1863 / 11 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

nen. Die Angelegenheiten von üen. hätten einen noch weniger günstigen Ausgang genommen. Hätten, sagt die Denk⸗ schrift, die Unterhandlungen nicht zu einem Resultate geführt, so würde der Krieg ausgebrochen sein. Die Pforte versicherte, daß es ihr nur darum zu thun sei, die Montenegriner zu verhindern, den Insurgenten in der Herzegowina Beistand zu leisten. Die französische Regierung fand, daß die inzwischen getroffenen Festsetzungen dieser Erklärung nicht genug entsprächen, und bestand im Allgemeinen auf dem Recht der Mächte, mit den Ministern des Sultans die einzelnen Bestimmungen der den Mon⸗ tenegrinern aufgelegten Convention zu prüfen. Sie räth der Pforte, sich der Anlegung einer Militairstraße durch das Gebiet der Monte⸗ negriner zu begeben, da eine solche, anstatt die Ruhe zu erhalten, neue Vorwände zum Aufstande und zum Kriege geben würde.

* Ueber die Reparatur der Kuppel des heiligen Grabes ist eine Verständigung erreicht.

Mit der Schweiz ist die Angelegenheit des Dappenthales ge⸗ ordnet.

In den Vereinigten Staaten droht der mit abwechseln⸗ dem Glücke geführte Kampf endlos zu werden. Darüber werden die Leiden, welche die Sperre mit sich bringt, immer empfindlicher; das Elend in unserer Baumwollenindustrie ist bekannt. Die Denk⸗ schrift berührt den Versuch zu einer Versöhnung, den Frankreich gemacht habe und der, wenn geglückt, dem Blutvergießen ein Ziel gesetzt haben müßte, und fügt hinzu: es ist nicht statthaft für uns allein, noch einmal den ersten Schritt zu einem Unternehmen zu thun, welches nach unserer ursprünglichen Idee in Gemeinschaft mit unse⸗ ren Verbündeten beschlossen werden sollte; aber wir haben we⸗ nigstens die Regierung in Washington nicht in Zweifel darüber lassen wollen, daß wir bereit seien, wenn uns das Verlangen da⸗ nach zu erkennen gegeben wird, allein, oder in Gemeinschaft mit anderen, in der Form, die man uns bezeichnen würde, das Friedens⸗ werk zu fördern, bei dem wir England und Rußland gern zu Ge⸗ nossen gehabt hätten.

Ueber Mexiko heißt es nach einer Recapitulation der Mitthei⸗ lungen, welche die Regierung in der letzten Session über die Ursachen des Zerwürfnisses in Mexiko gegeben hat; es genügt darauf hinzu⸗ weisen, daß das Zurücktreten unserer Verbündeten die Absendung beträchtlicher Truppenmassen nothwendig machte. Die mexikanische Frage ist in eine rein militairische Phase getreten; die Regierung beschränkt sich deshalb darauf, zu erklären, daß sie mit Zuversicht erwartet, daß das Unternehmen bald zu einem ruhmvollen Ende geführt sein und daß den Interessen’, welche wir vertheidigen, die Bürgschaften werden zu T heil werden, deren sie seit langer Zeit

Die Denkschrift erzählt den Abschluß des Handelsvertrages mit Preußen und sagt, daß ein Einverständniß über die Grundlagen eines solchen Vertrages mit Italien erreicht sei. In den Zoll⸗ vereins⸗Staaten, heißt es weiter, gewinnt eine Bewegung zu Gunsten einer Handels⸗Allianz mit Frankreich immer mehr Boden und einen immer bestimmteren Ausdruck. Es ist vergeblich, sie durch Einflüsse zu bekämpfen, welche die wirthschaftliche Frage mit Rücksichten anderer Art vertauschen wollen; der Zweck und der Gedanke des Berliner Vertrages werden in Deutschland von Tage zu Tage besser gewürdigt. Freilich genügt die Weigerung eines einzigen Mitgliedes des Zollvereins, die Aus⸗ führung des Vertrages zu hindern. Die preußische Regierung war daher genöthigt, die widersprechenden Regierungen in Verzug und in die Lage zu versetzen, daß sie zwischen der Ratifizirung des Vertrages und der Auflösung des Zollvereins am 1. Januar 1866 zu wählen haben. Die französische Regierung mußte diesen inneren Debatten fern bleiben, hat aber Sorge getragen, daß ihre Sprache keinen Zweifel bestehen ließ an ihrer festen Absicht, die mit Preußen festgestellten Stipulationen in ihrer Gesammtheit unversehrt aufrecht zu erhalten. Diese Schwierigkeiten mit dem Zollverein haben unglücklicher Weise die Ordnung unserer Handelsbeziehungen mit der Schweiz und den Hansestädten verzögert; aber heute, wo die Regierung das Ende der gegenwärtigen Situation absehen kann, hat

sie eben die Regierungen in Bern und Hamburg benachrichtigt, daß

sie bereit sei, die Konferenzen zu eröffnen.

