Finanz⸗Ministerium. Sünntmachung. 1 Wir haben beschlossen, den Zinssatz von den auf Seehand⸗ lungs⸗Obligationen bei uns belegten Kapitalien vom 1. September d. J. ab auf den Satz von 2 ½ bCt für das Jahr herabzusetzen. Demzufolge kündigen wir bierdurch sämmtliche Kapitalien, welche auf Seehandlungs⸗Obligationen noch zu dem Zinssatze von 35 pCt. für das Jahr, bei uns belegt sind, zur Rückzahlung am 1. Septem⸗ ber d. J. Diejenigen Besitzer derartiger Obligationen, welche mit der be⸗ schlossenen Zinsherabsetzung einverstanden sind, haben dies späͤtestens is zum 1. August d. J. durch Einreichung ihrer Obligationen bei der Seehandlungs⸗Hauplkasse, welche dieselben in den Wochentagen von 9 bis 1 Uhr Vormittags entgegennehmen wird, zu erkennen zu geben, und es werden ihnen die Obligationen sodann, mit dem Reductionsstempel versehen, sofort zurückgegeben werden. ü Von den Inhabern der bis zu diesem Zeitpunkte nicht präsen⸗ irten Obligationen wird angenommen, daß sie auf die Zinsenber⸗ absetzung nicht eingehen wollen, vielmehr die Rückzahlung des Ka⸗ pitals am 1. September d. J. wünschen. Dieselben fordern wir daher hierdurch auf, die mit Quittung über den Rückempfang des Kapitals zu versehenden Obligationen vom 1. September d. . ab, bei der Seehandlungs „Hauptkasse einzureichen, und dagegen das Kapital der Obligationen und die darauf haftenden Zinsen à 3 Prozent bis 1. September d. J., Zug um Zug in Empfang zu nehmen. 1 Mit dem 1. September d. J. hört die Verzinsung der nicht abgestempelten Obligationen auf. Falls Inhaber der gekuüͤndigten zu 3 ½ Prozent verzinslichen Obligationen die Rückzahlung ihrer Kapitalien vor dem 1. Sep⸗ tember d. J. wünschen, so sind wir bereit, diese Rückzahlung unter Vergütigung der Zinsen bis zum Präsentationstage der Obligationen schon von jetzt ab eintreten zu lassen. Die Obligationen können zu diesem Behufe mit Quittung über den Ruͤckempfang des Kapi⸗ tals versehen, bei der Seehandlungs⸗Hauptkasse an den Wochentagen von 9 bis 1 Uhr Vormittags eingereicht werden. 8 Berrlin, den 26. Februar 1862. 8 8 General⸗Direction der Seehandlungs⸗Societät. Camphausen. Scheller. 19
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Bei der heute fortgesetzten Ziehung der 4. Klasse 125. Königi. Klassen⸗Lotterie fiel der 2. Hauptgewinn von 100,000 Thlr. auf Nr. 26,002. 1 Hauptgewinn von 10,000 Thlr. auf Nr. 76,631. 1 Gewinn von 5000 Thlr. auf Nr. 992. 2 Gewinne zu⸗ 2000 Thlr. fielen auf Nr. 62,850 und 87,497.
36 Gewinne zu 1000 Tblr. auf Nr. 1442. 8154. 16,058. 18,114. 21,589. 23,568. 29,305. 33,718. 40,235. 41,078. 43,374. 18,627. 49,141. 54 982. 56,661. 57,863. 58,572. 63,817. 64,213. 64,274. 66,916. 67,125. 70,124. 75,641. 77,421. 79,111. 82,682. 84 057. 85,399. 86,148. 86,985. 87,806. 88,909. 90,665. 91,760 und 92,870.
59 Gewinne zu 500 Tblr. auf Nr. 25. 47763. 5222. 8777. 9601. 10,603. 12,316. 18 666. 19,894. 20,477. 20,8 23, 22.009. 23,024. 23,078. 24,073. 28,790. 31,380. 32,791. 33,043. 40,.911. 10,923. 42,892. 44,133. 47,874. 48,073. 48,159. 8,541. 48,975. 49,670. 55,479. 58,041. 58,082. 59,404. 60,384. 61,809. 62,280. 64,505. 65,038. 65,137. 66,497. 68,892. 69,657. 71,859. 74,333. 80,574. 81,091. 81,903. 81,924. 82,077. 84.638. 85,421. 85,885. 87,314. 87,491. 87,827. 88,075. 93,271. 93,288. u. 94,694.
