1863 / 108 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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den Capitain zu verlangen sei. Allein Capitain Whitet⸗Hutville war mit dieser Summe nicht zufrieden und sandte eine spezifizirte Rechnung ein, die sich auf 292,/174 Pfd. beläuft. (Gelächter.) Die Regierung hielt es nicht

für recht, diese Summe von Peru zu fordern, sondern zog es vor, die Frage der schiedsrichterlichen Entscheidung zu überlassen, und da die peruanische Regierung dasselbe zu thun gewillt sei, werde hoffentlich ein befriedigender Ausgleich zu Stande kommen. Kr. Walter beantragt zwei Resolu⸗ tionen, die den Zweck haben, den im vorigen Jahre modifizirten Volksschul⸗ plan wieder zu modifiziren, und zwar so, daß auch Schüler, die keine ge⸗ prüfte Lehrer haben, an der für das Volksschulwesen vom Parlament aus⸗ geworfenen Subsidie Theil haben, nämlich 8 Sh. für jeden Schüler erhal⸗

ten sollten. Mr. Lowe bekämpft den Antrag, und nach längerer Debatte wird die erste Resolution zurückgenommen und die zweite verworfen.

Frankreich. Paris, 6. Mai. Der Senat hat gestern, nachdem Marquis d'Audiffret den üblichen Bericht erstattet, die Bud⸗ gets pro 1864, die Budget⸗Supplemente und das rektifizirte Budget von 1863 ohne weitere Diskussion einstimmig genehmigt.

Gestern als am Todestage Napoleon'’s I. hat in der Tuilerieen⸗ Kapelle eine Gedächtnißfeier stattgefunden, welcher, wie der »Moni⸗ teur« meldet, Ihre Majestäten und der Kaiserliche Prinz, Prinzessin Mathilde, die Herzogin von Hamilton und deren Gemahl, so wie die hofrangmäßigen Prinzen und Prinzessinnen der Kaiserlichen Familie ꝛc. beiwohnten.

8 Die gestern gemeldeten Nachrichten aus Puebla waren, wie der „Moniteur« heute anzeigt, vom französischen Botschafter in Madrid an Herrn Drouyn de Lhuys telegraphirt worden. Dieses offtzielle Telegramm sagt auch, daß Comonfort von Bertier zurückgeschlagen worden sei, und bemerkt außerdem, daß in Vera⸗Cruz ein großer Vorrath von Proviant liege. Die »France⸗« meldet heute ferner aus Vera⸗Cruz vom 5. April, Vice⸗Admiral Jurien de la Graviere habe bereits den Dampf⸗Aviso Forbin⸗«, der zu den schnellsten Schiffen des Geschwaders gehört, angewiesen, die stündlich erwartete Nachricht von der Capitulation Puebla's sofort nach Frankreich zu bringen. Die Linienschiffe „»Wagram“«, »Jean Bart«, »Tilsit⸗ und »Saint Louis« sind am

4. und 5. April von Vera⸗Cruz, mit Reconvalescenten aus rizaba an Bord, nach Frankreich abgegangen.

In der vorgestern hier zusammengetretenen internationalen Te⸗ legraphen⸗Kommission sind, laut »Moniteur«, außer Frankreich, Spanien, Brasilien, Dänemark, Italien, Portugal und Hayti durch hre Gesandten vertreten. Es handelt sich um die Legung eines Kabels von den capverdischen Inseln nach Brasilien und von dort durch die Antillen nach Nordamerika.

Das für die gerichtlich verurtheilten Protestanten in Spanien, Matamoras und Alhama, bei der Königin eingereichte Gnaden⸗ gesuch ist, wie die »France⸗ berichtet, von Ihrer Majestät dem Minister⸗Präsidenten Miraflores überwiesen worden. Dieser kann

ber bei dem besten Willen vorläufig nichts in der Sache thun, da ie in erster Instanz Verurtheilten appellirt haben und nun erst das

Erkenntniß zweiter Instanz abgewartet werden muß. 8 Der französische Konsul in Alexandria hat, auf Antrag des Ministers der auswärtigen Angelegenheiten in Aegypten, einem in jener Stadt erscheinenden französischen Journal »l'Echo d'Europe⸗ in aller Form ein vollwichtiges Avpertissement, gerade wie dies im Mutterlande der Brauch ist, ertheilt. Der anstößige Artikel, über⸗ chrieben: »Größe, Verfall und Wiedergeburt des Orients«, wird e Schmähungen gegen die Religion Mahomet's enthalten zu haben. 8 Italien. Am 5. dieses Monats versammelte sich das Turi⸗ ner Abgeordnetenhaus bei geschlossenen Thüren, um den Ausschuß⸗ bericht über das Brigantenwesen vorlesen zu hören. Die »Opinione⸗ berichtet noch immer über verwegene Handstreiche der Briganten, sagt jedoch, die von der Regierung getroffenen Maßregeln seien der Art, daß dem Uebel bald vollständig ein Ende gemacht sein werde.

