u1““ 1 6“ 88 b 11“ Italien. Turin, 30. Juli. Es heißt Baron Brennier soll aus Neapel abberufen, und durch den Marschall Pelissier ersetzt werden.
Mailand, 31. Juli. Die heutige „Perseveranza“ meldet aus Genua vom 30. d. M.: In Palermo herrscht eine außer⸗ ordentliche Bewegung unter den Freiwilligen, welche sich auf den Kriegsschauplatz begeben. Das Benehmen Devpreti's flößt allgemein Vertrauen ein. Die Capitulation vom Fort Melazzo bedingte den freien Abzug der Garnison mit ihren Waffen; Pferde und Kano⸗ nen mußten zurückbleiben. Garibaldi befahl, daß die aus Genua
iud Liverpool ankommenden Sendungen in Melazzo zu landen haben. Ricasoli ist am 29sten in Turin angekommen, hatte eine Audienz beim Koͤnige, konferirte mit Cavour und Fanti und reiste am 30sten wieder nach Bologna und Florenz ab. Er wurde nach Turin berufen, um seine Ansichten bezuͤglich der gegenwärtigen Ver⸗ hältnisse Italiens auszusprechen. Das amtliche „Giornale“ von Sicilien vom 23. Juli bringt ein vom Finanz⸗Minister Sirtori unterzeichnetes Dekret, wonach Tresorscheine im Betrage von 400,000 Ducati (1,600,000 Fres.) ausgegeben werden sollen. Ein zweites Dekret bestimmt, daß von den Einkünften der verbannten Jesuiten und Liguorianer 18,000 Ducati zu Ausgaben für den öffentlichen Unterricht verwandt werden sollen. 1
Die gestern gemeldete Zusammenkunft des Kaisers Napoleon
mit König Victor Emanuel findet, den neuesten halbamtlichen turiner Blättern zufolge, bei Gelegenheit der Reise des Kaisers nach Nizza in Monaco statt.
Amerika. New⸗Vork, 20. Juli. Mit Bezug auf die angeblich von Frankreich und England beschlossene Intervention in Mexiko erfährt man noch, daß es dabei auf die Erzwingung eines zwölfmonatlichen Waffenstillstandes abgesehen sein soll, während dessen Verlauf man die obwaltenden Streitfragen durch einen Kon⸗ greß von Delegirten des Volkes ordnen zu können hofft. Der neu ernannte englische Gesandte in Mexiko, Herr Whke, wird die erforderlichen Instructionen zum Behufe der Ausführung des Inter⸗ ventions⸗Planes mitnehmen.
Die Kosten, welche der Besuch der japanesischen Gesandtschaft in New⸗Vork verursacht hat, sind unerwartet hoch ausgefallen. Es heißt, daß der mit Leitung der Sache beauftragten Comité Rech⸗ nungen zum Belaufe von 125,000 Doll. zugeschickt worden sind, von welcher Summe sie indeß 16,000 Doll. abgedungen hat.
Der Dese⸗ch, 8⸗. „Great Eastern“ nimmt immer mehr zu; am 18ten fanden sich 10,000 Eaastedhge duf dem Schiff⸗ n. Es
sind jetzt Veranstaltungen getroffen, die Besucher aus dem Innern mittelst der Eisenbahn massenweise herbeizuziehen.
