Preußen. Berlin, 17. Dezember. Se. Majestät der König empfingen gestern Nachmittag um 2 ½ Uhr in feierlicher Audienz den Botschafter Ihrer Majestät der Königin von Groß⸗ britannien und Irland, Sir Andrew Buchanan und die Mitglieder seiner Ambassade.
Später nahmen Seine Maäjestät den Vortrag des Präsidenten des Staats⸗Ministeriums, von Bismarck⸗Schönhausen, entgegen, und empfingen den General⸗Adjutanten, General⸗Major von Alvens⸗ leben und den Geheimen Legations⸗Rath von Wentzel. Abends be⸗ suchten Allerhöchstdieselben mit Ihrer Majestät der Königin die im Königlichen Akademie⸗Gebäude veranstaltete Ausstellung von Trans⸗ parent⸗Gemälden.
Im Laufe des heutigen Tages nahmen Seine Majestät der König den Vortrag des Geheimen Kabinets⸗Raths, Wirklichen Ge⸗ heimen Raths Illaire entgegen.
Mecklenburg. Malchin, 15. Dezember. Heute ward der sehr umfängliche Bericht der Steuer⸗Reform⸗Comité verlesen. Dier Versammlung erklärt sich auf Antrag der Comité mit der Ausschei⸗ dung des Fuͤrstenthums Ratzeburg aus dem Grenzzollgebiet einver⸗ standen, desgleichen mit der Aufhebung des Verbots der Cichorien⸗ Einfuhr. Das Amendement wegen transitorischer Bestimmungen zum Schutz der städtischen Branntweinbrennereien (durch höheren Tarifsatz beim Grenzzoll) wird abgelehnt. Die einstweilige Beibe⸗ haltung der Elbbinnenzölle wird angenommen, ebenso die Bestim⸗ mung des Gesetzentwurfs hinsichtlich der Freiheit der Großherzöge und der Großherzoglichen Familien vom Zoll. Die im vorigen Jahre bereits angenommenen Bestimmungen des Zollgesetzes bleiben bei Bestand. Die Fortsetzung der Verhandlungen findet morgen statt. (R. Ztg.)
RNeuß. Gera, 13. Dezember. In den seitherigen öffent⸗ lichen Sitzungen erledigte der Landtag, abgesehen von mehreren finanziellen Postulaten der Regierung von weniger allgemeinem Interesse, die Berathung über das vorgelegte Regulativ für die Landessparkassen, die Convention über die gegenseitige Rechtshilfe unter den deutschen Bundesstaaten, und das Gesetz, die Besol⸗ dung der Volksschullehrer betreffend. Nach den, die betreffende Regierungs⸗Vorlage in einigen Punkten modifizirenden Be⸗ schlüssen des Landtags soll die Minimalbesoldung eines Volks⸗ schullehrers, außer freier Wohnung oder einem Geldäquivalente dafür, auf dem platten Lande 160 Thlr. betragen, in den Markt⸗ flecken und Städten verhältnißmäßig mehr, in hiesiger Stadt 240 Thlr. Außerdem wurde, nach Anleitung der Regierungsvorlage, eine progressive Alterszulage für die Volksschullehrer, welche nach 6jähri⸗ ger Dienstzeit mit 20 Thlr. beginnen und bis zu 80 Thlr. (nach 24Ajähriger Dienstzeit) aufsteigen soll, festgesetzt. Diese Alterszulage soll — jedoch unter angemessener Beitragspflicht der Gemeinden zu
der betreffenden Kasse — im Uebrigen aus Staatsmitteln gewährt werden. — Gestern nahm der Landtag das Deutsche Handelsgesetz⸗ buch und das darauf bezügliche Einführungsgesetz nach dem Vor⸗ schlage seines Gesetzgebungs⸗Ausschusses en bloc an. (L. Z.
b Hessen. Kassel, 16. Dezember. Nach der heutigen »Kass. Zeitung« sind Seitens der Regierung der Ständeversammlung Ent⸗ würfe zu einem Finanzgesetz und zu einem Gesetz wegen einstweiliger Forterhebung der Steuern zugegangen.
