1861 / 41 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Staat eine Crsparniß von ungefähr 50,000 Pfd. jährlich ergeben wird. 1 Gegen die „Essays and Reviews“, deren wir unlängst ge⸗ dacht haben, hat die „Church of England Clerical and Lay Asso⸗ ciation in the Midland District“ ein Aktenstüͤck erlassen, welches sich „Declaration and Protest“ betitelt und worin das Werk als eine „Ketzerei und Untergrabung aller Grundwahrheiten der Re⸗ ligion“ verdammt wird. Auf drei Quartseiten werden Auszüge aus der Schrift geliefert, die das Verdammungsurtheil rechtferti⸗ gen sollen, und vier Seiten sind mit den Namen der Unterzeichner angefüllt. Es sind der Unterschriften über 300; der Mehrzahl nach Namen von anglikanischen Geistlichen.

8 Von Corfu ist die telegraphische Meldung eingetroffen, daß die Versenkung des unterseeischen Kabels von Otranto dahin mit bestem Erfolge von Statten gegangen ist. b

Frankreich. Paris, 10. Februar. Der „Moniteur“ be⸗ richtet über die gestrige Sitzung des Gesetzgebungs⸗Kör⸗ pers. Der Präsident theilte mit, daß durch Kaiserliches Dekret die Herren Parieu, General Allard, Boudet, Vuillefroy, Boinvil⸗ liers und Vuitry zu Regierungs⸗Kommissarien ernannt sind, um an den Adreß⸗Debatten Theil zu nehmen.

Der „Moniteur“ veröffentlicht ein langes Rundschreiben des

General⸗Direktors des Gestütwesens an die General⸗Inspektoren

über die Staats⸗Beaufsichtigung der Pferdezucht.

Bei der vorgestrigen Wahl der Secretaire war dem ge⸗ setzgebenden Körper Gelegenheit geboten, sich in verschiedene poli⸗ tische Parteien zu gruppiren. Der Abgeordnete für Lille, Brame, welcher das liberale Element der Versammlung repräsentirt, hat nur 69, und der von den Katholiken und Legitimisten speziell unterstützte Abgeordnete für Havre, Ancel, nur 41 Stimmen erhal⸗ ten. Diese 41 Stimmen bereiten, wie es heißt, folgendes Amen⸗ dement zur Adresse vor: „Der gesetzgebende Körper dankt dem Kaiser für seine Sorge und für den Beistand, den er der Sicher⸗ heit und der Souverainetät des heiligen Vaters geleistet zu haben erklaͤrt.“

Das von uns mitgetheilte Memorandum, welches Herr Thou⸗ venel unterm 25. September v. J. dem Herzoge von Montebello zugefertigt, war durch folgende Depesche des genannten Gesandten in Petersburg veranlaßt worden: 1

3 St. Petersburg, 17. September 1860. Heerr Minister! Ich habe Ihnen vorgestern durch den Telegraphen ngezeigt, daß Kaiser Alexander mich zu sehen wünschte. „Sie wissen,“ sagte mir Se. Majestät, „daß der Prinz⸗Regent von Preußen und der

Kaiser von Oesterreich mich in Warschau besuchen werden. Die öffentliche

Meinung hat sich viel mit dieser Zusammenkunft beschäftigt, selbst ehe sie

beschlossen war. Man hat in derselben den Keim einer Coalition gesehen. Ich wollte mich bei Ihnen über die Dispositionen aussprechen, welche ich

dahin mitnehme. Ich habe nicht nöthig, Ihnen zu sagen, daß sie für Freaankreich freundschaftlich sein werden. Ich will in Warschau keine 8 Foalition, sondern Versöhnung stiften, und ich freue mich, zu sehen, daß der Prinz⸗RNegent gleiche Gesinnungen hegt. Sagen Sie dem Kaiser Na⸗

poleon, daß er sein Vertrauen in mich setzen kann.“ Herzog von Montebello.

