1862 / 255 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

gsrößer gewesen, als in demjenigen, nach welchem die Steuer

88 festgestellt ist, so findet doch eine Steuernachforderung nicht sfaatt; eben so wenig wird eine Steuererstattung gewährt, wenn der Umfang des Blattes im abgelaufenen Viertel⸗ aahre geringer gewesen ist, als in dem vorgedachten früheren. 11) In Bezug auf die Person des zur Steuerzahlung Ver⸗ pflichteten wird durch vorstehende Bestimmungen nichts geändert.

Ew. ꝛc. wollen nach vorstehender öffentlichenden Verfügung verfahren mit Anweisung versehen. 1

Berlin, den 22 Oktober 1862.

Im Auftrage: 8 von Pommer⸗Esche.

in den Amtsblättern zu ver⸗ 8 die Steuerstellen

danach

* Z“ W111“ die sämmtlichen Herren Provinzial⸗Steuer⸗Direktoren, k die Königlichen Regierungen zu Potsdam, u Frankfurt a. O. ac. 8

e; wni.

Bei der heute fortgesetzten Ziehung der 4ten Klasse 126ster Königlicher Klassen⸗Lotterie fiel 1 Gewinne von 5000 Thlr. auf Nr. 41,563. 3 Gewinne zu 2000 Thlr. fielen auf Nr. 8003. 15,509 und 52,922.

40 Gewinne zu 1000 Thlr. auf Nr. 558. 943. 1992. 4849. 6543. 8555. 10,615. 10/716. 15,740. 19,216. 19,297. 19,778. 20,207. 20,243. 21,488. 26,35 1. 27,818. 35,815. 38,712. 45,879. 46,614. 46,856. 48,981. 52,378. 54,736. 56,104. 56,433. 56,675. 57,175. 66,645. 67,464. 69,727. 75,/415. 82,803. 84,222. 84,848. 88,882.

48 Gewinne zu 500 Thlr. auf Nr. 612. 2125. 2339. 4079. 7910. 8851. 9280. 11,526. 11,686. 13,100. 15,747. 15,877. 23,067. 30,898. 32,198. 32,332. 32,451. 37,867. 43,651. 43,978. 47,264. 17,988. 50,328. 56,030. 59,467. 60,980. 61,235. 64,229. 65,392. 66,572. 68,303. 68,556. 71,337. 71,633. 72,840. 73,549. 76,116. 77,411. 78,142. 79,601. 80,678. 83,220. 83,800. 84,331. 85,384. 86,627. 90,719 und 90,963.

71 Gewinne zu 200 Thlr. auf Nr. 575. 2025. 3698. 4563. 6373. 7941. 8012. 9908. 11,402. 13,625. 14,341. 15,584. 17,379. 18,570. 19,207. 19,766. 21,030. 21,350. 21,509. 22,218. 26,375. 29,298. 29,712. 30,050. 30,351. 31,193. 31,822. 32,667. 34,579. 36,042. 37,548. 38,463. 40,136. 40,152. 41,107. 45,240. 48,551. 49,304. 49,915. 50,344. 51,120. 51,544. 52,196. 54/146. 56,146. 60,096. 62,668. 63,000. 63,289. 65,196. 66,238. 67,649. 70,448. 71,168. 71,308. 73,984. 74,778. 74,840. 76,043. 76,800. 79,016. 81,420. 81,980. 82,920. 65,056. 86,582. 80,402. 88,512. 88,733. 88,935 und 91,944. IEIv. e. Berlin, den 31. Oktober 1862.. nd n, mu⸗stS

Königl. General⸗Lotterie⸗Direction.

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 30. Oktober. Seine Majestät der

König nahmen heute die Vorträge der Staatsminister Freiherrn von Schleinitz, von Jagow, von Mühler, des Wirklichen Geheimen Raths von Sydow entgegen und empfingen dreizehn Deputationen aus den verschiedensten Theilen der Monarchie, welche Ergebenheits⸗ Adressen zu übereeichen die Ehre hatten.

