1862 / 42 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 17. Februar. Nachdem in der am 15. d. stattgehabten (10ten) Sitzung des Hauses der Abgeord⸗ neten die Debatte über die kurbessische Verfassungs -Angelegenbeit zu Ende geführt war, wurde der Kommissions⸗Antrag von 241

gegen 58 Stimmen angenommen.

In der heutigen (11ten) Sitzung des Hauses der Ab⸗ geordneten stand auf der Tages⸗Ordnung die Wahl des Präsidenten und der beiden Vice⸗Präsidenten; so wie die Wahl eines Schriftführers an Stelle des Abgeordneten Oppermann.

8 Von 290 Stimmen, welche bei der Wabl des Präsidenten abgegeben wurden, erhielt Abg. Grab ow 284 Stimmen. Herr Grabow ist somit zum Präsidenten gewählt.

Abg. Grabow: Meine Her en! Der durch Ihre eben voll⸗ zogene Wahl fast einmüthig erneuerte, von mir mit dem lebhaftesten Danke erkannte Beweis Ibres mir bewahrten Wohlwollens und Vertrauens giebt mir trotz meiner Ihnen bei meiner ersten Wahl offen bekannten und noch fortdauernden Bedenken den Muth das

uͤr die Dauer dieser Session mir nunmehr übertragene mich in hobem Grade ehrende hochwich ige Amt eines Präsidenten dieses hohen Hauses zu übernebmen. Durch treue, gewissenhafte, partei⸗ lose Fuhrung desselben werde ich nach allen meinen Kräften Ihr

6 Vertrauen zu rechtfertigen und meine Schuldigkeit zu thun bemüht

sein, wiederhole aber die dringende Bitte, mich in der Leitung der

Geschäfte, wie bisher, so auch ferner, wohlwollend, nachsichtig und kräftig gütigst unterstützen zu wollen. 1 G Ein weites Arbeitsfeld, meine Herren! ist uns durch unsere

Staatsregierung, durch die von uns ergriffene Initiative eröffnet. Ihr bewaͤhrter Eifer, Ihre bewiesene Ausdauer wird die fast er⸗ drückende Last der Arbeiten zu bewältigen, Ibre leidenschaftslosen Berathungen werden in möglichster Einmüthigkeit Beschlüsse herbei⸗ zufuͤhren wissen, welche zum Heil und Frommen unseres engeren und Vaterlandes gereichen.

dies ist beim Lntritt mei definiti Amte ei dhatteache. Wibabe! t meines definitiven Amtes mein uner⸗

Bei der Wahl des ersten Vice⸗Präsidenten erhielt Herr Behrend 139 Stimmen, und ist somit zum ersten Vice⸗ ö“ gewählt. 1

Zum zweiten Vice⸗Präsidenten wurde gewä von Bockum⸗Dolffs b ööu

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Freankfurt a. M., 15. Februar. Die offizielle Mitthei⸗ lung uͤber die Bundestagssitzung vom 13. Februar lautet: Beim VBeginn der Sitzung erfärte der Kaiserlich österreichische Präfidial⸗ Gesandte in Anlaß des Bundesbeschlusses vom 25. Juli v Fdie Bereitwilligkeit der Kaiserlichen Regierung, zu der dort Zwicks Be⸗ rathung uüͤber den sogenannten Gothaer Vertrag vom 15. Juli 1 1851 wegen gegenseitiger Uebernahme der Ausgewiesenen und Heimathlosen in Aussicht genommenen Konferenz von Regierungs⸗ Kommissairen ibrerseits einen Commissair an den Sitz der Bundes⸗ Versammlung abesenden zu wollen. 8 16“ 3 Von mehreren Gesandten wurden Uebersichten über den dies⸗ äbrigen Stand der Bundeskontingente überreicht. Von dem Militair Ausschusse wurde ein Vortrag in Betreff der Angelegenheit wegen Vertheidigung der deutschen Nordsee⸗ und Ostseeküsten, insbesondere über deren weitere formelle Behandlung erstattet und beschlossen, über die vom Ausschusse gestellten Anträge in einer späteren Sitzung abzustimmen. 2 Ein weiterer Vortrag desselben Ausschusses betraf den Austritt des bisherigen ersten oͤkonomischen Referenten der Mllitair Kommis⸗ sion, jetzigen königlich bayeri’chen General⸗Verwaltungs⸗Direktors Feinaigle, aus seinem Verhäͤltniß zum Bunde, und wurde unter sofor⸗ tiger Genehmigung aller bezüglichen Ant äge des Aus chusses sei⸗ 11 der Bundesversammlung auch der Ausdruck der verdienten Anerkennung für die ausgezeichneten Dienstleistungen des ausschei⸗ denden Beamten in das Protokoll niedergelegt. Noch wurde das eingegangene Gesuch eines Privaten um Verleihung eines Patents fuͤr eine angeblich von demselben ge⸗ machte neue Erfindung auf Grand des von der Reclamations⸗ Kommission erstatteten Gutachtens, abschlägig beschieden. (Fr. Bl.)