66 Gewinne zu 200 Thlr. auf Nr. 1128. 4141. 8828. 9973. 10,232. 10,507. 11,333. 14,961. 16 380. 16,732. 16,880. 17,733. 17,859. 20,223. 22,022. 22,189. 22,484. 23,196. 25,856. 28,676. 28,678. 31.073. 31,411. 31,672. 32,852. 33,110. 34,093. 36,357. 39,150. 39,305. 39,594. 40,789. 40,840. 43,011. 45,438. 46,445. 18,358. 48,554. 52,274. 54,617. 56,403. 56,568. 60,114. 60,130. 60,482. 61,808. 64,451. 65,364. 69,661. 69,930. 73,250. 76,104. 79,650. 80,472. 80,935. 81,489. 82,322. 85,092. 86,011. 88,828. 89,236. 89,689. 92,718. 94,448 und 94,534.
Berlin, den 30. April 1862.
Königliche General⸗Lotterie⸗D
““ ““ Kriegs⸗Ministerium. Die bei der Militair⸗Wittwen⸗Kasse unter den Nummern: 10,827. 10,869. 10,942. 11,747. 12,275. 15,554.
13,764. 72 b b ns 8 0
1 4 009 1 —
23916. 3. 14,299. 15,003. 15,047. 20 200. 16,481. 16,994.
16,192. 21008. 21,32.
17,050. 17,672. 18,070. 18,084. 18,468. 19,137
17,052.
18,550. 18,579.
8183 82 15,818. I 17,217 19,130.
22,367.
21,699. 21,735. 21,995. 22,097. 22,328. 23,905.
22,834. 23,085. 23,100. 23,592. I 25,177. 25,200. 25,204. 1ö 25 aufgenommenen Interessenten werden hierdurch aufgefordert, ihre rückständigen Beiträge und Wechselzinsen ungesaumt an die genannte Kasse abzuführen, widrigenfalls dieselben ihre Ausschließung als Interessenten der Anstalt zu gewärtigen haben. 8 Berlin, den 23. April 1862. Militair⸗Oekonomie⸗Departement.
Abtheilung für das Etats⸗ und Kassen⸗Wesen.
Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und 8 Medizinal⸗Augelegenheiten.
Am Gymnasium zu Wetzlar 'ist der Dr. Gerhard, bisher an der Realschule zu Siegen, als Oberlehrer, und der Lehrer V. Meyer, bisher am Gymnasium zu Wesel, als ordentlicher Lehrer angestellt worden.
Angekommen: Der Wirkläche Geheime Ober⸗Regierungs⸗ Rath und Ministerial⸗Direktor Delbrück, von Stuttgart.
Berlin, 30. April. Se. Majestät der König haben Aller⸗ gnädigst geruht: Dem Kammerherrn von Mayenfisch zu Sig⸗ maringen die Erlaubniß zur Anlegung des von des Herzogs von Anhalt⸗Dessau Hoheit ihm verliebenen Commandeurkreuzes zweiter Klasse vom Herzoglich Anhaltischen Gesammthaus⸗Orden Albrechts des Bären zu ertheilen.
Bekanntmachung. . Die chirurgische Klinik in dem Königlichen Klinikum, Ziegelstraße Nr. 6, wird für das bevorstehende Sommer⸗Semester am 1. k. Mts. er⸗ öffnet. Kranke, zu deren Heilung chirurgische Hülfe nothwendig ist, kön⸗ nen sich daselbst täglich Mittags von 1 — 3 Uhr melden. Bedürftige Kranken erhalten außer freier Behandlung auch freie Arzenei. Die Anmeldung zur Aufnahme dringender Krankheitsfälle wird von den i der Anstalt wohnenden Assistenz⸗Aerzten zu jeder Zeit entgegengenommer Diejenigen Kranken, welche eine unentgeltliche Aufnahme nachsuchen wol⸗ len, haben sich zuvor bei dem Unterzeichneten schriftlich zu melden. Privat⸗ kranke können gegen Bezahlung der reglementsmäßigen Kurkosten aufge⸗ nommen werden, soweit die Räumlichkeit es gestattet. 8 1 Berlin, den 29. April 1862. 1 1
Geheimer Medicinal⸗-Nath und Professor, Direktor des Königlichen Klinikums, Sommerstraße Nr. 4
Nichtamtliches.
