1860 / 51 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Nichtamtliches.

reußen. Berlin, 26. Februar. Se. Königliche H der Prenfegergent begaben Allerhöchstsich heute nach Potsdam, und nahmen nach der Rückkehr den Vortrag des Ministers Frei⸗ ern von Schleinitz entgegen.. 14 27. 8-8 Ee Königliche Hoheit der Prinz⸗Regent empfingen heute Se. Hoheit den Fürsten zu Hohenzollern⸗Sigma⸗ ringen, so wie die Staatsminister von Auerswald, Freiherrn von Schleinitz und General⸗Lieutenant von Roon, den Wirklichen Ge⸗ heimen Rath Illaire und den Wirklichen Geheimen Ober⸗Re⸗ gierungs⸗Rath Costenoble. Se. Königliche Hoheit nahmen außerdem im Beisein des Kom⸗ mandanten, General⸗Majors von Alvensleben J., die Meldungen des General⸗Majors und Inspecteurs der 4. Artillerie⸗Inspection, von Roehl, und mehrerer anderer höherer Offiziere entgegen.

Sachsen. Dresden, 25. Februarb. Das Dresdner 1 enthält ein Telegramm aus Petersburg vom heutigen age mit der Meldung, daß an Stelle des verstorbenen Generals Rostowzoff der Justizminister Panin zum Vorstande des Re⸗ dactionscomités für die Bauernangelegenheit ernannt worden sei.

Kassel, 25. Februar. In der gestern Abend ab⸗ gehaltenen Sitzung der Ersten Kammer wurde der Bericht des Finanz⸗ Ausschusses über Tit. F. des Voranschlags der Staats⸗ ausgaben für die laufende Finanzperiode, die Finanzverwaltung be⸗ treffend, berathen. Auf der 6 für die öffentliche Sitzung der Zweiten Kammer am 37. d. M. steht unter anderem zur Berathung der Bericht des Verfassungsausschusses über den selbstständigen Antrag des Abgeordneten Ziegler, die Verfassungs⸗ Angelegenheit betreffend, so wie der Bericht des Finanz⸗Ausschusses üͤber den selbstständigen Antrag des Abgeordneten Hünersdorf, die Erbauung eifer Eisenbahn von Bebra über Fulda nach Hanau betreffend.

Frankfurt a. M., 25. Febtuar. Gestern Abend 8 Uhr angte ein preußisches Landwehr⸗ Stammbataillon hier an, welches das dritte Bataillon des hier stehenden 38sten preußischen Infanterie⸗ Regiments bilden wird. Die angekommenen Truppen wurden auf dem Bahnhofe von dem Offlziercorps und der Musik des 38sten Infanterie⸗Regiments empfangen und in die betreffenden Kasernen geleitet. (Fr. J.)

Niassau. Wiesbaden, 25. Februar. In der heutigen Sitzung der Stäͤndeversammlung wurde ein die deutsche Frage be⸗ treffender Antrag des Abgeordneten Dr. Lang von dem Präsidium,

dem Prinzen Nikolaus Durchlaucht, als in die Ständeversammlung

nicht gehörig erklärt und dessen Zulassung abgelehnt, auch einem von dem Antragsteller eingelegten Appell an die Versammlung nicht stattgegeben. Nach langer erfolgloser Diskusston über dieses Verfahren legte der Antragsteller mit Vorbehalt der Abstimmung über seinen Antrag seine Ansichten über Bundesreform in einer längern Ausfuͤhrung nieder, aus welcher indessen der Regierungs⸗