Der amerikanische Gesandte in Mexico, Herr M'Lane, ist von Vera⸗Cruz in Mobile eingetroffen. ie mit ihm eingegangenen Berichte aus Mexico melden keine wesentliche Veränderung der Lage der Dinge. Miramon soll in Lagos sein und die Haupt⸗ stadt wieder zu erreichen suchen, da seine Interessen durch seine Abwesenheit gefährdet werden. Alle fremden Gesandten, mit Aus⸗ nahme des spanischen, beharren in ihrer Weigerung, mit ihm in diplomatischen Verkehr zu treten. Inzwischen befand sich General Ogazon, der nach der Niederlage Uragas das Kommando der Liberalen übernommen hatte, bei Acatlan und suchte einen Zusam⸗ menstoß mit Miramon herbeizuführen. Uraga lag noch verwundet in Guadalajara und Miramon beharrte dabei, seine Auslieferung zu verweigern. Die von Miramon in Guadalajara ausgeschriebene Zwangsanleihe war durch Anwendung arger Gewaltthätigkeiten wenigstens theilweise zu Stande gebracht worden. 1“
Paris, Mittwoch, 1. August. (Wolff's Tel. Bur.) Aus Konstantinopel wird vom gestrigen Tage gemeldet, daß die Lazaristen⸗Schwestern und andere Damen unter dem Schutze einer von Abdelkader gestellten Eskorte aus Damaskus in Beirut eingetroffen sein. — 8
Paris, Mittwoch, 1. August, Abends. (Wolff's Tel. Bur.)
Nach hier eingegangenen Nachrichten aus Konstantinopel vom
25. v. Mts. hat Lavalette die Entschließungen Frankreichs der Pforte notifizirt. Derselbe theilt mit, daß der Sultan 10,000 Mann Verstärkungen vom Vice⸗König von Aegypten verlangt habe. Berichte aus Damascus vom 13. v. Mts. bestaͤtigen, daß 6000 Christenhäuser zerstört worden sind. Das Judenviertel brannte. Ein türkisches Haus, welches den Christen ein Asyl ge⸗ währt, wurde ebenfalls niedergebrannt. Das Morden währte be⸗ reits 80 Stunden. Der neue Gouverneur war mit 1200 Soldaten eingetroffen. Man weiß nicht, ob Alles vorüber ist.
Breslau, 2. August, 1 Uhr 41 Minuten Nachmittags. (Tel.
ds
Das „Journal de Constantinople“ giebt die Zahl der Opfer zu Damascus auf Höhe von 2000 zu. Nach demselben dauerte das Morden daselbst am 13. noch fort. — Der Sultan hat keine Unterstützung von Aegypten gefordert, wird aber die syrische Armee auf 26,000 Mann bringen. 20 Bataillone Redifs sind angekom⸗ men. Hier hat man umfassende militairische Vorsichtsmaßregeln getroffen. Die Bruͤcken nach Galata und Pera werden Nachts aufgezogen. Mehrere Christen sind geschlagen worden. — Die hier stehenden Truppen werden ihren ruͤckstaͤndigen Sold erhalten.
B1
Weizen loce 73 — 84 Thlr. pr. 2100 .. 3 Roggen loco 49 — 51 Thlr. pr. 2000 Pfd. bez., August 47 ½ — 48 ½ bis 48 Thlr. bez. u. G., 48 ¼ Br., August-September 47 ¼ — ½ Thlr. bez., Br. u. G., September-Oktober 46 ¾ — 47 ¼ — 47 Phlr. bez. u. G., 47 ¼ Br., Oktober - November 46 — 46 ½8 Thlr. bez, 46 ½ Br., 46 ½¼ G., November- Dezember 45 ¾ — ¾ — ½ Thlr. bez. u. G., 45 ¾ Br., Frühjahr 44 ¾. — 45 Thlr. bez. 8 Gerste, grosse und kleine 28 -43 Thlr. Hafer loco 26 — 28 Thlr., Lieferung pr. August 25 ½ Thlr. bez., September-Oktober 24 ½ Thlr. bez., Oktober-November 24 ¼¾ Thlr. bez., Frühjahr 24 ½ Thlr. Br. Erbsen, Kochwaare und Futterwaare 49 — 54 Thlr.
