1860 / 65 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Abend des 27. von unbekannter Hand durch drei Dolchstiche schwer verwundet, daß man an seinem Aufkommen zweifelt. Modena, 10. März. Der Klerus von Piacenza hat dem

General⸗Intendanten eine Adresse füͤr den König Viktor Emanuel

Asien. Der Llohddampfer „Amerika“, welcher den 12. März mit der Ueberlandpost zu Triest eintraf, bringt Nachrichten aus Kalkutta vom 8., aus Bombay vom 9. Februar.

Aus Hongkong wird vom 26. Januar gemeldet: In Fuchao leisteten englische Schiffe den Chinesen gegen die Piraten erfolg⸗ reiche Hülfe. In Nangasaki und Vokuhama wütheten große Feuers⸗ brünste, wodurch europäische Kaufleute großen Verlust erlitten.

Wien, Dienstag, 13. März, Abends. (Wolff's Tel. Bur.) Die heutige „Donauzeitung“ enthält einen, das allgemeine Stimm⸗ recht zergliedernden Artikel, worin es unter Anderem heißt: All⸗ gemeines Stimmrecht sei die Erlaubniß fürs Volk, zu thun, was die herrschende Partei ihm durch Schreckmittel aufdränge. Allge⸗ meines Stimmrecht sei ein zweischneidiges Schwert, dessen Griff einst eben so gut die Republik erfassen könne. Auf diesem Wege würde weder Italien eine feste Zukunft, noch Europa das vermißte Sicherheitsgefühl erreichen. v.“ London, Dienstag, 13. März, (Wolff's gel. B r.) In der so eben stattgehabten Sitzung des Unterhauses legte Lord John Russell die auf die italienischen Angelegenheiten bezügliche Korrespondenz vor, knüpfte daran eine Geschichte der italienischen Krisis und beweist, daß die Politik der Regierung den Anschluß Savoyens an Frankreich nicht befördert habe. Sie habe vielmehr Vorschläge zu einer befriedigenden Lösung gemacht und sei be⸗ reit, ohne vor der Verantwortlichkeit dieser ihrer Politik zurück⸗ zuschrecken, dieselbe zu vertheidigen. Lord Palmerston sagte: Als die Regierung das Projekt der Einverleibung Savoyens er⸗ fahren, sei ein Kongreß beabsichtigt gewesen, auf welchem die Frage diskutirt worden wäre, und habe sie deshalb Separat⸗Ver⸗ handlungen nicht gewollt. Als aber der Kongreß nicht zu Stande gekommen sei, habe die Regierung dem französischen Gouvernement Einwenbungen gegen bie Einverleihung gemacht. Eine europäische Allianz gegen Frankreich würde dessen militairischen Geist geweckt haben. Frankreich würde durch Einverleibung Savohens einen Fehler begehen; seine Grenzen seien sicher, und es habe ein Mißtrauen erweckt, wie weit die Herstellung der Naturgrenzen führen könne. Die Einverleibung sei noch keine Thatsache. Der Kaiser Napoleon habe erklärt, daß er dieselbe ohne Bewilligung der Großmaͤchte nicht wolle, und sei es noch möglich, daß das Projekt icht realisirt werde. 1 Whiteside behauptete, die Regierung opfere durch ihr Be⸗ nehmen die Unabhängigkeit der Schweiz. Horsman meinte, die Regierung hätte durch Allianzen die Einverleibung verhindern können. Disraeli sagte, die Regierung habe die Einverleibung erleichtert, weil sie die Vergrößerung Sardiniens begünstigt habe; sie hätte gelegentlich ihrer Lösungsvorschläge, welche sie an die Großmaͤchte gerichtet, Savoyens erwähnen müssen. Kinglake und Fitzgerald tadeln die Regierung. Russell sagte, das Resultat der Ansichten der Oppofition würde der Sieg Oesterreichs, der italienischen Herzöge und des Papstes sein. Die weitere Diskussion wurde vertagt.

Turin, Dienstag, 13. März, Abends. (Wolff's Tel. Bur.) Hier eingetroffene Berichte aus Parma vom heutigen Tage mel⸗ den, daß das Resultat der Abstimmung fast vollständig bekannt ist · Es haben in den Herzogthümern 73,303 ihre Namen in die Listen eingetragen; von diesen haben bis jetzt 62,121 für die Annexion und 165 für ein getrenntes Königreich gestimmt.

