Zeitraume auf 7289, aus deren Veranlassung 7570 zur Unter⸗ suchung gezogen und 4525 bestraft wurden. Außer diesen waren 205,594 kleinere Vergehen nnd 163,289 Abstrafungen vorgekommen. les in Allem genommen eine Besserung gegen frühere Jahre.
Frankreich. Paris, 4. Juli. Die Flotten⸗Division Ju⸗ rien’s de la Gravière wird auch drei Panzer⸗Fregatten: die „Nor⸗ mandie“, die „Couronne“ und den „Invincible“, in sich begreifen. Das Armee⸗Corps des Generals Forey ist nun definitiv auf 15,000 Mann festgesetzt. Außerdem aber beschäftigt man sich jetzt schon mit der Organisirung einer Reserve von 10,000 Mann. Die Regierung hat einen Kauf von 600 Maulthieren, die zwischen dem 10. und 15. Oktober in Vera⸗Cruz abgeliefert werden müssen, mit einem hiesigen Hause abgeschlossen. — Dubois de Saligny hat einen lan⸗
ggen Bericht hierher gesandt, in dem er lebhafte Beschwerden gegen ddie fehlerhaften militairischen Operationen des Generals Lorencez
führt. Bekanntlich beschwert sich dieser eben so bitter uͤber das di⸗ pplomatische Auftreten jenes Mannes. Die in dem letzten Gefechte
bei Ingenio durch das 99. Linien⸗Regiment gefangen genommenen
Mexikaner waren beinahe saͤmmtlich, wie man aus den Fabrikzeichen
ersah, mit Waffen aus New⸗Vork ausgerüstet.
Die Gerichtsblätter bringen erst heute den Wortlaut des Ur⸗ theilsspruches, welchen der biesige Cassationshof in der Mireschen Angelegenheit gefällt. Weniger scharf und angreifend, als die Dupinsche Rede, durch welche er hervorgerufen worden, ist der Ur⸗ theilsspruch nicht weniger entschieden und klar. Die Prinzipien⸗ und Rechtsfrage, welche vorlag, ist nun als endgültig erledigt an⸗ zusehen, und kann man nur mit Befriedigung konstatiren, daß die Erledigung so ausgefallen ist, wie sie im Interesse der öffentlichen Moral und selbst des Geldmarktes zu wünschen war. Es gilt so⸗ nach jetzt für festgestellt, daß ein Bankhaus durchaus nicht das freie Verfügungsrecht über die ihm pfandweise hinterlegten Werthpapiere besitzt, und daß der Gerant einer Gesellschaft durchaus nicht das Recht hat, muthmaßliche Gewinnste im Voraus in Rechnung zu bringen und darauf hin Dividenden vom — Kapital zu vertheilen. So hatte übrigens auch schon neulichst das hiesige Handelstribunal in einem Civilprozesse gegen Mirés geurtheilt.
Dem „Moniteur“ zufolge werden naͤchstens folgende sechs auf dem Boulevard du Temple stehende Theater niedergerissen werden: Das 1827 erbaute Theatre du Cirque, das 1760 gegründete, am 21. Februar 1835 abgebrannte und wieder aufgebaute Theatre de la Gaité, das seit 1831 bestehende Theatre der Folies Dramati⸗ ques, das Theatre des Délassements Comiques (seit 1830, neu⸗ gebaut 1841), das Theatre des Funambules und das Theatre Lazari, welche seit 1830 bestehen.
— 5. Juli. Gestern Abend verbrannte zu Marseille der Hauptschuppen des Güter⸗Babnhofes. Obgleich ein ziemlich starker Wind ging, wurden dennoch durch rasche und geschickte Hülfe die
Spanien. Madrid, 4. Juli. Der „Ind. belg.“ wird telegraphisch berichtet: Die Zeitungen, welche den General Prim vertheidigten, beginnen jetzt, ihn anzugreifen und bezweifeln, daß Frankreich Mexiko politisch und sozial reorganisiren werde.
Italien. Turin, 5. Juli. Die „Ind. belg.“ meldet tele⸗ graphisch: Bologna, Reggio und andere Städte haben wegen der Anerkennung des Königreichs Italien von Seite Rußlands Feier⸗ lichkeiten veranstaltet. Die Königlichen Prinzen haben eine be⸗
geisterte Aufnahme in Girgenti, Trapani, Maballa und Neapel gefunden.
