Ober⸗Rechnungskammer. 8
bisberige Regierungs⸗Kanzlist Friedri Wilbelm Fromm ist zum Geheimen Kanzlei⸗Secretair ernannt worden.
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zlet es. önigreichs Preu gen, 8 Ostpreußischen Tribu Dr. von Zander, nach 2 üe.9 I I HblsI1
Bekanntmachung.
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ZSufolge der, durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Pots dam vom 1. April 1859 (Stück 13) zur öffentlichen Kenntniß gebrachten Militair⸗Ersatz⸗Instruction vom 9. Dezember 1858, werden alle Diejenigen, welche: 1) in dem Zeitraum vom 1. Januar bis einschließlich den 31. Dezember 1843 geboren sind, dieses Alter bereits überschritten, aber sich noch nicht vor eine Ersatz⸗ Ausbhebungs⸗Behörde zur Musterung gestellt, sich zwar gestellt, üͤber ihr Militairverhaͤltniß aber noch keine feste Be⸗ stimmung erhalten haben, und gegenwärtig innerhalb des Weichbildes biesiger Residenz ihr gesetzliches Domizil (Heimath) haben, oder bei Einwohnern derselben als Dienstboten, Haus- und Wirthschaftsbeamte, Handlungsdiener, Lehrlinge, Handwerks⸗ gesellen, Lehrburschen, Fabrikarbeiter und andere, mit diesen in einem ähn⸗ lichen Verhältnisse stehende Militairpflichtige, oder als Studenten, Gym⸗ nastasten und Zöglinge anderer Lehranstalten sich aufhalten, so weit die⸗ selben nicht zum einjaͤbrigen freiwilligen Militairdienste berechtigt, resp. von der persoöͤnlichen Gestellung vor die Kreis⸗Ersatz⸗Kommission in diesem Jahre entbunden sind, hierdurch angewiesen: 8 sich, Behufs ihrer Aufnahme in die Stammrolle, in der Zeit vom 15ten bis inkl. Z1sten d. Mts. bei dem Koöͤniglichen Polizei⸗Cieutenant ibres Reviers persönlich zu melden, und dabei die über ihr Alter sprechenden, so wie die etwaigen sonstigen Atteste, welche bereits er⸗ gangene Bestimmungen über ihr Militairverhältniß enthalten, mit zur Eaür Stelle zu bringen. Für diejenigen, welche im hiesigen Orte geboren sind, oder hier ihr ge⸗ seßliches Domizil haben, oder hier nach §. 21 J. c. gestellungspflichtig, zur Zeit aber abwesend sind, muüͤssen die Eltern, Vormünder, Lehr⸗, Brod⸗ und Fadrikherren die Anmeldung in der vonbestimmten Art bewirken.
Wer die eigene oder die Anmeldung abwesender Militairpflichtiger, zu welcher er verpflichtet ist, verabfäumt, wird nach der Strafverordnung des diesigen Königlichen Polizei⸗Präsidiums vom 29. Februar 1860 mit einer Geldbuße bis zu 10 Thalern oder verhältnißmäßiger Gefängnißstrafe belegt; auch hat diese Versäumniß die Folge, daß die nicht angemeldeten Militair⸗ pflichtigen, im Falle ihrer körperlichen Diensttauglichkeit, vor den übrigen Militairpflichtigen zum Dienst bei der Fahne eingestellt, und etwaige beson· dere Verhältmisse, welche die einstweilige Zurückstellung vom Dienst geeigne⸗ ten Falls zugelassen haben würden, nicht berücksichtigt werden. 1.
Ueder die Meldung zur Eintragung in die Stammrolle wird Seitens der bdetreffenden Königlichen Revier⸗Polizei⸗Lieutenants eine Bescheinigung er⸗ tdeilt, welche sorgfältig aufzubewahren ist. 88 ““
Berkin, den 10. Januar 1863. 88g Si2e4ers 8.
Königliche Militair⸗Kommission. 2 8
KaMlaßs üihn
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Bekanntmachung.
Dire nüicht in einem Semmar gebildeten Elementarlehrer, welche für das Schulamt Sepruüft zu werden wünschen, werden darauf aufmerksam gemacht, daß in Folge unserer Bekanntmachung vom 7. März 1842 (Amtsblatt der en Regierung zu Potsdam de 1842, Stück 12, S. 46) der nächste rmfungstermin am letzten Mittwoch des Monats Februar d. J., also am 22 Fektuar d. J eintritt, und daß sie sich mit den in der gedachten Be⸗ kermmachung aufgeführten Zeugnissen bei dem Herrn Seminar⸗Direktor Tirür Uüerselbst † ranienburgerstraße Nr. 29) 14 Tage zuvor zu melden haben. DBellm. den 7. Januar 1863. Schul⸗Kollegium der Provinz Brandenburg.