Räböl loco 11 ⅛ — ½ Thlr. bez., Aug. und August September 11 ¾ — 11 ¾ Thlr. bez., Br. u. G., September -Oktober 11 ⅞ Thlr. bez. u. G., 11 3 Br., Oktober- November 12 Thlr. bez., Br. u. G., November-De- zember 12 ¾˖ Thlr. bez., Br. u. G., April -Mai 12 ½ Thlr. bez. u. G., 12 ⅞ Br. 8 1114“
Leinöl loco u. Lief. 10 ½ Thlr. 11“
Spiritus loco ohne Fass 18 ¼ — ¼ Thlr. bez., August und August- September 17 ¾ — X¾ — ½ Thlr. bez. u. G., 18 ¾ Br., September-Oktober 17 ⁄ — — ½ Thlr. bez. u. G., 17 ¾ Br., Oktober-November 16 ¾ — ½8 Thlr. bez., 16 Br, 16 ¾ G., November-Dezember u. Dezember-Januar 16 ½ — 16 ¾ Thlr. bez. u. G., 16 ½ Br., April -Mai 16 ¾ — † Thlr. bez. u. Br., 16 ⅞ G.
Weizen fest behauptet. Die Stimmung für Roggen war anfangs sehr matt und Preise etwas niedriger. Im Verlaufe stellte sich indess einige Nachfrage ein, die den Werth dieses Artikels wieder auf gestri-
gen Sehusjcours brachte. Die Umsätze waren ziemlich bedeutend, eben so in oco, woörin die Freise sich cbenfalls etwas sebgssert baben. 1
Rüböl in fester Haltung und in Folge der besseren hofländischen Past etwas besser bezahlt. Für Spiritus bleibt die Stimmung fest und Prei erfuhren wiederum eine kleine Erhöhung. Gek. 110,000 Qrt. 8
Leipzig, 1. August. Leipzig-Dresdener 226 Gd. Löbau Zittauer Litt. A. 32 ¼ 6d.; do. Litt. B. —. Magdeb.-Leipziger 198 ½¼ Gd. Berlin -Anhalter Litt. A., B. u. C. —. Berlin-Stettiner —. Cöln- Mindener —., Thüringische 108 Br. Friedr.-Wilh.-Nordbahn 49 ¼ G. Altona -Kieler —. Anhalt-Dessauer Landesbank-Actien 23 ½ Br. Braunschweiger Bank-Actien —. Weimarische Bank-Actien —. Oesterreichische 5proz. Metalliques —. 1854er Loose —. National-Anleihe 62 ½ Br. Preussische Prämien-Anleihe —.
““
Dep. des Staats-Anzeigers.) Oesterreichische Banknoten 79 Br. Frei- burger Stamm-Actien 86 ¾ Br. Oberschlesische Aetien Litt. A. u. C. 131 ¼¾ Br.; do. Litt. B. —. Oberschlesische Prioritäts-Obligationen Litt. D., 4proz., 87 ¾ G.; do. Litt. F., 4 ½proz., 95 Br.; do. Litt. E. 3 ½proz., 75 ½ G. Kosel-Oderberger Stamm-Aetien 39 G. Neisse- Brieger Actien 56 4232 Br. Oppeln-Tarnowitzer Stamm-Actien 35 ¾ Br. Preuss. 5proz. Anleihe von 1859 106 ¼ Br.
Spiritus pr. 8000 pCt. Tralles 17 8 Thlr. Gd, Weizen, weisser 75 — 95 Sgr., gelber 74 — 92 Sgr. Roggen 59 — 70 Sgr. Gerste 37 — 54 Sgr. Hafer 26—33 Sgr. 8 Bei günstiger Stimmung stellten sich die Course meist höher. 8
FEStettim, 2. August, 1 Uhr 43 Miauten Nachmittags. (Tel. Dep.
des Staats-Anzeigers.) Weizen 78 — 83, August n. August-September 84 Br., September-Oktober 82 ¼ Br., Oktober-November 80 Br., Früh- jahr 76 ⅜ bez. Roggen 44 — 46, August 44 ½ bez. u. G., September-Okto- ber 44 ¼ bez., 44 ¼ G., Oktober-November 43 ½ bez., November-Dezem- ber 43 — 42 ⅓ bez., Fruhjahr 42 ½ bez. Rüböl 12 Br., 11 %2 bez., August September -Oktober 12 ⁄2 Br., 12 G., November-Dezembe
½ Br. September-Oktober 17 ⅝ bez., Oktober-Novbr. 16 ¾2 bez. u. G., Frühjahr 16 ½ bez. u. G.
