1861 / 161 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Abgereist: Se. Excellenz der Minister für die landwirth⸗ Fuf. Regt. Nr. 23, allen f it Aussicht auf 8 2 . 2 h-⸗ Inf. Regt. Nr. 23, allen sieben mit Aussich ivil⸗Versorgun⸗ schaftlichen Angelegenheiten Graf Pückler in die Provinz Schlesien 111.—

Personal-Veränderungen in der Armer.

Offiziere, Portepee⸗Fähnriche ꝛc. A. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Den 23. Juni.

Frhr. Roth v. Schreckenstein, Rittmstr. vom 2. Westf. Hus. 8 Regt. Nr. 11, auf ein Jahr z. Dienstl. beim Stabe der 16. Div. kom⸗ mandirt. van den Boogart, Hengstenberg, Port. Fähnrs. von

der Westfäl. Art. Brig. Nr. 7, ersterer zur Magdeb. Art. Brig. Nr. 4,

letzterer zur Brandenb. Art. Brig. Nr. 3 versetzt.

Sen 28 n. v. Schlemüller, Gen. Lt. und Commdr. der Garde⸗Kav. Div., unter Entbindung von diesem Verhältniß zum General⸗Adjutanten

Sr. Majestät des Königs, so wie zum Insp. der Garde⸗Kavallerie und der Militair⸗Reitschule ernannt; wobei Se. Majestät Sich vor⸗ behalten haben, ihn bei vorkommenden Veranlassungen mit der Inspection

einzelner Theile der Kav. der Armee speziell zu beauftragen. b

Oberst und Abth. Chef im großen Generalstabe, zum Commdr

detten⸗Corps ernannt. Prinz Karl von Preußen K. H., General⸗Feldzeugmstr. und Chef der Art. zc., à la suite des 1. Garde⸗Regts. z. F. gestellt. v. Lübbe, Sec. Lt. vom Garde⸗Hus. Regt., in das Magdeb. Hus. Regt. Nr. 10 versetzt.

1ö1ö1ö1“ Den 27. Juni.

„Sec. Lt. vom 1. Aufg. des 2. Bats. 2. Magd. Regts. Nr. 27,

v. Kummer, Sec. Lt. vom 1. Aufg. des 3. Bats. 2. Mag⸗

Nr. 27, als Sec. Lt., beide im 4. Magdeb. Inf. Regt.

Lillems, Sec. Lt. vom 1. Aufg. des 2. Bats. 3. Nhein. Regts.

„als Sec. Lt. im 7. Rhein. Inf. Regt. Nr. 69, Müller, Sec.

Lt. vom 1. Aufg. des 2. Bats. 3. Niederschl. Regts. Nr. 10 und kom⸗ mandirt in einer etatsm. Stelle des Train⸗Bats. VI. Armee⸗Corps, als Sec. Lt. im Train⸗Bat. V. Armee⸗Corps, Maaßen, Sec. Lt. vom 1. Aufg. des 1. Bats. 1. Rhein. Regts. Nr. 25 und kommandirt in einer etatsm Stelle des Train⸗Bats. VIII. Armee⸗Corps, als Sec. Lt. im Train⸗Bat. VII. Armee⸗Corps, Runkel, Sec. Lt. vom Train 1. Aufg. des 1. Bats. 3. Rhein. Regts. Nr. 29 und kommandirt in einer etatsm. Stelle des Train⸗Bats. VIII. Armee⸗Corps, als Sec. Lt. im Train⸗Bat. VIII. Armee⸗ Corps angestellt. v“

Abschiedsbewilligungen e. 2 v. Rosenberg, Gen. Maj. und Commdr. des Kadetten⸗Corps, mit

Pension der Abschied bewilligt. Sineck, Hauptm. von der Armee bisher Direktor des lith. Instituts, als Major mit der Ing. Unif. und Pens der Abschied bewilligt. 8

Militair⸗Beamte. Den 292 JFuniz Dr. Wollenbaupt, Stabs⸗ und Bats. Arzt vom Füs. Bat. des

2. Pos. Inf. Regts. Nr. 19, zum Oberstabs⸗ und Regts.⸗Arzt des Schles

Ulanen⸗Regts. Nr. 2, mit Hauptms. Rang, Dr. Bong, Assistenzarzt vom

4. Garde⸗Regt. z. F., zum Stabs⸗ u. Bats. Arzt des Füs. Bats. des 4.

Garde⸗Regts. z. F., Dr. Heck, Assistenzarzt vom Ostpreuß. Ulanen Regt.

