emselbden können außer solchen Schulmännern, welchen der Real⸗ und Bürger⸗ chulen, so wie an Schullehrer⸗ Seminarien übertragen werden soll, auch solche Elementarlehrer zugelassen werden, welche dazu geeignet sind, fuͤr die Ausbreitung der gymnastischen Uebungen in weiteren
Unterricht in der Gymnastik an Gymnasien,
Kreisen thätig zu sein.
„Der gesammte Unterricht in der Anstalt wird unentgeltlich er⸗ theilt, und können in dazu geeigneten Fällen auch einzelnen Eleven
Unterstützungen gewährt werden.
I1 Anmeldungen zum Eintritt sind an die betreffenden König⸗ lichen Provinzial⸗Schul⸗Kollegien, resp. Regierungen zu richten und
voc den 20. Fusl d. . einzureichen. Berlin, den 26. Mai 1862.
Der Minister der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗ Angelegenheiten.
5
In Vertretung: Eö““
Ministerium des Innern⸗
Bekanntmachung vom 28. Dezember 1861 — die Feuer⸗Versicherungbei Privatgesellschafteninner⸗ halb des Bezirks der Provinzial⸗Städte⸗Feuer⸗
Societät der Provinz Sachsen betreffend.
1“ Ea 11““] 8
Nach dem Allerhöchsten Erlasse vom 2.
tere Anordnung der Beschränkung unterliegen, Immobilien versichern dürfen, deren Aufnahme
Ermessen derselben abhängig gemacht ist. Nach dem ferneren Allerhöchsten Erlasse
Feuer⸗Versicherungs⸗Gesellschaften Minister des Innern besonders festzusetzen.
In Folge dessen bestimme ich nach Anhörung der Direction
der Provinzial⸗Städte⸗ Feuer⸗Sozietät der Provinz Sachsen, daß für den Bezirk dieser Sozietät die durch den Aller⸗ höchsten Erlaß vom 2. Juli 1859 ausgesprochene Beschränkung des freien Betriebes der Gebäude⸗Versicherung mit dem 1. Januar 1863 in Fortfall kommt.
Berrlin, den 28. Dezember 1861.
Der Minister des Innern. vI 11 Schwerin.
Sechste Sitzung des Hauses der Abgeordneten 1
Sonnabend 1113“ 1862, Vormittags 10 Uhr: 1) Vereidigung derjenigen Mitglieder, die den verfassungsmäßigen ch nicht geleistet haben. 2) Wahl dreier Mitglieder zur Staatsschulden⸗Kommission. 3) Bericht der Kommission für die Geschäfts Ordnung über den dringlichen Antrag der Abgeordneten von Forckenbeck,
Runge, von Hen nig (Strasburg) und Genossen, betreffend der Geschaͤfts⸗Ordnung. b
Angekommen: Se. Excellenz der General der Infanterie und General⸗Inspecteur des Militair⸗ Erziehungs⸗ und Bildungs⸗ wesens, von Peucker, von Bensberg... “ 88 Abgereist; Se. Excellenz der Staatsminister und Ober⸗ der Provinz Westfalen, Dr. von Düuüͤesberg, nach
ünster.
Se. Excellenz der Kanzler des Königreichs Preußen, Chef⸗Prä⸗
fident des ostpreußischen Tribunals, von Zander, nach Wiesbaden.