Dem Memorandum selbst war folgende Depesche des Mini⸗

sters der auswärtigen Angelegenheiten an den Herzog von Monte⸗

bello angeschlossen: Paris, 25. September 1860. Herr Herzog! Indem uns Fürst Gortschakoff die Zusammenkunft, welche zwischen dem Kaiser von Rußland, dem Kaiser von Oesterreich und dem Prinz⸗Regenten in Warschau stattfinden soll, anzeigte, sprach er gegen uns den Wunsch seines Souberains aus, diese Zusammenkunft dazu zu be⸗ nützen, um ein allgemeines Einverständniß unter den Großmächten vorzuberei⸗ teen und das Mißtrauen zu beseitigen, worunter die allgemeinen Interessen zu lei⸗ den haben. Kaiser Alexander hat geruht, Ihnen dieselben Versicherungen unmit⸗ telbar zu ertheilen und in allen Punkten die von seinem Kabinet geführte Sprache zu bestätigen. Von diesen Gesinnungen beseelt, verlangt der rus⸗ sische Hof nur, ihm zu erkennen zu geben, in welchem Maße wir seine Bemühungen unterstützen zu können glaubten. In dem Wunsche, diese 8 Eröffnungen zu erwidern, habe ich im Hinblick auf die Eventualität, welche ggegenwärtig die Aufmerksamkeit der Kabinette so lebhaft in Anspruch nimmt, nämlich die eines Angriffs von Seiten Piemonts auf Venedig, in dem beigefügten Memorandum die Haltung angegeben, welche wir in dem Falle, daß diese Voraussetzung eintritt, beobachten zu müssen glauben. Sie sind ermächtigt, Herr Herzog, dem Für⸗ sten Gortschakoff dieses Dokument mitzutheilen, und das Peters⸗ burger Kabinet wird den ihm angemessen scheinenden Gebrauch davon machen. Wollen Sie jedoch bei der Uebergabe dem Herrn Minister der auswärtigen Angelegenheiten Rußlands bemerken, daß wir uns hier ein⸗ zig und allein für den Fall eines Angriffs von Seiten Italiens auf Oesterreich ausgesprochen haben und daß wir außer demselben keinen Um⸗ stand gewahr werden, auf welchen diese Basis Anwendung finden könnte. Es ist dies ein Punkt, über den wir es für unsere Pflicht halten, das Petersburger Kabinet aufzuklären, und, wie wir keineswegs zweifeln, wird es die Freimüthigkeit unserer Erklärungen zu würdigen wissen.

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8 18 15 1“ . Telegraphische Depeschen. neezon (Aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau)

Pesth, Sonnabend, 9. Februar, Abends. gabe des heutigen „Lloyd“ theilt mit, daß das Gesuch um Abhal⸗ tung des Landtages in Pesth abgeschlagen worden sei.

Pesth, Sonnabend, 9. Februar, Abends. Die Stadtreprä⸗ sentanz hat mit 48 gegen 20 Stimmen beschlossen, das Zunftgesetz aus dem Jahre 1848 bis auf Weiteres unverändert einzuführen, somit die bisherige Gewerbefreiheit verworfen.

London, Sonntag, 10. Februar, Abends. Nach hier ein⸗ getroffenen Berichten aus Washington vom 30. Januar war daselbst eine Deputation der Banquiers von New⸗Vork angekommen, um eine Vermittelung in Betreff der Differenzen mit dem Suden zu erlangen. Auch der Staat Virginia machte beim Praͤsidenten Buchanan Vermittelungsversuche. Die Republikaner bereiten einen Kompromiß auf Grund des Antrages Crittendens vor. Eine Convention betreffs Texas ist für die Trennung günstig.

Paris, Sonnabend, 9. Februar. Nach hier eingegangenen Nachrichten aus Rom vom 6. d. befanden sich starke piemontesische Kolonnen auf dem Marsche durch Umbrien nach Neapel; man wollte wissen, daß in Neapel, Avola, Avellino und Ascoli Auf⸗ stände ausgebrochen waren.

Paris, Sonnabend, 9. Februar, Abends. Das „Pays“ und die „Patrie“ sagten gestern, Garibaldi⸗habe sich in Paris verpflichtet, weder nach Ungarn noch nach Venetien zu gehen. Heute Abend erklären diese Blätter, Freunde Garibaldi's hätten ihnen mitgetheilt, daß Garibaldi keinerlei Verpflichtungen, wenigstens in Bezug auf Ungarn, eingegangen sei. Beide Journale fügten hinzu, daß Garibaldi'sche Freiwillige, die in Paris waren, Ordre erhalten häͤtten, nach Genua zu gehen und sich zur Disposition Garibaldi's bereit zu halten.

