1861 / 47 p. 4 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Graf Maffei als zweiter Secretair und Ca⸗ itai sardinis illerie; ich den holländi⸗ i Adami von der sardinischen Artillerie; durch d d. h 8 8 Gesandten: M. Mazel als erster Gesandtschafts⸗Attaché; durch den griechischen Gesandten: nuel Combasi, und durch den pe⸗ er früͤhere Gesandte Persiens ir

dinischen Gesandten:

der Flotten⸗Lieutenant Emma⸗ rsischen Gesandten: Gassim Khan, Petersburg und Obrist Maho⸗ med Ali Aga, Secretair und Dolmetsch der hiesigen Gesandtschaft. Der Herzog von Richmond legte die von seinem Vater getragenen nbandordens in die Hände der Königin zurück. Verhandlungen vom 14. Februar. Oberhaus⸗ Lord Herbert beantragt ein Dank⸗Votum für die Truppen 1 Er schildert in einem gedrängten dieselben geleistet, und bemerkt, es sei wohl zeitgemäß, da me von Peking nicht an Runh 88 meah⸗ die 2ntf. rigkei it denen das englische Heer zu kämpfen gehabt habe, zu unter⸗ habten Gefechtes Erwähnung und nimmt Sir Hope Grant gegen den Vor⸗ wurf in Schutz, als habe er dort zu einer Zeit, wo es den Chinesen ganz Frieden zu thun gewesen sei, muthwillig Feindseligkeiten pro⸗ arl von Derby spricht sich äußerst anerkennend über die Art und Weise aus, wie die Expedition vorbereitet und geleitet worden Er spendet sein Lob sehr freigebig sowohl dem Kriegsminister, Lord erbert, wie dem Herzog von Cambridge, dem General Sir Hope Grant und dem Admiral Hope. Die Zerstörung des Kaiserlichen Sommerpalastes kann er nicht billigen und hält dieselbe, obgleich sie durch die von den Chinesen verübten barbarischen Handlungen reichlich gerechtfertigt sei, doch weder für einen nothwendigen, noch für einen politischen Schritt. Der Herzog von Cambridge und Lord Elyde sprechen für den An⸗ Eben so Lord Grey, obgleich dieser erklärt, er halte noch immer an seiner bisherigen Ansicht fest, daß der Krieg mit China ein ungerechter Doch Heer und Flotte seien nicht verantwortlich für die Politik der Regierung und hätten ihre Pflicht vortrefflich gethan. Frage hinsichtlich des chinesischen Krieges verdiene noch im Parlamente erörtert zu werden, und wenn die Regierung nichts thue, um eine solche Erörterung herbeizuführen, so werde er selbst sich der Aufgabe unter⸗ ziehen, den Gegenstand in einem bestimmt formulirten Antrage zur Sprache Der Marquis von Bath bezeichnet die Zerstörung des Som⸗ merpalastes als eine Handlung des Vandalismus, die nur in dem Ver⸗ rennen der Bibliothek von Alexandria. und in der Plünderung Noms den Connetable von Bourbon ihres Gleichen habe. Die Dank⸗ Adresse wird schließlich einstimmig votirt. 1 b ö“ Lörd Palmerston stellt den gleichen An⸗ trag, wie Lord Herbert im Oberhause.

Abhzeichen des Hose b Parlaments⸗ Sitzung.

des chinesis Rückblicke, was es seit der Einnah

chen Expeditions⸗Corps.

besonders um

gewesen sei.

u bringen.

Disraeli unterstützt denselben Scully verdammt und Lord J. Russell vertheidigt die

mit Wärme. 1 Der Antrag wird ein⸗

Zerstörung des Kaiserlichen Sommer⸗ Palastes. Die Bankerott⸗Bill wird zum zweiten Male ver⸗