9ö Juli 1859 (Ges. Samml. 1859 S. 394) sollen in Betreff der Versicherung von Im⸗ mobilien die fortan zu konzessionirenden oder zum Geschaftsbetriebe zuzulassenden Feuer⸗Versicherungs⸗Gesellschaften und die von diesen oder von den bereits konzessionirten beziehungsweise bereits zuge⸗ lassenen Gesellschaften neu zu errichtenden Agenturen bis auf wei⸗ daß sie nur solche sichern dür den betreffenden öffentlichen Societäten in ihren Reglements untersagt oder von dem
1 nf — vom 18. September d. J. ist der Zeitpunkt, mit welchem diese Beschränkung der Privat⸗ 4 ungs⸗G und deren Agenturen fortfallen soll, für den Bezirk einer jeden öffentlichen Feuer⸗Societät von dem
Berlin, 30. Mai. Se. Majestät der König habe Allergnädigst geruht: dem Itergerih . Viee Präsidenten, Baben temann zu Verlin und dem Kreisgerichtsrath Krahn daselbst die Erlaubniß zur Anlegung des von des Herzogs von Anhalt⸗Dessau Hoheit ihnen resp. verliehenen Commandeurkreuzes erster Klasse und des Ritterkreuzes erster Klasse vom berzoglich anhaltischen Gesammt⸗ haus⸗Orden Albrechts des Bären, sowie dem Legations⸗Rath von Rehfues die Erlaubniß zur Anlegung des von des Sultans Ma⸗ jestät ihm verliehenen Medschidje⸗Ordens zweiter Klasse zu ertheil
Kichtamtliches.
Preußen. Babelsberg, 29. Mas. Se⸗ Majestaͤt der König wohnten heute dem Gottesdienste in der Friedenskirche bei.
Berlin, 30. Mai. Seine Majestät der König t heute Morgen von Babelsberg hierher zurüch empfingen neseehs⸗ minister von der Heydt, und nahmen die Vorträge des Kriegs⸗ und Marine⸗Ministers, General⸗Lieutenants b. Roon und des General⸗ General⸗Majors v. Alvensleben, so wie den Vortrag des Ministers des Königlichen Hauses, Freiberrn v. Schleinitz, ent⸗ gegen. Allerhöchstdieselben werden heute Abend nach Schloß Ba⸗ belsberg zurückkehren. 4
Mecklenburg. Schwerin, 28. Mai. Die seit April d. J. in Hamburg versammelten Mitglieder der Küstenvertheidigungs⸗ Kommission haben diese Stadt wieder verlassen, nachdem sie vorigen Sonnabend das letzte Konferenz⸗Protokoll unterzeichnet. 1
Sachsen. Altenburg, 26. Mai. Der erfolgten Bekannt⸗ machung gemäß fand heute Vormittag die Wiedereröffnung des Landtages statt. Unter den Vorlagen, welche nach den der Landschaft zugefertigten höchsten Erlassen die hauptsächlichsten Berathungsgegenstände dieser Diät bilden werden, befinden sich die mit der Krone Preußen abgeschlossene Militair⸗Convention, zwei Propositionen wegen Unterstützung der projektirten Gößnitz⸗ Geraer Verbindungsbahn und einer Zweigbahn von Meuselwitz nach Breitingen für den dortigen schwunghaften Kohlenabbau, so wie eine Vorlage wegen Erbdauung eines Lycealgebäudes zu Eisenberg.
Hessen. D armstadt, 27. Mai. Um 9 Uhr gestern Abend wurde die Leiche der Großherzogin unter Fackelschein und dem Geläute aller Glocken vom Residenzschlosse aus nach der katholischen Pfarrkirche gebracht und dort einstweilen in der Sakristei beigesetzt, bis eine in derselben zu erbauende Gruft den Sarg aufnehmen kann. Dem Leichenwagen folgten zu Fuß der Großherzog in der Mitte der Prinzen Karl und Alexander, Prinz Luitpold von Bayern, die Civil⸗ und Militair⸗Staatsdiener, die Mitglieder der eben ver⸗ sammelten Zweiten Kammer der Stände, bayerische und österre ichische Offiziere ꝛc.
