlich am 11ten d. M. gemeldet, „daß in dem Augenblicke, wo die unerklär⸗ liche Wendung, die in den hohen Regionen der Macht vor sich gegangen, Schrecken und Bestürzung in alle katholischen Herzen geschleudert habe, mehrere bis jetzt der kaiserlichen Dynastie und der kaiserlichen Politik aufrichtigst ergebene Deputirte freiwillig aus den entferntesten Punkten Frank⸗ reichs sich zusammengefunden und über die Mittel, die Wahrheit bis zum Throne durchdringen zu lassen, sich berathen haben.“ Als Resultat dieser Berathung hatte dann das genannte Jounal in der Form einer von drei Mitgliedern des gesetzgebenden Körpers unter⸗ zeichneten Adresse eine Art von Protest gegen die von der kaiserlichen Regierung in der römischen Frage befolgte Politik veröffentlicht, und diesem Dokument, welches mit den Worten: „Für Sie, Sire, und für Ihre Dynastie beklagen wir die in diesem Augenblick herrschende Ungewißheit, die auf die Dauer alle aufrichti⸗ gen Katholiken Ihnen entfremden würde“, schließt, die Bemerkung hinzugefügt: „Die einzige Antwort, welche die