Kommissar Veranlassung nahm, gegen die Befugniß solcher Kritik von Bundeseinrichtungen Verwahrung einzulegen. (Fr. P. Ztg.) Beaden. Karlsruhe, 24. Februar. Nach achttägiger Pause haben heute die Sitzungen der Zweiten Kammer wieder be⸗ gonnen. Der Finanzminister übergab dem Hause eine Vorlage üͤber die umlaufenden Betriebsfonds des allgemeinen Staatshaus⸗ haltes. Nach den gedrängten Erläuterungen des Ministers betrug dieser Fonds zu Beginn der letzten Budgetperiode 5,273,000 Fl.; davon sollten zu außerordentlichen Ausgaben verwendet werden 4,070,000 Fl. Dennoch war zu Beginn des Jahres 1859 der Fonds auf 6 Millionen gestiegen; die Beförderungen des Kriegs⸗ ministeriums absorbirten einschließlich eines Aufwandes von 238,000 Fl. für die Bundesfestungen 2,638,000 Fl.; der Gesammtbetrag des vorhandenen Betriebsfonds beläuft sich jetzt auf 4,263,336 Fl., wovon 3,914,600 Fl. in dieser Eigenschaft in die neue Budgetperiode übergehen, 348,736 Fl. für besondere, durch den Ernst der Zeit möglicherweise erheischte Ausgaben vorbehalten werden sollen. Das außerordentliche Budget für 1860 und 1861 enthielt neue Anforderungen von im Ganzen 540,002 Fl., darunter 888,855 Fl. für das Ministerium des Innern und 107,500 Fl. für das Kriegs⸗Ministerium (gezogene Geschütze)h. Zur Deckung dieser Anforderungen ist der Ueberschuß des ordentlichen Budgets mit 815,942 Fl. zunächst bestimmt; der Rest mit 417,942 Fl. soll ausnahmsweise auf die Staatsschulden⸗ Tilgungs⸗Kasse übernommen werden, weil dieselbe durch die außer⸗ ordentlichen Ausgaben des Jahres 1859 nicht nur nicht berührt wurde, sondern namentlich durch eine günstige, vergleichsmäßige

Erledigung des Pfälzer Schuldenstreits 11 in den Stand gesetzt war, den außerordentlich hohen Betrag von 2,829,000 Fl. zu

Bayern. München, 23. Februar. Ihre Majestät die Kaiserin⸗Mutter Karoline von Oesterreich, welche in diesen Tagen zum Besuche an unserem Köͤniglichen Hofe dahier erwartet war,

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Hessen.

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eingetroffenen Telegramm

wird nach einem heute Nachmittag hier da das Befinden Ihrer

aus Innsbruck nicht hierher kommen, Majestät seit einigen Tagen der Art ist, daß dieselbe einen solchen Ausflug in der gegenwärtigen Jahreszeit nicht unternehmen zu dürfen glaubt. (Fr. P.⸗Ztg.)

Großbritannien und Irland. Lon don, 24. Februar Ihre Majestät die Königin hielt gestern das zweite Lever dieser Saison, welches sehr zahlreich besucht war. Das diplomatische Corps hatte sich beinahe vollständig eingefunden. Der Prinz von Oranien wurde gestern Abend in Liverpool erwartet, wo er bis morgen zu verweilen beabsichtigt.

Das Gros der Kanal⸗Flotte, bestehend aus den Kriegsschiffen „Noyal Albert“, „Edgar“, „Donegal“, „Algiers“, „Trafalgar“, „Queen“, „Mersey“, „Melpomene“ und „Diadem“ haben sich gestern Mittag von Portland auf den Weg nach Lissabon gemacht. Unter den zahlreichen Petitionen, die dem Unterhause vor⸗ liegen, befinden sich 16 mit 5312 Unterschriften für eine Parla⸗ mentsreform, 6 mit 482 Unterschriften gegen die Eröffnung des British Museum an Sonntagen, eine Revision der hochkirchlichen Liturgie, 38 mit 2511 Unter⸗ schriften gegen, und 62 mit 3445 Unterschriften für die Legalisi⸗ rung von Ehen mit Schwägerinnen, 76 mit 1866 Unterschriften füͤr die Abschaffung der Papiersteuer, 26 mit 7141 Unterschriften für Aufrechthaltung der strengen Sonntagsfeier, 34 mit 13,251 Unterschriften zur Entfernung religiöser Beschwerden katholischer Soldaten und Matrosen, und 39 mit 18,389 Unterschriften zu Gunsten eines getrennten Erziehungssystems für Katholiken und Protestanten.

