General⸗Lieutenant von Oelrichs,
Berlin, 19. November. Se. Majestät der König haben Aller⸗ gnädigst geruht: dem Commandeur des Westpreußischen Kürassier⸗ Regiments Nr. 5, Obersten von Schoen, zur Anlegung des von des Kaisers von Rußland Majestät ihm verliehenen St. Annen⸗ HOrdens zweiter Klasse, und dem Hauptmann Reinecke vom 2. Ba⸗ taillon (Düsseldorf) 4. Westfälischen Landwehr⸗Regiments Nr. 17, zur Anlegung des von des Fürsten zu Waldeck und Pyrmont Durch⸗
8 laucht ihm verliehenen Militair⸗Verdienstkreuzes zweiter Klasse die Er⸗ laubniß zu ertheilen.
Nichtamtliches. Preußen. Berlin, 19. November. Se. Majestät der König nahmen heute den Vortrag des Wirklichen Geheimen Raths, Geheimen Kabinets⸗ Raths Illaire entgegen, und empfingen den 8 den Obersten von Franckenberg, den Gesandtschafts⸗Attaché Grafen von Dönhoff und den Pastor Krabbes aus Bochum.
Nachmittags besichtigten Allerhöchstdieselben in der Reitbahn des Königlichen Marstalles vier neu angekaufte arabische Pferde.
Um 5 Uhr findet zu Ehren des Namenstages Ihrer Majestät der verwittweten Königin bei Sr. Majestät Galla⸗Diner statt, an dem die hier anwesenden Königlichen Prinzen und Prinzessinnen und andere fürstliche Personen, der Königlich bayerische Gesandte am hie⸗ sigen Hofe, Graf von Montgelas und Gemahlin, der Königlich bayerische Gesandte am Hofe von St. Petersburg, Baron v. Perglas mit Gemahlin, der Präsident des Staats⸗Ministeriums und Andere Theil nehmen.
Cöln, 18. November. Gestern Mittag traf Ihre Majestät die Königin der Niederlande, zunächst von Frankfurt a. M. kom⸗ mend, hier ein. Die Königin setzte die Reise nach Holland mit dem um 1 Uhr 30 Minuten abgehenden Schnellzuge fort. (Köln. Z.)
Sachsen. Coburg, 16. November. Se. Hoheit der Herzog ist heute Morgen abgereist, um in der Gegend von Halle zu jagen. Gutem Vernehmen nach beabsichtigen unsere regierenden Herrschaften einen Theil des bevorstehenden Winters aus Rücksichten auf die ge⸗ schwächte Gesundheit der Frau Herzogin in Nizza zuzubringen. (L. Z.)
Hessen. Kassel, 18. November. In der heutigen Sitzung der Ständekammer erklärte der Landtags⸗Kommissar vor Begrün⸗ dung der Interpellationen Oetker's und Harnier's, das Budget, die Leibbank und das Jagdrecht betreffend, daß der Fortbestand des
Ministeriums zweifelhaft geworden sei und bindende Antworten des Die Versammlung beschloß, di
halb nicht ertheilt werden könnten. e Gegenstände bis morgen auszusetzen.
Baden. Karlsruhe, 17. November. Ihre Majestät die Königin Augusta von Preußen ist heute Abend 7 Uhr aus Koblenz zum Besuch Ihrer Königlichen Hoheit der Großherzogin hier eingetroffen. Ihre Majestät wurde von Sr. Königlichen Hoheit dem Großherzog am Bahnhof empfangen und in das Grobßhberzogliche Schloß geleitet, woselbst Allerhöchstdieselbe mehrere Tage zu ver⸗ weilen gedenkt. (Karlsr. Ztg.)
Großbritannien und Irland. ber. Wie der »Observer« glaubt, ist Mr. Unter⸗Staatssecretair des Innern ernannt worden zurückgetretenen Mr. J. Clive.
Die am Sonnabend dem Lord⸗Mayor zugegangenen Beiträge für die Nothleidenden in Lancasbhire betragen zusammen ungefähr 2550 Pfd.
Vorgestern war der wirkliche allerletzte Tag der Ausstellung. In den letzten 2 Wochen hat der Zuspruch, obwohl er hinter der Erwartung zurückblieb, doch zusammen gegen 90,000 Personen be⸗ tragen. Die Gesammtzahl der Besucher seit dem Eröffnungstage macht somit 6,207,450 oder 177,000 mehr als im Jahre 1851.