Oesterreich. Wien, 16. Dezember. Beide Häuser des Reichsraths haben heute ihre Schlußsitzungen gehalten. Das Her⸗ renhaus hat die Bankakte, wie dieselbe aus den gestrigen Beschlüssen des Unterhauses hervorgegangen, en bloc angenommen.
Der feierliche Schluß der Reichsraths⸗Session durch Se. K. K. apostolische Majestät wird in Gegenwart der beiden vereinigten Häuser Donnerstag, den 18. d. M., 11 Uhr Vormittags in dem Ceremoniensaale der K. K. Hosburg stattfinden. (Wien. Ztg.)
Großbritannien und Irland. London, 15. Dezem⸗ ber. Den gestrigen Jahrestag von Prinz Albert's Ableben be⸗ ging Ihre Majestät die Königin wieder in strenger Abgeschlossen⸗ heit und tiefer Trauer; und, wie durch ein vielleicht nicht zufälliges Zusammentrefsen erscheinen heute bei Murray die auf den aus⸗ drücklichen Wunsch und mit der Sanction der Königin herausgege⸗ benen »Denkwürdigkeiten des Prinzen Albert.“ Der Band führt den Titel: »The Principal Speeches and Adresses of His Royal Highness the Prince Consort, with an Introduction giving some Onsline of his Character.. Außer den Reden des verewigten Prinzen enthält das Werk auch sehr interessante Data über die Korrespondenz zwischen dem Prinzen und dem Herzog von Wellington aus dem Jahre 1850. Nach dem Tode des damaligen General⸗Adjutanten Sir John Macdonald war der Vorschlag ge⸗ macht worden, die beiden Posten eines Adjutanten und General⸗ Quartiermeisters unter einem einzigen Haupte mit dem Stabschef zu vereinigen. Der Herzog von Wellington wurde in Folge davon nach Windsor berufen, und es fanden mehrere Unterredungen statt, in deren Verlauf der Herzog den Vorschlag machte, gewisse Anord⸗ nungen zu trefsen, damit der Prinz sein (des Herzogs) Nachfolger
O sß 9j 8 2 6 L bersttommandirender der Armee werden könne.
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In Chatham ist die Nachricht verbreitet, daß Prinz Alfred auf der Schrauben⸗Korvette »Racoon⸗ wieder als Offizier in Dienst treten und eine längere Kreuzfahrt unternehmen werde. Wahrschein⸗ lich werde die Bestimmung des »Racoon⸗ vorerst Australien sein, welches Prinz Alfred noch nicht besucht hat.
Nach der »Army⸗ and Navy⸗Gazette« leidet die englische Flotte gerade jetzt an einem Ueberfluß von Seeleuten. Es werden so viele Schiffe jetzt ausgezahlt, daß bald 7000 oder 8000 Matrosen und Marinesoldaten außer Dienst sein werden. Für die Marinesoldaten ist gesorgt, aber anders steht es mit den Matrosen. Mehrere Admi⸗ räle haben den Auftrag erhalten, Fahrzeuge zu ihrer Aufnahme auszu⸗ suchen. Man weiß aber nicht, wie man sie beschäftigen soll.
Frankreich. Paris, 15. Dezember. Gestern hat der außer⸗ ordentliche Botschafter der Pforte, Mehemed Djemil Pascha, in be⸗ sonderer Audienz dem Kaiser den mit Brillanten geschmückten Os⸗ manie⸗Orden nebst einem eigenen Handschreiben des Sultans über⸗ reicht. Der »Moniteur« theilt dies heute amtlich mit, ohne aber zu melden, was dabei gesprochen worden ist.