Mai land, Sonntag 10. Februar. Nach der „Perseveranza“ ist hier der Vorschlag gemacht worden, dem preußischen Abgeord⸗

neten Freiherrn von Vincke als Zeichen der Anerkennung seitens

der Italiener eine Medaille zu überreichen. Die Journale „Pun⸗ golo“ und „Perseveranza“ haben zu diesem Behufe Listen aus⸗ gelegt.

Turin, Sonntag, 10. Februar. Die „Opinione“ dementirt, daß Garibaldi nach Turin gekommen sei, um mit dem Könige zu konferiren.

Aus Gaeta wird vom 9ten d. gemeldet, daß am 5ten aus unbekannter Ursache eine Pulverexplofion in der Nähe des Land⸗ thores stattgefunden und einen General nebst 50 Mann verschüttet habe. An der äußersten Fronte nach dem Meere hin ist eine Bre⸗ sche entstanden. Alsbald wurde ein höllisches Feuer von der Land⸗ und Seeseite aus eröffnet. Das Feuer der Flotte blieb wirkungslos. Obschon viele Haͤäuser eingeäschert wurden, so war der Schaden doch geringer als am 22. v. Mts. Der König und die Garnison sind unerschütterlich. Die Generäle Ferrari und du Sangro sind todt, mehrere Majore mußten amputirt werden.

Der Waffenstillstand hat heute Morgeu aufgehört. Während desselben haben die Belagerer eine neue Batterie errichtet.

Turin, Sonnabend, 9. Februar, Abends. Offtzielle Berichte aus Nola vom gestrigen Tage melden, daß General Cialdini dem Könige Franz eine Verlaͤngerung des Waffenstillstandes be⸗ willigt und sich erboten habe, 400 Kranke und Verwundete aus der Festung aufzunehmen. Nachdem er aber erfahren, daß der Platz die Bresche ausbessere, erklärte der General, keine Konzession mehr machen zu wollen. Morgen wird das Feuer wieder beginnen.

Kopenhagen, Sonnabend, 9. Februar, Abends. Die „Ber⸗ lingsche Zeitung“ sagt, daß der Bericht der „Patrie“, nach welchem Dänemark einen Kommissaͤr nach Frankfurt gesandt habe, um eine Ausgleichung zu versuchen, sehr wenig Glauben verdiene. Es sei vor längerer Zeit eine Verhandluͤng durch Kommissaͤre vorgeschla⸗ gen, dieser Vorschlag aber abgewiesen worden. Spätere Schritte der Art seien hier unbekannt.

Triest, Sonnabend, 9. Februar, Abends. Der fällige Llohd⸗ dampfer aus Alexandrien ist eingetroffen. 1 14“

Die Abend⸗Aus⸗

11I

Berliner Setreidebsrse

wWeizen loco 70 84 Thlr. pr. 2100 Pfd., 82 83 pfd. gelb. ueker- märk. 82 ½ Thlr., 82 83pfd. fein. weiss. poln. 83 ¼ Thlr. ab Bahn pr. 2100 Pfd. bez. 8 Rogsen loco nach Qualität 49 50 ½ Tblr., Februar 49 ½ ½— 5 Thlr. bez. u. G., 49 ¾ Br., Februar - März 49 ¼ Thlr. bez., Br. u. G., Frühjahr 48 ½ 49 ³ 49 Thlr. bez. u. G., 49 ¼ Br., Mai-Juni 49 ½ Thlr. bez., 49 ¼ Br., 49 G., Juni-Juli 49;:— 849 Thlr. bez. Gerste, grosse u. kleine, 42 48 TPhlr. pr. 1750 Sff)ku. Hafer loco 26 29 Thlr., Lieferung pr. Februar und Februar- März 27 Thlr. Br., Frühjahr 27 Thlr. bez., 27 G, Mai-Juni 27 ½ Thlr. bez., Juui-Juli 28 Thlr. Br. Erbsen, Koch- und Futterwaare 48 58 Thlr. Rüböl loco 11 ⁄¾2 Thlr. Br., Februar und Februar-März 11 ¾ Thlr. bez. u. Br., 11 ½ G., März-April 11 ⁄½ Thlr. Br., 11 ½ G., April -Mai 11 % bez., Br. u. G., Mai-Juni 11 5 ¼6 Thlr. bez. u. Br., 11 5 G.,