— Die mebrfach erwähnte die holstein⸗schleswig sche Angelegen⸗ beit betreffende Rote Lord Russell's an den britischen Gesandten in Kopenhagen, Mr. Paget, hat folgenden Wortlaut: ntt Auswärtiges Amt, den 24. September 1862.
Es scheint nach den von verschiedenen Seiten empfangenen Berichten, daß der Notenwechsel zwischen Oesterreich, Preußen und Dänemark, welcher, wie in Aussicht gestellt war, einen Abschluß des so lange schon dauernden Streites zwischen Deutschland und Dänemark, hinsichtlich der Verpflichtungen Däänemarks in den Angelegenheiten Holsteins, Lauenburgs, Schleswigs und der gemeinsamen Verfassung der dänischen Monarchie bringen sollte, zu steigender Erbitterung geführt hat. Je größer der Zeitraum und je weiter die Verbandlungen sich darin ausgesponnen, desto weiter ist die Kluft, welche die beiden Theile trennt, und desto schärfer die Sprache, die sie gegen ein⸗ ander führen.
Nachdem wir mit Kummer und Bedauern diesen unbefriedigenden Stand
London, 17. Novem⸗ Henry Austin Bruce zum (an Stelle des
der Angelegenheit betrachtet und über die ungünstigen Resultate, welche von
ferneren direkten Mittheilungen zwischen, in ihren Meinungen so entgegen⸗ gesetzten Mächten erwartet werden müssen, uns klar geworden, bat Ibre Majestät angeordnet, daß Sie mit Weisungen versehen werden sollen, welche hofentlich zu der längst gewünschten Einigung führen werden. Bei Ent⸗ werfung dieser Weisungen ist es rathsam, diejenigen Gegenstände der Be⸗ —— poranzustellen, über die der Streit als erschöpft zu betrachten sein Dürfte. 9 Der erste dieser Gegenstände bezieht sich auf die Frage, ob in Holstein e ausdrückliche Genehmigung der Stände dieser Herzog⸗ 1 “
thümer Steuern eingeführt werden oder Gesetze in Kraft treten können Diese Frage ist durch die verneinende Entscheidung des deutschen Bundes, dessen Mitglieder die Herzogthümer Holstein und Lauenburg sind, erledigt.
Eine andere Frage, die nicht weiter zu crörtern nöthig ist, ist die Ver. fassung von 1855.
Es ist klar, daß eine Verfassung, möge sie nach der Ansicht der Glieder des Königreichs oder nach der der Herzogthümer gut oder schlecht sein, doch keine Kraft in Holstein, Lauenburg und Schleswig hat, da die Herzogthümer sie nicht angenommen haben. —
Eben so wenig ist es nöthig, die Rechte Dänemarks hinsichtlich seines Reichsraths zu erörtern.
Es ist ganz klar, daß Dänemark ohne die Genehmigung Holsteins Lauenburgs und Schleswigs sich selbst Gesetze geben und Steuern, die ven seinem eigenen Volke zu erheben sind, auflegen kann. Es bleiben noch zwei Fragen von großer Wichtigkeit. Die erste betrifft das Herzogthum Schles⸗ wig, die zweite die Gesammtsstaats⸗Verfassung. Schleswig war ehemals in einer ganz anomalen Stellung. Obgleich dem deutschen Bunde nicht ange. hörig, war es doch mit Holstein, das einen Theil dieses Bundes ausmachte verbunden. Spätere Anordnungen haben diese unzweckmäßige Verbinduna gelöst, und Schleswig ist jetzt nur mit Holstein in nichtpolitischen Beziehun⸗ gen, welche beide gemeinschaftlich berühren, verbunden. Nichtsdestoweniger bestehen Beziehungen zwischen Deutschland und Dänemark hinsichtlich Schles⸗ wigs, welche Anlaß zu den gegenwärtigen Streitigkeiten gegeben haben.