1 G Weim ar, 15. Februar. Die Kammer hat die nommen Fries beantragte Adresse einstimmig ange⸗ dn e soricht sich für Einführung einer deutschen best ralgewalt mit einem deutschen Parlament aus und beruhrt die schleswig⸗holsteinische Angelegenheit. Der großherzog⸗ e hatte die nationale Politik der Regierung in Rede enaslaat. 9 mit dem Adreßentwurf in einer ausfuührlichen

Württemberg. Stuttgart, 16 Februar. Das gestern

erschienene Bülletin 5 „St. Anz. f. W.“ lautet: Nachdem bei Sr.

HdeI

Majestät dem König in den letzten Tagen die Krankheitserschei⸗ vHrarA, ee vrdrbr verloren haben, kebren auch die Kräfte in erfreulicher Weise zurück und sind Se. Majestaͤt in der frrcanic z si ajest der Genesung

Dasselbe Blatt vom 14. Februar veröͤffentli

; 8 eröffentlicht nun ebenfall den Wortlaut der auch von Württemberg überreichten bvenefalk Note pom 2. Februakx. ““

Oesterreich. Wien, 15. Februar. Wales hat heute seine Reise fortgesetzt. Gutem Vernehmen nach würde die militairische Eintreibun der Steuern in Ungarn eingestellt und die Erhebung derselben 8. provisorischen Komitats⸗Behoͤrden uͤberlassen werden.

