in den für die Preußische Monarchie bedeutendsten Marktstädten im Monat Juni 1860 nach einem monatlichen Durchschnitte
. in preußischen Silbergroschen und Scheffeln angegeben. 1
Namen der Städte. Weizen. Noggen.] Gerste. V Hafer. n
1) Königsberg 97 55 ½ —
2) Memal 109 52 43 ⁄ 33 16 ½ Ih.... . 80 . 48 36 ⁄2 25 ½ 4) Insterburg 86 % 42 ⁄ 25.
5) Braunsberg 89 4%2 39 % 30 +% 6) Rastenburg. 78 23 36 8 30 8 7) Neidenburg 80 35 20
8) Danzig 9 47 31 05 Fenth.. 43 ⁄12 34 % 1) Graudenz...... 321
12
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1) Posen.. 52 % 29 2) ee . 18 43 ½¼ 34 3) Krotoschimn 835. 50 31 4) Fraustadt 4 4. 33 ½% 5ö 1 52 +† 32 ¾ 6) Rawitsch.. 5 50 31 33 7) Lissa 82* 55 ☛ 3. 8) Kempben. 46 4
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4
1) Becin.. 2) Brandenburg.. 3) Cottbus 4) Frankfurt a. d. O.. 5) Landsberg a. d. W.
D Stemn.. 2) Stralsund.. S) Eelbetg....... 4) Anklam.. 5) Stoelpe ....
1) Breslau.. 2) Grünberg . 3) GloganVV. 4) ööö 5) Suhü 6) Hirschbeg
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tion vom 24. April 1824 betreffend, gesetzt.
Namen der Städte.
VEII“ 2) Elberfeld m. Barmen 3) 4) Neauiuikxb.. 5) Crefeel. 6) Wesel....... 7) Clebrbbe 8) Aachen. 9) Malmedd 11) Saarbrüack .. 12) Kreuznach.. 13) Simmerrr.. 14) Coblen 15) Wezlee. .. 16) Düsten...
Durchschnitts⸗ Preise der 13 preußisch. Städte v 29 „ 8 posenschen Städte 84 8 0 32 % „ 5 brandenb. Städte 90 42 2 5 pommersch. Städtes 95 1 12 saneftcen Seaht⸗ 82 8 . 8 saͤchsischen Städte 88 %2 12 westphäl. Städte 98 , 74 l .16 rbeinisch. Städte 101 ½ 75,2
Nichtamtliches. 8 Preußen. Coblenz, 15. Juli. Am gestrigen Tage wohnte Ihre Koͤnigliche Hoheit die Prinzessin von Preußen in Be⸗ gleitung ihres Hofstaates der Feier der Grundsteinlegung zur Ka⸗ pelle fuͤr das große bei hiesiger Stadt auf dem ehemaligen Kemper⸗
hofe gelegene katholische Knaben⸗Waisenhaus bei, indem Ihre 88
nigliche Hoheit selbst die drei üblichen Hammerschläge fuüͤbrte.
ö“ (Köln. Ztg.) Oldenburg, 15. J Ihre Koöͤntglichen Hoheiten der Großherzog und die Großherzogin nebst Familie werden die beabsichtigte Reise übermorgen nach Petersburg antreten. Die Reise geht über Luͤbeck, wo bei Travemünde eine Kaiserlich russische Dampffregatte zur Empfangnahme bereit liegt. Man rechnet auf einen etwa dreiwöchentlichen Aufenthalt in Petersburg, von wo der Hof, wie das gewöhnlich im Spätsommer auf einige Monate ge⸗ schieht, nach Eutin übersiedelt. (Wes. Ztg.)
Nassau. Wiesbaden, 15. Juli. Die bereits angekün⸗ digte Konferenz der Rheinuferstaaten wegen Herabsetzung der Rheinzölle und sonstiger den Rhein ber ührender Schifffahrts⸗ und Transportfragen ist nunmehr definitiv anberaumt. Sie findet in Karlsruhe statt und wird den 1. August eröffnet. Wie wir ver⸗ nehmen, ist Nassau gegen Abschaffung des Transitzolles bereit, in
wird auf der Konferenz durch den Obe rsteuerrath Olfenius ver⸗
treten sein. Der nassauische Landtag hat sich bekanntlich auch auf Antrag des Abgeordneten Braun in obig em Sinne ausgesprochen.
