1862 / 161 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

1246 8 und nach einiger Zeit würde der Drang der Umstaͤnde die Aus⸗ liche Herrschaft verzichte und als Unterthan eines anderen Landes⸗ die abzusendenden Verstärkungen die ursprünglich festgesetzte Zahl söhnung des Königs von Italien und des Papstes bewerkstelligen. herrn in Italien bleibe. Die ganze Frage ist, ob der Papst nach S 12,000 Mann bei Weitem übersteigen werden. Ein Gleiches Thouvenel sollte die Augen nicht vor den Uebeln des dem Verlust der Romagna, der Marfen und Umbriens das ganze neldet man aus Brest und aus Toulon. gegenwärtigen Standes der Dinge schließen. Dieselben sind: 1) jetzt von den Franzosen besetzte Gebiet behalten soll, oder ob die Die Nachrichten aus China machen die Absendung von Ver⸗ Die franzöͤsische Regierung macht sich beim italienischen und beson⸗ französischen Truppen für den Papst dlos das Patrimonium St. stärkungen auch nach dieser Seite hin nothwendig. Vorläufig wer⸗ ers beim römischen Volke unpopulär. 2) Keine italienische Regie⸗ Peters nebst dem Vatikan okkupirt halten sollen. Allen Unterschied den 1200 Mann nach Schanghai abgehen. Die Engländer ihrer⸗ rung, weder eine Ricasoli'sche noch eine Ratazzi'sche, vermag die zwischen einem protestantischen und einem römisch⸗katholischen Souve⸗ seits schicken eingeborne Truppen aus Indien hinüber. Der Mazzinisten gehörig im Zaum zu halten, und diese gewinnen da⸗ rain bei Seite gelassen, ist es klar, daß ein so aufrecht erhaltenes armenische Erzbischof⸗Primas von Konstantinopel, Msgr. Hassun, urch einen ungebührlichen Einflüuß. 3) Jeden Augenblick kann ein Prinzip allen von Frankreich wie von Großbritannien überall anderswo der, um den Kaiser zu besuchen, nach Frankreich gekommen war, hat rieg entstehen, dessen Wechselfälle den Kaiser zwingen würden, verfochtenen Prinzipien widerstreitet. Rom ist fremdländisches Ge⸗ gestern seine Ruͤckreise wieder angetreten, nachdem er eine sehr lange ntweder sein in Italien vollbrachtes Werk preiszugeben, oder die biet; die Römer follen zur Form ihrer Regierung nichts, auslaͤn⸗ Unterredung mit dem Kaiser gehabt hatte. 8 nabhängigkeit Italiens um den Preis eines großen und blutigen dische Truppen sollen Alles zu sagen haben. Dieses System kann Spanien. Madrid, 10. Juli. Die Entlassung des Herrn d d mit der vom General Prim

hier eingetroffen ist. König Karl XV., der diese alljährlichen Uebun gen hier einfuͤhrte, nimmt selbst mit Leib und Seele an der Ausbil⸗ dung und Kriegsschulung der Truppen Theil, und sein jüngster Bruder, der Herzog von Dalekarlien, Prinz August, führte sein dalekarlisches Regiment in eigener Person aus den Thäͤlern jenes Berglandes hierher nach Stockholm. Amerika. New⸗Vork, 30. Juni, Abends. Am 26. d. griffen die durch Stonewall Jackson verstärkten Konföderirten den rechten Flügel der föderalistischen Armee vor Richmond mit starker Truppenmacht an. Es entspann sich ein heftiges Gefecht, welches 2 Tage lang dauerte und beiden Theilen heftige Verluste verur⸗ sachte. Die Föderalisten retirirten, von den Konfödekirten hart ver⸗ folgt, auf Befehl M'Clellans mehrere Meilen. Dann hielten sie

Krieges zu vertheidigen. Weit entfernt, Frankreich irgend ein Hin⸗ derniß in den Weg legen zu wollen, wünscht Großbritannien, ihm eine Lösung der italienischen Frage suchen zu helfen.“