In der gestrigen Oberhaus⸗Sitzung lenkte der Earl von Mal⸗ mesburh die Aufmerksamkeit des Hauses auf den Umstand, daß einige sehr schoͤne alte Eibenbäume und Buchen im neuen Foörste gefaͤllt worden seien, um, wie er glaube, zu Schiffsbauholz verwandt zu werden. Er fragte den ersten Lord der Admiralität, ob er etwas dagegen habe, einen Bericht über die vom 1. Januar 1858 bis 1. Januar 1860 gefällten Eibenbäume und Buchen, sowie über den Preis, zu dem sie verkaust wor⸗ den, vorzulegen. Der Herzog von Somerset spricht sein Bedauern daruͤber aus, daß man schöͤne Baͤume gespfert habe, nämentlich da sie als Banholz von keinem großen Werthe seien. Den verlangten Bericht vor⸗ zulegen, sei er gern bereit.

In der Unterha us⸗Sitzung wurde die Debatte über das Budget und insbesondere über den Antrag Ducane's wieder aufgenommen. Hubbard spricht gegen die Regierung und hebt hervor, daß England im Handelsvertrage umfangreiche und wichtige Zugeständnisse mache, währent die Frankreichs beinahe auf nichts hinausliefen. Baines hält das Ne⸗ gierungs⸗Projekt, im Ganzen genommen, für sicher, umfassend und weise. Es sei ein großer Schritt zum Ausbau des Freihandels⸗Systems, und in den nachgelassenen Steuern seien die Interessen der Konsumenten, der großen Masse des Volkes, berücksichtigt. Dabei knüpfe es neue Bande der Freundschaft und des Handelsberkehrs zwischen England und dessen nächstem Nachbar. Blackburn leugnet, daß das Budget Anspruch darauf habe, als ein freihändlexisches bezeichnet zu werden, da mehrere der ganz nachgelassenen oder der ermäßigten Abgaben keine Schutzzölle seien. Die Steuer⸗Befreiungen kämen nicht der großen Masse der Konsumenten, vielmehr nur einzelnen Volks⸗ klassen zu Gute. Horsfall durchaus keine Rücksicht. auf die nachtheilige Stellung nehme, in der sich in den französischen Häfen englische Schiffe im Vergleiche mit amerikani⸗ schen Schiffen befänden. Es finde faktisch ein Differentialzoll statt zu Gunsten von Baumwolle, die in amerikanischen Schiffen aus Amerika komme. Hälte der Antrag Ducane’'s sich auf die Einkommensteuer beschränkt, so würde eres für seine Pflicht gehalten haben, ihn zu unterstützen. Er könne aber nicht für eine Resolution stimmen, welche eine Vorlage bekämpfe, deren Annahme so viele lästige Abgaben beseitigen und dem Verkehr einen neuen Aufschwung verleihen werde. Sir F. Baring bemerkt, während die Ermäßigung der Zölle auf Thee und Zucker die Consumtion gesteigert habe, lasse sich ein Gleiches von der Herabsetzung der Zölle auf Weine und Spirituosen nicht sagen. Wenn der Vertrag eine politische Bedeutung habe, man dann nicht Handelsverträge mit anderen Maͤchten? Er wünsche, daß England auf dem freundlichsten Fuße mit Frankreich stehe. Nun wolle Engkand ein freies, glückliches und von anderen Ländern unabhängiges Italien. Seines Wissens sei das aber nicht die Politik Frankreichs, und es würde ihm unlieb sein, wenn England sich der italienischen Politit Frankreichs anschloͤsse. Das muthmaßliche Defizit am Ende des Finany jahres 1861 1862 veranschlage er selbst bei einer Einkommensteuer vor⸗ 10 D. und mit Beibehaltung der gegenwärtigen Thee⸗ und Zuckerzölle auf 1,500,000 Pfd. bis 2 Mill. Pfd., so daß man nicht ohne neue Steuern werde auskommen können. Bright behauptet, im ganzen Lande herrsche nur Eine Stimme über die Vorlage des Schatzkanzlers im Allgemeinen. Der Redner macht sich über die Furcht vor bösen Anschlägen Frankreiche lustig und fragt, was für ein Grund bei den Freundschaftsverstcherungen von Seiten Englands und beim Abschlusse eines Handelsbertrages zu einer solchen Erhöhung des Budgets sei. Nachdem Whiteside gegen und Card⸗ well für die Negierung gesprochen hat, wird die Debatte auf den Antragh Newdegate'’s vertagt.

