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Beaden. Karlsruhe, 21. 1b G Hoheiten der Großherzog und die Frau Großherzogin mit Sr.
Königlichen Hoheit dem Erbgroßherzog, so wie Seine Großherzogliche
Hoheit der Prinz und die Frau Prinzessin Wilhelm sind heut Nach⸗ mittag 2 Uhr 21 Minuten nach Schloß Eberstein abgereist.
Die Höchsten Herrschaften gedenken vor Ablauf dieser Woche wieder hierher zurückzukehren. (Karlsr. Z) 1“
— 22. April. Die »Karlsruher Zeitung⸗ theilt mit, daß das Turiner Kabinet wegen Anerkennung des Königreichs Italien Schritte bei der badischen Regierung gethan und diese ihre auswärtigen Ver⸗ treter von der Absicht, die Anerkennung eintreten zu lassen, in Kenntniß gesetzt, namentlich den am Wiener Hofe mit ausführlicher Entwickelung der Gründe beauftragt habe. 8
Bayern. München, 21. April. Die bereits erwähnte Cirkular⸗Depesche an die sämmtlichen bayerischen Gesandtschaften, die griechische Thron⸗Angelegenheit betreffend, lautet in der Uebersetzung aus dem französischen Texte, wie folgt:
Die Ereignisse, deren Schauplatz Griechenland seit dem Monate Oktober vorigen Jahres gewesen, sind durch Akte bezeichnet, welche die Rechte Seiner Majestät des Königs Otto, wie jene der zur griechischen Thronfolge berufe⸗ nen Prinzen des königlichen Hauses von Bayern in hohem Grade ge⸗ fährden.
Bisher haben wir gegen diese Handlungen, deren Nichtigkeit zu Tage liegt, nicht protestirt, im Vertrauen, daß wir der Zeit harren können, wo die Stimme der Gerechtigkeit und des Rechts, ebenso wie das Pflichtgefühl endlich Gehör finden, und die Mehrzahl der Griechen, treu ihrem Könige und der constitutionellen Verfassung, zuletzt dahin gelangen würde, sich von der beklagenswerthen Tyrannei einer meineidigen Minderheit los⸗ zureißen.
Unglücklicher Weise hat das griechische Volk unter der unterdrückenden Gewalt der Parteien unserer Erwartung noch nicht entsprochen, und die Schritte, welche im Interesse unserer Sache bei den Schutzmächten Griechen⸗ lands gethan wurden, haben bis jetzt den Erfolg, den wir davon hoffen durften, nicht gehabt.
Wenn auch weit entfernt, vorauszusetzen, daß Se. Königliche Hoheit der Prinz Wilhelm von Schleswig⸗Holstein⸗Sonderburg⸗Glücksburg das Anerbieten, welches ihm von einer revolutionairen Versammlung mit der in der bayerischen Dynastie erblichen Krone des rechtmäßigen Königs von Griechenland gemacht wurde, anzunehmen gedenke, hat Se. Majestät der König, mein erhabener Herr, gleichwohl unter den gegenwärtigen Umständen eine zuwartende Haltung länger nicht einnehmen wollen, da sie auf eine Weise ausgelegt werden könnte, welche Seinen Absichten entgegensteht.