In einer späteren Depesche berichtet EFarl Cowley: „Mr. Thouvenel sagt, er fuͤrchte, daß keiner der beiden Theile den Plan Ihrer Lordschaft annehmen würde; daß der Papst erklären würde, keinem Vorschlag Gehör geben zu können, welcher ihm die verlore⸗ nen Besitzungen nicht wieder erstattet, wäaͤhrend die italienische Re⸗ gierung keinen Plan gutheißen würde, welcher Rom nicht als Haupt⸗ stadt Italiens anerkennt. Zwischen zwei solchen äußersten Meinun⸗ gen scheine eine Lösung nicht möglich, denn Frankreich köͤnnte nicht zugeben, daß italienische Truppen auf dem von Franzosen besetzten Gebiet ohne Zustimmung des Papstes einrücken. Ueberdies, sagte Mr. Thouvenel, wie kann man von uns verlangen, daß wir Rom und St. Peter’'s Patrimonium dem König von Italien geben sollen? Das Aeußerste, das man von uns erwarten kann, waͤre, daß wir Rom den Römern wiedergeben. Ich sagte, so weit es auf Ihrer Majestät Regierung ankäme, so wollte ich dafür gut stehen, daß sie mit einem solchen Arrangement welches nämlich die Römer zu Herren ihrer eigenen Geschicke machte zufrieden sein würde.“

Earl Russell erwidert, er habe sich nie eingebildet, daß der Papst seinen Plan annehmen würde. „Wie wissen wohl“, sagt er, „daß Kardinal Gonsalvi selbst gegen das freigebige Arrangement von 1815 mit Bezug auf Ferrara und Commacchio Protest erhob. Der Papst würde daher in nichts Geringeres als die Wiederer⸗ stattung von Bologna und Ancona willigen. Aber um diese Einwilli⸗ gung braucht man eben so wenig in Rom, wie früher in Bolognaͤ zu bitten. Ihre Exc. erinnern, daß die Stadt Bologna, gleich beim Abmarsch der Oesterreicher, dem Papst die Unterthänigkeit kündigte. So würde es kommen, wenn die französischen Truppen Rom ver⸗ ließen. Was die Einwilligung der italienischen Regierung betrifft, so werden Ihre Exc. bemerken, daß Ihre Majestät Regierung die⸗ sen Plan nur als ein zeitweiliges Auskunftsmittel vorschlägt oder an die Hand giebt. Käme es als endgültige Erledigung in Vor⸗ schlag, so wuüͤrde ein italienischer Minister ohne Zweifel Bedenken tragen oder sich weigern, demselben beizutreten. Aber betrachtet man es als zeitweiliges Auskunftsmittel, so kann Niemand glauben, daß das italienische Volk die Räumung Roms, Velletri's, Frosi⸗ none's und des linken Tiberufers seitens der Franzosen anders als mit Freuden annehmen wuͤrde. Neapel wäͤre mit einer Regierung, die ihren Sitz in Rom hätte, zufrieden, und der Vorwurf, daß ein Turiner Ministerium Italien „Piemontizzare“ will, würde zu Boden fallen.

Am 28. März berichtet Earl Cowley über eine neue Unter⸗ redung mit dem französischen Minister: „M. Thouvenel versuchte dann allerhand Beweisführungen, um, wie er sagte, die Rechte dar— zuthun, die der Papst immer noch als weltlicher Herrscher besitze, und zu zeigen, daß die von der italienischen Regierung auf Rom, als Hauptstadt Italiens, und auf Venetien, als italienische Pro⸗ vinz, erhobenen Ansprüche sich nach der gemeinen Auffassung des Völkerrechts durchaus nicht als haltbar anerkennen ließen (wereée totally unjustifiable). Ich gehe hier auf diese Raisonnements nicht näher ein, weil es ein Leichtes war, ihn zu überzeugen, daß sie bei der kaiserlichen Regierung kein Gewicht hatten, als die Legationen, als Umbrien und die Marken, als Toskana, Neapel und Sizilien sich Sardinien annektirten. Ich erwaäͤhne sie Ihrer Lordschaft nur flüchtig als einen wie ich mit Bedauern sagen muß weiteren Beweis davon, wie wenig sich hoffen läßt, daß wir die Politik, welche die kaiserliche Regierung in der päpstlichen Frage zu befolgen entschlossen ist, auf dem Wege der Diskussion oder Vorstellungen zu modifiziren vermögen werden. Die Lösung ist, allem äußeren Anscheine nach wenigstens, dem⸗Papst überlassen worden, und ich sehe für Italien keine andere sichere Politik, als daß es sich bestrebt, die Verwaltung der Länder, aus denen es besteht, zu befestigen. So wird es zu innerer Stärke gelangen, sich nach außen Vertrauen erzwingen und bereit sein, jede günstige Gelegenheit zur Vervoll⸗ ständigung seiner Einheit zu benützen, indem es die Wahrheit des