Türkei. Konstantinopel, 6. Mai. Das Fest der Rück⸗ kehr des Sultans hat drei Tage und Nächte gedauert. Ueber 50 Millionen Lichter aller Farben brannten, die kleinsten Hütten waren erleuchtet. Zwei Nächte brachte der Sultan in Konstantinopel zu, in der dritten Nacht besuchte er Pera. Ueberall breitete das Volk Teppiche unter sein Pferd. Christen und Türken wetteiferten in Huldigungen.

Ein Kaiserlicher Hat dankt der Bevölkerung für die dargelegten Sympathieen und fordert die Minister auf, die Wünsche des Sul⸗ fanh für das Wohlsein des Reiches nach allen Kräften zu unter⸗

ützen.

Zufolge Berichten aus Widdin wurden mehrere aus Serbien und Bulgarien eingebrochene Räuberbanden durch die türkischen

Truppen vernichtet. b Das Erdbeben am 23. April in Rhodus hat über 300 Per⸗ sonen verschüttet, über 2000 Personen sind obdachlos. Aus Ragusa, 5. Mai, wird telegraphirt: »In Mostar ist von den türkischen Behörden ein muselmännisches, gegen die Christen in der Herzegowina gerichtetes Komplot entdeckt und sind mehrere Verhaftungen vorgenommen worden.⸗

Kairo, 26. April. Der Vicekönig ist gestern nach Alexandrien

abgereist, um die Sommermonate dort zuzubringen. In der letzten

Woche hat er noch seine Beziehungen zur Suez⸗Compagnie vollstän⸗ dig geordnet und laut dem mit Herrn v. Lesseps getroffenen Ab⸗ kommen über die ganze von der Regierung geschuldete Summe, gegen 45 Millionen Franks, Wechsel ausgestellt, die in Beträgen von 1 ½ Million Franks jeden Monat verfallen. An dem Kanal, der direkt von Kairo nach dem Centrum des Isthmus geführt wer⸗ den soll und dessen Ausführung die ägyptische Regierung übernom⸗ men hat, wird bereits fleißig gearbeitet. 8

RNußland und Polen. Der »St. Petersb. Ztg.« vom 5ten d. entnehmen wir folgende Nachrichten: Warschau; 2. Mai. Zwei Compagnieen, welche am 26. April zur Rekognoszirung nach der Richtung von Piotrkowo (an der preußischen Grenze) entsendet worden waren, trafen in der Nähe dieses Ortes auf ein Insurgenten⸗ corps von 3000 Mann. Der Kampf war anhaltend und hartnäckig. Nachdem die Compagnieen alle Patronen verschossen hatten und von allen Seiten von den Insurgenten eingeschlossen worden, bahnten sie sichzeinen Weg mit dem Bajonett durch die feindlichen Schaaren und gingen über die preußische Grenze. Unser Verlust betrug 11 Todte und 24 Verwundete, darunter 1 Offizier. Der Verlust der Insurgenten belief sich nach den Nachrichten der preußischen Be⸗ hörden auf 300 Mann.

