Papiere vorzulegen. Maguire lenkte die Aufmerksamkeit des Hauses auf den in r. herrschenden Nothstand und beantragt die Vorlegung gewisser auf die irische Armenpflege bezüglicher Pa⸗ piere. Sir R. Peel erklärte die Angaben Magutre's für übertrieben, erinnert an die schlechte Erndte des vorigen Jahres, für welche die Re⸗ gierung nicht verantwortlich gemacht werden könne, behauptet, daß die Regierung es sich nach Kräften habe angelegen sein lassen, der Noth zu steuern, hebt bervor, daß der Gesundheitszustand des irischen Volkes nie besser gewesen sei, als gerade jetzt, und unterläßt auch nicht, dar⸗ auf hinzuweisen, wie die Zahl der Verbrechen, namentlich der agrari⸗ schen, bedeutend abgenommen habe. Auch die Ausweisung von Pächtern wegen Zahlungsunfaͤhigkeit komme seltener vor, als ehedem. Griffith bemerkte, das Haus werde ohne Zweifel wissen, daß eine vor Kurzem in Paris veröffentlichte Sammlung diplomatischer, auf die Angelegenheiten Italiens bezüglicher Aktenstuͤcke eine Devpesche enthalte, in welcher gesagt werde, wenn auch ein Zwist zwischen der turiner Regierung und dem Papste obwalte, so beständen doch freund⸗ schaftliche Beziehungen zwischen dem heiligen Vater und dem italienischen Volke. Diese Behauptung habe sofort in den bedeutendsten Städten Ita⸗ liens heftige Kundgebungen im entgegengefetzten Sinne hervorgerufen. Die Turiner Regierung aber habe von lärmenden Demonstrationen nichts wissen wollen und deshalb habe die Stimme der Nation ihren Ausdruck in einer mit zahlreichen Unterschriften bedeckten Adresse gefunden. Man hätte denken sollen, es sei das ein nicht nur zu rechtfertigendes, sondern auch gemäßigtes und verständiges Verfahren. Doch habe die französische Regierung Anstoß daran genommen und dies der italienischen zu verstehen gegeben. Er wünsche nun zu erfahren, ob der englische Gesandte in Turin angewiesen worden sei, Vorstellungen gegen die Volksdemonstrationen zu machen, welche in Ita⸗ lien zu Gunsten des Aufhörens der weltlichen Macht des Papstes vor⸗ gekommen seien. Lord Palmerston entgegnet, es sei allerdings ganz richtig, daß in fast allen Theilen Italiens starke Kundgebungen des ernst⸗ lichen Wunsches, Rom zur Hauptstadt des Königreichs Italien gemacht und die weltliche Macht des Papstes aufgehoben zu sehen, stattgefunden hätten. Er glaube, daß diese Stimmung sich nirgends stärker offenbart habe, als in der Stadt Rom selbst. Die englische Regierung habe ihren Gesandten, Sir James Hudson, nicht dahin instruirt, der Turiner Regie⸗ rung Vorstellungen in Bezug auf die Sache zu machen, und eben so wenig habe seines Wissens Sir J. Hudson auf eigene Hand irgend einen Schritt gethan. Das Gerücht, als habe der englische Gesandte in Gemeinschaft mit dem Gesandten Oesterreichs und Preußens bei Ricasoli Beschwerde üͤber den Ausdruck des Nationalsgefühls erhoben, sei daher ungegründet.
Frankreich. Paris, 21. Februar. Man liest im „Armee⸗ Moniteur“: „Mehrere Journale haben die öffentliche Versteigerung von Kunstgegenständen und Merkwürdigkeiten angezeigt, die theil⸗ weise aus dem Sommer⸗Palaste Vuen Ming⸗Puen's herrührten und das japanische und chinesische Museum eines höheren Offiziers, welcher die chinesische Expedition mitgemacht hatte, bildeten. Eine derartige Speculation ist eine schwere Beeinträchtigung des Offiziers⸗ Charakters und der Wuͤrde der Armee. Der Kaiser hat auf Vor⸗ schlag des Marschall⸗Kriegsministers diesen höheren Offizier, der sich nicht gescheut hat, zseinen Namen zu so etwas herzugeben, ab⸗ gesetzt.“
Nach den letzten Mittheilungen aus Cochinchina hat Contre⸗ Admiral Bonard die Besetzung von Tang⸗Triu, nahe bei Bien Hoa, angeordnet. Tang⸗Triu ist Mittelpunkt eines schönen, an Tabak, Reis, Mais und Zucker reichen Landes.