Sachsen. Altenburg, 29. Oktober. Heute Morgen ist Se. Hoheit der regierende Herzog nebst Gemahlin, welche sich am 23. ebenfalls nach Meiningen zurückbegeben hatte, um in der Nähe ihrer dort erkrankten Schwiegermutter zu sein, aus Meiningen wie⸗ der hier eingetroffen, und für heute Abend wird auch die Ankunft Sr. Hoheit des Prinzen Moritz nebst Prinzessin Auguste erwartet. Die Ausstellung der Leiche der Frau Herzogin⸗Mutter an der Seite ihres vorausgegangenen Gemahls, des Herzogs Georg, in der auf hiesigem Gottesacker befindlichen Fürstengruft ist auf Freitag, den 31. Oktober, Abends, festgesetzt. Dem Vernehmen nach werden meh⸗ rere auswärtige Fürstlichkeiten dieser, nach den unmittelbar voraus⸗ gegangenen Vermählungsfeierlichkeiten doppelt schmerzlichen Trauer⸗ feier persönlich beiwohnen. (Dr. J.)

Hessen. Kassel, 30. Oktober. Nachdem in der gestrigen Sitzung der Ständeversammlung die hinreichende Anzahl von Mit⸗ gliedern für legitimirt erklärt worden war, fand heute Mittags 12 Uhr die Eröffnung des Landtages statt. Herr Geheime Regie⸗ rungsrath v. Stiernberg, mit Eröffnung durch landesherrliche Vollmacht beauftragt, verlas folgende Anrede: danas 1 3 „» Hochgeehrteste Herren!

Von Seiner Königlichen Hoheit dem Kurfürsten mit Eröffnung der

Ständeversammlung beauftragt, heiße ich Sie im Namen des Landesherrn

willkommen. v“ ““ 111“

8

Nachdem die deutsche Bundesversammlung in ihrer Sitzung vo 24. Mai d. J. den Beschluß gefaßt hatte, die Kurfürstliche Regierung be;. zufordern, unter Berücksichtigung der bundesrechtlich verbürgten Standschaftg rechte der Mediatisirten und der Reichsritterschaft geeignete Einleitung treffen, damit die im Jahre 1852 außer Wirksamkeit gesetzte Verfassung vom 5. Januar 1831 vorbehaltlich derjenigen zunächst auf verfassungs mäßigem Wege zu vereinbarenden Abänderungen, welche zur Herstellung 8 Uebereinstimmung mit den Bundesgesetzen erforderlich seien wieder in Wirksamkeit trete und danach die Bedenken nicht weiter in Betracht kom⸗ men durften, welche bis dahin die Regierung gehindert hatten, dem auf Aℳ früheren Landtagen von der Zweiten Kammer der Landstände ausgesproche. nen Wunsche auf Wiederherstellung des älteren Verfassungsrechtes zu will⸗ fahren, so wurde nunmehr mittelst landesherrlicher Verkündigung vom 21. Juni d. J. jenem Verlangen vollständig und in dem Maße entsprochen, daß sogar das mit den Bundesgesetzen und der Landesverfassung in Wider⸗ spruch stehende und lediglich durch den Druck äußerer Verhältnisse zu Stande gekommene Wahlgesetz vom 5. April 1849 nicht ausgeschlossen worden ist

Eine solche Erfüllung der erhobenen Ansprüche im weitesten Umfange muß aber zur nothwendigen Folge haben, daß dermalen vor Allem eine anderweite Zusammensetzung der Ständeversammlung erstrebt werde, um solchergestalt sobald als möglich ein den Bundesgesetzen und der Landes⸗ verfassung entsprechendes Organ der Landesvertretung zu gewinnen.

Daß dieses Ziel von der Regierung nicht durch einseitigen Erlaß eines d bG Wahlgesetzes erstrebt worden ist, wird in diesem Saale nur Billigung finden. 8*

Die Kurfürstliche Regierung giebt sich im Vertrauen auf den Patriotis⸗ mus und die Loyalität der Landstände der Hoffnung hin, daß ihr auf bal⸗ dige Verständigung mit der Landesvertretung gerichtetes Bestreben diejenige Unterstützung finden werde, welche das Wohl des Landes dringend erheischt und wird die auf Abhülfe des nächsten Bedürfnisses gerichtete Proposition zur verfassungsmäͤßigen Zustimmung an Sie, hochgeehrteste Herren, alsbald erfolgen lassen.