erklärt die Nachricht, daß der Prinz Napole .

eine Reise antreten werde, für falsch; seine YNacht sei nur zum Zweck einer Ausbesserung nach Marseille gegangen.

Paris, Dienstag, 13. Januar, Morgens. Der heutige »Mo⸗ niteur⸗ meldet, daß ungeachtet des Briefes des Königs der Belgier König Ferdinand von Portugal die ihm angebotene Kandidatur auf den griechischen Thron ausschlage.

1 8 iihht Marktpreise. Kug. Hl.en 18E nm ang erin, don 128. Zu Lande: Roggen 2 Thlr. 1 Sgr. 3 Pf., auch 2 Thlr. und

1 Thlr. 27 Sgr. 6 Pf. Hafer 1 Thlr. 2 Sgr. 6 Pf., auch 1 Thlr. 1 Sgr.

3 Pf. und 1 Thlr.

Zu Wasser: Weizen 3 Thlr. 5 Sgr., auch 2 Thlr. 27 Sgr.

6 Pf. und 2 Thlr. 15 Sgr. Roggen 2 Thlr. 1 Sgr. 3 Pf., auch

1 Thlr. 28 Sgr. 9 Pf. und 1 Thlr. 26 Sgr. 3 Pf. Grosse Gerste 1 Thlr.

17 Sgr. 6 Pf., auch 1 Thlr. 13 Sgr. 9 Pf. und 1 Thlr. 10 Sgr. Hafer

1 Thjr. 2 Sgr. 6 Pf., auch 27 Sgr. 6 Pf. Erbsen 2 Thlr. 15 Sgr.,

auch 2 Thlr. 5 Sgr., Futter- Erbsen 1 Thlr. 26 Sgr. 3 Pf.

Das Schock Stroh 8 Thlr., auch 7 Thlr. 20 Sgr. und 7 Thlr.

10 Sgr.

Der Centner Heu 28 Sgr.

17 Sgr.

Kartofleln, der Scheffel 17 Sgr. 6 Pf., auch 15 Sgr. und 12 Sgr.

6 Pf., metzenweis 1 Sgr. 6 Pf. asch 1 Sgr. 3 Pf. und 1 Sgr. 1

Fleischpreise.

Rindfleisch à Pfd. 5 4—4 Sgr. Schweinefleisch. 6—5 i 5 Sgr. Hammelfleisch 4— 3 ½ Sgr.

Kalbfleisch

und 22 Sgr., geringere Sorte auch

4

Berliner Setreidebörse vom 13. Januar.

Weizen loco 60 72 Thlr. nach Qual., gelb. schles. 68 ¼ 68 Thlr. ab Bahn bez., hochbunt. poln. 71 Thlr. ab Bahn bez.

Roggen loco 80 81pfd. 46 ⁄¾⁄ 47 Thlr. ab Bahn bez., Januar 46 bis ¼ Thlr. bez. u. G., Br., Januar-⸗Februar 46 Thlr. bez., Frühjahr

45 Thlr. bez., Br. u. G., Mai-Juni 46 Thlr. bez., Juni-Juli 46 ½ Thlr.

bezahlt. Gerste, grosse u. kleine 31 38 Thlr. pr. 1750pfd.

Hafer loco 22 24 Thlr., Lieferung pr. Januar 22 ¾ Thlr., Januar Februar 22 ½ Thlr. bez., Frühjahr 22 8 Thlr. bez., Mai-Juni 23 Thlr. Br., Juni-Juli 23 ½ Thlr. Br.

Erbsen, Kochwaare 48 54 Thlr., Futterwaare 43 45 Thlr.