In Betracht, daß durch die zu London am 7. Mai 1832 zwischen Bayern und den drei Schutzmächten Griechenlands, welche im Namen der griechischen Nation handelten, abgeschlossene Convention der Prinz Otto von Bayern regelmäßig und rechtmäßig auf den Thron von Griechenland er⸗ hoben und von der Nativnalversammlung zu Pronia am 27. Juli 1832 feierlich anerkannt worden ist, und daß das königlich bayerische Haus even⸗ tuell zur Nachfolge im griechischen Königreiche berufen wurde —
In Betracht, daß die constitutionelle Verfassung von Griechenland die ebenbesagten Stipulationen der Londoner Convention anerkennt und bestä⸗ tigt, — macht der König, mein Herr, in Seiner Eigenschaft als Haupt des Königlichen Hauses von Bayern nur von einem unbestreitbaren Rechte Ge⸗ brauch, wie Er nicht minder zugleich eine gebieterische Pflicht erfüllt, indem Se. Majestät feierlich Verwahrung einlegt gegen alle und jede Akte, welche die Rechte Seines Hauses auf den griechischen Thron gefährden oder sie beeinträchtigen könnten, ebenso wie gegen alle die Folgen, zu welchen jene Akte führen könnten, und indem Allerhöchstdieselben hiemit Ihrem König⸗ lichen Hause die demselben sowohl durch die obenbenannte Convention, als auch durch die griechische Constitution übertragenen Rechte wahren. —
Ich ersuche Sie dem Herrn Minister der auswärtigen Ange⸗ legenheiten in diese Depesche vorzulesen und ihm eine Abschrift der⸗ selben zu behandigen. Empfangen Sie 11“
München, den 12. April 1863. ns:nibitt
(gez.) Freiherr von Schrenk.
DOesterreich. Wien, 21. April. Der vom österreichischen Kabinet gerichtete Erlaß an Freiherrn von Brenner in Kopen⸗ hagen, d. d. Wien, am 13. April 1863, lautet wie folgt: Durch die Königlich dänischen Verordnungen vom 30. März haben sich die Verwickelungen zwischen Deutschland und Dänemark in der unerwar⸗ tetsten Weise einem entscheidenden Wendepunkt genähert. Der deutsche Bund wird sich über diese Verordnungen auszusprechen haben und als Mitglied des Bundes ist Oesterreich nicht berufen, dessen Beschlüssen vorzugreifen. Aber wir fühlen uns auch in unserer individuellen Eigenschaft durch das Verfahren des Kopenhagener Hofes so nahe berührt, daß wir nicht säumen dürfen, auch unabhängig von den Verhandlungen in Frankfurt das König⸗ lich dänische Kabinet auf den ganzen Ernst der Lage aufmerksam zu machen, die es durch seine Maßregeln heraufbeschworen hat.
In doppelter Beziehung glauben wir den gerechtesten Grund zu haben, unsere Stimme unverweilt gegen diese Maßregeln zu erheben.
Der Gang der Ereignisse des Jahres 1850 hatte es mit sich gebracht, daß vorzugsweise die Kaiserlich österreichische Regierung es war, welche, nachdem der Friedensschluß vom 2. Juli des genannten Jahres alle streiti⸗ gen Fragen offen gelassen hatte, mit dem Königlich dänischen Hofe die Vereinbarungen von 1851/52 unterhandelte, dieselben Vereinbarungen, mit welchen die Regierung Sr. Majestät des Königs Friedrich VII. nunmehr offen zu brechen sich bestimmt gefunden hat. Es ist uns daher unmöglich, uns nicht daran zu erinnern, daß wir damals das Herzogthum Holstein, die Festung Rendsburg insbesondere, als ein Pfand in Händen hatten, welches wir im Vereine mit Preußen, unseren damaligen ausdrücklichen
April. Ihre Königlichen
gegenüber zu beobachten gedenke.
herstellung der Regierungsrechte des Königs Herzogs auch für den deutsch Bund gerechte und billige Bedingungen durchzusetzen. Im Vertrauen e- das gegebene Wort, daß Dänemark die in dem Erlasse des Fürsten S 88 zenberg vom 26. Dezember 1851 genau bezeichneten Feststellungen als bin. dend betrachten werde, lieferte Oesterreich damals das Pfand aus — Däͤm⸗ mark aber hat die eingegangene Schuld niemals abgetragen, ja sich fen durch die That definitiv von derselben losgesagt. je
Der Kaiserliche Hof hält sich daher für berechtigt, unvorgreiflich d Bundesbeschlüsse gegen die Königlichen Verordnungen vom 30. März, als mit den von ihm in Gemeinschaft mit Preußen für den deutschen Hund unterhandelten Vereinbarungen von 1851—1852 im Widerspruche stehend rechtliche Einsprache, wie hiermit geschieht, einzulegen. Er sieht sich zugleich durch die gegenwärtige Sachlage veranlaßt, sich vorzubehalten, die Berichti⸗ gung der aus dem Executionszuge nach Holstein herrührenden, in der Bun⸗ destagssitzung vom 11. August 1853 gehörig angemeldeten Schuldforderun an Dänemark zu verlangen, beziehungsweise zu beantragen, daß der Bund wegen Geltendmachung dieses Ersatzanspruches die geeignete Einleitung treffe.
