1862 / 52 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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b Preußen. Berlin, 28. Februar. Se. Majestät der Koͤnig nahmen heute die Vortraͤge der Staats-Minister von der Heydt und Freiherrn von Schleinitz, so wie des Geheimen Regie⸗ rungs⸗Ratbs von Winter entgegen und ertheilten dem Herzog von Ujest eine Audienz.

Oldenburg, 26. Februar. Seit einer Reihe von Jahren hat im Großherjogthum, besonders in dem südlichen Theile des Großherzogthums eine starke Auswanderung, sowohl von Seiten Einzelner wie ganzer Familien, stattgefunden. Nicht immer war dieser Auswanderung die Erfuͤllung der gesetzlichen Wehkpflicht vor⸗ angegangen oder nachgefolgt. So werden gegenwärtig nicht weni⸗ ger als 2073 Personen unter der Rubrik „widerspenstige Wehr⸗ pflichtige“ in den Listen unserer Rekrutirungsbehörde geführt. Nur in einzelnen Fällen ist gegen diese ein Strafurtheil ausgesprochen, nämlich nur dann, wenn sie hier Vermögen zurückgelassen hatten, in welche die Execution erfolgen konnte. Man weiß, daß viele von diesen Personen sich wieder hierher zurücksehnen und nur die Furcht vor der verwirkten Strafe von der Rückkehr abgehalten werden. Schon öfter war es daher bei der Staatsregierung in Erwägung gekommen, ob es nicht an der Zeit sei, unter gewissen Beschränkun⸗ gen für den Fall der Ruͤckkehr im Wege der Gnade eine Befreiung von den eigentlichen Strafen zu verheißen und noch nachträglich die Erfüllung der Wehrpflicht zu gestatten.

Jetzt nun hat der Großherzog den Zeitpunkt für geeignet gehalten, einen Gnadenakt zu vollziehen. Das unter dem heutigen Tage ausgegebene Gesetzblatt bringt das nachstehende herzogliche Patent vom 2isten d. in Betreff der Amnestirung der abwesenden Wehr⸗

pflichtigen:

„Wir ꝛc. ꝛc. thun kund hiermit, daß Wir Uns bewogen gefunden haben, allen abwesenden Wehrpflichtigen, welche vor dem 1. Mai 1855 das Großberzogthum verlassen und sich der Erfüllung ihrer Militairpflicht entzogen haben, die dadurch verwirkten Strafen, so weit darüber noch nicht rechtskräftig erkannt ist, in Gnaden unter der Bedingung zu er⸗ lassen, daß dieselben entweder vor ihrer Rückkehr in das Großherzogthum durch die Stellung eines Stellvertreters ihre Militairpflicht nachträglich erfüllen oder in dem auf ihre Nückkehr folgenden regelmäßigen Eintritts⸗ termine entweder selbst in den Dienst treten oder einen Stellvertreter für

ich stellen. sich ec Schwerin, 27. Februar.

Mecklenburg. Heute ist über

das Befinden der Frau Großherzogin das nachstehende Bülletin „Nachdem das katarrhalische

Brustfteber, an welchem Ihre Königliche Hoheit die Frau Großherzogin Auguste vorige Woche erkrankten, schon im entschiedenen Abnehmen begriffen war, haben sich im Laufe des gestrigen Tages die Zeichen der Lungenentzün⸗ dung zu den bisberigen Krankheitserscheinungen hinzugesellt. Wäh⸗ rend der Nacht ist die hohe Kranke vom Husten sehr belästigt wor⸗ den, jedoch hat bis heute fruͤh eine Steigerung der Krankheit nicht stattgefunden.“ (Meckl. Ztg.)

Sachsen. Koburg, 26. Februar. Nachdem der hiesige Sonderlandtag in seiner Sitzung vom 13. d. M. den von der Re⸗ gierung vorgelegten Entwurf eines Gewerbegesetzes nur unter wesentlichen, namentlich auf Abschaffung jeder Konzessionspflichtig⸗ keit der Preßgewerbe gerichteten Abänderungen angenommen, da⸗ gegen aber Herzogliches Staatsministerium auf Grund des nun einmal noch gültigen, die Staatsregierung unbedingt bindenden Bundesbeschlusses von 1854 alsbald Verwahrung eingelegt hatte, ist die heutige „Cob. Ztg.“ „zu der Mittheilung berechtigt, daß Se. Hoheit der Herzog der vom Landtage sanctionirten Vorlage, in Uebereinstimmung mit dem Staatsministerium, die Genehmigung versagt hat. Die Proklamirung des im Uebrigen die Gewerbe⸗ freiheit genehmigenden Gesetzes muß somit bis zu nochmaliger Be⸗ rathung des Landtages aufgeschoben bleiben.“