Aus Florenz wird mitgetheilt, daß in 30 Gemeinden des Großherzogthums Toskana 101,386 für die Annexion und 2809 für ein besonderes Königreich gestimmt haben.

Aus der Legation von Bologna war das Resultat der Ab⸗ stimmung noch nicht vollständig bekannt. Es hatten bereits 1 74,787 für die Annexion und 70 für ein besonderes Königreich gestimmt.

hDep. des Staats-Anzeigers.)

dische Eisenbahn

acnizszg: en; Weizen loce 60 72 Thlr. 1114““ Roggen loco 52 52 ½ pr. 2000pfd. bez., März 51 ½ 4 52 ½ 52½38 Thlr. bez, u. G, 52 ½ Br., April 49 ½ ½ Thlr. bez., Frühjahr 49 bis 48 ¾ 49 8 Thlr. bez, 49 ½⅞ Br., 49 ¼ G., Mai-Juni 49 48 8 49 Thlr. bez. u. G., 49 ¾ Br., Juni -Juli 48 ¾ 5 8 Thlr. bez. u. G, 49 Br.,

pperuner Getreidebörse 4

September-Oktober 48 Thlr. bez. 1b Gerste, grosse und kleine 37 44 Thlr. pr. 1750 pfd. 8

MHafer loco 27 28 Thlr., Lieferung pr. März 27 ¾ Thlr. Br, 26 Thlr. bez., Mai-Juni 27 ½ Thlr. Br., Juni-Juli 28 Thlr. rief. Erbsen, Kochwaare und Futterwaare 48 55 Thlher. Küböl loce 11 Thlr. Br., März und März-April 11 ½ Thir. Br., 11 ½ G., April Mai 117⁄124 5 91½ Thlr. bez. u. G., 11 ½ Br, Mai- Juni 11 ½ Thlr. bez. u. G., 11 1% Br., September-Oktober 1251 4 Thlr. bez. u. Br., 12 ¼ G. 1“ Leinöl loco 10 Thlr. Br., Lief. 10½ Thlr. IW.ß Spiritus loco ohne Fass 17 ½8 Thlr. bez., do. mit Fass 17 ¼ Thlr. bez., März und März-April 17 ¾˖ Thlr. Br., 17 ¼ G., April-Mai 4174 ¼ Thlr. bez. u. Br., 17 7⁄2 G., Mai-Juni 17 ¾ ¼, Thlr. bez. u. Br., 17* G. Juni-Juli 18 3 Thlr. bez. u. G., 18 ¼ Br., Juli-August 18 ½ —8 Thlr. bez. u. G., 185⁄2 Br., August allein 18 ¾ Thle. bez. Funß Weizen fest. Die Stimmung des heutigen Marktes war zu Anfang derselben eine unverkennbar matte, die zum Theil als Folge der in den letzten Tagen vorherrschend gewesenen animirten Haltung für Roggen zu bezeichnen ist, anderntheils aber auch dureh das inzwischen ein- getretene Thauwetter beeinflusst wurde. Gegen Ende der Börse trat entschiedene Kauflust für die späteren Termine und Deckungs- Ordres für den laufenden Termin ein und erholten sich Preise von ihrem an- fänglichen Rückgange, so dass sie über gestrige Schlussnotiz gefragt sehliessen. Disponible Waare war wenig beachtet. Rüböl eröffnete in matter Haltung und schliesst, nachdem zu billigeren Preisen lebhaftes Geschäft stattfand, wieder sehr fest. Spiritus neuerdings fest und etwas höher bezahlt..

Tel. Oesterreichische Banknoten 75 ½ Br. 88 burger Stamm -Actien 81 ¼ Br. Oberschlesische Actien Litt. A. u. C. 112 ¾ Br.; do. Litt. B. 107 ¾ Br. Oberschlesische Prioritäts-Obligationen Litt. D., 4proz., 85 Br.; do. Litt. F., 4 ½proz., 89 ¼ Br.; do. Litt. E., 3 ½proz., 72 ¾ Br. Kosel-Oderberger Stamm-Actien 34 Br. Neisse- Brieger Actien —. Oppeln-Tarnowitzer Stamm-Actien 29 ¾, Br. Preussische 5proz. Anleihe von 1859 104 ½ Br.

