Morgens. ) Das Kaiserliche Handschreiben an den General⸗Feldzeugmeister Benedeck ist erschienen und lautet: Das Patent vom 1. Septem⸗ ber, wodurch Ich die kirchlichen Verhältnisse Meiner evangelischen Unterthanen unter Gewährung neuer Rechte und Begünstigungen zu gedeihlichem Abschluß zu bringen bestrebt war, wurde von einem Theil dankend angenommen, vom anderen unter Be⸗ rufung auf ihr Gevissen, darauf einzugehen Anstand genommen. Es widerstreitet Meiner auf befriedigende Regelung evangelischer Kirchenangelegenheiten gerichteten Absicht, wegen auseinandergehen⸗ den Ansichten über den Weg, das Ziel selbst in die Ferne zu rücken. Um auch nicht gegründeten Besorgnissen volle Beruhigung zu gewaͤhren, daß ihren Gewissensbedenklichkeiten nicht geringster Zwang angethan werden soll, finde Ich zu gestatten, daß Kon⸗ vente sich versammeln, Beschickung der General⸗Konferenzen ver⸗ anstaltet, auf Grundlage vom Jahre 1791 Anträge für Synoden durch Meinen Minister erstattet werden. Begründeten Wünschen wegen
Wien, Freitag, 18. Mal,
Zusammensetzung der Synoden werde Ich gnädigst Gehör schenken.
ereits koordinirte Gemeinden bleiben unangefochten, andere können
ie Grenzen vormaliger Superintendenzen annehmen; die Helbveti⸗ schen halten sich an die früͤhere Eintheilung. Dieser Beschluß ist Meinen evangelischen Unterthanen als neuer Beweis der landes⸗ vaͤterlichen Huld und als vom obersten Schutzherrn ihrer Kirche, kundzumachen. Zugleich finde Ich Mich in Gnaden bewogen, volle Verzeihung angedeihen zu lassen.
uU swsperüuner Getreidebörse
aie vom 18. Mai.
Weizen loco 68 — 77 Thlr. pr. 2100 pfd.
RKoggen loco 50 ½ — 49 ¾ Thlr. pr. 2000 pfd. bez., abgelaufene Kün-
digungsscheine à 49 ¾ verk, Frühjahr 50 ¼ — 49 ½ — ¼ — 49 Thlr. bez. u. G., 49 ⅛⅞ Br., Mzi - Juni 49 ½¼ — 49 — ½ — 48 ½ Thlr. bez. u. Br., 48 ¾ 6., Juni-Juli 49 ½ — 48 ½ — X Thlr. bez. u. Br., 48 ⅞ 6., Juli-Aug. 49 — 48 ¼ bis 4 — ¼ Thlr. bez. u. G., 48 i Br., September-Oktober 48 ¼ — 47 ¾ Thlr.
bezahlt. Gerste, grosse und kleine 39 - 44 Thlr. pr. 1750 pfd. r 27 ¾ — ¼ Thlr.
Hafer loco 28 — 30 Thlr., Lieferung pr. Frükj bez. u. Br., Mai-Juni 27 ¾ Thir. Br., Juni- Juli u. Juli-August 27 ⅓
8
Tbir. bez. u. Br., Septbr.-Oktbr. 26 ⅜ Thlr. Br.
Erbsen, ochwaare und Futterwaare 48 — 55 Thlr.
Rüböl loco 11 Thlr. Br., Mai u. Mai ⸗ Juni 10 %% — ¾ Thlr. b u. G., 104% Br., Juni-Juli 11 Thlr. Br., 1043 6., eptember-Oktahr. 11282——⁄., Ilr. ber., Br. u. G., Oktober-November 11 ¾ —% ThIr. 8,e Br., 11¼ 6., November - Dezbr. 11 ¾ Thlr. Br., 11 ⅞ G. l
Leinöl loco und Lieferung 10 ½6 Thlr. Br.