— 22. Februar. Der „Moniteur“ meldet: „Die Summe der 4 51prozentigen Renten, die in den Departements bis zum 20sten, in Paris bis zum 21sten zur Umwandelung vorgelegt wurde, betrug 35 Millionen. Die Zahl der Inhaber beträgt 40,618.“
Die Passage Mires ist jetzt für die Summe von 3,433,000 Fr. und das Hotel Miréès in der Rue der Richelieu für 995,000 Fr. zugeschlagen worden.
— 23. Februar. Der heutige „Moniteur“ veroͤffentlicht einen Brief des Generals Montauban, in welchem derselbe den Kaiser bittet, das Projekt einer Dotation Angesichts der Opposition einiger Abgreordneten zurückzuziehen. Ferner bringt das amtliche Blatt
as Antwortschreiben des Kaisers. Dieser weigert sich, das Pro⸗
jekt zurückzuziehen. Der gesetzgebende Körper möge es vielleicht nicht angemessen finden, daß dem Führer heldenmüthiger Soldaten eine solche ausnahmsweise Belohnung zu Theil werde; er aber wünsche, daß Volk und Heer wissen, wie er ein Unternehmen, das nicht seines Gleichen habe, durch ein Nationalgeschenk habe ehren wollen.
Portugal. Aus Lissabon, 17. Februar, wird der „Times“ geschrieben: „In der Nähe von Guimaraens (Provinz Minho) hat große Aufregung wegen des von dem Ministerium eingebrachten Gesetzes geherrscht, welches den Grundbesitz der religiösen Brüder⸗ schaften in Regierungs⸗Sicherheiten verwandeln will. Die Regie⸗ rung hat in der Pairskammer eine nominelle Niederlage bei der Abstimmung über die von dem Ministerium während der Krankheit und des Todes des derstorbenen Königs und des Infanten Dom Ivao, so wie bei den späteren Ruhestörungen in Lissabon ergriffe⸗ nen Maßregeln erlitten. Die Deputirten hingegen haben ein Ver⸗ trauens⸗Votum für das Ministerium abgegeben. Gerüchtweise ist von einer Modification des Ministeriums die Rede. Der Infant Dom Augusto ist ganz entschieden auf der Genesung begriffen.
Italien. Turin, 18. Februar. In der Sitzung des Ab⸗ georbdnetenhauses vom 15. Februar richtete Avezzana an den Minister
folgende Interpellation: Einige französische und nach ihnen auch italienische Journale haben gemeldet, unsere Regierung habe die Absicht, die Flotte der Alliirten gegen Mexiko zu verstärken. J
hoffe, diese Nachricht sei nicht wahr. Ich habe an der Unabhaͤn gigkeit jenes Landes thätigen Antheil genommen, und diese Nach richt, wenn richtig, würde mir ungeheuern Schmerz verursachen. Ricasoli erwiderte, die Regierung habe blos daran gedacht, daß es sehr zweckmäßig sein berde, zum Schutze der in den Kolonieen zer streuten zahlreichen Italiener irgend ein Schiff abzusenden.
Man schreibt von Rom, 18. Februar, daß Kardinal Anto nelli ein Rundschreiben an alle päpstlichen Nuntien erlassen hat um ihnen den vollständigen Verlauf seiner bekannten Unterredun mit Marquis Lavalette mitzutheilen. Mehr als die Hälfte dessen was in dieser Unterredung gesagt worden, soll in der Devesch vom 18. Januar fehlen. Der Kardinal giebt nun in dem Rund schreiben das Fehlende, das sich größtentheils speziell auf Piemon bezieht. Der Kardinal hatte, wie er angiebt, sofort, nachden Marquis Lavalette sich von ihm entfernt, den Inbalt der Unter redung zu Papier gebracht und auch Herrn v. Lavalette Kenntni⸗ davon gegeben.