Spiritus pro Eimer zu 60 Quart bei 80 pCt. Tralles 16 ½ Thlr. G4d. Weizen, weisser 60 81 Sgr., gelber 60 76 Sgr. Roggen 53 60 Sgr. Gerste 42 52 Sgr. Hafer 26 - 32 Sgr. 8

Die Börse war matt und die Course weichend bei sgeringem Ge- schäft. 8

Stettin, 14 März, 1 Uhr 41 Minuten Nachmittags. d. Staats-Anzeigers) Weizen 63 ½ 68, Frühjahr 69, schles. ausge- 69 ¾, Juni - Juli 70 bez. Koggen 47— 48 gefordert, März 47, März- 46 bez., Frühjahr 45 ¾ bez. u. Br., Mai-Juni 45 ½ ¼ bez., Juni-Juli 46 bez. u. Br. Rüböl, März-April 11 ¾ Br., April-Mai 11 11 ⅛, Septbr. Oktober 12 ½ bez. Spiritus 171 13, März 17 bez., Frühjahr 17 ⁄4 bis bez. u. G., & Br., Mai 17 73¾ ½ bez. u. Br., Juui-Juli 17 ¾ Br.;: ½ G., Juli-August 18 ½ Br.

Hamburg, 13. Schwaches Gesechäft. b

Schluss-Course: Oesterreich. Kredit-Actien 70 ¼ Norddeutsche Bank 83 ⅛. National-Anleihe 57. 3proz. Spanier 40 ⅞. 1proz. Spanier 31 ¾ G. Stieglitz de 1855 —. Disconto 1 ½.

London lang 13 Mk. 1 Sh. not., 13 Mhk. Sh. bez. London kurz 13 Mk. 2 ¾% Sh. not, 13 Mk. 3 Sh. bez. Wien 102.50. Amster- dam 35.75.

Getreidemarkt. Weizen loco fest, ab Anclam April 115 bez. Roggen loco unverändert ab Königsberg 83 pfd,. 78 zu kaufen, ab Norr- koeping 123 124pfd., Mai 74 ½ bezahlt. Oel, Mai 25, Oktober 26 ½. Kaffee fest, bei beschränktem Geschöft.

Frankfurt a. M., 13. März, Nachmittags 2 Uhr 17 Minuten. Günstigere Stimmung für österreichische Fonds und Actien, Course etwas höher, Geschäft beschränkt.

Schluss-Course: Neueste preussische Anleihe —. Preussische Kassenscheine 105, Ludwigshafen-Bexbach 128 ¾. Berliner Wechsel 105 ½. Hamburger Wechsel 88 ¼. Londoner Wechsel 116 ¼ Pariser Wechsel 9 ½. Wiener Wechsel 87 ½.

Darmstädter Zettelbank 225. Meininger Kredit-Actien 64 ½.

burger Kredit-Bank 68. 3proz. Spanier 42 ⅛. 1proz. Spanier 33 ¼ Spanische Kreditbank von Fereira 468. Spanische Kreditbank von Rothschild 440. Kurhessische Loose 41 ½. Badische Loose 52 ¾ 5proz e 49 ¾. 4 ʃproz. Metalliques 43 ¾. 1854er Loose 76. Oester- reichisches Natienal-Anlehen 55 ½. Oesterreichisch-französische Staats- Eisenbahn-Actien 228. Oesterreichische Bank-Antheile 750. Oester reich. Kredit-Actien 166 ½. Oesterreich. Elisabeth-Bahn 126. Rhein- Nahe-Bahn 42 ¾. Mainz-Ludwigshafen Lit. A. 96; do. Lit. C. —. 8

Wien, 14. März, Mittags 12 Uhr 45 Minuten. (Wolff's Tel. Bur.) Börse leblos. Neue Loose 102.25.

5proz. Metalliques 69.50. 4 ½proz. Metalliques 61.50. Bank-Actien 862. Nordbahn 194.80. 1854er Loose 105.00. National-Anlehen 77.60 Staats- Eisenbahn-Actien-Certifikate 263.00. Credit-Actien 190,30 London 132.50, Hamburg 100,50. Paris 52.70. Gold 132.00. Elisa- bethbahn 172.00. Lombardische Eisenbahn 153.00. Neue Lombar-

Breslau, 14. März, 1 Uhr 25 Minuten Nachmittags.

(Tel. Dep.

März, Nachmittags 2 Uhr 44 Minuten.

Vereinsbank 98 ½.