Hessen. Darmstadt, 26. Februar. Die hessen⸗darm⸗ städtische Regierung hat sämmtliche ausstehende proz. Obligationen im Betrage von 1,900,000 fl. gekündigt; ausgenommen ist davon nur eine im Jahre 1852 ausgegebene Anleihe von 120,000 fl. für Oberhessen. Von den gekündigten Kapitalien können 500,000 fl., die sich zuerst anmelden, in 4 prozentigen Obligationen konvertirt werden, der Rest wird heimbezahlt.

Oesterreich. Wien, 27. Februar. Bei der gestern statt⸗ Frea. Festvorstellung im Theater wurde der Kaiser enthusiastisch egrüßt.

Hermannstadt, 27. Februar. Gestern hat der stellvertre⸗ tende Praͤsident der sächsischen Nation ein Festdiner gegeben. Am Abend hatten sich 300 Bewohner Hermannstadts, darunter viele Buͤrger freiwillig zu einem Mahle in einem Gasthause versam⸗ melt, bei welcher Gelegenheit Toaste auf den Kaiser, auf die Reichs⸗ verfassung, auf den Eintritt Siebenbürgens in den Reichsrath, auf den Minister Schmerling und auf die Armee ausgebracht wor⸗ den sind.

Belgien.

Brüssel, 26. Februar. Die bevorstehende Ab⸗

reise des Herzogs von Brabant wird von o fizioͤser Seite bestätigt 88

Der Prinz wird sich ohne seine

Southampton einschiffen und am Sten i

wo aus er sich nach Sevilla begiebt, um dort das Palais seines Onkels, des Herzogs von Montpensier, eine Zeit lang zu bewohnen. Der Antrag des Herrn Guillery, das Budget des Primär⸗ Unterrichts von 1,777,000 Frcs. auf 2,525,000 Fres. zu erhöhen, ist heute von dem Abgeordneten entwickelt worden. 1

Großbritannien und Irland. London, 26. Februar. Prinz Alfred ist auf dem St. George aus Bermuda in Queen⸗ stown eingetroffen, und hat sich sofort auf die Reise nach Osborne begeben. S

Die Voranschläge für die Armee werden in diesem Jahre 15,302,870 Pf. betragen, gegen 15,246,160 Pf. im verflossenen Jahre. Der Zuwachs betruͤge demnach 56,710 Pf., wobei jedoch zu berücksichtigen ist, daß die diesmaligen Voranschbäge 985,500 Pf. als Ausgaben für die indische Armee in sich schließen, welche auf das Conto der indischen Verwaltung fallen, und daß die Ausgaben für die nach Canada gesandten Truppen (609,409 Pf.) im laufenden Conto angesetzt erscheinen.

Im Oberhause zeigte gestern der Eäarl von Derby an, daß er am Donnerstag an den Staats⸗Secretair des Auswärtigen die von seinem edlen Freunde, dem Marquis von Normanby, angemeldete Frage stellen. will, ob die Regierung etwas über die merkwürdige Proclamation er⸗ fahren habe, die unlaͤngst in den neapolitanischen Zeitungen erschien? Earl Russell möchte wissen, wo die Proclamation zu finden sei? Der Earl von Derby sagt, er habe sie sowohl in einer italienischen, wie in einer französischen Zeitung gelesen, und glaube, daß ihre Existenz nicht in Zweifel gezogen werde. Er wolle dem edlen Staats⸗Secretair mit Ver⸗ gnügen ein Exemplar senden. Es sei eine Proclamation, die Jedermann verbiete, einen gewissen großen Bezirk im Lande zu betreten; die alle Häuser, Huͤtten oder Baracken, die im Bezirk stehen, dem Erdboden gleich⸗ zumachen befehle, und die erkläre, daß wenn in einem Bauernhause mehr Speisevorrath, als zur Erhaltung der Familie auf einen Tag nöthig ist,

vorgefunden wird, die Bewohner als Räuber behandelt und auf der Stelle

erschossen werden sollen. Earl Russell sagt, daß weder Ihrer Majestät Gesandter in Turin, noch Ihrer Majestät Konsul in Neapel irgend etwas über den Gegenstand an die Regierung berichtet habe. Der edle Graf werde ihn daher durch Zusendung eines Exemplars der Proclamation verbinden.