Das Haus der Abgeordneten in Turin hat am 3. Juli nach einer sehr lebhaften Debatte durch geheime Abstim⸗ mung den Gesetzentwurf über die Militair⸗Desertionen angenom⸗
men. Der Artikel des Gesetzentwurfes, welcher die Kompetenz der Militairgerichte auch auf Personen, die nicht dem Militairstande angehören, ausdehnt, sobald diese Personen der Verleitung von Militairs zur Desertion beschuldigt werden, rief heftigen Wider⸗ spruch hervor und die Annahme einer solchen Bestimmung ist nur durch die Erbitterung der Nation und des Parlamentes uͤber die endlosen Umtriebe eines Theiles der höheren Geistlichkeit gegen die neue Ordnung der Dinge in Italien zu erklären. In der Sitzun vom 30. Juni vertheidigte der Berichterstatter namentlich den Ar⸗ tikel, der Civilpersonen, die bei Desertionen betheiligt sind, den Milltairgerichten uͤberweist; auch Bixio sprach eifrig in diesem Sinne und äaußerte sogar, daß Erschießungen in ausgedehntem Maßstabe bei solchen Verfuͤhrungen gar nicht schaden könnten. Brofferio dagegen warnte vor solchen Ausnahmegesetzen, verwies auf die Verfassung und führte Beispiele aus der fruüheren Zeit an, um darzuthun, daß man selbst damals — 1834 — vor dem Ge⸗ setze Achtung hatte. 1 Die Vermählung des Königs von Portugal mit der Prin⸗ zessin Maria Pia von Italien wird zu Turin im Monat Septem⸗ ber vollzogen werden und Prinz Napoleon dieser Feier beiwohnen. Die erste Idee zu dieser neuen Verbindung der Hoöͤfe von Lissabon, Turin und Paris soll vom Kaiser Napoleon ausgegangen und die
Sache zuerst vom Prinzen Napoleon während seines Aufenthalts in Neapel zur Sprache gebracht und von Victor Emanuel mit Freuden aufgenommen worden sein.
Aus Rom, 24. Juni, wird der „Augsb. A. Ztg.“ geschrie⸗ ben: „Dem römischen Volke wird seit einiger Zeit jeder Tag zum Fest. Die Jahrestage der Erhebung auf den paͤpstlichen Stuhl und der Kroͤnung Pius IX., das Corpus Domini und heute end⸗ lich das schöne Fest St. Johannes vom Lateran folgten sich rasch hinter einander. Seine Heiligkeit hat einen hiesigen Kunstler, Pe⸗ tagna, durch ein Reskript ermäͤchtigt, die Portraits von 258 Päpsten, deren Originale sich zum Theil in den vatikanischen Sammlungen, zum Theil in der päpstlichen Mosaik⸗Fabrik befinden, durch Photo⸗ graphieen zu vervielfältigen, und werden in Frankreich, England und Deutschland Depots von denselben errichtet werden. Bei den unter Rosa's Leitung in den farnesischen Gärten vorgenommenen Ausgrabungen fand man jüngst einen „Eros“ von vortrefflicher
Arbeit.“
Türkei. Nachrichten aus Ragusa vom 4. d. melden, daß Vlakowich, Gubinje und Gatzko von den Insurgenten angegriffen und geplündert worden sind. Die Bergbewohner beschießen Niksich. Derwisch Pascha ist fortwährend in Bilecia, wo er aus der ganzen Herzegowina Freiwillige aufgerufen hat. In Albanien stehen die Verhältnisse auf dem alten Flecke. (Ind. b.)
MRußland und Polen. St. Petersburg, 21. Juni. Den Regeln zur Zusammenstellung, Revision, Bestätigung und
Ausführung des Reichsbudgets und der Finanzanschläge der Mini⸗ sterien und Ober⸗Verwaltungen wird die Allerhoͤchste Sanction durch den dirigirenden Senat vom 22. Mai
einen Kaiserlichen Ukas an ertheilt. Derselbe lautet: „Nachdem Wir es zum Gedeihen des Finanzwesens für noth— wendig erachtet haben, die Zusammenstellung der jährlichen An⸗ schläge für die Einnahmen und Ausgaben des Reiches in allen Ministerien und Ober-Verwaltungen auf bestimmtere und gleich⸗ mäßigere Grundsätze zuruͤckzufuͤhren, und nachdem Wir die hier beigelegten Regeln über die Zusammenstellung, Revision, Bestäti⸗ gung und Ausführung des Reichsbudgets und der Finanzanschläge der Ministerien und Ober⸗Verwaltungen bestätigt haben, welche von einer besonderen Kommission zusammengestellt und im Reichsrathe
chen Wege zur Ausführung zu bringen. Der dirigirende Senat hat die hierauf bezüglichen Anordnun⸗ gen zu treffen.“ Alexander.