25. Februar. In auf eine Frage des Earl von Carnarvon, rokko gestellten. Forderungen betreff Auswärtigen, Lorb Wodehouse, Spanien neben der Abtretung des eroberten Gebietes, mit Einschluß vo Tetuan, der Zahlung einer bedeutenden merziellen Zugeständnissen, auch noch die Abtretung eines Hafens an der atlantischen Küste in der Nähe der kanarischen Inseln, so wie das Recht einen diplomatischen Agenten in Fez zu unterhalte. und ebendaselbst

die von Spanien an Ma⸗ end, der Unter⸗Staatssecretair des

14 mit 864 Unterschriften gegen

finder an dem Vertrage auszusetzen, daß er

weshalb schließe

der gestrigen Oberhaussipung entgegnetet

Marschall O Donnell beanspruche füßf

Entschädigungs⸗Summe und kom h

Lheatern

Er

lutionairen Partei in Italien fraternifirt einen einzigen Fall beschränken, nämlich machten Vorschläge.

gerade

Gebietes beraubt

so nichtig seien die fürchtungen. glaubt nicht, daß der

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Viscount Dungannon beantragte eine Nesolution, welche es für verwerflich erklärt, daß in verschiedenen der Hauptstadt von Geistlichen der Kirche von England Gottesdienst abgehalten werde. Der Antragsteller meinte, die an dem Theater haftenden Ideen⸗Associationen könnten keine wahre Andacht auf⸗ kommen lassen. Der hauptsächlichste Urbeber der Sitte, Schauspielhäuser für den Gottesdienst zu verwenden, ist der Earl von Shaftesbury, welcher denn auch den Antrag mit großer Entschiedenheit bekämpft. Der von Lord Dungannon gerügte Brauch hat seinen Grund in dem Mangel an anderen geeigneten Räͤumlichkeiten, welche eine bedeutende Volksmenge zu fassen vermögen. Außer Lord Shaftesbury sprechen noch gegen den Antrag der Erzbischof von Canterbury. Lord Granville, der Bischof von Llandoff und der Lord⸗Kanzler. Der Bischof von London kann sich mit dem Gottesdienste in Schauspielhäusern nicht einverstanden erklären. Doch liege nichts Ungesetzliches darin, und wenn man die Sache verhindern wolle, so sei eben kein anderer Aus⸗ weg übrig, als eine „Inhibition“ von Seiten des Bischofs. Dazu aber würde der Bischof den betreffenden Geistlichen vor einen Gerichtsbof laden müssen, und das werde doch wohl Niemand für zweckmäßig halten.