Amsterdann, 13. März, Nachm. 4 Uhr. (Wolkfk's Tel. Bur.) 5proz. Metalliques Lit. B. 1 ½proz. Metalliques 25 ¾½. 1proz. Spa- 5 proz. Russen 89 5. Londoner Wechsel, kurz 11, 67 Br. Hamburger Wechsel 35 ⁄2%. Holländische Integrale 64 ½. London, 13. März, Nachmittags 3 Uhr. (Wolff'’s Tel. Bur.)

5proz. österreich. National-Anleihe 53 2⁄. 69 ¾%6. 5proz. Metalliques 47 %. nier 33 5½. 3proz. Spanier 42 ½. Stieglitz de 1855 99 57. Mexikaner 21 9%.

Börse fest. Silber 62 ½. Consols 941 ½1.

5proz. Russen 108 ¾. 4 proz. Russen 97 ½.

Spanier 43 ½. 1proz. Spanier 34. Oesterreie Actien 500. Actien 742.

Livorno, 13. März.

Votums waren hier in Siena und Pisa 45,218 Personen einge-

1proz Spanier 34. Mexikaner 22 ½⅛.

schrieben, von denen, soweit das Resultat bis jetzt bekannt geworden- 38,026 für und 333 gegen die Annexion gestimmt haben. 8

3proz. Russen

von A. Adam.

Sardinier 85. lichen

(Wolff's Tel. Bur.) Narziß.

Die 3proz. be- Lohengrin.

Credit mobilier- Die Scheidung. zZur Abgabe des Kettel.

Hoftheater zu St. Petersburg:

Hamburg 3 Monat 13 Mk. Sh. Wien 13 Fl. 55 Kr. Anfang 7 Uhr. Der Dampfer -Prince Albert« ist aus New -York eingetroffen. hJr. Hiverpool, 13. März, Mittags 12 Uhr. Baumwolle: 6000 Ballen Umsatz. Preise gegen gestern unverändert. Paris, 13. März, Nachmittags 3 Uhr. (Wolff's Tel. Bur.) In Folge der in der verwichenen Nacht stattgefundenen Debatte im eng8 lischen Unterhause war die Börse in Haltung. gann zu 67.80 und schloss träge zur Notiz. G . 8 Schluss-Course: Z proz. 1u 67.85. Sere Rente 95.60. 3 proz. 2* Mittel⸗Preise. ische Staats-Eisenbahn-3 Oesterreichische Credit-Actien 363. Lombardische Eisenbahn-Actien —.

(Wolff'’s Tel. Bur.)

Mittel⸗Preise. Im Schauspielhause. Trauerspiel in 5 Akten, von A. E. Brachvogel.

Kleine Preise. Freitag, 16. März. Im Opernhause. (56ste Vorstellung.) Romantische Oper in 3 Akten von Richard Wagner.

Im Schauspielhause. Tagebuch. Lustspiel in 2 Abtheilungen von Bauernfeld. Hierauf: Lustspiel in 3 Aufzuügen nach dem Französischen

Königliche Schauspiele.

Donnerstag, 15. Mäaͤrz. Das hüͤbsche Mädchen von Gent. in 3 Akten und 9 Bildern von St. Georges und Albert.

Im Opernhause. (55ste Vorstellung Großes pantomimisches Ballet Musik

(Fräul. Catharina Frideberg, vom Kaiser⸗ Beatrix, als Gastrolle.)

(73ste Abonnements⸗Vorstellung.)

(74ste Abonnements⸗Vorstellung.) Das

Kleine Preise.

Oeffentlicher Anzeiger.

[459] ö“X“

Der Kaufmann Friedrich August Klap⸗ perstück, am 12. Februar 1822 zu Osterwick bei Halberstadt geboren, ist durch Erkenntniß vom 7. März 1855 wegen Unterschlagung zu drei Wonaten Gefängniß und Untersagung der Ausübung der bürgerlichen Ehrenrechte auf ein Jahr rechtskräftig verurtheilt worden. Seine Verhaftung Behufs der Strafvollstreckung hat nicht ausgeführt werden koͤnnen, weil er seit dem August 1855 hier nicht betroffen worden ist, er latirt daher oder hat sich heimlich von hier ent⸗ fernt. Ein Jeder, welcher von dem Aufent⸗ haltsorte des ꝛc. Klapperstück Kenntniß hat, wird aufgefordert, davon der nächsten Gerichts⸗ oder Polizei⸗Behörde Anzeige zu machen.