Großbritannien und Irland. London, 14. Februar 11 der gestrigen Oberhaus⸗Sitzu ng setzte der Earl von G ran⸗ ille das Wesen verschiedener Reformen auseinander, welche die Ne⸗ gierung im Volksunterrichte vornehmen will Dieselben bezichen F nächst auf die Vertheilung der vom Parlamente zu Zwecken des Volts. Unterfichtes bewilligten Gelder und es ist ihnen der nach dreijäbriger Arbeit im vorigen März fertig gewordene Bericht einer Untersuchungs⸗ zu Grunde gelegt, welche unter dem Ministertkum Derby auf 1“ Pakington's gebildet wurde. Früher verfuhr man in der düe eise, wie die aus Staatsmitteln fließenden Geldzuschüsse an ie einzelnen Schulen vertheilt wurden, ziemlich leichtfertig Marn fragte nicht viel darnach, ob die Kinder etwas in der Schule lernten oder nicht, ob die Lehrer irgend welche Bürgschaften für tüchtige Leistungen gewährten, ob sie ein Examen bestanden hatten ꝛc. Jetzt soll die Sache anders werden. Wo etwas Ordentliches geleistet wird, da soll gegeben werden, und wer nichts leistet, an dem will auch nicht ihr Geld verschwenden. Es ist dies nur eine der .“ Neuerungen; aber sie allein genügt schon, unter einer Menge 5 ei igter und deren Freunden eine beftige Opposition hervorzurufen Earl Granville legt die neuen Minutes oder Regulative, welche einen Theil des revidirten Codex der Regulative des Ut terrichts⸗Ausschusses des geheimen Rathes bilden, auf den Tisch des Hauses nieder Diesselben sollen saesa und nächstens zur Debatte kommen. In der Unterhaus⸗Sitzung kam derselbe Gegenstan wie im Oberhause. Wortführer der Renieruge ist LE1111. Beha eh Nathes, R. Lowe. Die betreffenden Papiere werden auf den 1 b niedergelegt, aber Tag und Ort der Discussion noch 15. Februar. In der gestrigen Oberbaus⸗Sitzung fragte der Earl von Stanhope, ob die Regierung Depeschen aus Washington er⸗ halten habe, welche die Nachricht bestätigten, daß ein zweites Geschwader der Vereinigten Staaten abermals Schiffe mit Steinen am Eingange des Hafens von Charleston versenkt habe, und daß ein drittes Geschwader zu dem gleichen Zwecke ausgerüstet werde. Es sei schwer einzuseben meint er, wie eine solche Versenkung von Schiffen etwas Anderes zur Folge haben könne, als eine Zerstörung des Hafens auf die Dauer und so viel er wisse, sei dies auch von den Amerikanern als Zweck der Maß⸗ regel angegeben und dieselbe damit hinterher gerechtfertigt worden Nun gestatte aber das Kriegsrecht keinesweges die blerbende Zerstörung eines Hüfen6. Es sei das nicht eine Handlung des Krieges, den Mann gegen Wäaf oder Nation gegen Nation führe, sondern ein Akt des Krieges gegen die Btfe ge Fütschung, welche die Erde mit Häfen ausgestattet habe zum 1 eile des Handels und um dem civilisatorischen Einflusse des Völker⸗ verkehres zu dienen. Aus diesem Grunde habe England das Recht und die Pflicht. gegen derartige Handlungen zu protestiren. Er frage nun, ob die Regierung, falls die eingelaufenen Nachrichten gegründet seien irgend welche Schritte in der Sache gethan habe oder tbun wolle; ferner, ob sie von der französischen Regierung irgend eine diesen Gegenstand be⸗ treffende Mittheil ng erbalten habe, und ob die französische Regierung der amerikanischen ähnliche Vorstellungen gemacht habe, wie die englische. Earl Russell entgegnete, die Regierung habe keine amt⸗ lichen Nachrichten enthalten, die weiter reichten, als die dem Hause be—⸗ reits vorliegenden. Doch sei das Versenken von Schiffen an der Einfahrt eines Hafens eine so wichtige Operation, daß er nicht umhin könne, zu glauben, es müsse den betreffenden Gerüchten etwas Wahres zu Grunde liegen. Er freue sich, daß der edle Eaͤrl gegen die dauernde Zerstörung eines Hafens protestire. Wenn man bedenke, daß die Häͤf n, welche man auf diese Art sperre, Handelshäfen seien, in welchen in Friedens⸗ zeiten Schiffe aller Nationen, auch solche, deren Zielpunkt sie nicht seien, Zuflucht gegen stürmisches Wetter suchten, so sei die Zerstörung derselben obne Zweifel ein Akt der Barbarei. Die amerikanische Re⸗ gierung habe in ihrer Antwort gesagt, die Versenkung der Schiffe solle nur zur Unterstützung der Blokade dienen und eine bleibende Zer⸗ störung der Hͤfen sei nicht beabsichtigt. So babe sich der amerika⸗ nische Gesandte in London geäußert. Derselbe babe gesagt, die Zer⸗ stöͤrung des Hafens von Charleston auf die Dauer sei unmöglich da die beiden den Hafen bildenden Flüsse jedenfalls eine Wasserstraße bab⸗ nen würden, und selbst, wenn man die Absicht bätte, den Hafen auf immer zu vernichten, so würde dies ein vergebliches Beginnen sein. Es sei zwischen der englischen und der französischen Regierung eine Korresron⸗ denz uͤber den Gegenstand gewechselt worden und die französische Regie⸗ vung habe de wie die englische. Ob sie aber der h egierung in amtlicher Weise Vorste - 2, vermö ch ise Vorstellungen gemacht habe, vermöge er In der Unterhaussitzeng fragte Lord A. Cbuüurchill ob es die Absicht der Regierung sei, einen Kommissar nach Dabomeh zu senden, um mit dem dortigen Könige wegen der vollständigen Abrchaffung der barba⸗ rischen Menschenopfer und des Sklavenhandels in seinem Gebiete zu unter⸗ handeln. Forster fragt, wie es mit den einen englisch⸗ belgi⸗

88 Der Prinz von

schen Handels Vertrag bezweckenden Unterhandlungen steh und

von britischen

wegen, jedoch unverrichteter Sache zurückgekebrt. wildes Volk zum Aufgeben alter Vräuche zu bewegen; doch werde man

keine Geltegenheit vorü⸗

Art des Handelsverkehrs gewinnreicher für sie sei.

