1861 / 252 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

1956

Standarten der Armee in das Schloß zu Königsberg, den dort versammelten kommandirenden Generalen, General⸗Inspecteurs,

Inspecteurs, Generalen und Stabs⸗Offizieren, unter denen sich die

sämmtlichen Regiments⸗Commandeure der ganzen Armee befanden gehaltene Anrede Sr. Majestät des Königs lautete nach der „Allg. Preuß. Ztg.“ wie folgt:

„Ich habe Sie hier versammelt, um einer Feier beizu⸗ wohnen, die zu den seltensten in der Geschichte gehört. Ein solcher Moment tritt nur dann ein, wenn tiefe Trauer ihm vorhergegangen ist, wie eine solche uns Alle im tiefsten Herzen bewegt hat. Jetzt richten wir den Blick getrost zum Himmel, hoffend, daß Er Preußen segnen und schuüͤtzen möge, wie bisher. Ein Anblick, wie wir ihn hier so eben gehabt, ist noch nie da⸗ gewesen und kehrt so leicht nicht wieder. Ich habe die Fahnen und Sie, meine Herren, als die höchstgestellten Generale der Armee und sämmtliche Regiments⸗Commandeure versammelt, um im Namen der Armee Zeugen der hochwichtigen Feier zu sein, welcher wir entgegengehen. Von Gottes Händen ist Mir die Krone zugefallen, und wenn Ich Mir dieselbe von Seinem geweihten Tische auf das Haupt setzen werde, so ist es Sein Segen, der sie Mir erhalten wolle! Sie zu vertheidigen, ist die Armee berufen und Preußens Könige haben die Treue der⸗ selben noch nie wanken sehen. Sie ist es gewesen, welche den König und das Vaterland in den unheilvollsten Stürmen erst vor Kurzem gerettet und seine Sicherheit befestigt hat. Auf diese Treue und Hingebung rechne auch Ich, wenn Ich sie aufrufen müßte, gegen Feinde, von welcher Seite sie auch kommen mögen. Mit diesem unerschuͤtterlichen Vertrauen sehe Ich als König und Kriegsherr auf Meine Armee. Ihnen, Herr Feldmarschall, reiche Ich fuͤr alle Anwesende die Hand, für Sie Alle, die Ich in Mein Herz schließe.“ 8

Der Feldmarschall Freiherr von Wra ngel erwiederte auf diese Königlichen Worte ungefähr:

»Wir sind tief ergriffen von den Worten Ew. Koͤniglichen Majestät, wie von dem Anblick der so zahlreich hier versammelten Fahnen und Standarten der Armee. Aber wir danken Ew. Ma⸗ jestät nicht allein dafür, daß wir zu Zeugen dieser denkwürdigen Feier berufen worden sind, sondern auch für das große Werk Ew. Majestät, die Verstärkung der Armee, und ich fühle mich im Sinne aller Anwesenden berechtigt, es auszusprechen, daß Jeder von uns vor Eifer brennt, diesen Dank auch durch Thaten zu beweisen.“

Der bei dem Staͤndefest gestern Abend von dem Ober— Marschall Grafen zu Dohna⸗Lauck dem Königshause aus⸗ gebrachte Toast lautet:

„Ew. Königliche Majestaͤt haben sich in Huld und Gnade Ihrem Preußenlande zugewendet und sind eingezogen in Ihre alte preußische Krönungsstadt, um hier, in dem Stammlande des preußischen Königsthums, die feierliche Krönung zu erneuern und das durch eine glorreiche Geschichte geknuͤpfte Band zwischen dem hohen Königshause und dem Volke Preußens aufs Neue zu be⸗ festigen. Preußens Krone war der Siegerpreis einer Reihe großer Fuͤrsten, und Jahrhunderte geben Zeugniß von der Regenten⸗ weisheit und der Heldenhoheit der Koͤnige, welche Preußens Thron geschmuͤckt. Ein Volk voll Hingebung und Treue folgte dem Rufe seiner Könige auf der Bahn des Ruhmes und der Ehre, und Fürstengröße und Volkestreue haben in Preußen das Ruhmreichste und Herrlichste vollbracht, was Fürsten und Vöͤlker nur vollbrin⸗ gen können. Groß war Preußen in seiner Vergangenheit, stark und mächtig ist es in der Gegenwart, und auch die Zukunft Preußens wird groß und ruhmreich sein, wenn dieselben Tugen- den, welche seine Macht begründeten, in Preußens Volke kraäͤf— tig fortleben. Darum möge auch die von Eurer königlichen Maje⸗ stät beschlossene, so erhabene als bedeutungsvolle Krönungsfeier ernst und mächtig zu dem Herzen jedes Preußen sprechen, und mögen alle heiligen und edlen Bande, welche Koͤnig und Volk so lange in Preußen vereinigt, auch dadurch wieder aufs Neue ge— weiht und für alle Zukunft befestigt werden.⸗Alle Hochgefühle der Treue, der Unterthanenliebe und der ehrfurchtsvollsten Ergebenheit welche die heutige Festversammlung beleben, können ihren vollen entsprechenden Ausdruck aber nur dadurch finden, indem ich den be⸗ geisterten Ruf anstimme: G

8 „Se. Majestät unser Allergnädigster König und Herr, Ihre

wn die Königin und das ganze königliche Haus follen leben

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6 Fest, welches die Stadt dem Königspaare zu Ehren eute Abend veranstaltet hatte, war äußerst glänzend. Das pracht⸗ voll ausgeschmückte Parterre⸗Lokal der Börfe, welches zu diesem

der Glocken ertönte, waren Straßen und Pläͤtze in der Umgeb des Königlichen Schlosses von dichten Menschenmassen besetzt Vng zweien Seiten waren die zur Krönungsfeier Entbotenen mit großen Glanze ins Königliche Schloß getreten, wo die Truppen mit iyrn Fahnen und Standarten Spalier gebildet und die Innungen 5 Gewerke mit ihren Insignien sich aufgestellt hatten. Gegen 10 uni waren Ihre Königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Kr. 8 prinzessin, die Prinzen und Prinzessinnen des Königlichen Flusn⸗ ins Thronzimmer eingetreten. Die hohen Gäste aus sonderais Häusern und die Botschafter der auswärtigen Mäaͤchte hatten sch ungefaͤhr um dieselbe Zeit zu Wagen nach dem Königlichen Schlüit begeben und Platz in der Königlichen Loge der Schloßkirche se nommen. 8 18 Kurz nach 10 Uhr erhoben Sich Seine Majestät der nig zur Krönungsfeier und unmittelbar hierauf Ihre Majestät die Köͤnig. n Die Züge, welche sich aus den Königlichen Gemaͤchern über die große Freitreppe und den Krönungsweg nach der Schloßkirche 1 Heg se g deetemmme gemäß geordnet. Der bei 88 selben entfaltete Königliche G öotzt jeder Schilder G Nach ö solgte .. Nach eirch Fei olgte die Krönungsfeier. Das Läuten der Glocken und das Donnern der Ka⸗ nonen verkündeten weithin den Augenblick, in dem Seine Majestät die Krone des Königreichs sich auf das Haupt gesetzt. Nachdem Seine Majestät die Krone auf das Haupt Ihrer Maäjestät der Königin gesetzt, knieten Beide Majestäten vor dem Altare nieder und sprach der konsekrirende Geistliche den Segen. . Feierlich kehrte der Zug um 12 Uhr nach dem Schlosse zurück wo Seine Majestät der König im Thronsaale den Thron bestieg

und die katholische Geistlichkeit und die ehemaligen reichsständischen

Fürsten und Grafen empfing. Kardinal Geissel hielt die Ansprache fur die katholische Geistlichkeit, Fürst Solms⸗Lich für die Reichs⸗ unmittelbaren. 1

Der feierliche Zug begab sich hierauf nach der Throntribüne wo Seine Majestät, umgeben vom ganzen Hofe, den Ministern und den geladenen Zeugen die Ansprachen der Praͤsidenten der

Landtagshäͤuser und des Grafen Dohna⸗Lauck als Vertreter der

Stäͤndischen Zeugen entgegen nahmen.