Der Solicitor⸗General erhält die Erlaubniß zur Einbringung von mInn Davnhassovnen 8

und irischen Statutar⸗Gesetzes in Bezug auf Körperberletzungen, Beschädigung von Eigenthum, Diebstahl, G. Lewis bringt eine Bill ein,

immig angenommen. anglischon böswillige Faͤlschung ꝛc. bezwecken. 6 welcher gemäß die vier Parlamentssitze, die dadurch erledigt sind, daß den Städten St. Albans und Sudbury durch die Parlaments⸗Akte von 1844 und 1852 das Wahlrecht und Ver⸗ tretungsrecht entzogen worden ist, wieder besetzt werden sollen. Zt dieser vier Sitze sollen den beiden größten Grafschaften des Landes, näm⸗ lich Lancashire und dem Westbezirke von London, die anderen zwei den beiden volkreichsten, bisher unvertretenen Städten, nämlich der eine dem hauptstädtischen Viertel Kensington und Chelsea, zugetheilt werden. Parlaments⸗Verhandlungen vom 15. Februar. hause fragt Lord Truro, ob irgend ein De reich über die Einverleibung des F gefunden habe? Lord Wodehouse sagt diesen Gegenstand gepflogen wurde, ter in Paris aus einer jenes Abkommen geschö Ausdruck- Einverleibung von zwei Dörfer Me naco unter der Regierung des bisherigen L. quis Normanby macht die An Blaubuch besprechen will, und Annahmen und, wie er rechende Mißachtung des Völker

sie han Milla das Gonsalisvung

der andere Birkenhead

Im Ober⸗ peschenwechsel mit Frank⸗ ürstenthums Monaco statt⸗ „daß keine Korrespondenz über sondern daß Ihrer Majestät Gesand⸗ Unterredung mit M. Thouvenel das Nähere über Regierung berichtet habe. Monaco sei nicht ganz richtig, da nur die ntone und Roquebrune abgetreten seien und der Ort Mo⸗ andesherrn bleibe. zeige, daß er am 1. März das italienische um eine Diskussion über gewisse Meinungen hinzufügen müsse, über die sich rechts zu veranlassen.

Mr. B. Cochrane an den Staatssecretair wegen der Einverleibung

pft und an die

Der Mar⸗

mit Bedauern darin aussp nterhause richtet des Auswärtigen eine Frage Roquebrune in das Gebiet des gt er, wird sich erinnern, zöͤsische Regierung ens zu rechtf natürlichen cretair des

von Men⸗ französischen Kaiserreichs. daß das Haupt⸗Argument, womit im vergangenen Jahre die Ein⸗ ertigen suchte, sich auf die geo⸗ Grenzen Frankreichs stützte. Dieser Auswärtigen (Lord J. Russell) in rn. Thouvenelentgegengetreten. Der große Militairmacht wie Frankreich auf Grund ihrer eigenen Theorie chtes Vertheidigungssystem Angriff eines stärke⸗ Hauptargument zur (Hört! Hoͤrt!) Theil des

tone und „Das Haus, sa unter Anderem die fran verleibung Nizz graphische Abmarkung und die Auffassung war der Staatsse ini en höchst vortrefflichen Depeschen an H edle Lord sagte damals: das Gebiet ihres über das, worin bestehen soll, so ist hbars sicher ist.“ gung jener

französische

zwar von wohner, ab

as und Savok

„Wenn eine Nachbars verlangt geographisch betrachte es klar, daß kein Staat vor ren. Na Dies war jedoch das

Fechäeee schmachvollen Aneignung.