Warschau, 4. Juli. Nachdem Se. Kaiserliche Hoheit der⸗ Großfürst gestern die Beamten von der vierten Klasse aufwaͤrts, so wie den Staats⸗ und Stadtrath und einige andere aus Wahlen herbvorgegangene Corporationen empfangen, nachdem er in der russischen Kirche und in der katholischen Kathedrale dem Gottes⸗ dienst beigewohnt hatte, und an beiden Gotteshäusern von der zu Tausenden versammelten Menge auf's Beste begrüßt wurde, nachdem er endlich mehrere Gäste bei sich zu Tische gehabt, begab er sich um halb 8 Uhr nach dem Theater, wo „Alessandro Stradella“ gespielt wurde. Das Theater war nicht viel stärker wie seither besucht, das heißt, es war ziemlich unbesetzt. Nach Be⸗ endigung des zweiten Aktes entfernte sich der Großfuüͤrst, und im Augen blick, wo er den Wagen besteigen wollte, fiel ein Schuß, der ihn am linken Arm traf. Der Großfurst fiel zu Boden, wurde bald wieder aufge⸗ hoben, die Wunde sofort untersucht und für gefahrlos von den Aerzten erklärt. Der hohe Verwundete befahl, gleich wie er vom Boden aufstand, die Thore zu schließen, um den Thäter nicht entwischen zu lassen, und wurde dann in dem geschlossenen Wagen nach dem Schlosse gebracht. Der Thaͤter war nach kaum vollbrachter That vom Platz⸗Kommandanten, Fürsten Bebutow, ergriffen im Augen⸗- blick, wo er nach vollbrachter That ein Fläͤschchen Gift verschluckt hatte. In der Theater-Konditorei wurde ihm sofort mit großer Anstrengung Gegengift beigebracht, wodurch ein starkes Er⸗ brechen erfolgte. Alle innerhalb der Thore anwesenden und eingeschlossenen Personen wurden nach der Citadelle gebracht, so wie der Thäter selbst und mehrere junge Leute, welche die ganze Nacht hindurch bis heute Morgens um 5 Uhr von verschie— denen Stellen geholt wurden. Der Thäter, ein Jüngling von etwa 20 Jahren, heißt Malinowski (s. jedoch unten) und ist Chirurgen⸗ gehülfe. Es heißt, daß er bereits seine Mitschuldigen genannt habe. — Der Korrespondent sagt sodann: So viele Leute ich bis jetzt gesprochen habe, so höre ich nur eine Aeußerung des tiefen Schmerzes uͤber das Vorgefallene, und fast schämt sich das Volk wie ein Vater, dessen Sohn ein schweres Verbrechen begangen. In der Nacht sind Alle, welche die Straßen passirten, selbst solche, die mit Laternen versehen waren, Fußgänger und Fahrende, an⸗ gehalten und durchsucht worden. — Heute ist das Mllitair auf den Marktplätzen bedeutend vermehrt. (Bresl. Ztg.)
— 5. Juli. Das „Dresdner Journal“ enthält ein offizielles Telegramm vom heutigen Tage, nach welchem dem Großfürsten Kon⸗
stantin bei dem gegen ihn verübten Attentat das linke Schlüsselbein
durchgesehen worden, befehlen Wir: diese Regeln auf dem gesetzlia⸗
estreift ist. Der Verbrecher heißt Jaroscinski. Der Großfürst Peesa bereits gestern wieder die Geschäfte und ist sein Gesundheits⸗ zustand der erwuͤnschteste. 2 * age 8
Schweden und Norwegen. Stockholm, 27. Juni.
. Herzogin von Ostgothland, welche am 25. Juli v. J. eine
Reise nach Pyrmont und Nizza antrat, ist, den „H. N.“ zufolge, heute mit ihren Kindern nach einer Abwesenheit von fast einem Jahre hier wieder eingetroffen. — Um den Uebungen im Lager auf Ladugardsgärdet beizuwohnen, sind die preußischen Offiziere Oberst v. Hahnenfeldt, Major v. Voigts⸗Rheetz und der Lieutenant Baron v. Buddenbrock hier angekommen. — Unterm 16. Juni ist ein auf vollkommene Reziprozität gegründeter Handelstraktat zwischen Italien und Schweden⸗Norwegen abgeschlossen worden. — Am 24. Juni ist die drei norwegische Meilen lange Eisenbahn Hamar⸗ Elverum mit großer Feierlichkeit eröffnet worden. Es ist dies die erste Eisenbahn, welche in Norwegen mit schmaler Spurweite (3 Fuß 6 Zoll) erbaut wurde.