Seine Majestät der Koönig syprach daraut—

Vpon Gottes Gnaden tragen Preußens Köͤnige seit 160 Jahren

die Krone. Nachdem durch zeitgemäße Einrichtungen der Thron umgeben worden ist, besteige Ich als erster König denselben. Aber eingedenk, daß die Krone nur von Gott kommt, habe Ich durch die Krönung an geheiligter Stätte bekundet, daß Ich sie in Demuth aus seinen Händen empfangen habe. Die Gebete Meines Volkes, ich weiß es haben Mich bei diesem feierlichen Akte umgeben, damit der Segen des Allmächtigen auf Meiner Regierung ruhe. Die Liebe und An— hänglichkeit, welche Mir seit Meiner Thronbesteigung erwiesen wurde und die mir so eben in erhebender Weise bekundet wird, sind Mir Bürge, daß Ich unter allen Verhältnissen auf die Treue, Ergebung und Opferwilligkeit Meines Volkes rechnen kann. Im Vertrauen darauf habe Ich den althergebrachten Erb⸗ huldigungs- und Unterthaneneid Meinem treuen Volke erlassen können. Die wohlthuenden Beweise jeder Liebe und Anhäng⸗ lichkeit, die Mir jüngst bei einem verhängnißvollen Ereig⸗ nisse zu Theil worden, haben dieses Vertrauen bewäͤhrt. Gottes Vorsehung wolle die Segnungen des Friedens dem theueren Vaterlande lange erhalten. Vor äußeren Gefahren wird Mein tapferes Heer dasselbe schützen. Vor inneren Gefahren wird Preußen bewahrt bleiben, denn der Thron seiner Könige steht fest in seiner Macht und in seinen Rechten, wenn die Einheit zwischen König und Volk, die Preußen groß gemacht hat, bestehen bleibt. So werden wir auf dem Wege beschworenen Rechts den Gefahren einer bewegten Zeit, allen drohenden Stürmen widerstehen können. Das walte Gott!

Hierauf verlas der Minister des Innern die Stiftung des Großkreuzes des Rothen Adler⸗Ordens, eines Kronen⸗Ordens, und die Erweiterung des Hohenzollern-Ordens, dann ein Amnestie— Dekret, die Standeserhöhungen und Ordensverleihungen.

Seine Majestät der König kehrte nach dreimaligem Neigen des Scepters unter unendlichem Jubel nach dem Schlosse zurück und weithin wiederhallte der Ruf des Reichsherolds: „Es lebe der König Wilhelm!“

Berlin, 19. Oktober. Die hiesige Universität beging am 15. Oktober den Wechsel des Rektorates im Kreise ihrer Angehörigen. Der Ober-⸗Konsistorial⸗Rath Professor Dr. Twesten, als zeitiger Rektor, leitete die Uebergabe des Rektorates an seinen Nachfolger,

Dr. Erhardt

Dozenten Dr. Ziemsen, durch den Tod des Geheimen Justiz⸗Raths Professors Dr. Stahl und der Privatdozenten Professor Dr. Benary und Dr. Kirchner. Der Konfistorial⸗Ratb Dr. Sack wurde zum Professor honorarius in der theologischen Fakultät, der außerordent⸗ liche Professor Dr. Berner zum ordentlichen Professor, der Privatdozent Dr. von Holtzendorff zum außerordent⸗ lichen Professor in der juristischen Fakultät befördert, und der ordentliche Professor der Rechte Dr. Bruns aus Tübingen in gleicher Eigenschaft an die hiesige Universität berufen. Habilitirt haben sich als Privat⸗Docenten bei der juristischen Fakultät: Dr. Degenkolb; bei der medizinischen Fakultät: Dr. Wagner, und Dr. Liman; bei der philosophischen Fakultät: Dr. Thaer, Dr. Jordan, Dr. Paalzow und Dr. Roth. Promo⸗ virt wurden 171, und zwar bei der theologischen Fakultät 1; bei der juristischen 6; bei der medizinischen Fakultät 138; bei der philosophischen Fakultät 26. Doktoren, unter diesen 2, nämlich in der theologischen und in der medizinischen Fakultät, honoris causa.