. Die von Dänemark eingegangene Ehrenverpflichtung gegen Schleswig als solche dem Deutschen Bunde vom König von Dänemark im Jahre 1852 mitgetheilt, betrifft hauptsächlich zwei Punkte: der erste derselben ist das Königliche Versprechen, daß Schleswig Dänemark nicht einverleibt wer⸗ den soll; der zweite ist wesentlich eine Verpflichtung, daß die Deutschen in Schleswig auf gleichem Fuß mit Personen dänischer oder anderer Natio⸗ nalität behandelt werden sollen. Die Beschwerden, welche Deutschland als Verletzungen dieser Versprechungen erhebt, sind in der neuen preußischen Note vom 22. August zusammengefaßt:
»Die systematische Zerstörung nationaler und nachbarlicher Anhänglich⸗ keit zwischen Schleswig und Holstein, die Vernachlässigung der Bestimmun⸗ gen, die Universität Kiel betreffend, die Ueberfüllung des Herzogthums Schles⸗ wig mit dänischen Verwaltungsbeamten, dänischer Geistlichkeit in Kirche und Schule, der ganze Geist der Verwaltung in diesem Herzogthum, endlich die Verletzung aller bestehenden und praktischen Beziehungen bei der Aufrecht⸗ erhaltung des Sprachedikts, sind Thatsachen, die notorisch öffentlich sind, und deren Beweis in Jedermanns Händen ist.«
Es würde fuͤr alle praktischen Zwecke vergeblich sein, eine beständige Oberaufsicht durch Deutschland bei der Ernennung von dänischen Beamten zu Civilämtern in Schleswig oder der Verwaltung in Kirche und Schule von dänischen Geistlichen zu versuchen. Solche Oberaufsicht würde zu be—⸗ ständiger Erneuerung von Streitigkeiten und einem fortwährenden Uebel⸗ wollen führen.
Die beste Art, diese Uebel für die Gegenwart zu heilen und zukünsti⸗ gen Beschwerden zuvorzukommen, ist, Schleswig eine vollständige Selbststän⸗ digkeit zu gewähren, dem schleswigschen Landtage zu erlauben, frei zu ver⸗ haͤndeln und unabhängig zu beschließen über Fragen, welche die Universttät die Kirchen und Schulen des Landes berühren, über die Sprache, welche ge⸗ braucht wird, wo die dänische Bevölkerung die Oberhand hat, wo die Deut⸗ schen überwiegen und wo die Stämme gemischt sind.
Zuletzt komme ich zur Verfassungsfrage, der verwickeltsten und verwirr⸗ testen aller dieser Streitfragen. Verträge, Protokolle und Depeschen geben uns wenig Licht über diesen Gegenstand, und die matten Strahlen, welche sie gewähren, bringen uns vielmehr vom rechten Wege ab. Denn was könnte zerstörender sein für alle Vereinigung, alle Wirksamkeit, alle Kraft und wahrlich alle Unabhängigkeit, denn als absolute Regel aufzustellen, daß kein Gesetz als durchgegangen und kein Budget als angenommen zu betrach⸗ ten, wenn es nicht von vier Ständeversammlungen der Monarchie überein· stimmend angenommen. Was würde Oesterreich sagen, wenn von ihm ver⸗ langt würde, eine Verfassung anzunehmen, welche die Thätigkeit des Reichs⸗ raths zu Wien hemmte, so lange nicht besondere Stände in Ungarn, Gali⸗ zien und Venetien dasselbe Gesetz angenommen oder dasselbe Budget ge⸗ nehmigt hätten? Wie würde sich Preußen selbst benehmen bei einem un⸗ bedingten Veto, das den Ständen Posens bei den Verhandlungen seines Parlaments gegeben wäre?