1 Die heutige kurze Sitzung der Zweiten Kammer war ledig⸗ lich dem Andenken an den schweren Verlust gewidmet, den eben so⸗ wohl das ganze Land wie das großherzogliche Haus durch das Ab⸗ leben der Landesfürstin ertitten hat. Der erste Secretair verlas einen Erlaß des Großherzogs anm die Kammer, worin sie von diesem Verluste unter dem Ausdruck der tröstlichen Ueberzeugung in Kennt⸗ niß gesetzt wird, daß sie an seinem tiefen Schmerze theilnehme. Die Kammer genehmigte in tiefem Schweigen die von dem Büreau bereits entworfene und nun verlesene Kondolenzadresse den Regenten. “
Baden. Karlsruhe, 27. Mai. In der heutigen Sitzung der Ersten Kammer wurde das ordentliche Budget des Handels⸗ ministeriums, der Postverwaltung, Eisenbahnbetriebs⸗Verwaltung, das außerordentliche Budget der Post⸗ und Eisenbahnbetriebs⸗Verwaltung das Budget über den badischen Antheil am Reinertrage der Main⸗ Neckar⸗-Eisenbahn und des Main⸗Neckar⸗Staats⸗Telegraphen, der Nachtrag zum außerordentlichen Budget der Post⸗ und Eisenbahn⸗ betriebs⸗Verwaltung, nebst dem Verzeichniß über die aufrecht zu erhaltenden Kredite aus dem außerordentlichen Budget der Periode 1860/61, und die umlaufenden Betriebsfonds der Post⸗ und Eisen⸗ gfähsgess9 ,gehn geahcsh gin 1862 und 1863, und das ordentliche Budget des Kriegsministeriums na den Beschlüssen der ite Kammer genehmigt. 6 ksc aff
— 28. Mai. In der gestrigen Sitzung d
. b 8 tzung der Zweiten Kam⸗ mer führte die Tagesordnung zur Verhandlung über den Bericht des Abgeordneten Kusel, das Einführungsgesetz zum allge⸗ . deutschen. 1. betreffend. Schließlich wurde it allen gegen 7, bezw. 8 Stimmen der Antra e e auszudrücken: 1 “ ) Großherzogliche Regierung wolle, wie bisher, allen i in der Richtung geltend machen, daß die esen cnsisega enben
Gewalt mit Volksvertretung, auch für den Zweck der . 2 8 9 - 2 T eme 9 2 schen Gesetzgebung, endlich zur Wahrheit bee b cb “ 28
2) Großherzogliche Regierung mböge sowohl bei der am Bundestage
beantragten Berathung einer deutschen Civilprozeßordnung, sowie bei allen aͤhnlichen künftigen Borschlägen sich nicht weiter als zum Zwecke wissen⸗
aftlicher Vorarbeiten betheiligen, und in Bezug auf Einführung neuer
Gesetze auf dem seitherigen Wege nicht nur keinerlei Verpflichtung ein⸗ gehen, vielmehr ausdrücklich dagegen sich verwahren.
Hesterreich. Wien, 28. Mai. In der heutigen Sitzung
des Unterhauses fand aus Anlaß des Unterrichts⸗Budgets eine
ebhafte Debatte über das Konkordat statt. Der Bischof Litwino⸗ wicz bestritt das Recht der Volksvertretung, das Konkordat anzu⸗ Giskra vertheidigte dieses Recht.
Der Finanzminister Plener legte einen dringenden Gesetzent⸗
gen Herbeischaffung eines Betrages bis auf Höhe von 50 Millionen zur Deckung der Ausgaben für 1862 vor. Derselbe soll gedeckt werden entweder durch Ausgabe eines Theiles der bei der Bank liegenden 1860er Loose, oder durch andere Kredit⸗Ope⸗
rationen.
Niederlande. Haag, 28. Mai. Bei der Berathung über die Staats⸗Eisenbahnen wurden in der Zweiten Kammer Anträge gestellt, um mit den benachbarten Staaten wegen der Anschlüsse zu unterhandeln. Der Minister Thorbecke erachtete den jetzigen Zeit⸗ punkt dazu nicht für geeignet, man müsse vielmehr abwarten, bis die Anlagen den Grenzen des Landes näher gerückt seien, weil man sonst anderen Staaten einen zu großen Einfluß auf die Richtung der Bahnen einräumen würde, und in Folge dieser Auseinander⸗ setzung ward der Gesetzentwurf einstimmig angenommen. Die drei letzten Sitzungen waren den kolonialen Angelegenheiten gewidmet.