Reichenau.
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1 anntmachung. War brümgen Fütrmi iut öffentlichen Kenntniß, daß der diesjährige Ter⸗
mum der v v ö für Stadtschulen auf 2— ., bee, 14. Mün b. Z, ⸗be ee
ie wünschen, haben in unst Lebenslauf, welcher außer den 75 Ausfzunchmenden besonders den Gang
5) ein ärztliches Attest über den Gesundheitszustand überhaupt,
6) eine Bescheinigung über die innerhalb der letzten zwei Jahre mit Er. folg vollzogene oder wiederholte Impfung der Schutzblattern und 9) eine von dem Vater oder dem Vormunde des Aufzunehmenden vol. 8 zogene Erklärung, daß für den Unterhalt desselben während der Bil.
„däungszeit im Seminar gesorgt sei, mittels schriftlichen Gesuches unter Angabe ihrer Wohnung, vor dem Prü- fungs⸗Termine bei uns einzureichen und weitere Verfügung zu gewärtigen Zerlin, den 7. Januar 1863. Königliches Schul⸗Kollegium der Provinz Brandenburg.
Meispenqh. .“ . 8
Bekanntmachung.
Unter Bezugnahme auf unsere Bekanntmachung vom 9. Mai v.” (Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Potsdam de 1862, Stück 2, S. 19 bringen wir hierdurch zur öffentlichen Kenntniß, daß zur Prüfung derjenigen Elementarlehrer, welche in hiesigen mittleren und höheren Knabenschulen im Lateinischen, im Französischen oder im Englischen zu unterrichten wünschen ein Termin auf den 25. und 26. event. 27. Februar d. J. von unz auberaumt worden ist. 8
Wir fordern deshalb diejenigen Lehrer, welche sich dieser Prüfung zu unterziehen beabsichtigen, auf, unter Einreichung eines Lebenslaufs, in welchem insonderheit die Angabe über die Vorbereitung zu dem fremd⸗ sprachlichen Unterricht enthalten sein muß, und des Zeugnisses über die Lehrbefähigung, sich bis zum 10. Februar d. J. bei uns zu melden. Berlin, den 9. Januar 1863. I“
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Nichtamtliches
eußen. Berlin, 27. Januar. Se. Majestät der König nahmen heute um 11 Uhr die militairischen Meldungen in Gegen⸗ wart des General⸗Feldmarschalls Freiherrn von Wrangel und Sr. Kö⸗ niglichen Hoheit des Prinzen von Württemberg, kommandirenden Generals des Garde⸗Corps, entgegen; empfingen diese Generale nach⸗ dem einzeln; so wie im Laufe des Vormittags den Attaché beim General⸗Konsulate in Warschau von Tettau; den Fürsten zu Sayn⸗ Wittgenstein und den Staats⸗Minister a. D. Freiherrn von der Heydt. Vorträge hatten der General⸗Lieutenant und General⸗ Adjutant Freiherr von Manteuffel und der Polizei⸗Präsident von Bernuth.
— Wir waren bereits ermächtigt, in unserer Nummer vom 23ͤsten d. M. die in verschiedenen österreichischen Blättern, unter an⸗ deren in der »Wiener Zeitung«, dem Organe für amtliche Veröffent⸗ lichungen, verbreiteten Angaben, als sei von Berlin aus die Initia⸗ tive zu einer Zusammenkunft mit dem Kaiserlich österreichischen Mi⸗ nister der auswärtigen Angelegenheiten ergriffen worden, als unwahr zu bezeichnen.
Nichts desto weniger fährt der Wiener »Botschafter« und zahl⸗ reiche andere Blätter des In⸗ und Auslandes, welche in offiziösen Beziehungen stehen, fort, jene erdichtete Nachricht zu wiederholen oder aufrecht zu erhalten. Die Absichtlichkeit, welche bei der Fort⸗ setzung dieses Verfahrens unverkennbar zu Tage tritt, dürfte die Königliche Regierung endlich in die Nothwendigkeit versetzen, durch Veröffentlichung von amtlichen Aktenstücken der Verbreitung von tendenziösen und lügenhaften Entstellungen ein Ziel zu stecken.