Sprüchwortes erhärtet, daß die Kraft in der Einigung liegt.“

In einem Schreiben vom 2. April bemerkt darauf Earl Russell: „M. Thouvenel spricht nicht mehr davon, daß es schwer halten würde, die italienische Regierung zur Annahme der von Ihrer

Majestat Regierung empfoblenen Bedingungen zu bereden. Auch

sich kaum lange behaupten, es ist den Maximen des Völkerrechts und den Wünschen des italienischen Volkes zu direkt entgegen. Ich wuͤnsche aber nicht, daß Ihre Excellenzen sich auf eine Polemik über diese Frage einlassen. gierung der italienischen keinen Vorwurf daraus machen, daß die sudlichen Provinzen nicht im Zustande der Ruhe sind, so lange die franzoͤsische Fahne den Papst in der Aufrechthaltung eines Asyles schützt, wo jeder Räuberhauptmann Zuflucht findet und seine Bande zu künftigen Einfäaͤllen in friedliche Provinzen rüstet. Sie sollen M. Thouvenel diese Depesche nicht vorlesen, können ihm aber den Inhalt angeben.“ Im Norden Englands hat seit Freitag Abend der Regen kaum einen Augenblick aufgehört. Am stärksten goß es auf den hohen Moorgegenden von Vorkshire, und in Folge davon sind alle von dort herabfallenden Flüsse und Flüßchen, so wie der Derwent an⸗ geschwollen und ausgetreten. Der Schaden an frisch gemähtem Heu ist betraͤchtlich, und im ganzen Niederlande von Vorkshire herrscht große Besorgniß, da das Wasser noch immer im Steigen ist. In verschiedenen Gegenden zeigt sich auch die Kartoffelfäule. Frankreich. Paris, 10. Juli. Die Auvergne ist über⸗ gluͤcklich, den Herrscher Frankreichs bei sich zu sehen. Graf Morny, so wie die Maires von Riom und Clermont haben es ihm betheuert und der „Moniteur“ druckt heute alle die Begrüßungsreden ab, welche in jenen beiden Städten den Majestaͤten vorgetragen wor⸗ den sind. Der Maire von Clermont hob hervor, daß seit 1566 kein Monarch Frankreichs diese Stadt besucht habe; damals sei es Karl IX. gewesen, aber „dieser Herrscher war es, der die Bartholomäusnacht anordnete, und Sie, Sire, haben von Neuem die Freiheit des Kultus verkündet und die Grundsätze von 1789 an die Spitze der Verfassung gestellt.“. Der Bischof von Clermont aber betonte die gesonderten Pflichten des Christen gegen den Kaiser und gegen Gott: mit unwandelbarer Hingebung müsse man für den durch die italienische Revolution

