1861 / 225 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Gesetzentwuͤrfe vorgelegt werden, über die Aufhebung des vom Staate bisher ausgeübten Anstellungsrechtes in der reformirten Kirche und über die Pensionen der Geistlichen. Die neue Gerichts⸗ Organisation werde erst spaͤter ins Leben treten können. Der Stand der Staats⸗Finanzen sei gut; während anderswo Anleihen gemacht würden, fahre Holland fort, seine Schuld zu amortisiren. Mit den Einkünften stehe es gut; über die Verwaltung der Kron⸗Domainen werde ein Gesetz vorgelegt werden, desgleichen ein Entwurf zu Revision des Ein⸗ und Ausfuhr⸗zolltarifs. Großbritannien und Irland.

br Bekanntmachung. Das von Ostende am. 8. d. M. Abends nach England abge⸗ 1u fertigte Packetboot ist in Folge ungünstiger Witterung so spät in EE ö“ Dover eingetroffen, daß die mit demselben beförderte Korrespondenz d ee aus Preußen nach Brasfilien mit dem von Southampton am D) auf Hypother 9. d. M. nach Brasilien abgegangenen Dampfschiffe nicht hat mit⸗ 1“ gesandt werden können, sondern bis zum Abgange der von Southampton am 9. k. M. abzufertigenden nächsten Post nach Brasilien hat zurückbleiben müssen. Derselbe Fall hat sich bereits früher wiederholt ereignet.

3) auf Schuld⸗ scheine . gegen Bürg⸗

5) bei öffent lichen Instituten und

2) auf den Regierungs⸗Bezirk. a. b.

auf städtische auf ländliche

London, 17. Sep⸗

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Königsberg W

Gumbinnen

Posen

[Bromberg

Stettin

[Cöslin 111161A1“

Potsdam (einschließ⸗ lich Berlin)

.. MagdeburgP..

Merseburg

iegnitz und

Markgrafthum Ober⸗ lausitz

Oppeln Münster Minden Arnsberg ..

Aachen.

94,106 15,793 113,015 66,009 149,259 7,500 1,126,376 91,872

1,176,505

504,095

106,214 1 01,384 2 230,267 199,373

30,072 30,302 266,704 25,964 5,798 1,000 308,382 111,304 49,580

2,405,182 348,548 449,471 302,271

263,572 36,361

117,054 432,440 3,151

8

27 10

8

165,288

64,222 18,960 33,900 200 224.500 111,698 176,1

2,226,962 678,827 1,321,581

1,223,453 12,313

36,975

899,827

201,640 b 28 835 5e; 3 1,718,210,22 79,810 24

3

3

20,753

8,454 29,11 71,536

25,937

3,475

34,

37,467

37,223 5,660

4,668

1

23,000 11,733 440,631 1,323,384 1,508,528 1,076,542 106,549 165,086 572,169 36,402

92,994¼

16,875 17 0

81]¼

15

202,177 180,226 234,640

41,649 719,309

23,060 92,032 72,719 86,010 159,075 473,085 23,103 140,220 53,232

4,050

3,653 198,369

160,622 34,363 15,150

64,650 296,363 193,142 207,746 157,709 390,669 208,012

48,395

29,079

166,111 741,952 655,513 122,396 368,743 752,033

98,040

23,244

341,427]

EEEeEeb

368,205

95,575

192,090 413,365 48,700 2,128,096 806,829 144,721

3,288,891 3,640,201 3,421,182 5,766,092 1,001,968 3,801,214 1,866,575

1,134,895 ¼

427,473 1,598,575 2,415,307 7,166,021 5,589,566

391,480 1,338,038 3,508,912

154,617

4

als zufriedenstellend bezeichnet; 1 Aüctse n der Maas geschlossen worden, man bemühe sich, den

Summa pro 1860

Nach der Haupt⸗Ueber⸗ sicht pro 1859 betru die Summe .

12,279,505

11,434,140

5,756,425

4,970,444

5,337,001

4,688,356

51,235,342

46,308,493

Mithin hat im Jahre 1860 eine Steige⸗ rung des Sparkassen⸗ verkehrs stattgefunden

und eine Verminde⸗ rung um 1

Um solche Verspätungen für die Folge zu vermeiden, wird dem betheiligten Publikum empfohlen, die zur Beförderung über England bestimmte Korrespondenz nach Brasilien so zeitig abzu⸗ senden, daß dieselbe auch bei eintretender Verzögerung in der Be⸗ förderung von Ostende bis Dover den Anschluß an die von Southampten am 9ten jeden Monats abgehende Post nach Bra⸗ silien erreicht. 1

Berlin, den 17. September 1861.

vͥV 1111““ Schmückert.

N ichtamtliches.

BPreußen. Cöln, 17. September. Die Post aus Eng⸗ land ist ausgeblieben.