Baden. Freiburg, 14. Juli. Die Mitglieder der Zwei⸗
ten Kammer des Landtags sind auf den 23sten d. zur Fortsetzung
der Verhandlungen von dem Präsidium einberufen worden. Auf die Tagesordnung ist die Berathung des Berichts des Abg. Mays über die Gesetzvorlagen: die Wiederein setzung mehrerer Familien des vormals reichsunmittelbaren Adels in die Fech Zhe (Frb. Z.)
Großbritannien und Irland. London, 15. Juli. eber die Kämpfe im Libanon schreibt der heutige „Observer“: „Die Nachrichten aus Syrien über die Streitigkeiten zwischen den Drusen und Maroniten und über das dort angerichtete Blutbad sind in der That traurig. Die Fehde zwischen den beiden Volks⸗ stämmen ist eine uralte und hat weit mehr mit Familien und Oert⸗ lichkeiten, als mit der Religion zu thun, die, wenn man das Wort nicht in einem ganz unrichtigen Sinne gebraucht, bei jenen Händeln nur in äußerst spärlichem Sinne vertreten ist. Es ist irrig, wenn man sagt, die Drusen seien Mohameda ner. Sie sind weit eher Heiden und beten das goldene Kalb an, da h. in Wirklichkeit, nicht in dem bildlichen Sinne, wie man den Ausdruck auf unsere City⸗ Leute anzuwenden pflegt. Die Maroniten sind eine Art Christen, aber von sehr verdächtigem und heterod oxem Charakter. Jemand
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schrieb neulich von den Maroniten: „Wenn das Christen sind, so sind
eine bedeutende Herabsetzung des Rhein zolles einzuwilligen. Es
(Rh. L. Ztg.)
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wir keine.““ AUnd doch sind sie unter dem Vorwande, daß si
zum Christenthum bekennen, mit der Gönnerschaft 815 sisc lichen Mächte beglückt, namentlich Frankreichs, welches sie zu seinen eigenen Zwecken ausbeutet. Diesmal haben sie den Kuürzeren gezogen, obgleich man sie stark in Verdacht hat, daß sie es waren, die, von ihrem Bischof oder Pa⸗ triarchen aufgehetzt und sich auf französische und österreichische Hülfe verlassend, die Händel begannen. Es gereicht uns jedoch zur Befriedigung, jetzt zu wissen, daß dieser Hader vermuthlich keine europäischen Verwick ungen herbeiführen wird, und daß die verschie⸗ denen Großmächte Schritte zum Schutze der an der Küste wohnenden Christen gethan haben. Zwanzig Jahre lang, d. h. seit Erledigung der syrischen und ägyptischen Frage, hatten diese Streitigkeiten geruht, und es herrschte eine merkwürdige Periode des Friedens. ie Türken haben rasch einen Kommissaͤr mit Vollmachten zur Aufrechterhaltung der hingesandt und England, Frankreich, Oesterreich und Rußland haben Schiffe hingeschickt, deren Befehlshaber von Seiten der betreffenden Regierungen mit identischen Instructionen zur Ver⸗ hütung weiteren Blutvergießens versehen sind.“ In ähnlicher Weise faßt die „Saturday Review“ die Sachlage auf. „Es ist offenbar“, so bemerkt sie zum Schlusse des betreffenden Artikels, „die Pflicht Englands, den Christen, soweit wie möglich, Schutz angedeihen zu lassen und dabei zu gleicher Zeit Sorge dafür zu tragen, daß die Regierung von Konstantinopel geschützt und geleitet, nicht aber mit Füßen getreten werde.“
Frankreich. Paris, 15. Juli. Der „Moniteur“ berichtet nach Meldungen aus China, daß der Transport⸗Schraubendampfer „Isère“ am 17. Mai auf der Rhede von Amoy an eine Klippe gestoßen ist, Equipage und Passagiere aber, ohne daß ein Unfall zu beklagen wäre, gerettet worden sind.
Ein Kaiserliches Dekret vom 11ten d. verfügt die Anwendung der Gesetze und Verordnungen in Betreff der direkten Steuern auf die neuen Departements.
Die neuen Contre⸗Admirale Lugeol, Jaurés und d'Aboville sind zu General⸗Majors der Marine, resp. in Rochefort, Lorient und Cherbourg ernannt worden.
Aus einer amtlichen Uebersicht der Erträge der indirekten Steuern und Gefälle erhellt, daß im ersten Halbjahr 1860 die Einnahme 521,476,000 Fr. betragen hat, 18,451,000, resp. 11,997,000 Fr. weniger, als im ersten Halbjahr 1858, resp. 1859.
