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die Anträge des preußischen Militair⸗Bevollmäch⸗ tigten bezüglich des Oberbefehls. Die Minorität sprach sich fuͤr dieselben, d. h. für die Doppeltheilung des Oberbefehls in einem allgemeinen Kriege, die Majorität für Erhaltung eines einheitlichen Bundesfeldherrn aus. 1G Der Vertreter Oldenburgs brachte das dänische Finanzgesetz zur Sprache. — Die Ferien des Bundestages werden bis zum Oktober dauern. 88 3 Oesterreich. Aus Teplitz, 26. Juli, wird dem „Dres⸗ dener Journal“ telegraphisch gemeldet: Gestern Abend waren der Kaiserund der Prinz⸗Regen t zur Soirée beim Fürsten Clary, wo die hiesige und die fremde Elite versammelt war. Der hiesige Maäͤnnergesang⸗Verein und die Badekapelle brachten vor dem Palaste den hohen Gästen eine Serenade, die bis zur Mitternacht
Heute um 11 Uhr Vormittag hat sich der Kaiser zum Prinz⸗Regenten begeben; der Besuch währte eine und eine halbe Stunde. 8. 86 Nachdem der Kaiser von Oesterreich den Prinz⸗Regenten verlassen, hatte Graf Rechberg eine längere Audienz bei dem Prinz⸗ Regenten. Zwischen dem Grafen Rechberg und dem Freiherrn von Schleiniß fand eine Besprechung statt, worauf am Nachmittage der Kaiser längere Zeit mit dem Fürsten zu Hohenzollern konferirte, wobei auch Graf Rechberg anwesend war. Das „ Dresdener Journal“ meldet aus Teplitz von eute Nachmittag, daß die Abreise des Kaisers und des Prinz⸗ Regenten von Teplitz morgen Vormittag 9 Uhr stattfinden werde. Der Kaiser reist mit dem Prinz⸗Regenten zusammen bis zur Sta⸗ tion Niedersedlitz, von wo Ersterer sich nach Schloß Pillnitz, Letz⸗ terer über Dresden nach Potsdam begiebt. Großbritannien und Irland. London, 25. Juli. Nach Devonport ist Befehl ertheilt worden, 3 Liniendampfer und 2 Fregatten zum Auslaufen bereit zu halten. 1 1 Die Nachricht von der glücklichen Entbindung der Prinzessin⸗ Friedrich Wilhelm von Preußen war gestern schon um 9 Uhr Morgens in Osborne angelangt. Im Laufe des Tages rafen daselbst noch drei andere Depeschen aus Berlin ein. 8 In der Stadt und Grafschaft Armagh, wo es zu wieder⸗ holten blutigen Schläͤgereien zwischen Orangisten und Katholiken gekommen, hat die Regierung jetzt die „Friedensbewahrungsakte“ proklamiren lassen. Dadurch wird der betreffende Bezirk gewisser⸗ maßen in Belagerungszustand erklärt, denn der Besitz von Waffen irgend einer Art kann fortan mit Gefängnißstrafen bis auf hoͤch⸗ stens 2 Jahren gebüßt werden.
Im Oberhause ging gestern die irische, so wie die englische Census⸗
Bill durch die Comitéberathung. Der Earl von Ellenborough bean⸗ tragte, in dem irischen Census, so wie im englischen die Rubrik Glaubens⸗ bekenntniß wegzulassen, drang aber damit nicht durch. — . Im Unterhause wurde Nachmittags eine Armengesetz⸗Bill be⸗ sprochen. In der Abendsitzung erklärte Lord J. Russell auf mehrere Anfragen von Mr. Griffith: Ich habe von Ihrer Majestät Gesandten in Neapel ein Telegramm erhalten, welches besagt, daß der König von Neapel die Räumung Messina's und anderer noch von seinen Truppen be⸗ setzten Theile Siciliens anbefohlen hat. Wie ich von dem jetzt in London befind⸗ lichen neapolitanischen Gesandten erfahre, hat der neapolitanische Botschafter in Turin eine Unterredung mit dem Grafen Cavour gehabt und hierauf hat der König von Sardinien einen Adjutanten mit einer Botschaft an General Garibaldi nach Sicilien abgesandt. Ueber den Inhalt der Bot⸗ schaft bin ich nicht nnterrichtet — Sir John Pakington beantragt eine Adresse an die Krone mit der Bitte, um eine Königliche Kommission zur Untersuchung des auf der Flotte herrschenden Offizier⸗, Besoldungs⸗, eförderungs⸗ und Pensionssystems, indem dasselbe an außerordentlichen Mängeln leide. Sir J. Elphinstone und Sir C. Napier unterstütz⸗ ten den Autrag, der jedoch zuletzt mit 89 gegen 56 Stimmen ver⸗ worfen wird. — 26. Juli. Die heutige „Morningpost“ enthält ein Tele⸗
gramm aus Paris, nach welchem die sardinische Regierung darin
willige, bei Garibaldi den Vorschlag eines sechsmonatlichen Waffen⸗ stillstandes zwischen ihm und Neapel zu unterstützen.
