1862 / 179 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Verordnung vom 31. Oktober J. werden hierdurch nicht

alterirt. Diejenigen jungen Leute, welche bis zu dem Tage der Er⸗ öffnung des gegenwärtigen Kursus der Kriegsschulen die wissenschaftliche Reife zum Portepeefaͤhnrich dargelegt hatten und auf Grund einer dreimonatlichen Dienstzeit das erforder⸗ liche Dienstzeugniß zu erwerben vermochten, dennoch aber zum Besuch einer Kriegsschule nicht zugelassen worden find, dürfen, sofern sie den sonstigen Bedingungen entsprechen, von ihren Truppentheilen zur Ablegung der Offizier⸗Prüfung ausnahms⸗ weise angemeldet werden, wenn sie im Stande find, dieselbe vor Eröffnung des am 1. Oktober dieses Jahres neu be⸗ ginnenden Kursus der Kriegsschulen abzulegen. Uebrigens fordere Ich Sie auf, Mir geeignete Vorschläge zu Gunsten derjenigen jungen Leute zu machen, welche künftig durch ihren Eintritt kurz vor oder kurz nach Beginn des Kriegsschul⸗ Kursus von der Theilnahme an demselben ausgeschlossen wer⸗ den, damit dieselben durch die Bestimmungen des §. 8 der Vorordnung vom 31. Oktober v. J. in ihrer Beförderung nicht ungebührlich aufgehalten werden, Die Truppen⸗Kommandeure erhalten ferner die Ermächtigung, Portepeefähnriche az) welche sich künftig im Dienste besonders appliziren und svpelche das Offizier⸗Corps vorzugsweise in seine Mitte aufzunehmen wuͤnscht, welche künftig, in Ermangelung einer Dienstzeit von weni⸗ gen Wochen oder Monaten, in die Kriegsschulen nicht haben aufgenommen werden können, bis auf Weiteres durch die Gesuchslisten zum Examen ohne Besuch der Kriegsschule, ausnahmsweise in Vorschlag zu bringen. Diejenigen Kadetten, welche im Monat Mai dieses Jahres als charakterifirte Portepeefähnriche in die Armee getreten sind, dürfen bei guter Fuͤhrung und Dienst⸗Application von den Truppentheilen zum Besuch des in den Kriegsschulen am 1. Oktober dieses Jahres beginnenden Kursus angemeldet werden, auch wenn füͤr sie wegen mangelnden Alters oder fehlender Dienstzeit das Reifezeugniß zum Portepeefähnrich noch nicht extrahirt werden konnte. Vortheile in Bezug auf die Patentirung dürfen den Betref⸗ fenden durch die vorstehend sub 2, 3 und 5 erlassenen Aus⸗ nahme⸗Bestimmungen in keiner Weise erwachsen, und dürfen speziell diesenigen Portepee⸗Fähnriche, welche ohne den Besuch der Kriegsschule das Offizier⸗Examen abgelegt haben, nicht fruher zum Offizier in Vorschlag gebracht werden, als bis dieñ hostimmungoêmeßig bei den Porteper⸗Fahnrichs zuläfsig

ist, welche den Kriegsschul⸗Kursus des laufenden Jahres be⸗ suchen.

Sie haben diese Meine Ordre der Armee bekannt zu machen und das sonst Erforderliche zu veranlassen. In den ersten Mona⸗ ten des Jahres 1865 will Ich Ihrem Vortrage über die Resultate dieser Verordnungen entgegensehen. 8

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Wilhelm.

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(gegengez.) von Roon. 8

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Die vorstehende Allerhöchste Kabinets⸗Or zur allgemeinen Kenntniß der Armee gebracht.

Berlin, den 24. Juli 1862.

Kriegs⸗Ministerium 8 von Roon. 1““

Iste Sitzung des Hauses der Abgeordneten, am Mittwoch den 6. August, Vormittags 10 Uhr.