sich gebracht. th und zählt nur 6000 oder 7000 Ein⸗

geringem Wer seren Tagen, wo

ber es scheint mir doch so viel von Nationalitäten u Personen mit einem Federstr

sehr arg, zumal in un nd Volksrechten hört, daß auch nur

ich von einem italienischen Landesherrn

an das französische Kaiserreich verkauft werden können. (Hört! Hört) Und 64 n2 8 Argument der natürlichen Grenzen? Das Kaiserreich wurde 12 Meilen weit über seine natürliche Grenze gegen Genua zu ausgedehnt. Ueberdies bezweifle ich das Recht des Fürsten. sein Fürstenthum zu verkaufen, da Seitenansprüche auf seinen Thron vorhan⸗ den sind, denen der französische Käufer Eintrag⸗ gethan hat. Wie kam es, daß Frankreich nie an dies Geschäft dachtr, bis Nizza und Savoyen ihm gehörten? (Hört! Hört!) Einige Aufmerksamkeit verdient auch die Rolle, welche Sardinien bei diesem Handel spielte. Da Sardinien beide Städte (oder Dörfer) inne hatte, so konnte die Uebertragung ohne ein Verständ⸗ niß mit ihm nicht wohl stattfinden. Falls Sir J. Hudson von jenem Verständniß Kunde erhielt, so wird Ihrer Majestät Negierung im Be⸗ sitz einiger Korrespondenz daruüber sein und nichts gegen die Vor⸗ legung derselben einzuwenden haben. Wurde andernfalls Sir James Hudson von dem Handel nicht unterrichtet, so ist es offenbar, daß ein ge⸗ heimes Einverständniß mit Sardinien vorhanden sein mußte, in Folge dessen die sardinischen Truppen zurückgezogen wurden, damit Frankreich seine „natürliche“ Grenze 12 Meilen nach vorwärts verlegen könne. Europa wird vermuthlich eines Tages von einem neuen geheimen Verständniß hören, durch welches die französischen Truppen plötzlich vor den Thoren Genug 8 stehen werden. (Hört! hört!) Nach dem Aufsehen, das die Einverleibung Sa⸗ voyens und Nizza's im vorigen Jahre erregt hat, ist es ganz begreiflich, daß Frankreich und Sardinien sich bemühen werden, eine etwaige neue Annexion geheim zu halten, bis sie vollendete Thatsache geworden ist. Meine Frage ist demnach, ob über den Gegenstand eine Korrespondenz⸗ mit Sir J. Hudson stattgefunden hat?“ Mr. D. Griffith leitet eine den Kirchenstaat be⸗ treffende Interpellation mit folgenden Bemerkungen ein: „Ich glaube, daß in den Ansichten der englischen Katholiken über die weltliche Herrschaft des Papstes eine bemerkenswerthe Veränderung eingetreten ist. Die Irländer sind natürlich enthusiastischer und der Ueberzeugung weniger zugänglich, aber ich weiß aus zuverlässiger Quelle, daß Kardinal Wiseman sich gezwungen sah, der päaͤpstlichen Regierung zu berichten, daß es sehr schwer halten würde, unter den Katholiken Englands irgend eine Sympathie für die weltliche Herrschaft des römischen Hofes zu erregen. („Zur Sache.“) Ich habe diese Nachricht in einem Briefe von einem höchstgestellten Manne gesehen dem die Befreiung Mittel⸗Italiens hauptsächlich zuzuschreiben ist. Ich erlaube mir nun den Staatssecretair des Auswärtigen zu fragen, ob man annehmen soll, daß es in der Absicht der Regierung liege, irgend⸗ wie die Idee aufzumuntern, daß ein etwaiger Plan, einen Theil der welt⸗ lichen Herrschaft des Papstes aufrecht zu halten, und dies als eine mög⸗ liche Lösung der italienischen Frage hinzustellen, dem italienischen Volke

