Nichtamtliches.
Preußen. Babelsberg, 16. Juli. Se. Majestät der König nahmen heut Vormittag die Meldung des General Lieu⸗ nants v. Prittwitz, so wie die Vorträge des Wirklichen Geheimen Ober⸗Regierungsrath Costenoble und des Staats⸗Mmisters Grafen Bernstorff entgegen.
Berlin, 17. Juli. Se. Majestät der König trafen heut ½1 Uhr von Potsdam hier ein, empfingen den russischen Ge⸗ heimen Staatsrath Grafen Keller, den Generalmajor von Gotsch, den General⸗Feldmarschall Freiherrn von Wrangel, und nahmen die Vorträge des Kriegsministers, General⸗Lieutenants von Roon, des General⸗Majors und General⸗Adjutanten von Alvensleben
und des Staatsministers Grafen von Bernstorff entgegen.
Heannover, 16. Juli. Gestern wurde hier der fuͤnf und zwanzigste Jahrestag des Einzuges des Königs Ernst August in die Hauptstadt festlich begangen. 18 8
Hessen. Darmstadt, 15. Juli. In heutiger Sitzung Zweiter Kammer beantwortete das Großherzogl. Gesammtministerium die s. Z. von dem Abg. Probst gestellte Interpellation betreffs des Handelsvertrags des Zollvereins mit Frankreich durch nachfolgende schriftliche Erklärung: Die Großherzogliche Regierung hat sich bis jetzt über die Annahme des Handelsvertrages mit Frankreich noch nicht erklärt. Sie ist aber mit der Grundlage dieses Vertrages nicht einverstanden und hat sich in diesem Sinne der Königlich preußischen Regierung gegenüͤber auf deren Mittheilung über den Stand der Verhandlung bereits im Juni und September v. J. rückhaltlos ausgesprochen. Das jetzt in dem Vertrage vorliegende Endresultat der Verhandlung hat die Bedenken der Großherzoglichen Regierung nicht vermindert, sondern namentlich auch in Bezug auf spezielle Interessen des Großherzogthums vermehrt. Die Großherzogliche Regierung ist daher wegen der Frage, ob zu dem Vertrage eine zustimmende Erklärung zu ertheilen sei, mit an⸗ dern Vereinsregierungen, welche gleiche oder ähnliche Interessen zu vertreten haben wie die diesseitige, in Benehmen getreten, die desfallsigen Verhand⸗ ungen haben jedoch noch zu keinem bestimmten Ergebnisse geführt. Die Großherzogliche Regierung hat deshalb auch eine bestimmte Entschließung hierüber noch nicht gefaßt und befindet sich dermalen noch nicht in der Lage, darüber Auskunft zu geben, ob ihre Zustimmung, wenn sie erfolgen sollte,
eine bedingte oder unbedingte sein wird. Im Falle der Zustimmung wird
die Großherzogliche Regierung übrigens in Hinblick auf den Inhalt des
§. 4 des Finanzgesetzes vom —₰ % 9 8
4. Dezember 1860 es nicht für erforderlich
alten, den Ständen eine vorherige Vorlage zu machen.
Frankfurt a. M., 15. Juli. Gestern in der Mittags⸗ stunde erschien der bei unserer Freien Stadt beglaubigte General— Konsul des nordamerikanischen Staatenbundes, Herr Murphy, in Begleitung von dreißig Vereinigten Staatenbürgern auf dem Platze des Schützenfestes, um das pracktreich angefertigte Sternenbanner der Union, welches die in Philadelphia anfassigen Deutschen dem deutschen Schüͤtzenbunde gewidmet haben, dem Festcomité feierlichst LLI
Großbritannien und Irland. London, 15. Juli. In den Anordnungen des Hofes ist eine Aenderung eingetreten. Se. Königliche Hobeit der Prinz von Wales geht nicht nach der Ostsee, sondern begleitet seine Mutter nach Osborne und wird einige Zeit auf seinem neuen Gute in Nerfolk verweilen. Sein jüngerer Bruder, Prinz Alfred, aber macht die Uebungsfahrt des Kanalgeschwaders nach der Ostsee mit, und hat sich gestern an Bord des „St. George“ begeben, auf dem er seine Lehrjahre durchmacht. Im Laufe des heutigen Tages begiebt sich das Kanalgeschwader von Spithead aus auf die Reise. Es wird zuerst in Stockbolm,
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spaͤter in Riga vor Anker gehen, und bei der Rückfahrt zu Anfang
September einen Besuch in Kopenhagen machen.