Nr. 8, zum Stabs⸗ und Bats. Arzt des 2. Bats. Niederrhein. Füs. Regts.

Nr. 39 ernannt. Dr. Boettcher, Dr. Roth, Oberärzte im med. chir.

Friedrich Wilhelms⸗Institut, zu Stabsärzten ernannt. Dr. Leviseur Unterarzt im Neumärk. Drag. Regt. Nr. 3, Dr. Thumann, Unterarzt im Ostpreuß. Kür. Regt. Nr. 3, Dr. Hahn, Unterarzt im 7. Brandenb. Inf. Regt. Nr. 60 3 Dr. Dahn, Unterarzt in der Rhein. Art. Brig.

Nr. 8, Dr. Braus, Unterarzt im Westfäl. Pionier⸗Bataillon Nr. 7 Dr. Horn, Unter⸗Arzt im Westfäl. Füs. Regt. Nr. 37, Dr. Müller, Unter⸗Arzt im Leib⸗Gren. (1. Brandenb.) Regt. Nr. 8. Dr. Mein ert, Unter⸗Arzt im 1. Westpr. Gren. Regt. Nr. 6, Dr. Dockhorn, Unter⸗ Arzt im 1. Niederschl. Inf. Regt. Nr. 46, Dr. Richter, Unter⸗Arzt im 1. Rhein. Inf. Regt. Nr. 25, Dr. Fraentzel, Unter⸗Arzt im Westfäl. Füs. Regt. Nr. 37, Dr. Kühne, Unter⸗Arzt im Schles. Füs. Regt. Nr. 38, Dr. Blumensath, Unter⸗Arzt im 1. Leib⸗Hus. Regt. Nr. 1 Dr. de Grousilliers, Unter⸗Arzt im Rheinischen Ulanen⸗Regiment Nr. 7* Dr. Getsel, Unter⸗Arzt in der OÖstpreußischen Artillerié⸗Bri⸗ 8 Dr. Vogeler, Unter⸗Arzt im 6. Westfälischen Inf. Regt. er. Dr. Rudolphi, Unterarzt im Kadettenhause zu Potsdam Dr. Landsberg, Unterarzt in der Ostpr. Art. Brig. Nr. 1, Dr. Ma rkull Unterarzt im 2. Ostpr. Gren. Negt. Nr. 3, Dr. Ulmer, Unterarzt im 7. Pomm. Inf. Regt. Nr. 54, Dr. Thilo, Unterarzt im 1. Oberschles. Fuf. Regt. Nr. 22, Pr. Schweitzer, Unterarzt im Niederrhein. Füs.

8. 39, zu Assistenz⸗Aerzten ernannt. 8 Reserbe⸗Verhältniß befindlichen prakt. Aerzten und