Griechenland. Laut telegraphischen Berichten aus Ather vom 18. Februar hatten die Kammern einstimmig einen Antrag an genommen, in welchem sie ihre Ergebenheit für die Dhynastie aus drücken. Am 15ten und 16ten waren Truppen und Nationalgard
aus verschiedenen Orten gegen Nauplia, wo sich eine aus dem
Richter Peturezas und vier Advokaten bestehende provisorische Re⸗ gierung gebildet hatte, geschickt worden. Man hatte in Nauplia das Staats⸗ und Privatvermögen respektirt.
Ueber Konstantinopel, 20. Februar wird gemeldet: Se Majestät der Koͤnig von Griechenland inspizirte am 15. di zu Corinth in der Stärke von 2000 Mann versammelten Truppen Unmittelbar darauf passirten dieselben Dervenakia, kampirten z Argos und schlugen, indem sie gegen Tyrinth marschirten, die In surgenten. General Kolokotronis begab sich nach Tripolitza. Ueber all herrscht Ruhe. Der Geist der Bevoöͤlkerung ist vortrefflich. Ir Nauplia beginnt Desertion einzureißen. Zwiespalt und Entmuthi gung haben sich bereits der Insurgenten bemächtigt.
Türkei. Aus Konstantinopel, 15. Februar, wird gemeldet „Die hier eingesetzte Staatsschuld-Kommission besteht aus den Syndicis aller auswärtigen Anleihen. die ganze Staatsschuld zu kontroliren und darüber zu wachen, daß die Staats⸗Emnahmen zur Bestreitung der Staats⸗Ausgaben ver⸗ wandt werden. Anleihe dauern fort.“
Ein neuer Hatt des Sultans vereinigt das Finanz⸗Ministerinn mit dem Großvezirat.
Cattaro, 22. Februar. Die Insurgenten von Zubzi haber Mattanovich den Gehorsam gekündigt und wollen von eine Unterwerfung unter Montenegro nichts mehr wissen.
Dänemark. Kopenhagen, 20. Februar. In der heut fortgesetzten ersten Berathung uͤber den Verfassungsgesetzentwur sprach zuerst Elausen, der den Regierungsvorschlag empfahl. Auch Blixen⸗Finecke, welcher dann das Wort ergriff, nahm sich des Vor schlags an, den er jedoch bedeutend verändert wissen wollte, nament lich in der Richtung, daß der Reichsrath zu einer wirklichen Volks repräsentation werde, — eine Veränderung, von welcher er glaube
daß sie eine so günstige Stimmung für einen näheren Anschluß an
das Koͤnigreich zu Wege bringen werde, daß es zu einer Ausdeh nung des Grundgesetzes auf Schleswig kommen koͤönnte, ein Schritt von welchem er nicht glaubte, daß irgend eine fremde Macht ihm hindernd entgegentreten würde.
nahme des Gesetzvorschlages stimmen. Auf eine Frage von ihm ant wortete der Conseilspräsident, daß die früher von ihm gethan Aeußerung, daß eine constitutionelle Wiedervereinigung mit Holstein und Lauenburg von der Uebereinstimmung beider Repräsentatione bedingt sei, von ihm in seiner Eigenschaft als Präsident der Regie rung vorgebracht worden. Er setzte auseinander, daß der Stand punkt der Regierung verschieden sei von ihrer Auffassung der Ver hältnisse im Jahre 1858 und erklärte eine solche Uebereinstimmung wie sie Blixen erwähnte, für ein reines Phantasiegebilde. — 2 der Reichsrathssitzung vom 21. d. schloß die erste Berathung des mehrerwähnten Gesetzvorschlages mit der — bereits telegraphisch gemeldeten — Annahme desselben durch 39 gegen 8 Stimmen und mit dessen Ueberweisung an einen Ausschuß.
— 22. Februar. Gutem Vernehmen nach sind die Antworts noten Oesterreichs und Preußens gestern übergeben worden.