Wie die »France« wissen will, haben viele Familien französi⸗ scher Abstammung in Louisiana gegen die Sequestration, welche Ge⸗ neral Butler über ihr Besitzthum verfügt hat, auf Grund des Ver⸗ trages von 1803, durch den Frankreich Louisiana an die Vereinigten Staaten abtrat, protestirt. In jenem Vertrage hatte Frankreich sich für die Einwohner jener Kolonie den vollen Genuß ihrer Freiheit und ihres Besitzthums, so wie die freie Ausübung ihrer Religion ausbedungen. Jene Familien fordern nun, sagt die »France«, die Intervention Frankreichs, damit die Bestimmungen des Abtretungs⸗ vertrages erfüllt werden.
Italien. Turin, 15. Dezember. Das Abgeordnetenhaus hat in seiner heutigen Sitzung den Budget⸗Entwurf für das ersee Vierteljahr des neuen Verwaltungsjahres angenommen.
Die »Ag. Aut.“ meldet aus Rom, 8. Dezember: »Baron Bach hat seine Entlassung eingereicht, die angenommen wurde. Es heißt mit Bestimmtheit, er werde durch den Grafen Apponyi, gegenwärtigen Botschafter in London, ersetzt werden.«
Das »Diritto« berichtet aus Nizza: »Als am 3. während der Aufführung der Oper Tutti in maschera der Bariton Ghiotti im zweiten Akte die bekannte Arie zu singen hatte: Viva 'ltalia — Terra del canto ꝛc., stimmte das gesammte Parterre mit ein, die Logen schlossen sich an, und der Sänger mußte die Strophe drei Mal wiederholen. Die Beamten und Offiziere der Garnison ent⸗ fernten sich und der Kaiserliche Polizei⸗Kommissar umgürtete sich mit seiner Schärpe. Da aber nach Absingung des Chorus Alles ins alte Geleise zurücktrat und die Oper ruhig bis zu Ende gegeben werden konnte, war kein weiteres Einschreiten möglich.«
Schweden und Norwegen. Stockholm, 15. Dezem⸗ ber. Der Vorschlag, betreffend das Recht des Bauernstandes, seine Secretaire selbst zu wählen, ist von allen Ständen angenommen.
Ein Deputirter der Stadt Kalmar hat bei dem Verfassungs⸗ ausschuß einen Vorschlag eingereicht, der darauf hingeht, in dem Falle, daß König Karl XIV. sterben sollte, ohne einen männlichen Thronsolger zu hinterlassen, seine Tochter, die Prinzessin Louise Josephine Eugenie, als erbfolgeberechtigt anzuerkennen.
Christiania, 15. Dezember. Das Odelsthing hat den An⸗ trag, unverheirathete Frauenzimmer, unter einem Kurator mit 18 Jahren, sonst mit 25 Jahren mündig zu erklären, angenommen. Wittwen, getrennte oder geschiedene Ehefrauen sind ohne Hinsicht auf ihr Alter mündig. Der Verfassungs⸗Ausschuß hat einstimmig einen Vorschlag eingebracht, nach welchem jeder nächste Thronfolger Vice⸗König in Norwegen werden kann und nicht, wie es bisher der Fall war, nur der Kronprinz oder dessen Sohn allein. Dänemark. Kopenhagen, 15. Dezember. Der König, der am kalten Fieber gelitten hat, war gestern so weit wiederher⸗ gestellt, daß er das Bett verlassen und an der Tafel Theil nehmen konnte.
Am verflossenen Sonnabend fand im Landsthing die zweite Be⸗ handlung des Finanzgesetzes statt. Der Justizminister stellte einen Antrag, der darauf ausging, einigen juristischen Beamten Gehalts⸗ zulage zu gewähren. Der Vorschlag fiel, wie früher im Volksthing, durch und zwar mit 25 gegen 17 Stimmen.