zten: Dr. Fewson vom 4. Ostpr. Landw. Regt. Nr. 5, Dr. Gus⸗ serow, Dr. Lucae, Dr. Wagner, Dr. Aron, Dr. Rothmann Dr. Straßmann vom 3. Brandenb. Landw. Regt. Nr. 20, Dr. Linde⸗ mann vom 1. Thür. Landw. Regt. Nr. 31, Dr. Sachs vom 2. Niederschl Regt. Nr. 7, Dr Caro vom 3. Niederschl. Landw. Regt. Nr. 10, 4 Bremme vom 3. Westf. Landw. Regt. Nr. 16, Dr. Klein von dems. egt., Dr. Broicher vom 2. Rhein. Landw. Regt. Nr. 28, der Char als Assistenzarzt verliehen. Bechert, Assistenzarzt v der C 88 Brigade, Kühne, Assistenzarzt vom 3. 6 8 Hohnfeld, Assistenzarzt v 3. Ostpreußis dähahe Ugg 1I stenzarzt vom 3. Ostpreußischen Grenadier⸗Regt. Nr. 4 Sfss2 ve Affistenzarzt von der Brandenb. Artillerie⸗ Brigade Nr. 3, 4 el, Assistenzarzt von ders. Brig., Dr. Bosse, Assistenzarzt von der

(Wendland, Assistenzarzt vom 2. Ostpr. Gren. Regt. Nr. 3, Ke Assistenzarzt vom Magdeb. Pion. Hoftan. 4, Fbesbs . 4. Westf. Inf. Regt. Nr. 17, sämmtlichen zehn mit Pension der Abschied bewilligt. Dr. Vossius, Assistenzarzt vom 4. Pomm. Landw Regt Ar. 21. Dr. Steinbrück, Dr. Diesterweg, Dr. Wagener Dr. Leubuscher . Dr. Ziemßen, Assistenzärzte vom 3. Brandenb. Landw. Regt. Nr. 20, Dr. Preuß, Assistenzarzt vom 3. Niedersch. Landw. Regt. Nr. 10, Dr. Klein, Assistenzarzt v. 1. Oberschl. Landw. Ngt. Nr. 22, Dr. Schae⸗ fer, Dr. Schmitz, Assistenzärzte vom 2. Rhein. Landw. Rgt. Nr. 28 „Dr. Haener, Assistenzarzt vom 2. Thür. Landw. Rgt. Nr. 32 allen eilf wegen zurückgelegten landwehrpflichtigen Alters, Dr. Liebert, Assistenz⸗ arzt vom 3. Brandenb. Landw. Regt. Nr. 20, diesem wegen zurückgelegter gesetzlicher Dienstzeit, sämmtlich der Abschied bewilligt

3 ps i f a““

der im Laufe des Monats Juni d. J. bei dem militair⸗

ärztlichen Personal eingetretenen Veränderungen.

6„9 1u. 8 2 8 I1. Durch Verfügung des Herrn Kriegs⸗ und Marine⸗ Ministers Excellenz.

EEEEECCq6q Dr. Brunzlow, Stabsarzt vom 2. Bat. des Rhein. Füs. Regts 89 zum 2. Bat. 3. hein. Füs. Regts,

estf. Inf. Regts. Nr. 16 versetzt. Durch Verfügung des Chefs des Militair⸗Medizinal⸗ wesens. 1 ö““ Den 2. Junt 8 8 ; 7 1 1 8 8 9 8 Dr. Cohn, zeitheriger freiwilliger Arzt, beim: Nr. 14 als Unterarzt angestellt. vvbWbTT“ DPen 6. Juni. GGT nterarzt des Kaiser Alexander Garde⸗Gr rützki, terarz L Alex Garde⸗Gren. 8 Nr. 1, zum 2. Westph. Inf. Regt. Nr. 15 versetzt. DG h VD1“

r. Scholl, Assistenzarzt vom Pomm. Hus. Re zlüchersche Huf zarzt d Hus. Regt. (Blüchersche Hu Nr. 5, zum 4. Garde⸗Gren. Regt. versetzt. b hersche Hus.)

Den 20. Juni

Dr. Uhlenbroek, zeitheriger freiwilli bei

, zeitheriger freiwilliger Arzt, bei der Westphäa 8 . 8 8 7 8 8 8 88 6 0 Art. Brig. Nr. 7 als Unterarzt angestellt.