Großbritannien und Irland. London, 27. Mai. Ibhre Majestät die Kön igin wird dem Vernehmen nach am Dienstag den 3. Juni Balmoral verlassen und am 4. Morgens in Windsor Schloß eintreffen. Die Vermählung Ihrer Königlichen Hoheit der Prinzeß Alice soll nicht, wie es hieß, am 9. des nächsten Monats, sondern erst gegen Ende Juni oder Anfang Juli gefeiert werden.
Im Oberhause erhob sich gestern Lord Brougham, um den Secrekair des Auswaͤrtigen auf eine augenscheinliche Auslassung im jüngst geschlossenen Vertrage mit den Vereinigten Staaten von Nordamerika auf⸗ merksam zu machen. Er freue sich über diesen Vertragsschluß als das wichtigste und befriedigendste Ereigniß, das sich während seiner 60 Jahre langen Kriegführung gegen den amerikanischen Sklavenhandel begeben habe. Das Durchsuchungsrecht sei bis auf 30 Meilen von der Küste von Kuba eingeräumt; allein, da die Insel Portorico mehr als 30 Meilen von Kuba entfernt liege, so werde es dahin kommen, daß die Sklaven⸗ fahrer ihre Fracht in Portorico landen und die Sklaven später mit Muße nach Kuba senden würden. Earl Nussell erwiederte, daß die Regierung der Vereinigten Staaten es mit der Unterdrückung des Sklavenbandels auf⸗ richtig meine; und, wenn es daher nothwendig erscheinen sollte, Portorico in den Bereich des Durchsuchungsrechts mit einzuschließen, so werde die amerikani sche Regierung auf einen solchen Vorschlag gewiß bereitwillig eingehen.
Im Unterhause erklärte gestern Lord C. Paget auf Befragen, daß Capt. Coles, der Erfinder der sogenannten Cupold oder des Schiff⸗ schildes, noch keine Bezahlung erhalten habe, allein die Negierung beab⸗ sichtige, ihm für den ausschließlichen Gebrauch seiner Erfindung eine Baarsumme von 5000 Pfd. und, während der Dauer seines Patents 100 Pfd. für jeden Schild, den die Admiralität oder das Kriegsministerium anfertigen läßt, zu bewilligen. Die zweite Lesung der schottischen Volks⸗ schulenbill ist an der Tagesordnung, aber der Lord „Advokat für Schottland, welchem die Maßregel anvertraut war, erklärt, daß er aus verschiedenen Gründen den Antrag von der Tagesordnung streichen lasse. (Es ist dies der Anfang des Ueberbordwerfens lästiger Gesetzentwürfe, um schneller die Session zu Ende zu bringen.)
Für die irischen Grafschaften Limerick und Tiperary. sind wegen der in den letzten Wochen dort begangenen agrarischen Verbrechen Spezialgerichte eingesetzt worden. Die Sitzung dieser Tribunale zur Aburtheilung der verhafteten und noch zu verhaften⸗ den „Bandmänner“ soll am 10. Juni eröffnet werden.