In der Oberhaus⸗Sitzung vom 14ten d. M. bringt der Earl of Leitrim eine Bill zur Bekämpfung der agrarischen Verbrechen in Irland ein. Sie bestimmt unter Anderem, daß die Anverwandten oder anderen Vertreter eines Opfers agrarischer Verbrechen Entschädigung (von wem! ist nicht gesagt) beanspruchen können. Der Earl of Derby bringt die Ja⸗ maica⸗Schuld zur Sprache. Im Jahre 1831 lieh die Regierung den Pflan⸗ zern von Jamaica die Summe von 200,000 Pfd., die bis zum Schluß von 1859 abgezahlt sein sollte. Bis 1849 wurden die Zinsen richtig bezahlt und das Kapital der Schuld auf 160,000 Pfd. reduzirt. Dank der Abschaf⸗ fung der Differentialzölle auf amerikanischen Zucker und den Verlegenheiten, in welche die Kolonie gerieth, zahlte Jamaica seitdem weder Zinsen noch Kapital mehr. Vor einiger Zeit nun wandte sich Sir Henry Barkly, der Gouverneur von Jamaica, an die Regierung mit dem Gesuch, die ganze Schuld zu erlassen, worauf das Ministerium nicht eingehen wollte, wofern die Kolonie nicht selbst die Besoldung des Gouverneurs übernähme. Die Hauptschwierigkeit, behauptet Lord Derby, entsprang aus Streitigkeiten zwi⸗ schen zwei Departements der heimischen Regierung, zwischen dem Schatzamt und dem Kolonialamt; und dies sei eigentlich ein Skandal. Earl Gran⸗ ville sagt, die Sache werde durch eine im Unterhause eingebrachte Bill in Ordnung gebracht werden.
Im Unterhause erklärt Mr. O'Miers (Präsident der Armenpflege) auf Befragen, es sei nicht der Fall, daß aus den Fabrikbezirken der Vor⸗ schlag eingesandt worden, ein Anlehen zur Linderung der Roth machen zu
“
wöhnlichen Bestimmungen des Armengesetzes, dem herrschenden Elend gegen⸗ über nicht ausreichend seien. Wohl aber drücke sich der Regierungs⸗Com⸗ missair in seinen Berichten unsicher und unruhig aus, und scheine im Zweifel darüber, ob auf die Länge die gewöhnliche Einrichtung dem Noth⸗ stande gewachsen sein werde, da der Bürgerkrieg in Amerika sich in die Länge ziehe, der Baumwollpreis plötzlich in die Höhe gehe, und die Depo⸗ siten in den Sparkassen erschöpft seien. Vermuthlich werde die Regierung sich veranlaßt sehen, das alte Elisabeth'sche Statut über die Armenpflege in Zeiten ungewöhnlicher Trübsal in Kraft setzen zu lassen. sche Statut sei gesetzlich vollkommen giltig, und von seiner Anwendbarkeit habe man sich unlängst in Coventry überzeugt. V. Scully erwidert Sir G. Grey, daß, nach den von der Regierung eingezogenen Erkundigungen, die Noth im Westen Irlands keinen so hohen
dig erscheinen zu lassen. Bill wird fortgesetzt, und wieder stellen Osborne, Monsell und Andere
sind, theils Reduction der zu bewilligenden Summen bezwecken, aber mit
großen Majoritäten verworfen werden. Die Themse⸗Eindämmungs⸗Bill
lonialamt) beantragt die zweite Lesung der Jamaica⸗Anleihe⸗Liquidirungs⸗ Bill. Sie bezweckt die (von Lord Derby im Oberhause erwähnte) Jamaica⸗ Schuld zu erlassen, des Gouverneurs und andere jäͤhrliche Ausgaben zu bestreiten. Debatte geht die zweite Lesung durch.