schwergeprüften Statthalter Christi, andererseits aber auch „für den mächtigen Herrscher beten, dessen tapfere Soldaten fortfahren, die Rechte des heiligen Stuhles zu schützen“. Graf Morny an der Spitze des Generalraths des Puy de Dome⸗Departements (von dessen 126,832 Wahlstimmen am 22. November 1852 nur 791 nicht für Louis Napoleon gestimmt haben) versicherte dem Kaiser daß er nicht blos als geliebter und geachteter, sondern als vergoͤtteter Sou⸗ verain erscheine; denn hier „ist die napoleonische Gesinnung nicht eine Stimmung (opinion), sondern ein Gottesdienst (culte); der politische Glaube hat hier fast den Charakter des Aberglaubens (superstition); seit 25 Jahren bin ich oft Zeuge dieser legendenhaften Anbetung gewesen. Die unterirdischen Höhlen der Auvergne, welche in gallischer Zeit wohl dazu gedient, den Widerstand gegen den römischen Cäsar zu organisiren, schützen seit 50 Jahren den Fanatismus für den Cäsar der Neuzeit; denn unter allen Regierungen hat sich das Volk darin versammelt und in geheimnißvoller Weise den Jahrestag des heiligen Napoleon gefeiert, ohne zu glauben, daß dieser Heros sterblich sei.“ Jetzt mische sich politische Religion und Dankbarkeit gegen den Erwählten der Nation in Eins, und Angesichts dieser freudetrunkenen Menge müßten die eiteln Demonstrationen der feind⸗ lichen Parteien in Nichts verschwinden. Dieser Rede antwortete der Kaiser laut „Moniteur“, „er wisse längst, wie stark er auf die Liebe und Ergebenheit des Volkes der Auvergne zählen könne, er möchte gern Jedem seinen Dank bezeigen können und werde es da— durch thun, daß er sich ohne Aufhoͤren mit den Interessen Aller beschäftige“. Dann fügte er noch hinzu: „Zum Andenken an diesen Tag und als Beweis seiner Sympathie wolle er den Generalraths⸗ Präsidenten, der seit zwanzig Jahren das Land vertreten und sich so muthig der großen That des 2. Dezember angeschlossen, auch seit acht Jahren dem gesetzgebenden Körper praͤsidirt habe, einen Beweis seiner Achtung und Freundschaft geben und verleihe daher demselben den Herzogs⸗Titel.“ 1 Der vorgestern erwähnte Deleau (Veteran der alten Kaiser⸗ garde und jetzt Adjunkt des Maire von Viceq im Nord⸗Departe⸗ ment), welcher in Lille für Cambronne und dessen bei Waterloo ausgerufene Worte Zeugniß abgelegt hat, ist durch kaiserliches Dekret zum Ritter der Ehrenlegion ernannt worden.

„In dem Hafen von Cherbourg herrscht wegen der Rüstungen für Verstärkung des mexikanischen Expeditions⸗Corps das regste

ist keine Rede davon, den Papst zu zwingen, daß er auf die welt⸗

Leben. Aus allen bis jetzt getroffenen Maßregeln geht hervor, da

Aber andererseits muß die französische Re⸗

1—

Mon hat zum Grunde einen Zwiespalt zu Orizaba befolgten Politik. (Ind. b.)

und schickt sich zur

der

theilweise, wie wir es in Nauplia gesehen haben, stande.

sind nicht in dem Maß in Griechenland

Italien. Turin, 8. Juli. Das Marine⸗Ministerium hat den Bau von sechs Schrauben⸗Korvetten angeordnet, welche für die Stationen der Kriegs⸗Marine im Auslande bestimmt sind.

Garibaldi ist aus Termini wieder nach Palermo zurückgekehrt Abreise nach Messina an. Man bat Grund