In der heurigen Sitzung des Unterhauses erwiederte Russell V
auf eine Anfrage Griffith'’s: Der König von Sardinien habe eine Botschaft an Garibaldi gesandt und ihn ersucht, mit Neapel einen Waffenstillstand abzuschließen und dessen Besitzung auf dem festen Lande nicht anzugreifen. Ein Gesandter Neapels sei in London eingetroffen, der Englands Vermittelung zwischen
Garibaldi und Neapel vorschlägt und daß Frankreich und Eng⸗
land Garibaldi zum Abschluß eines Waffenstillstands nöthigen. England habe die Annahme dieser Vorschläge verweigert.
Fraukreich. Paris, 25. Juli. Der Kaiser ist vorgestern nicht ins Lager von Chalons abgereist, auch gestern nicht. Der
türkische Gesandte hatte nämlich Sr. Majestät kundgethan, daß die Pforte ihre Zustimmung zu der von Fehae⸗ angebotenen Inter⸗
vention in Syrien verweigere.
graphisch angebeutete Beschluß gewesen zu sein scheint, nicht nach⸗ zugeben, aber auch nichts zu überstürzen. Die Mobilmachung dauert
fort, nur bie Einschiffung der Truppen in Toulon, Marseille und
8 In Folge dessen hat nun gestern großer Ministerrath stattgefunden, dessen Resultat der bereits tele⸗
Algier ist vorläufig abbestellt. Zuvörderst soll eine Kommission bie Sachlage erwägen und ein Gutachten darüber abgeben, was fuür Shrien nothwendig, zweckmäßig, ersprießlich und wünschenswerth sein möchte.
Gestern Abends von Paris abgereist, ist die Kaiserin, wie der „Moniteur“ meldet, heute Mittags um 1 Uhr in Tarbes (Gas⸗ cogne) eingetroffen und sogleich nach dem Pyrenäenbade Eaux bonnes weitergereist, wo sie sich 14 Tage aufhalten will.
Die Untersuchung über Spinnerei und Weberei, welche in die⸗ sem Augenblicke statthat, führt eine Menge von Fabrikanten aus der Provinz nach Paris. Um ihnen einen Vergleich mit den gleich⸗ artigen auswärtigen Produkten zu gestatten, hat der Handels⸗ Minister Muster der englischen, belgischen und deutschen Gewebe zusammenstellen lassen. Die Sammlung ist durch die Mitwirkung französischer, englischer und belgischer Kaufleute reich beschickt und bietet den Besucheru großes Integesls
Die gepanzerte Fregatte „La Gloire“ setzt in Toulon ihre Ausrüstung mit außerordentlicher Thaäͤtigkeit fort. Dieses Fahr⸗ zeug nimmt so eben Kohlen ein, wird Donnerstag den 26sten heizen und seine Versuche vor dem 15. August beenden, um in das Ge⸗ schwader einzutreten. Anfangs beabsichtigte man, diese Fregatte provisorisch mit gewöhnlichen Kanonen zu armiren; nach höherem Befehle jedoch soll dieses Fahrzeug ausnahmsweise mit 30 30pfd. gezogenen Geschüͤtzen bewaffnet und die allenfallsig nicht vorhandene Zahl sofort aus anderen Häfen bezogen werden. Der gepanzerte Thurm, welcher auf dem Deck des Schiffes angebracht ist, ist außerdem mit 4 gezogenen Gebirgs⸗Haubitzen armirt, um jeden Enter⸗Versuch unmöglich zu machen. Die drei Dampf⸗Aviso'’s, welche man so eben zu La Seyne baut, sollen versuchsweise mit Belagerungs⸗Geschützen (gezogenen 12 pfdrn.) armirt werden.