Amerika. New⸗Vork, 8. Februar. Die bereits gemel⸗ dete Einnahme von Fort Henry erfolgte vorgestern. Der Angrif ward von dem Kommodore Foote geleitet und der Kampf dauerte 1 x¼ Stunde. General Tilgham und 60 Mann ergaben sich auf Gnade und Ungnade. Auf dem unionistischen Kanonenboot „Essex“ sprang der Kessel und es kamen dadurch 30 Personen ums Leben. Die unionistischen Landtruppen langten erst an, als das Gefecht
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Ihre Aufgabe wird darin bestehen,
Die Verhandlungen zum Abschlusse einer neuen
Sollte der von ihm angedeutete Vorschlag nicht durchgehen, so würde er doch für die schließliche An-
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schon zu Ende war. Dem Vernehmen nach setzt die Kavallerie den auf dem Rückzuge begriffenen Konföderirten nach.
Nach Berichten, die das von Port Royal angelangte Kriegs⸗ schiff „Savannah“ gebracht hat, ist eine sebr starke, aus Kanonen⸗ hooten und Landtruppen bestehende Expedition am 26. Januar von Port Royal aus südwärts gegangen. Am 3. Februar hörte man in Savannah vier Stunden lang starkes Feuern in der Gegend des New River auf der süd⸗carolinischen Seite der Stadt.
Herr Spaulding, der Berichterstatter der Comité der Mittel und Wege des Repräsentantenhauses, machte am 29. Januar fol⸗ gende uübersichtliche Mittheilung über die Staatsschuld der Vereinig⸗ ten Staaten: Die Schuld betrug am 1. Juli 1861: 90,867,828 Doll. und ist durch die bisherigen Anleihen und Ausgabe von Schatz⸗ scheinen bis zum 15. Januar 1862 auf 306,764,613 Dollar ge⸗ steigert worden. Den Geldbedarf bis zum 1. Juli 1862 veran⸗ schlagt Herr Spaulding auf 343,235,387 Dollar, so daß die Schuld dann 650,000,000 Dollar betragen wird. Bei fortdauerndem Kriege wird das näͤchste Finanzjahr (1. Juli 1862 — 1863) 550,000,000 Doll. und die Schuld dann 1200 Millionen groß, d. h. um 300 Millionen Dollar größer sein als die Veranschlagung des Schatz⸗Sekretairs.
Die „Espana“ hat Nachrichten aus Vera⸗Cruz bis zum 18. Januar erhalten. Bei Abgang der Post hatten ein Bataillon franzoͤsischer Marinesoldaten, ein Bataillon Zuaven, eine Compagnie englischer Marinesoldaten, ein Bataillon spanischer Jäger und eine Aotheilung spanischer Genie⸗Truppen ein Lager bei Tejeria, vier Meilen von Vera-⸗Cruz entfernt, bezogen. Am 13ten waren die kommandirenden Generale der verbuͤndeten Streitkräfte bei Tages⸗ anbruch an der Spitze eines spanischen Bataillons, einer Compag⸗ nie Franzosen, 50 Mann Engländern und einer Abtheilung spani⸗ scher Reiterei auf Medellin marschirt, hatten daselbst ohne Schwierigkeit ein Lager errichtet und eine Verbindung mit demjenigen von Tejeria hergestellt. Vor der Ausführung dieser Operation wurde der mexikanische General Uraga, welcher die erste Vertheidigungslinie kommandirt, davon benaächrichtigt; er erklärte, daß er diesem Vorhaben keine Hindernisse bereiten werde. Es scheint, daß es die Absicht der verbündeten Generale ist, jedes Zusammentreffen mit den mexikanischen Truppen zu vermeiden, und wenn es möglich ist, ohne einen Schuß zu thun in Mexiko einzu⸗ ziehen. Im Innern Mexiko's herrscht fortwährend Anarchie; alle Zahlungen sollen eingestellt sein, mit Ausnahme derjenigen, welche die Administration und den Krieg betreffen. Die Steuern sind waͤhrend der Dauer des Krieges um das Doppelte erhöht. — Prinz Alfred von England war am 23. Januar auf dem Linienschiff Ihrer Majestät „St. Georges“ von 86 Kanonen in der Havannah angekommen. Am oSten befand sich das Schiff vor Sacrificios, wo man die Nachricht von dem Tode des Prinzen Albert erhielt. Der Capitain des „St. Georges“ und die Begleitung des Prinzen fan⸗ den es für räͤthlich, ihm dieselbe nicht vor dem 23sten mitzutheilen und ihn unterdessen nach Antonio Lizardo zu bringen, damit er von dem traurigen Ereignisse nicht zu sehr ergriffen werde. .