Sachsen. Meiningen, 16. September. Se. Hoheit der regierende Herzog ist von Altenstein in die Residenzstadt zurückge⸗ kehrt; die Rückkehr des Erbprinzen von den preußischen Manövern am Rhein wird in den nächsten Tagen erwartet. Die gewöhnlichen Kirchengebete für eine glückliche Entbindung der Erbprinzessin haben ihren Fortgang. (L. Z.) 8 11u1X1X“X“

Frankfurt a. M., 17. September. Ihre Königliche Hoheit die Großherzogin von Baden langte in Begleitung ihres Sohnes, des Erbgroßherzogs, auf ihrer Rückreise von Pyrmont gestern Abend hier an und setzte im Laufe dieses Vormittags ihre Weiterreise nach Karlsruhe fort. (Fr. P. Z)

Oesterreich. Prag, 16. September. Das Staͤdtverord⸗ neten⸗Kollegium beschloß heute die sofortige Errichtung zweier deut⸗ scher Hauptschulen in der Altstadt und Kleinseite; außerdem die weitere Errichtung deutscher Klassen an den Pfarrschulen nach Be⸗ darf. (Vgl. 221 d. Bl. Prag.) b .

Niederlande. Haag, 16. September. Heute ist die neue Session der Generalsta aten vom Könige eröffnet wor⸗ den. Die Thronrede berührte zunächst die schwere Wassersnoth, welcher in diesem F-ühjahr viele Gegenden des Landes ausgesetzt

gewesen, und zollte nicht sowohl dem menschenfreundlichen Geiste

der Holländer selbst, als auch den in und außerhalb Europa kund gewordenen lebhaften Sympathieen Dank und Anerkennung, da sie mächtig dazu beigetragen, die Noth 89 ”“ und 5g Schaden zu repariren. Die auswärtigen Beziehungen wurden dann 1 mit Belgien sei ein Vertrag über

internationalen Verkehr mehr und mehr durch Beseitigung stören⸗ der Förmlichkeiten zu erleichtern. Armee und Flotte wur⸗ den belobt und versichert, daß die zur Landes⸗Vertheidigung be⸗ willigten Summen gewissenhaft verwendet würden; seit Bekannt⸗ machung des National⸗Miliz⸗Gesetzes beschäftigt man sich eifrig mit der Ausarbeitung eines Kommunalgarde-⸗Gesetzes. Die Lage der üͤberseeischen Besitzungen wurde sodann als im Allgemeinen günstig bezeichnet; einige Gegenden seien freilich von schwerem Unglück betroffen worden (wobei sich der innige Zusammenhang der Kolonieen mit dem Mutterlande recht klar gezeigt habe) und der Aufstand in Süd- und Ost-⸗Borneo sei noch nicht unterdrückt, aber man könne mit Vertrauen in die Zukunft schauen; für West⸗ indien werde ein Gesetz wegen Abschaffung der Sklaverei ein⸗ gebracht werden. Sodann ging der König auf die inneren Angelegenheiten über. Obschon der Stand der Werfte sich noch nicht gebessert, behaupte sich die Rhedrei doch auf ihrer Höhe. Obgleich die nordamerikanischen Händel auf den Handel im Allgemeinen ungünstig einwirkten, seien doch Import, Export und Transit fortwährend im Steigen. Die Ernte biete, mit einer ein⸗ igen Ausnahme, ziemlich gute Erfolge. Ueber die Zehntenablösung werde ein Gesetzentwurf vorgelegt werden, desgleichen einer über das Arzeneiwesen. Die Industrie⸗Ausstellung in Nord⸗Holland habe klare Beweise vom Fortschritte der Gewerbethätigkeit gegeben. Das Ele⸗ mentarschul⸗Gesetz bewähre sich, für die Mittelschulen werde nun auch ein Gesetz vorbereitet. Das Eisenbahnnetz sei jetzt so weit vorbear⸗ beitet, daß mit der Ausführung vorgegangen werden und schon im Laufe des nächsten Jahres ein beträchtlicher Theil fertig sein könne. Zur Wiederherstellung der zerstörten Deiche und zur Unterstützung der durch die Ueberschwemmung beschäͤdigten Bezirke würden außer⸗ ordentliche Ausgaben nöthig sein. Nach Maßgabe des Grund⸗ gesetzes über das Verhältnitz zwischen Kirche und Staat würden

tember. Graf Bernstorff ist nach demnächst nach Berlin begeben.

