2112 Kosten der allgemeinen und der Transportverwaltung kommen Boyen, v. Tiedemann, Hauptmann 1. Kl. von der 3. Ing. Insp., unter die Bestimmungen des Paragraphen zwei und zwanzig des Beförderung zum überzähligen Major mit Versetzung zum Stabe des 88 durch Allerhöchste Ordre vom sechsten Juli achtzehnhundert Corps, zum Commandeur des Niederschles. Pion. Bats. Nr. 5. grncna drei und fünfzig genehmigten Statutnachtrags zur Anwendung. 8 Afr, Hauptm. 2. Kl. von der 1. Ing. Insp., zum Hauptm. 1. Klasse, Zur Herstellung des Zusammenhangs mit dem Bergisch⸗Mär⸗ 8 oldermann, Pr. Lt. von derselben Inspection, zum Hauptm. 2. Kl. kischen Stamm⸗Unternehmen wird für den Betrieb der Verbin⸗
Hemegt. Thelemann II., Sec. Lts. von der 1. Ing. Insp., Engisch n⸗Un b 2 Haumann, Köͤhler, Sec. Lts. von der 3. Ing. J s. Prem. Lts dungsbahn die Strecke der Ruhr⸗Sieg Eisenbahn von Hagen, 1“ Ing. Insn, zu Prem. Lts, so wie von Herdecke bis zum Trennungspunkte bei Hengstei
8 8 Fähnr. vom Garde⸗Pion. Bat., zum außeretatsm. Sec. Lt b 1 1 v r. n bei der 1., Frhr. v. Richthofen, Port. Fähnr. vom Magdeb. Pion. Bat. mitbenutzt, dergestalt, daß alle Transporte, welche zwischen . 8 e at
dc e 2 Nr. 4, zum außeretatsm. Sec. Lt. bei der 3. Ing. Insp. befördert. 1 den Stationen des Bergisch⸗Märkischen Stamm⸗Unternehmens Den 29. November. und den Stationen der Verbindungsbahn, oder über dieselben v. Langenn, Sec. Lt. vom 1. Garde⸗Ulanen⸗Regt., in das 1. Ober⸗ hinaus befördert werden, auch auf obiger Strecke der Ruhr⸗ schles. Inf. Regt. Nr. 22 versetzt. 8 Sieg Bahn für Rechnung der Verbindungsbahn stattfinden. Zxe *27 b . 2
Als Bahngeld für diese Mitbenutzung hat die Verbindungs⸗ Peters, Pr. Lt. von den Pion. 1. Aufg. des 3. Bats bahn vom Tage ihrer Betriebs⸗Eröffnung an den Betriebs⸗ Pomm. Regts. Nr. 2, zum Hauptm befördert. fonds der Ruhr⸗Sieg Eisenbahn die Hälfte der Kosten der Be⸗ “ * Abschiedsbewilligungen ꝛc wachung und Unterhaltung der Bahnstrecken von Hagen und “ Den 27. November. Herdecke bis Hengstei alljährlich zu vergüten, auch außerdem „ Pr. Lt. vom 1. Garde⸗Regt. z. F., die Hälfte der Anlagekosten der an dem Trennungspunkte bei Hengstei zu errichtenden Stationsanlagen zu tragen. Die Bestimmungen im. zweiten Alinea des Paragraph acht, so wie des Paragraph sechszehn des Statutnachtrages vom sechsten Juli achtzehnhundert drei und fünfzig, ferner des Pa⸗ ragraph sechs des durch Allerhöchste Ordre vom ein und zwan⸗ zigsten Juni achtzehnhundert acht und fünfzig genehmigten Nachtrages zu dem Gesellschafts⸗Statute werden insoweit auf⸗ gehoben, als dadurch für den Staat, als Inhaber von einer
Million Bergisch⸗Märkische Aktien, eine gesonderter Stellung und Witten⸗Duisburger
(Anklam) 1.
3 der Abschied be⸗ willigt. b
weeen. Militair⸗Beamte.