— 26. Juli. Die heutige „Patrie“ meldet, daß die Zustimmung der Pforte zu den französischen Vorschlägen eingetroffen sei und daß auch die anderen Mächte in gleicher Weise denselben zugestimmt haben. England würde nur maritime Streitkräfte senden. Die französische Expedition würde demnächst eingeschifft werden. Nach der „Patrie“ wuͤrde Messina Seitens der Königlichen Truppen vollständig ge⸗ räumt.
talien. Turin, 24. Juli. Diesen Morgen hatten Manna und Winspeare eine lange Konferenz. Bisher wurde noch kein Vergleich zu Stande gebracht; man sagt, die Vorfälle in Neapel hemmen die Verhandlungen. Wie es heißt, wäre Piemont geneigt,
Genua und Ligurien an Frankreich abzutreten, wenn ihm die An⸗
nexion Siciliens gestattet würde.
Mailand, 25. Juli. Die heutige „Unione“ meldet: In Erwartung einer bezüglich Syriens zu treffenden Vereinbarung werden das Linienschiff „Il Tago“, die Dampffregatte „Colbert“ und das Kanonenboot „Fulminante“ ausgerüstet. — Der Fürst San Giuseppe, welcher von Garibaldi nach London gesendet wurde, ist von Lord Russell empfangen worden.
Aus Palermo, 18. Juli, schreibt man der „Correspondance Bullier“: „Heute Mittags schiffte sich Garibaldi plötzlich mit 1000 Mann auf dem englischen Dampfer „City of Aberdeen“ ein. Das Schiff schlug die Richtung nach Milazzo und Messina ein, Sne Garibaldi folgende Proclamation in Palermo hinterlassen atte:
„Das italienische Festland schickt mir in großer Zahl seine Söhne, die von den Unterdrückten herbeigerufen werden; mit ihnen marschire ich gegen Messina. Dort erwarte ich die tapfere sicilianische Jugend. Dort werden wir ein drittes Mal den tyrannentödtenden Pakt 8 welcher die letzten Glieder Eurer Ketten brechen und den letzten Stein zu dem nationalen Gebäude liefern wird. — Nicht vergeblich wurden die Söhne dieser Erde nach Calatafimi, nach Palermo berufen von
G. Garibaldi.“
Schon früher waren andere Fahrzeuge in derselben Richtung mit Truppen vorausgegangen; andere Truppen hatten den Land⸗ weg eingeschlagen. Wohin der Dictator in Wirklichkeit zu gehen beabsichtigt, ist schwer zu sagen.“
Neapel, 20. Juli. Die Nationalgarde, welche nach dem Königlichen Dekrete 9000 Mann stark werden und aus Männern
von 25 — 50 Jahren bestehen soll, ist seit einigen Tagen ins Leben getreten.
Aus Neapel eingetroffene Nachrichten (ohne Datum) bestätigen, daß General Clary die Stadt Messina geräumt, die Truppen dagegen in der Citadelle koncentrirt habe.
Türkei. In Marseille, 26. Juli, eingetroffene Nachrichten aus Konstantinopel melden von neuen Gewaltthätigkeiten zu Aleppo, Orfa und in anderen Ortschaften Kleinasiens; nähere Details fehlen. Es wird bestätigt, daß türkische Soldaten an den Metzeleien in Damaskus Theil genommen haben. Es wird ferner bestätigt, daß der Kaimakam und einige angesehene Christen eine Friedenserklärung unterzeichnet haben.
MRußland und Polen. St. Petersburg, 21. Juli. Gestern wurde der von Rußland durch Balabin in Wien mit Oesterreich und durch Budberg in Berlin mit Preußen abgeschlossene Ergänzungs⸗Telegraphen⸗Vertrag in Bezug auf Tarifizirung der
1441
von den Telegraphenlinien des einen denen des anderen Staates übergebenen Telegramme publizirt.