Sie werden aus dieser Vorlage die ernste Absicht der Regierung er⸗ kennen, dem in den letzten Ständeversammlungen zum Ausdruck gekomme⸗ nen Wunsche des Landes, welcher nicht gerichtet war auf Erhaltung der in den Jahren 1848 und 1849 zur Erscheinung gebrachten politischen Ver⸗ suche, sondern auf Wiederherstellung des älteren Verfassungsrechtes 8 zu ent⸗ sprechen. ““

Weitere Entschließungen bleiben vorbehalten.«

Nachdem hierauf die Beeidigung der Mitglieder vollzogen worden war, erklärte Herr Geheime Regierungsrath von Stiernberg die Stände⸗Versamm⸗ lung im Namen Sr. Königl. Fohett für eröffnet.“

Die Versammlung ging sofort zu einer öffentlichen Sitzung über, in welcher ihr durch die Landtags⸗Kommission eine Vorlage, betreffend die Zu⸗ sammensetzung der Stände, gemacht wurde.

Nassau. Wiesbaden, 29. Oktober. Nach der »Mitt. Z.“⸗ hat die Regierung das Preßgesetz, wie es aus der Ersten Kam⸗ mer gekommen ist, angenommen und dem Staatsministerium zum Weiteren unterbreitet.

Luxemburg, 28. Oktober. Die Kammer ist heute durch den Prinzen Heinrich eröffnet worden. Den Klerikalen gegenüber ist die Hoffnung ausgedrückt, daß die Unterhandlungen mit Rom endlich zum Ziele führen. Auch die Revision einzelner Ordonnanzen wird versprochen. Ueber die Reformbewegung in Deutschland heißt es:

»Projekte über politische Verbesserungen und Reformen beschäftigen

Deutschland. Indem Meine Regierung sich diesen Tendenzen an⸗ schließt, wacht sie nichts desto weniger, daß die Traktate, die einzige⸗ Garantie der Unabhängigkeit und Neutralität Luxemburgs, aufrecht erhalten werden. Zum Vorsitzenden hat die Kammer den vorjährigen

Präsidenten, H. Th. Pescatore, gewählt, und zwar mit Stimmen⸗

Einhelligkeit. (Köln. Ztg.)

Bayern. München, 29. Oktober. Se. Majestät der König Max hat sich heute Vormittags mittelst Extrazuges nach Augsburg begeben und wird Abends gegen 6 Uhr wieder hier eintreffen.

Die Ankunft Sr. Majestät des Königs von Griechenland wird

am hiesigen. Hof bis uüͤbermorgen erwartet. (Bayr. Ztg.)

Hesterreich. Wien, 30. Oktober. In der heutigen Sitzung des Abgeordnetenhauses kam die Bankfrage zur Dehbatte. Prinzipiell ist entschieden worden, daß der Staat am Gewinne der Bank nicht Theil nehmen solle, wogegen die Bank dem Staate ein unverzinsliches Darlehen von 80 Millionen Gulden zu machen hat. In Bezug auf den Staatsvoranschlag von 1862 sind alle zwischen dem Herrenhause und dem Abgeordnetenhause bestandene Differenzen ausgeglichen worden, und zwar die Meisten im Sinne der Unter⸗ hausbeschlüsse. Die desfallsigen Anträge der Kommission sind heute im Unterhause angenommen worden.

Großbritannien und Irland. London, 29. Oktober. Prinz Napoleon brachte mit seiner Gemahlin gestern mehrere Stun⸗ den in der Ausstellung zu. Der Besuch war ein zahlreicher: 58,260 Personen, mit Einschluß der Saisonkarten⸗Besitzer.

Der bisherige britische Gesandte im Haag, Sir Andrew Bu⸗ chanan, ist zum Botschafter am Hofe Sr. Majestät des Königs von Preußen ernannt.

Frankreich. Paris, 29. Oktober. Die »Patrie⸗ erklärt, das Tuloner Geschwader sei noch nicht nach Griechenland ausgelau⸗ fene andere Blätter meinen, das werde am Ende der Woche ge⸗

ehen.

Italien. Turin, 28. Oktober. Die italienische Regierung hat zwei Kriegsschiffe, den »San Giovanni« und den »Ettore⸗Fiera⸗ mosca«, nach den griechischen Gewässern geschickt.