8 1
IHl8
g Br., Oktober 26 ¾.
* 11“
b 1 bahn 191.00. Lombard.
5
Spiritus 18 bez., August u. August-September 174 2 bez.,
1proz. Spanier 37 ¾ G. Stieglitz de 1855 —.
Kaffee ruhig.
Hamburg, 1. August. Nachmittags 2 Uhr 51 Minuten. Fest,
wenig Geschäft, nur in Berlin-Hamburger Eisenbahn ansehnlich, 112 ½ G. Schluss-Course: Oesterreich. Kredim-Actien
Norddeutsche Bank 83 ½. National-Anleike 62 ½.
73 ½. Vereinsbank 98 ½.,
Disconto —.
1481
London, 1. A
Silber 61 57. Bedeckter
Consols 93 ½. 1proz. Spanier 39 ½. Mexik 21 ¼. inier 83
3proz. Spanier 44 ½. Russen 108. be Russen “ Sthaastes Der Dampfer Rio Janeiro ist in Li 1
Getreidemarkt. Weizen loco unverändert gehalten, ab aus- Getrei .Sense eee ret eee
wärts stille. Roggen loco und ab Ostsee unverändert stille. Oel, Joli-
an vergangenen Montage. Ziak 1500 Ctr. loco 13, 5 ½.
ußnst; Nachmittags 3 Uhr.
immel.
Weizen fest gehalten, Pieise unverändert wie
ELIverpool, 1. August, Mittags 12 Uhr. (Wolf's Tel. Bur.)
Frankfurt a. M., 1. August, Nachmittags 2 Uhr 19 Minuten. Baum wolle: 10,000 Ballen Umsatz. Preise gegen gestern unver “
Bei sehr unbedeutendem Geschäft Fonds und Aetien fest.
Schluss-Course: Neueste preussische Anleihe 116. Ludwigshafen-Bexbach 127 ½. Berliner Wechsel Londoner Wechsel 117. Darmstädter Bank-Aetien 185. Meininger Kredit-Aetien 67. Luxem-
Kassenscheine 105 ½3. 105 ¼. Hamburger Wechsel 88. Wechsel 92 ¾ Wiener Wechsel 91 ½ Darmstädter Zettelbank 232 ½. burger Kredit-Bank 79. Spanische Kreditbank von Pereira 472. Rothschild 468.
Oesterreichisches National-Anlehen 60 ¼.
Oesterreichische Kredit-Aectien 173. 1145. Rhein-Nabe - Bahn 37 ¼
Wien, 2. August, MHittags 12 Uhr 30 Minuten. (Wolff's Tel.
Bur.) Börse animirt. Neueste Loose 95.25.
5proz. Metalliques 70.25. 4 ½proz. Metalliques 62.50. Bank-Aetien National-Anlehen 80.00. Staats-Eisenbahn -Actien-Certifkate 257. 00 Credit-Aetien 192.40. Hamburg 95.50. Paris 50.25.
Feeheh. 149.00. Neue Loose 109.25.
840. Nordbahn 188.80. 1854er Loose 91.50. London 126.00.
Spanier 39 ½. 3 proz. Spanier 47 ⅛.
jahr 43.
7zfi 949
—
Sproz. Spanier 48. Spanische Kreditbank von Kurhessisehne Loose 43 ½.
ö5proz. Metalliques 52 ¾. 4 ⅛proz. Metalliques 47 ¼. Oesterreichisch - französische Staats- Eisenbahn -Actien 232. Oesterreichische Bank-Antheile 764. Oesterreichische Elisabeth - Bahn Mainz-Ludwigshafen Lit. A. 104 ½; do. Lit. C. 97 ¾. Neueste österreichische Anleihe —. Ziehung.