Amerika. Das „Reuter’'sche Büreau“ in London schreibt unter dem 4ten d.: Die neuesten Posten aus Amerika, bei denen man stets im Auge behalten muß, daß ihre Berichte aus nordstaat⸗ lichen Quellen stammen, sagen uns klar genug, daß die Föderalisten in ihrem Siegeslaufe aufgehalten worden und wahrscheinlich ärger im Gedraͤnge sind, als die Regierung einzugestehen für gut findet. Einen klareren Einblick in die Verhältnisse auf dem Kriegsterrain gestatten uns aber weder die offiziellen Bülletins, noch die verschiedenen Zeitungskorrespondenzen, noch auch die Mittheilungen des hier im Interesse des Südens ausgegebenen, heute erschienenen Wochen⸗ blattes „The Index“ Dagegen melden hier eingetroffene Privat⸗ briefe aus New⸗Vork von sonst unparteisschen Personen, es werde die wahre Lage der föderalistischen Armee dem Publikum geheim gehalten, und diese habe durch bösartige Krankheiten furchtbar gelitten. In New⸗Vork und Washing⸗ ton erzählte man sich, die Armee habe durch thphöse Fieber ganz entsetzliche Verluste erlitten, und diese Gerüchte finden größeren Glauben, seit der letzte dringende Aufruf zu neuen Re⸗ krutirungen vom Präsidenten erschienen ist. In Washingtoner offi⸗ ziellen Kreisen war man übrigens bei Abgang der Post überzeugt, daß das Schicksal von Charleston und Richmond binnen wenigen Tagen entschieden sein werde. Denn es seien die dringendsten Be⸗ fehle an W'Clellan abgegangen, er solle bei erfolgter Vereinigung mit M'Dowell sofort zum Angriff auf Richmond schreiten, um die Stadt vor dem 4. Juli in seine Gewalt zu bekommen. Daß Rich⸗ mond von den Konfoͤderirten ohne Widerstand geräumt werden wird, glauben nur Wenige, ja es heißt, daß die Virginier sich gegen eine solche Taktik aufs entschiedenste ausgesprochen haben. Am augen⸗ scheinlichsten gefährdet ist noch immer Charleston, zu dem die Kano⸗ nenboot⸗Flotille ziemlich freien Zutritt bat, und nach dessen Besitz die Föderalisten schon deshalb luüstern sind, weil es die erste Stadt war, welche die Losreißung vom Norden proklamirt hatte.
In finanzieller Beziehung ist die Thatsache bervor zu heben, daß die beiden im Laufe dieser Woche aus New⸗Vork in Liverpool eingetroffenen Postschiffe nicht weniger denn 3,200,000 Doll. Comp⸗ tanten herübergebracht haben. Daß damit nicht englische Ausfuhr⸗ artikel bezahlt werden, steht fest, denn der Export nach Amerika ist auf ein Minimum beschränkt, und eben so gewiß ist es, daß diese Geldsendungen zum Ankauf amerikanischer Papiere dienen, die auf der Londoner Börse wohlfeil gekauft und in Amerika mit namhaftem Gewinn veräußert werden. Vor einem halben Jahre, als die amerikanische Staatsschuld nicht 300 Millionen Dollar betrug, standen ihre 6prozentigen Bons in New⸗Vork zum Course von 92, wäͤhrend sie heute bei einer doppelt so hohen Schuld 103 gemacht werden. Der Grund dieses Steigens liegt offenbar an der Vermehrung des Papiergeldes durch das der ame⸗ rikanische Kredit in Europa gedrückt wird, während es drüben zu Spekula⸗ tionen verlockt. Die Folge davon ist, daß die englischen und über⸗ haupt die europäͤischen Kapitalisten sich jetzt gerne der amerikanischen Papiere entledigen, die gegen Januar um 10 pECt. gestiegen sind, und daß die Amerikaner sie massenhaft aufkaufen. Letztere denken an den momentanen Gewinn, jene aber sind der Ansicht, daß der gegenwärtige hohe Cours ein kuͤnstlich erzeugter ist, und daß das Goldagio noch höher steigen wird, wenn die massenhafte Noten⸗ Ausgabe der amerikanischen Regierung anhalten sollte.
Die Wahlen in den brasilischen Provinzen sind zu Gunsten von Buenos⸗Ayres ausgefallen. Am 25. Mai fand die Feier des Jahrestages der Unabhängigkeit und die Installirung der National⸗ Versammlung statt. Don Marcos Paz wurde zum Präsidenten der Senatoren, Dr. Obligado zu dem der Deputirten ernannt. General Mitre, der als Präsident der Republik angesehen wird, verlas seine Botschaft und inaugurirte die Versammlung. Alle Staatsdiener und auswärtige Agenten waren zugegen
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EVelegraphische Depeschhen 8 Daus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreauu.