einiger Zeit die Stimmung in Deutschland geweser

und Frankreich schwebenden

ob in Folge der zwischen Preußen Unterhandlungen Aussicht auf eine Revision der im Zollverein Fabrikaten erhobenen Zölle vorhanden sei. Lord Palmerston bemerkte, es sei schon früher eine Mission nach Dahomeh

gesandt worden, um den König zur Abschaffung der Menschenopfer zu be⸗ Es sei immer schwer, ein

bergehen lassen, jene bisher mißglückten Versuche zu Was den Sklavenhandel anbelange, so würden ihm die afrikani⸗ n, als bis sie einsähen, daß eine andere Die Unterhandlungen mit Belgien würden im freundschaftlichsten Geiste geführt und würden, wenn sie der Erfolg kroͤne, England auf einen und denselben Fuß mit den meist⸗ begünstigten Nationen stellen. Was den Zollverein betreffe, so seien die Zölle, welche derselbe auferlege, allerdings sehr schwer. Allein wie sei seit 12 Es habe dort die An⸗ sicht obgewaltet, England verfechte die Grundsätze des freien Handels, um Deutschland zu Grunde zu richten, und wolle Deutschland mit englischen Waaren überschwemmen und so den deutschen Gewerbfleiß in allen seinen Zweigen vernichten. Fremde Nationen haͤltten die Vorstellung, daß England seine Waaren hergebe, ohne etwas dafür zu nehmen, daß es sie mit Ge⸗ schenken überhäͤufe. Sie vergaͤßen dabei, daß sie nichts von England empfin⸗ gen, wofür sie nicht mit ihren eigenen Produkten bezahlten. Sie sähen nicht ein, daß der Handel ein System des Tausches ist, und daß sie, indem sie eine unbegrenzte Quantität britischer Waaren zulassen, sich die Nothwendig— keit auferlegen, Waaren einer oder der anderen Art in gleichem Werthe zu erzeugen, um damit das zu bezahlen, was sie von uns erhalten. Diese Be⸗ fürchtungen seien völlig chimärisch und hätten ihren Ursprung in einer be⸗ schränkten und kurzsichtigen Auffassung des eigenen wahren Interesses. Trotzdem sei diese Furcht vorbanden gewesen, obgleich sie jetzt hboffentlich verschwinden werde. Der englisch⸗französische Vertrag werde wesentlich dazu beitragen, alte Irrtbümer in Europa zu verscheuchen. Cobden habe durch das, was er für das Zustandekommen dieses Vertrages gethan, stech im höchsten Grade verdient gemacht, und wenn ihm bei jener Gelegenheit kein besonderes Zeichen der Huld der Krone zu Theil geworden sei, so liege dies an dem übergroßen Zartgefüble Cobdenn, der jedes Zeichen der An⸗ erkennung abgelehnt habe. Die Regierung bedauere dies, könne es aber nicht ändern. Lord Palmerston, Earl Granville, Mr. Disraeli und Sir Charles Eastlake zeigten gestern dem Lord⸗Mayor ihre Bereitwillig⸗ keit an, in das Prinz⸗Albert⸗Denkmal⸗Comité zu treten. Die bis gestern Abend auf dem Mansion house gesammelten Beiträge belau⸗ fen sich auf 32,600 Pfd. Heute Nachmittag war Ministerrath in Lord Palmerston's Amtswobhnung. 8 Ihre königliche Hobeit die Kronprinzessin von Preußen kam gestern um balb zwölf Uhr Mittags direkt zu Schiff in Osborne an. Am Landungsplatz waͤrd sie von der Prinzessin Alice und dem Prinzen Arthur empfangen. Frankreich. Paris, 15 Februgr. Der „Moniteur“ ent⸗ hält emen Bericht aus Saigun, den 26. Dezember 1861, über die Einnahme von Bien Hoa. Die Anamiten haiten den Fran⸗ zosen den Weg von Saigun auf Vien Hoa möglichst gut verlegt, und bereits zwei Wegstunden von Saigun zwischen dem Flusse von Saigun und dem von Bien Hoa ein verschanztes Lager von 3000 Mann errichtet und den letzieren Fluß, zwei Wegstunden von diesem Lager, mit neun Holzverhauen und weiter oben mit einer Stein⸗Estakade verbarrikadirt; auch sieben Wegstunden von Bien Hoa war ein Pfahlgraben von 1000 Metres Laͤnge errichtet, und diese sämmtlichen Werke deckten Schießständen für Schütz

erneuern. schen Häuptlinge nicht eher entsage

der Fronte an, nachdem er zuvor an 4 Hoa ein Ultimatum geschickt hatte. Der Angriff begann am 14ten

waren mit Kanonen armirt und mit ge⸗ en nach asiatischer Weife versehen.