Im Unterhause sind unter den einkommenden Petitionen mehrere von den Comité's zum Studium auswärtiger Angelegenheiten in Stock⸗ port, Leeds, Stafford und North Shields gegen die Praxis des „Aus⸗ zählens“ im Unterhause. Die Petition aus Leeds schlägt vor, daß eine durch Auszählung unterbrochene Debatte in der Sitzung wieder aufge⸗ vaommon worden soll. Sonst wiederholen sich die Petitionen gegen den neuen Elementarschulplan. Mr. D. Griffith meldet auf Donnerstag die Frage an, ob die Regierung in Kenntniß gesetzt sei, daß der italienische Konsul in Malta von einigen seiner Landsleute, die vermuthlich Anhänger

der reactionairen bourbonistischen Partei sind, mit Beleidigungen ange⸗

fallen worden ist, und ob Maßregeln zur Verhütung ähnlicher Auftritte ergriffen seien? Mr. Walpole verschiebt, wegen der Abwesenheit einer Anzahl bei den Assisen beschäftigter Mitglieder, seine den neuen Volks⸗ schulplan betreffende Motion auf einen Monat. Mr. Horsfall meldet auf den 11. März die Motion an, daß der heutige Stand des Völkerrechts in seiner Einwirkung auf die Rechte und den Status der Neutralen so

schlecht festgestellt und so unbefriedigend sei, daß er eine baldige aufmerksame

Prüfung Seitens der Regierung Ihrer Maäjestät erheische. Mr. Bentinck beantragt eine Aenderung im 57. Paragraphen der Regeln des Hauses (der Geschäftsordnung, wie man in Deutschland sagt) kein Mitglied soll künf⸗ tig durch eine Auszählung in seiner Rede unterbrochen werden. Wenn ein ehrenwerther Gentleman bemerkt, daß die beschlußfähige Anzahl von 40 Mitgliedern nicht anwesend ist und deshalb die Auszählung beantra⸗ gen will, so soll er seinen Antrag stellen, nachdem das eben sprechende

Mitglied seine Nede beendet hat oder nachdem die „Zäͤhler“ das Ergebniß einer Abstimmung berichtet haben, und zwar soll er die Verantwortlichkeit

der Auszählung auf sich nehmen, und soll sein Name am nächsten Mor⸗ gen im Protokoll über die letzte Sitzung eingetragen werden; dasselbe soll mit den Namen der Mitglieder geschehen, welche zur Zeit anwesend waren. Mr. Knightley sekundirt und sagt, daß oft, wenn eine Kabinets⸗ frage erörtert wird und die Abstimmung 600 Mitglieder in den Saal ruft, die Debatte stellenweise nicht mehr als 30 Hörer und Theil⸗ nehmer hat. wirklich beobachtet werden solle, d. h. wenn kein Geschäft von weni⸗ ger als 40 Mitgliedern verhandelt werden darf, so bei einer künftigen Gelegenheit beantragen, daß man, so oft ein Mitglied auf Auszählung anträgt, sogleich die Thüren schließe, und daß man zäͤble, ohne vorher eine Lärmglocke zu läuten. Sir J. Grey bekämpft den An⸗ trag, weil er ein Eingriff in die Rechte der Privatmitglieder sein und das Verfahren des Hauses in ein seltsames Licht stellen würde. Lord Robert Cecil, der für den Antrag spricht, macht darauf aufmerksam, daß die Aenderung den 57. Paragraphen nicht unwirksam machen würde. Sie könnte nur dem einzigen Stück Heimlichkeit oder Ballot, das im Ge⸗ schäftsgang des Hauses bestehe, ein Ende machen. kämpft den Antrag in humoristischer Weise. Er nennt verschiedene Gentle⸗ men, die fünf oder sechs Mal in einer Session „ausgezählt“ wurden, und fragt, ob ihnen Jemand deshalb einen Groll nachtrage? Ob das Haus jemals ausgezählt worden sei, wenn es sich mit einer wirklich ersprieß⸗ lichen Sache beschäftigte? Er müsse die Auszähler, diese Souffleurs des Sprechers, in Schutz nehmen sie retteten das Haus vor den langweili⸗

gen Steckenpferdreitern sie thaäͤten verstohlener Weise Gutes und schäm⸗

ten sich, dafür berühmt zu werden. Der Antrag wird darauf mit 219 gegen 43 Stimmen verworfen. Mr. Lindsay beantragt die Reso⸗ 8 b111“ 1“”“