könnte?“ Mr. Hennessey erlaubt sich die Zwischenbemerkung, daß die Füuverlässige Quelle“ des ehrenwerthen Gentleman die „Saturdahy Review“ sei. Hiernach werde das Haus wissen, wie viel Gewicht es der Angabe beizumessen habe. Kardinal Wiseman, mit dem er persönlich zu verkehren die Ehre hatte, versicherte ihm, daß an dem Geschichtchen kein wahres Wort sei. Se. Eminenz habe den angeblichen Bericht nach Rom weder direkt noch indixekt abgestattot. Mr. D. Seymour endlich fragt, wie weit die Unterhandlungen wegen Ablösung der Stade⸗Zölle gediehen seien? Lord J. Russell beantwortet die veischiedenen. Interpellationen der Reihe nach. Er schildert die Lage der von Frankreich angekauften Ort⸗ schaften und hebt hervor, daß sie durch die Annexirung von Savoyen und Nizza aufgehört hätten eine sardinische Enclave zu sein, so daß Sar⸗ dinien allen Grund, in ihre Angelegenheiten dreinzureden, verloren habe. Roquebrune und Mentone seien vielmehr eine französische Enclave gewesen, und weder die militairische noch die Zollgrenze Sardiniens, die seit der Abtretung Nizza's bei Ventimiglia laufe, könne durch den mit dem Fürsten von Monaco geschlossenen Handel berührt werden. Der edle Lord fährt sodann fort: „Der Kaiser der Franzosen bot dem Fürsten von Monaco 4,000,000 Franken, eine Summe, die ungefähr ein Jahreseinkommen von 120,000 Fr. oder weniger als 5000 Pfd. trägt. Der Fürst nahm die Summe an und wünschte sogar, Monaco selbst unter den Schutz des französischen Kaisers zu stellen. Die franzöfische Regie⸗ rung jedoch erwiderte, daß Monaco durch die wiener Verträge als un⸗ abhängiges Fürstenthum anerkannt sei; daß sie es unabhängig zu lassen wünsche und daß sie nicht mehr verlange, als die Uebereinkunft gebe (nämlich Roquebrune und Mentone). Ich kann nicht sehen, daß man dieser Uebertragung irgend eine große volitische Bedeutung zuschreiben kann. (Hört!) Was die Frage des Herrn Griffith betrifft, so gestehe ich, daß ich außer Stande bin, darauf eine genaue oder spezifische Antwort zu erthei⸗ len; es geht über mein Fassungsvermögen, ihren Sinn zu verstehen. (Ge⸗ lächter.) Ich kann nur sagen, daß die einzige Idee, welcher die Regie⸗ rung irgend eine Aufmunterung angedeihen ließ, die Idee ist, daß man den Italienern selbst die Ordnung ihrer Angelegenheiten überlassen soll. (Hört! hört!) Was den Stader Zoll betrifft, so erklärte die hannover⸗ sche Regierung, daß es ihr großen Nachtheil bringen würde, auf ein Arrangement einzugehen, wodurch Eine Macht die Zollfreiheit beanspruchen köͤnnte, weil in solchem Falle jede andere Macht den⸗ selben Anspruch erheben könnte. Schließlich kam es zu dem, Vor⸗ schlag, daß Großbritannien ein Dritttheil, Hamburg ein Dritttheil und alle andern zollzahlenden Staaten zusammen ½ der Ablösungssumme steuern sollten. Aber zugleich machte die hannoversche Regierung bemerk⸗ lich, daß sie das Arrangement nicht in Kraft treten lassen könnte, wofern nicht * des letzten Dritttheils von allen andern Staaten übernommen wören. Unser Handelsamt erhob gegen diesen Vorschlag Einwendungen, aber der hannobersche Gesandte sprach die lebhafteste Hoffnung aus, daß alle Staaten zahlen würden. Wenn der ehrenwerthe Gentleman fragt, ob, im Falle daß das Parlament die. Ablösungssumme bewilligt, die bri⸗ tische Flagge vom Zoll befreit sein wird, so habe ich zu erwidern, daß die hannobersche Regierung bis jetzt an ihrem Grundsatz festhält, keinen einzelnen Staat vom Zoll zu befreien, bevor die ganze Summe erlegt ist.“ Der amtliche Ausweis über die Brutto⸗ Einnahmen und Ausgaben des Staats vom verflossenen Jahre ist gestern von

der Regierm vworden. Demselben zufolge beliefen

unter irgend welchen Umständen befriedigend oder annehmbar erscheinen

Partei, namentlich in Frankreich. Was den in diesen Blaͤttern erwarxte⸗

sich die Gesammt⸗Einnahmen auf 71,967 494 Pfd., die Ausgaben auf 72,578,632 Pfd., woraus sich Lin Defitit von 611,137 Pfd. ergiebt. Die Einnahmen waren in runden Zahlen folgende: Zölle 23,032,395 Pfd. Accise 19,069,090 Pfd., Stempel 8,825,257 Pfd. Land⸗ und Abschätzungssteuern 3,126,000 Pfd., Einkommensteuer 12,901,816 Pfed., Post 3,420,000 Pfd., Kronländereien (netto) 289,568 Pfd., Diverse 1,843,457 Pfd. Die Flottenvoranschlaͤge für 1861 1862 betragen 10,431,632 Pfd. oder ungefäͤhr 806,625 Pfd. weniger als voriges Jahr. Der Sold für Matrosen, Schiffsjungen und Seesoldaten soll um 354,177 Pfd., die Ausgabe für Viktualien um 129,828 Pfd., die Kosten der Küstenwache, Küstenfreiwilligen und Flotten⸗ referve um 34,303 Pfd, die Arbeiterlöhne in den heimischen Flotten⸗ Etablissements um 328,555 Pfd. und abgesehen von anderen kleineren Ermäßigungen die Auslagen für Truppentransport um 231,000 Pfd. vermindert werden. Dagegen sind für 2 Dienst⸗ zweige größere Summen als im vergangenen Jahre angesetzt, und zwar um 23,286 Pfd. mehr für Arbeiten und Verbesserungen in den Werften, und um 285,000 Pfd. mehr in der umfassenden Ru⸗ brik der Materialien zum Bauen, Ausbessern und Ausrüsten von Schiffen und zur Ausdehnung der Dampfwerkstätten und sonstigen Maschinerieen. Die Regierung ist also darauf bedacht, das Ma⸗ terial der Kriegsflotte zu verstärken und Alles vorzubereiten, um