er werde sich nicht zu Abenteuerlichkeiten ver⸗

zu der Hoffnung,

locken lassen. vor welchen das genueser Comité warnt, sind

serbische Emissaire. Crispi, Bertani und andere Spitzen der Partei haben sich ganz besonders bemüht, diesen Umtrieben auf die 8 men. (K. Z. dieehe and. vhas Athen, 26. Juni, wird der v Ztg.“ geschrieben: „Wenn auch nach den ö die Ruhe im Lande wiederhergestellt ist, so kann diese uhe der Beobachter politischer Zeitläufe doch nicht täuschen; sie ist 5. 8g vorübergehende, und je tiefer sie zu sein scheint, desto 8 auf sie die Gewitterentladung folgen.“ Unser Korrespondent 58 daran eine ausführlichere Auseinandersetzung der Gründe für diese seine Behauptung, und sagt unter anderem: „Die im zelnde und in Fleisch und Blut der ganzen Nevelterung. ergegan⸗ gene Idee von der unabweisbaren Nothwendigkeit der enoung getrennten Theile des griechischen Volksstammes Se er jonischen Inseln, der griechischen Provinzen der europäis hen Tuüͤrkei und sämmtlicher Inseln des Archipelagus, wie sie im Alterthum und zur Zeit der größten Bluͤthe Gisis Fetteüle vereinigt waren, und Klein⸗Griechenland asgbeten Ft ete .d 1 se eutigen anomalen Grund und Ursache unserer heutigen E 1“ der Korrespondent seine Anschauungen n Griechenland und deren Ursachen 1) Landwirthschaft und Gewerbe gefördert worden, wie es um einen soliden Buͤrger⸗ und Bauernstand zu schaffen; dagegen hat man die Halbwisserei, die des Wissens und Könnens gepflegt dadurch ein ; proletariat geschaffen das schlechteste Proletariat 9 8 Diese Leute, vorzugsweise Heterochthonen (Eingeborne der nicht dem Königreich angehörigen griechischen Provinzen) bilden den Stamm der Straßen Opposition se 1 sind die Vorkämpfer jeder Revolution in den kleinen v“ sind die Unzufriedenen in der Armee, die Verschworenen, 8 1b z bellen. 2) Diesem Uebelstand lag ursprünglich die sogenannte große Idee, die Idee der geistigen Vorbereitung der fürdssch⸗gntechisen Provinzen zu Grunde, die jedoch durch das Verbleiben der 1eh Männer aus jenen Provinzen in Griechenland nicht FeFhert wurde. 3) Dadurch ist aber der Bestand des Königreichs vnsechek⸗ land selbst gefährdet. So viele unruhige Elemente Offiziere, Beamte und Nichtsthuer erhalten die sonst ruhige in fortwährender Spannung und Aufregung, und können jede Aufstände hervorrufen, an denen zwar das Volk keinen An hei nimmt, die aber den ruhigen Gang der Regierung stören, Mißtrauen unter der Bevölkerung säen, das Vertrauen untergraben, die reichen Heterochthonen abhalten, nach Griechenland zu kommen und sich da anzusiedeln, kurz die raschere Entwicklung des Landes verhindern. Türkei. Ragusa, 10. Juli. Dem „Wanderer“ wird tele⸗ graphisch gemeldet: Abdi Pascha hatte die montenegrinischen zen Mirko's angegriffen, wurde jedoch mit großem Verluste zurüͤ geschlagen. Bei Rudini währt ein Kampf der Türken 1t Montenegrinern bereits seit dem 7ten. Es stehen sich hier Der— wisch Pascha und der montenegrinische Führer Vukotich gegenuͤber. Schweden und Norwegen. Stockholm, 2. Juli. Der präsumtive Thronfolger, Prinz Oskar, Herzog von Ostgoth⸗ land Königliche Hoheit, ist, kaum von seinen Reisen in Italien, Frankreich, England und Deutschland zurückgekehrt, an 88 Pocken erkrankt, doch giebt sein Befinden es werden keine Bulletins ausgegeben durchaus nicht Veranlassung zu gegrüͤndeten Besorg⸗ nissen. In der Naͤhe Stockholms auf dem beim Thiergarten ge⸗ legenen Ladugardsgärdet

Am Schluß faßt d b über die gegenwaͤrtigen Zustände i in folgenden Sätzen zusammen:

nöthig gewesen wäre,

——

ist ein Uebungslager von etwa 12,000

Mann aufgeschlagen worden, zu dessen Besuch und zur Theilnahme ran eine Anzahl höberer und