Gleichzeitig werden alle Civil⸗ und Militair⸗ Behörden des In⸗ und Auslandes dienstergebenst ersucht, auf den ꝛc. Klapperstück zu bigiliren, ihn im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Geldern mittelst Transports an die nächste Preußi⸗ sche Gerichtsbehörde, welche wir um Vollstreckung obiger Strafe hierdurch ersuchen, abzuliefern.

Es wird die ungesäumte Erstattung der dadurch entstandenen baaren Auslagen und den verehr⸗ lichen Behörden des Auslandes eine gleiche Rechtswillfährigkeit versichert.

Berlin, den 5. Maͤrz 1860.

Königliches Stadtgericht, Abtheilung für Untersuchungs⸗Sachen.

Deputation III. für Verbrechen und Vergehen.

1456] Sterief.

Die unten näher bezeichnete Emma Emilie Bertha Redlich, geb. zu Berlin am 28. August 1833, ist durch das rechtskräftige Erkenntniß vom 20. Nohember 1857, wegen Diebstahls zu einem Monat Gefängniß und Untersagung der Ausübung der bürgerlichen Ehrenrechte auf ein Jahr verurtheilt worden. Ihre Verhaftung behufs der Strafvollstreckung hat nicht ausgeführt werden können, weil sie in ihrer bisherigen Wohnung und auch sonst hier nicht betroffen worden ist, sie latirt daher oder hat sich heimlich von hier entfernt. Ein Jeder, welcher von dem Aufenthaltsorte der ꝛc. Red⸗ lich Kenntniß hat, wird aufgefordert, davon der nächsten Gerichts⸗ oder Polizei⸗Behörde Anzeige zu machen.

Gleichzeitig werden alle Civil⸗ und Militair⸗ Behörden des In⸗ und Auslandes dienstergebenst ersucht, auf die ꝛc. Redlich zu vigiliren, sie im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihr sich vorfindenden Gegenständen und Gel⸗ dern mittelst Transports an die nächste in⸗ ländische Gerichtsbehörde, hierorts aber an die Köͤnigliche Stadtvoigtei⸗Direction hierselbst ab⸗ zuliefern. Es wird die ungesäumte Erstattung der dadurch entstandenen baaren Auslagen und den verehrlichen Behöͤrden des Auslandes eine gleiche Rechtswillfährigkeit versichert. Die Ge⸗ richtsbehörden ersuchen wir ergebenst, die Strafe

an der ꝛc. Red lich, sobald sie eingeliefert wor⸗

den, zu vollstrecken, und uns von dem Straf⸗ antritte schleunigst in Kenntniß zu setzen.

Berlin, den 6. März 1860.

Königliches Stadtgericht.W.— Abtheilung für Untersuchungs⸗Sachen, Deputation III. für Verbrechen und Vergehen. Signalement.

Die unverehelichte Emma Emilie Bertha Red lich ist am 28. August 1833 in Berlin geboren, ebangelischer Religion, 4 Fuß 9 Zoll 4 Strich groß, hat blonde Haare, blaugraue Augen, blonde volle Augenbrauen, schmales, gerundetes Kinn, gestutzte Nase, großen Mund mit dicken Lippen, kleine, ovale, ziemlich volle Gesichtsbildung, gelb⸗ lich⸗blasse Gefichtsfarbe, vorn vollständige Zähne, ist schlanker Gestalt, spricht die deutsche Sprache und hat als besondere Kennzeichen Sommerflecke im Gesicht.

[458] Gte3 Gegen den unten näher bezeichneten Schneider⸗ gesellen Albert Theodor Heinrich Eichler ist die gerichtliche Haft wegen schweren Diebstahls resp. Theilnahme an einem solchen beschlossen worden. Derselbe hat bis gegen Ende v. Mts. Sophienstraße 23 hierselbst gewohnt, ist dann nach Spandau abgemeldet, dort aber nicht an⸗ und auch sonst nicht zu ermitteln ge⸗ wesen.

Ein Jeder, welcher von dem Aufenthaltsorte des Eichler Kenntniß hat, wird aufgefordert, davon der nächsten Gerichts⸗ oder Polizei⸗Be⸗ hörde Anzeige zu machen.

Gleichzeitig werden alle Civil⸗ und Militair⸗ Behörden des In⸗ und Auslandes dienstergebenst ersucht, auf denselben zu vigiliren, ihn im Be⸗ tretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Geldern mittelst Transports an die Koͤnigliche Stadt⸗ voigtei⸗Direction hierselbst abzuliefern. Es wird die ungesäumte Erstattung der dadurch entstan⸗ denen baaren Auslagen und den verehrlichen Behörden des Auslandes eine⸗ gleiche Rechtswill⸗ fährigkeit versichert. .