Durch Verfügung des Kriegs⸗Ministeriums.
Den 26. November. 1 . Bassewitz, Garnison⸗Verwaltungs⸗Ober⸗Insp. in Saarlouis, nach Frankfurt a. d. O. Funcke, Garnison⸗Verwaltungs⸗Ober⸗Insp. in Berlin nach Saarlouis versetzt. Zielke, Kasernen⸗Insp. in Weißenfels, mit Wahr⸗ nehmung der Garnison⸗Verwaltungs⸗Insp. Stelle bei der 2. Inspect. der Garnison⸗Verwaltung in Berlin, Scupin, kontroleführender Kasernen⸗Insp in Danzig, mit Warnehmung der Garnison⸗Verwaltungs⸗Geschäfte in Weißenfels, Panthen, Kasernen⸗Insp. in Berlin, mit Wahrnehmung der Stelle des kontroleführenden Kasernen⸗Insp. bei der Garnison⸗Verwaltung in Danzig beauftragt. Eckert, Kasernen⸗Insp. in Cöln, nach Berlin versetzt.
gegenüber der Dortmund⸗ Soester Eisenbahn, beziehungsweise ein Vorrecht auf den Ertrag der “ Eisenbahnstrecke von Düsseldorf bis Dort⸗— mund eingeräumt und festgesetzt ist. Bekanntmachung. Die Bergisch⸗Märkische Eisenbahn⸗Gesellschaft gestattet die An⸗ „. Für die nächstjährige Heeres⸗Crsat⸗ushebung vwird denjenigen jungen lage eines Staats⸗Telegraphen längs der Verbindungsbahn Männern, welche in dem Zeitraum vom 1. Januar 1839 bis zum 31. De⸗ unentgeltlich und unter den hinsichtlich der übrigen Strecken des zember 1843 geboren sind, und hierselbst ihren Wohnsitz haben, oder als Bergisch⸗Märkischen Eisenbahnnetzes festgesetzten Bedingungen. V “ und Zöglinge anderer Lehranstalten, Dienstboten,
Desgleichen finden die wegen der Beförderung von Militaix⸗ V esellen htise Fisctam n chseehhsgen enr und Lehtlisge, Hoho. Personen und Militair⸗Effekten zu ermäßigten Preisen, so wie über V fe u üh ter, Fazritfebe ten egsiche ghe fünss efn . den unentgeltlichen Transport der Königlichen Postwagen und der V Beweismitteln über die Zeit und den Ort ihrer Gehlürt noch nicht dügce denselben begleitenden Post⸗Conducteure, so wie des Expeditions⸗Per⸗ sind, sie sich, zur Abwendung sonst unausbleiblicher Nachtheile dergleichen sonals fuͤr die Bergisch⸗Märkische Bahn festgesetzten Bestimmungen Bescheinigungen nunmehr sofort zu beschaffen haben. 98 auch auf die Verbindungsbahn E 1I11XX“X“ ⁸ Ddie für diesen Zweck aus den Kirchenbüchern ꝛc. zu ertheilenden Be⸗
1 scheinigungen werden stempel⸗ und kostenfrei ausgefertigt. b
Der Zeitpunkt zur Anmeldung Behufs Eintragung in die Stammrolle wird binnen Kurzem bekannt gemacht werden.
Berlin, den 2. Dezember 1862.
Königliche Militair⸗Kommission.
Angekommen: Se. Excellenz der General⸗Lieutenant und Kommandant von Berlin, von Alvensleben, von Mecklenburg.
V
““ Nichtamtliches.
Preußen. Berlin, 6. Dezember. Se. König nahmen heute die Vorträge des Präsidenten des Staats⸗ Ministeriums von Bismarck⸗Schönhausen, und des Militair⸗ und des Civil⸗Kabinets entgegen und empfingen eine Deputation aus Deutsch⸗Crone mit einer Ergebenheits⸗Adresse.