Spiritus loco ohne Fass 18 ¾ — 4a Thlr. bezahlt, Mai, Mai Juni u. Juni-Juli 18 ¾ — 174⁄ Thlr. bez. u. G, 18 Br., Juli - Anai. 18 ⁄4 — ¼ Thlr. bez. u. G., 18 ¾ Br., August-September 18 ¾ — * lhn bez. u. G., 18 ½ Br., September-Oktober 18 ½ Thlr. Br. e hn
Weizen bleibt beachtet. — Roggen wurde in disponibler Wa zu wesentlich billigeren Preisen sehr beachtet und fand für den 8 sandt nach auswärts lebhaftes Geschäft statt. Termine erfuhreu 88 einen bedeutenden Rückgang und schlossen dringend offerirt. Gekin digte 6000 Ctr. fanden ungünstige Aufnahme. — Rüböl verkehrte n sehr matter Haltung und wurde zu wesentlich billigeren Preisen 8 mässigen Umsätzen gehandelt. — Spiritus ebenfalls billiger verkauft und offerirt.
Stettim, 18. Mai, 1 Uhr 35 Minuten Nachmittags. (Tel. Do d. Staats-Anzeigers.) Weizen 75 — 78 bez., Mai-Juni 68 Juni- lui 78 ½, Juli-August 79 G. Roggen 47 — 48 gef., Mai-Juni, Juni- Jul 47 Br, Juli-August 47 bez. u. Br., Septbr.-Oktbr. 46. Rüböl 11 bez Mai-Juni 11 Br., September-Oktober 11 ½. Spiritus 17 86 — †, i. Juni 17 ⅞, Juni-Juli 18 ⁄14 — 18, Juli-August 18 ¾ bez., August-Septen- ber 18 ⅞ Br., September- Oktober 18 ⅛ bez.
Wien, 18. Mai, Mittags 12 Uhr 45 Minuten. (Wolff“s Tel Bur.) Neueste Loose —.
5proz. Metalliques 68.50. 4 ½proz. Metalliques 61.50 Bank-Aetier 850 Nordbahn 198.10. 1854er Loose 98.00. National-Anlehen 78.10. Staats-Eisenbahn-Actien-Certiükate 261.00. Credit-Aectien 181.50. London 133.75. Hamburg 101.00. Paris 53.40. Gold 134.50. Plisabeth- bahn 186.00. Lombard. Eisenbahn 151.00. Neue Loose 103.00.
London, 17. Mai, Nachmittags 3 Uhr. (Wolkff'’s Tel. Bur) Silber 61 5½. Regenwetter. 1
Consols 94 ½. 1 proz. Spanier 36 ½. Mexikaner 20 ¼. Sardinier 85. 5proz. Russen 108. 4 ½proz. Russen 97.
Der Dampfer »City of Baltimore- ist aus New-York eingetroflen.
Liverpool, 17. Mai, Mittags 12 Uhr. (Wolff's 88 Bur) Baumwolle: 7000 Ballen Umsatz. Preise gegen gestern unverändent
Königliche Schanspiele. Sonnabend, 19. Mai. Im Schauspielhause. (129ste Abonne⸗ ments⸗Vorstellung.) Kabale und Liebe. Trauerspiel in 5 Akten, von Schiller. (Herr Maximilian, vom K. Hoftheater ju
Dresden: Ferdinand, als Gastrolle. h“ Keine Vorstellung
Im Opernhause.
8*
Deffent IZZ““
Nothwendiger Verkauf.
[9686] Erste
(eccr Kreisgericht zu Berlin. .““ Abtheilung. yDODen 10. Mai 1860.
Das dem Schuhmacher⸗Meister Carl August Wilhelm Siebert gehörige, zu Neu⸗Schoͤneberg Nr. 18 belegene, im Hypothekenbuche von dieser Ortschaft Vol. I. Nr. 22 Fol. 85 verzeichnete Grundstück, abgeschätzt auf 11,317 Thlr. 26 Sgr. 6 Pf. zufolge der nebst Hypothekenscheine in un⸗ serm V. Büreau einzusehenden Taxe, soll
am 26. Nobember 1860, Vormittags
(Civil-)
Taxe
hastirt werden.