Amerika. Mit dem Dampfer »Jura« sind Berichte aus New⸗York vom 8. d. eingetroffen. Nach denselben hat bei Hearts⸗ ville in Tennessee eine Schlacht stattgefunden, in welcher die Kon⸗ föderirten unter Morgan von einem unionistischen Corps geschlagen und gefangen genommen worden sind. Die Unionisten griffen dar⸗ auf Gallaton an, wurden aber mit großem Verluste zurückgeworfen. Bei Fredericksburg verschanzen sich die Unionisten und die Konföde⸗ rirten. Die Süd⸗Journale versichern, daß 30,000 Unionisten von Suffolk nach Petersburg marschiren werden, während ein unionisti⸗ sches Corps von Newbern aus gegen Weldon operirt.
Mit der neuesten westindischen Post, die von Martinique am 27sten und von St. Thomas am 30. November abgegangen ist, sind wieder Nachrichten über die Streiche des konföderirten Dampfers »Alabama« angekommen. Am Llsten d. lief in St. Thomas eine französische Brigg aus Martinique ein mit 42 Personen, die
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»Alabama⸗
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von gekaperten amerikanischen Schiffen genommen und
in Martinique ans Land gesetzt hatte. Unter diesen Schiffen, die
der »Alabama⸗ seiner Gewohnheit nach verbrannte, war ein Ost⸗ ndienfahrer, der »Thomas B. Wales⸗ von 600 Tons. Derselbe hatte an Bord den amerikanischen Konsul in Mauritius mit seiner Frau und seinen Kindern. Dieselben sagen, daß sie auch an Bord
des »Alabama« freundlich behandelt wurden. Während der »Ala⸗
bama“ in Martinique lag, lief der föderalistische Kriegsdampfer »S.
Jacinto« dort ein und legte sich so nahe an den konföderirten Kreu⸗
zer, daß der Gouverneur ihn entweder zu ankern oder eine Strecke weit zu entfernen befahl. Der »S. Jacinto⸗ fuhr hinaus und blieb
überall vergebens gesucht.
auf der Lauer. Aber der »Alabama« dampfte in der Nacht unge⸗ sehen davon und wurde am Morgen darauf von seinem Gegner Während die beiden Schiffe in Martinique waren, feierte der Capitain eines im selben Hafen liegenden ameri⸗
kanischen Schiffes einige Raketen ab, um den »S. Jacinto« Signale
über die Bewegungen des »Alabama« zu geben.
Der Gouͤverneur ließ ihn dafür verhaften und bei Abgang der Post war er noch im Gefängniß. — In Demerara setzte ein holländischer Postdampfer aus Surinam 7 Franzosen, entlassene Sträflinge aus Cayenne, ans Land. Ein dortiges Blatt protestirt sehr laut gegen solchen Unfug
und spricht auch seine Hoffnung aus, daß der Gouverneur diese Per⸗
sonen nicht in der Kolonie dulden werde.
In Washington haben die Behörden kund gemacht, daß denen, die zum Besuch nach dem Süden reisen, dazu die Erlaubniß der föderalistischen Regierung ansuchen müssen, und daß keine mehr, als ein einziges Packet weiblicher Kleidungsstücke mitnehmen darf; dasselbe soll nicht über 100 Pfd. wiegen und wird darin bei der Durchsuchung irgend ein Schmuggel entdeckt, so verfällt die Besitzerin der Gefängnißstrafe für die Dauer des Krieges.
Asien. Nachrichten aus Calcutta vom 21. November und Bombay vom 27. November melden, daß Dost Mohamed noch immer vor Herat steht, Truppen zum Angriff sammelnd. Der Maharadscha von Putiala, welcher den Engländern während des
indischen Aufstandes große Dienste geleistet, ist gestorben.
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Ran Fäun. aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreaut. London, Mittwoch, 17. Dezember, Vormitt. Die heutige »Times« meldet in einer Depesche aus Athen vom gestrigen Tage, daß die Gesandten der Schutzmächte eine Note unterzeichnet haben, welche alle Mitglieder ihrer respektiven Fürstenhäuser von der Kan⸗ didatur auf den griechischen Thron ausschließt.