Die Italie« spricht von einer Aushebung von 33,000 Matro⸗

sen für die Flotte.

Abend von Neapel nach na liegende Fregatte »Tancredi⸗ sina liegende Fregatte *T d

nach Patras ab.

soll Tristany sich zu Veroli nebst zwanzig seiner Gefährten einem französischen Detachement ergeben haben. Räuberbande

lang

den Ausbruch des Aufstandes gemeldet.

Dampfcorvette »Amalia⸗ angekommen.

fernt liegt; in der Nacht stießen drei andere Kriegsschiffe zur »Ama⸗

8 8

österreichische Corvette begleiteten sie.

sen Vorschlag kennt man nicht.

soll es gelungen sein,

Von in Wirksamkeit gesetzten

Die Fregatte »Victor Emanuel⸗ geht heute dem Piräeus und die gegenwärtig zu Mes⸗ gleichfalls nach dem Piräeus und

29. Oktober.

Die »Italie⸗ schreibt: »Uns zugegangenen Nachrichten zufolge Die von Tardio befehligte ist aufgerieben worden. Blos dem Hauptmanne ge⸗ es, zu entkommen.⸗ Griechenland. Ueber Paris wird noch einiges Nähere über Der König und die Kö⸗ waren am 23sten Abends Angesichts des Piräeus auf der D Nachdem sie mit dem Kriegs⸗ Minister eine Konferenz gehabt, begaben sie sich auf der Corvette nach dem Golf von Salamis, der drei Kilometres vom Piräeus ent⸗

lia., Am 2ssten befanden sich die fremden Gesandten auf der fran⸗ zoͤsischen Fregatte „Zénobie⸗ beim Könige. Eine englische und eine Am nämlichen Tage erhielt der König einen Courier des Generals Hahn, worin er ankündigte, daß er sich an der Spitze von 2600 Mann treugebliebener Truppen befände und vorschlage, eine Stellung in der Umgegend von Athen einzunehmen, die Communication mit der Stadt abzuschneiden und sie zur Capitulation zu zwingen. Die Antwort des Königs auf die⸗ Der König selbst hatte eine Pro⸗ clamation an das griechische Volk gerichtet; die provisorische Regie⸗ rung von Athen hatte dieses ebenfalls gethan. Dem Marine⸗Minister das Marine⸗Arsenal zu Poros gegen einen Angriff der Insurgenten sicher zu stellen. Wie bereits gestern gemel⸗ det wurde, trifft die Pforte Vorsichtsmaßregeln. Dieselben scheinen auch insofern nicht unnütz zu sein, als man erfahren hat, daß der Chef des Aufstandes in der Grenzstadt Bonitza, Amanthos Pitaki, eine Proelamation erlassen hat, um die Bewohner gegen die Türken zu den Waffen zu rufen. Abdi⸗Pascha, welcher die türkischen Trup⸗ pen in Albanien befehligt, hat eine starke Division nach Arta gesandt, um die Griechen, falls sie den Versuch machen sollten, in das alba⸗ nische Gebiet einzufallen, zurückzuwerfen.

Die »Opinione« vom 28. Oktober schreibt: Nachrichten aus Griechenland melden, daß der zweite Sohn des Königs Viktor Emanuel, Prinz Amadeo Herzog von Aosta, viele Parteigänger daselbst habe, und daß sich die Patrioten vereinigen würden, ihn zum König zu erwählen.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 24. Oktober. Ueber die Fortschritte der Bauern⸗ Emancipation wird amtlich ge⸗ meldet: bis Ende vorigen Monats seien 78,350 Urberial⸗Urkunden vorgelegt, davon 46,298 bereits in Wirksamkeit. Letztere umfassen 4,405,173 Seelen, also 43,36 pCt. der Gesammtzahl der Leibeigenen. Urkunden sind 23,804 von 1,921,648 Bauern unterzeichnet und 22,494 von 2,483,525 Bauern nicht unter⸗ zeichnet. Loskaufsabmachungen sind zu Stande gekommen in 34 Gouvernements durch das Haupt⸗Institut 1294, davon 860 bestätigt. Die Bauern fangen jetzt an, allmälig das Werk der Emancipation und die Modalitäten seiner Einführung zu begreifen und haben sich beruhigt. In den 44 Gouvernements des europäischen Rußlands zählt man 30,854 kleine Gutsbesitzer. Bis zum 14. Oktober haben davon 472 aus 31 Gouvernements ihre Liegenschaften der Staats⸗ domainen⸗Verwaltung mit 4587 Seelen gegen eine Entschädigung von 653,866 S.⸗R. überliefert. Die zur Anfertigung von Gesetz⸗ Entwürfen über die Reorganisation der Justiz bei der Staatskanzelei niedergesetzte Kommission fordert beim Beginn ihrer Arbeiten Justiz⸗ beamte, Professoren des Rechtes an Universitäten, Lyceen und Gym⸗ nasien, welche am Erfolge dieses für Rußland so hochwichtigen Werkes sich betheiligen wollen, auf, ihre Meinungsäußerungen und ihr Material einzusenden. (H. B. H.)