Ueber giebt die „Times“ folgende Aufklärung. Heutzutage giebt es zwischen den verschiedenen Kirchspielen einer Stadt oder Grafschaft, in Sachen der Armenpflege, keine oder nur sehr geringe Solidarität.
rein aus eigenen Mitteln zu erhalten. erdrückenden Unglück befallen, Bewohner in Pauperismus versinken, dann steigt natürlich die Armen-Abgabe in diesem einen Kirchspiel, bis das dritte Drittel, um nur die zwei anderen vom Hungertode zu retten, mit ruinirt ist. So, fürchtet man, muß es jetzt vielen Kirchspielen in den Fabrikbezirken ergehen. Und solch ein Kirchspiel ist, als wäre ein Tropfen Vitriol darauf gefallen und hätte es von der Landkarte weggebrannt. In den alten sächsichschen Zeiten bestand eine Solidarität der wünschenswerthesten Art; der Zehntbezirk, der Hundertkreis und die Grafschaft hingen fester zusammen und gaben dem ganzen Königreich einen sozialen Halt, so wie jeder Instikution eine natürliche Expansiokraft. Unter der Königin Elisabeth griff das Parlament, um den Uebeln des Parochiialsystems zu steuern, die sich schon damals sehr fühlbar machten „ zu den alten Ueberlie⸗ ferungen zurück, und erließ ein Gesetz, wonach zwei Friedensrichter,
wenn sie darüber einig sind, daß die Bevölkerung eines Kirchspiels unter sich die erforderliche Armenabgabe nickt aufzubringen vermag, andern Bezirken desselben Hundert eine Hilfsabgabe (rate in aid) zur Unterstützung des nothleidenden Kirchspiels auferlegen können. Diese Elisabethische Akte besteht noch zu Recht, aber leider ist ihre Maschinerie eingerostet, und es wird Kampf und Mühe kosten, sie wieder in Gang zu bringen. Zu fürchten ist daher auch, daß die allgemeine Erwartung einer fruͤhen Parlaments⸗Prorogation nicht in Erfüllung gehn wird. 1
Frankreich. Paris, 15. Juli. Nicht der Bruder des Kaisers Alexander, Großfürst Michael, sondein einer seiner Neffen, der älteste Sohn des verstorbenen Herzogs von Leuchtenberg, soll jetzt, nachdem der Erzherzog Maximiltan die Sache abgelehnt hat, von der kaiserlichen Politik als künftiger Herrscher von Mexiko in Aussicht genemmen sein. Man geht in den höchsten Kreisen mit dem Gedanken um, den Kaiserlichen Prinzen durch einen Senats⸗
Konsult mit seinem 14. Jahre als volljährig erklären zu lassen und jetzt schon einen vollständigen Hofbalt für ihn einzurichten. — In
Folge der Ernennung des Großfürsten Konstantin zum Statt⸗ balter Polens wird das französische Konsulat in Warschau zu
einem General⸗Konsulat erboben werden. — General Prim hat von
London aus ein ausführliches Schreiben an den Kaiser Napoleon
gerichtet. — In Portugal soll, verschiedenen Nachrichten zufolge,
die Vermaͤhlung des Königs von Portugal mit der Prinzessin Pia
einen ungemeinen Enthusiasmus erregen. Ueberall singt man die
savoyische National⸗Hymne. — Herr Thouvenel wird diesen Abend
in Paris wieder erwartet.
Wie aus Turin gemeldet wird, wurde die Nachricht von der
Anerkennung Italiens durch Nußland auf der ganzen Halbinsel
mit Jubel aufgenommen. Nach der „Patrie“ begiebt sich gegen
Ende dieses Sommers die russische Flolte nach dem Mittelmeer,
um alle italienischen Seehäfen zu besuchen. Bei dieser Gelegenbeit
sollen große Festlichkeiten stattfinden. — Wie man vernimmt, soll
die Heirath zwischen dem Könige von Portugal und der Prinzessin Pia erst im Monat Oktober gefeiert werden.
wird sich zu dieser Zeit nach Turin begeben. schon im Oktober 1861 beschlossen worden, Pedro V., der Bruder des jetzigen Königs, noch am Leben war.