In Athen war die Volksabstimmung geschlossen. abgegebenen Stimmen waren 9889 auf den Prinzen fallun.
Nach der »Morning⸗Post« hätte König Ferdinand von Por⸗ tugal die Kandidatur für die griechische Krone abgelehnt; die »Mor— ning⸗Post« hofft jedoch auf eine schließlich günstige Sinnesänderung.
Turin, Dienstag, 16. Dezember, Abends. Die Kammer hat in einer heute abgehaltenen geheimen Sitzung den Beschluß gefaßt,
Von 10,127 Alfred ge⸗
eine Kommission von 9 Mitgliedern zu ernennen, welche sich mit
der Brigantenfrage beschäftigen und über die zu treffenden Maß⸗ nahmen Vorschläge machen soll.
Der National⸗Dank!
Die unter diesem Namen seit dem 15. Oktober 1851 bestehende Stif⸗ tung zur Unterstützung hülfsbedürftiger Veteranen aus den Kriegsjahren bis 1815, deren Protektor Se. Majestät der König Allerhöchstselbst ist, hat ihren Jahresbericht pro 1861 erstattet. Es liegt uns ein Exemplar dieses Berichts vor und wir theilen daraus Folgendes mit: 1
Die Zahl der hülfsbeduͤrftigen Veteranen aus den Kriegsjahren bis 1815 beträgt noch 42,511, wovon im Jahre 1861 = 22,712 Mann aus den Mitteln der Stiftung unterstützt worden sind. Die Unterstützungen sind
größtentheils baar und zwar in lebenslänglich fortlaufenden Jahresheträgen
von 36 Thlr. bis 8 Thlr. und in einmaligen außerordentlichen Beihülfen von 10 Thlr. bis 3 Thlr. gewährt. Außerdem ist Wohnungsmiethe für Einzelne bezahlt, auch Kleidungsstücke und Feuerungs⸗Material angeschafft und vertheilt worden. Zur Bestreitung der Begräbnißkosten verstorbener Ve⸗
teranen sind in vielen Fällen Beihülfen zum Betrage von 4 Thlr. in jedem
einzelnen Falle verabreicht, auch 19 Veteranen zur Feier ihrer goldenen Hochzeit Ehrengeschenke von 10 Thlr. bewilligt worden. Zu diesen Unter⸗ stützungen und Beihülfen hat die Stiftung im Jahre 1861 den Gesammt⸗ Betrag von 85,506 Thlr. 15 Sgr. 8 Pf. und zwar zu lebenslänglich fort⸗ laufenden Unterstützungen 29,235 Thlr. 19 Sgr. 1 Pf., zu einmaligen
Unterstützungen 53,226 Thlr. 18 Sgr und zu sonstigen Unterstützungszwecken
3044 Thlr. 8 Sgr. 7 Pf. verausgabt.
Aus dem Jahre 1860 ist ein — übernommen worden. Die Einnahme hat im Jahre 1861 betragen 138,118 Thlr. 27 Sgr. 3 Pf., so daß ein Fonds von 328,669 Thlr. 9 Sgr. 3 Pf., einschließlich eines Vovschusses von 226 Thlr. 15 Sgr., vorhanden gewesen ist. Die Ausgaben des Jahres 1861 betragen, einschließlich der Verwaltungs⸗ Kosten und der durchlaufenden Posten, 100,307 Thlr. 10 Sgr. 3 Pf. und ist daher Ende 1861 ein disponibler Bestand von 228,361 Thlr. 29 Sgr.
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Bestand von 190,323 Thlr. 27 Sgr.