Majestät der Offiziere, Portepee⸗Fähnriche ꝛc.
en, Beförderungen und Versetzungen. 8 ““ 8 “ 8 3
Ernennungd
Mecklenburg. Malchin, 4. Dezember. Zu dem heutigen Wahltage der Ständeversammlung hatten sich wohl gegen 250 Mit⸗ glieder der Ritterschaft eingefunden, darunter vielleicht 20 bürgerliche Gutsbesitzer. Die Wahlen wurden deshalb meist alle per accla- mationem beschafft.
Sachsen. Weimar, 4. Dezember. Das heutige Regierungs⸗ blatt publicirt das mit dem Landtage vereinbarte Steuergesetz für die Jahre 1863, 1864 und 1865. Die Steuern bleiben die bis— herigen, mit Ausnahme der direkten Einkommensteuer, welche sich von 10 Pf. auf 8 Pf. vom Thaler des Einkommens mindert. Altenburg, 4. Dezember. Die Frage wegen Einführung der Gewerbefreiheit wird nunmehr demnächst auch für das hiesige Land zur Entscheidung kommen. Dem Vernehmen nach sind die Kommissionsberathungen über die von der Herzoglichen Regierung vorgelegte neue Gewerbe⸗Ordnung bereits zu Ende geführt und da⸗ her in nächster Zeit die Berathungen im Plenum der Landschaft zu erwarten. Die Kommission wird nur wenige Abänderungen zu der Regierungsvorlage beantragen. Die Gewerbe⸗Ordnung selbst berubt im Ganzen auf den nämlichen Grundlagen, wie das König⸗ sächsische Gewerbegesetz und die bereits publizirten Ge⸗ werbe⸗Ordnungen der übrigen Sachsen⸗Ernestinischen Län⸗ der. Ein wichtiger Unterschied von dem Königlich fächsischen Gewerbegesetz ist nur, daß nach dem hiesigen Entwurf die Befugniß zum Gewerbebetrieb von der Verpflichtung zum Erwerb des Bürgerrechts und zum Eintritt in den Heimathsverband ganz unabhängig gestellt ist, daher fremde Gewerbtreibende auch ohne Er⸗ werb des Bürgerrechtes, nur auf Grund eines Heimathsscheines und eines obrigkeitlichen Leumundszeugnisses und gegen Entrichtung der laufenden ortsbürgerlichen Abgaben, zum Betriebe ihres Gewerbes am anderen Orte befugt sein sollen. Nur wenn der selbstständige
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v. Wintzingerode, Pr. Lt. vom 2. Thür. Inf. Regt.
zu Inn u. Knyphausen, Sec. Lt. vom 1. Westfäl. Hus. Regt. Nr. 8, von dem Kommando zur Dienstleistung als Inspections⸗ Offizier u. Lehrer
bei der Kriegsschule in Erfurt entbunden. v. Kozik, Sec. Lt. vom 5. Ostpr. Inf. Regt. Nr. 41, unter Entbindung von dem Kommando als In- spections⸗Offizier und Lehrer bei der Kriegsschule in Neisse, zur Dienst- leistung als Büreau⸗Chef, Rendant und Bibliothekar bei derselben Kriegs⸗ schule kommandirt. Meyer, Pr. Lt. vom 3. Rhein. Inf. Regt. Nr. 29, Rudolphi, Pr. Lt. vom Königs⸗Hus. Regt. (1. Rhein.) Nr. 7, beide kom⸗ mandirt zur Dienstleistung als Inspections⸗Offiziere und Lehrer bei der Kriegsschule in Erfurt, in demselben Kommando⸗Verhältniß