Freankfurt a. M., Sonntag, 6. Juli, Abends. Ein entsetz⸗ licher Orkan hat heute Nachmittag 4 Uhr den suͤdlichen Theil der zum Schüͤtzenfest erbauten Festhalle zerstört. Von den 6000 an⸗ wesenden Personen wurde Niemand⸗verletzt; nur bei dem Küchen⸗ personal sind zwei Verwundungen vorgekommen. Das Hauptfest am 13. d. wird ungestört vor sich gehen können.
Kassel, Montag, 7. Juli, Morgens. Durch Ministerial⸗ beschluß ist das Verbot der „National⸗Zeitung“ und der ‚Kölnischen Zeitung“ für das Kurfürstenthum Hessen aufgehoben worden.
London, Sonntag, 6. Juli Abends. Nach mit dem Dampfer „Afrika“ aus New⸗Vork eingetroffenen Berichten vom 2A4sten v. M. schreiben sich die Konföderirten in der am 16ten v. M. bei Charleston stattgehabten Schlacht den Sieg zu. Noch war kein Bericht von Seiten des unionistischen Generals darüber eingetroffen. Der Kongreß hatte eine Steuer von einem halben Cent pro Pfund Baumwolle votirt. b
Nach Berichten aus New-Vork vom 26sten v. M. hatte Mac Clellan über eine ohne großen Verlust gewonnene vorgeschobene Pofition vor Richmond Bericht eingesandt. Die Konföderirten hatten energischen Widerstand geleistet. — Die „New⸗Pork Tri⸗ büͤne“ sagt, daß General Jackson Fremont bei Shields ge⸗ schlagen habe, nachdem General Banks mit seinen Streitkräften sich mit ihm vereinigt hatte.
In New⸗YVork war der Wechselcours auf London 20 bis 20 ¼, Goldagio 9¼, Baumwolle fest, 36, Weizen 5, Roggen 2 höher, Mehl steigend. Fonss höher gehend.
London, Montag, 7. Juli. General Prim ist
hier einge⸗
Die heutige „Times“ theilt als Gerücht mit, daß der Infant Don Juan auf seine Ansprüche Verzicht geleistet habe und daß die Königin von Spanien demselben die konfiszirten Güter zurück⸗ geben werde.
Turin, Sonntag, 6. Juli, Abends. In der heutigen Sitzung der Deputirtenkammer erneuerte Curzio die Interpella⸗ tion, ob das Gerücht begründet sei, daß Italien an der Expedi⸗ tion nach Mexiko Theil nehmen werde. Der Minister⸗Präsident und der Minister des Auswärtigen wiederholten auf das Förmlichste die Erklärung, daß keine fremde Macht jemals Schritte gethan habe, die Regierung zu bestimmen, an der Expedition Theil zu neh⸗ men. Diese Angelegenheit sei nie Gegenstand der Diskussion im Regierungskonseil gewesen, das verbreitete Gerücht entbehre daher jeder Begründung. Bixio brachte hierauf eine Interpellation uüͤber den Stand der Marine und des Militairs ein und schlug eine Untersuchung durch das Parlament vor. Die Diskussion war leb⸗ haft. Die Kammer verwarf schließlich die Untersuchung und gab dem Ministerium ein Vertrauensvotum.
Von der polnischen Grenze, Montag, 7. Juli. Aus Warschau wird gemeldet, daß der Großfürst Konstan⸗ tin beim Empfange der Geistlichkeit und der Landschafts⸗ Behörde geäußert habe: er lege das begangene Verbrechen keines⸗ weges der polnischen Bevölkerung zur Last; dieselbe habe sich niemals solcher Thaten schuldig gemacht. Aber wäre dies selbst der Fall, so würde er dennoch nichts an der Ausfüh⸗ rung des Programms zum Wohle des Landes ändern. Der Groß⸗ fuͤrst reichte hierauf dem Landschaftspräsidenten von Zamoyski die Hand und forderte ihn auf, ihm bei der Ausführung des Pro⸗
In London ist seit einiger Zeit eine neue Eismaschine in Gebrauch, die sich bisher vortrefflich bewährt hat. Dieselbe ist sehr einfach und wenig kostspielig, da die ganze Einrichtung darauf basirt, daß Seewasser nicht wie gewöhnliches Wasser bei einer Temperatur von Null Grad gefriert. Eine
Anzahl flacher, viereckiger Metallkästen, die mit frischem Wasser gefüͤllt sinds