Gläubiger, welche
[Nr. 3 verzei 1 V 8 zeichnete Grundstück, abgeschätzt auf 9536 Thlr. zufolge der nebst Hypothekenschein und Bedingungen im IV. Büreau einzusehenden
am 10. Dezember 1860, Vormittags 11 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle in Stargard sub⸗
wegen Hypothekenbuche nicht ersichtlichen Realforderung Befriedigung suchen, haben ihren Anspruch bei
kannten Dr. med. Arnold Medelssohn, Sohn des Revisors bei dem Königlichen Haubtstempel⸗Ma⸗ gazin Carl Nathanael Mendelssohn und seinen Ehefrau Henriette Marianne geborne Hitzg, welcher sich von hier nach Frankreich und dem⸗ nächst in den Orientalischen Krieg begeben haben soll, wird hierdurch bekannt gemacht, daß er in dem am 23. Januar d. J. eröffneten Testament seiner hier am 22. Januar d. J. verstorbenen Tante mütterlicherseits, der Wittwe des Pm⸗ fessors Arlaud, Louise Lea geborne Hitzig, nach näherer Maßgabe dieses Testaments mit der
einer aus dem
1 11 Uhr,
an ordentlicher Gerichtsstelle, Zimmer⸗Straße Nr. 25, subhastirt werden.
Gläubiger, welche wegen einer aus dem Hy⸗ pothekenbuche nicht erfichtlichen Realforderung aus den Kaufgeldern Befriedigung suchen, haben ihren Anspruch bei dem Subhastationsgericht an⸗ zumelden. 1
[707] Nothwendiger Verkauf. Das im hiefigen Kreise, im Dorfe Schrotz, unter Nr. 5 des Hypothekenbuchs belegene, dem Herrmann Geske gehörige Freibauergut, abge⸗ schätzt auf 8764 Thlr. 15 Sgr., zufolge der nebst Hypothekenschein und Bedingungen in der Re⸗ gistratur einzusehenden Taxe, soll 2. am 30. Oktober 1860, Vormittags 8 11 Uhr,
ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden. Gläubiger, welche wegen einer aus dem Hy⸗ pothekenbuche nicht ersichtlichen Realforderung aus den Kaufgeldern Befriedigung suchen, haben ihre Ansprüche bei dem Subhastations⸗Gericht
[614] Es ist
Giro, dahin lautend: Herrn Rohr.
an
D. Crone, den 7. April 1860. Koöonigliches Kreisgericht. I.
1983]
Abtheilung.
Subhastations⸗ Patent. Nothwendiger Verkauf.
dem Subhastationsrichter anzumelden.
bei dem unterzeichneten Gerichte auf die Amortisation des angeblich dem hiefigen Eigenthümer und Holzhändler Rohr entwendeten, von W. Miersch unter dem Datum Berlin, den 15. September 1859, auf den General⸗Lieutenant G. v. Strantz in Berlin über eine am 17. Dezember 1859 an eigene Ordre des Trassanten zahlbar gewesene Summe von 174 Thlr. 10 Sgr. Pr. Cour. gezogenen, von Letzterem acceptirten und mit einem Blanco⸗ Giro des W. Miersch, so wie mit einem ferneren
Für mich ohne Gewähr an die Ordre des Werth erhalten. Berlin, den 12. Oktober 1859. Haberkorn. versehenen Wechsels, angetragen worden. Der unbekannte 2588 dieses Wechsels wird daher hierburch aufgefordert, denselben binnen 3 Monaten, spätestens aber in dem auf sden 14. 11849. Vormittags anzumelden. vor dem Herrn Stadtgerichts⸗Rath Grieben 8 Stadtgericht, Jüdenstraße 58, Zimmer Nr. 13, anberaumten Termine vorzulegen, widrigenfalls 80 derselbe für kraftlos erklärt werden wird. 5*8 Berlin, den 27. Februar 1860. 83 Königl. Stadtgericht, Abtheilung für Civilsachen,
übrigen Seitenverwandten der Erblasserin zm⸗ Erben eingesetzt worden ist. “ Berlin, den 12. Mai 1850. Königliches Stadtgericht,
Abtheilung für Civilsachen. [982] Bekanntmachung. Der Konkurs über das Privat⸗Vermöͤgen be Fabrikbesitzers Heinrich Friedrich Weber hiñ⸗ selbst ist durch Vertheilung der Masse beendig Cottbus, den 10. Mai 1860. Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.