Breslam, 11. Februar, 1 Uhr 37 Minuten Nachmittags. (Tel. Frei- Oberschlesische Actien Litt. A. 8 c. Oberschlesische Prioritäts-Obligatieuen

Dep. des Staats-Anzeigers.) Oesterreichische Banknoten 69 ¾ Br. burger Stamm-Aectien 95 ¼ Br. 12 % G.; b—

Litt. D., 4proz., 87 ½ Br.; do. Litt. F., 4 ½proz., 94 ½ Br.; do. Lict. E 3 ½prez., 75 Br. Kosel -Oderberger Stamm-Actien 36 ½ Br.

2229 Neisse-

Brieger Actien 51 ¾˖ G. Oppeln-Tarnowitzer Stamm-Actien 32 Br. Preus-

sische 59roz. Anleihe von 1859 106 ¼ Br.

Sviritus pr. 8000 pCt. Tralles 20 ¾ Thlr. G. —75 - 95 Sgr., gelber 74 94 Sgr. Roggen 56 —- 64 Sgr. Sgr. Hater 28 34 Sgr.

Weizen, weisser

Gerste 40 57 .

Die Börse war matt und die Course meist niedriger bei geringem

Gesehäft. Wien, 11. Februar, Mittags 12 Uhr 30 Minuten. Bur.) Valuten begehrt. 5proz. Metalliques 66 00. 743. Nordbahn 210 80. 1854er Loose 87. 00. lehen 76.50. Staats- Eisenbahn-Actien-Certifikate 287. 00

National - An- Credit-

Braunsechweiger Bank-Actien —.

worden ist. Ein eenthaltsorte des Kroecher Kenntniß hat, wird aufgefordert, davon der nächsten Gerichts⸗ oder

8 ker Gestalt. etwas nach. anderm mit einem dunkelblauen Ueberzieher und

September-Oktober 12 Thlr. bez. u. G, 12 ⁄12 Br.

Leinöl leco 11 ½¼ Thlr. Br., Lief. 10 ¾ Thlr. Br.

Spiritus loco ohne Fass 21 Thlr. bez., Februar u. Febrnar- März 21 ¼ Thlr. bez. u. Br., 21 ⁄% G, März-April 21 ⁄¾2 Thlr. Br., 21 ½ G., April- Mai 21 ¼ 72 Thlr. bez., Br. u. G, Mai-Juni 21 bis 21 Thlr. bez. u. Br., 21 ¾ G., Juni-Juli 21 13— 22 Thlr. bez. u. Br., 21 11 G., Juli-August 21 ½ ½ Thlr. bez. u. Br., 22 ¼ G.

Weizen bei ziemlich reichlichem Angebot etwas mehr gefragt und lebhaft gehandelt. Roggen zur Stelle in untergeordneter Qualität selbst unter Terminpreis käufsich und überwiegend offerirt; für feine Waare guter Begehr zu festen Preisen. Termine in fester Haltung und etwas

Rüböl zu etwas höhern neuerdings höher bezahlt

höher bei ziemlich beschränktem Geschäkft. Preisen ziemlieh gutes Geschäft. Spiritus und mangelnd offeritrt.ʒ

Actien 166 20. Gold —. Kreditloose 112 50

London 145. 00 Elisabethbahn 189.00. 1860er Loose 82.25.

Hamburg 108. 00. Lombardische Eisenbahn 188.00

Leipzig, 9. Februar. Zittauer Litt. A. 23 ½ G.; do. Litt. P. —. Berlin-Anhalter Litt. A., B. u. C. —. Mindener —.

Oesterreichische 5proz. Metalliques —.