— In der heutigen Sitzung des Abgeordneten hauses verlas zunächst der Minister⸗Präsident, Hr. v. Bismarck⸗Schönhausen, eine Allerhöchste Botschaft betreffs der Verbesserung der Lage der Invaliden aus den Jahren 1813 - 15, legte einen darauf bezüglichen Gesetz⸗Entwurf, so wie die (bereits bekannte) Kabinets⸗Ordre vom 18ten d. M., betreffs der Feier der bevorstehenden Gedenktage des Hubertsburger Friedens, des »Aufruf an mein Volk«, der Grün⸗ dung der Landwehr ꝛc. vor und überreichte in Abwesenheit des Herrn Kriegs⸗Ministers einen Gesetz⸗Entwurf, betreffend die Verbesserung der Lage der Invaliden aus den Jahren 1807 und 1812. Die Gesetz⸗Entwürfe werden einer besonderen Kommis⸗ sion überwiesen. Referent ist Abg. Stavenhagen, Correferent Graf Hacke. — Demnächst begann die Verhandlung über den Bericht der Adreß⸗Kommission über die Anträge der Abgg. Dr. Virchow u. Gen., Frhrn. v. Vincke u. Gen. und Reichensperger u. Gen. — Gegen den Kommissions⸗Antrag waren eingetragen 10, für den⸗ selben 11 Redner. Es sprachen für den Kommissions⸗Antrag bis zum Schluß unseres Blattes die Abgg. v. Sybel (Referent der Kommission), Dr. Waldeck, v. Carlowitz, v. Unruh, gegen den⸗ selben die Abgg. v. Benda, Graf Bethusy⸗Huc, Reichensperger (Gel⸗
dern). Bei Schluß unseres Blattes dauert die Debatte noch for
n8 Königliches Schul⸗Kollegium der Provinz Brandenburg. 7 te
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— cDie Telegraphen⸗Verbindung mit Warschau ist auf dem Wege über Thorn gestern Abend hergestellt.
Breslau, 26. Januar. Die Schlesische Zeitung⸗ meldet in ihrem Mittagsblatte, daß der Güterverkehr nach Polen auf der Ober⸗ schlesischen Eisenbahn augenblicklich aufgehört habe; preußischer Seits werde Nichts mehr befördert. —
Oldenburg, 23. Januar. Nach der »Oldenb. Z.“ wird der Großherzog in den nächsten Tagen eine Reise nach Petersburg an⸗ treten. In seiner Begleitung werden sich dem Vernehmen nach der Flügel⸗Adjutant Hauptmann Zedelius, der Hauptmann von Beau⸗ lieu und der Kammerherr von Beaulieu befinden.
Holstein. Itzehoe, 26. Januar. In der heutigen Sitzung der Ständeversammlung verliest der Königl. Kommissarius eine Kabinets⸗ Ordre vom 19. Januar, wonach der König bei seiner früheren Erklärung, den Bundesbeschluß vom 8. März 1860 nicht für berechtigt anerkennen zu können, verbleibt, aber um ernsten Verwickelungen vorzubeugen, für diesmal den Ständen verschiedene Gesetzentwürfe über gemein⸗ same Angelegenheiten vorlegen lassen will. Von der Art, wie die Versammlung dieselben behandele, werde es abhängen, ob eine Lösung oder schwerere Verwickelungen eintreten würden.
achsen. Coburg, 24. Januar. Obgleich der Herzog schon vorgestern Nachts von Brüssel nach Gotha mit dem Staats⸗ minister v. Seebach und dem Geh. Regierungsrath Samwer zurück⸗ gekehrt ist, so wird doch darüber, welches Resultat die Brüsseler Konferenzen bezüglich der griechischen Krone gehabt haben, ein tiefes Schweigen beobachtet. Doch scheint die Nachricht, daß der Herzog diese Krone abgelehnt habe, die größte Wahrscheinlichkeit für sich zu haben. Gleichwohl traf gestern Nachts ein englischer Courier bei dem hiesigen englischen Geschäftsträger ein, welcher nach Uebergabe seiner Depeschen sofort nach München weiter eilte; und heute morgen eilte der hiesige englische Geschäftsträger mit dem ersten Zuge nach Gotha zum Herzog. (L. Ztg.)
Oesterreich. Lemberg, 26. Januar. Die gestrige Nach⸗
richt betreffs des Uebertritts von 800 polnischen Flüchtlingen auf
österreichisches Gebiet bei Skalat, hat sich nicht bestätigt.