Wenn eine solche Verfassung zu einem baldigen und entscheidenden Bruch führen muß, so wollen wir betrachten, ob jeder Theil nicht seine volle unabhängige Bewegung haben könnte, ohne die Räder der ganzen Maschine zu hemmen. Wenn z. B. angenommen wäre, daß die für die Kriegsflotte geforderten Summen
mit 90 aufzustellen seien, von denen Dänemark 60 und die anderen Staaten 30 zu liefern hätten, s
so kann Däne⸗ mark seinen Beitrag von 60. unabhängig von dem Votum der anderen drei Staaten votiren und verwenden. Nur ein Einwand, welcher Beachtung verdient, kann gegen diesen Vorschlag gemacht werden. Wenn den 1,600,000 Einwohnern Dänemarks aufgegeben würde, die Armee und Flotte zu bezahlen und die 50,000 Lauenburgs wollten einen Theil des für diese Zwecke Bewilligten ablehnen, so würde dies als eine Bedrückung von den Bewohnern des Königreichs, verglichen mit der Stel⸗ lung von des König⸗Herzogs Unterthanen in Lauenburg, empfinden werden. Das Heilmittel für diese Unzuträglichkeit ist gefunden worden in einem Vorschlage für ein Normal⸗Budget, welches unabhängig von der Geneh⸗ migung des Reichsraths und der Stände Holstein⸗Lauenburgs und Schles⸗ wigs aufgestellt wird Es ist einleuchtend, daß die Regierung eines unabhängigen Königreichs wie Dänemark, für die Aufrechthaltung dieser Unabhängigkeit einen gewissen Ausgabebetrag für die Civilliste des Souverains, den diplomatischen Dienft, die Armee und Flotte des Staats fordern muß. . Dies mag so sparsam wie möglich auf den niedrigsten Grad, den die königl. Würde verlangt, auf die einfachste Einrichtung in tiefem Frieden berechnet sein. 5 Jene Summe soll von den vier repräsentativen Körpern verlangt wer⸗ den können. Ihre Vertheilung mag einem Staatsrath, zu zwei Dritteln
die de die 8-2 „ 1 9. 1 und den drei Herzogthümern, von jedem für sich, zu votiren.
9 sammengefaßt werden: für sie fordert.
aus Griechenland und von den jonischen Inseln, daß
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aus Dänen und einem Drittel aus Deutschen bestehend, anvertraut werden. ie Abstimmungen dieser Versammlung sollen öffentlich sein und die Rech⸗ nungs⸗Ablage jährlich veröffentlicht werden. Das Normalbudget wird im Ganzen für zehn Jahre bewilligt; die Vertheilung oder Ausgabe jährlich bestimmt. Außerordentliche Ausgaben, b n Betrag des Normalbudgets überschreiten, sind frei vom Königreich
Die Vorschläge, die ich gemacht habe, mögen in wenigen Worten zu⸗
Holstein und Lauenburg sollen Alles haben, was der deutsche Bund
2) Schleswig soll die Macht haben, sich selbst zu regieren und nicht im
Reichsrath vertreten zu sein. 8
3) Ein Normal⸗Budget soll von Dänemark, Holstein, Lauenburg und
Schleswig genehmigt sein.
4) Außerordentliche Ausgaben sollen vom Reichsrath und den gesonder⸗ ten Ständeversammlungen Holsteins, Lauenburgs und Schleswigs genehmigt werden 4 Ich ersuche Sie, dem Herrn Minister der auswärtigen Angelegenheiten eine Abschrift dieser Depesche zu übergeben und seine Aufmerksamkeit auf deren wichtigen Inhalt hinzulenken.
Frankreich. Paris, 17. November. Das amtliche Blatt bestätigt, daß nach Depeschen aus Konstantinopel Se. Majestät der Zultan sich der vollkommensten Gesundheit zu erfreuen nicht aufge⸗ bört habe und alle beunruhigenden Gerüchte vollständig grund⸗ los seien.
Die »Patrie“ meldet berichtigend, daß Herr Slidell allerdings vom Kaiser empfangen worden sei, aber nicht in Compiègne, son⸗ dern in St. Cloud, und zwar schon am 30. Oktober. Dieses war derselbe Tag, an welchem Herr Drouyn de Lhuys seine Vorschläge wegen Amerika's an die Höse von London und Petersburg adressirte.
Der König von Württemberg ist, laut dem »Moniteur«, auf seiner Reise nach Nizza vorgestern Abend in Lyon eingetroffen und gestern früh in bestem Wohlsein nach Avignon weiter gefahren.
Italien. Bei der Eröffnung des Parlamentes, die am 18. November in Turin erfolgt ist, wird keine Thronrede gehalten, da die jetzige Session als eine bloße Fortsetzung der vorhergegange⸗ nen betrachtet wird.
Herr von Sartiges, der neue französische Gesandte in Turin, ist am 18ten, also am Tage der Parlaments „Eröffnung, auf seinen Posten eingetroffen.
Griechenland. Die »Triester Zeitung« vom 18. d. meldet
die Demon⸗ strationen im englischen Sinne fortdauern und die Wahl des Prinzen Alfred als gesichert zu betrachten sei.
Amerika. New⸗York, 4. Bovember. General M'Clellan's
Armee rückt noch immer vor. Sie hat das 4 Meilen von Ashby's Gap gele⸗
gene Upperville besetzt, welches die Konföderirten zu halten suchen. Man erwartet, daß in Kurzem eine Schlacht geschlagen werden wird. Die früher gemeldete Einnahme von Mobile ist nicht bestättigt.