Wenn das Prinzip, auf dem die Auszählungen beruhen,

werde er

Mr. Osborne be⸗

lution, daß, nach der Ansicht des Hauses, die Vorschläge des Sonder⸗ Ausschusses, der im Jahre 1860 zur Untersuchung des Truppentransport⸗ wesens eingesetzt worden war, ausgeführt werden sollten. Auf einige Gegenbemerkungen von Sir J. C. Lewis über die Schwierigkeiten der Ausführung nimmt Mr. Lindsay den Antrag zurück. 1

Frankreich. Paris, 26. Februar. Aus französisch Hinter⸗Indien sind in Toulon am 25. Februar Berichte von neuen Erfolgen der französischen Adler eingelaufen. Die mobilen Kolonnen haben bei Verfolgung der bei Bien⸗Hoa zersprengten anamitischen Armee auch das verschanzte Lager genommen, in welchem die Leib⸗ garde Tuduc's stand, so daß die ganze Streitmacht des Thrannen von Hue aufgelöst ist. In dem Städtchen Biara fanden die Fran⸗ zosen noch 250 Christenleichen; die Gefängnisse, in denen unglück⸗ liche Verfolgte saßen, wurden von den fliehenden Mandarinen in Brand gesteckt.

Spanien. Aus Madrid vom 26. Februar wird telegra⸗ phirt: „Es ist ungegründet, daß Salaverria die Anerkennung der englischen Schuldscheine vorschlagen will. In der gestrigen Sitzung des Kongresses sprach Salamanca für die spanisch⸗französische Bahn durch die Aldudes; zu einem Beschlusse kam das Haus jedoch noch nicht.“

Schweden und Norwegen. Stockholm, 24. Februar. Se. Majestät der König hat in einem zusammengesetzten (schwe⸗ disch⸗-norwegischen) Staatsrath, unter Zustimmung sämmtlicher Staatsräthe, beschlossen, daß keine Reviston des Uuions⸗Ver⸗ trages für jetzt stattfinden solle, daß die Angelegenheiten, welche bisher eine ähnliche gemeinsame Berathung hervorgerufen haben, im zusammengesetzten Staatsrath vorgetragen werden sollen, und daß alle, die Behandlung der Revisionsfrage bis jetzt beleuchtenden Akten gedruckt und auf angemessene Weise vertheilt SeG

(H. B. H.)

Dänemark. Kopenhagen, 26. Februar. Der e Reichsrathe zur Berathung di ebeo Zollgesetzentwurf wurde heute schließlich gegen eine Stimme der zweiten Berathung und einem Ausschusse von 9 Mitgliedern übergeben, welchem auch der nach kurzer Diskussion zur zweiten Berathung verwiesene Gesetz⸗ Entwurf wegen Freilager und Freidocks überwiesen wurde.

Amerika. New Vork, 12. Februar. Nach dem „Richmond Dispatch“, welcher versichert, daß man vorausgesehen habe, das Fort Henry werden sich nicht halten können und daß die Zerstörung der Eisenbahnbrücke über den Tenessee den Konföderirten keinen gro⸗ ßen Nachtheil gebracht habe, war die Nachricht eingegangen, daß der Bundes⸗General Thomas, welcher durch die Unwegsamkeit der Straßen in Monticello aufgehalten worden war, weiter vorgerückt sei und in Ost⸗Tenessee auf drei Punkten zugleich eindringen wolle. General Carter werde durch den Eumberland Gap, Grnerat Sceevs durch Wheeler's Gap und General Thomas selbst von Mill Spring ber einrücken. Zum Sammelplatz der drei Kolonnen ist Knokville bestimmt und man wird suchen, sich sofort in den Besitz der durch das östliche Tenessee fuͤhrenden Eisenbahn zu setzen.