Frankreich. Paris, 25. Januar. Der heutige »Moni⸗ teur« veröffentlicht eine Depesche des Generals Forey vom 9. De⸗ zember. Es ist darin über die bisherigen militairischen Operationen Bericht erstattet und das Vorrücken mehrerer Kolonnen angekündigt. Da ein Theil der in New⸗York bestellten Maulthiere in Vera⸗Cruz eingetroffen war, meinte Forey, sobald auch die übrigen angelangt sein würden, die Operationen gegen Puebla bald beginnen zu kön⸗ nen. Der Gesundheits⸗Zustand des Expeditions⸗Corps war befrie⸗ digend, ein Rekonvaleszenten⸗Depot war in Jalapa eingerichtet
worden.
— 26. Januar. Die Adreß⸗Kommission des Senates hat ihren Entwurf eingereicht, der im Wesentlichen so lautet: Die all⸗ gemeine Situation ist vortrefflich. Die Aufgabe des Senates, als des Hüters der Verfassung, war während der letzten beiden Legislatur⸗Perioden eine leichte, da das Land, durch die Er⸗ fahrung belehrt, sich vor Gefahren scheut und der Monarch, von dem Zeitgeiste beseelt, den Mißbrauch der Autorität verschmäht. Neue Aussichten, so schließt der Entwurf, er⸗ öffnen sich für Frankreich, welches nicht die Gewohnheit hat zu schlummern. Dieses große Land, das Muth in den Krieg, Einsicht in die Arbeiten des Friedens, gesunden Menschenverstand in die Politik mitzubringen gewußt, es wird seine Anstrengungen ver⸗ doppeln, um an das Ziel seiner fortschrittlichen Bestimmung zu ge⸗ langen, das der Kaiser bezeichnet hat. Das Kaiserreich, in sich be⸗ festigt durch die Zeit, geweiht durch die Sympathie Europas, ge⸗ tragen von der Zuneigung des Volkes, wird seine Verheißungen
nicht unerfüllt lassen. Frankreich, in Einklang mit ihm, wird seine
Mission nicht verfehlen. — Die Adreßdebatte wird am Donnerstage beginnen. 8-
Die »Patrie“ versichert, daß die europäische Konferenz am 5. Februar in Belgrad zusammentreten werde.
Italien. Turin, 26. Januar. Die Ernennung di Negros zum Marine⸗Minister hat sich bestätigt. — Es wird versichert, daß der frühere Ackerbauminister, Marquis Pepoli, zum Gesandten in Petersburg bestimmt sei.
Der »Nation« wird aus Turin gemeldet, daß der demokra⸗ tische Verein seinen Sitz von Genua nach Pisa verlegt habe, und daß Garibaldi mit einem neuen Wagniß umgehe. Pereire ist in Turin; man glaubt, daß Bastoggi mit dem Anlehen zu Stande ge⸗ kommen sei.
Tristany formirt ein neues Corps an der neapolitanischen Grenze; dasselbe ist bereits 150 Mann stark, gut bewaffnet und bekleidet und sammelt sich auf päpstlichem Gebiete bei Vallecorso, unweit Frosinone. — Das erste Resultat, welches die zur Unter⸗ suchung des Brigantiwesens eingesetzte Kommission erhob, besteht, so wenigstens behauptet die neapolitanische Korrespondenz der „Triester Zeitung«, darin, daß die Zahl der Füsilirten, d. h. der nach dem Kampfe mit Pulver und Blei militairisch Hingerichteten, bis jetzt 7000 betrug.
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Conte Bastoggi hat die Unterhandlungen zum Behufe der Aus⸗ gabe der neapolitanischen Eisenbahn⸗Obligationen zu Ende geführt. Die Zahl derselben beläuft sich auf 250,000, womit die Gesellschaft sich ein Kapital von 55 Millionen verschafft. Französische, englische und italienische Bankhäuser haben sich daran betheiligt. Mußland und Polen. Ein direktes Telegramm des »Dres⸗ dener Journals⸗ aus Warschau vom 25. d., Abends, bestätigt Bekanntes. Warschau ist ganz ruhig. Die Insurgenten werden in allen Gouvernements durch das Militair verfolgt.
Amerika. Die wichtigste Neuigkeit aus Südamerika ist die Ermordung des Generals Julio Arboleda, rechtmäßigen Präsidenten der Republik Neu⸗Granada. Der dreijährige Kampf, den er gegen den Usurpator Mosquera in den westlichen Staaten verzweiflungs⸗ voll fortsetzte, hatte seine Gesundheit schwer erschüttert. Er wollte sich von La Union mit zwei seiner Adjutanten nach Pasto begeben, als er beim Uebergang über die Berruecosberge von vier Mördern angefallen und durch einen Schuß niedergestreckt wurde. Nahe der⸗ selben Stelle ist vor Jahren der General Sucre, der tapfere Waffen⸗ gefährte Bolivar's, gleichfalls von Mörderhand gefallen. Mit seinem Tode findet der Bürgerkrieg in Columbien vorläufig eine Unter⸗ brechung, sicher nicht sein Ende.