Den 21. Juni⸗ 8 Die Assistenzärzte; Dr. WGrde Regt. .F zur iad Art. Brig. Nr. 4, Dr. Peters vom 6. Pomm. Inf. Re Nr. 49, zum Hohenzoll. Füs. Regt. Nr. 40 versetzt. 1“ IE 1 Gretse nterarzt von der Ostpr. Brig rine verseßt . 3 stpr. Art. Brig.

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Hen t Ger Stobbe, Assistenzarzt von der Ostpreuß. Art. Brig. Nr. 1 88 Ven Smegung. Le6 Königlichen General⸗Kommandos in das Beur laubten⸗Verhältniß zurückgetreten. DBen 26. Juni

„Bir 8 1 8 1“ Dr. Birawer, Assistenzarzt des 2. Schles. Hus. Regts. Nr. 6

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entlassen.

2 8 7 8 0 t vom Ge rde⸗Pi ¹ B . 1 2 S 2 5 s

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Den 9. Iutz⸗ ““

8 b Assistenzart vom 3. Bat. 2. Niederschles. Landwehr⸗ 1— 1 zum 1. Niederschles. Landw. Regts. Nr. 6 versetzt Ir. D dnn, Affistenzaagaa 4. Rhein. L. v. Regts. Töö“ ssistenzarz Zat. 4. Rhein. Landw. Negts. u“ Deyn g Funt. 8 Dr. Finkenstein, Assistenzarzt vom 1. Bat. 3 Regts. Nr. 10, entlassen. I11“ 8 -. Gumprecht, Assistenzarzt vom 3. Bat. 1. Pomm. Landw: Dr. ht, stenza om 3. Bat. 1. P. .Landw:. 1 Nr. 2, zum 1. Bat. 3. Niederschl. Landw. Regts. Nr. 10 versetzt 8 Den 23. Juni 8 etg.e 8

Dr. Meulen bergh vom 1. Bat. 1. Rhei 2 5 ergh b. .Bat. 1. Rhein. Landw. Ngts. Nr. 25. zum 3. Bat. 4. Westf. Landw. Regts. Nr. 17., De. Mostetts * zum 81 Bat. 4. Westf. Landw. Negts. Nr. 17 versetzt. Rost Assistenz⸗ Arzt vom 2. Bat. 4. Rhein. Landw. Regts. Nr. 30 entlassen b hb Den 2 9, Ihni 8 ie Assistenz⸗Aerzte: r. Finsch, vom 3. Bat. 1. Thüring. Landw. Regts. Nr.: 8 b 18 . w gG. La . 9. r. 3 3 2 Bat. 2. Thüring. Landw. Regts. Nr. 32, Dr. v. esehrc gr. 85 3. Niederschles. Landw. Regts. Nr. 10, zum 3. Bat. 2. Posen⸗ schen Landw. Regts. Nr. 19, Dr. Alker vom 3. Bat. 1. Oberschles Landw. Regts. Nr. 22, zum 1. Bat. . Regt nnc 9.

Den 14. Juni. r† 8 9 , 8 Unterarzt der Garde⸗Indaliden⸗Compagnie, gestorber

Militair⸗Beamte.

Durch Verfügung des Kriegs⸗Ministeriumks. Den 29. Juni.

Magdb. Art. Brig. Nr. 4, Dr. Seidel, Assistenzarzt vom 2. Oberschles.

Schwietzer, Rechnungsrath, Geh. exped. Secretair, von der Sn.

tendantur des VIII. zu der Intendantur des IV. Armee⸗Corps versetzt.