Wilna, 2. Mai. Auf die Nachricht von dem Erscheinen der Insurgenten in der Gegend des Fleckens Szat wurden aus Wilko⸗ mierz eine Compagnie des Newaschen Regiments und eine Escadron Ulanen unter der Anführung des Capitains Kawer entsendet. Diese Abtheilung wurde am 21. April bei dem Walde von Rogow ver⸗ rätherischer Weise auf eine Bande von 2000 Mann geführt. Un⸗ geachtet aber des ganz verfehlten Zusammentreffens mit einem so sehr an Zahl überlegenen Feinde wurde den Insurgenten eine so starke Niederlage beigebracht, daß sie in vollständigster Flucht ihr Heil suchten; ihre Verluste waren hierbei so bedeutend, daß nach dem Bericht des Kreisrichters 120 Leichen beerdigt worden sind. Wir haben hierbei 5 Todte und 7 Verwundete eingebüßt. Der Major Chitrowo, Commandeur der Reserve⸗Division des St. Petersburger Ulanen⸗Regiments, hatte mittlerweile in Poniewicz von dem Vor⸗ gefallenen Kunde erhalten und eilte nun mit einer halben Escadron Ulanen und 2 Compagnieen des Narwaschen Infanterie⸗Regiments Kawer zu Hülfe. Nachdem er sich mit diesem letzteren vereinigt, stieß er am 23. April, 14 Werst von Poniewiez entfernt, auf diese Bande und brachte ihr eine abermalige starke Niederlage bei.

Die aus Grodno entsendete Abtheilung des Obersten Werner traf am 20. April nach 7tägigem Suchen in den Sümpfen des Dumbelsees zwischen den Doͤrfern Buda und Nowia⸗Olki auf die Bande Narbut's. Nach einem hartnäckigen Kampfe, welcher von 4 bis 8 Uhr Abends dauerte, ergriffen die Insurgenten die Flucht nach den Doͤrfern Griboszy und Bruczeniny, wobei sie einen schweren Verlust erlitten. Nach der Aussage der Gefangenen bestand die Bande aus 600 Mann, welche größtentheils mit gezogenen Gewehren bewaffnet waren.

Mittlerweile hatten sich die Detachements des Obersten Alcha⸗ sow und des Capitains Timofejew, welche gleichfalls gegen die Bande Narbut's operirten, am 20. April bei dem Dorfe Doinow vereinigt. Nachdem hier der Oberst Alchasow am 21. April vom Oberst Werner die Nachricht von der Niederlage der Bande Narbut's erhalten hatte, rückte er augenblicklich in der Richtung gegen Rudna und Szumma vor, um den Insurgenten den Rückzug nach dem Walde von Grodno abzuschneiden und sie auf die Abtheilung des Obersten Werner zu⸗ rückzuwerfen. Da er eben bei dem Dorfe Konew in dem Morgen⸗ reife die frische Spur einer Schaar fand, wandte er sich nach dem Dorfe Staniunce. Die von zwei Seiten zur Umgehung des Wal⸗ des entsendeten Kosakenpatrouillen stießen auf die Bande Czudowski's, welche die Lisiere des Waldes besetzt hatte. Als die Bande die In⸗ fanterie vorrücken sah, ergriff sie die Flucht. Während der Verfol⸗ gung verloren die Insurgenten noch 10 Mann und zerstreuten sich endlich ganz, so daß nach Aussage der Hirten die anfangs aus 120 Mann bestehende Bande zuletzt nur noch 30 Mann zählte.

Der Militairchef des Kreises Nowogrodek meldet, daß die im Kreise erschienenen beiden Insurgentenbanden, welche sich in den Wäldern des Kreises Oszmiany, »Bjalyje⸗Mchi« genannt, vereinigt hatten, und 180 Mann zählen mochten, am 19. April von der Ab⸗ theilung (1 Schützen⸗Comp. und 10 Kosaken), welche unter dem Befehl Ssleschinski's aus Nowogrodek entsendet worden war, ereilt und vollständig geschlagen wurden. Die Insurgenten verloren hier⸗ bei 60 Mann, darunter den Geistlichen Laskewicz; gefangen genom⸗ men wurden 5 Mann, darunter der junge Gutsbesitzer Puslowski, und später fielen von der aufgelösten Bande noch 36 Mann in un⸗ sere Hände.

General⸗Lieutenant Manjukin meldet, daß in dem ihm an⸗ vertrauten Rayon die Unruhe wachse. Fast täglich laufen Nachrich⸗ ten von verübten Hinrichtungen, Gewaltthaten und Unordnungen ein. Kleine Banden hängen Beamten, Bauern und Grenzreiter auf, setzen das Land in Contribution, nehmen überhaupt den Cha⸗ rakter von Räuberbanden an, welche, da sie nur aus einigen Perso⸗ nen bestehen, sehr schwer zu fangen sind. Am 16. April wurde bei