Ueber die Reise des Prinzen von Wales durch das ge⸗ lobte Land wird der „Times“ u. A. berichtet: Der Prinz verließ mit seinem Gefolge die Stadt Jerusalem am Donnerstag, den 10. April um 3 Uhr Nachmittags, logirte in Bethel und reiste den folgenden Tag über Shiloh nach Nablus, wo er am Vorabend des semeritenischen Passafestes ankam. Am Morgen wurde der Jakobs⸗ brunnen gesucht, am Abend erstieg die ganze Gesellschaft den Berg Gerizim und wohnte dort dieser alten Feierlichkeit, welche die ein⸗ zige direkte Ueberlieferung des. altjüdischen Passa⸗Festes ist, bei Am Charfreitag hatte der Prinz Nazareth erreicht, wo Professor Stanley Gottesdienst hielt und predigte. Am Montag, den 28. April, erreichten die Pilger die Stadt Damaskus. Alle Behörden kamen vors Thor, um den hohen Wallfahrer zu begruͤßen. Auch Abd el Kader stattete dem Prinzen einen Besuch ab. Von Da⸗ maskus ging die Neise über Balbeck nach Beirut weiter. 1 IgSeeeee w der gesregen Sitzung des Oberbauses bemerkte Lord Brougham, daß fremde Schiffe, die in eng⸗ lischen Häfen sich für den Sklabenhandel ausrüsten, nach eng⸗ lischem Gesetz behandelt werden können — ein Punkt, F Earl Russell letzthin zu bestreiten geneigt war. Ferner empfiehlt, Lord Brougham, daß die Regierung durch ihren Gesandten in Madrid die
spanische Regierung drängen möge, den Vorschlag des Marschalls Serrano⸗ General⸗Capitains von Cuba, anzunehmen und ihren Unterthanen den Sklavenhandel bei Todesstrafe zu verbieten. Earl Russell sagt, er werde sich am Freitag über beide Punkte ausführlicher äußern. Lord Ebury beantragt die zweite Lesung der Act ok Uniformity Amendment Bill, die den Zweck hat, die starre Form der Erklärung, welche durch die Act of Uniformity von 1662 den anglikanischen Geistlichen bei Empfang der Weihe vorgeschlagen ist, zu mildern. Die Worte: „Ich erkläre, meine unge⸗ heuchelte Zustimmung zu und Annahme von Allem und Jedem, was in dem Buch, welches den Titel Book of Common. Prayer fübrt, enthalten ist“, schlägt die Bill wegzulassen vor, behaͤlt aber die andere Formel: „Ich erkläre mich, an die Liturgie der vereinigten Kirche von England und Irland halten zu wollen.“ Der Antragsteller weist nach, daß die Akte don 1662 nicht nur den Puritanern, sondern der Staatskirche selbst großen Nachtheil gebracht habe. Sehr wenige Laien und nicht viele Geistliche seien im Stande Alles, was das Prayer Book enthält, zu glauben. Obiger Glaubenseid treibe daher fortwäͤhrend Laien und Geistliche in die Heuchelei oder aus der Staatskirche binaus. Lord Dungannon beantragt die sechs Monaten (d. h. Verwerfung). Der Bischof von London hält es für bedenklich, eine Akte, die seit 200 Jahren bestanden hat und gleich⸗ sam die Staat und Kirche verknüpfende Verfassung bildet, ohne lange und reifliche Ueberlegung umzumodeln. Der edle Antragsteller solle dem Lande Zeit zur Prüfung des Gegenstandes gönnen. Auch der Bischof von Zt. David's hofft, daß die Bill zurückgenommen werden wird. Lord Lyttelton ist überhaupt gegen die Initiative des Parlaments in Fra⸗ gen kirchlicher Doktrine, und glaubt, daß dieselben, vor die Convocation (die geistliche Versammlung) gehörten. Lord Shaͤftesbury. hofft, daß der Äntragsteller nicht auf Abstimmung dringen werde, ist aber zugleich der Meinung, daß etwas dieser Bill Aehnliches früher oder später unum⸗ gänglich sein werde, um die Integrität der Kirche zu retten. Earl Russell außert sich in ähnlichem Sinne. Am entschiedensten tritt gegen die beab⸗ sichtigte Neuerung der Bischof von Oxford auf. Die Motion auf zweite Lesung wird schließlich zurückgenommen. 