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Nichtamt whes

v7. Berlin, 5. Juli. Ihre Majestät die Königin hat gegenwärtig in Baden Ihre durch ungünstige Witte⸗ rung bis jetzt verzögerte Kur begonnen, welche, wie alljährig, durch ländliche Ruhe begünstigt wird. Allerhöchst dieselbe empfing und erwiderte den Besuch Ihrer Kaiserlichen Hoheit der⸗ Großfürstin Helene von Rußland. 1“ ““

Der Großherzogliche Hof ist im dortigen Residenzschlosse zum Sommeraufenthalte L111414“* 1

Hessen. Da rmstadt, 4. Teli, In ber letzten Sitzung der jetzt vertagten Stände überreichte das Ministerium das allgemeine deutsche Handelsgesetzbuch nebst dem Entwurf eines Einführungs⸗ 5. Juli. Der Großherzog befinden sich nach dem Bulletin in entschiedener Reconvalescenz. 18

Frankfurt, 4. Juli. In der heutigen Bundestagssitzung trat der Geh. Rath Rob. von Mohl als Großherzoglich ba discher Bundestagsgesandte ein, und Herr von Marschall, der seit⸗ herige Gesandte verabschiedete sich schriftlich. Alsdann brachte der badische Gesandte den erwähnten motivirten Antrag bezüglich der kurhessischen Verfassung ein.

Nassau. Ems, 3. Juli. Se. Königliche Hoheit der Prinz Georg von Preußen ist gestern hier eingetroffen und wie gewöhn⸗ lich im herrschaftlichen Kurhause abgestiegen; Abends wurde dem— selben von der Kurmusik, dem Musikchor des 1. nassauuischen Infanterie⸗Regiments, eine Serenade gebracht.

Baden. Karlsruhe, 4. Juli. Der Großherzog und die Groͤßherzogin, so wie der Erbgroßherzog haben sich heute Abend mit dem Eilzuge nach Baden begeben. Höchstdieselben gedenken dort einige Wochen zu verweilen; der Großherzog wird jedoch zur Erledigung der Geschäfte von Zeit zu Zeit hierher zurück— kehren. (K. Z.)

Württemberg. Stuttgart, 3. Juli. In der Ersten Kammer bewillkommte zuerst der Präsident, Graf Rechberg, die Mitglieder und theilte mit, daß seit der letzten Session ein Mit⸗ glied, der Fürst von Waldburg⸗Zeil⸗Wurzach, gestorben sei. Staatsminister von Gärtner sei durch eine ernste Krankheit, Frhr. von Holtzschuer wegen hoben Alters und Gebrechlichkeit abge⸗ halten, den Sitzungen anzuwohnen. Der Fuürst von Waldburg⸗ Zeil⸗Trauchburg, der schon seit 1850 nicht mehr in der Kammer erschienen, hat seinen Sohn, den Erbgrafen Wilhelm von Wald⸗ burg⸗Zeil⸗Trauchburg, bevollmächtigt, ihn in der Kammer zu ver⸗ reten. Er wurde eingeführt und beeidigt.

Die österreichischen Viertelsgulden, die neuen geringhaltigen österreichischen Sechser, so wie die neuen minderwerthen Zwei⸗ franken⸗, Einfranken⸗ und Halbfrankenstücke der Schweiz dürfen bei en Kassenämtern des Staats nicht angenommen werden.

Bayern. München, 4. Juli. König Ludwig ist von Wien urück am Montag Abend im besten Wohlsein in Berchtesgaten ingetroffen. Er wird bis Anfang des nächsten Monats daselbst verweilen und sich hierauf auf einige Zeit nach Leopoldskron bei Salsburg begeben. b

Hesterreich. Wien, 5. Juli Die Inthronisirung des Fürstbischofs und die gleichzeitige Feier des Vigiliusfestes hat nach der „Gazetta di Trento“ am 26. Juni in Trient unter einem un⸗ geheuren Menschenandrange, namentlich aus den deutschen Antheilen der Dioücese stattgefunden. An dem feierlichen Einzuge im Dome nahmen nahezu 500 Kleriker und Priester Theil. Alle Straßen, urch welche der Zug ging, waren festlich geschmückt, die Kirchen von St. Pietro und St. Maria Maggiore sinnreich dekorirt, der ehrwuürdige Dom in seinem Innern mit Drapperien und Festons auf das Prachtvollste ausgestattet. 8

Pesth, 4. Juli. Die Annahme der ursprünglichen Adresse mit bedeutender Majorität ist wahrscheinlich. Morgen findet eine Vorbesprechung der Abgeordneten in einer geheimen Sitzung statt. Der Eindruck der Antwort des Kaisers an die Deputation des Herrenhauses ist ein sehr bedeutender.