im Nothfalle die Productionskraft ihrer Kriegs⸗Etablissements noch höher steigern zu können, während sie einen Theil der Bemannur verabschiedet. 8 1A1X4AX“;

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Frankreich. Paris, 17. Februar. Durch Kaiserliche De⸗ krete vom 10. d. ist Vice⸗Admiral Charner, Ober⸗ Kommandant der China⸗Expeditions⸗Flotte, zum Großkreuz und der Linienschiffs⸗ Capitain Bourgeois, welcher die Kanonenboot⸗Flotille in China kommandirt, zum Commandeur der Ehrenlegion ernannt; auch find noch mehrere andere Offiziere und Mannschaften von der Flotte dekorirt worden.

Eine im „Moniteur“ publizirte Verfuͤgung des Finanzministers klassifzzirt, der inneren Schifffahrtszölle halber, die Metalle als nicht bearbeitete und bearbeitete. Rob im Stüsck gewebte Baum⸗ wollenzeuge, welche in Frankreich zur Wiederausfuhr bedruckt wer⸗ den sollen, köͤnnen, lant Kaiserlichem Dekret vom 13. d., einstweilen zollfrei nach Maßgabe des Art. 5 des Gesetzes vom 5. Juli 1836 in Frankreich eingeführt werden. 8

Im Seealpen⸗Depaxrtement (Nizza) ist der Generalrath zum ersten Male versammelt und hat bei dieser Gelegenheit eine

Adresse an den Kaiser gerichtet, welche der „Moniteur“ heute ver⸗ öͤffentlicht. „Frei sich selbst überlassene Völker“, heißt es darin, „haben einen bewundernswertben Instinkt für ihr wahres Interesse. Frankreich und Napolcon! Diese zwei Worte fassen in sich die klarschauende Achtung vor der Religion, die Ordnung ohne Druck, die Freiheit ohne Willkür, die allmälige Entfaltung der groß n. Grundsätze ron 1789, die sittliche und leibliche Hebung aller Klassen, in Einem Wort: die wohlthätigsten und bildendsten Tendenzen.“ Auch die Bezirksräthe von Nizza und Puget⸗Theniers haben dem Kaiser Adressen geschickt.

Der General⸗Secretair der Seine⸗Präfektur, der Präfektenrang hat, ist zum Staatsrath ernannt.