Telegraphische Depeschen 8 aus dem Wolffschen Telegraphen⸗Büreau. Triest, Sonntag, 23. Februar. Der fällige Lloyddampfer ist mit der Ueberlandpost aus Alexandrien eimgetroffen.
London, Sonntag, 23. Februar. Nachrichten aus New⸗Vork vom 11ten Abends melden, daß die Expedition des Generals Burn⸗ side Roanoke genommen und sich daselbst ausgeschifft habe. Das einzige Hinderniß, nach Norfolk zu' marschiren, waren dazwischen liegende Moräste und unter den Truppen herrschende Krankheiten. General Stone, der in Bulls Bluff kommandirte, hatte einen Abgesandten aus dem Fort Lafayette verhaftet. Das Repräsen⸗
tantenhaus in Washington hat das Gesetz zur Emission der gefor⸗
derten 10 Millionen Schatzscheine angenommen.
Weitere Nachrichten aus New-Vork vom 12. d. melden, daß
General Gassett am 21. Januar in Havannah eingetroffen war. Die Verbündeten waren bis Espiritu santo, ohne mit den Mexika⸗ nern in Kampf zu gerathen, vorgerückt. Mir nach Vera Cruz abgereist. 8 Der Bericht des Vertheidigungs⸗Comité’s wird im Kongreß zu Gunsten der Errichtung von Depots am Ufer der Seen und von Befestigungen an der nördlichen Grenze sich aussprechen.
In New⸗Vork war Baumwolle fest, 30, Fonds fest, 56 ⅞, Weizen ruhig. 8
Paris, Sonntag, 23. Februar, Mittags. Der Prinz Napo⸗
leon hat im Senat gesprochen. Er vertheidigt die moderne Ge⸗
sellschaft gegen die Angriffe des Marquis de la Rochejaquelin,
Illinois
der die Contrerevolution vertrete. Er verlangt Preßfreiheit, er⸗ innert an den Artikel von Toramel Verone, der, von Oesterreich inspirirt, dieselbe Sprache führe wie die klerikalen Journale in Frankreich. Obgleich ein Freund Persigny's habe er ihm vor⸗ zuwerfen, daß er zu langsam gehe. In Rom beleidige man den Kaiser. Napoleon IJ. sei von der Insel Elba zurückgekehrt unter dem Zuruf: nieder mit dem Adel, den Emigranten, den Ver⸗ raäͤthern! Die Senatoren verstehen Priester (prétres). (Heftige Unterbrechungen). Der Prinz fährt fort: „Für mich be⸗ deutet das Kaiserreich Ruhm nach außen, Zerreißung der Verträge von 1815, Konstituirung der großartigen italienischen Einheit, die unsere unentbehrliche Verbündete ist, Ordnung im Innern aber Freiheit, vor allem der Presse, Volksunterricht ohne Einschränkungen und ohne Mitwirkung religiöser Körperschaften, Wohlsein der Massen, Zerstörung des mittelalterlichen Aberglaubens.“ Der Prinz beschuldigt Larochejaquelin und die Klerikalen, daß sie ein Bündniß mit Oesterreich, die Wiedereinsetzung der italienischen Fürsten und Unter⸗ drüͤckung im Innern wollen. Er citirt den Ausspruch, den Thiers 1845 gethan, daß er immer zur revolutionairen Partei gehören werde, selbst wenn die Regierung in radikale Hände fallen sollte. Darin, fügt der Prinz hinzu, ist meine Ansicht resumirt.