Ruböl loco 15 Thlr. Br., Januar 14 ½8 Thlr. bez., Januar -Februar 14 ¾ Thlr. bez., Br. u. G., Februar - März 14 ¾a Thlr. bez., April - Mai 14 ¾ 1½, Thlr. bez., Br. u. G., Mai-Juni 14 ½ 1.2¶ Thlr. bez., Br. u. G., Septbr.-Oktobr. 13 ⅔½˖ Thlr. Br., ³ G. G

Leinöl loco 14 Thlr. 1

Spiritus loco ohne Fass 14 ½ 7 Thlr. bez., Januar und Januar- Februar 14 ½ —- Thlr. bez., Br. u. G.. Februar-März 14 ¾ ¹½, Thlr. bez., % Br., G., April-Mai 15 ¼½ Thlr. bez, ¾ Br., X G., Mai-Juni 15 ½ . Thlr. bez., Br., ½ G., Juni - Juli 15 5 ¾ Thlr. bez., Br. u. Gld., Juli-August 16 ⁄2) —16 Thlr. bez., Br. u. G.

Weizen ohne Aenderung. Roggen disponibl ist bei geringer Nach- frage eher biliiger käuflich gewesen. Termine verkehrten bei kleinen Umsätzen in matter Haltung und schliessen auch ruhig. Gek. 1000 Ctr. Hafer, Termine unverändert. Rüböl ist in Folge besserer holländischer Notirungen auch hier eher gefragt gewesen, weshalb Preise sich für spä- tere Sichten etwas besserten, während nahe Lieferungen dagegen unver- ändert blieben. Spiritus unterlag heute wegen zahlreicher Offerten gegen- über mangelnder Kauflust einen kleinen Druck im Werthe für alle Lie- ferungen, ohne dass das Geschäft dadurch an Umfang gewann. Gekün-

digt 50,000 Ort.

11. Januar. Friedrich - Wilhelm - Nordbahn Leipzig-Dresdner 263 G. Löbau -Zittauer Littr. A. 37 ¾ G. do Littr. B. 81 ½ G. Magdeburg -Leipziger 250 G. Thüringische 126 6G. Anhalt-Dessauer Bank-Actien 29 ¼ G. Braunschweiger Bank-Actien Weimarische Bank-Actien —. Oester. National-Anleihe 72 G.

Lelhpzix,

Breslam, 13. Januar, 1 Uhr 34 Minut. Nachmitt. (Tel. Dep. des Staats-Anzeigers.) Oesterreichische Banknoten 88 Br. Freiburger Stamm-Actien 136 G. Oberschlesische Actien Litt. A. u. C. 163 Br.; de. Litt. B. 144 ¼ Br. Oberschesische Prioritäts- Obligationen Litt. D., 4proz., 97 ¾ G.; do. Litt. F., 4 ½proz., 101 7% Br.; do. Litt. E., 3 ½ proz., 85 ¾ Br. Kosel-Oderberger Stamm-Actien 66 Br. Neisse-Brieger Aectien 83 8 Br. Oppeln -Tarnowitzer Stamm-Actien 63 Br. Preuss. 5proz. Anleihe von 1859 107 ¾ Br. b

Spiritus pr. 8000 pCt. Tralles 13 242 Thlr. Gld. Weizen, weisser 71 82 Sgr., gelber 69 78 Sgr. Roggen 50 54 Sgr. Gerste 36 bis 42 Sgr. Hafer 22 26 Sgr.

Stimmung matt und Course rückgängig. Schwere Eisenbahn-Aetien sehr offerirt, drückten sich merklich; auch österreicische Effekten etwas niedriger als gestern.

Stettin, 13. Januar, 1 Uhr 35 Minuten Nachm. (Tel. Dep. des Staats-Anzeigers.) Weizen 63 72, Frühjahr 71. Roggen 45 45 bez., Januar 46 da, Frühjahr 45 ¾¼ bez. Rüböl Januar 14 ½ da, 14 ½ G. Frühjahr 14 ⁄82. Spiritus 14 ½, Januar 14 %8, Frühjahr 14 43 bez.

Haoamburg, 12. Januar, Nachmittags 2 Uhr 56 Minuten. Fest, aber nicht sehr begehrt.

Schluss-Course: Oesterreichische Kredit-Actien 99 ½. Vereinsbank 102 ½. Norddeutsche Bank 103 ¼. National-Anleihe 71. 3proz. Spanier 46 ½. 1proz. Spanier 43 ¼. Stieglitz de 1855 —. Mexikaner 30 ½ G. Rheinische 99 ½. Nordbahn 66 ¼. Disconto —.