Die seit einigen Tagen mit Spannung erwartete Laguerronnisre⸗ sche V roschüre ist erschienen und trägt den Titel: „Frankreich, Rom und Italien.“ In einem kurzen Vorwort giebt der Verfasser den Zweck an, der ihm bei dieser Arbeit vorgeschwebt hat. „Es ist von hohem In⸗ tevesse sagt er daß das Land vollständig aufgeklärt sei, ehe die De⸗ batten im Senat und im gesetzgebenden Körper eröffnet werden.“ Die Broschüre selbst umfaßt 14 Abschnitte auf 61 Seiten, und hat im Allge⸗ meinen den Charakter einer historischen Darlegung der Stellung, welche der Kaiser seit seiner Ernennung zum Praͤsidenten der Republik der Kirche gegenüber sters einhielt, so wie der Beziehungen, in welchen während dieser gan⸗ zen Zeit bis auf den heutigen Tag die französische Politik zum römischen Stuhl stand. Es wird eine Schilderung der fortwährenden Bemühungen Frank⸗ reichs um die Erhaltung und Kraͤftigung des päpstlichen Ansehens, gege⸗ ben, so wie der vielfachen Dienste, die es, trotz allen Widerstrebens der römischen Kurie, der Sache des heiligen Vaters geleistet, und ausgeführt, daß der Papst sich blindlings von den Einflüssen beherrschen ließ, welche die Re⸗ ligion als Deckmantel für ihre politischen Zwecke ausbeuteten, während es jeden Nath und jeden Vorschlag verschmähte, die darauf ausgingen, das Papstthum mit der neuen Ordnung der Dinge zu versöhnen und von seiner weltlichen Herrschaft zu retten, was je im Drange der sich gestal⸗ tenden Thatsachen noch zu retten war. Der eigentliche Gegner, welchen Herr von Laguerronniere so gewaltig angreift, ist nicht der Papst, vor dessen Persönlichkeit und kirchlicher Stellung er die größte Ehrerbietung an den Tag zu legen beflissen ist, sondern die ultramontane legitimistische

Herr Merruau,

ten Aufschluß über die eventuelle Lösung der römischen Frage an⸗ belangt, so fehlt der Darlegung des Sachverhaltes die entsprechende Konklusion. Es heißt im letzten Abschnitt der Broschüxre, der in kurzen Umrissen ein Bild der gegenwärtigen Lage entwirft: 1 „Ist denn wohl das Uebel unheilbar? Wir denken es nicht. Man kann heutzutage in Rom wie in Frankreich darüber urtheilen, daß die stalienische Frage kein unvorhergesehener Unglücksfall ist, wie man vor

lisation und der europäischen Orbnung. Es fand nur seinen Allat der Geschichte; es hat ihn fortan in der aktiben Politik 84 8 8122 plomatie der Nationen errungen.....

„Aber, wenn Italien befreit ist, so ist es noch nicht konstituirt, und das Hinderniß seiner Organisation ist Rom. So lange der unselige An⸗ tagonismus dauert, den man zwischen durch ihre Einigung so bielen In⸗ teressen entsprechenden Kräften geschaffen hat, befinden sich Italien und das weltliche Papstthum nicht in den Bedingungen des Gleichgewichts. Sie mögen sich einigen und es wird aus dieser Allianz ihre gemein⸗ schaftliche Groͤße hervorgehen. Es ist eben so schwer, Italien ohne den Papst, als den Papst ohne Italien zu begreifen. Sie sind durch Ueber⸗ lieferung, durch Geschichte, durch die allgemeine Ehrfurcht der katholi⸗ schen Völker vor dem Kirchen⸗Oberhaupte an einander gebunden. Als der Kaiser mit Oesterreich Verpflichtungen einging, war es seine Absicht, dieses kostbare Band wieder anzuknüpfen. An dem Tage, an welchem dieser große Gedanke sich verwirklichen wird, werden wir das Papstthum in der modernen Gesellschaft wieder eine seines Ursprungs und seiner Autonomie würdige Autorität wiedererlangen sehen. Wir werden sehen, daß Italien zu der politischen Gewalt seiner Unabhängigkeit noch die moralische Gewalt einer ganz ausnahmsweisen Situation hinzufügt, die es zum Paterlande einer bis zu den äußersten Grenzen der Erde sich erstreckenden geistlichen Souverainetät macht. inst⸗ weilen und trotz alles Vorgefallenen, troß so vieler der großmüthi⸗ gen Intervention Frankreichs entgegengesetzter Weigerungen, troß so vieler

und nach dem Kriege glaubte. Italien ist ein großes Interesse der Civi⸗ 8 1 8

seine Hingebung nicht ermüͤdender Ungerechtigkeiten, wird der Kaiser wir sind davon überzeugt sein Schwert in Rom lassen, um die Sicher⸗ heit des heiligen Vaters zu schützen. Seiner doppelten Pflicht eines durch . den nationalen Willen erwählten Herrschers und des ältesten Sohnes der Kirche getreu, kann er weder Italien dem römischen Hofe aufopfern, noch das Papstthum der Revolution preisgeben. Unbeweglich wie das Ge⸗ wissen und das Recht eines großen Volkes wird er geduldig die nahe Stunde abwarten, wo die päpstliche Regierung, endlich enttäuscht über die gefährlichen Verbündeten, welche ihr ihre Unterstützung aufgenöthigt haben, swischen Heoen, ne. Fülss gethan haben, um sie zu Grunde zu rich⸗ en, un enen, welche es gethan haben, u unter⸗ Fven ee henen gethan h um sie zu retten, zu unter