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Die Verwaltung dieses Instituts, welches außer der Centralstelle Pro⸗ vinzial⸗ und Kreis⸗Organe besitzt, hat einen Kostenaufwand von 5178 Thlr. 16 Sgr. 11 Pf. erfordert. Seit dem Jahre 1854, wo die Rechenschafts⸗ Berichte der Stiftung veröffentlicht worden sind, hat dieselbe bereits über eine halbe Million Thaler zu Unterstützungen verwendet, nämlich: 1 im Jahre 1854 = 62,755 Thlr. 5 Sgr. 3 ä⁰. 2 1855 65,563 2 16 2 — » Ad0.1 “ 1856 66,601 20 11“ “ 1857 73,425 4 MZ111“”“ “ 1858 78,715 19 “]“ us 8IH 1859 75,758 1 va.; hE “ „ 1860 75,810 9 MIz.de H0de—
„ 1861 95,696616 „ 1 „ ““
sind zusammen 584,136 Thlr. 2 Sgr. 9 Pf. 1158220 ein Resultat, dessen sich wohl schwerlich ein anderes Privat⸗Wohlthäligkeits⸗ Institut zu erfreuen haben dürfte.
— Das militairische Dienst⸗Jubiläum Sr. Majestät des Königs, welches am 1. Januar 1857 feierlichst begangen worden ist, hat auch den Mitgliedern der National⸗Dank⸗Stiftung fuür Veteranen, welche in Sr. Majestät dem Könige zugleich ihren Allerdurchlauchtigsten Protektor verehrt, Veranlassung gegeben, die ehrfurchtsvollste Huldigung und die Gefühle der dankbarsten Verehrung dadurch an den Tag zu legen, daß von denselben eine besondere Spezial⸗Stiftung zur Unterstützung hülfsbedürftiger Krieger gegründet worden ist. Die Revenüen dieser Spezial⸗Stiftung, welche pro 1862 916 Thlr. 15 Sgr. 2 Pf. betragen, gelangen am 1. Januar 1863 zur Auszahlung an die zum Empfange derselben ausgewählten Veteranen, und sind auf die einzelnen Regierungs⸗Bezirke der Monarchie, nach Maß⸗ gabe der aus denselben aufgekommenen Beiträge zum Stiftungs⸗Kapital, bereits vertheilt und abgesandt worden, damit die Auszahlung in Beträgen von 3 Thlr. bis 10 Thlr. für den Einzelnen pünktlich am 1. Januar 1863 stattfinden kann.
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Berliner SGetreidebörse v11A“ vE11A““ Weizen loco 62 — 73 Thlr. nach Qualität, fein weiss poln.
Thlr. ab Bahn bez., gelb uckermärker 65 Thlr., ordinair gelb schles. 62 Thlr., bez. 8
Roggen loco 81 — 83 pfd. 47 — ¾ Thlr. ab Bahn u. Boden bez., De- zember 46 ½ — 3¾ Thlr. bez., Br. u. G., Dezember-Januar 46 ½ — 46 Thlr. bez. u. G., Br., Januar-Februar 46 Thlr. bez., Frühjahr 45 ½ — ½ Thlr. bez. u. Br., ³) G., Mai-Juni 45 ½ — Thlr. bez.
Gerste, grosse u. kleine 31 — 38 Thlr. pr. 1750pfd. 8
Hafer loco 22 — 23 ½ Thlr., Lieferung pr. Dezember 23 ¼ — 22 ⅞ Thlr. bez., Dezember- Januar 22 ¾ Thlr. Br., Frühjahr 22 ½¾ — Thlr. bez., Mai - Juni 23 ¼ Thlr. bez. u. Br., Juni- Juli 23 ¾ Thlr. Br.
Erbsen, Koch- und Futterwaare 44 — 54 Thlr.
Ruböl loco 14 ¼ Thlr. Br., Dezember 14 5 — 7¼1 Thlr. bez., Br. u. G., Dezember-Januar 14 ⁄2 Thlr. bez. u. G., Br., Januar -Februar 14 ½ Thlr. Br., ¼ G., April - Mai 14½6 — 11 — Thlr. bez. u. G., Br., Mai-Juni 14 ¼ Thlr. bez. u. Br., ½ G., Septbr.-Oktobr. 13 ½ — 2 Thlr. bez.