tlassene Unteroffizier Stefanowicz, am 17. in Ciecha⸗ bschiedete Major Chlus, aufgehängt und am anderen tten bewaffnete Rebellen dem Geistlichen erklärt, daß er, den Körper des Chlus der Erde übergäbe, sofort aufgehängt Der erschreckte Geistliche wagte es auch nicht, ihn zu beerdigen, und der Kreisrichter mußte die Leiche außerhalb der Nach zwei Tagen drangen Insur⸗ genten in die Wohnung des Verstorbenen, wo drei minderjährige Kinder unter der Aufsicht einer deutschen Dienerin zurückgeblieben waren; sie ergriffen dieses Frauenzimmer, erdrosselten sie und warfen Am 11. wurde in Bransk der neu an⸗ gekommene Kreisrichter aufgehängt und ein daselbst woh umten Urlaub entlassener Soldat deshalb unter großen Qua⸗ dtet, weil er nach der Niederlage der Rebellen in Siemiatyecze die Waffen abgenommen und der Behörde ausge⸗ Im Dorfe Rodzla wurde der Bauer Czelko erschossen emce der Bauer Korza aufgehängt. hielt General Manjukin die Nachricht, daß bedeutende Banden sich sammelten und Vorbereitungen zum stande in der nächsten Umgegend von Bialystok getroffen würden. Nachricht ein, daß die sich sammelnde Bande bereits 800 Mann zähle und 400 derselben mit Gewe Zur Verfolgung derselben Stärke von 3 Schützen⸗Compagnieen un der Anführung des ielt General Manjukin

Trzeiany der en nowice der vera Tage ha wenn er werden würde.

Kirchhofsmauer begraben lassen.

den Körper in den Bug. nender, auf unbestin len getö 2 Insurgenten

liefert hatte. und im Dorfe P Am 25. April er

Am 27. traf die hren bewaffnet seien. war bereits am 26. eine Kolonne in der nd 1 Escadron Ulanen unter Majors Werewkin entsendet worden. noch die telegraphische Nachricht aus So⸗ ß sich daselbst eine Bande sammele. In 1 Compagnie Infanterie und aus Grodno 1 ½ Com⸗ terie und 1 Escadron Kavallerie dahin entsendet. daß die Rebeklen Waffen durch den Zur Aufsuchung

aus Bialystok pagnie Infan demselben

Folge dessen wurde

age wurde gemeldet, westlich von Bialystok gelegenen Wald brächten. 2 Compagnieen Infanterie entsendet.

Insurgenten wurden daß am 20sten

Der Chef des G April in dem Flecken aufgehängt worden zur Untersuchung ergriffen worden war. zwangen die Insurgenten auch, nach schärften ihm unter Tage nicht selbst nach

ouvernements Kowno meldete, Dantowo der Ausländer Friedrich Wohlgemuth Wächtern nach Dantowo geschickt, aber auf dem Rückwege nach Keydany Den Kreisrichter, welcher Wohlgemuth folgte, Dantowo zurückzukehren, und Todes ein, bis zum folgenden Keydany zu kommen oder Jemand dahin zu

sei, welcher mit einigen

Androhung des

Insurgenten die Wohnung des Kowno, vernichteten alle und führten ihn selbst in den Wald,

Am 22. April überfielen die Gemeindebeamten Weidziagol bei ihm befindlichen Papiere wo sie ihn, wie man erzählt, aufhängten.

Aus Warschau, gende Mittheilungen gemacht: unsere Central⸗Behörden bald gar nich walten haben werden, denn die General⸗ lbst die der Justiz und schreiben was sie wollen,

selten erhalten sie Antworten: Behörden nicht an ihrem die ihnen

ski im Kreis

den 4. Mai, werden der »Osts. Ztg.⸗ Es ist bereits so weit gekommen, daß ts mehr zu thun oder zu ver⸗ irection des Innern und der geistlichen und Unter⸗

der Finanzen, se anordnen

richts⸗Angelegenheiten mögen

und befehlen so viel sie mögen entweder sind die Vorstände der Gubernial⸗ oder anderen Gründen lassen sie ohne Nachrichten. Dagegen wird den Anfor⸗ Pünktlichste Gehorsam s nicht, so wird der Ungehorsame mit dem Daß sich aus diesen Zu⸗ t Nothwendigkeit ent⸗ Blick bewahrt.