Getreidemarkt: Weizen loco unverändert, Einiges zum Ver- sandt gekauft, ab auswärts fest gehalten, annähernd geboten. Roggen loco und ab auswärts unverändert. Oel 31 ¼, 31, 30, 29 ½. Kaffee bleibt lebhaft, hauptsächlich Santos 5000. Zink 4000 Ctr. loco 11, 11.

Frankfurt a. M., 12. Januar, Nachmittags 3 Uhr 5 Minut. Oesterreichische Fonds, Actien, Speculationspapiere beliebter und höher. Geschäft belebt. 1

Sechluss-Course: Neueste Preussische Anleihe 128. Preussische Kassenscheine 104 ½. Ludwigshafen-Bexbach 140 ⅛. Berliner Wechsel 105. Hamburger Wechsel 88 . Londoner Wechsel 118 ½. Pariser Wechsel 93 ½ Wiener Wechsel 102 ½. Darmstädter Bank-Actien 245. Darmstädter Zettelbank 256 b. Meininger Kredit-Actien 98. Luxem- burger Kreditbank 107. 3prozent. Spanicr 49 ½. 1 proz. Spanier 46 ¼. Spanische Kreditbank von Pereira 840. Spanische Kreditbank von Rothschild 635. Kurhessische Loose 57 ¼. Badische Loose 56 ½. 5 proz. Metalliques 65. vproz. Metalliques 57 ½. 1854r Loose 79 ½¼. Oesterreichisches National -Anlehen 70 ½. Oesterreichisch-französische Staats - Eisenbahn-Aectien 239. Oesterreichische Bank -Antheile 848. Oesterreichische Kredit-Actien 234 ½. Oesterreichische Elisabeth-Bahn 132 ½. Rhein-Nahe-Bahn 34 ¼. Mainz-Ludwigshafen 132 ½. Neueste österreichisene Anleihe 81 ½ Böhmische Westbahn-Actien 74 .

Wien, 12. Januar. Mittags 12 Uhr 30 Minuten. (Wolff's Tel. Bur.) Börse beliebt, animirt.

5prez. Metalliques 76.00. 4 2ͥproz. Metalliques 67.25. Bank-Actien 823. Nordbahn 186.00. 1854er Loose 93.50. National-Anleihe 82.00. Staats-Eisenbahn-Actien-Certifikate 234.75. Kredit-Actien 228.60. Lon- don 114.00. Hamburg 85. 50. Paris 45. 25. Böhmische Westbahn 168 00. Lombardische Eisenbabn 275.00. Kreditloose 131. 00. 1860er Leose 92.90.

Anmnsterdamn, 12. Januar, Nachm. 4 Uhr. (Wolffs Tel. Bur.)

Consols 93. 1proz. Spanier 46. zeie- 98. / „† Russen 95 ½. etreidemarkt (Schlussbericht). Trockner, englisch verkäuflich, andere 8*4 en vernachlässigt, fremder Weenen 8 gute Malzgerste theurer, Mahlgerste billiger. Hafer einen halben Schil- ling höher. Wetter schön. Liverpoοl, 12. Januar, Mittags 12 Uhr. (Wolffs Tel. Bur.) Baumwolle: 3000 Ballen Umsatz. Börse matt, Preise unregelmässig. Parls, 12. Januar, Nachmittags 3 Uhr. (Wolffs Tel. Bur.) Die Rente eröffnete zu 70.45, hob sich auf 70.55 und schloss in matter Haltung zur Notiz. Consols von Mittags 12 Uhr waren 93 ½⅛ eingetroffen. Schluss-Course: 3preoz. Rente 70. 20. 4 ½ proz. Rente 88.20 lta- lienische 5prozentige Rente 69.85. 3proz. Spanier 49 ½. 1 proz. Spanier 46. Oesterreichische Staats-Eisenbahn-Actien 517.50. Credit mobilier-Actien 1135.00. Lombardische Eisenbahn-Actien 601.25.

G Königliche Schauspiele.

Mittwoch, 14. Januar. Im Opernhause. (IlIte Vorsterlung.) Margarethe. Oper in 5 Akten, nach Goethe's Faust, von Jules Barbier und Michel Carré. Musik von Gounod. Ballet von P. Taglioni. Margarethe: Frau Harriers⸗Wippern. Anfang 6 Uhr.

Die Meldungen um Billets zu dieser Vorstellung sind so zahl⸗ reicheingegangen, daß nur ein Theil derselben berücksichtigt werden konnte.