Leipzig- Dresdener 215 ½ Gd. Magdeb.-Leipziger 185 G. Berlin- Stettiner —. Thüringische 103 G. Friedrich-Wilhelms -Nordbahn —. Altona-Kieler —. Anhait-Dessauer Landesbank-Actien 17 ¼ G. Weimarische Bank-Actien 74 G. . 1854er Loose —. National-Anleihe 53 ½ G. Prenssische Prämien-Anleihe —.

Mittwoch,

Löbau- stellung.)

Cöln-

Mittel⸗

Goldbauer, 1854e Pfeiffer. Kleine

Flick und Flock's Abenteuer. und 6 Bildern, vom Königlichen Balletmeister vom Königlichen Hof⸗Komponisten Hertel. Mittel⸗Preise. Im Schauspielhause. Familiendiplomat. Lustspiel in 3 Akten, von Arnold Hirsch. Vor⸗ her: Die Schwäbin. Kleine Preise. 13. Februar. Die Hochzeit des Figaro. Oper in 4 Abtheilungen mit Tanz, von Beaumarchais. v Pxeise. Im Schauspielhause. u“ in 4 Akten, von Charlotte Birch⸗ reise. Der Billet⸗Verkauf findet nur am Tage der Vorstellung statt.

Königliche Schauspiele. Dienstag, 12. Februar. Im Opernhause. (15te Vorstellung.) Zauber Ballet in 3 Akten Musik

Komisches P. Taglioni. Anfang 7 Uhr. (22ͤste Abonnements⸗Vorstellung.) Lustspiel in 1 Akt von Castelli. Im Opernhause. (10te Musik von Mozart.

(23ste Abonnements⸗Vorstellung.) Der

[2632

2 Gegen den unten näher bezeichneten Kauf⸗

mann und Inspektor Gustav Kroecher ist die gerichtliche Haft wegen Wechselfälschung uund Betruges beschlossen worden. haftung hat nicht ausgeführt werden können, 1I1I1I

Seine Ver⸗

einer bisherigen Wohnung, Char⸗ lottenstraße 20, und auch sonst hier nicht betroffen eder, welcher von dem Auf⸗

Polizei⸗Behörde Anzeige zu machen.

Gleichzeitig werden alle Civil⸗ und Militair⸗ Behörden des In⸗ und Auslandes diensterge⸗ benst ersucht, auf denselben zu vigiliren, ihn im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Geldern mittelst Transports an die Königliche Stadt⸗ voigtei⸗Direction hierselbst abzuliefern. Es wird die ungesäumte Erstattung der dadurch entstandenen baaren Auslagen und den verehr⸗ lichen Behörden des Auslandes eine gleiche Rechtswillfährigkeit versichert.

Berlin, den 8. Februar 1861.

Königliches Stadtgericht, Abtheilung für Untersuchungssachen, Kommission II. für Voruntersuchungen. Signalement. Der ꝛzc. Kroecher ist 47 Jahre alt, am 23. April 1813 in Nauen geboren, evangelischer Religion, 5 Fuß 7 Zoll groß, hat dunkelblonde Haare, blaugraue Augen, dunkelblonde Augen⸗ brauen, schwärzlichen Backenbart, rundes, ge⸗ grübtes Kinn, gewöhnliche, unten breite Nase, proportionirten Mund, runde Gesichtsbildung, gesunde Gesichtsfarbe, gute Zähne, und ist star⸗ Kroecher zieht den rechten Fuß Bekleidet war Kroecher unter

einem schwarzen Chylinderhut.

Ib. 1 8

1264] 11“AA“

Gegen den unten näher bezeichneten Lederarbei⸗ ter Ferdinand Ludwig Bauermeister ist die gerichtüiche Haft wegen Diebstahls beschlossen wor

8

en. Seine Verhaftung hat nicht ausgeführt/ 2

licher Anzeiger.

werden können, weil er in seiner bisherigen Wohnung, Schornsteinfegergasse Nr. 1, und auch sonst hier nicht betroffen worden ist. Ein Jeder, welcher von dem Aufenthaltsorte des Bauermeister Kenntniß hat, wird aufge⸗ fordert, davon der nächsten Gerichts⸗ oder Poli⸗ zeibehörde Anzeige zu machen.