Contre⸗Admiral Bonard griff das Centrum dieser Schanzwerke auf Tu-duc's Kommissar in Bien

bauholz.

Beirut vom 30 Januar hervor

19. auf den 20. in Sebney, zwei Stunden von

wie die nicht⸗christlichen Vewohner des lich wohler in dem Bewußtsem,

Dezbr., 5 Uhr Morgens, in drei Kolonnen. Um 7 Uhr war das Werk Go⸗Cong genommen. An den Verbauwerken war der Wider⸗ stand hartnäckiger und endete erst, als die Franzosen dieselben um⸗ gangen hatten. Jetzt fuhren die Kanonenboote den Fluß hinauf vor Bien Hoa, dessen Citadelle am 17ten genommen ward. Die Mandarinen hatten vor ihrem Abzuge noch alle Christen, die in der Citadelle gefangen lagen, erwürgen lassen. Das Resultat dieser Exredition war Vernichtung des vagers von Misoa, drei Weg⸗ stunden von Saigun, ferner Einnahme dreier Forts und Spren⸗ gung des verten, gänzliche Vertreibung der anamitischen Truppen aus der Provinz Bien⸗Hoa; Besetzung emer Citadelle, in welche die Franzosen eine starke Besatzung legen und mo sie ein Spital von 100 Betten in einem herrlichen sumpffreien Lande errichten wollen, und schließlich die Eroberung von 48 Kanonen, 15 König⸗ lichen Dschunken und greßen Vorräthen von trefflichem Schiffs⸗

hebt in einer besonderen Mittheilung aus daß Daud Pascha zwei Mörder, einen Drusen und einen Maroniten, die von dem Ober⸗ Medjlis des Libanon als schuldig erkannt worden waren, in der Nacht vom Beirut, bat hin⸗ Es habe dieser Akt strenger Gerechtigkeit emen sehr hervorgebracht; die crristlichen Gebirges fühlen sich unend⸗

Der „Moniteur“

richten lassen. guten Einduack auf die Bevölkerung

und das Ansehen Daud Pascha's sei durch diese Hinrichtung un⸗ gemein im Libanon gestiegen. Das ganze Land erfreue sich eben der vollkommensten Ruhe. 16. Februar. Wie der heutige „Moniteur“ meldet, hat der Staatsrath einen Gesetz⸗ Entwurf in die Hand genommen, bei welchem es sich um einen Zuschlag von 10 Fr. per 100 Kilogr. für die Konsumsteuer auf den Zucker handelt. Demselben Projekte zu⸗ S würde die Konsumsteuer für Salz 20 Fr. per 100 Kilogr. etragen. Spanien. Madrid, 14. Februar. Isturiz ist zum Prä⸗ denten des Staatsrathes und Gon zales zum Gesandten in London ernannt worden. Man bezeichnet den General Dulce als muth⸗ maßlichen Nachfolger des Generals Serrano. 3 Der englische General Alexander, welcher, als Abgeorduete

der londoner evangelischen Gesellschaft, zu dem Zwecke nach Madri

gekommen ist, um Gnade für die von dem Tribunal von Granad

verurtheilten protestantischen Proselytenmacher nachzusuchen, ist, auf Verwenden des englischen Gesandten, vom Präsidenten, des Minister

raths empfangen worden. Der Herzog von Tetuan gab jedoch dem General Alexander zu verstehen, daß sein Verlangen keine Aussicht auf Erfolg habe, und daß, wenn er ihn empfange, dies nur seines Charakters und seiner persönlichen Eigenschaften, nicht aber seiner Mission halber geschehe.