Wegen Erkrankung des Frl. Lucca kann die Vorstellung der Oper: Die Capuleti und Montecchi nicht stattfinden.

Im Schauspielhause. (13te Abonnements⸗Vorstellung.) Wal⸗ demar. Schauspiel in 5 Akten von Gustav zu Putlitz.

Donnerstag, 15. Januar. Im Opernhause. (12te Vorstellung.) Satanella. Phantastisches Ballet in 3 Akten und 4 Bildern von P. Taglioni. Musik von Pagni und Hertel. Anfang 7 Uhr.

Im Schauspielhause. (14te Abonnements⸗Vorstellung.) Das Glas Wasser, oder: Ursachen und Wirkungen. Lustspiel in 5 Ab⸗

theilungen von Scribe. 1“ 8 I1“ Der erste diesjährige Subscriptions⸗Ball kann am 17. d. M.

Mexikaner 31 ½. Sardinier 83.

noch nicht, sondern erst Freitag, den 23. d. Mts., stattfinden.

Börse fest und animirt.

5proz. Metalliquer Lit. B. 80. Metalliques 31 ½. 1proz Spanier 46. Mexikaner 31. 5proz. Russen —. Wechsel, kurz 35 ¼.

Getreidemarkt (Schlussbericht). er -Mai 1 Fl. niedriger. Rüböl, Mai 50 ⅞, September 46 ½.

3proz. Spanier 50.

London, 12. Januar, Nachmittags 3 Uhr.

8 2 1“

5prozentige Oesterreichische Holländische Integrale 64 ½. Wiener Wechsel 99 ½. 5proz. Stieglitz de 1855 92.

Weizen unverändert.

Raps, April 92, September 80 ½

5proz. Metalliques 62 ¾

2 ½proz. National -Anleihe 67.

Hamburger

Roggen nominell.

(Wolffs Tel. Bur.)

Es bleibt denjenigen Personen, welche bereits in den Besitz von Billets gelangt sind, freigestellt, ob sie dieselben benutzen, oder bis Sonntag, den 18. d. Mts., Mittags, zurückgeben wollen.

Das für diese Bälle eingerichtete Anmelde⸗Bureau im Concert⸗ saalflur des Königlichen Schauspielhauses, Eingang von der Tauben⸗ straße, ist von Montag, den 19. Januar an täglich von früh 10. bis 2 Uhr Mittags geöffnet.

Die in den Subscriptions⸗Listen gezeichneten Billets sind eben⸗ daselbst abzuholen. h1““ X“

81

[98] EbEEEEbe6 b Gegen den unten näher bezeichneten Hausdiener Franz Wüst ist die gerichtliche Haft wegen wie⸗ derholten Betruges und Unterschlagung beschlossen worden. Die Verhaftung hat nicht ausgeführt werden können, weil derselbe hier nicht betroffen worden ist. Ein Jeder, welcher von dem Aufent⸗ haltsorte des ꝛc. Wuͤst Kenntniß hat, wird auf⸗ gefordert, davon der nächsten Gerichts⸗ oder Poli⸗ zei⸗Behörde Anzeige zu machen.

Gleichzeitig werden alle Civil⸗ und Millitair⸗ Behörden des In⸗ und Auslandes dienstergebenst ersucht, auf den Angeschuldigten zu vigiliren, ihn im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Gel⸗ dern mittelst Transports an die Königliche Stadt⸗ voigtei⸗Direction hierselbst abzuliefern. Es wird die ungesäumte Erstattung der dadurch entstan⸗ denen baaren Auslagen und den verehrlichen Be⸗ hörden des Auslandes eine gleiche Rechtswillfäh⸗ rigkeit versichert. 1“

Berlin, den 9. Januar 1863.

8 Königliches Stadtgericht,

Abttheilung für Untersuchungssachen, Kommission II. für Voruntersuchungen.

Signalement.

Der zc. Franz Wüst ist 27 Jahr alt, am

4. Juni 1835 in Ahrweiler geboren, katholischer

Religion, 6 Fuß groß, hat blonde Haare, blonde

Augenbrauen, blonden Schnurbart, ovales Kinn,

proportionirte Nase und Mund, magere Gesichts⸗

bildung, gesunde Gesichtsfarbe, unvollständige Zähne 11“ 8

und ist schlanker Gestalt.