Amerika. Der „Adriatic“ bringt Nachrichten aus New⸗ Vork, 14. Juli. Am 20. passirte er die Flotte des Prinzen von
Jales. Aus Mexiko hört man, daß Ortega die Truppen Ramiro's schlug, eine Anzahl Gefangene machte und Artillerie nebst Kriegsmaterial erbeutete. Miramon war nach Guadala⸗ jara zurückgegangen, gefolgt von den Liberalen.
Dem peruanischen Gesandten ist in Washington bedeutet worden, daß er seine Pässe erhalten wird, falls seine Regierung nicht das amerikanische Ultimatum annimmt. Der amerikanische Gesandte in Callas ist beauftragt, Bezahlung der Ansprüche wegen der Schiffe „Lizzie“, „Thompbor“ und „Georgian“ zu fordern und im Nichtbezahlungsfalle die Legation zu schließen.
Die hiesigen Blätter veröffentlichen folgenden, auf den beabsich⸗ tigten Besuch des Prinzen von Wales bezüglichen Briefwechsel:
Brief des Praäsidenten an die Königin.
An Ihre Majestät die Königin Victoria.
Ich habe aus den öffentlichen Tagesblaͤttern ersehen, daß der Prinz
von Wales im Begriffe steht, Ew. Majestät nordamerikanische Besitzungen zu besuchen. Sollte es die Absicht Sr. Königlichen Hoheit sein, seine Reise auf die Vereinigten Staaten auszudehnen, so brauche ich nicht zu sagen, wie glücklich ich mich schätzen würde, ihn in Washington herzlich zu bewillkommnen. Sie können fest versichert sein, daß ihn in unserem Lande das amerikanische Volk allerwärts in einer Weise begrüßen wird,
die Ew. Majestät nur angenehm sein kann. Es wird dadurch Zeugniß
davon ablegen, wie sehr es Ihre häuslichen Tugenden zu würdigen weiß und wie sehr es von Ihren Verdiensten als weise, patriotische und con⸗ itutionelle Herrscherin ist. “ Washington, 4. Juni 1860. Ew. Majestät gehorsamster Diener, d 8..en James Buchanan. Antwort der Königin. Buckingham Palace, 22. Juni.
Mein guter Freund! Ich habe mich sehr über die Gesinnungen ge⸗ freut, welche Sie veranlaßten, an mich zu schreiben, und den Prinzen von Wales nach Washington einzuladen. Er beabsichtigt, von Canada durch die Vereinigten Staaten zurückzukehren, und es wird ihm zu großer Freude gereichen, eine Gelegenheit zu haben, Ihnen persönlich zu bepugen⸗ daß er diese Gesinnungen vollständig erwiedert. Er wird auf diese eise im Stande sein, zu gleicher Zeit die Hochachtung kund zu geben, welche er für den ersten Beamten eines großen und befreundeten Staates und einer stammverwandten Nation hegt. Der Prinz von Wales wird, so wie er mein Gebiet verlassen hat, allen Königlichen Prunk ablegen und unter dem Namen eines Lord Renfrey reisen, wie er das während seines Auf⸗ enthaltes auf dem europäͤischen Festlande that. Der Prinz⸗Gemahl em⸗ pfiehlt sich Ihrem geneigten Andenken. Ich verbleibe für immer Ihre gute Freundin. Victoria R. 1ö.“ 8
Dresden, Freitag, 27. Juli, Nachmittags 1 Uhr. (Wolff's
Eel. Bur.) Der Prinz⸗Regent ist Mittags 12 Uhr durch Dresden
gereist. Der Kaiser von Oesterreich ist in Pillnitz eingetroffen.
Wiesbaden, Freitag, 27. Juli. (Wolff’'s Tel. Bur.) In der gestrigen Sitzung der Ständekammer wurde die Proposition der Regierung auf Ankauf der Wiesbaden⸗Rüdesheimer Eisenbahn für 2,600,000 Fl. angenommen.