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auf der Reise nach London begriffen, Se. Königliche Hoheit der Kronprinz hierselbst ein. Höchstderselbe fuhr um hTSe Bahn über Calais benutzend, weiter.
Lübeck, den 28. April. In der heutigen Sitzung der Bür⸗ gerschaft bildete der Senats-Antrag wegen Konvertirung des Zins⸗ fußes der Staatsanleihe von 1850 aus 4 ½ pCt. in 4 pCt. den ersten Gegenstand der Tagesordnung, der jedoch unter Ausschluß der Oeffentlichkeit verhandelt wurde. Die Rückäußerung des Senats auf den dahingehenden Beschluß der Bürgerschaft ist noch nicht be⸗ kannt. — Die Civilprozeß⸗Ordnung gelangte in dieser Sitzung zum Abschluß, indem die Bürgerschaft auf die Rückäaͤäußerung des Se⸗ nats, welcher, den in voriger Sitzung von der Bürgerschaft be⸗ schlossenen Amendements nicht beitretretend, auf seinem ursprüng⸗ lichen Antrage beharrt war, demselben nunmehr sich zustimmig erklärte.
Bremen, 29. April. Die Mitglieder der Bundes⸗Küsten⸗ befestigungs⸗Kommission trafen gestern um 12 Uhr 40 Minuten auf der Eisenbahn hier ein, nahmen die Sehenswürdigkeiten der Stadt in Augenschein und begaben sich um 5 Uhr 55 Minuten nach Bremerhaven zuruͤck. (Wes.⸗Ztg.)
Hessen. Kassel, 29. April. Das Gesetzblatt veröffentlicht einen landesherrlichen Erlaß vom 26. d., welcher die Stäͤndewahlen auf Grund des 1860er Wahlgesetzes anordnet. Wer aktiv oder passiv an der Wahl Theil nehmen will, muß zuvor zu Protokoll die Erklärung abgeben, daß er die 1860Oer Verfassung anerkenne. Zu⸗ widerhandeln der Wahlkommissarien gegen diese Bestimmung wird mit einer Geldstrafe von 30 bis 50 Thalern bedroht.
Wegen ihrer Thätigkeit bei der Riesen⸗Adresse sind mehrere Landbͤrgermeister mit einer Geldbuße von 5 Thalern belegt worden.
Baden. Karlsruhe, 29. April. Die Zweite Kammer hat sich in ihrer heutigen Sitzung durch einstimmigen Beschluß für das kurhessische Wahlgesetz von 1849 erklärt.
Bezüglich des deutsch⸗französischen Handelsvertrages aͤußerte der Finanzminister sich dahin, daß noch keine endgultige Entscheidung getroffen sei, und daß er eine etwaige betreffende Vorlage der Kam⸗ mer behufs ihrer Zustimmung später unterbreiten werde.
2137. 19,531. 19,937. 20,075. 21,001. 21,467. 21,510
Bayern. M. ünchen, 26. April. In Betreff der in Ge⸗ mäßheit einer Bestimmung des Finanzgesetzes vom 10. November
Preußen. Köln, 29. April. Gestern Abend 9 ⅞ Uhr traf,
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1861 erfolgten Kündigung des 5proz. Eisenbahn⸗Anlehens von 1850 bis 1852, sind heute die näheren Anordnungen erlassen worden. Darnach erfolgt die Tilgung dieses Anlehens je nach Wahl der Gläubiger mittelst baarer Heimzahlung oder mittelst Umschreibung in Obligationen der Eisenbahnschuld à 4 pECt. mit halbjährigen Zins⸗Coupons; Zinstermin 1. Mai und 1. November. Mit der Baarzahlung, so wie mit der Umschreibung wird sogleich begonnen und hat es in beiden Fällen die Verzinsung à 5 pCt. vom 1. Okto⸗ ber l. J. an gäͤnzlich aufzuhören. (N. C.)