General Fremont soll zu einem höheren Kommando berufen sein, da es ihm gelungen ist, den Kriegs⸗Secretair davon zu über⸗

zeugen, daß die gegen ihn erhobenen Anklagen des Unterschleifes

ganz unbegründet sind. Der Kriegs⸗Secretair Herr Stanton ist ernstlich erkrankt. Ein Korrespondent des „New⸗Vork Herald“, der sich in Washinggton aufhält, ist als Spion verhaftet worden. Die Regierung der Konföderirten Staaten hat Herrn Fisch und den Bischof Aimes, welche abgesandt worden waren, um das Loos der gefangenen Bundestruppen möglichst zu erleichtern, an der Grenze zurückgewiesen.

Nach einer Liste in den „Richmond Dispatch“ haben die Kon⸗ föderirten bisher im Kriege 5967 Mann verloren (1135 Todte, 3345 Verwundete und 1487 Gefangene), die Bundestruppen 20,909 Mann (4911 Todte, 7820 Verwundete und 8178 Gefangene).

Nach dem „New Orleans Bulletin vom 28. Januar ist das Dampfschiff „Calhoun“ nicht verbrannt. Der Capitain hat dasselbe allerdings, als er von einem Bundesschiffe verfolgt wurde, in Brand gesteckt, das Feuer wurde aber gelöscht und der „Calhoun“ fiel mit einer Ladung von 50,000 Pfd. Pulver und 10,000 Pfd. Salpeter ꝛc. in die Hände der Vankibs. III

Nach Berichten aus Havana vom 25. Januar, die uͤber New⸗Vork eingegangen sind, war der Ex⸗Präsident von Mexiko, General Miramon, unter falschem Namen am 21sten auf dem englischen Packetschiff „Avon“ nach Vera⸗Cruz abgegangen. Der Admiralitäts⸗Agent hatte erklärt, daß er unmittelbar nach der An⸗ kunft des Schiffes in Vera⸗Cruz (wo Miramon ein Fahrzeug zu finden hoffte, das ihn an irgend einem Punkte der Küste ans Land setzen könnte) dem Befehlshaber der britischen Flotten⸗Station An⸗ zeige machen werde, um die Verhaftung Miramon's wegen der von ihm angeordneten Beraubung des englischen Gesandtschafts⸗ Hotels (m welchem die Dividenden⸗Fonds untergebracht waren) zu

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SESelegraphische Depeschen

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Triest, Donnerstag 27. Februar, Abends. Nach hier einge⸗ troffenen Nachrichten aus Athen vom 22. d. ist der König Otto dahin zuruͤckgekehrt. Nauplia ist zu Wasser und zu Lande abge⸗ schnitten. 60 Mann der dortigen Truppen sind zu den Königlichen übergegangen. Auch in Tripolitza hat eine revolutionaire Mani⸗ festation stattgefunden. Die Regierung will in den bedrohten Pro⸗ vinzen ein allgemeines Aufgebot erlassen. In Athen herrscht Ruhe,

doch sind die Kaffeehäuser geschlossen und die Straßen militairisch

besetzt.

Brüssel, Freitag 28. Februar. Nach der „Indépendance“ haben die Pariser Studenten am College de France zu Gunsten des Professor Renan eine Demonstration gemacht und: Nieder mit den Jesuiten! gerufen. Nach demselben Blatte hätte der Kaise 1 die Transaction in Betreff der Dotation des Grafen Palikao zurückgewiesen, die Kommission aber auf deren Verwerfung bestanden.

Paris, Donnerstag 27. Februar, Abends. Die „Opinion nationale“ hat wegen eines den Senat beleidigenden und be⸗ schimpfenden Artikels die erste Verwarnung erhalten.

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Marktpreise.

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8 1 1 FBirevan rwees Berlin, den 27. Februar. v“

Zu Lande: Weizen 3 Thlr. Roggen 2 Thlr. 6 Sgr. 11 S, auch 2 Thlr. 2 Sgr. 6 Pf. und 1 Thlr. 27 Sgr. 6 Pf. Grosse Gerste 1 Thlr. 13 Sgr. 9 Pf,, auch 1 Thlr. 14 Sgr. 3 Pf. und 1 Thlr. 8. Sgr. 2 Pf. Hafer 1 Thlr. 5 Sgr., auch 1 Thlr. 1 Sgr. 3 Pf. und 26 Sgr. 9 Pf.