Italien. Eine pariser Privat⸗Depesche hatte gemeldet, die
neapolitanische Kriegs⸗Korvette „Il Veloce“ sei zu Garibaldi über⸗ gegangen. Eine zweite Depesche, welche die „Patrie“ brachte, mel⸗ dete, der „Veloce“ sei, von Messina und Milazzo kommend, in Neapel eingetroffen. Die „Agentur Havas“ veröffentlichte nun folgende Depesche: „Aus Neapel, 14. Juli, wird gemeldet, daß zwei andere neapolitanische Schiffe sich Unrer Wuriecntene Nofohl estellt haben.“ Die genannte Agentur machte hierzu die Bemer⸗ ung: „Nach dem Dementi in Betreff des „Veloce“ glauben wir, diese Depesche nur unter Vorbehalt mittheilen zu dürfen.“ Jetzt meldet der „Constitutionnel“: „Eine dritte Depesche meldet heute, daß zwei andere Fregatten dem Beispiele des „Veloce“ gefolgt seien. Indem wir weitere Aufklärung hierüber abwarten, fin⸗ den wir im „Corriere Mercantile“ vom 13. Juli in Betreff des Abfalles des „Veloce“ die genauesten Details, die wir hier folgen lassen: „„Der „Veloce“ wird vom Capitain Anguizela kommandirt, hat acht Kanonen und 170 Mann an Bord und traf von Milalrzo ein, wo er Truppen ausgesetzt hatte. Er traf im Hafen von Pa⸗ lermo ein und warf neben der „Maria Adelaide“ Anker. Nachdem er die Parlamentair⸗Flagge aufgehißt, that er Garibaldi zu wissen, daß er Depeschen fuͤr ihn habe. Dieser verfügte sich an Bord, und sofort ward unter dem Hurrahruf der Mannschaft die Trikolore mit dem savoyischen Wappen aufgebißt. Der Capitain des „Veloce“ zeigt an, daß auch zwei neapolitanische Fregatten geneigt seien, zu Garibaldi uͤberzugehen.““ b
Ein Korrespondent der pariser „Presse“ aus Palermo, 12. Juli, meldet: Auf der Rhede von Palermo liegt ein piemon⸗ tesisches Linienschiff „Maria⸗Adelaide“, welches vom Admiral Per⸗ sano befehligt ist. Dieser Admiral schrieb an Garibaldi einen Brief, worin er dem Diktator eröffnet, daß die turiner Regierung mit „Mißvergnügen“ die Vollmachten sieht, welche Garibaldi Herrn Bertani in Genua ließ. „Die Regierung“ — heißt es in diesem Briefe — „ist entschlossen, nichts mehr von Genua nach Palermo abgehen zu lassen, so lange Bertani sich in die Expeditionen zu mischen haben wird.“ Garibaldi soll diesen Brief in derber Weise beantwortet haben.
Das zu Palermo erscheinende offizielle Journal vom 14. Juli veröffentlicht folgende Note:
88 Sonnabend wurden, auf speziellen Befehl des Diktators, Joseph La Farina, Griselli und Tosti (die beiden Letzteren Corsen und zur Polizei des Kontinents gehörend) aus unserer Stadt entfernt. Diese drei Aus⸗ gewiesenen konspirirten zu Palermo gegen die dermalige Ordnung der vähc sece uas wel 2 9e die Ruhe wacht, konnte die An⸗ esenheit solcher Individuen n dulden. 1““ Eine weitere Note besagt: 1.1“
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geduld die türkischen Kommissarien.
8 b 98 648 Um 19 . Feütee
11“
Die Societa nazionale, deren Einkünfte sich verminderten, seitb 1 1 1 em General Garibaldi die Präsidentschaft ablehnte, hat die Sache, ebe
die vom Kontinent gekomme . als befördert. - nen Eliten⸗Truppe kämpfte, eher beeinträchtigt
Man meldet aus Palermo vom 12. Juli, daß die beiden zu Garibaldi übergegangenen neapolitanischen Schiffe keine könig⸗ lichen, sondern KanffahrkeiSchisse weten — “ eg
Aus Rom vom 10. Juli wird gemeldet, daß in einem geheimen Confistorium an jenem Tage der Papst eine gegen die Verhaftung und Verurtheilung von Mitgliedern der hohen Geistlichkeit in der Romagna und den Herzogthümern gerichtete Allocution erlassen und diese Acte der piemontesischen Regierung den Attentaten gegen die Kirche gleichgestellt hat.