Ein Bericht des Generals Monta uban über seinen Aus⸗ flug nach Japan wird heute vom „Moniteur“ mitgetheilt. Der General hatte Tientsin am 22. November verlassen und sich direkt nach Chefu begeben, wo ein Militairposten von 250 Mann die Ver⸗ mittelung zwischen Tientsin und Schanghai bildete. Da bis Nanga⸗ saki nur 48 Stunden, so ward beschlossen, mit dem Dampf⸗Aviso „Forbin“ dorthin zu fahren. Ehe man auf die Rhede von Nangasaki kommt, muß man durch einen Bosporus, dessen beide Ufer mit Forts besetzt sind. Nach viertägigem Aufenthalte in Nangasaki, wo nur zwei französische Handelsleute sind, da der ausländische Handel fast nur von Holländern und Nussen besorgt wird, begab sich Mon⸗ tauban, da er nicht nach Veddo gehen konnte, durchs Binnenmeer, dessen wundervpolle Umgebung er nicht genug rühmen kann, nach Ozaka, welches er in drei Tagen erreichte, da man nur am Tage, zehn bis zwölf Knoten die Stunde, fuhr. Die Erlaubniß, ans Land zu kommen, erhielt er indessen nicht und mußte nach Nanga⸗ 8 b.““ von wo er am 16. Dezember in Schanghai eintraf.

„Der Pattersonsche Prozeß ist heute durch folgendes rich⸗ terliche Erkenntniß entschieden worden: „In Erwaägung, daß durch zwei Entscheidungen des Kaiserlichen Familienrathes sowohl die Frage über die Gültigkeit der Ehe, als die über den guten Glauben, in welchem die Ehe geschlossen worden, erledigt sind, muß der Gerichtshof, ohne die anderen Fragen weiter zu berück⸗ sichtigen, den Antrag des Herrn Jerome Bonaparte und der Frau Patterson vollständig⸗ abweisen.“

Italien. Mailand, 11. Februar. Heute 1 Uhr Nachmittags langte König Victor Emanuel von Turin hier an. Die Fenster und Balkone der Straßen, die er durchzog, waren mit dreifarbigen Fahnen und mit Teppichen geschmückt, und in den Straßen wogte eine dichte Menschenmenge. Der Wagen, in dem der König fuhr, so wie die beiden seines Gefolges, waren gedeckt. Er begab sich direkt in die Burg. Die hiesige Garnison und die Nationalgarde waren zu seinem Empfang ausgerückt.

Turin, 14. Februar. Die „Gazzetta di Torino“ von heute bringt eine, wie sie glaubt, exakte Zusammenstellung der Parlamentswahlen nach ihren politischen Färbungen. Die. Zahl sämmtlicher Wahlkollegien des neuen Königreichs ist 443; von diesen sind aber nur 417 bekannt. In Ober⸗ und Mittelitalien sind 255 Wahlkollegien; Deputirte sind es jedoch nur 254, weil die Wahl in Poggio⸗Mirteto in Umbrien nicht statthaben konnte. Diese können klasfifizirt werden wie folgt: äußerste Linke 5, Linke 15 Tiers parti 21, Ministeriell 213. In Unteritalien sind 188 Wahl⸗ kollegien, von diesen sind nur 163 bekannt; die 25 unbekannten Wahlen fallen auf die Insel Sicilien. Diese 163 vertheilen sich wie folgt: Autonomisten 6, Linke 26, Ungewisse 11, Ministeriell 120. Stellt man diese Resultate zusammen, so ergiebt sich das Gesammtresultat von: Ungewisse 11, vereinigte Opposition 73,

Ministeriell 333. Neapel. Der Prinz von Carignan ist seit dem 16. Februar Abends wieder in Neapel, nachdem er als Schlußscene

des Drama'’s von Gaeta die kriegsgefangenen Vertheidiger der