Großbritannien und Irland. London, 28. April. Ihre Majestät die Königin präsidirte vorgestern einer Geheimraths⸗ sitzung in Osborne. Es ist die letzte Geheimerathssitzung auf meh⸗ rere Wochen hinaus; denn heute kommt die Königin mit dem Prin⸗ zen Alfred und den 4 Prinzessinnen von Osborne nach Windsor, um übermorgen nach Balmoral zu reisen, von wo sie erst am 9. Juni wieder nach Windsor zurückzukehren beabsichtigt.
Die fünf verfügbaren Hosenbandorden werden, wie der „Observer“ meldet, an folgende Peers vergeben werden: an Lord Canning, den Herzog v. Somerset, Lord Russell, Earl von Shaftesbury und Lord Fitzwilliam. — Der Erstgenannte war vorgestern Abend ganz unerwartet in Dover gelandet. Hier wußte Niemand etwas von seiner Ankunft, bis er ins Lord Warden Hotel eingekehrt war. Da machte ihm der Mayor der Stadt seine Aufwartung, um ihn im Namen der Hafenstadt zu bewillkommnen, worauf der Lord seine Reise nach London fortsetzte.
Frankreich. Paris, 28. April. Der Vicekönig von Aegydten, der am 24. April von Alexandria abgereist ist, wird zum 20. Mai hier erwartet. Auch der Besuch des Sultans hier
und in London steht fuͤr die zweite Hälfte des Juni bevor.
Spanien. Die „Epoca“ vom 23. April theilt den Wortlaut des Briefes mit, welchen General Lorencez dem General Prim überbrachte.
Paris, 24. Januar 1862.
Mein lieber General! Ihr Traum von Vichy hat sich verwirklicht: die spanischen und französischen Truppen kämpfen nunmehr neben einander für dieselbe Sache. — Ich habe mit Vergnügen Ihre Ernennung zum Befehlshaber der Expeditions⸗Armee erfahren; ich empfehle Ihnen den General Lorencez, den ich zum Befehlshaber meines kleinen Expeditions⸗ Corps ernenne. Wenn es zum Schlagen kommen soll, werden Sie ihn würdig finden, an Ihrer Seite zu kämpfen. Ich hoffe, daß, da die Plane Ihrer Regierung mit den meinigen übereinstimmen, keine Meinungsver⸗ schiedenheit zwischen den Ober⸗Kommandanten sich erheben wird. General Lorencez soll alle meine Truppen befehligen. Der Admiral Jurien de la Gravière bleibt mit der Leitung der politischen Angelegenheiten beauf⸗ tragt. — Es ist mein lebhafter und sehnlicher Wunsch, daß der Feldzug, welchen Sie beginnen, die innigste Verbindung zwischen Spanien und Frankreich herstellen möge, und ich zweifle nicht daran, daß Ihre Gegen⸗ wart an der Spitze der spanischen Truppen zu diesem glücklichen Ergebniß beitragen wird. Mit Vergnügen erneuere ich Ihnen die Versicherung meiner achtungsvollen und freundschaftlichen Gefühle. Napoleon.
Italien. Ein Corps genuesischer Freiwilliger, das aus zwei Bataillonen bestehen wird und Waffen wie Uniformen von der Regierung erhaäͤlt, geht nach dem Königreich Neapel. Die Freiwilligen verpflichten sich auf ein Jahr. Das betreffende De⸗ kret erschien am 26. April im Turiner Amtsblatte. Diese Gari⸗ baldi⸗Jäger gehen zu dem speziellen Zwecke nach dem Süden, dem Raͤuberwesen Einhalt zu thun.