Diese Heirath war als der König Dom—
dürfen eben so wenig habe man die Behauptung aufgestellt, daß die ge⸗
Der jetzige König, damals Herzog von Oporto, hatte sich bei seinem ö 1 11X“ X“ vW““ 1
Auf eine Frage Cobden s bemerkt Mr. Villiers, das Elisabeth⸗ Auf eine Frage von Mr. Grad erreicht habe, um die Elisabethsche Extra⸗ oder Hilfsabgabe nothwen⸗ Die Comitéberathung über die Festungsbauten⸗ Verbesserungs⸗Anträge, die theils gegen das Prinzip der Maßregel gerichtet
geht, nach einem Austausch von Persönlichkeiten zwischen Mr. Ayrton und Mr. Cowper, durch die dritte Lesung. — Mr. C. Fortescue (vom Ko⸗
und dafür aus den Einnahmen der Insel das Gehalt Nach einiger
das von Mr. Villiers erwäͤhnte Elisabethische Statut
Jedes Kirchspiel steht auf sich allein und hat seine Nothleidenden Wird es von irgend einem 8 so daß vielleicht zwei Drittel der
“ Die Prinzessin Cio-⸗ tilde, die sich jetzt im achten Monat ihrer Schwangerschaft befindet,
Turiner Aufenthalte in die junge zrinzeshmn, — *ℳ ee g nicht 15 Jahre alt — verliebt, und in Fo ge essen ““ Hand beworben. Graf Cavour scheint übrigens schon früher iese 8 gehabt zu haben, die mit dem Plane . “ Festeesaßen . ee Hekegnzals. Bont. an Stsr Der in Orleans erscheinende „ 9 d. in seinem politischen f1stene 1 . EE1“ önigreichs Italien Seitens Rußlan n. „Etgwert. danhengs “ des Ministers des Innern Aüs sttehe Rüge verdiente. Der Loiret⸗Präfekt hat daher dem Saüls b Blatte eine (die zweite) Verwarnung ertheilen X““ efreundeten S s schmähen 9 d 1 y11““ Wauc das Königreich Italien anerkannt bät, angreift, folglich eine Aufreizung zu Haß und Verachtung gegen ie 1s — die “ der Zölle „. “ Steuern har,196⸗ 10, icher Bekanntmachung, im ersten Semester d. J. 1575,767 Se (537910000 Fres. mehr als im G 1n 1860 und 50,196,000 Fres. mehr als. 1861). C waren am 30. 111“ 253,728,000 Frcs. (ble en 245,882,000 Fres.). 1 “ 8 19 deceneen wurde . bisher nur zum 11“ nutzte Pariser Gürtel⸗Bahn, rechtes Ufer, auch dem Reise Ver öffnet. 8 b “ 16. Fat Der heutige „Monitcur“ bringt Fiauska⸗ Uer den Beginn von Friedensverhandlungen mit 15 “ 8 Cochinchina. Die letztere hatte ein von dem G 1 stelltes Ultimatum angenommen, zwei Bevollmächtig erhge⸗ Gefolge von 133 Personen, waren im französischen 1 kommen, um die Friedensbedingungen zu empfangen. Seeat am 31. Mai hoffen, daß dieser Friede unterzeichnet wer Ceheg Nachrichten aus China, welche der „Moniteur I Pneff⸗ bringen Details üͤber den Kampf der Verbündeten mit “ schen Rebellen zum Schutze Schanghais. Bis zum n hatten die Verbündeten eine reine defensive und zuglei 4 Kampf der Chinesen unter sich betrifft, durchaus e Se. eingenommen. Da sich aber der Kreis, den die 1 7. “ Stadt einnahmen, immer enger zog und die Landsleuke 8 8h buͤndeten bedrohte, so entschloß man sich, die Rebellen . Plan henden Stellungen, die sie inne hatten, anzugreifen. n e hierzu, entworfen vom Admiral Protet und von 8 3 Fün. angenommen, ging dahin, die Städte Kiadine lnüt 88 dcsen greifen, die den Mittelpunkt oer Stellung der Nebe 8 8 Vom 29. April bis zum 17. Mai nahmen die EEE11.