— 5. November. Ein Theil von General Sigel's Armee hat die Konföderirten aus Thoroughfure Gap hinausgetrieben, und dieses ist jetzt von den Föderalisten besetzt. Die föderalistische Armee, die unlängst in Kentucky stand, bewegt sich, wie man meldet, unter Ge⸗ neral Rosenkranz gegen Nashville. Einige Berichte sagen, daß die
Konföderirten Kentucky zu stoßen. Nach anderen Berichten sind Bragg und Price in kombinirter Bewegung, um mit schwerer Streitmacht Nasbville anzugreifen. Der föderalistische General Mitchell ist in Beausort am gelben Fieber gestorben. Die föderalistische Expedition, die von New⸗ Orleans den Mississippi hinaufging, um Guerillas anzugreifen, ist in Do⸗ naldsonville angekommen. 3 Geistliche aus New⸗Orleans sind als Staats⸗ gefangene nach New⸗York gebracht worden. Aus Missouri meldet man daß die Richter Orr und Lackland verhaftet worden sind, weil sie gegen die Emanzipation⸗Proclamation des Präsidenten zu Felde zogen. Die Leute im östlichen Theile von Neu⸗Carolina haben begonnen ihre Sklaven in das Innere zu schicken. Horatio Seymour, der demokratische Kandidat, ist zum Gouverneur erwählt worden. Seine Majorität in der Stadt New⸗ York beträgt über 30,000 Stimmen, im Staate New⸗York zwischen 8 und 10,000. Die Demokraten Benjamin Wood und Fernando Wood sind beide in den Kongref gewählt. Im Ganzen sind in den Kongreß 19 Demokraten und 12 Republikaner gewählt. Auch Neu⸗Jersey hat mit großer Majorität einen demokratischen Gouverneur gewählt.
In Wisconsin schreiben sich beide Parteien den Sieg zu. Dagegen sind in Massachusets nur republikanische Beamte gewählt worden. Der republikanische Gou⸗ verneur Andrew wurde wieder gewählt, und unter den zehn in den Kongreß gewählten Mitgliedern ist nur ein Demokrat. Auch Delaware, Missouri und Michigan haben republikanisch ge⸗ wählt. Illinois hat einen in den Kongreß gewählt. Das allgemeine Resultat war noch nicht
—
½
Telegraphische 8 tisdrbe
8859 aus dem Wolfs'schen Telegraphen⸗ Kassel, Mittwoch, 19. November. In der heutigen Sitzung
der Ständeversammlung zog C ark Oettker seine angekündigte In⸗
unter Bragg auf dem Marsche sind, um zu Lee in-
terpellation zurück und stellte mit Rücksicht auf die Ministerkrisis den Antrag, die Staatsregierung um alsbaldige Vorlage des Budgets zur verfassungsmäßigen Feststellung desselben zu ersuchen. Der An⸗ trag wurde dem Verfassungsausschuß zur schleunigen Berichterstattung überwiesen.
Die Ministerkrisis dauert noch fort. Wie es heißt, soll die Adresse der Ständeversammlung vom Kurfürsten angenommen werden, aber nicht aus den Händen einer Deputation der Stände⸗ versammlung.
Darmstadt, Dienstag, 18. November, Nachmittags. Der von der Adreß⸗Kommission einstimmig angenommene Adreßentwurf sagt unter Anderem: die Wege der Regierung bezüglich der Bundes⸗ reform würden zu einem gedeihlichen Ziele nicht führen, die Bedürf⸗ nisse des Volkes seien nur durch Berufung eines Parlaments und durch Schaffung einer Centralgewalt zu befriedigen. Die Ablehnung des preußisch⸗französischen Handelsvertrages lasse eine unberechenbare Schädigung des Landeswohlstandes befürchten; die Stände könnten ihre Zustimmung nicht ertheilen. Die Erhaltung des Zollvereins sei der gewünschten Zolleinigung mit Oesterreich vorzuziehen.