In der Unterhaus⸗Sitzung lenkt M' Evoy, Vertreter von Meath, die Aufmerksamkeit des Hauses auf das Verhalten des Staats⸗ Secretairs des Auswärtigen in Bezug auf die Unabhängigkeit des Kirchen⸗ staates. Nachdem er der Aufreizung Erwähnung gethan, die wegen dieser Angelegenheit seit einem balben Jahre in Irland herrsche, bemerkt er, wie er in England die Erfahrung gemacht habe, daß die Freunde und Anhänger der Regierung ihr große Sympathieen mit der revolutionairen Partei in Italien zugeschrieben und glaubten, daß sie zu Gunsten dieser Partei arbeite, während viele irische Anhänger der Regierung ganz die entgegengesetzte Sprache führten und es in Abrede stellten, daß das englische Ministerium sich überhaupt in die Sache eing mischt habe, Kein Mensch, der irgend etwas von den Antecedentien Lor 1 wisse, werde es für wahrscheinlich halten, daß er sich nicht auf jede nur immer erdenkliche Weise in die Angelegenheiten Italiens mischen sollte. möchte wohl wissen, was der edle Lord unter strenger Neu⸗ tralität verstehe. Er könnte viele Beispiele anführen, wo der Minister des Auswaͤrtigen sich in italienische Fragen eingemengt und mit der rehyo⸗ habe. Er wolle sich jedoch auf auf die vor Kurzem von ihm ge⸗ seien von Oesterreich gänzlich aͤh⸗ gelehnt worden und Oesterreich habe erklärt, es sei durchaus nicht nöthig, daß der edle Lord sich einmische, indem es sein Gebiet schon selbst zu ver⸗ theidigen wissen werde. Der dritte Vorschlag des edlen Lords sei nicht schmeichelhaft für die franzoͤsische Regierung, da er dem von jener Regierung mit Oesterreich abgeschlessenen Vertrage widerstreite. Was den vierten und wichtigsten Vorschlag betreffe, den näͤmlich einer direkten Ein⸗ mischung in die Angelegenheiten Italiens, so würden, falls es dem edlen Lord gelänge, Ihrer Wajestät Regierung zur Ausführung desselben zu vermögen, diejenigen ehrenwerthen Parlaments⸗ Mitglieder, die fich verbindlich gemacht hatten, jedem Eingriffe in die Integrität der päpstlichen Staaten Widerstand zu leisten (Namen, Namen!), verpflichtet sein, der Re⸗ gierung mit allen ihnen zu Hebote stehenden Kräften Opposition zu machen. Er frage nun, ob die englische Regierung der französischen den Vorschlag gemacht habe, daß, wenn die im Aufstand begriffenen Provinzen des Papstes erklärten, sie wünschten die Einverleibung in Sardinien, die beiden Regierungen sich gemeinschaftlich ver⸗ pflichten wollten, sich dem Einmarsche sardinischer Truppen in jene Provinzen, durch welchen der heilige Vater dieses Theiles seines werden könne, nicht zu widersetzen. Lord 18 8 Russell: Ich halte es nicht für nöthig, mich jetzt auf eine Diskussion dieses Ge⸗ genstandes einzulassen und die Wiederaufnahme der vertagten Budget⸗ Debatte durch eine Unterhaltung über die Angelegenbeiten Itoliens zu ver⸗ zögern. Bei einer früheren Gelegenheit habe ich die Thaisachen gusein⸗ andergesetzt, und ich will sie hier wiederholen. Da noch viele auf Italien bezügliche Sachen unerledigt waren,

so wurden wir von Oesterreich und

FisNe hc eingeladen, uns bei einem Kongresse zu hetheiligen. Als der usammentritt dieses Kongresses auf unbestimmte Zeit verschoben war, machten wir der französischen Regierung gewisse, diesen Gegenstand be⸗ treffende Vorschläge. Der Vorschlag in Bezug auf Sardinien war der, dem Könige von Sardinien eine Beschränkung hinsichtlich der Ver⸗ wendung seiner Streitkräfte aufzuerlegen. Wir batten nicht das geringste Recht, ihn zu verhindern, von seinen Truppen jeden ihm beljebigen Gebrauch zu machen; aber wir ersuchten ihn, freiwillig in eine Art Beschränkung zu willigen, und schlugen vor, daß dieselbe nach einiger Zeit und unter gewissen Umständen aufhören solle. Sie nahm nicht besonders Bezug auf den Papst oder auf den Großherzog von Toskana, sondern war ein allgemeiner Vorschlag zur Wiederherstellung des Friedens in Italien. Der ehrenwerthe Abgeordnete kann Betrach⸗ tungen anstellen, wie es ihm beliebt; aber es würde mir jedenfalls zur Freude gereichen, wenn⸗ ich zur Ordnung der Angelegenheiten Italiens durch Foͤrderung des Friedens und der Woblfahrt jenes Landes beitragen könnte. Eine Frage Steward's beantwortend, zeigte Lord J. Russell an, er werde die Reformbill am näͤchsten Donnerstage einbringen. Die Budget⸗Debatte wird hierauf durch Newdegate wieder aufgenommen. Er macht auf den Widerspruch zwischen dem Vertrage und den für den⸗ selben ertheilten Instructionen aufmerksam, tadelt die Ermäßigung der Steuern auf Luxus⸗Gegenstände und die Beibehaltung der Steuern auf Kaffee, Thee, Zucker und Malz, und meint, man werde im Jahre 1861 bis 1862 mit einem Defizit von mehr als 12,000,000 Pfd. zu kämpfen haben. Osborne bezeichnet den Vorwurf, daß England Frankreich gegen⸗ 8 eine unterwürfige Fügsamkeit bewiesen habe, als leeres Gerede. Eben