“ kräfte in der Zahl von 3000 Mann, unter den Bef der Admirale Protet, Hope und des Generals Sfatzeteh⸗ unterstützt von 1500 Regulairen des Kaisers von China welche der amerikanische Oberst Ward führte, die vr grßk befestigten Städte Kiadine, Tsingpon, Ning⸗Po und Re⸗Kio 18 Sturm. Die Rebellen hatten mehr als 2 Jahre darauf “ von den Kaiserlichen Kiadine zu erobern. Dieser reißend schnelle Feldzug befreite Schanghai und rettete die Sache der “ China. Jene Horden von Plünderern zogen sich demorallisirt zurück, und man darf hoffen, daß sie lange Zeit nicht “ 18.. * den, die Offensive zu ergreifen. Aber dieser glorreiche wur theuer bezahlt. Am Abend des 17. Mai fiel der brabe 2 fäac Protet, als er seine kleine Truppe zum letzten Sturm führte. — 8 war auf der Bresche von Ne⸗Kio in die Brust getroffen in dem Augenblick, wo dieser letzte Sieg das Werk krönte, das er Aüesgg und vollendet hatte. Das franzoͤsische Corps zählt ohngefäͤhr — Verwundete, barunter 5 Offiziere. Die Verluste der Engländer sind fast gleich. Der Linienschiffs⸗Capitain von Kerscuson ist 8 Admiral Protet in dem Kommando gefolgt. Bei dem Abgang — Couriers flohen die Rebellen in Unordnung vor den verbündeten d ge. Turin. Am 14. Juli trafen die italienischen Prinzen in Neapel ein, wo sie glänzend empfangen wurden. 8 Die sardinischen Eisenbahnen sind dem Hause Semonzas, a mebrere englische Kapitalisten vertritt, zugeschlagen worden; n 15ten wurde der Vertrag von drei Ministern unterzeichnet. 18 Regierung garantirt E1.“ erhält die Gesellschaf 000 Hectaren Land auf der Insel. 1 . . 10090e Sftas und Polen. Warschau, 28. Juni (10. Juli), 11 Uhr. Russische Blätter melden telegraphisch: Mit der “ Sr. Kaiserlichen Hoheit des Statthalters geht es gut. In der S 3 ruhig. 1 88 Fen eee Lüders waren im Laufe der letzten 24 Stunden nicht so stark, wie in den verflossenen Tagen; in der Nacht hat der Kranke geschlafen; die Krafte sind schwach. 1 29. Juni. Die Leiden des Grafen Luders nehmen sich ich ab; der Schmerz in 8 e; Kinnlade wird erträglich; der e hat diese Na eschlafen. Kregas gc. . 88 Kaiferlichen Hoheit des Statthalters ist in
Amerika. New⸗Vork, 3. Juli Abends. Folgende (schon telegraphisch erwähnte) Depeschen sind in London angekommen. Ereignisse der grötzten Wichtigkeit haben vor Richmond stattgefun⸗ den. Es wurde daselbst eine siebentägige Schlacht geschlagen, die mit der Niederlage M'Clellan's endigte. Er zog sich 17 Meilen zurück; die Berichte sind verworren, und ist bis jetzt nur ein einzi⸗ ger ofsizieller veröffentlicht worden. Den Zeitungskorrespondenzen zufolge bestand M'Clellan's Armee aus 95,000 Mann, denen die Konfoderirten 185,000 entgegenstellten und diese Uebermacht gab den Ausschlag. Die Verlustangaben schwanken zwischen 10,000 und 30,000. M Clellan berichtet ans Kriegsdepartement, daß es, ihm gelungen sei, sein Heer am 2. Juli nach Berkley (am James⸗Flusse) 8 zuruͤckzuführen, ohne mehr als ein Geschütz und einen n ein⸗ gebuͤßt zu haben. Weiter meldet er blos, daß er den Fein am 2ten geschlagen babe, und daß die Truppen in bester ee. b seien. Diese Nachrichten erregten große Bestürzung, aber die Ent⸗ schließung, den Süden 88 jeden Preis zu bezwingen, äußert sich