Turin, Montag, 24. Februar. Die gestrige „Amtliche Zeitung“ erklärt die Nachricht hiesiger Blaͤtter von einem Attentate auf den französischen Botschafter in Rom, Herrn v. Lavalette, für dichtet. 8 1““ 1“
St. Petersburg, Sonntag, 23. Februar, Vormittags. Ein Kaiserliches Dekret bewilligt den Einwanderern Steuerbefreiung, Befreiung vom Militairdienste und Religionsfreiheit; den Menoni⸗ ten sind besondere Versprechungen gemacht. Für die Legalisation und für die Gültigkeit der betreffenden Verträge ist besondere Vor⸗ 11“” C“
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Von der polnischen Grenze, Montag, 24. Februar, Mittags. Laut hier eingetroffenen Nachrichten aus Warschau findet von heute ab auf Befehl des Statthalters für Vergehen vor dem Eintritte des Kriegszustandes weder eine Untersuchung noch eine Verhaftung mehr statt. Der Erzbischof Felinski erlangt die allgemeine Sympathie. Der Besuch der Kirchen ist von allen Ständen ein sehr zahlreicher.
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Berliner Getreidebörse vom 24. Februar.
Weizen loco 64 — 80 Thlr., feiner gelber ab Bahn.
Roggen loco, leichter 50 ½ Thlr. ab Bahn, 80 — 82 pfd. 52 ½ — 53 Thlr. ab Bahn bez., sehwimmend eine Ladung 82 pfd. 51 ½ Thlr. bez., Februar 51 ½ — ¾ Thlr. bez., Februar-März 50 3 — ½ — ½ Thlr. bez. u G., 50 ¾ Thlr. Br., Frühjahr 49 ½ — 50 ½ — 50 ¼ — ¼ Thlr. bez, Br. u. G., Mai- Juni 50 — 50 ⅛ — ½¼ Thlr. bez. u. G., ½ Br., Juni-Juli 50 ½¼ — ½ — ½ Thlr. bez., Juli-August 50 ¼ — ½ — ¼ Thlr. bez. 1
Gerste, grosse und kleine 36 — 39 Thlr. pr. 1750 pfd.
Hafer loco 22 — 25 Thlr., fein sechles. 24 ½ Th'r. ab Bahn bez., Lieferung pr. Februar 23 — 22 ⅞ Thlr. bez., Februar - März do,. Früh-
—
8
schlesisecher 79 Thlr.
.
jahr 23 ¼ — 23 ½ Thlr. bez. u. G., Mai - Juni 23 ¼½ — ½8 Thlr Juli 24 ¼ Thlr. bez.
Erbsen, Koch- und Futterwaare 46—57 Thlr.
Rüböl loco 12 ⁄ Thlr. bez., Februar, Februar - Härz 13 Thlr. Br., 12 1% G., März -April 13 Thlr. Br., 12 Thle. G., April - Mai 12 % 13 bez., Mai- Juni 12 %8% Thle. bez. u. G., 13 Br, Juni-Jun 13 Phlr. Br., 12 4 G., September-Oktober 12 — Thlr. beszu.
Leinöl loco 12 ¾ Thlr., Lieferung 12 86˖ Thlr.
Spiritus loco ehne Fass 17, ½.— ½ Thlr. ber., Februar u. Februar- Müirz 17 ⅛ Thlr. Br., % G., März-April 17 ⅛ Tblr. bez. u. G., 172 †4☚ Br., April -Mai 17 ½ — ½ Thlr. bez. u. Br., 18 G., Mai- Juni 17 ½ bd⸗ 18 ½1 Thlr. bez. u. Br., 18 G., Juni- Juli 18 — X Thlr. dez. u. G., * Br., Juli-August 18 — 18 8 Thlr. dez. u. Br., ½ G., August-Septem- ber 18 ¾ — ½ Thlr. bez.
Weizen, feine Qualitäten beachtet. Roggen loco war au ziemlich behaupteten Preisen einiger Umsats. Terwine erödaeten schr fest und wurden im Verlaufe höher bezahlt, sebliessen aber rubiger. Gekündigt 2000 Ctr. Hafer höber bezahlt. Gek. 600 Ctr. Rübol verharete be kleinem Handel in fester Haltung und erkuhr keine wesenthehe Desse- rung im Werthe. Spiritus setzte zu den vorgestrigen büchsten Courses ein, begegnete alsdaun eine gute Kauflust und dessectte Sich un Werthe
für alle Sichten, schliesst aber wieder matter,. 8