Italien. Turin, 15. Februar. Das Abgeordnetenhau hat den Gesetzentwurf genehmigt, welcher den Bau der Eisenbah von Tarent nach Reggio gutheißt.

Aus Rom, 11. Februar, wird, laut einer Marseiller Depesche, gemeldet, „daß Cialdini Befehle zu Truppen⸗Concentrationen in ertheilt habe, und daß die Besatzung in Orvieto verstaͤrkt wurde.“ Türkei. Aus Konstantinopel vom 5. Februar wird ge meldet, daß die Expedition, welche die Pforte nach dem adriatischen Meere schickt, aus fünf Schiffen besteht, wozu noch ein Dampfe zum Kreuzen an den Küsten kommen soll. Bis zum 28. Januar waren in der Kasse zur Einlösung der Kaimes in Konstantinopel 53,929,907 Piaster eingetroffen. Die Kommission zur Prüfung der Rechnungen der schwebenden Schuld hatte bereits mebrere Sitzungen gehalten. Die Ausgabeposten wurden einer Kommission ad' hoc zugewiesen. Ueber die Klassifizirung der verschiedenen Schulden, besonders der unter dem jetzigen Großherrn abgeschlos⸗ senen, sollen Bedingungen zur Kontroltrung aufgestellt werden. Eine neue Anleihe wird dem Vernehmen nach nicht lange auf sich warten lassen.

Konstantinopel, 8. Februar. Die auf die Inseln ver⸗ wiesenen griechischen Prälaten wurden auf Befehl des Ministers der auswärtigen Angelegenheiten wieder zurückberufen.

14. Februar. Als Antwort auf den Protest der Pforte er⸗ klärt Serbien, es habe die Grenzen der ihm zustehenden Auto⸗ nomie und seiner anerkannten Rechte nicht überschritten. 9

Dänemark. Kopenhagen, 14. Februar. Heute fand im Reichsrathe die Diskussion über die Zulagebewilligung für das Ministerium des Auswärtigen statt. Heltzen hob die Wich⸗ tigkeit einer Anknuͤpfung diplomatischer Verbindungen mit Chin und Japan hervor. Blixen⸗ Finecke fragte, warum keine Aus⸗ gabe für eine Gesandtschaft in Italien angesetzt wäre und ob der Minister des Auswärtigen die Darstellung der Gespräche mit dem englischen Gesandten, wie sie im Blaubuch des englischen Parla⸗ ments enthatten, als authentisch anerkenne.

Der Minister des Auswaͤrtigen antwortete, daß in Italien über die Form der Repräsentationen im Norden noch Verhandlungen ob⸗ schwebten, deren Resultat man erst abwarten muͤsse. Die Dar⸗ stellung des englischen Gesandten sei genau, der Natur der Sache nach sei es aber unmöglich, ein vollständig getreues Bild der münd⸗ lich geführten Gesprätre zu geben. Die Regierung verhandele durch die Vermittelung der Niederlande wegen eines Traktates nit Japan und hoffe mit Hülfe Englands an einer erweiterten Handelsfreiheit in China betheiligt zu werden. (H. N.)

Amerika. New⸗Vork, 2. Februar. Man versichert, Herr Banks solle an Stelle des Herrn Welles zum Marine⸗Mi⸗ nister ernannt werden. Zu Norfolk und Richmond herrscht wegen der von Burnside befehligten Expedition ein panischer Schrecten.

Nach Depeschen aus Vera Cruz hat Vice⸗Admiral Jurien de la Graviére eine sehr gemäßigte Proclamation an die Mexi⸗ kaner erlassen, in welcher er ihnen wiederholt die Versicherung giebt, daß die verbündeten Mächte sich darauf be chränken wuͤrden. Ge⸗ nugthuung für ihre Beschwerden zu verlangen, die Rube und die Interessen ihrer Nationalen zu sichern und den freien Ausdruck der Wünsche des Landes entgegenzunehmen. Die Beziehungen zwischen den französischen Kommissarien und der durch General Doblado vertretenen mexikanischen Regierung sind bis jetzt voll Hoͤflichkeit und Freundschaft geblieben. Wie das Gerücht ging, beabsichtiate Deblado, einen Waffenstillstand zu schließen, und wuͤnscht, eine bal⸗ dige Konferenz mit den Befehlshabern der verbündeten Streitkräfte

eine starke Negierung zu haben,

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