Stand und behaupteten ihre Position. Es heißt, der Rückzug sei aus strategischen Gründen vorgenommen worden. Noch fehlt jede offizielle Mittheilung. Das Gefecht ist schwerlich beendet, die te⸗ legraphische Verbindung abgebrochen. 1 5 1. Juli, Morgens. (Telegr. über Cap Race.) Es sind weitere Berichte über die Schlacht vor Richmond eingetroffen, denen zufolge General M'Clellan seine Linien konzentrirt und seine Trup⸗ pen zwischen dem Chickahominy⸗ und James⸗Flusse massenhaft zu⸗ sammengezogen hatte. Der letztgenannte Fluß bildete seine Opera⸗ tionsbasis. Whitehouse ist aufgegeben und der rechte Flügel von M'Clellan's Armee über den Chickahominy gezogen worden. Am 27. wurde der rechte Flügel der Föderalisten angegriffen. Die Division von Stonewall Jackson attakirte M'Clellan's Reserbe⸗ Division auf dem äußersten rechten Flüͤgel. Nach einem dreistündi⸗ gen Gefecht wurde Jackson geworfen. Die Konföderirten machten dierauf mehrere Attaken auf den rechten Flügel der Födera⸗ listen und es entspann sich ein heftiges Gefecht. Gene⸗ ral M'Clellan begann hierauf die strategischen Bewegungen, auf die er seinen ganzen rechten Flügel vorbereitet hatte, retirirte und überschritt die Südseite des Chickahominy im Rücken seines linken Flügels. Hierauf marschirte er gegen den James River. Die Räumung von White House war am Sonn⸗ abend Nachmittag vollendet und konnten die Föderalisten ihr ganzes Material fortschaffen. Ein starker Angriff der Föderalistischen Flotte auf Vicksburg ist bevorstehend. 27. Juni. Nordstaatlichen Berichten zufolge hatten die Föde⸗ ralisten (wie schon telegraphisch gemeldet) am 14. d. M. James Island, bei Charleston, angegriffen und waren nach vierstündigem hartem Gefechte mit einem Verlust von 660 Mann an Todten, Verwundeten und Vermißten zurückgeschlagen worden. Sie mußten sich unter den Schutz ihrer Kanonenboote begeben. General Fre⸗ mont hat abgedankt und General Rufus King ist zu seinem Nach⸗ folger im Kommando ernannt. Präsident Lincoln hat dem Se⸗ nate den mit Mexiko abgeschlossenen Vertrag vorgelegt, kraft dessen den Mexikanern 11 Millionen Dollars vorgestreckt werden. Die „Times“ bringt ein Schreiben, datirt vom 15. Juni aus Hills Plantation am Pamunkey, dem wir Folgendes, als charakte⸗ ristisch für die Zustände im föderalistischen Lager, entnehmen: „Ich muß gestehen, daß ich den Muth und die Resignation dieser braven amerikanischen Freiwilligen sehr bewundere. Sie glauben, daß die Strapazen, welche sie zu ertragen haben, eine unerläßliche Bedin⸗ gung jedes Krieges seien, ohne im Entferntesten zu ahnen, daß der größere Theil derselben unnöthig, der Unwissenheit und Nachlässig⸗ keit ihrer Generale, oder der Niederträchtigkeit eigennütziger, geld⸗ gieriger Leute zuzuschreiben sei. Während Hunderte von ihnen durch die Ignoranz und Trunksucht irgend eines Generals geopfert werden, schuͤtzt diesen das Zeugniß anderer Kameraden vor schimpf⸗ licher Entlassung. Die Soldaten bekommen weder ihre Löhnung noch ihre Rationen zur rechten Zeit. Man schiebt die Schuld auf die schlechten Straßen, wo allein die ungeschickte Leitung ange⸗ klagt werden sollte. Denn trotzdem, daß Fluß und Eisenbahnen bis hart an M'Clellan's Armee hinanreichen, geschieht es doch, daß ganze Divisionen Tage lang keine andere Nahrung als elenden wieback und noch elenderen Kaffee bekommen. Tage lang müssen sie sich ohne Fleisch behelfen, und wenn sie es bekommen, ist es Pökelfleisch, hart wie Sohlenleder und ersprießlicher für den Liefe⸗ ranten, als für den armen Soldaten, der es verzweifelt in den Sumpf wirft, wohin ihn die Kopflosigkeit der Führer eben postirt hat. Wo es nöthig ist, müssen Soldaten allerdings bis über die Brust durch Sümpfe waten, hier aber werden sie ganz zwecklos jeden Tag nach Vor⸗ und Rückwärts kommandirt und durch Flüsse und Moräste geschickt, blos um eine Schlachtlinie zu formiren und in Parade zu erscheinen, wo weder die eine, noch die andere ge⸗ boten ist. Dieser Krieg, so sagen sie, ist kein gewöhnlicher Krieg, jeder Mann, der geopfert wird, ist ein Verlust fürs Land; des diesem Grunde darf nichts überstuͤrzt werden, und deshalb sei das langsame Vorrücken M'Clellans bewundernswertb. Ich sehe, auf⸗ richtig gestanden, die Sache anders an, denn MCleslan verliert auf diese Weise mehr Leute, als ließe er die elenden Befestigungen der Konfoͤderirten stürmen. Schon war er, wie ich höre, dazu ent⸗ schlossen, hat sich jedoch wieder anders besonnen. Er will keine

an den sich daran knüpfenden Manövern niederer preußischer, italienischer, franzoͤsischer und 1“

dänischer Offiziere

Schlacht wagen, die eine zweite und schlimmere Auflage von Bulls