zweitens auch aus Gründen, die wir dem Gebiete der Politik, ja unserem oft bewährten Interesse an der Wohlfahrt der uralten dänischen Monarchie
beklagen.
Im verflossenen Jahre, als uns die Unfruchtbarkeit der endlosen Polemik über die Auslegung der oftgedachten Vereinbarungen klar bewiesen zu sein schien, hielten wir für nöthig, in unserem Memorandum vom 12. August freimüthig darzulegen, daß wir die Ursache des Mißlingens aller seitherigen Verständigungsversuche in dem ganzen seit dem Jahre 1855 in Kopenhagen befolgten Regierungssysteme erblicken müßten. Wir warnten in ernsten und wohlgemeinten Worten vor den angenscheinlichen Gefahren des Versuches, aus der dänischen Monarchie, statt ihr mit, Rückfsicht auf ihre eigenthümlichen Bedürfnisse eine alle Landestheile gleichmäßig umfassende Gesammtverfassung zu geben, einen national⸗däͤnischen Eiderstaat neben einem völlig abgesonderten Holstein sich herausbilden zu lassen. Der Hof von Kopenhagen hat sich unserer Auffassung nicht angeschlossen, er hat im Gegen⸗
sogenannten eiderdänischen Partei zu verwirklichen. Ohne Zweifel ist er der beste Richter über das, was dem dänischen Reiche frommt, aber wir für unseren Theil sind nichtsdestoweniger zu tief überzeugt, daß der eingeschlagene Weg zu keinem guten Ziele führen könne, als daß wir nicht an dieser Stelle ausdrücklich hervorheben sollten, daß die Verordnungen vom 30. März in diametralem Gegensatz zu allen unseren Rathschlägen erlassen worden sind.
Ew. wollen dem Königlichen Herrn Minister⸗Präsidenten den gegen⸗ wärtigen Erlaß in Abschrift mittheilen. Wenn Herr Hall bedauern wird, so entschiedene Einwendungen gegen Entschlüsse, denen er die Autorität sei⸗ nes Namens geliehen hat, aus unserem Munde zu vernehmen, so wird er uns doch sicher die Gerechtigkeit leisten, daß wir uns in unserer Sprache stets treu geblieben sind, und er wird uns glauben, daß es uns zu aufrich⸗ tiger Betruͤbniß gereicht, die Verhältnisse zwischen Deutschland und Däne⸗ mark sich immer ungünstiger gestalten zu sehen, Verhältnisse, die zu so
Charakter an sich tragen könnten und sollten. Empfangen ꝛc. ꝛc.
Hände des Earls de Grey and Ripon gelegt werden. Wenn es für die Regierung auch erwünscht wäre, daß wenigstens einer, der Kriegsminister oder der erste Lord der Admiralität, im Unterhause säßen, so überwiegt doch die Nothwendigkeit, ein so wichtiges Amt einem Manne anzuvertrauen, der sich ein gründliches Verständniß desselben erworben hat. Der Nachfolger des Earls de Grey wird dann der Marquis von Hartington sein, der somit, aus der Ad⸗ miralität austretend, das Untersekretariat des Krieges übernehmen würde.