Immatrikulirt wurden seit dem 18. Oktober v. J.: in der theologischen Fakultät 171 Inländer, 44 Ausländer, zusammen 215, juristischen 8 190 8 98 288, medizinischen 129 8 37 166, philosophischen 210 97 8 8 307.

700 9²¹270 18 8 976.

Abgegangen sind 199 Theologen, 330 Juristen, 198 Mediziner, 274 Philosophen, zusammen 1001 Studirende.

Oeffentliche und Privatvorlesungen sind im Winter⸗Semester 1860 /61 356, im Sommer⸗Semester 1861 338 angekündigt, und von ersteren 291, von letzteren 263 wirklich gebalten worden; an jenen haben im Ganzen 8772, an diesen 7756 Zuhörer Theil genommen.

Nachdem der Rektor noch über die der Universität über⸗ wiesenen Stiftungen, so wie über die Vorkommnisse bei Ausübung der akademischen Gerichtsbarkeit referirt hatte, nahm derselbe dem neuen Rektor den vorgeschriebenen Rektoreid ab und übergab ihm die Insignien des übertragenen Amtes, worauf Letzterer den feier⸗ lichen Akt mit einer Ansprache schloß.

Der für das Universitäts Jahr 1861 62 konstituirte Senat besteht aus: dem Rektor Professor Dr. Magnus, dem Prorektor Ober⸗Konsistorial⸗Rath Professor Dr. Twesten, dem Universitäts⸗ Richter, Kammergerichts⸗-Rath Lehnert, dem Dekan der theolo⸗ gischen Fakultät, Konsistorial⸗Rath Professor Dr. Niedner, dem Dekan der juristischen Fakultät, Professor Dr. Gneist, dem Dekan der medizinischen Fakultät, Geheimen Medizinal⸗Rath Professor Dr. Reichert, dem Dekan der philosophischen Fakultät, Professor Dr. Dove, den Senatoren: Geheimen Regierungs⸗Rath Professor Dr. Böckh, Geheimen Justiz⸗Rath Professor Dr. Rudorff, Professor Dr. Trendelenburg, Professor Dr. Haupt, Geheimen Justiz⸗Rath Professor Dr. Beseler. 1.

Die gestrige Krönungsfeier wurde auf Allerhöchste Anordnung und nach spezieller Instruction sowohl des Evangeli⸗ s en Ober⸗Kirchenrathes fuͤr die Gemeinden der Landeskirche, als auch der katholischen Episkopate für die betreffenden Pfarrkirchen kirchlich begangen. Gleicherweise fanden in den nicht zur Landes— kirche gehörigen protestantischen Gemeinschaften gottesdienstliche Versammlungen statt. Ebenso begingen die höheren Lehr⸗Anstalten den Tag in festlicher Weise.

Bayern. München, 17. Oktober. Die Kammer der Reichsräthe hat in ihrer gestrigen Sitzung, bei deren Beginn das Königliche allerhöchste Reskript verlesen wurde, durch welches die Dauer des Landtages bis zum 31. d. M. verlängert wird, dem letzten Beschlusse der Kammer der Abgeordneten bezüglich des Ar⸗ rondirungsgesetzes beigestimmt, so daß hierüͤber Gesammtbeschluß er⸗ zielt ist. Die Kammer der Abgeordneten hat gestern die Be⸗ rathung über das Einnahme⸗Budget vollständig erledigt und die einzelnen Postulate nach dem Vorschlage des Ausschusses angenom⸗ men. (N. M. Z. 1 Oesterreich. Pesth, 17. Oktober. Dem Aoͤministrator Kapy ist eine Katzenmusik gebracht worden. Die Polizeiwache und das Militair waren ausgerückt; die Menge zerstreute sich, nachdem einige Schuͤsse gefallen. Es ist Niemand verwundet worden. Truppenab⸗ theilungen haben die umliegenden Straßen besetzt und es herrschte später vollkommene Ruhe.