it verdoppelter Heftigkeit. 1 8 die Vresse 28 auf die sofortige Aushebung von 300,000 Mann und kräftige Fortführung des Krieges. Auch die kammer erklaͤrte auf Resolutionswege, sie werde die Regierung mi allen ihr zu Gebote stehenden Kraften unterstützen. — von Paris und der Herzog von Chartres haben seit den 9. en Schlachten die Armee verlassen und sind nach Furscha n, — General Hunter erklärte auf eine betreffende Anfrage der Re⸗ gierung, daß er in der That Neger bewaffnet habe und daß er hoffe, mit der Zeit ein Corps von 40,000 Schwarzen zu organi⸗ siren. Diese Mittheilung wird im Kongreß zu “ lassung geben. — Auf der Börse herrschte heute eine 5 Panik. Die pCt.; das Goldagio stieg au 10 ½ pCt. und London auf 122. 1 8 1 1 381; nüi) Nachmittag. Offtzielle Depeschen M Clellans vom Aten melden, daß seit dem 2ten, wo die Konföderirten mit großem Verlust zurückgeschlagen worden waren, kein Gefecht weiter 5 kommen sei. Die Föderalisten sind jetzt durch ihre Fäeghcenhe in der Flanke gedeckt. Es ist nicht wahr, daß sie gesch agen he 7 den, es ist seit dem 27sten keine Kanone verloren “ an diefem Tage war es den Konföderirten gelungen, 25 Ge⸗ düt zu erbeuten. — In Folge dieser beruhigenderen eee die Börse gefaßter, 1“ wich auf 9 ⅞, Fonds hoben sich
vas irte London 5. Ags. Zuli Abends. Der konföderirte General ist gefangen, dagegen bestätigt sich das Gerücht vom Tode 9 ½ rals Jackson nicht, und die Einnahme von Vycsburg wir falls nicht bestätigt. — Richmond war zur Feier EE“ 8 minirt. Den südlichen Zeitungen zufolge sind ee en 12,000 Gefangene nebst dem ganzen Seleg. g2ra, 8928 und Vorräthe auf 3 Monate in die Hände gefallen. S listische Kriegsdepartement hat befohlen, daß alle auf Parele Pi gelassenen südstaatlichen Gefangenen sich sofort “ Zeitungen rathen zu starker Rekrutirung. General M be an ha 8 einem Cagesbefebl an seine Armee versichert, Richmond gcee nommen und die Union um jeden Preis erbalten werden. — Die Gouverneure sämmtlicher Unionsstaaten haben eae be⸗ hufs Anwerbung neuer Mannschaften erlassen. — Der Korrespon⸗ dent der „New-Vork-Times“ meldet, daß seit der LEI James Island die Konföderirten Port⸗Royal “ 1s drohen. Der föderalistische Kommandant hon Vytszutg veiwe et seine Truppen zur Ausgrabung eines Kanals quer üders Land, um den Lauf des Mississippi zu ändern, und die Stadt für immer vom Meer abzuschneiden. — General M'Clellan hatte ein — Gefecht mit den Konföderirten zu besteben, in welchem 8 -. Rückzuge gezwungen wurden. — Die D ampfer „Baovarig⸗ —
Glasgow“ haben am 5. d. Mts. drittebalb Millionen T gü-we. Comptanten für Europa an Bord genommen. — Geldmarkt 8 Wechsel Course und Goldagio steigt; Fonds gedrüͤckt; Baumwolle stille, aber unveraͤndert; Brodstoffe niedriger.
8 Telegraphische Depeschen
aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau. Wien, Mittwoch, 16. Juli. Aus Metkovich wird dom *9 gen Tage gemeldet, daß am 13. d. ein starker Kampf jenseits des
Zetta⸗Flusses zwischen den Tuͤrken und Montenegrinern “ den, in welchem die Tuͤrken gesiegt haben. Dieselden marschiren
gegen Cettinje. Der Woiwode von Grahowo ist getödtet worden.
. 8— 88 8 8 —— — 8
In der Königlichen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei R —— 14 eben kine neue (die vierte dieses Jahres) Austage des N des Koͤnigl. Post⸗Cours⸗Bureaus hierselbst reeeeae. . 8 8* n82. den und Dampfschiff⸗Cours⸗Buches erschienen, welche die seit Erscheinen der
S ; ben ünd vorigen Auflage eingetretenen Veränderungen angiedt. Beigegeden ünd dem
gutem Zustande. Alles geht gut in der Stadt.
Buche zwei Karten, eine »Uebersichtskarte der Eisendahnen und der dederses