Auf dem Verge Sparacio, zwischen Calatafimi und Castella⸗ mare, häͤlt sich seit längerer Zeit eine Brigantischaar auf, gegen welche nun von mehreren Seiten Truppen angerückt sind.
Mailand, 29. April. Neapolitanische Soldaten in der Ka⸗ serne Ambrosio, mit Waffen, Dolchen und Pistolen versehen, beab⸗ sichtigten das Brigantenwesen in der Lombardei einzuführen. An⸗ 40 Mann wurden verhaftet. Ein ähnlicher Versuch hat zu Monza stattgefunden. Eine Militair⸗Kommission ist mit der Untersuchung beschäftigt. Mehrere Priester sind verhaftet worden.
Türkei. Aus Konstantinopel, 26. April, wird tele⸗ graphirt: Die Spezial⸗Kommission, welche sich mit den Paͤssen der Ausländer beschäftigen soll, wird so lange warten, bis der russische Gesandte von Petersburg die verlangten Instructionen erhalten hat. Serbien fordert aufs Neue die Absendung von Kommissarien, welche die Frage über den Aufenthalt der Muselmänner entscheiden sollen. Kyprisli Pascha wird wahrscheinlich zum Gouverneur von Bosnien ernannt werden.
— 27. April. Nachdem Frankreich, unterstützt von Rußland, förmlichen Protest gegen das Einrücken türkischer Truppen in Monte⸗ negro erhoben, hat die Pforte beschlossen, daß die montenegrinische Grenze nicht überschritten werden soll.
Aus Beyrut, 25. April, wird über Alexandria telegraphisch gemeldet, daß der Prinz von Wales in Damaskus eingetroffen war und daß die Drusen hartnäckig die außerordentlichen Steuern verweigern.
Die Donaufürstenthümer haben eine gemeinsame Fahne ange⸗ nommen, und zwar die walachische: blau⸗gelb⸗roth. Der Minister des Auswärtigen hat die Schutzmächte davon in Kenntniß gesetzt.
Rußland und Polen. Warschau, 29. April. Heute am Geburtstage des Kaisers veröffentlicht der „Dziennik powszechny“
die Befreiung der arbeitenden Klasse von der Klassensteuer für 1862; außerdem publizirt das Blatt 89 Straferlasse, unter anderen für Bialobrzeski, Stecki, Otto Schlenker, Bayer und Hispanski, und 14 Strafermäßigungen, worunter Maciejewski und Kramstuck. Allen zu nicht mehr als zehn Tagen Arrest Verurtheilten ist die Strafe erlassen. 119 Sg h 8
Amerika. New⸗Vork, Die Bülletins der beiden kriegfuͤhrenden Parteien über die Schlacht von Corinth (oder von Pittsburg Londing, wie sie auch genannt wird), widersprechen einander aufs merkwürdigste. Das von Beauregard nach dem zweiten Schlachttage veröffentlichte sagt: „Wir haben dem Feinde 8 — 10,000 Gefangene und 36 Kanonen abgenommen, worauf wir uns nach unseren Verschanzungen bei Corinth zurückzogen.“ Da⸗ gegen versichert das Bulletin des Kriegs⸗Departements in Washington, es seien die Konföderirten vollständig geschlagen und so weit ver⸗ folgt worden, als General Grant vermöge seiner Instructionen thun durfte. Demselben Bulletin zufolge wären die Konföderirten jetzt in Corinth gänzlich eingeschlossen. — Der Dampfer „Nash⸗ ville“ soll wieder einmal in Charleston eingelaufen sein. — Hun⸗ dert Meilen von der zwischen letzterem Orte und Memphis befind lichen Eisenbahn sind durch den föderalistischen General Mitchell besetzt worden. — Die Konfoͤderirten retirirten angeblich von Frede⸗ riksburg gegen Richmond und Vorktown. Hier würde um den Besitz dieser Stadt wahrscheinlich ein hartnäckiger Kampf stattfinden müssen. — Fort Pulaski soll sich am 11. den Föderalisten auf Gnade und Ungnade ergeben haben. — In dem neuen zwischen der Union und Mexiko abgeschlossenen Vertrage ist stipulirt, daß die Staatenbehörden beider kontrahtrenden Theile die Auslieferung von Verbrechern fordern dürfen, ohne sich erst an die Centralregie⸗ rung zu wenden.