Leinöl loco 13 ½ Thlr.
Spiritus loco ohne Fass 14 ⁄, — Thlr. bez., Dezember u. Dezember- Januar 1449¼— 1.) — Thlr. bez. u. Br., ½ G., Januar-Februar 14 ½ — ⁄¾⁄ bis 14 ½ Thlr. bez., Br. u. G., Februar - März 14 3 — 22.⁹ Thlr. bez 9 15 Br., 14 ¼2 G., März-Aprtl 15 ¼ Thlr. Br., ½ G., April-Mai 15 ½ —- 9⁄½½ Thlr. bez., Br. u. G., Mai-Juni 15 ¾ — Thlr. bez. u. G., X Br., Juni- Juli 16 — 15 ⅛ Thlr. bez. 1
Weizen still. Roggen loco Mangels Frage nur sehr wenig gehan- delt. Termine wurden bei überwiegender Verkaufslust zu langsam nach- gebenden Preisen mässig umsgesetzt und schliessen zu Kteten Notrün en ziemlich fest. Gek. 1000 Ctr. Hafer, Termine niedriger. Gek. 600 Ctr. Rüböl unterlag reichlichen Offerten und im Verein mit Realisationen mussten alle Sichten im Werthe etwas nachgeben, und scehliesst der Markt in ruhiger Haltung. Spiritus wurde besonders Locowaare reich- lich zugeführt, in Folge dessen Verkaufslust in Uebergewicht kam und besonders nahe Lieferungen im Preise gedrückt wurden, wogegen spätere sich nur schwach behaupteten.
6. ELeipzig, 16. Dezemper.
Leipzig-Dresdner 277 G. Löbau--Littauer Littr. A.
Littr. B. 84 G. Magdeburg-Leipziger —. Thüringische Anhalt-Dessauer Bank-Actien —. Braunschweiger Bank-Actien 87 G Weimarische Bank-Actien 90 ¼ G. Oester. National-Anleihe 69 ⅞ G.
Breslam, 17. Dezember, 1 Uhr 40 Minut. Nachmitt. (Tel. Dep. des Staats-Anzeigers.) Oesterreichische Banknoten 85 ½⅜ Br. Freiburge Stamm-Actien 142 ½ Br. Oberschlesische Actien Litt. A. u. C. 175 ⅞ Br.; do. Litt. B. 155 ¼ Br. Oberschesische Prioritäts- Obligationen Litt. D., 4proz. 97 ¼2¶ Br.; do. Litt. F., 4 ½proz., 101 G.; do. Litt. E., 3 ½ proz., 85 ⁄¾ Br. Kosel-Oderberger Stamm-Actien 64 2 Br. Neisse-Brieger Aetien 83 ¾ G. Oppeln -Tarnowitzer Stamm-Actien 58 Br. Preuss. 5pror. Anleihe von 1859 108 ½2 Br.
Spiritus pr. 8000 pCt. Tralles 14 ½ Thlr. Geld. 70 — 81 Sgr., gelber 67 — 75 Sgr. Roggen 50 — 54 Sgr. 39 Sgr. Hafer 22 — 26 Sgr.
Sehr umfangreiches Geschäft zu festen, wenn auch wenig veränder ten Coursen.
Stettizz, 17. Dezember, 1 Uhr 26 Minuten Nachm. (Tel. Dep des Staats-Anzeigers.) Weinen 62 — 67 bez., Frühjahr 70 da. Rosgen 46 — 46 ½, Dezember 46 ½, Frühjahr 45 ⅛, Rüböl 14 ½, Dezember 14 9 bez., Frühjahr 14 da, 14— 13 ⅞ bez. Spiritus 14 ½ — 14512 bez., Dezember 145, Geld, Frühjahr 15 ¼ bez. 1XA“X“
Weizen, weisser Gerste 34 bis