Platze, aus Furcht untergebenen Kreisbehörden Verwirrung ist eine ungeheuere. derungen des Revolutions⸗Comité's aufs geleistet, denn geschieht e⸗ Tode, ohne Geri ständen eine vollst vickeln wird, das fühlt Jeder, Der Termin zur Amnestirung nit vielerlei Gerüchten, was neinen, der eigentliche Kriegszust da die Regierung alle Fäden der man, sie werde neben dem Civil man die Lokomotivführer durch die Revolver fiziere zum Gehorsam gebracht hat. litairmassen, wie sie auch bewirkt werden ausrichten konnte, dazu wer Seit 4 Tagen haben h 6 angeordnete Morde stattgesunden. chiedenen Stellen erhenkt gefunden, der fünfte, Stadt Aufsehen erregende Me .A. Mieniscew durch zwei Menschen, d

cht und Verhör, bestraft. ändige Militairherrschaft mi der sich einen ruhigen ist in acht Tagen abgelaufen. dann werden wird, und Viele erde dann erst beginnen; denn Verwaltung verloren, so glaubt anstellen, gleich wie der sie begleitenden Of⸗ rd nur durch Mi⸗ Anzuge sind, ein Stillstand s man vor einem Jahre mit Tausend t Hunderttausend erforderlich sein. eder 5 politische, von dem Revolutions⸗ 4 Personen wurden an in der ganzen dem politischen

trägt sich n.

auch Militair

Allerdings wi von Neuem im können, aber wa

uchelmord, wurde an ski vorgestern Morgen auf der Treppe ie ihn von hinten und Die Mörder entkamen, llstrecker des Revolutions⸗Comité's Tage soll vom Revolutions daß Niemand mehr dem be⸗ mit einer brennenden Laterne Ob sich dies bewahrheitet, ist ab⸗

6. Mai,

Schriftsteller zu seiner Wohnung vorn mit Dolchstichen angriffen, denn wer würde diese Urtheilsvo hier anzuhalten wagen?

der Befehl erlassen worden sein, stehenden Polizei⸗Gebot entgegen auf der Straße erscheinen sollte. zuwarten.

begangen.

Comité

hen Grenze empfängt dasselbe

h

Blatt nachstehende Correspondenz: Ich übersende Ihnen zwei inter⸗ essante Dokumente, die mir von zuverlässiger Seite zu Händen ge⸗ kommen sind. Das eine ist die Eidesformel, welche das Posener National⸗Comité für die im Namen des Central⸗Comité's von ihr eingesetzten National⸗Behörden verfaßt hat, und die auch die neuen Behörden in Peysern und Slupece geleistet haben. Sie lautet: „Ich N. N. schwöre bei Gott dem Allmächtigen, der heiligen Jungfrau Maria und allen Heiligen, daß ich mich von diesem Augenblick an auf's Feierlichste verpflichte, die von mir bisher zum Vortheil der National⸗Regierung geleisteten Obliegenheiten zu er⸗ füllen. Meinen früheren Huldigungs⸗Eid betrachte ich als null und nichtig, weil er unter der Gewalt der Uebermacht geleistet wurde. Jetzt aber schwöre ich, nichts zu thun, was den Grundsätzen der National⸗Regierung widerspricht, dagegen alles zu thun, was der Nationalsache Vortheil bringt, und alle Befehle gewissen⸗ haft für die National⸗Regierung auszuführen, selbst mit größ⸗ ter Gefährdung des materiellen Wohls und der eigenen Per⸗ son. So wahr mir Gott helfe und das unschuldige Leiden seines Sohnes. Das zweite Dokument ist eine von dem posener National⸗Comité in Fragen und Antworten verfaßte »„Instruction für die Soldaten.⸗ Auf derselben befindet sich die Bemerkung: »Diese Instruction muß jeder Soldat ge⸗ nau kennen, weshalb sie ihm öfter vorgelesen werden muß.⸗ Ich theile die drei ersten Fragen und Antworten aus dieser Instruc tion mit. »1. Frage: Wer hat den bewaffneten Aufstand in allen Ländern Polens verkündet? Antwort. Das Central⸗National⸗ Comité oder die wahre Regierung Polens, die ihren Sitz in War⸗ schau, der Hauptstadt von ganz Polen hat. Nur dieser polnischen