eine katholische Mission zu erxichten.

Diese Vorschläge

hinsichtlich der Kohlenausfuhr heraufbeschworenen Be⸗ T. Baring fpricht für die Resolution Ducane’'s. Er Vertrag geeignet sei, Gefühle der Freundschaft zwi⸗ schen den beiden Ländern zu wecken und auf die Dauer eine Ausdeh⸗

englischen Handels mit Frankreich zu bewirken.⸗ M. Gibson

b S. Russell’'s

Ansehen im Handelsstande genjeße, wie der Vorrehner, den über die Finanz⸗Politik der Regierung daß Mr. Baring stets ein beharrlicher Gegner wesen ist. Er erinnert ferner daran, wie Lord ähnlichen Vertrages mit Frankreich unterhandelt und wie bury versucht habe, die Kohlen⸗Einfuhr der englischen Zölle auf franzöfische Spirituosen einzutauschen. sagt, wenn er glaubte, daß es sich bei der Resolution blos darum den Handelsvertrag scheitern zu lassen, er die Hauptbestimmungen dieses Vertrages billige. solution unterstützen, weil die nicht auf Handel und Gewerbfleiß drücken, nicht was sich gegen die Papiersteuer vorbringen lasse, Maße auf die Einkommensteuer Anwendung. Der Sch man habe seinem Budget vorgeworfen, es sei ehrgeizig, dem Lande vorgenommenes verwegenes Experiment. auf Herrn Bright er (Gladstone) keinen Anspruch auf das Verdienst der könne, vielmehr blos in die Fußstapfen seiner Vorgänger getreten sei. Disraeli sagt von dem Budget, es wolle zu hoch hinaus und trage für zu Weniges Fürsorge. Gegen einen Handelsvertrag mit Frankreich im Allgemeinen habe er und seine Partei nichts einzuwenden. An dem be⸗ stimmten Vertrage aber müsse er tadeln, daß er einen Mangel an Um⸗ sicht, so wie an Kenntniß der obwaltenden Verhältnisse verrathe und das Defizit um 500,000 Pfd. mehr, als die von Gladstone berechnete Summe, vergrößern werde. Bei der gegenwärtigen Weltlage sei es wahrhaftig an der Zeit, mit seinen Hülfsmitteln gut Haus zu halten, statt einen Theil der regelmäßigen Hülfsquellen zu opfern. Lord Palmerston nennt die Resolution eine der wichtigsten, die dem Hause je vorgelegt worden seien. Wenn man der großen Ausgaben, die nöthig seien, Herr werden wolle, so müsse man nach Kräften dahin streben, seine Einnahmequellen zu stei⸗ gern. Nun sei aber der Vertrag sowohl,

Ziel gerichtet, und außerdem würden sie die segensreiche Wirkung haben, den anderen Ländern Europa's die gesunden Grundsätze des freien Han⸗ dels mitzutheilen. Es wird hierauf zur Abstimmung geschritten und die Nesolution Ducanes mit 339 gegen 223 Stimmen verworfen