ranz August
b1“ 1. In dem Konkurse über das Vermögen - Firma Gebrüder Löwenbach zu Münster hebh die Kaufleute Salomon Goldschmidt zu Gect und Robert Löwenbach zu Stadthagen, als „e haber der früheren Firma Goldschmidt & Löwer⸗ bach zu Berlin, nachträglich eine Forderung berf 1993 Thlr. 5 Sgr. 6 Pf. angemeldet. Zur Prüfung dieser Forderung min auf den 8. Juni c., Morgens 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Kommissar im vernis zimmer Nr. 3 anberaumt, wozu die Gläͤubiget welche ihre Forderungen angemeldet haben, Kenntniß gesetzt werden. Munster, den 5. Mai 1860. Köͤnigliches Kreisgericht. I. Abtheilung.
8
Von dem Königlichen Kreisgerichte zu Star⸗
ard soll das dem Muühlenbesitzer Carl Eduard Fischer aßehorige, in Stargard Holzmarktstraße Nr. 1 le im Hypothekenbuche Band 8.
[984]
Deputation für Kredit⸗ ꝛc. und Nachlaßsachen. ö“ “
Oeffentliche Bekanntmachung. 11149“* 88 Dem dem Leben und Aufenthalte nach unbe ’-²- Krreisgerichtsrath.
8 “ Der Kommissar des Konkurses. 1,8 ͤ
Beilage
g. 1“
KRiitttergut Prussendorf,
ist ein 20
15 8 8
E“ ö“ 8
Königlich Preußischen Sonnabend, den 19. Mai
Staats⸗Anzeiger.
[971] Ediktal⸗Citation. Nachdem die Gevettern von Boeltzig, nämlich: ¹) der Koͤnigliche Hauptmann a. D. Renatus Max Albert Edmund, b) der Partikulier Wilhelm August Lambert, c) der Lieutenant und Adjutant im Koöoniglichen 1. Garde⸗Regiment, Carl Wilhelm Joseph, 3) der Lieutenant im Koͤniglichen Kürassier⸗Regiment Königin, Heinrich Wilhelm Anton als zeitige Nutznießer des gegenwärtig auf
von Boeltzig
dem Nittergute Reßen, Calauschen Kreises
Rubr. III. Nr. 18a. eingetragenen, nach Maßgabe des von Boeltzigschen Familien⸗ Vertrages d. d. Prussendorf, den 6. Okto⸗ ber 1732, ursprünglich auf das Mannlehn⸗ hiesigen Departe⸗ mments, gelegten von Boeltzigschen Lehn⸗ stammes, — im Betrage von 6165 Thlr. — die Allobification dieses Lehnstammes und die Aufnahme eines desfallsigen Familienschlusses beantragt haben, so werden alle unbekannten aus den Familien der 4 Gebrüder, Dietrich Carl, Ludwig August, Gottlob Leopold, Ferdi⸗ nand Johann Rudolph von Boeltzig, welche den amilienbvertrag vom 6. Oktober 1732 abge⸗ chlossen haben, abstammende, außer den vorge⸗ dachten Extrahenten etwa noch ein Theilnahme⸗ resp. Suecesfionsrecht bezüglich jenes Lehnstam⸗ mes beanspruchende Agnaten, hierdurch vorge⸗ laden, unter Nachweisung ihres Rechts sich in dem am 29 November c., Vormittags 11 Uhr, auf dem hiesigen Königlichen Appellationsgerichte anberaumten Termine unter der Verwarnung zu melden, daß nach Ablauf des Termins der Ausgebliebene mit seinem Widerspruchsrechte gegen die Allodification des gedachten Lehnstam⸗
mes resp. den desfallsigen Familienschluß wird prakluotrt wervben.