Die Gereiztheit, die im Parlamente über das König liche Reskript herrschte, beginnt der ruhigen Ueberlegung zu weichen. Das Oberhaus, so scheint es, will diesmal mit gutem Beispiel vorangehen. Die Magnaten sollen sich in ihren drei Klubs ein— stimmig füͤr die wortgetreue Annahme des ursprünglichen Deakschen Entwurfs erklärt haben. Im Unterhause dagegen will man „Form⸗ fehler“ im Kaiserlichen Reskripte herausgefunden haben, und zwar bei der Stelle vom „Erbrecht.“ Es hat den Anschein, als wolle die Majorität sich für den Beschluß aussprechen, von der Adresse weder den Titel, noch die in Wien beanstandeten Punkte 42, 43 44 abzuändern. Während der geheimen, so wie waͤhrend der offe⸗ nen Sitzung hatte Deak in der Vorhalle des Saales Platz genom⸗ men und verließ, ohne den Saal zu betreten, beim Schluß der Sitzung das Haus.

Arad, 4. Juli. Sämmtliche Spiritusfabriken haben ihre Steuerrüͤckstände theils im Baaren, theils in Wechseln entrichtet; die Executionsmannschaft ist bereits zuruͤckgezogen. Die Nachricht vo⸗

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den Vorgängen im Reichsrathe, besonders die Antwort des Kaisers

an die Deputation des Herrenhauses, hat hier große Sensation hervorgebracht.

Schweiz. Bern, 3. Juli. Der Staänderath bewilligte 100,000 Frs. für das Zustandebringen eines Handelsvertrages mit Japan und eine event. Gesandtschaft dahm. .—

Niederlande. Haag, 4. Juli. . blühende Zustan unserer Finanzen erlaubt es der Regierung, der Zweiten Kammer einen Gesetzentwurf über abermalige Einziehung von drei Mil⸗ lionen Fl. Staatsschulden vorzulegen. In den Erläuterungen sagt dieselbe, daß bei einem gewöhnlichen Verlaufe der Dinge Aussicht vorhanden sei, nach einem Zeitraume von acht Jahren die Sklaven⸗ Emancipation in Westindien vollendet, die Wasserstraßen nach der See verbessert, die Eisenbahnen gebaut und die Durchstechung von Holland vollbracht zu haben und dennoch einen Ueberschuß von acht Millionen im Staatsschatze zu behalten. Ferner hat die Re⸗ gierung der Kammer ein außergewöhnliches Budget über die Staats⸗Eisenbahnen vorgelegt, und zwar für 1860 über eine und für 1861 über zehn Millionen. Es werden davon zuerst in An⸗ griff genommen: die Linie von Arnhem nach Zütphen, von Har⸗ lingen nach Leeuwarden, von Breda nach Tilburg, von Mastricht nach Roermonde, von Roosendaal nach Bergen op Zoom und Woensdrecht, von Utrecht nach Kuilenburg, von Breda nach dem Moerdyk, und von dem Nieuwen Diep nach Alkmaar. (K. Z.)

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Großbritannien und Irland. London, 4. Juli. Der Kronprinz und die Kronprinzessin von Preußen waren gestern zur Gräfin von Neuilly (Wittwe Louis Philippes) nach Claremont gefahren, begaben sich von dort nach Hampton Court und waren am Abend wieder in der Stadt zur Tafel bei der Königin, zu der Lord Palmerston, Lord Clarendon und Lord Malmesbury geladen waren. Vorgestern empfingen Ihre Königlichen Hoheiten Besuche vom Herzog von Nemours. Heute Nachmittag siedeln sie mit der übrigen Köͤniglichen Familie nach Osborne uüͤber. Die Aus⸗ wanderung nach Amerika droht gänzlich in Stockung zu gerathen, was angesichts dor dortigen Wirren nur zu begreiflich ist. Im Verhältniß zum vorigen Jahre hat die Zahl der aus England Ausgewanderten während des abgelaufenen Halbjahrs um 10,327 abgenommen. Viele Emigranten, die daselbst keine Beschäͤftigung finden können und eine gewaltsame Einstellung in das Heer fürch⸗ ten, kehren nach Europa zurück.