Anzsterdanz, 1. August, Nachmittags 4 Uhr. (Wolff's Tel. Bur.) Börse stille. 9 5proz. österreichische National -Anleihe 5835. Lit. B. 74 ½. 5proz. Metalliques 51 72%2. 2 ½proz. Metalliques 27 ½. 1 proz. 5proz. Russen 88 ½. 5proz. Russen Stieglitz de 1855 97 ⅛. Mexikaner 20 ¾. Holländische Integrale 6341½. 4 Getreidemarkt. Weizen stille.
Roggen loco 10 Fl. niedriger, Termine unvera 3 ½. Rüböl, November 42, Früh-
ändert
Preussische
Pariser
1proz. Spanier 39.
Badische Loose 53 1854er Loose 72.
Spanier —.
„Paris, 1. August, Nachmittags 3 Uhr. (Wolff's Tel. Bur.) Die Zproz. eröffaete zu 68.10, stieg auf 68.50, und schloss bei lebhaften Umsätzen in fester Haltung zur Notiz. Pr. Liquidation, weleche lebhaft von Statten ging, begann die Rente zu 68.35, und wurde sehliesslich zu 68.15 gemacht. Consols von Mittags 12 Uhr waren 93 ¾ eingetroffen. — Am heutigen Kornmarkt wurde Mehl pro September bis Dezember zu 61 bis 64.50 gehandelt.
Schluss-Course: 3proz. Rente 68.50. 4 ½proz. Rente 97.75. Zprez. Spanier 47 ½. 1proz. beb; Aetien 505 Oesterreichische Credit-Actien 385. Credit mobilier- Actien 690. Lombardische Eisenbahn-Actien —.
Oesterreiehische Staats-Eisen-
Gold —. Elisabeth-
mantische Oper in 3
5proz. Metalliques
Freitag, 3. August. Tannhäuser und der Sängerkrieg auf der Wartburg. ef Grüss. der. von R. er vom Großherzoglichen Hof⸗ und Nationaltheater zu Mann⸗ heim: Elisabeth, als Sa kch 0 8 6 5 88
Mittel⸗Preise.
Das Schauspiel hat bis M
(118te Vorstellung.) g. Große ro⸗ (Fräul. Meyher⸗
Im Opernhause.
[1537] Gtehre
Gegen den unten näher bezeichneten Stucka⸗ teur und Arbeitsmann Johann Friedrich August Höllendach ist die gerichtliche Haft wegen wiederholten Diebstahls beschlossen wor⸗ den. Seine Verhaftung hat nicht ausgeführt werden können, weil er in seiner bisherigen Wohnung Neue Friedrichsstraße Nr. 71 hier⸗ selbst und auch sonst nicht betroffen worden ist. Ein Jeder, welcher von dem Aufenthaltsorte des Höllendach Kenntniß hat, wird aufge⸗ fordert, davon der nächsten Gerichts⸗ oder Po⸗ lizei⸗Behörde Anzeige zu machen.
Gleichzeitig werden alle Civil⸗ und Militair⸗ Behörden des In⸗ und Auslandes dienstergebenst ersucht, auf denselben zu vigiliren, ihn im Be⸗ tretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Geldern mit⸗ telst Transports an die Königliche Stadtvoigtei⸗ Direction hierselbst abzuliefern. Es wird die ungesäumte Erstattung der dadurch entstandenen baaren Auslagen und den verehrlichen Behör⸗ den des Auslandes eine gleiche Rechtswillfährig⸗ keit versichert.
Berlin, den 30. Juli 1860.
Königliches Stadtgericht,
Abtheilung für Untersuchungs⸗Sachen.
Kommission II. für Voruntersuchungen. Signalement.