Dem ofterwähnten Uebelstande vorzubeugen, daß angeworben Rekruten mitsammt dem empfangenen Handgelde desertiren, um sich bei anderen Negimentern von Neuem anwerben zu lassen, General⸗Oberkommando beschlossen, daß fein Handgeld be⸗ der Anwerbung weiter verabfolgt werde; der Rekrut erhaͤlt eine vollständige Ausstattung; ist sein Benehmen während der ersten drei Jahre seiner Dienstzeit lobenswerth gewesen, erhält er eine Me⸗ daille sammt 1 Penny täglich Zulage, und in dieser Weise dieselbe Belohnung nach Ablauf weiterer drei Jahre, so daß ein Soldat, der 21 Jahre lang gut gedient hat, auf 7 Verdienstmedailleü und einen täglichen Sold von 2 Sh. 2 ¼ Pce. Anspruch haben würde.

Gleichzeitig mit den neuen Bronzemünzen, welche die schwer⸗ fälligen Pennystücke ersetzen sollen, werden in der hiesigen Münze neue Silbermünzen für Indien geschlagen. Auf letzteren wird die Buüste der Königin, mit indischen Gewändern drapirt und mit einem Juwelengeschmeide um den Hals, eingeprägt sein.

Es ist nun fest beschlossen, daß die Bibliothek des alten India House sammt und sonders der Büchersammlung des British Museum einverleiht werde. 6“

Capitain M“Clintock, der Nordpolfahrer, dem wir die lang⸗ gewünschten Aufschlüsse über das Schicksal verdanken, ist von der Königin zum Ritter geschlagen worden.

Frankreich. Paris, 24. Februar. dirte heute einem Ministerrathe.

Im alten Bezirke des Justiz⸗Palastes liegt ein enges, finsteres Gäaäͤßchen, welches bald auf Verfügung des Polizei⸗Präfekten ver⸗ schwinden soll⸗ Es führt den Namen Rue de Jerusalem, und zwei der bedeutendsten Schriftsteller Frankreichs find in ihm geboren worden: Boileau am 1. November 1636 und Voltaire am 22. No⸗ vember 1694.

Uhr ist das

Gestern Morgens 4 von Livorno über Bastia nach Marseille mit 84 Passagieren abgegangene Dampfschiff Louise“ auf die Molen von Bastia aufgefahren und gekentert; 50 Menschen, darunter der Capitain, sind dabei ertrunken. 18

Dem „Courrier du Havre“ zufolge ist davon die Rede, in Frankreich Kantonal⸗Compagnien zu errichten, die in ihrer Organi⸗ sation an die preußische Landwehr erinnern würden und jährlich auf einige Zeit zur Uebung in den Waffen zusammentreten sollen;

Der Kaiser präͤ

erhalten. 1 1 9- Die Ortschaft Batna in Algerien, 14 Meilen (110 Kilometres)

füdlich von Constantine, im Jahre 1844 gegründet, zählt gegen⸗ wärtig 2500 Einwohner, wovon 1800 Europäer. Auch die rt⸗ schaft Djidjelly, die 1839 entstand, zählt über 200 0 Einwohner, wovon 900 Europäer. Durch ein heute im „Moniteur“ publizir⸗ tes Dekret sind b ide Ortschaften zu wirklichen Stadtgemeinden er⸗ hoben worden. ö“

metscher ein wesentlicher

Moniteur

Der diplomatischen und konsulari⸗

Faktor des

schen Dienstes ined

egenden des

äußersten Orients ist, künftig

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spricht sein Behauern daxüber aus, daß ein Mann, der ein so boses bricht, kann aher uicht vergessen, der Handelsreform ge⸗ 8 Derby wegen eines Lord Malmes⸗ in Frankreich gegen Ermäßigung Walpole um handle, so würde er nicht füͤr sie stimmen, da Doch werde er die Re⸗ er die Ermäßigung und Abschaffung von Steuern, billigen könne. Alles, finde in zehnfachem atzkanzler äußert, tollkühn und ein mit Den Eindruck habe es gar nicht gemacht, welcher ganz richtig bemerkt habe⸗ daß Originalität machen

meldet, daß, da der Dol⸗

wie das Budget, auf dieses

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dadurch würde Frankreich eine Reserve von mindestens einer Million .

hat das

Sir John Franklin's

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