Italien. Mailand, 17. Oktober. Die heutige „Per⸗ severanza“ schreibt: Im Monate November werden 3000 Cara⸗ binieri in die neapolitanischen Provinzen abgeschickt. Cialdini wird heute von Neapel abreisen.

Der „Espero“ berichtet nach Briefen aus Kalabrien und Apu⸗

Eines der zwei hier bestehenden Gymnasien wurde aufgelöst. Der Kriegsdampfer „Otto“ begiebt sich am 14. d. M. nach Triest. Türkei. Konstantinopel, 12. Oktober. Die Erzbischöfe von Nikomedien, Philippopoli und Ephesus wurden vom Patriarchen aus der Hauptstadt verwiesen. Die Sitzungen des sardinischen Konsular⸗Tribunals sollten am 10ten beginnen. Ueber die Aus⸗ beutung der Bergwerke ist ein neues Reglement erschienen. Der Stamm der Dogais in Tscherkessien beschloß die Abschaffung des Sklavenhandels. Die Kämpfe mit den Russen dauern fort.

Nachrichten aus türkischer Quelle zufolge über Ragusa, den 18. Oktober hätten die Türken am 13. d. in einem Gefechte bei Spaehna unweit der montenegrinischen Grenze 3000 Aufständische und Montenegriner, welche große Verluste erlitten, geschlagen. Wie die Todtenschau und ein mit den Gefangenen aufgenommenes Protokoll bewiesen, hätten die Kämpfenden aus Aufständischen und Montenegrinern zu gleichen Theilen bestanden. Die Aufständischen wurden bis Lukowo verfolgt, die Grenze Montenegros aber respek⸗ tirt. Die Montenegriner behaupten jedoch, daß eine Grenzverletzung stattgefunden habe und daß 5 Montenegrinern die Nasen abge⸗ schnitten worden seien. 8

Aus Bucharest, 15. Oktober, wird gemeldet, daß das mol⸗ dauische Ministerium seine Entlassung genommen und der Fürst Kusa interimistische Ministerial⸗Direktoren ernannt hat.

Amerika. New⸗Vork, 5. Oktober. (pr. „City of New⸗ Vork“.) General Wool ist in Washington angekommen, um mit der Bundesregierung zu konferiren. Es heißt, daß er eine In⸗ spectionsreise durch den westlichen Militairbezirk unternehmen werde.

Das Gerücht von der Absetzung des Generals Fremont hat in St. Louis große Aufregung hervorgebracht. Herr Seward hat den General Fremont durch den Telegraphen zu wissen gethan, daß er nicht nach Washington beordert und nicht vor ein Kriegs⸗ gericht gestellt sei.

General Reynolds berichtet dem Kriegsdepartement, daß e bei Cheat Mountain ein glückliches Rekognoscirungsgefecht mit den Konföderirten bestanden haße. Viele Konföderirte sind getödtet und eine große Anzahl von Pferden und Schlachtvieh ist von den Bundestruppen erbeutet worden.

General Buckner (von den Konföderirten) rückt, wie es heißt, weiter in Kentucky ein und nimmt unterweges die Waffen in Be⸗ schlag. In den Hospitälern der Kenföderirten zu Richmond sollen über 12,000 Kranke liegen. Leute aus dem Süden bestätigen diese Angabe. Die Konföderirten haben Ship Island aufgegeben. General M' Clellan hat eine Ordre erlassen, welche die Todes⸗ strafe über alle Soldaten verhängt, welche sich Plünderungen er⸗- lauben. Die Dampfschiffe von Vanderbilt, welche die Bundes⸗ regierung saͤmmtlich gechartert hat, werden in New-⸗Vork als Trans⸗ portschiffe ausgerüstet.“ 16