1) Vereidigung derjenigen Mitglieder, gen Eid noch nicht geleistet haben. 2] uu * für das Justizwesen über die Peti⸗ en wegen Declarxation des §. 56 des Gesetzes über die Presse vom 12. Mai 1851 und 1 vn. - „weiterer Bericht über denselben Gegenstand. 3) Dritter Bericht der Kommisfion für das Gemeindewesen über 1 Petitionen. ) Erster Bericht der Kommission für die Agrar⸗ ältnisse ü 51. sfi grar⸗Verhältnisse uͤber

die den verfassungsmäßi⸗

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5) Zweiter Bericht der Kommission für das Justizwesen Petitionen. 6) Dritter Bericht derselben Kommission

über Petitionen.

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Abgereist: Der Wirkliche Geheime Ober⸗Regierung⸗Rath

und Ministerial⸗Direktor Freiherr von der Reck, nach Schlesien.

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Berlin, 2. August. Seine Majestät der König haben Aller⸗ gnädigst geruht: Dem Leibarzt des Prinzen Friedrich von Preußen Königlicher Hoheit, Geheimen Sanitäts⸗Rath Dr. Nieland zu Düsseldorf, die Erlaubniß zur Anlegung des ihm verliehenen Ritter⸗ kreuzes erster Klasse des Herzoglich anhaltischen Gesammthaus⸗Or⸗ dens Albrechts des Bäͤren zu ertheilen.

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8 fi SI11 A. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen.

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v. Willisen, Sec. Lt. vom 1. Brandenb. Ulanen⸗Regt. (Kaiser von Rußland) Nr. 3, mit dem Eintritt in den am 1. Oktober d. J. beginnenden Lehr⸗Kursus der Kriegs⸗Akademie von seinem Kommando zur Dienstleistung bei dem Stabe der 14. Division entbunden. 8

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Mittweg, Sec. Lt. vom 1. Aufg. des 1. Bats. (1. Trier.) 4. Rhein.

Landw. Regts. Nr. 30, als Sec. Lt. im 4. Rheinischen Inf. Regt. Nr. 30, Wyczynski, Sec. Lt. von der Artill. 1. Aufg. des 2. Bats. (Bromberg) 3. Pomm. Landw. Regts. Nr. 14 und kommandirt in einer etatsm. Stelle des Train⸗Bats. II. Armee⸗Corps, als Sec. Lt. im Train⸗Bat. II. Armee⸗ Corpé angestellt. 1 EEqqW1qAö“

Den 22. Juli.

Prinz Heinrich von Hessen und bei Rhein Großherzogl. Hoheit, Major à la suite des 1. Garde⸗Regts. z. F. in gleichem Verhaͤltniß zum Königs⸗Hus. Regt. (1. Rheinischen) Nr. 7 versetzt. v. Strombeck, Herzogl. Braunschweig. Pr. Lt. a. D., zuletzt im Herzogl. Braunsch. Hus. Regt., als Prem. Lt. à la suite des Rhein. Dragon. Regts. Nr. 5 angestellt. Baron v. Buhl, gen. Schimmelpenning v. d. Oye, Hauptm. u. Comp. Chef vom 4. Garde⸗Regt. z. F., in das Niederrhein. Fuüs. Regt. Nr. 39, v. Kucz⸗ kowski, Hauptm. und Comp. Chef vom Niederrhein. Füs. Regt. Nr. 39, in das 4. Garde⸗Regt. z. F. versetzt.

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v. Donat, Major zur Disp., zuletzt im 6. Rhein. Inf. Regt. Nr. 68, mit der einstweiligen Vertretung des 2. Commandeurs des 2. Bats. (Coblenz 2. Garde⸗Gren. Landw. Regts. beauftrattt.

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5 Zech, Port. Fähnr. vom See⸗Bat. zum Sec. Lt. befördert.

B. A Ewald, Hauptm. vom See⸗Bat., mit seiner bisher. Uniform, Aussicht auf Civilversorgung u. Pension, v. Borel, Zeughauptm. vom Marine⸗ Depot zu Stralsund, als Major mit seiner bisher. Uniform u. Pension, der

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Nichtamtliches. 11“““

Preußen. Schloß Babelsberg, 1. August. Sein Majestät der König nahmen heute Vormittag auf Schloß Ba⸗ belsberg die Monats⸗Rapporte der Commandeure des Ersten Garde⸗ Regiments z. F., des Regiments der Garde du Corps und des Garde⸗Artillerie⸗Regiments entgegen, und empfingen hierauf die

lapaneßsche Gesandtschaft

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SOffiziere, Portepee⸗Fähnricheꝛc.