— 17. April. Präsident Lincoln hat die Bill, welche die Emanzipation der Sklaven in Columbia bezweckt, unterzeichnet. — M. Mercier, der französische Gesandte in Washington, ist plötzlich nach Richmond abgereist, worüber natürlich allerlei spekulirt wird. — General M'Clellan soll alles zu einem Angriff auf Vorktown vorbereiten. — Der „Merrimac“ ist nach Norfolk zurückgekehrt. — Kommodore Foote hat mit seiner Kanonenboot⸗Flotille die Beschießung des in Mississippi gelegenen Forts Pillow begonnen. — Die süd⸗ lichen Journale, die einen sehr zuversichtlichen Ton anschlagen, hoffen, daß die Föderalisten vor Vorktown geschlagen, von dort nach Monroe zurückgeworfen und schließlich durch die Generale Johnston, Lee und Magruder in die Pfanne gehauen werden. — Das vom Kongreß zur Küstenbefestigung votirte Geld wird, wie es heißt, auf den Bau schwimmender Eisenbatterieen verwendet werden.
Asien. Singapore, 21. März. Ein Agent der Messageries Imperiales befindet sich gegenwaͤrtig bier, um Anstalten für die fran⸗ zösische Dampfschiffslinie zwischen Suez und China zu treffen, welche in einigen Monaten in Wirksamkeit treten soll. Auch eine neue englische Compagnie bildet sich zu dem Zwecke, eine Dampfschiffs⸗ linie auf der Uleberlandroute berzustellen, welche Passagiere und Güͤter zu den möglichst niedrigen Preisen befördern soll.
Nach Berichten aus Batavia vom 15. d. M. scheint endlich einige Aussicht auf Beendigung des Aufstandes in Banjermassing vorhanden zu sein, da es gelungen ist, den Haupturheber dessel⸗ ben, Pangerang Hydahyat, zu veranlassen, sich zu ergeben; er be⸗ findet sich bereits in sicherem Gewahrsam auf Java. Ein anderer Häuptling, Demang Lehmann, welcher jenem Mißtrauen gegen die Absichten der niederländischen Regierung einzuflößen und ihn von der Unterwerfung zurückzuhalten versucht hatte, ist mit we⸗ nigen Anhängern in die Dschengels entflohen, man glaubt aber nicht, daß er lange Widerstand leisten könne.
Hongkong, 15. März. Der Beschluß der englischen und französischen Militair⸗ und Escadre⸗Kommandanten in Schangbae, diese Stadt gegen die Taepings zu schuͤtzen, bat bereits zu Koll sionen mit denselben geführt. Der englische Admiral machte in der letzten Zeit kurze Exkursionen auf dem Flusse Wongpoo, an welchem Schanghae liegt, um der Annäherung der Insurgenten vorzubeugen Er fand dabei Gelegenheit, am 15. v. M. fünf Miles unterhalb Schanghae dem amerikanischen Obersten Ward zum Soutien zu dienen, als dieser mit 500 Mann disziplinirter Chinesen einen Haufen von Rebellen angriff und auseinandertrieb. Etwa acht Tage später griffen 15 Miles oberhalb Schanghae 400 Engländer, 300 Fran zosen und 700 disziplinirte Chinesen einen Rebellenhaufen von 5000 Mann an und warfen ihn aus einem chinesischen Dorfe, in welchem er sich festgesetzt hatte; den Erfolg verdankte er ausschließ⸗ lich der Wirkung der Artillerie. Die Insurgenten werden ohne Zweifel suchen, sich für diesen den Kaiserlichen geleisteten Schutz an anderen Orten zu rächen und man will auch bereits wissen, daß sie ihr Auge auf Fubtschau geworfen haben, das ihnen zur leichten Beute werden könnte, da es keine kaiserliche Besatzung hat.
Aus Peking wird gemeldet, daß der Kaiser den von den Re⸗
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bellen heimgesuchten Provinzen die Steuern auf ein Jahr erlassen habe. —