Die feierliche Enthüllung und Einweihung des zur Erinnerung an die Ausstellung von 1851 in den Gärten der königlichen Horti⸗ cultural Society in South Kensington errichteten Denkmals, welches mit einer Bronzestatue des Prinzen Albert geschmückt wird, soll nach der Bestimmung des Prinzen von Wales am 10. Juni statt⸗ finden. Der Prinz wird, wie er gestern einer Deputation zugesagt, die Ceremonie selbst übernehmen, und außer seiner Gemahlin werden noch mehrere andere Mitglieder der Königlichen Familie den Feier⸗ lichkeiten anwohnen.
In der Batallack⸗Mine bei Plymouth ist wieder einer der in englischen Bergwerken so häufigen Unglücksfälle vorgekommen, ob⸗ wohl es diesesmal keine Explosion war. Am verflossenen Sonn⸗ abend fuhren neun Männer und ein Knabe durch einen schrägen Schacht auf, als nahe an der Oberfläche die Kette brach und sie mit dem Karren eine Tiefe von 1200 Fuß hinabstürzten. Alle fanden augenblicklich ihren Tod.
In der gestrigen Sitzung des Unterhauses fragte Mr. Peacocke, ob die Regierung irgend eine Mittheilung an Mr. Adams, den amerikani⸗ schen Gesandten in London, gerichtet habe wegen der von Mr. Crawford am vergangenen Donnerstag dem Earl Russell gemachten Anzeige, daß Mr. Adams einem englischen Schiff eine Licenz (Art Geleitbrief) gegeben hat, damit es, unbelästigt durch amerikanische Kreuzer, von England nach Ma⸗ tamoras segele und den Mexikanern Vorräthe zur Kriegführung gegen die Franzosen bringen könne; ob Mr. Adams die Richtigkeit der Angabe aner⸗ kannt habe, und welches Verfahren Ihrer Majestät Regierung Mr. Adams Mr. Layard sagte, die Sache unterliege
Erklärungen zufolge, zu verwerthen entschlossen waren, um nach Wieder⸗
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noch der Erwägung, und die Regierung habe Mr. Adams noch keine Mit⸗ theilung darüber gemacht. — Sir J. Grey beantragt die zweite Lesung
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Nicht weniger wie vom Standpunkte des Rechtes aus müssen wir aber
entnehmen, die Kopenhagener Entschließungen vom 30. März anf das Tiefste
theile nunmehr einen entscheidenden Schritt gethan, um das Programm der
großem Vortheile der beiden Nationen den engsten und freundschaftlichsten
Großbritannien und Irland. London, 21. April. Wie die »Engl. Corr.“« hört, wird das Kriegsministerium in die
„ Wris inisters Bill. Dieser Gesetz⸗Entwurf ermächtigt die Gefäng⸗ Prcch an gs wo unter * Bir füingen eine große Anzahl römisch⸗ nn Zlischer Personen ist, einen katholischen Geistlichen, der unter ge⸗ iiat Regeln und Einschränkungen die Gefangenen besuchen soll, mit F anzustellen. Jetzt haben nur protestantische Kaplane das Recht, Ein⸗ 9 in Gefängnissen zu verlangen. In letzten Jahren aber hat in Eng⸗ Beng die Einwanderung aus der Schwesterinsel sehr zugenommen, und vori⸗ 8. db. saßen in den Gefängnissen von England und Wales an viertau⸗ fend Katholiken. Mr. Gore Lan gto n stellt ein Amendement auf Verwer⸗ fung, denn die Bill sei erstens unnöthig, zweitens der erste Versuch solcher Art, der seit der Reformation gemacht worden. Wenn 8 Bill durchginge, würde man bald auch katholische Kaplane für die Armen⸗Arbeitshäufer bhat langen. Als Angriff auf den protestantischen Charakter Englands wird die Bill auch von anderen Mitgliedern angefochten, aber selbst die E“] und gut protestantischen Herren Henley und Diswgeli fürchten 266G 8 von der Bill für die Sicherheit der Staatskirche, und Lord Palmerf on erklärt mit Nachdruck, daß ein Widerstand gegen eine Maͤßreßel bagrer Gerechtigkeit, wie die vorliegende