Teplitz, Freitag, 27. Juli, Morgens. (Wolff's Tel. Bur.) Bei dem gestern stattgehabten Galladiner erschien das hohe Ge⸗ folge des Kaisers und des Prinz⸗Regenten mit neu verliehenen Orden dekorirt. Graf Rechberg trug das Band des Schwarzen Adler⸗Ordens, Freiherr v. Schleinitz das des Stephans⸗Ordens. Toaste wurden bei dem Diner nicht ausgebracht. Bei der Abends stattgefundenen Serenade der mit Fackeln und Grubenlichtern ver⸗ sehenen Bergmannschaften dankten beide Fürsten der Lebehoch rufen⸗
Teplitz, Freitag, 27. Juli, Vormittags 10 Uhr. (Wolff's Tel. Bur.) Der Kaiser und der Prinz⸗Regent sind mittelst Extra⸗ zuges um 9 Uhr nach Bodenbach abgegangen. Graf Rechberg wird Mittags nach Gräfenberg reisen, wohin ihm der Kaiser morgen
London, Freitag, 27. Juli, Vormittags. (Wolff’s Tel. Bur.) Die heutige „Morningpost“ sagt: Findet die Expedition nach Sy⸗ rien statt, so ist die Frage bezüglich der Theilung der Tuͤrkei nur noch eine Frage in Betreff der Zeit. Wir wollen es abwarten,⸗ wollen wenigstens warten, ob die Türkei unfähig sein wird, die Ordnung herzustellen, und dann erst möge man die Frage der Vertheilung des zukünftigen ottomanischen Kaiserreichs in Betracht ziehen.
Paris, Freitag, 27. Juli, Morgens. (Wolff's Tel. Bur.) Der heutige „Constitutionnel“ sagt in einem von Grandguillot gezeichneten Artikel: Wir haben erfahren, daß Lord John Russell Lord Cowley autorisirt habe, sich mit dem französischen
Gouvernement wegen der syrischen Expedition in Einvernehmen zu setzen. Sämmtliche Großmächte sind fortan einig, um den Christen im Orient den ihnen durch den Pariser Vertrag garantirten Schutz zu sichern. Diese Uebereinstimmung muß die Beruhigung der Türkei herbeiführen. Es bleibt jetzt übrig, die Basen dieses all⸗ gemeinen Einvernehmens für ein gemeinsames Ziel zu bestimmen. Suche man keine Schwierigkeiten, sondern hoffe man fäknesgre has die Loyalität der Mächte sie lösen werde. H“ 1“ Aus Turin eingetroffene Nachrichten melden, daß die Gari⸗ baldianer bei Milazzo große Verluste erlitten haben. Garibaldi soll am Fuße verwundet sein. Berichte aus Neapel vom gestri⸗ gen Tage erklären die Nachricht von der vollständigen Räumung Siciliens für falsch und versichern, daß Messina noch von den Königlichen Truppen besetzt etit..
Marktpreise. Berlin, 26. Juli 1860.
Lu Lande: Roggen 2 Thlr. 7 Sgr. 6 Pf., auch 2 Thlr. 5 Sgr. und 2 Thlr. 2 Sgr. 6 Pf. Grosse Gerste 1 Thlr. 23 Sgr. 9 Pf. Hlater 1 Thlr. 12 Sgr. 6 Pf., auch 1 Thlr. 11 Sgr. 3 Pf.
Zu Wasser: Weizen 3 Thlr. 13 Sgr. 9 Pf., auch 3 Thlr. 6 Sge. 3 Pf. und 3 Thlr. Roggen 2 Thlr. 7 Sgr. 6 Pf., auch 2 Thlr. 5 Sgr., und 2 TPhlr. 2 Sgr. 6 Pf. Grosse Gerste 1 Thlr. 23 Sgr. 9 Pf., auch 1 Thlr. 20 Sgr. und 1 Thlr. 17 Sgr. 6 Pf. Hafer 1 Thlr. 8 Sgr. 2. Pf., auch 1 Thlr. 2 Sgr. 6 Pf. Erbsen 2 Thlr. 7 Sgr. 6 Pf., Futter-
Erbsen 2 Thlr. Mittwoch, 25. Juli. Das Schock Stroh 8 Thlr. 15 Sgr., auch 8 Thlr. 5 Sgr. und 7 Thlr. 25 Sgr. Der Centner Heu 24 Sgr. und 20 Sgr., geringere Sorte auch 18 Sgr. Kartoffeln, der Scheffel 20 Sgr., aach 17 Sgr. 6 Pf. und 15 Sgr. metzenweis 1 Sgr. 6 Pf., und 1 Sgr. 3 Pf., auch 1 Sgec.