“*“

Gegen den Dienstknecht Carl Friedrich Leh⸗ mann, am 14. März 1836 zu Lütschinen bei Wriezen a. d. O. geboren, evangelisch, und gegen den Dienstknecht Christian August Schneider,

fentlicher

1

am 27. November 1835 zu Lindenberg bei Beeskow geboren, evangelisch, ist in Gemäßheit der Anklage der diesseitigen Königlichen Staats⸗Anwaltschaft vom 17. April 1862, auf Grund der §§. 215 und 217 Strafgesetzbuchs wegen Diebstahls die Untersuchung durch Beschluß vom 23. April 1862 eingeleitet worden. Der Angeklagte ꝛc. Leh⸗ mann hat sich nach seiner am 11. Februar v. J. erfolgten Entlassung aus dem hiesigen Hausvoigtei⸗ Gefängnisse nach Biesdorf begeben, ist jedoch da⸗ selbst nicht anzutreffen. Der ꝛc. Schneider hat sich zuletzt hier Brunnenstr. 102 aufgehalten, ist aber ohne Angabe wohin aus Berlin verzogen.

Ein Jeder, welcher von dem Aufenthaltsorte der beiden Angeklagten Kenntniß hat, wird auf⸗ gefordert, davon der nächsten Gerichts⸗ oder Po⸗ lizei⸗Behörde unverzüglich Anzeige zu machen. Gleichzeitig werden alle Civil⸗ und Militair⸗Be⸗ hörden des In⸗ und Auslandes dienstergebenst ersucht, auf die beiden Angeklagten zu vigiliren, sie im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihnen sich vorfindenden Gegenständen und Gel⸗ dern an die hiesige Hausvoigtei⸗Gefängniß⸗In⸗ spection, Hausvoigtei⸗Platz Nr. 14, abliefern zu⸗ lassen. Es wird die ungesäumte Erstattung der dadurch entstandenen baaren Auslagen und den verehrlichen Behörden des Auslandes eine gleiche Rechtswillfährigkeit zugesichert.

Berlin, den 2. Januar 1863.

Königliches Kreisgericht, I. (Kriminal⸗) Abtheilung Signalement.

Der ꝛc. Lehmann ist 5 Fuß 5 Zoll groß, von kräftiger Statur, hat braune Haare, freie Stirn, graue Augen, braune Augenbrauen, breite Nase, gewöhnliches Kinn und Mund, gute Zähne, gesunde Gesichtsfarbe, ovale Gesichtsbildung, spricht deutsch und hat keine besonderen Kennzeichen.

Der ꝛc. Schneider kann nicht näher bezeichnet werden

[99] Bekanntmachung.

Am 6. Januar er. ist im herrschaftlichen Park, dem sogenannten Schloßberge zu Steglitz, eine unbekannte weibliche Person erhängt gefunden worden.

Die Verstorbene war etwa 46 Jahre alt, 5 Fuß groß, von ziemlich starkem Knochenbau, hatte braune Haare mit langen hinten aufge⸗ steckten Flechten, lange braune schwache Augen⸗ brauen und längliches blasses Gesicht. Als be⸗ sonderes Merkmal dient eine etwa Zoll lange mit dem rechten Augenbrauen zusammenfallen Narbe und das Fehlen der Mittelzähne im Ober⸗ kiefer. Die Kleidung bestand aus

einer schwarzen Kamlott⸗Schürze, einer grauen Double⸗Jacke, 1 8 3) einem wollenen gehäkelten weißen Kopftuch, mit blauer Seide gefüttert, einem Einsteckekamm von schwarzem Horn, einem weißgeblümten und punktirten dun⸗ kelbraunen Kattunkleide, einem um den Hals gebundenen schwarzen Florshawl, 7) einer grünwollenen, sehr verblichenen de⸗ fekten Unterjacke, ) einem grün⸗ und schwarzgestreiften wolle⸗ nen Unterrock, ) einer weiß⸗ und Unterjacke, ) zwei mit roth und schwarzer Kante ver⸗ sehenen grauwollenen Unterröcken, ) zwei Paar weißen baumwollenen Strümpfen ohne Zeichen. Das eine Paar war mit eingesetzter Sohle

1I1“

rothkarirten kattunenen

versehen, welche letztere mit einem rothen Streifen gezeichnet war, ) einem Paar Kamaschenstiefel ven schwar⸗ zem Zeuge, mit rothem Bande eingefaßt unund schwarzer Lasche, 3) einem weißen kattunenen Hemde, ) einem Paar Strumpsdänder, das eine