ist, von wenig christlicher Liebe 3. Mr. Whalley versucht gegen die Bill zu sprechen 5 wird aber Heiaifdnm Wort mit ungeduldigen Rufen unterbrochen. Die 2. Lesung wird darauf mit 152 gegen 122 genehmigt. Frankreich. Paris, 21. April. »Pays« und »Constitu⸗ jonnd öffentlichen ei ffiziöse Note, welche gegen die Tendenz tionnel« veröffentlichen eine offiziöse ote, gegen die Tendenz gewisser Journale gerichtet ist, der heutigen Stellung Frankreichs in der polnischen Frage den Ernst und die Bedeutung der Spleseeane verleihen, die es vor dem Ausbruch des italienischen Feldzuges 18 Oesterreich gegenüber eingenommen habe. Es sei heute eine Frage der Sympathie, der Menschlichkeit an der Tagesordnung, 48 9 irgend einer Gefahr sei keine Rede. Frankreich sei nicht mehr lg. nicht weniger engagirt, als die übrigen Großmächte; es handle 186 um keine französische, sondern um eine europäische Angelegenheit. 8 Einverständniß mit England, mit Oesterreich und bfcßhe allen Staaten Europa's nehme det gegeshärlicen ves hücli den be⸗ ichen Charakter, den man ihnen gern geben möge. “ der Kaiser seinen Geburtstag (1808) am Abend war in den Tuilerieen Familien⸗Diner, dem eine Se folgte. Die »France« versichert, daß zum Budget, dessen Berathung nächstens beginne, von der Opposition keine Amendements einge⸗ bracht worden, die Erledigung also nicht lange 98 vsts gegüeg lassen würde. Der »Moniteur« beendet heute den Abdruck des Bus en Berichtes. b 88 Ctas. läßt sich aus Vera⸗Cruz berichten, daß die vera⸗cruzer Hafengefälle, welche Frankreich jetzt erhebt, nicht fßt diesem allein behalten, sondern mit England und Spanien gethei werden. Die drei Mächte haben nämlich einen durch .“ mit der Regierung Juarez geregelten Anspruch auf einen Anthei an den Küstenzöllen Meriko's. Juarez hatte nun durch Dekret F 17. Juli 1861 die Auszahlung der Gelder suspendirt, Frankreich aber kassirt sie nun in den von ihm besetzten Halen selbst * und obschon England und Spanien sich von dem Feldzuge För gesogen haben, bekommen sie doch ihren Antheil an den Geldern richtig ausgezahh April. Das »Journal des Debats« hat wegen eines von Prevost⸗Paradol unterzeichneten Artikels über die Sabeeg 8 Jahres 1863 eine zweite Verwarnung erhalten. Das e es Villes et des Campagnes« ist zum ersten Male Ferivgest worhen. Portugal. Lissabon, 21. April. Die Fhairs Kogmer hat das Gesetz, durch welches die Majorate aufgehoben werden, mi 8 26 Stimmen angenommen. 1 Ze val⸗ 8 nee Wie 129 esnn 18. April, gemeldet wird, Fünes der französische Gesandte dem Kardinal Antonelli eine Note üs Herrn Drouyn de 8— Se auf die im Kirchenstaate vorzu⸗ nehmenden Reformen überreicht. 8 , Kihn s 1 und Polen. Von der Relnglchen Hrengse, 21. April, wird der »Ostsee⸗Ztg.“ gemeldet: Die Zahl 8 Insur⸗ genten in den Kreisen Konin und Kalisch wächst mit seoem. Tage weniger durch Zuzug aus diesen Kreisen selbst, als aus der I ths Posen. Kaum hatten die Schäaaren von Zuzüglern aus dchsa Schrimm, Pleschen, Adelnau in der vorigen Woche Fntert her anng des Gutsbesitzers Edmund v. Taczanowski auf Fürstlich sssest nach der Grenze in Bewegung gesetzt, so begannen fast g ficicei die Zuzüge aus den Kreisen Schroda, Wreschen, Gnesen uns 97 gilno. Bis zum 17ten hatten sich aus letzteren Kreisen 98 2 Walde von Powidz gegen 500 Insurgenten gesammelt, we he . der folgenden Nacht unweit des polnischen Dorfes Giwatowo Eess Uebergang über die Grenz bewerkstelligten. Nur zwei tb DRan nachfolgende, mit Waffen, Munition und Wandohbi h. vS ladene Wagen fielen einer preußischen Militair⸗Patrouille Hände. Am 18ten rückte diese durchweg gut bewaffnete In 8 gentenschaar in das Grenzstädtchen Slupce sfi s ccer ngg 1 Entwaffung der russischen Grenzwache pon darsell en 82 1.982 wurde sofort die National⸗Regierung proklamirt, 2 Fussischen gs abgerissen und durch polnische ersetzt. An demse 7 8 sebr die von Edmund von Taczanowski geführte, etwa 400 Mann de, di s dem Kreise Kalisch kam, das 2 Meilen von Slupce Bande, die au se L am,. kenzagd die poi entfernte Grenzstädtchen Peysern und führte dort eben 9. 