Naumburg, den 20. April 1860. n
Königliches Appellationsgericht.
8 8
ooo0o0 fehh Sr. Kaiseklichen Majestät, des Selbstherrschers Aller Reußen e.., u. 2.
Wenn die in Kasan domicilirende Hamburgi⸗ sche Bürgersfrau Emilie Florentine Menk, geborene Hallbach, bei dem Moscobischen Evangelisch⸗Lutherischen Konsistorio wider den ihr im Jahre 1852 in Omsk angetrauten Ehe⸗ mann, den Schneidermeister Johann Peter Menk, klagend angebracht, wie dieser ihr Ehe⸗ mann sie im Jahre 1853 verlassen, vorgeblich, um nach Hamburg zu reisen und alldort eine Erbschaft in Empfang zu nehmen, seit jener Zeit aber nichts von sich habe hören lassen, als weshalb sie auf Grund der boͤslichen Ver⸗ las8ung in Gemäßheit des pet. 5, §. 256 des 1. Thls., XI. Bds. des Neichsgesetzbuches (Aus⸗ gabe 1857) um förmliche Ehescheidung gebeten, als wird von Einem Moscovischen Evangelisch⸗ Lutherischen Konsistorio der Hamburgische Bürger, Schneidermeister
Johann Peter Menk,
aufgefordert, im Laufe eines Jahres, vom Tage
der dritten Einrückung dieser Ediktal⸗Citation an
gerechnet, entweder in Person oder durch ge⸗ hörig bestellten Bevollmächtigten vor diesem Moscovischen Evangelisch⸗Lutherischen Konfistorio zu erscheinen, widrigenfalls nach Vorschrift des obeitirten Gesetzes diese seine Ehe quoad viniu- lum gelöst und ihr, der Klägerin, die Rechte einer böswillig verlassenen Ehefrau zugesprochen werden sollen.
Moscau, den 14. Maͤrz 1860.
ad mandatum: C. D. A. Luther, Secrs. Cons. [587] Ediktalladung.
In dem zu dem Vermögen des aus⸗ getretenen Tuchhändlers
Johann Gottlob Lange hierselbst eröffneten Konkurse ist der dritte September 1860
als Liquidations⸗Termin anberaumt worden.
““
s. Mose
Es werden daher alle bekannten und unbe⸗
kannten Gläubiger Lange’s oder deren Vormün⸗ der oder sonstige Vertreter hiermit geladen, an gedachtem Tage innerhalb der Gerichtszeit in Person oder durch gehörig legitimirte und, was Ausländer anlangt, mit gerichtlich anerkannten Vollmachten versehene Beauftragte allhier sich fa se aden⸗ ihre Ansprüͤche, bei Strafe der Aus⸗ schließung von jeder Perception aus der Konkurs⸗ masse und bei Verlust der Wiedereinsetzung in den vorigen Stand, insofern nicht besondere Ge⸗ setze diese Rechtswohlthat zugestehen, anzumel⸗ den und zu bescheinigen, mit dem bestellten Kon⸗ kurs⸗Vertreter, ingleichen, da nöthig, wegen vor⸗ zugsweiser Befriedigung unter sich rechtlich zu verfahren, binnen sechs Wochen zu beschließen hierauf den zweiten Nov ember 1860 der Bekanntmachung eines Ausschließungs⸗Be⸗ scheids, welche ruͤcksichtlich der Außenbleibenden Mittags 12 Uhr fuͤr erfolgt anzunehmen, und sodann 8. 168% 1X“X“ 1860 Inrotulation der Akten gewärti hiernächst aber A“ den neun und zwanzigsten Dezember
Vormittags 10 Uhr, bei Vermeidung von fünf Thalern Individualstrafe anderweit allhier zu erscheinen, und der Verhörs⸗Verhandlung zu Vermittelung eines Vergleichs sich zu gewärti⸗ gen, endlich 1
den fünften März 1866 der Bekanntmachung eines Locations⸗Bescheids, welcher rücksichtlich der Ausgebliebenen Mittags zwölf Uhr für publizirt geachtet werden wird, gewärtig zu sein.