Danzig, 1. August. In kurzer Zeit wird der Besuch Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Alfred von England mit einem Geschwader hier erwartet. (D. D.) .

Cöln, 1. August. Am heutigen Tage ist in unserer Stadt eine aus Künstlern und Kunstgelehrten bestehende und von dem Comité für die Errichtung des Denkmals des Hochseligen Königs Friedrich Wilbelm's III. berufene Kommission zusammengetreten, um ein Gutachten über die bekannten im Museum Wallraf⸗Richartz. be⸗ findlichen Modelle, so wie über den für die künftige Aufstellung geeignetsten Platz abzugeben. Mit der Bildung dieser Kommission ist Herr Direktor E. Bendemann aus Düsseldorf betraut worden. Derselbe hat sich die Maler E. Degen aus Düsseldorf und Jul. Huͤbner aus Dresden, die Bildhauer v. d. Launitz aus Frankfurt und Widnmann aus Muͤnchen, die Architekten Huͤbsch aus Karls⸗ ruhe, Hitzig aus Berlin, Wiegmann aus Düsseldorf und die Kunst⸗ gelehrten Reichensperger aus Cöln und Jahn und Springer aus Bonn zugesellt. Einige andere Eingeladene, wie Cornelius, Stüler, Strack, Kiß konnten aus verschiedenen Hinderungsgründen nicht kommen. (K. Z.)

Aachen, 30. Juli. Die diesjährige Generalversammlung der katholischen Vereine Deutschlands wird hierselbst vom 8. bis 11. 1“ ““ LLI1I111A1““

September stattnden. ium 10Ireen hH Holstein. Kiel, 30. Juli. Heute verließ uns das britische Geschwader, welches am 27. d hier angelangt war, um seine Reise zunächst nach Stockholm fortzusetzen. b

Lübeck, 30. Juli. Die mehrjährigen Verbandlungen über die Lübeck⸗Hamburger Bahn gehen ihrer Beendigung entgegen. Einer der schwierigsten Punkte war bisher die Regelung der Zoll⸗ verhältnisse; hieruͤber ist nun endlich eine Vereinbarung erzielt, welche billigen Anforderungen gewiß entspricht und wodurch es möͤglich wird, sowohl den direkt transitirenden Verkehr, wie den Verkehr von den Endpunkten der Bahn mit den holsteinischen Sta⸗ tionen von jeder durch Zollkontrole veranlaßten Zögerung frei zu machen. Die am 29. d. M. zu Kopenhagen abgeschlossenen Ver⸗ träge sollen binnen vier Wochen ratiftzirt werden. (H. N.)

Sachsen. Dresden, 29. Juli.

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Das Finanzministerium hat nach Vollendung des Baues der tharandt⸗freiberger Staats⸗ Eisenbahn beschlossen, den Betrieb darauf für Personen⸗ und Frachtverkehr am 11. August laufenden Jahres eröffnen zu lassen.

Die Baumwollnoth wirft einen unheimlichen Schatten üͤber unsere Industriebezirke. Einzelne Fabriken stehen bereits still, andere werden nur noch auf Wochen hinaus den nöthigen Rohstoff be⸗ schaffen können. Der fast unerschwingliche Preis des Garns setzt

die armen Weber in furchtbare Verlegenheit. (Wes. Z.)

Hessen. Darmstadt, 1. August. Die heutige „Darmstädter

Zeitung“ veröffentlicht den diesjährigen Landtagsabschied. Wir ent⸗

nehmen demselben, daß der Großherzog, in Uebereinstimmung mit den Ständen, füreine Abkürzung der Landtagssession Sorge tragen werde, daß er dagegen erwarte, auch die Stände, besonders die Ausschüsse, würden durch Beschleunigung ihrer Verhandlungen und Arbeiten zur Abkürzung der Landtage mitzuwirken sich bestreben. Dem

Wunsche der Stände gemäß, wird Se. Königliche Hoheit die Ein⸗ fuüͤhrung der Einzelhaft in den Strafanstalten des Großberzogthums in Erwägung ziehen und eventuell die erforderlichen Vorlagen an die Stande gelangen lassen. = nh 8f 1818 21

Marburg, 28. Juli. Der hier wohnende Minister a. H. Hassenpflug hat in den letzten Tagen zweimal Schlaganfälle gebabt. Schon vor einigen Wochen war er geistig so geschwaͤcht, daß er nichts mehr fassen und ihm der Akt der Wiederherstellung der von

ihm umgestürzten Verfassung nicht mehr mitgetheilt werden konnte. (Dtsch. Allg. Z.)