Zu Wasser: Weizen 3 Thlr. 10 Sgr., auch 3 Phlr. 7 Sgr. 6 P und 2 Thlr. 22 Sgr. 6 Pf. Reggen 2 Thlr. 8 Sgr. 9 Pf., auch 2 Thlr. 6 Sgr. 3 Pf. und 2 Thlr. 3 Sgr. 9 Pf. Gresse Gerste 1 Thlr. 18 Sgr. 9 Pf, auch 1 Thlr. 16 Sgr. 3 Pf. und 1 Thlr. 13 Sgr. 9 Pf. Hafer 1 Thir. 5 Sgr., auch 28 Sgr. 9 Pf. Erbsen 2 Thlr. 12 Sgr. 6 Pk., auch 2 Thlr. 7 Sgr 6 Pf. Futter-Erbsen 2 Thlr. 1 Sgr. 3 Pf. 1 IgE Schock Streh 8 Thlr. 10 Sgr., auch 7 Thlr. 15 Sgr. und

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Der Centner Heu 24 Sgr., auch 22 Sgr. 6 Pf., geringere Sorte auch 20 Sgr. 8

Karteffeln, der Scheffel 27 Sgr. 6 Pf., auch 25 Sgr. und 22 Sgr. 6 Pf., metzenweise 2 Sgr., auch 1 Sgr. 9 Pf. und 1 Sgr. 6 Pf. 3

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A1uu““] 2.* Die Marktpreise des Kartoffel-Spiritus, per 8000 pro Cent nack Tralles, frei hier ins Haus geliefert, waren au hiesigem Platze am 91. Fgbr. 18827. .. ..v1“ 24. . 17 à 17 ½¼ Thlr. 25. IrEö“ 26. 31ZAET“ 8 4611“ erlin, den 27. Februar 1862. Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin.

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ohne Fas: 8 10 329011 Basiases ..

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Berlner Getreidebörse E

vom 28. Februar. 1 888 8 7 isgaue wWeizen loco 61 80 Thlr. nacfi Qualität.

Roggen loco, 80 81pfd. 52 53 ¾ Thlr. ab Bahn u. ab Boden bez., Februar 56 59 Thlr. gehandelt, Februar-März 51 Thlr. bez., Frühjahr 50 ¾ ½ Thlr. bez., ½ Br., ¾ G., Mai-Juni 50 ¾ ½ Thlr. bez.

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u. Br., ½ G., Juni-Juli u. Jusi-August 50 ½ Thlr. bez.

gerste, grosse und skleine 36 39 Thlr. pr. 1750pfd. „Hafer loco 23 25 Thlr., fein gelb sächs. 24 ¾ Thlr. frei Haus

bez., Lieferung pr. Februar 23 Thlr. Br., Februar - März do., Früh-

jahr 23 ½ Thlr. bez., Mai-Juni 24 Thlr. bez., Juni-Juli 24 ½ Thlr. bez.

Erbsen, Koch- und Futterwaare 46 57 Thlr.

Rüböl loco 13 ¾% Thlr. bez., Februar u. Februar - März 13 12 ¼¾. Thlr. bez. u. G., 13 Br., März-April 13 ½ Thlr. Br., 13 G., April- Mai 13 Thlr. bez. u. Br., 13 G., Mai- Juni 13 % Thlr. bez., Inni - Juli 13 ½³ Thlr., Br., 13 G., September -Oktober 12 ½ Thlr. B

BPLeinöl loco 12 ½⅞ Thlr., Lieferung 12 ¼ Thlr. L spiritus loco ohne Fass 175 ½⅛ Thlr. bez., Februar 1752732 Thlr. bez., Februar - März 1751 Thlr. bez. u. G., ½ Br., März- April 1751 bis 17 Thlr. bez., ¼ Br., ⁄2 G., April Mai 17 ¾ ¾ Thlr bez. u. G., 178¾ Br., Mai-Juni 18 17 112 Thlr. bez., Br. u. G., Juni-Juli 18 ½¼ Thlr. bez. u. Br., ¼ G., Juli -August 18 ¾ Thlr. bez. u. Br., ½ G., August⸗ September 18 Thlr. bez. ·

Weizen sti l. Roggen loco sehr wenig offerirt, aber auch vereinzelt nur zum Versande gefregt. Februar zu unregelmässigen Preisen ge- handelt, spätere Termine waren zu unveränderten Coursen fast ge- schäftslos. Gek. 3200 Ctr. Hafer unverändert. Rüböl erfuhr bei ganz schwachem Handel eine kleine Besserung im Werthe. Gek. 100 Ctr. Spiritus behauptete ziemlich seinen gestrigen Standpunkt und schliesst ohne wesentliche Aenderung.

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