zur Kriegsschule in Engers übergetreten. v. Elpons, Pr. Lt. vom 6. Ostpr. Inf. Regt. Nr. 43, Taist rzik, Pr. Lt. vom 1. Schles. Drag. Regt. Nr. 4, zur Dienst⸗ eistung als Inspections⸗Offiziere und Lehrer bei der Kriegsschule in Neisse kommandirt. Lanz, Sec. Lieut. vom 2. Magdeburg. Inf. Regt. Nr. 27, v. Rud orff, Seconde⸗Lieutenant vom 7. Westfälischen Infanterie⸗Regiment Nr. 56, Frhr. v. Wrede, Pr. Lt. vom Thüring. Ulanen⸗Regiment Nr. 6, Frbr. v. Reiswitz u. Kadersin I., Sek. Lt. vom 2. Westphäl. Hus. Regt. Nr. 11, zur Dienstleistung als Inspektions⸗Offiziere und Lehrer bei der Kriegsschule in Erfurt, Igel, Pr. Lt. vom 4. Rhein. Inf. Regt Nr. lich 30, Bar. v. Zedlitz⸗Neukirch, Pr. Lt. vom Brandenb. Füs. Regt. Nr. 35, Reitzke, Pr. Lt. vom Niederrhein. Füs. Regt. Nr. 39, Gr. v. Kel⸗ ler H., Pr. Lt. vom Rhein. Kür. Regt. Nr. 8, zur Dienstleistung als In⸗ spektions⸗Offiziere und Lehrer, v. Skrbensky, Sec. Lt. vom 2. Posenschen Inf. Regt. Nr. 19, zur Dienstleistung als Büreau⸗Chef, Rendant und Bibliothe⸗ kar bei der Kriegsschule in Engers kommandirt. v. Bernewitz, Herzgl. Braun⸗ schweigischer Sec. Lt. a. D. als Sec. Lt. im 8. Westph. Inf. Regt. Nr. 5 angestellt.
8s . 11““ 27. November. 8
aber, Sec. Lt. vom Rhein. Ulanen⸗Regt. Nr. 7, in das Schles. Ul. egt. Nr. 2 versetzt. v. Rappard, Major und Commandeur des Riederschles. Pionier⸗Bats. Nr. 5, zum Festungs⸗Bau⸗Direktor der Feste!
gewerbebetrieb 5 Jahr ununterbrochen fortgedauert hat, soll die Ge⸗ meinde berechtigt sein, den fremden Gewerbetreibenden zur Gewin⸗ nung des Bürgerrechtes zu nöthigen, welche aber alsdann auch ge⸗ gen Erlegung des Bürgerrechtsgeldes nicht versagt werden darf. (L. Z.)
Hessen. Kassel, 5. Dezember. In der heutigen Sitzung der Ständeversammlung erklärte der Regierungs⸗Commissair Schüler, daß der Fortbestand des Ministeriums wieder gesichert sei. In einem längeren Vortrage legte dann derselbe den Standpunkt des Ministeriums gegenüber der staatsrechtlichen Auffassung der Kammer dar. Vorgelegt wurde das Budget, in Aussicht gestellt eine Vorlage über die Fulda⸗Bebra⸗Bahn, über die Leihhaus⸗Angelegen⸗ heit und über Anderes. Auch die provisorischen Gesetze sollen vor⸗ gelegt werden; jedoch einstweilen in Wirksamkeit bleiben. Die Steuern sollen bis zu erfolgter Genehmigung forterhoben werden.
Bayern. München, 4. Dezember. Ihre Königlichen Hoheiten Prinz und Prinzessin Adalbert traten heute die Reise nach Spanien an. Die Rückkehr Ihrer Königlichen Hoheiten dürfte vor dem Monat Mai nicht zu erwarten sein. (Bayer. Z.)
Großbritannien und Irland. London, 4. Dezember. Ze. Königliche Hoheit der Prknz von Wales ist gestern in Dover angekommen und ohne Aufenthalt nach Windsor weiter gereist.