8 Im Unterhause wird, auf Antrag von Sir H. Cairus, eine Adresse an Ihre Majestät genehmigt, mit der Bitte um eine Kommission zur Untersuchung, wie weit die Patentgesetze einer Verbesserung bedürfen. Als Hauptbeschwerden gegen die bestehenden Gesetze bezeichnet der An⸗ tragsteller erstens, daß die Leichtigkeit, mit der ein Patent zu haben ist, zur Häufung unnützer Erfindungen führe; zweitens, daß die Patentkosten noch immer zu hoch seien; und drittens, daß die Prozeßführung wegen Patentverletzung nicht nur kostspielig, sondern⸗ in Folge des Mangels an Erfahrung, an dem die Gerichte leiden, häufig zwecklos sei. — Mr. H. Bereley erhebt sich, um seinen alljährigen Antrag auf Einführung der Abstimmung durch versiegelte Zettel (Ballot) zu stellen. In dem Augenblick ist das Haus gerade ziemlich leer, die Oppositions bänke namentlich sind schwach besetzt. Mr. Berkeley erklärt er werde seinen Antrag nicht motiviren und keine Rede halten, da er finde, daß seine in früheren Jahren für die Ballot angeführten. Gründe nicht widerlegt worden seien und nicht wiederlegt werden könnten Niemand opponirt. Einige Gentlemen rufen, als der Sprecher die Frage gestellt bat, „Ja“, andere eben so laut: „Nein!“ Jetzt kommt Lord Palmerston ins Haus und will das Wort ergreifen, wozu es jedoch zu spät ist. Wie man zur förmlichen Abstimmung schreiten will, kommen twa 100 Mitglieder grade rechtzeitig, um an ihr Theil zu nehmen. Die erste Lesung wird mit 83 gegen 50 Stimmen genehmigt. (Beifall und schallendes Gelächter.) Mr. Augustus Smith beantragt darauf Einfüh⸗ rung der Ballot bei Gemeindewahlen. Lord Palmerseon sagt, nach der angenehmen Ueberraschung, die das Haus so eben gehabt, und nachdem Mr. Berkeley’s Beispiel gezeigt, daß stilles Abstimmen besser sei als offenes
Reden, werde diese Bill wohl eben so viel Glück haben wie ihre Vorgän⸗
gerin. (Wirklich wird die erste Lesung mit 82 gegen 48 Stimmen ge⸗
nehmigt.) 1 11] Das neue Blaubuch über die Angelegenheiten in Mexiko
enthält eine große Anzahl von Depeschen, die zwischen dem 1. Ja⸗ nuar und 22. Mai d. J. gewechselt worden waren. 1
Den fremden Gaͤsten zu Ehren sind die Ausländern bisher verschlossen gewesenen Werften und sonstigen Etablissements von Chatham durch die Regierung erschlossen worden. Jeder Fremde kann zum Besuche dieser Flotten⸗Etablissements täglich im Admira⸗ litäts⸗Gebäude Eintrittskarten bekommen.
— 29. Maj. Die heutige „Times“ sagt: Die in London ab⸗ geschlossene Convention beweise, daß die Alliirten Mexiko zu re⸗ generiren bezweckten, nicht bloß eine Entschädigung zu erlangen. Frankreich verfahre loyal; wir wollen ihm Erfolg wuͤnschen und nicht selben eifersuͤchtig sein.
auf dens Frankreich. P aris, 27. Mai. Die Akademie der Wisfen⸗ schaften hat gestern einstimmig Milne Edwards zum Nachfolger Isidore Geoffroy. Saint Hilaire's vorzuschlagen beschlossen. Dem „Moniteur de [l'Armee“ wird aus Orizaba, 20. Abril, geschrieben: „Unsere augenblicklich auf dem Marsche befindlichen Gesammt⸗Streitkräfte bestehen aus ungefähr 7000 Mann. Vice⸗ Admiral Jurien de la Gravieère ber Kommando mit
führt das O 1 dem Titel Befehlshaber der Land⸗ un Seetruppen in Meriko. General von Lorencez kommandirt das Armee⸗Corps. Zwischen dem Admiral und dem General herrscht das vollkommenste Einver⸗ nehmen. Ersterer hatte bis zum 20. die Depeschen. welche ihn mit den in Paris hinsichtlich der Convention von L Soledad gefaßten Beschlüssen bekannt machten, noch nicht empfangen und Letzterer
wußte zu derselben Zeit noch nichts von seiner Beförderung zum Divisions⸗General. Die Armee sollte Orizaba am 22. April um