Rom, 12. Juli. Der französische Botschafter Herzog von Grammont ist heute hier wieder angekommen. Er wird üͤbermorgen von dem Papste in einer Privataudienz empfangen werden.
Schweden und Norwegen. Stockholm, 13. Juli. Der König hat gestern Abend seine Reise nach Drontheim ange⸗ treten, wo er und seine Gemahlin am 5. August gekrönt werden sollen. Für die Dauer der Abwesenheit des Königs ist eine In⸗ terims⸗Regierung eingesetzt, die aus dem Justiz⸗Minister Freiherrn de Geer als Vorsitzenden und den Staatsräthen Almquist, Ehne⸗ marck und Malmsten besteht. Von den übrigen Ministern werden Graf Manderström, Gripenstedt und Björnstjerna sich zum Könige nach Norwegen begeben, um erforderlichen Falls unter dem Vor⸗ sitze desselben schwedische Staatsrathssitzungen zu halten.
London, Montag, 16. Juli, Abends. (Wolff's Tel. Bur.) In der heutigen Sitzung des Oberhauses erwiederte Wode⸗ house auf eine Anfrage Clanricarde's, daß die Konferenz, indem dieselbe von der Schweiz verlangt worden war, bewilligt werden mußte; er glaube aber nicht, daß es nöthig sei, von Frank⸗ reich die Versicherung zu verlangen, daß es keine weitere Terri⸗ torialvergrößerung beabsichtige. Die Debatte über die Konferenz wurde fortgeführt. Im Unterhause sagte Gladstone, daß die für den Krieg in China nöthige Summe unter Anderem durch Erhöhung der Spiritussteuer gedeckt werden solle. Er theilte mit, daß Pal⸗ merston in einigen Tagen die Intention der Regierung in Bezug auf Befestigungen ankündigen werde; eine Anleihe
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1““ “ 8 “ Paris, Montag, 16. Juli, Abends. (Wolff'’s Tel. Bur.) Die heutige „Patrie“ sagt, daß die Lage in Beirut ernst sei. Die
IHIrufouene- or., schläg — . e gegen das Leben der Chr mehreren Punkten ang8 EEeö““ Ceristes (ien auf
alle erforderlichen Dispositionen, um den Basskebehörden trafen
Paris, Dienstag, 17. Juli, Morgens. (Wolff's Tel. Bur.) Der heutige „Moniteur“ meldet aus Beirut vom 11. d., daß der Angriff gegen die Christen zu Damaskus am 9. Abends be⸗ gonnen habe. Es waren bereits viele Männer getödtet worden und hatte man die Frauen in die Harems gebracht. Saͤmmtliche Konsulate, mit Ausnahme des englischen, wurden verbrannt. Der französische, der russische und der griechische Konsul flohen zu Abdel Kader. Die Wirksamkeit der türkischen Behörden ist gleich Null und schadet daher mehr als sie nützt. Heute sind 3000 Mann türkischer Truppen angekommen und erwartet man mit Un⸗
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Turin, Montag, 16. Juli, Abends. (Wolff's Tel. Bur.) Die neapolitanischen Bevollmächtigten Mann nd Wins sind eingetroffen.
Der „Constitutionnel“ giebt folgende statistische Notizen über Stei⸗ lien (nach der Aufnahme von 1859). Die Prodinz Palermo, die bedeu⸗ tendste, zählt 468,0000 Seelen, 60 Städte, 66 Flecken und 18 Dörfer; die Provinz Catania zählt 336,000 Einwohner, 53 Städte, 11 Flecken und 35 Dörfer; die Prohinz Messina, die dritte an Wichtigkeit, hat 291,00 E., 55 St., 6 Fl. und 19 D.; die Provinz Shracus hat 234,000 C. 47 St. 7 Fl. und 21 D.; die Provinz Girgenti hat 227,000 G. 66 St. 9 Fl. und 8 D.; die Provin Trapani hat 172,000 E., 40 St. 4 Fl. und 7 9 88 endlich die Provinz Caltanifetta hat 109,000 E., Zt St. 7 Fl. un D. ede. u
Im Ganzen ergeben n die 352 St., 111 Sl und 112 DB.
1.897009 T.
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