88G 8 nische National⸗Regierung mit Emblemen ein. Kaun
Taczanowskische Bande in Peysern eingezogen, so erscholl der Schreckensruf: „die Russen kommen!« Sofort wurde auf die üüber die Warthe führende Brücke Massen von in Theer getränktem Stroh gefahren und angezündet, um den Russen durch Zerstörung der Brücke den Uebergang abzuschneiden. Jener Alarm erwies sich aber bald als falsch; statt der Russen kam ein Insurgentenzug aus dem Walde von Ljocz, der sich der Taczanowskischen Bande anschließen wollte. Das Feuer auf der Brücke wurde daher sofort gelöscht und die schad⸗ schaften Stellen schnell wieder ausgebessert, so daß der Zug ohne Gefahr hinübergehen konnte. Seit dem 18. d. Mts. befinden sich also die Städte Slupee und Peysern nebst ihrer nächsten Umgegend in der Gewalt der Insurgenten. Die ersten Regierungsakte, welche der Oberbefehlshaber beider Banden, Edmund p. Taczanowski, nach Einsetzung der National⸗Regierung im Namen derselben vollzog, waren die Erhängung mehrerer Einwohner, die ihm als »Spione⸗ der russischen Regierung denunzirt waren, die gewaltsame Aushebung von Rekruten und die nicht minder gewaltsame Beitreibung von Steuern. Wer sich weigert dem Aufstande sich anzuschließen oder an die neue Regierung Steuern zu zahlen, wird mit dem Tode bestraft. Viele Einwohner haben sich auf preußisches Gebiet geflüchtet, wo sie in Sicherheit die nahende Katastrophe abwarten. .
Aus Polen, 20. April, berichtet die »Pos. Ztg.“: Die in der Gegend von Grujec versammelt gewesenen Insurgenten brachen ihre Lager am 16ten ab, nachdem sie erfahren, daß der General Brunner von Kalisch und der Fürst Wittgenstein von Konin aus gegen sie anrücken; während ein kleiner Theil derselben sich vereinzelt in die Dichtungen der Wälder zerstreute, zog die Hauptmasse nach Peisern, verbrannte hinter sich die dortige Warthabrücke, nahm die Kassen⸗ bestände des Grenzamts in Beschlag und ging in die Gegend von Kazmirz, Biniszewo und Kleczewo, wo sich gegenwärtig mehrere Tausend Aufständische befinden, zu denen auch am 18ten und 19ten gegen 500 aus dem Posenschen über die Grenze zwischen Slupee, Peisern und Wilszyn gekommener Leute gestoßen sind, welche außer der guten Bewaffnung der Mannschasten auch noch mehrere Wagen mit Gewehren und Munition mitgebracht haben sollen. — Der Fürst Wittgenstein soll bereits wieder nach Kolo und auf das rechte Warthaufer gegangen sein, wahrscheinlich um von jener Seite her gegen die Insurgenten zu agiren, welche in den Wäldern von Kaz⸗ mirz und Biniszewo, so wie in der Gegend von Kleczewo, Sleczyn, Zempolno u. s. w. offene Lager halten. — Wenn nur nicht etwa, während die Fruppen in fernere Gegenden streifen, die Insurgenten, deren nächstes Lager bei Biniszewo und kaum 1 ½ Meile von Konin⸗ entfernt ist, inzwischen einen Anlauf auf diese Stadt nehmen, die gegenwärtig von kaum 350 Mann mit zwei Geschützen belegt und außerdem auch noch den auf der linken Seite der Wartha befind⸗ lichen kleineren Insurgenten⸗Abtheilungen blosgestellt ist. —h ne.