Bereits haben sich 6000 englische Aussteller um Räumlichkeiten gemeldet (im Jahre 1851 gab es deren 8000), und sind ihre For⸗ derungen so groß, daß sie sich mit dem vierten Theile des Ge— wünschten werden begnuͤgen müssen. Belgien forderte für sich dop velt so viel Raum, als ihm eingeräumt werden kann; die anderen Staaten haben ihre Wünsche noch nicht bekannt gemacht.

In der Unterhaus⸗Sitzung vom 3. Juli ging nach vierstündiger Berathung die auf die Parlaments⸗Wahlen für die Universitäten Oxford und Cambridge bezügliche Bill durchs Comité. Dieselbe führt an Stelle der bisher üblichen mündlichen Stimmabgabe die durch Stimmzettel ein und erspart so den nicht an Ort und Stelle ansässigen stimmberechtigten Mitgliedern der beiden Universitäten, die bisher, wenn sie von ihrem Stimmrechte Gebrauch machen wollten, nach Oxford oder Cambridge reisen mußten, Zeit und Geld. In vielen Fällen kommt natürlich die Geld⸗ ersparniß nicht dem Wähler, sondern dem Kandidaten zu Gute, der bisher die Reisekosten für jenen bestritt. Von einer geheimen Abstimmung ist dabei natürlich nicht die Rede. Der Wähler zeigt ganz einfach mit Unter⸗ zeichnung seines Namens in einem beglaubigten Schreiben an den Vice⸗ Kanzler an, wem er seine Stimme giebt.

Frankreich. Paris, 4. Juli. Der Kaiser ist heute Mor gens um 9 ½ Uhr nach Vichy abgereist. Die Kaiserin gab ihm das Geleite bis zum Bahnhof. Im Gefolge des Kaisers befanden sich der Bischof von Adras, erster Almosenier; die Generale du Beville und Fleury und Herr Mocquard. Graf Arese begiebt sich eben⸗ falls nach Vichy.

Der bekannte General⸗Konsul des Königs von Neapel in Bor⸗ deaux, Herr E. Meyer, welcher schon zue verschiedenen Malen gegen die Usurpirung der Staaten seines Herrn protestirte, hat bei Ge⸗ egenheit der Anerkennung des Königreiches Italien eine neue Pro⸗ testation erlassen, worin er die treuen Unterthanen Sr. Maj. d Königs beider Sicilien, welche sein General⸗Konsulat bewohnen, d sich von Bayonne bis Dünkirchen erstreckt, oder welche sich in dem⸗ selben auf der Durchreise befinden, benachrichtigt, daß er in Folg der Anerkennung des Königs von Italien, welcher sich verräthe rischer Weise und gegen den natiöonalen Willen der Staaten d Königs Franz II. bemächtigt babe, aufhöre, die Functionen zu ver sehen, welche Se. Majestät geruht. ihm zu übertragen. 8

In der Rede, welche Graf Walewski gestern bei der Preis⸗ vertheilung gehalten und der „Moniteur“ heute vollstäͤndig mit⸗ theilt, lesen wir: „Die Kunst⸗Ausstellungen, welche Frankreich ver⸗ anstaltet, sind nicht französisch, sie sind universell. Paris ist der Weltmittelpunkt der Kunst. Frankreich ist der Erbe⸗ und Nachfol⸗ ger der großen Voͤlker des klassischen Alterthums, der Griechen durch den Ruhm seines Theaters und der Römer durch seine

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