Frankfurt a. M., 31. Juli. In der heutigen Bundes⸗ tags⸗Sitzung haben fünf Substitutionen stattgefunden, wegen Ab⸗ wesenheit des Gesandten für die freien Städte, Holstein und Lauen⸗ burg, Braunschweig⸗Nassau, Mecklenburg und Schaumburg⸗Lippe. Bayern wird zu den Arbeiten für gemeinschaftliche Civilgesetz⸗ gebung den Ober⸗Staatsanwalt Bomhard nach Hannover senden. Die sächsischen Häuser, so wie Reuß älterer Linie, Lippe und Hessen⸗ Homburg sind den Antraͤgen am Bunde für gemeinschaftliches Maß und Gewicht beigetreten, auch wird Sachsen⸗Koburg die an⸗ getragenen Bestimmungen bezüglich des gemeinen deutschen Wechsel⸗ rechts im Herzogthum Gotha einführen. (Fr. P. Z.)

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Beaden. Karlsruhe, 31. Juli. Ihre Kaiserliche Hobeit die Großfürstin Olga Feodorowna hat heute Mittag die Residenz wieder verlassen.

Zu gleicher Zeit ist auch Seine Königliche Hoheit der Prinz Wasa wieder von hier abgereist. (Karlsr. Z.) 7

chen, 30. Juli. Bei der im Laufe dieser Woche zu Amsterdam stattfindenden Generalversammlung des Vereins deutscher Eisenbahn⸗Verwaltungen ist die Königlich bayerische Staatseisenbahn durch folgende Herren vertreten: den Königlichen Generaldirektor Freiherrn von Brück und die General⸗ Directionsräthe Badhauser, Nobiling, Exter, Bürklein und Engel. Bei der Versammlung werden unter Anderem folgende Gegen⸗ stände zur Berathung kommen: Entwurf eines Reglements für den Transport von Reisegepäck, Leichen, Fahrzeugen und Thieren; Her⸗ stellung einer gleichmäßigen Nomenklatur der Transportartikel des Güterverkehrs; Abänderung des §. 9 des Vereinsstatuts wegen Aufnahme nichtdeutscher Eisenbahnverwaltungen in den Verein; Fortsetzung der Berathungen über die Einführung eines einheitlichen Maaßes bei den deutschen Eisenbahnen; Gründung eines Fonds zur Prämiirung von Erfindungen und Verbesserungen im Eisenbahn⸗ wesen; Bericht über die innerhalb des Vereins bestehenden beson⸗ deren Eisenbahnverbände. (N. C.) tl. 4 96 u10

¹ 1 8 4 2 Al Schweiz.

Bayern. Mün

Bern, 28. Juli. Die österreichische Regierung bringt zur Kenntniß, daß in Folge der Beschlüsse des Bundesrathes in der Paßfrage auch sie aus freien Stücken die Schweizer von der Einholung eines Visums auf die ordentlich ausgestellten Reise⸗ schriften schweizerischer Behörden entbinde, es wäre denn, „daß be⸗ denkliche Constellationen eine Zurücknahme dieses Beschlusses noth⸗ wendig machen wuͤrden.“ Hamburg macht die nämliche Anzeige, daß es ebenfalls das Visum auf Paͤssen nicht mehr fordere. Die Note, welche Herr Dr. Kern der französischen Regierung in der Paßfrage eingereicht hat, soll nächstens im „Bundesblatt“ erscheinen. Nach neueren Berichten scheint die französische Regie⸗ rung geneigt zu sein, auf die Wünsche der Schweiz enage⸗

* (Fr. J.)