Frankreich. Paris, 16. September. Das vom Gerichts hofe im Prozeß Mireés gefällte Urtheil hat von gewisser Seite ein irrige Auslegung erfahren, welche, da sie „die öffentliche Meinun irre führen könnte“, den „Moniteur“ veranlaßt, „Sinn und Be deutung des Urtheils in ihrer Wahrheit hinzustellen“, nämlich „Der Betrug, welcher sich aus den Executionen ergab, zer faͤllt gesetzlich in zwei verschiedene Hauptpunkte: 1) ver⸗ übter Betrug, welcher alle seine Wirkungen in Betreff der Clienten hervorgebracht hat, die getäuscht, die Exec tionen als Basis für Regulirung ihrer Rechte mit der Caiss Mirès angenommen hatten, die, wenn sie dieser Regulirung zufolge Debitoren waren, bezahlt und umgekehrt, erhoben und Quittung gegeben haͤtten; 2) versuchter Betrug in Betreff der Clienten welche, obwohl sie die Execution für reell hielten, sich geweiger hatten, deren Folgen zu tragen, und welche mit der Caisse die Si⸗ tuation als Debitor oder Kreditor, welche sich für sie daraus er⸗ gab, weder feststellen noch liquidiren wollten. Beim ersten Haupt⸗ punkte hat der Gerichtshof das Urtheil bestätigt; beim zweiten hat er erklärt, daß die Thatsachen juridisch nicht die charakteristischen Elemente des Betrugs-Versuchs enthielten und das Vergehen nicht konstituirten. Er hat demnach nur letzteren Punkt un⸗ 9ch. gemacht, während er für das Uebrige den Betrug aufrecht erhielt.“

Italien. Dem Koͤnige Victor Emanuel und den Ministern Ricasoli und Cordova ist auch der Prinz von Carignan mit seinem militairischen Gefolge in der Nacht vom 13ten auf den 14. Sep⸗ tember nach Florenz gefolgt. Graf Gottlob von Moltke⸗Hvitfeldt, der den König nach Turin begleitet, hat demselben den Elephanten⸗ Orden überreicht. Am 14ten rückt auch das schöne Husaren⸗Re⸗ imeset Pejsaana, das mehrere Monate in Turin stand, nach Flo⸗ renz ab.

Der „Corriere Mercantile“, der die Annahme der nordameri⸗ kanischen Anträge von Seiten Garibaldi's mit Bestimmtheit gemeldet hatte, erklärt nun auch, daß diese Anträge von Garibaldi abgelehnt worden seien. 8

Nußland und Polen. St. Petersburg, 13. Septem⸗ ber. Der General-⸗Adjutant Nasimow hat das Kriegsrecht in den Städten Wilna, Grodno, Bjalystock, Bjelsk, Brzesc⸗Litewski (Festung) sammt dazu gehörenden Kreisen und in dem Gouvernement Kowno, mit Ausnahme des Kreises Nowoalexandrowski, proklamirt auf Grund der für die Rußland einverleibten ehemals polnischen Provinzen er⸗ lassenen Ukase. Diese Inkriegszustand⸗Erklärung ist aber nicht, wie man wohl gemeint hat, mit dem Belagerungszustand zu verwechseln. Beim ersteren tritt das kriegsrechtliche Verfahren für gewisse Fälle ein, bei letzterem ist Verwaltung und Justig der Militairbehörde untergeordnet.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 10. Sep tember. Die „Posttidende“ enthäͤlt heute in ihrem offiziellen Theile das vom 16. Juli d. J. datirte Schreiben des Königs an den General⸗Major Bildt, als Präsidenten der (wie schon erwähnt) zur Begutachtung verschiedener das Landesvertheidigungswesen be⸗ treffender Fragen niedergesetzten Comité. Es werden darin sechs dem Comité vorzulegende Fragen besonders angeführt, von denen die erste und Hauptfrage also lautet: „Eine wie große Truppen macht zu Lande muß Schweden bei eintretendem Kriege zum Schutze seiner Selbstständigkeit aufstellen und unterhalten können und in welchem Maße muß die Vertheidigung des Landes durch Befesti⸗ gungen verstärkt werden?“ 1

Wie „Trondhjemsposten“ vom 4. d. Mts. nach dem Berichte eines von Spitzbergen angelangten Schiffers meldet, hält sich die unter Mag. Thorell's Leitung stehende, von mehreren schwedischen und einigen finnländischen Gelehrten unternommene wissenschaftliche Expedition nach Spitzbergen noch daselbst auf, und ist gezwungen, die Versuche, mit Hülfe von Hunden weiter nördlich zu kommen, aufzugeben, da die von der Expedition mitgenommenen Hunde theils todt, theils fortgelaufen sein sollen.

Dänemark. Kopenhagen, 16. September. Morgen findet in dem drei Meilen von hier entfernten Hirschholm ein Fesft statt zur Erinnerung an die vor 100 Jahren erfolgte Ablösung der Frohndienste und Einführung der Erbpacht auf den dortigen königlichen Guͤtern.

Amerika. bestaͤtigen die Nachricht von dem

Paris abgereist. Er wird sich

Berichte aus Carthagena vom 10. August siegreichen Einzuge Mosquera's