Asien. Hongkong, 15. Dezember. Aus Peking wird gemeldet, daß die Leiche des letztverstorbenen Kaisers nach dem etwa achtzig Miles von der Hauptstadt entfernten Kaiserlichen Begräbnisse gebracht worden ist. — In Peking geht es jetzt lebhaft her, da der alljährliche Besuch der Mongolen und Coreaner bevorsteht. Die Zahl der Mitglieder der fremden Gesandtschaften und ihrer Diener⸗ schaft ist bereits auf achtzig gestiegen; sie erfreuen sich einer voll⸗ kommen höflichen Behandlung von Seiten der Einwohnerschaft Pekings. Die Gesandtschaft der Vereinigten Staaten hat zuletzt ihren Einzug gehalten. Eine Expedition nach Yehol zur Untersuchung der Nachbardistrikte, für welche sich der englische Gesandte, Herr Bruce, besonders interessirt, ist nach Peking zuruͤckgekommen; sie ist überall gut aufgenommen worden.
In dem Hafen von Yang tsze ist vor Kurzem das für den Verkehr auf diesem Flusse bestimmte revidirte⸗Handels⸗Reglement publizirt worden. Die drei Häfen Hankan, Kin⸗kiang und Tschin⸗ kiang sind dem Verkehr mit dem Auslande geöffnet worden. Das fremde Zoll⸗Kollektorat hat in jedem derselben Agenten etablirt, und es sind strenge Maßregeln getroffen, daß der Handelsverkehr auf jene drei Häfen beschränkt und kein Schmuggelhandel mit anderen Häfen am Flusse betrieben werde.
In Schanghae mehrt sich die Zahl der ausländischen Ein⸗ wohnerschaft, der Häuser und der Schiffe immer mehr und die Be⸗ hörden sind beschäftigt, die Zustände der fremden Kolonien möglichst zu verbessern. Der bisherige Chef der chinesischen Behörde in Schanghae (der Taoutae), mit dem die Fremden sehr zufrieden waren, ist durch einen anderen Beamten seines Nanges ersetzt wor⸗ den. Es scheint dabei der Plan des Prinzen Kung zu Grunde zu liegen, möglichst viele höhere Beamte mit den Fremden nach einan⸗ der in Verbindung zu bringen, um dadurch der Abneigung gegen die Fremden allmälig ein Ende zu machen.
Der Schah von Persien hat entschieden, daß eine Telegraphen⸗ Linie zwischen Teheran und Bagdad eingerichtet werden soll, um die Hauptstadt mit dem europäischen Telegraphennetz zu verbinden. Sobald diese Verbindung hergestellt ist, wird man sich mit der Linie von Teheran nach Bushir beschäftigen. 88
Telegraphische Tepeschen
1 aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau. Weimar, Dienstag, 27. Januar, Morgens. Nach hier ein⸗ getroffenen Nachrichten aus Gotha vom heutigen Tage hat der Herzog von Koburg die Kandidatur für die griechische Krone defini⸗ tiv abgelehnt.
London, Dienstag, 27. Januar. Die heutige »Daily News⸗ sagt, der Herzog von Koburg sei nie als Kandidat für den griechi⸗ schen Thron aufgetreten, sondern nur von Elliot den Griechen empfohlen worden. Napoleon sei mit dem Vorschlage einver⸗ standen gewesen, Rußland aber habe Bedenken erhoben, jedoch nicht wegen der Verwandtschaft des Herzogs mit der englischen Königs⸗ familie, sondern wegen seiner Kinderlosigkeit.
Lord Palmerston ist in der Stadt eingetroffen.
Paris, Dienstag, 27. Januar, Morgens. Nach einem Te⸗ legramm aus Madrid vom 25. d. ist das Entlassungsgesuch des Generals Prim angenommen worden. Prim macht den Anspruch die progressistische Partei zu organisiren; es ist jedoch zweiselhaft, in wie weit Olozaga dies zulassen wird. Das Ministerium ist ent⸗ schlossen, bei den Cortes ein Vertrauensvotum zu provoziren und es wird gegen die Schwierigkeiten ankämpfen, wenn es bei der Krone
d dem Lande genügende Unterstützung finde