Bei dem vorgestrigen Manchester⸗Meeting für die Nothlei⸗ denden in Lancashire protestirte Lord Derby gegen den Gedanken, die Unterstützung so weit zu erhöhen, daß sie dem gewöhnlichen Tage⸗ lohn des kundigen Arbeiters nahe käme, weil dadurch das Arbeiter⸗ volk demoralisirt und gewöhnt würde, das Brod des Nichtsthuns zu essen. Lord Stanley wies nach, daß die schreckliche Prüfung Lancashires in 3 oder 4 Monaten vorüber sein und daß im Monat März in vielen Fabriken die Arbeit wieder beginnen werde. Die „Times« hält die Bemerkungen der Lords Derby und Stanley, des Vaters und des Sohnes, für gleich weise und beachtenswerth. Sie gesteht, daß die großen runden Zahlen, mit denen die Redner beim Manchester-Meeting um sich werfen, ihr fast zu Kopfe steigen. Be⸗ vor das Meeting stattfand, hatte Lord Sefton 1300 Cirkulare in Lancashire verbreitet und zur Antwort auf diese Aufforderungen er⸗ goß sich ein Strom von Beiträgen, die Lord Sefton dem Comité des Meetings übergab und die mit den vorgestrigen Zeichnungen wirklich 130,000 Pfd. machen. Ueberdies, bemerkt sie, sprach ein Redner von 110,000 Pfd.) die im vorigen Monat in Lancaster ge⸗ sammelt wurden, ohne 220,000 Pfd. zu rechnen, die zu Lokalfonds gesteuert wurden; und Lord Derby zählt 540,000 Pfd., von denen Lancashire allein 400,000 Pfd. gespendet habe. Je genauer wir die verschiedenen Angaben prüfen, desto schwerer wird es uns, den wirk⸗ lichen Betrag zu ermitteln. Es ist aber klar, daß diese Beiträge der Gesammteinnahme manches respektablen Königreichs gleichkom⸗ men. Es ist ein großartiges Schauspiel. Aber zu einem so könig⸗ lichen Einkommen gehört ein Budget. Das Publikum muß wissen, wie viel es in Händen hat, wie viel noch nöthig ist, um das gute Werk bis zum März fortzuführen. Die Noth ist nicht auf Lan⸗ cashire beschränkt, noch sind diejenigen, die durch die Baumwollnoth leiden, blos in Lancashire zu finden. Und außerdem darf man die Armenbevölkerung Londons während des Winters nicht vergessen. — Eine Mittheilung aus Manchester kommt diesen Bemerkungen der „Times« zu Hülfe. Es heißt nämlich darin, es sei die Gefahr vor⸗ handen, daß die Arbeiter in Folge zu reichlicher Unterstützung die Arbeit verschmähen werden.
Eine Seidenfabrik in Salford hat seit einer Woche angezeigt, daß sie 50 bis 60 Arbeiter suche, und hat nicht mehr als ein Dutzend (und dies Mädchen) bekommen können.
Von den in der deutsch⸗dänischen Frage erlassenen diplo⸗ matischen Aktenstücken gelangt gegenwärtig noch nachstehende Depesche Earl Russell's vom 11. Oktober zur Veröffentlichung: b
»Auswärtiges Amt, 11. Oktober. Sir, Ich hatte gestern eine lange Unterredung mit Herrn Bille.