Telegraphische Depeschen. (Aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau) 1 Wien, Sonnabend, 19. Okteber, Morgens. Die beutige „Wiener Zeitung“ enthält ein Kaiserliches Patent, durch welches für den ganzen Umfang des Reiches die Ausschreibung direkter Steuern für das Jahr 1862 in der Art und in dem Ausmaße an⸗ geordnet wird, wie sie das Kaiserliche Patent vom 8. Oktober 1860 für das Jahr 1861 angeordnet hatte. Das Patent wird dadurch motivirt, daß bie Prüfung des Staatsvoranschlages durch den Reichsrath noch nicht stattfinden, und deshalb der Staatsaufwand für das Jahr 1862 im Verfassungswege nicht festgestellt werden konnte, weshalb für die laufenden Staatsbedürfnisse andererseits Vorsorge getroffen werden mußte. Der Vorbehalt ist ausgesprochen, etwa erforderliche im Verfassungswege zu beschließende Aenderunge noch im Laufe des Verwaltungsjahres eintreten zu lassen. London, Sonnabend, 19. Oktober. Die heutige „Morning⸗ vost“ theilt mit, daß der Abschluß einer Convention zwischen Eng⸗ land, Spanien und Frankreich binnen einigen Tagen bevorstehe, Drei von diesen Mäͤchten ausgerüstete Geschwader würden nach dem mexikanischen Meerbusen gehen. Spanien würde überdies 5000 und Frankreich 1000 Soldaten zum Schutze der Ausländer hinsenden.

Marktpreise.

8* Berlin, den 19 Cktober.

zZu Lande: Weizen 3 Thlr. 12 Sgr. 6 Pk, a Thir 10 Sgr.

Zwecke einen erweiterten Ausbau erfahren hatte, machte einen im⸗ ge Eindruck. Die Majestäten wurden mit Jubel empfangen un 8 eim Umgange im Saale mit Jubel begrüßt. Sinnige alle⸗ gorische Bilder mit Deklamation kamen zur Aufführung. Nachts 11 Uhr verließ der Hof das Lokal ““

Königsberg, 18. Oktober. Am frühen Morgen bereits verfündeten Kanonensalven und die Glecken der Kirchen die hohe Feier des Tages. Als erneut gegen 9 ½ Uhr der Klang

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den Professor Dr. Magnus, mit der statistischen Uebersicht der Er⸗ eignisse des verflossenen Jahres ein. In dem Lehrer⸗Personale der Universität sind Veränderungen eingetreten durch Ernennung des Professor Dr. Wuttke zum ordentlichen Professor der Theologie an der Universität Halle, und des Privatdozenten Dr. Wieding zum ordentlichen Professor an der Universität Greifswald, des⸗ gleichen durch die Berufung des Professors Dr. Hoppe als Pro⸗ fessor an die Universität Tuͤbingen, durch Ausscheiden des Privat⸗

lien, daß bei Manfredonia eine mächtige Truppen⸗Konzentrirung fö, auch 2 Thlr.

organisirt wird, um eine Operation zur Unterwerfung der zahl⸗ reichen Insurgentenbanden zu unternehmen, de aus den Abruzzen, Terra di Lavoro und dem Avellino-⸗Bezirk vertrieben, sich auf die Höhen des Berges Gargano geflüchtet haben. . 1 L11“ G Griechenland. Athen, 11. Oktober. Aus Anlaß der Has Schock Stroh 7 TPbir. 20 Sge aueb Maiverschwörung wurden sechs Personen in Anklagestand versetzt.] 22 Sgr. 6 Pk.

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und 3 Thlr. 7 Sgr. 6 Pf. Koggen 2 Thrr. 8 Sgr. 6 Sgr. 3 Pf. und 2 Thlr. 2 Sgr. 0 Pf. G²rosse Gerste 1 Thlr. * 8 Pk., auch 1 TPhlr. 17 Sgr. 6 Pf. und 1 Thlr. 12 PevNvn

Gerste 1 Thlr. 15 Sgr. Hafer 1 Thlr. 3 3 Sgr. 9 Pf. und 1 Thlr. Erbsen 2 Tblr. 15

und 6 Tblr.

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