Regierung allein ist jeder Pole Gehorsam schuldig. 2. Frage: Warum hat ganz Polen zu den Waffen gegriffen? Antwort. Darum, um sich zu rächen für alle die Unbilden, die der polnischen Nation geschehen sind, um die Feinde der polnischen Nation und des h. katholischen Glaubens aus den polnischen Ländern zu vertreiben. 3. Frage. Was ist Pflicht jedes wahren Polen? Antwort. Zu den Waffen zu greifen, Soldat zu werden und ins Lager zu gehen un⸗ ter die Befehle des Oberbefehlshabers und der Offiziere, welche der

Krieg gegen den Feind führen« u. s. w. Ich füge die Bemerkun

hinzu, daß der Pole mit dem Ausdruck „Polskaw (Polen) nie das durch den Wiener Traktat geschaffene Kongreß⸗Polen, sondern stet das ganze ehemalige Polen, mithin die (ideale) Gesammtheit aller ehemals polnischen Landestheile bezeichnet. Das von den Deutschen so genannte Russisch⸗Polen oder Polen schlechtweg nennt der Pole

stets Kongreß⸗Königreich oder blos Königreich. 82

Dänemark. Kopenhagen, 6. Mai. Nachdem in der heutigen Sitzung J. A. Hansen, Jacobsen, H. Hage, Clausen, Krieger, Skau und Tscherning in den Ausschuß zur Prüfung des Adreß⸗Entwurfs gewählt worden waren, kam der Gesetzentwurf in Betreff des Beitrages zur Aussteuer der Prinzessin Alexandra zum zweiten Male zur Verhandlung. Der Antrag J. A. Hansen's, die Worte »Beitrag⸗ aus dem Texte des Gesetzes zu streichen, wurde mit 38 gegen 8 Stimmen verworfen und der Gesetzentwurf selbst der dritten Verlesung überwiesen.

Amerika. New⸗York, 25. April, Morgens. Es wird gemeldet, daß die Unionsflotte die Vicksburger Batterieen passirt hat. Sieben Kanonenbooten, einem Widderschiffe und einem Transport⸗ schiffe von Porter's Flotte gelang es, sich mit Admiral Farragut unterhalb Vicksburg zu vereinigen, so daß jetzt elf Kanonenboote zwischen Port Hudson und Vicksburg liegen und ein Angriff auf einen dieser festen Plätze unmittelbar bevorsteht. Den letzten Nach⸗ richten zufolge haben die Kanonenboote die feindliche Batterie in Warrenton vernichtet und durch Transportschiffe die Blokade des Yazoo durchbrochen und einen Punkt oberhalb Haines Bluff erreicht. Zwei Schiffe der Konföderirten, das Widderschiff »Queen of the Weste« und das Kanonenboot »Diana« sind zerstöͤrt worden und 113 Offiziere und Leute in die Hand der Unionisten gefallen. Nach dem »Chattanooga Rebel« hieß es in Jackson, daß General Grant's Armee nach New⸗Carthage unterhalb Vicksburg am Mississippi vor⸗ gedrungen sei und daß Vicksburg binnen zehn Tagen (vom 27. an gerechnet) angegriffen werden würde. General Rosenkranz soll durch einen Theil der Grant’'schen Armee verstärkt worden sein und eine Schlacht in Tennessee bevorstehen. Den Angriff auf Washington (Nord⸗ Carolina) haben die Konföderirten aufgegeben; der Unionsgeneral Naglie verfolgte die Zurückziehenden von Newbern aus. Am Rap⸗ pahannock fallen noch immer schwere Regengüsse, und die Unweg⸗ samkeit der Gegend verzögert ein Vorrücken des Generals Hooker. Die Sache des »Peterhoff« wurde am 22. d. wieder aufgenommen. Der Gerichtshof traf die Entscheidung, daß, dem Wunsche der Re⸗ gierung gemäß, die an Bord des Schiffes gefundenen Postfelleisen uneröffnet dem britischen Konsul, Mr. Archibald, zu übergeben seien, was sofort geschah. Die Untersuchung, ob Schiff und Kargo mit Recht in Beschlag genommen worden, wurde noch aufgeschoben. Das Vorgehen der britischen Regierung gegen den Dampfer⸗»Alexan⸗ dra« hat hier allgemein einen günstigen Eindruck gemacht und die Aufregung der Gemüther sehr besänstigt. Die Legislatur von New⸗York hat ein Gesetz angenommen, nach welchem Darlehen auf

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