Auch haben auswärtige Interessenten bei Ver⸗ meidung von fünf Thalern Individualstrafe Be⸗ vollmächtigte in hiesigem Orte zu bestellen.
Freiberg, den 27. März 1860.
Koͤniglich säͤchsisches Gerichtsamt im Abtheilung für Cidilsachen. v1114144AX“X“ [983550 Edicralladung.
Am 28. Juni 1835 hat sich Carl Gottlob⸗ Schwarze, Hausbefitzer und Schuhmachermeister in Dahlen, damals 48 Jahr alt, angeblich um eine in der Nähe befindliche Holzung zu besich⸗ tigen, von Dahlen wegbegeben, ist auch am nämlichen Tage noch in fraglicher Holzung und am darauf solgenden Tage in Metewisch bei Torgau gesehen, seit dieser Zeit aber weder von Schwarzen selbst über sein Leben und seinen Aufenthalt irgend eine Nachricht an seine An⸗ gehörigen gegeben, noch auch eine solche der von den Letzteren alsbald nach seinem Weggange von Dahlen in öffentlichen Blättern erlassenen Aufforderung und der sonst aufgewendeten Be⸗ mühungen ungeachtet erlangt, und deshalb nun⸗ mehr von Schwarzens Ehefrau und Kindern und dem bestätigten Abwesenbeitsvormunde desselben, zu Ermittelung des Lebens oder Toͤdes desselben auf Erlassung der Ediktalien in Gemäßheit des Mandats vom 13. November 1779 angetragen worden. 1
In Felge dessen wird daher gerichtsamts⸗ wegen der Verschollene, und für den Fall, daß dieser sich nicht mehr am Leben befindet, werden dessen Erben und Rechtsnachfolger hiermit öffent⸗ lich und peremtorisch bei Verlust der Rechts⸗ wohlthat der Wiedereinsetzung in den vorigen Stand, hiermit geladen⸗ 8 86
den 22. Oktober 1860, welcher als Anmeldungstermin anberaumt wor⸗ den ist, in Person und da nöthig bevormundet an Gerichtsamtsstelle allhier zu erscheinen, und, was den Abwesenden betiifft, so hat dieser seine Identität nachzuweisen, und der Ausantwortung seines Vermögens sich zu gewärtigen, diejenigen aber, welche Erbansprüche an das Vermögen des Verschollenen geltend machen wollen, haben sel⸗ bige gehörig anzumelden und zu bescheinigen, unter der Verwarnung, daß beim Nichterscheinen der Abwesende für todt erklärt und sein Ver⸗ mögen seinen Erben verabfolgt, dagegen aber die Erben des Verschellenen beim Außenbleiben ihrer diesfallsigen Ansprüche für verlustig wer⸗
den erachtet werden. Im obigen Termine haben ferner die Erben
Ir
8
des Verschollenen über ihre Ansprüche mit de bestellten Kontradiktor, so wie nach Befinde unter sich rechtlich zu verfahren, binnen 6 Wochen zu beschließen und
den 22. Dezember 1860 des Aktenschlusses, so wie 8
den 26. Januar 1861
der Publication eines Erkenntnisses, welches
binfichtlich der Außenbleibenden des Mittags 12 Uhr für publizirt erachtet werden wird, sich zu gewärtigen. „Auswärtige Interessenten haben zur Annahme künftiger Ladungen Bevollmächtigte an hiesigem Orte zu bestellen und mit ausreichender In⸗ struction zu versehen. 82 Hierüber wird noch bekannt gemacht, daß der Gutsbesitzer Zeane Friedrich Koitzsch in ahlen für den abwesenden Schwarze als Abwesenheits⸗ Vormund bestätigt worden ist. 9. Oschatz, den 4. April 1860. ’S Das Köͤniglich B Gerichtsamkt. b ilde.