Der Höllendach ist 50 Jahr alt, am 4ten Juni 1810 in Berlin geboren, evangelisscher Religion, 5 Fuß 1 Zoll groß, hat braune Haare, breite Stirn, braungraue Augen, blonde Augen⸗ brauen, dunkelbraunen Bart, rundes Kinn, ge⸗ wöhnliche Nase, dergl. Mund, laͤngliche Gesichts⸗ bildung, gesunde Gesichtsfarbe, defekte Zähne,
ist untersetzter Gestalt und spricht die deutsche
Sprache..
[1536]
Gegen den unten näher bezeichneten Seminar⸗ lehrer Eduard Emil Hinße ist die gerichtliche Haft wegen widernatürlicher Unzucht beschlossen worden. Seine Verhaftung hat nicht ausgeführt werden können, weil er in seiner bisherigen Wohnung, Neue Communication No. 1., und auch sonst hier nicht betroffen worden ist; er latirt daher oder hat sich heimlich von hier ent⸗ fernt. Er soll nach Hamburg gegangen sein. Ein Jeder, welcher von dem Aufenthaltsorte des ꝛc. Hintze Kenntniß hat, wird aufgefordert, davon der nächsten Gerichts⸗ oder Polizeibehörde Anzeige zu machen.
Gleichzeitig werden alle Civil⸗ und Militair⸗ Behörden des In⸗ und Auslandes dienstergebenst ersucht, auf denselben zu vigiliren, ihn im Be⸗ tretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Geldern mit⸗ telst Transports an die Königliche Stadtvoigtei⸗ Direction hierselbst abzuliefern. Es wird die ungesäumte Erstattung der dadurch entstandenen bagren Auslagen und den verehrlichen Behörden des Auslandes eine gleiche Rechtswillfährigkeit versichert.
Berlin, den 31. Juli 1860. “
29 Königliches Stadtgerichl,.“
Abtheilung für Untersuchungs⸗Sachen,
Kommission II. für Voruntersuchungen. Signalement. Fgge Der Seminarlehrer Eduard Emil Hintz
e ist 47 Jahre alt, am 18ten November 1813 in Finkenkrug geboren, evangelischer Religion, 5 Fuß 1 Zoll groß, hat dunkelbraune Haare, graue Augen, dunkle Augenbrauen, rothen Kinnbart, gewöhnliche etwas starke Nase, gewöhnlichen Mund, volle runde Gesichtsbildung, geröthete Gesichtsfarbe, vollständige Zähne, ist untersetzter
Gestalt, spricht die deutsche und französische Sprache und ist als besonderes Kennzeichen sein fast schleppender Gang zu bezeichnen.
Die Bekleidung des ꝛc. Hintze bei seiner Entfernung kann nicht angegeben werden.
[1524] 1 11.“ Oeffentliche Vorladung. b
Der Kaufmann Anton Hermann Palmies, etwa 43 Jahr alt, aus Cottbus gebürtig und bis zum Jahre 1859 in Berlin wohnhaft, ist durch den Beschluß des Anklage⸗Senats des Königlichen Kammergerichts zu Berlin vom 13. Juni 1860 wegen Urkundenfälschung in den Anklagestand versetzt worden, unter der Beschul⸗ digung:
4 g. Berlin im Juni 1859 in der Absicht, sich Gewinn zu verschaffen, einen von Ge⸗ brüder Palmié an eigene Ordre auf den Fabrikbesitzer Wöhlert zu Berlin gezogenen Wechsel vom 3. Juni 1859 über 791 Thlr. 3 Sgr. dadurch, daß er das Accept: Angenommen pp. 5 Wöhlert,
8 W. Brendtner, ohne Wissen und Willen des Wöhlert und dessen Wechsel⸗Prokuranten W. Brendtner
darauf schrieb, fälschlich angefertigt, und von diesem Wechsel zum Zwecke der Täu⸗
Saet schung Gebrauch gemacht zu haben.
Auf Antrag der Königlichen Staats⸗Anwalt⸗ schaft wird der seinem Aufenthalte nach unbe⸗
kannte Angeklagte, Kaukmann Anton Hermann Palmié hierdurch vorgeladen, in dem