Belgien. Brüssel, 31. Juli. Die Kammer ist fortwäch⸗ rend mit der Berathung des Bauten⸗Projektes beschäftigt. Der Vertrag mit England ist gestern und heute in den Ausschüssen dis⸗ kutirt worden. Der Minister des Auswärtigen hat im Schooße der zweiten Section zu verstehen gegeben, daß Aussicht vorhanden ei, die Ablösung des Scheldezolles baldigst vollführt zu sehen. Wie die „K. Z.“ vernimmt, steht die Regierung mit der Ant⸗ werpener Gemeinde wegen Ausgleichung des oft besprochenen Ser⸗ vituten⸗Zwiespalts in Unterhandlung. Die Antwerpener sind gute Kaufleute, und eine mehr oder minder glänzende Abfindungssumme wird sie schon zufrieden stellen. Im Borinage (Hennegau) sind wiederum sehr bedenkliche Arbeiter⸗Unruhen ausgebrochen. Das Elend dort ist groß, aber die Arbeitseinstellung nur ein schlechtes Mittel, dasselbe zu lindern. Der Bauten⸗Minister hat gestern die Maßregel angekuͤndigt, die seit Langem verordnete Abtragung der Festungswerke von Mons sofort vorzunehmen, um den unbeschäf⸗ tigten Händen Arbeit zu geben. Ibre Majestät die Königin Victoria hat 50,000 Fr. für die belgischen arbeitslosen Arbeiter eingesandt.

Großbritannien und Irland. London, 31. Juli Ihre Majestaͤt die Königin wird, nach der Rückkehr von Schott land, am 1. September mit den Prinzessinnen und jüngeren Prin zen ins Ausland reisen. Ihre Majestät wird dem König der Bel⸗ gier einen zwei⸗ oder dreitägigen streng privaten Besuch abstatten und nachher im Schlosse Reinhardtsbrunn bei Gotha, welches ihr Schwager, der Herzog von Sachsen⸗Koburg⸗Gotha, ihr zur Ver⸗ fügung gestellt hat, einige Wochen in Abgeschiedenheit verbringen. Ihre Majestaät wird im strengsten Incognito unter dem Titel einer Herzogin von Lancaster reisen. Wenige Tage nach ihrer Ankunft in Reinhardtsbrunn wird auch der Prinz von Wales dort an⸗ kommen, einige Zeit an der Seite der Königin bleiben und dann seiner Schwester, der Kronprinzessin von Preußen, Königl. Hoheit, einen Besuch abstatten. Der Geburtstag Sr. Königl. Hoheit, der in diesem Jahr der Tag seiner Großjährigkeit ist, wird aus Rück sicht auf die Trauer der Königlichen Familie zu keiner Festlichkei Anlaß geben und Se. Königl. Hoheit wird, bis der Tag vorübe ist, bei seiner Schwester und seinem Schwager bleiben.

Aus Woolwich wurde vor ungefähr 8 Tagen ein Exzeß un⸗ gewöhnlicher Art gemeldet. Der Sergeantmajer, Afbton, der an der Spitze der Militairpolizei fuͤr die dortige Garnison steht, lies einen jungen Mann, der als Deserteur verhaftet worden war, und der im Gefängniß ein kleines Disziplinarvergehen beging, auf un⸗ verantwortliche Weise mißhandeln. Er defahl zwei Soldaten, ihn nackt auszuziehen und mit Sand und Wasser zu scheuern. Dies geschah und der junge Mann, dessen Unschuld sich überdies spaäter berausstellte, kam im buchstäblichen Sinne des Wortes geschunden ins Militairhospital, wo er noch jetzt in einem jammervollen Zu⸗ stande darniederliegt. Einer der Aerzte zeigte den Vorfall deim Platzkommandanten an und es wurde in Folge davon eine Unter⸗ suchung eingeleitet. Gestern wurde der Spruch üder Afdton der · öffentlicht. Es heißt darin, daß er auf Befehl Sr. Königlichen Hoheit des Oberstkommandirenden, des Herzogs von Cambridge,.

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von seinem Posten an der Spitze der Militairpolizei zu entheden sei