Berlin, den 12. März 1860.

Königliches Stadtgericht.

Abtheilung für Untersuchungs⸗Sachen.

Kommission II. für Voruntersuchungen Signalement.

Der Eichler ist 30 Jahre alt, in Berlin ge⸗

boren, evangelischer Religion. 5 Fuß 8 Zoll groß, hat blondes Haar, gewölbte Stirn, blaue Augen, blonde Augenbrauen, blonden rafirten Bart, run⸗ des Kinn, kleine Nase, kleinen Mund, blasse Ge⸗ sichtsfarbe, defekte Zaͤhne, ist schlanker Gestalt und spricht die deutsche Sprache.

[457] Erledigter Steckbrief.- Der am 3. d. M. hinter den Stenographen Julius Ernst Kübler erlassene Steckbrief ist erledigt. Berlin, den 9. März 1800. Königliches Stadtgericht, 1 Abtheilung für Untersuchungs⸗Sachen,

Kommission II. für Voruntersuchungen.

[2866] Nothwendiger Verkauf. Königl. Kreisgericht zu Elbing, den 3. Dezember 1859.

Das dem Kaufmann Jakob Benjamin Nundt gehörige, hierselbst sub Nr. 464 A. I. der Hh⸗ potheken⸗Bezeichnung in der Brückstraße belegene Wohnhaus, wozu 1 Erbe Bürgerland gehört, zusammen abgeschätzt auf 5936 Thlr. 13 Sgr. 4 Pf., zufolge der nebst Hypothekenschein in der Registratur des III. Büreau'’'s einzusehenden Taxe, soll

am 23. Juni 1860, Vormittags von

11 Uhr ab, an ordentlicher Gerichtsstelle durch den Herrn Kreisgerichtsrath Heßner subhastirt werden. 1

Gläubiger, welche wegen einer aus dem Hy⸗ pothekenbuche nicht ersichtlichen Realforderung aus den Kaufgeldern Befriedigung suchen, haben ihre Ansprüche bei dem Subhastationsgericht an⸗ zumelden. 8

[272] Nothwendiger Verkauf. Königliches Kreisgericht zu Thorn,

den 1. Februar 1860.

Das den Schuhmachermeister Felix und Elisa⸗ beth geb. Harrenbach⸗Gajewskischen Eheleuten gehörige, Neustadt Thorn sub Nr. 147 und 148 belegene Grundstück, abgeschätzt auf 5745 Thlr. 2 Sgr. 9 Pf., zufolge der nebst Hypothekenschein und Bedingungen in dem III. Büreau einzu⸗ sehenden Taxe, soll am 17. September 1860, Vormittags 12 Uhr, an ordentlicher Ge⸗ richtsstelle subhastirt werden. . Alle unbekannten Realprätendenten werden aufgeboten, sich bei Vermeidung der Präklufion spätestens in diesem Termine zu melden. Folgende dem Aufenthalte nach unbekannte Gläͤubiger, als: 8 1) der Alexander Adam Gensty, 2 die Frau von Sarnowska

Gensty und deren Ehemann werden hierzu öffenrlich vorgeladen. Gläubiger, welche wegen einer aus dem Hypo⸗ thekenbuche nicht ersichtlichen Realforderung aus den Kaufgeldern Bekriedigung suchen, haben ihre Ansprüche bei dem Subhastations⸗Gerichte anzu⸗

Agnes geb.

melden.

[2258]. Nothwen diger Verkauf. . Die sub Nr. 1 zu Koöͤniglich Radoschau im Rybniker Kreise gelegene, dem Gutspächter August Tilz gebörige freie Erbscholtisei, abgeschätzt auf 11,708 Thlr. 29 Sgr. 2 Pf., soll im Wege der Execution am 20. April 1860, Vormittags Eiühr 8 an ordentlicher Gerichtsstelle selbst subhastirt werden. V1 Taxe und Hypothekenschein sind im Büreau Ia. ein gshen. 8 läubiger, welche wegen einer aus dem Hypo⸗- thekenbuch nicht ersichtlichen Realforderung aus den Kaufgeldern Befriedigung suchen, haben sich

6“

hier⸗