Amerika. New⸗York, 18. Oktober. Man erwartet eine allgemeine Vorrückung des Unionsheeres ins Shenandoah⸗Thal. General Stuart soll mit seiner Kavallerie in Leesburgh stehen, und die Konföderirten mit großer Macht bei Bunkers Hill, woselbst eine große Schlacht in Aussicht steht. Die irischen Ansiedler der Graf⸗ schaft Luzerne, in den Minendistrikten von Pennsylvanien, haben sich der Rekrutirung widersetzt. Das Militair schritt gegen die Wider⸗ spenstigen ein, und erst nachdem 4 oder 5 todt auf dem Platze ge⸗ blieben waren, wurde der Widerstand aufgegeben.

20. Oktober Abends (über Cap Race). Sämmtliche von Seiten M'Clellans ausgesandten Rekognoszirungs⸗Abtheilungen sind nach Harpers ferry zurückgekehrt, woselbst die Unionisten ihr Hauptquartier aufgeschlagen haben. Das Ergebniß der Rekognoszirung war, daß die Konfoͤderirten in großer Macht zwischen Charlestown und Mar⸗ tinsburg standen. Es sind Gerüchte (vorerst wenig beglaubigte) in Umlauf, daß das Unionsheer Winterquartiere zu beziehen Anstalten treffe. Die Konföderirten haben mit 1500 Mann die Stadt Lexington in Kentucky überrumpelt und daselbst 100 Gefangene ge⸗ macht. Das geschah am 18ten, später räumte General Morgan die

1.

Stadt wieder und stieß zwischen Versailles und Frankfort auf die Föderalisten unter General Dumont. Er soll von diesem gründlich geschlagen worden sein. Es sind zweifelhafte Berichte über einen angeblichen Negeraufstand in der Culpepper Grafschaft (Virginien) eingetroffen. Denselben zufolge waren daselbst 17 freie Neger, bei welchen die Lincolnsche Emancipations⸗Proclamation gefunden wurde, gehenkt.

21. Oktober Abends. Morgan wird, seit der Räumung Lexvingtons, von General Dumont hart verfolgt. Er hatte bei Bardstown den Föderalisten 80 Bagagewagen abgenommen. Die südstaatlichen Berichte über die bei Perrysville in Kentucky geschla⸗ gene Schlacht differiren von den nördlichen Angaben darin, daß sie sich den Sieg zuschreiben und 9000 Gefangene gemacht haben wollen. General M'Clellan's Armee kann, wie verlautet, eine weitere Vorrückung nicht unternehmen, weil es ihr an Kleidungsstücken und Schuhwerk fehlt. Die New⸗Yorker Handelskammer hat auf Re⸗ soluͤtionswege die Erklärung abgegeben, die Zerstörung des Schiffes „Brillant« durch den konföderirten Dampfer »Alabama“ sei ein Verbrechen gegen alle Menschheit. Gleichzeitig führte sie Klage gegen England, weil dieses gestatte, daß südstaatliche Schiffe in England ausgerüstet werden, um unionistische Fahrzeuge abzufangen und zu zerstören, und somit neutrale Rechte zur See zu verletzen, die Eng⸗ land selbst in der »Trent«⸗Affaire so entschlossen vertreten. Die Handelskammer warnt hiermit die Unterthanen Englands, daß die Wiederholung solcher Handlungen, wie das Verbrennen des »Bril- lant« durch konföderirte Schiffe, die in England ausgerüstet und mit britischen Unterthanen bemannt werden, in Amerika eine allgemeine Erbitterung erregen würden. Und sie fordert alle Wohlmeinenden auf, das Auslaufen solcher Fahrzeuge aus englischen Häfen zu ver⸗ hendern. 0 1 8 E Hasi 1 9Lö 8* T1“

Telegraphische Depeschen 8029 „A12 122 aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau.