Die Marktpreise des Kartoffel-Spiritus, per 8000 pro Cent nach Tralles, frei hier ins Haus geliefert, waren auf hiesigem Platze am ar20. Juli 1860 7.. . .. 17 à 18 Tihb ö 24 22717. 7 18 ¾ 18 I “ I 23. 4 . 18 ¼12 à 18 Thlr. 1911960824. ““ 1 25. „ .„ J.. 1“ 26
7
ohne Fass.
Berlin, den 26. Juli 1860. “ “ Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin.
Berliner Getreidebörse vom 26. Juli. “ “
Welzen loce 72 — 83 Thlr. pr. 2100 Skf u —*
Eoggen loeo 48 ¾ — 50 ¾ Thlr. pr. 2 fd. bez., sehwimmende Ladungen 84pfd. mit 1 ½ — 1 ¼ Thlr. Aufgeld gegen Termine getauseht. Juli 48 ¼½ — ½ — ½ Thlr. bez. u. G., 48 1 Br., Juli-August 47 ¼ — — ½ Thlr. bez. u. G., 47 ¾ Br., August-September 46 ¾ — 47 Thlr. bez., Septem- ber -Oktober 46 ¼ — ½¾ — ½ Thlr. bez. u. G., 46 ½ Br., Oktober- November 45 ¾ — 46 — 45 ⅛ Thlr. bez., 46 Br., 45 ¼ G., Frühj. 45 — ½4 — ¼ Thlr. bez.
Gerste, grosse und kleine 38 43 Thir.
Hafer loco 26 — 29 Thlr., Liefer. pr. Juli 25 ½ Thlr. bez., Juli- August 24 ½ Thlr. Br., September-Oktober 23 ⅞˖ Thlr. Br., 23 ½ Gd., Oktober-November 23 ½ Thlr. nominell, Frübjahr 23 ½ Thlr. bez.
Erbeen, Kochwaare und Futterwaare 49 — 54 Thlr.
Rüböl loco 11 12% Thlr. bez., Juli, Jul-Aug. 1112⁊ Thlec. Br., 11¾⅔ G., August-September 114⁄%6 Thlr. bez. u. Br., 11 ½ G., September- Oktober 12 Thlr. Br., 11 411 G., Oktober-November 12 ⁄2 — 58 Thlr. 8 8 Br., 12 ⁄½ G., November-Dezember 12 ⁄ — ¼ Thlr. b B
2½ 6. “
Leinöl loco u. Lief. 10 ½ Thlr. Br. uu“ 1 Spiritus loeco ohne Fass 18 ⁄12 —18 Thlr. bez., Juli, Juli -Aug August-September und September - Oktober 175 — 42α☚ qThlr. bez., 172 2 Br., 17 ½ G., Oktober-November 16 ⁄ — ½ Thlr. bez. u. G., 16 % Br., November-Dezember 16 ½ Thlr. bdz. u. Br., 16 G., April-Mai 165 — 47. Thlr. bez. u. G., 16 8⅔ Br.
Weizen mehr gefragt. — Die bessere Haltung für Roggen hat sich heute in einer ferneren kleinen Erhöhung der Preise Ausdruck ver- schafft, so dass sich Anfangs der Werth um ca. ½˖ Thlr. gebessert hat. Die Umsätze im Terminhandel waren etwas bedeutender wie seither, eben so in loco, wofür die Forderungrn heute auch erhöht wurden. Der Sehluss war etwas matter. Gek. 300 Ctr. — Rüböl in sehr fester Haltung und für spätere Termine neuerdings etwas besser bezahlt. — Spiritus eröffnete fest und etwas höher, und wurde schliess-
lich wieder etwas billiger abgegeben. Gek. 10,000 Qtr.
1
Leipzig, 26. Juli. Leipzig- Dresdener 226 Br. Löbau- Zittauer Litt. A. 33 Br.; do. Litt. I. —. Magdeb.-Leipziger 193 Gd. Berlin-Anhalter Litt. A., B. u. C. —. Berlin Stettiner —. Cöln- Mindener —. Thüringische 109 Br. Eriedr.-Wilh.-Nordbahn 49 G. Altona -Kieler —. Anhalt-Dessauer Landesbank -Actien 24 ½ Gd. Braunschweiger Bank-Actien —. Weimarische Bank -Actien —. rnnön 5proz. Metalliques —. 185 4er Loose- 1854er National-Anleihe 62 Gd. Preussische Prämien-Anleihe —
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