Schweden und Norwegen. Stockholm, 18. April. Veranlaßt durch die von verschiedenen schwedischen Blättern, haupt⸗ sächlich des »Nya Dagl. Alleh.« gebrachten kriegerischen Artikel, lev das offizielle Organ die »Post u. Inrikes Tidningar« einen Artikel mit der Ueberschrift »Krieg oder Frieden«, in welchem dargelegt wird Schweden werde nicht die Initiative zu einem Kriege ergreifen, wenn nicht seine theuersten moralischen oder materiellen Interessen auf den Spiel ständen. 1 8 Der Bürgerstand hat beschlossen, den Antrag zu stellen/ * 9 Comité niederzusetzen, dessen Aufgabe es sein wird, die h Nebs Anlage einer Segeeereteneg 6 vvie einer Ver⸗
egung der Upsala'schen Unipersität ausfindig zu machen. licices Fenan als chtt hat es verweigert, der Björckschen Motion, die das dühlomatzche Mitwirken Schwwedens sur Wiederaufrichtung Jolens anempfiehlt, seine Zustimmung zu ertheilen. 4 es nrun hat des der Stadt Christianstadt gestattet, eine Eisenbahn⸗Anleihe im Betrage von 600,000 Thlrn. Rm. aufzu⸗
en. 8 veh. .gn. New⸗York, 8. Ayril. Vorgestern morgen er zählte man mit Bestimmtheit, daß die föderirten Truppen Iai bardement gegen Charleston begonnen, in starker Zahl auf 1 ncSa Island gelandet und nach kurzem Kampfe die Stadt Fersig, gern⸗ hätten. In Folge dieser Nachricht siel das Goldagio um 6 da man jedoch später die Wahrheit derselben stark zu vegfüictch 89 stieg der Goldpreis wieder von 149 ¾ auf 152 ½ b fas 1Fehe erwies es sich nun, daß der ganzen Erzählung nichts 1g. vöverärts als ein leichtes Scharmützel zwischen Kundschaftern enrer Seaxx. Kanonenbootes und konföderirten Vorposten. Die föehs is Ua 5 editionen, welche durch den Sunflower und den Hiss, Fea 18 Stadt Vicksburg den Rücken abgewinnen sollten, sin vaesee worden. General Rosenkranz macht die amtliche 2 . 4 daß General Stanley bei Snowhill den Guerillatruppen oe— ine Niederl beigebracht habe; die Rebellen seien mit ihrer Ar⸗ 8 888 nieegtrnne 8 zderi Negerexpedition hat Jacksonville tillerie entkommen. Die föderirte Negerex Füere in Florida geräumt, in Brand gesteckt und den Rückweg in , vlenaa — Ein auf Parole von nach Port Royal eingeschlagen. 1 2
crü deralistischer Offizier berichtet, da ü gtn gids dere edes. Fiürter Vasfen meist aus Weibern be
„2ten d. ein 30. öpfe 18 3 T 8 stehend, die Regierungsmagazine in jener Stadt stürmte und Lebens-
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