Kassel, Freitag, 31. Oktober. In einer gestern stattgehabten vertraulichen Abendsitzung wählte die Ständeversammlung als blei⸗ benden Stände⸗Ausschuß: Nebelthau, Fr. Oetker, Henkel,; Zuschlag und Hartwig. Gleichzeitig wurde ein aus 11 Mit⸗ gliedern bestehender Ausschuß zur Beantwortung der Thronrede ge⸗ wählt.

Spezzia, Donnerstag, 30. Oktober. Siebzehn Aerzte haben der gestrigen Consultation über den Zustand Garibaldi's bei gewohntj sie glauben, daß die Kugel noch in der Wunde vorhanden sei und daß eine neue Untersuchung der letzteren stattfinden müsse, um den Sitz der Kugel zu erfahren. Dr. Nelaton hat erklärt, die Entfernung erde nicht schwierig und die Heilung

““

der Kugel w 8 8

Statistische Mittheilu

ondon, 21. Oktober. Der eben erschienene erste Band der Volks zählung (census) von England giebt die Bevölkerung von England und Wales, von Man und den Kanalinseln, die heimische Armee un Flotte mitgerechnet, auf 20,209,671 Personen an. Die Bevöͤlkerung von Schottland dazu genommen, hatte Großbritannien am Censustage 23,271,965 Personen. Wenn nach vollendeter Revision die Bevölkerung Irlands hinzugezählt wird, dürfte die Seelenzahl des ganzen Vereinigten Königreichs uͤber 29,000,000 Seelen betragen. In England und Wales allein macht der Zuwachs seit 1851 2,138,615 Personen, obgleich in diese Zeitfrist 2,250,000, darunter über 600,000 Engländer, ausgewandert sind Die männliche Bevölkerung von England und Wales ist seit 1851 um 11.33 Prozent, die weibliche um 12.50 Prozent gewachsen. Der Ueber- schuß der Frauenspersonen, machte anno 1851 365,159 und beträgt dies Jahr nicht weniger als 513,706. In Schottland ist das Mißverhältniß noch größer, und die Frauenspersonen sind in ganz Großdritannnien in einer Majorität von 687,471. In der Census⸗Racht befanden sich 62,430 Personen an Bord von Fahrzeugen auf Fluͤssen, in Häfen und Buchten u. s. w., im Londoner Bezirk allein waren 808⁴ Personen auf dem Wasser Ferner waren in England und Wales 124,962 Personen in Armen⸗Arbeits- häusern; 13,456 in Spitälern; 24,207 in Irrenhaͤusern; 26,395 in Ge fängnissen und Besserungsanstalten; 23,598 in Waisenhäusern; 80,839 Soldaten und Soldatenfamilien in Kasernen.

MNarktprelise.

Berlin, den 30. Oktober. 8 zu Lande: Roggen 2. Thlr. 2 Sgr. 6 Pf., auch 2 Tblr. 1 11 Ppf. Grosse Gerste 1 Thlr. 16 Sgr. 3 Pf, auch 1 Thk. 13 9 pf. und 1 Thlr. 12 Sgr. 6 Pf. Kleime Gerste 4 Thlr. 8 Ssr. 2 Hafer 1 Thlr. 3 Sgr. 9 Pf., auch 1 Thlr. 1 Sgr. 3 Pk. und M. Sgr. zu Wasser: Weiuen 3 Thlr. 6 Ssr. Pf., Zuch 3 Thle. 2, 8 6 Pf. und 2 Thlr. 21 Sgr. 3 Pk. Rosseb 2 Thh. 5 Sgr., auch 2