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Er begann mit der Anzeige, daß Herr Hall ihn ersucht habe, augenblicklich nach London zu kommen, weil Capitain Falbe ihm über eine Depesche berichtet habe, die ich im Begriffe sei an die Großmächte zu erlassen, um ihnen die Aufhebung der dänischen Verfassung von 1855 zu empfehlen. — Herr Bille fuhr dann fort, daß dieser Bericht der dänischen Regierung große Besorgniß verursacht habe; daß sie bisher Grund gehabt habe, zu glauben, Ihrer Majestät Regierung sei den Rechten Dänemarks günstig. Auf den Rath der britischen Regierung und anderer Allürten habe die dänische Regierung die Holstein und Lauenburg betreffen⸗ den Forderungen Deutschlands gewaͤhrt. Ihr einziger fester Halt sei jetzt die Verfassung, welche Dänemark und Schleswig verknüpfe; wenn diese hin sei, werde die dänische Monarchie in Stücken fallen. Er überreichte mir eine in diesem Sinne abgefaßte Depesche von Herrn Hall. — Ich erwiederte, er werde sich wohl erinnern, daß ich im Auftrage der Regierung Ihrer Ma⸗ jestät der dänischen Regierung gerathen habe, alle praktischen Beschwerden Schleswigs abzustellen und so eine unangreifbare Stellung Deutschland ge⸗ genüber einzunehmen. — Dieser Rath war nicht befolgt worden. — Ich hatte nachher empfohlen, einen oder den anderen der verschiedenen aus Hol⸗ stein durch Hannover ausgegangenen Pläne einer gemeinsamen Verfassung anzunehmen. — Dieser Vorschlag wurde von Herrn Hall auch verworfen. — Hierauf geschah es, daß Ihrer Majestät Regierung einen Plan ersann, der einerseits Schleswig die Selbstregierung und anderseits der dänischen Monarchie ein ausreichendes normales Budget zusicherte und daher der Re⸗ gierung Ihrer Majestät geeignet schien, die Beschwerden der deutschen Be⸗ wohner Schleswigs abzustellen und zugleich
abhängigkeit und Würde der dänischen Monarchie erforderlichen Geldmittel zu beschaffen. — Ich sagte Herrn Bille, ich sei überzeugt, daß, wenn meine Depesche Herrn Hall mitgetheilt worden, seine Besorgnisse sic vermindern würden; und daß ich sogar die Zuversicht hegte, daß der in einem Geist der Billig⸗ keit und Redlichkeit gefaßte Plan der englischen Regierung eine vernünf⸗ tige Grundlage zu einer endgültigen Schlichtung bieten werde. — Herr Bille jedoch fuhr fort zu behaupten, daß Daͤnemark gegen Deutschland oder Oesterreich und Preußen keine Schleswig betreffenden Verbindlichkeiten ein⸗ gegangen sei, und daß es dem König von Dänemark freistehe, gegen diesen Theil der dänischen Monarchie ganz nach Gutdünken zu verfahren. Indem er sich der Sprache Herrn Halls bediente, sagte er, die Ergreifung irgend eines solchen Planes, wie ich ihn skizzirt hatte, müßte entweder zum Absolutismus oder zur Anarchie führen; der Absolutismus sei glücklicherweise unmöglich, aber die Trennung der dänischen Monarchie in unabhängige Bestandtheile würde zur Anarchie und Zerstückelung führen. — Ich konnte Herrn Bille nur auf meine Depesche verweisen. Ich bin ꝛc. Russell.«
Der Gouverneur von Jamaica hat am 4. in der Rede, mit der er die Gesetzgebungssession eröffnete, erklärt, daß er mit dem Staats⸗ secretair eine Korrespondenz führe über die Frage, ob man nicht sehr viele der Schwarzen, die man in den föderalistischen Staaten gern los sein möchte, zur Niederlassung in Jamaica einladen könnte. Große Landstriche könnten in verschiedenen Gegenden der Insel den Einwanderern zu'sehr liberalen Bedingungen überlassen werden.
Frankreich. Paris, 4. Dezember. Man schreibt dem „Messager du Midi« über eine neue Art won eisernen Kanonen booten, mit denen man kürzlich sehr interessante Versuche im Hafen von Toulon angestellt hat. Es sind leichtgebaute eiserne Schiffe, die sehr leicht auseinandergelegt, innerhalb 36 Stunden, die Dampf⸗ maschine einbegriffen, wieder aufgestellt und mit Artillerie, Proviant, Munition ꝛc. vollständig eingerichtet werden können. Die ersten der⸗ artigen Fahrzeuge, die man für den Krimkrieg errichtet hatte, ließen viel zu wünschen übrig, namentlich in Bezug auf innere Einrichtung und Lüftung. Selten war in Gegenden mittlerer Temperatur die Hitze in den einzelnen Schiffsräumen unter 38 bis 40 Grad. Diese Uebelstände glaubt man durch das neue Modell vollkommen besei⸗ tigt zu haben. Außerdem ist der Schiffsraum in einzelne wasser⸗ dichte Kammern eingetheilt. Für den Fall einer dringlichen Expedi⸗ tion kann jedes dieser Schiffe, außer seiner vollständigen Ausrüstung, ohne überladen zu sein, noch 150 Mann mit Waffen und Gepäck an Bord nehmen.