Paris, Mittwoch, 19. November, Morgens. Der heutige »Moniteur« bringt Nachrichten aus Athen vom 17. d., nach wel⸗ chen in Patras Ruhestörungen ausgebrochen waren. Der Telegraph von Chios nach Syra ist hergestellt. 3IIg
Turin, Dienstag, 18. November, Nachmittags. In der heu⸗ tigen Sitzung der Deputirtenkammer legte der Minister des Innern die die römische Frage betreffenden Dokumente auf den Tisch des Hauses nieder. Buoncompagni fragte, ob er das Ministerkum über dessen Politik interpelliren dürfe. Ratazzi erklärte sich bereit, über die Haltung des Ministeriums Erläuterung zu geben, worauf die Kammer die betreffende Diskussion auf nächsten Donnerstag festsetzte.
Turin, Dienstag, 18. November, Abends. Die dem Hause vorgelegten Dokumente bestehen aus dem bereits der Oeffentlichkeit übergebenen Circular Durando's vom 10. September, der Note Du⸗ rando's an Nigra vom 8. Oktober und der Note Drouyn de Lhuys.
Rom, Dienstag, 18. November. Der Papst hat den Kron⸗ prinzen von Preußen und den Prinzen von Wales empfangen.
Petersburg, Dienstag, 18. November. Der erschienene Fi⸗ nanzbericht weist die wohlthätige Wirkung des seit einem halben Jahre befolgten Systems der Noteneinlösung nach; dieselbe habe eine Besserung des Wechselcourses und eine Verminderung der Metall ausfuhr um 19 ½ Millionen Rubel herbeigeführt. *
Kopenhagen, Dienstag, 18. November. Die „Departements⸗ Zeitung« bringt die Ant-vort Hall's auf die Note Russell's. In derselben heißt es unter Anderem: Die Aufrechthaltung der Ge⸗ sammtverfassung Dänemarks und Schleswigs sei für Dänemark eine Lebensfrage. Die Regierung sei hiervon fest überzeugt und ent⸗ schlossen, diese Linie nicht zu verlassen. Die Annahme der Vor⸗ schläge Russell's würde das constitutionelle Leben Dänemarks ver⸗ nichten und die Existenz der Monarchie in Frage stellen.
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gEerlner Getreldebörse “ vom 19. November.
Weiten loco 63 — 73 Thlr. nach Qual., fein weiss bunt poln. 71 Thlr., fein gelb schles. 70 Thlr., gelb schles. 64 — 68 Thlr. ab Bahn bez.
Roggen loco 82 — 83 pfd. 49 ¼ Thlr. ab Bahn bez., schwimm. 1 Lad. 82 — 83pfd. 50 Thlr. ab Kahn bez., November 49 ¼ — ¼ — 5 Thlr. bez. u. Br., G., November- Dezember 47 — 4 Thlr. bez. Dezember-Januar 46 — ¾ Thlr. bez. und Br., 46 G., Frühjahr 45 — 44 ½ Thlr. bez., Mai- Juni 45 Thlr. bezahlt.
Gerste, grosse und Kleine 35 — 40 Thlr. pr. 1750 pfd.
Hafer loco 22 — 24 ½ Thlr., Lieferung pr. November 22 ¼ Thlr. bez. November-Dezember 22 Thlr. bez., Dezbr.-Januar 22 Thlr., Frühjahr 22 ½ Thlr. Br., Mai-Juni 22 ⅔⅞ Thlr. bez. “ FErbsen, Koch- u. Futterwaare 46 — 57 Thlr. Winterraps, schles. 109 ¾ Thlr. pr. 1950pfd. ab Bahn be Rüböl loco 14 ½ Thlr. Br., November 14 ½ — Thlr. bez. u. Br., ¼ G., November-Dezember 14 ½ — 12 Thlr. bez. u. Br., Dezember- Januar 14 Thlr. Br. u. G., Januar - Februar 13 % Thlr. bez., Apri- Mai 13 ⅔8 Thlr. Br., X G., Mai- Juni 13 ½8 Thir. Ur. 82*
Leinöl loco 13 ⅔8 Thlr. 6 u
Spiritus loco ohne Fass 155 — ¼.˖ Thl. bez., November, November- December und Dezember-Januar 15 ¼ — X8% Thlr. bez., 2 Br., 15 G., Januar- Februar 15 ¼ Thlr. bez. u. Br., & G., Februar - März 15 ½ Tbk. Br., ¼ G., April-Mai 15 ½ — Thlr. bez u. G., Mab-Juni 16 — 15 % Thlr. bez. u. Br., 15 ⅝ G. P.“ 8 “
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