8Z der Verpachtung
er Schuldomaine Amt Voigtstädt. Das der Landesschule Pforta ve in der goldenen Aue, 1 Meile von der Kreisstadt Sangerhausen und ¼ Meile von Artern belegene, völlig separirte, frühere Starkesche Allodial⸗ Rittergut Amt Voigtstädt, soll mit allen dazu gehörigen Gebäuden, Ländereien, Wiesen, Gär⸗ ten, Holz und sonstigem Zubehör von Johannis 1860 ab auf 18 nacheinander folgende Jahre, bis Johannis 1878 öffentlich meistbietend ver⸗ vochter werden. ach den Extrakten aus den Separations⸗ Rezessen enthält dasselbe - 34189 mehk b, ⸗ AXLvI,ööe welchen letzteren FHolz mit Dämmen und bisher als Schafweide benutzt
begriffen sind. Gebäude und Inventarien find vollständig beides in sehr gutem Zustande, der Boden vor⸗ trefflich gut und in bester Kultur. Die Aecker liegen größtentheils in unmittelbarer Nähe des Guts, und befindet sich auch ein Kohlenberg⸗ werk daselbst dicht an der Magdeburger⸗Erfurter Kunststraße. Im Auftrage des Königlichen Provinzial⸗ Schul⸗Collegii der Provinz Sachsen zu Magde⸗ burg, habe ich einen Licitations⸗Termin auf Dienstag, den 5. Juni c., 3 Vormittags 11 Uhr, 1
x. zur goldenen Sonne
in Artern anberaumt, zu welchem Pachtlustige mit dem Bemerken eingeladen werden, daß das Pachtgelder⸗Minimum auf 5620 Thlr. festgestellt ist, und zur Uebernahme der Pach⸗ tung außer der ökonomischen Qualification ein dis ponibles Vermögen von mindestens 20,000 Thlr. nachgewiesen werden muß, auch zur Sicherheit der Gebote sofort im Licitations⸗Termin 1000 Thlr. in Staats⸗ oder vom Staate garantirten Pa⸗ pieren zu deponiren find. Das gesammte auf ppr. 10,200 Thlr. taxirte Inventarium an Vieh, Schiff und Geschirr hat der Pächter bei der Uebergabe käuflich gegen sofortige Baarzahlung zu erwerben, wogegen ihm das gesammte Feld⸗Inventarium als Stamm⸗ nventarium unentgeldlich übergeben wird. Die Pacht⸗ und Licitations⸗Bedingungen können vom 15. d. Mts. ab auf meiner Ex⸗ pedition eingeseben, auch Abschriften gegen Er⸗ legung von Kopialien ertheilt werden. Schließlich wird noch bemerkt, daß Nachgebote nicht angenommen werden und doß die Aus⸗ wahl der Licitanten, ohne an den Bestbietenden gebunden zu sein, im gleichen die Ertheilung des Zuschlages den höheren Aufsichts⸗ und Ver⸗ waltungs⸗Bebörden der Königlichen Landesschule
vorbehalten bleibt. 8 Mai 18630.
zforta, den 8. 1 .. Se ea der Königlichen Landesschule. 1 Schwimmer.