Der »Moniteur« veröffentlicht heute die 15 Spalten füllende Denkschrift, welche der Seine⸗Präfekt dem Munizipalrathe von Paris jetzt beim Beginne der Jahres⸗Session vorgelegt hat. Das Budget der Stadt Paris pro 1863 ist darin auf 193,518,697 Frs. 76 C. in Einnahme und Ausgabe vorberechnet.
Admiral Reynaud, Commandeur der Antillen⸗ und amerikani⸗ schen Küstenstation, ist am 26. Oktober, wie dem »Moniteur« aus New⸗Orloans, 2. November, gemeldet wird, in diesem Hafen auf der Fregatte »la Guerrière« angekommen. Tags darauf trafen auch die Fregatte »Catinat« und der Aviso »Renaudin« dort ein.
Italien. Die »Gazzetta die Milano“ theilt Einzelnheiten über das Kriegsbudget des Königreichs Italien für 1863 mit. Die Stärke der Landarmee auf dem Friedensfuß ist, Veteranen, Inva⸗ liden u. s. w. mit einbegriffen, auf 242,000 Mann festgesetzt, 2 auf nicht ganz 1 pCt. der Bevölkerung. Auf dem Kriegsfuß beträgt sie, ohne die mobil gemachte Garde, 400,000 Mann. Die Kavallerie zählt 1210 Offiziere mit 2623 Pferden und 17,930 Soldaten mit 13,316 Pferden. Die Artillerie zählt 1647 Offiziere mit 1430 Pfer⸗ den und 18,042 Soldaten mit 4984 Pferden. Die Infanterie, welche in Friedenszeit 142,044 Mann beträgt, ist in Kriegszeit 274,496 Mann (266/616 Gemeine) stark. Dem Budget zufolge wird 1863 der Friedensfuß um 54,694 Mann überschritten werden und demnach der Effektivstand 297,478 Mann betragen. Die Ge⸗ sammtausgaben für die Armee auf dem Friedensfuß sind auf 197 Millionen angeschlagen, d. h. für jedes Individuum auf 814 Fr. jährlich und 2 Fr. 23 C. täglich. Das jäbrliche Kontingent ist auf 45,000 Rekruten 1. Klasse angesetzt.
Der »Cittadino d'Asti« veröffentlicht den wesentlichen Inhalt eines geheimen Rundschreibens, welches Mazzini unterm 28. Oktober d. J. an einige seiner getreuesten Anhänger erlassen hat. Es wird darin die Reorganisation der Partei als sehr dringend dargestellt, und zugleich eine Reihe von Verhaltungsmaßregeln gegeben. Unter Anderem will Mazzini, daß die Deputirten seiner Farbe in der Kammer auf ein Tadelsvotum dringen und bernach alle zusammen ihre Entlassung geben. Ihre Stellung sei eine falsche. Man koͤnne dem Volke nicht eine Action gegen den Willen der Regierung predi⸗ gen, unter dem Rufe: Es lebe der König und das Statut! Beson⸗ ders eifrig müsse das Werben im Venetianischen, im Gebiete von Brescia und Bergamo betrieben werden. Auch die Ausgabe von Billets zu 5 — 1000 Frs. wäre sehr zweckmäßig, besonders wenn man die Unterschrift Garibaldi’s dafür erhalten könnte. In Rom müsse die Agitation unterhalten und wo moöglich einer der Eingeweihten eingeschmuggelt werden, der mit Hülfe der Gesinnungsgenossen einige Tausend Bomben fabriziren könnte. Zink und Schießpulver genügen zu diesem Zwecke, und das Stück kommt nicht höͤber als auf 1 ½
die zur Aufrechthaltung der Un⸗
bis 2 Franken zu stehen.
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