Gleichzeitig werden alle Civil⸗ und Militair⸗ Behörden des In⸗ und Auslandes dienstergebenst ersüucht, auf denselben zu vigiliren, ihn im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Geldern mittelst Transports an die Königliche Stadtvoigtei⸗ Direction hierselbst abzuliefern. Es wird die un⸗ gesäumte Erstattung der dadurch entstandenen baaren Auslagen und den verehrlichen Behörden des Auslandes eine gleiche Rechtswillfährigkeit

versichert.

Berlin, den 8. Februar 1861. Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Untersuchungssachen. Kommission II. für Voruntersuchungen. Signalement.

Der Bauermeister ist 30 Jahr alt, am

16. März 1830 in Berlin geboren, evangelischer Religion, 5 Fuß 2 Zoll groß, hat dunkelbraune Haare, breite Stirn, blaue Augen, dunkle Augen⸗ brauen, blonden Bart, schmales Kinn, kurze, dicke Nase, kleinen Mund, laͤngliche Gesichtsbildung, gelbliche Gesichtsfarbe, vollständige Zähne, ist untersetzter Gestalt und hat als besondere Kenn⸗ zeichen auf jedem Oberarm vier Pockennarben.

8

[23711 Ediktal⸗Citation.

Durch den Beschluß des unterzeichneten Ge⸗ richts von heut auf die Anklage der Königlichen Staats⸗Anwaltschaft zu Jauer vom 20. Okto⸗ ber c. ist gegen

1) den Tischlergesellen Franz Wilhelm Albert Robert Mamsch, geboren am 7. Dezember 1836 in Bolkenhain, Sohn des Tagearbeiter Heinrich Mamsch und der Beate Helene ge⸗ borne Niesler und evangelischen Glaubens, auf Wanderschaft 1855; den Carl August Louis Weber, geboren

-

am 12. Mai 1836 in Bolkenhain, Sohn nwohner Johann Heinrich Weber und und evangelischen Glaubens, unbekannt seit der

des der Johanne Eleonore Mückenheim

Geburt;

den Arbeiter Carl Heinrich Bauch, geboren am 21. September 1834 in Ober⸗Baum⸗

garten, Kreises Bolkenhain, Sohn des In⸗ wohner Johann Gottlieb Bauch und der Marie Rosine geborne Taeuser und evan⸗ gelischen Glaubens, 1855 nach Wybez ver⸗ zogen; den Tischlergesellen Friedrich Wilhelm Berndt, geboren den 25. Februar 1836 Wernersdorf, Kreises Bolkenhain, Sohn des Inwohner Friedrich Wilhelm Berndt und der Christiane Friedericke geborne Dreßler und evangelischen Glaubens, 1856 nach Australien gegangen, und den Schuhmachergesellen Carl Heinrich Hülse, geboren den 12. April 1834 in Ober⸗Wolmsdorf, Kreises Bolkenhain, Sohn der unverehelichten Johanne Juliane Hülse und evangelischen Glaubens. in die Fremde gegangen, hinreichend belastet, ohne Erlaubniß die Königlichen Lande in der Absicht, dadurch dem Eintritt in den Dienst des stehen den Heeres sich zu entziehen, verlassen zu haben, die Unter⸗ suchung auf Grund des §. 110 des Strafgesetz buches eröffnet und auf den 14. Mai 1861, Vormittags 10 Uhr, Termin zur öffentlichen mündlichen Verhandlung im Audienz⸗Zimmer des hiesigen Gerichtslokals angesetzt worden. Die genannten Angeklagten werden aufgefordert, zur festgesetzten Stunde zu erscheinen und die zu ihrer Vertheidigung die⸗ nenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen oder solche zu den Akten so zeitig vor dem Ter⸗ mine anzuzeigen, daß sie noch zu demselben her⸗ beigeschafft werden können.

Gegen den Ausbleibenden wird mit der Unter⸗ suchung und Entscheidung in contumaciam ver⸗ fahren werden. 1

Bolkenhain, den 1. November 1860.

Die Königliche Kreisgerichts⸗Deputation.

(Wolff's Tel. 4 ½proz. Metalliques 58.00. Bank-Actien

8

Paris 57.00.

Vor⸗

in Ober⸗