1350
zusammentritt des Parlaments das Land sich schon im Zustande des Krie⸗ ges befunden habe. Auch diesesmal seien die Verhandlungen durch Oesterreich dingeschleppt worden. Und jetzt wie damals werde der Verdacht laut in hochangesehenen Zeitungen des Kontinents ausgesprochen, daß es mit Rußland in geheimem Einverständnisse stehe. Es gehe ferner das Gerücht, daß Rußland sich zur Annahme der sechs Punkte bereit wolle, woraus für England zwei Schwierigkeiten entstehen würden: die Einwilligung der Polen zu erlangen und die getreue Erfüllung der russif when Versprechungen zu garantiren. Aus diesem allen ergebe sich wie schon bei früheren Gele⸗ genheiten die Nothwendigkeit, daß eine parlamentarische Diskussion den diplo⸗ matischen Verhandlungen nicht folgen, sondern vorhergehen müsse. An Vor⸗ lagen zu einer Diskussion sei kein Mangel, und er behalte sich vor, morgen wieder anzufragen, ob die russische Antwort eingetroffen sei. — Herr Peacocke lenkte die Aufmerksamkeit des Hauses auf den durch nordstaatliche amerika⸗ nische Kreuzer und Prisengerichte beeinträchtigten Verkehr Englands mit neutralen amerikanischen Staaten. Die Regierung möge sorgsam darüber wachen, daß nicht auch solche Schifse, welche blos zwischen neutralen Häfen verkehrten, gegen alle bisher anerkannten Seerechts⸗S Satzungen gekapert und konfiszirt würden. Der General⸗Fiskal erwiderte, da es sich hier na⸗ mentlich um Matamoras handle, muüͤsse man erwägen, daß diese Grenzstadt blos durch einen Fluß von Texas getrennt werde, und daß es Fahrzeugen, deren Papiere nach Matamoras lauten, eben so leicht werde, ihre Ladungen nach Texas wie nach Mexiko zu befördern. Bei amerikanischen Prisen⸗ gerichten gelte dieselbe Prax s wie bei englischen, und bis zur Stunde liege für die Regierung keine Veranlassung vor, sich über deren Urtheile zu beschweren. Lord Robert Cecil glaubt trotz dieser Erklärung, es gebe der Beschwerden gegen die Maßregeln der amerikanischen Behörden gegen bri⸗ tische Schiffe sehr viele. Herr Cobden hebt seinerseits hervor, wie allge⸗ mein bekannt es sei, daß der plötzlich so belebte Schiffsverkehr nach Mata⸗ moras lediglich dem Schmuggel von Contrebande nach Tevas diene, und daß die nordamerikanische Regierung das unbestrittene Recht habe, diesen illegalen Verkehr zu hindern. Herr S. Fitzgerald protestirt gegen diese von Cobden aufgestellte Behauptung und will den neutralen Mächten das Recht, mit anderen neutralen Häfen zu verkehren, ungeschmälert gewahrt sehen. Die vollständig geordneten Rechnungen über die Ausgaben des Flottendepartements im tgelar sehen Verwaltungsjahre sind jetzt dem Parlament vorgelegt worden. Aus ihnen geht hervor, daß die wirklichen Ausgaben um 901,535 Pfd. mehr als die Voranschläge betrugen. Veranlassung dazu war die chinesische Expedition, die Ausrüstung eines Marinebataillons nach Megiko, eine Erböhung des Matrosensoldes und Mehrausgaben in den wissenschaftlichen Zwei⸗ gen. Es sind diese Posten sämmtlich durch Supplementarvoten regelrecht gedeckt.
Graf Rufsell bat dem Parlamente die Entscheidung des Königs der Belgier in der englisch⸗brasilianischen Streitfrage vorgelegt. Sie bezieht sich lediglich 8 die Frage, ob England ein Recht babe, sich über ungebührliche Behandlung einiger seiner Flotten⸗ Dslilere i durch die brasilischen Behörden zu beklagen, nicht aber auf die andern streitigen Punkte, z. B. auf die Behandlung der Schiffbrüchigen und die IF brasilischer S Schiffe im Hafen von Rio⸗Janeiro.
Das Gakachten des Königs der Belgier geht seinem Inhalte nach dahin, daß, da die betreffenden Offiziere zur Zeit ihrer Verhaftung nicht in Uniform Waten, so wie ihr Rang bekannt geworden, in Freiheit gesetzt wurden, und da eine Abf sicht zur Beleidigung der⸗ selben durchaus nicht vorlag, der König der Meinung sei, daß in der Art und Weise, wie die brasilischen Gesetze den englischen Offi⸗ zieren gegenüber gehandhabt worden, weder die Absicht einer Beleidi⸗ gung, noch auch eine Beleidigung gegen die britische Flotte vorliege.
Den britischen Gesandten an den Hösen von Wien, Berlin, Paris 8 7 St. Petersburg ist am 10. d. M. eine auf die Vereini⸗ gung der Jonischen Inseln mit Griechenland bezügliche Cirkularnote des haas w etigen Amtes zugeschickt worden, welche zur Ueberreichung an die betreffenden Höfe bestimmt ist. Graf Russell setzt in derselben die Bedingungen aus einander, unter welchen die beantragte Ein⸗ verleibung festgestellt werden 1e Er erklärt, daß Ihre Majestät bereit sei, in die Verbindung d der Jonischen Inseln mit Griechenland zu willigen, wenn die Jonier diese Verbindung wünschen. Er hebt bervor, daß diese Inseln keinen Bestandtheil der Besitzungen der bri⸗ tischen Krone bilden, sondern ein freier Staat sind, welcher, mit Genehmigung der Großmächte, aus eigenem freien Willen über seine politische Zukunft bestimmen soll. Er weist ausfuührlich aus der Zeitgeschichte nach, wie die gegenwärtigen Beziebungen zwischen Großbritannien und den Jonischen Inseln entstanden waren, und obwohl er unverholen die Ansicht aus Fspricht, daß »„der Wunsch einer Vereinigung mit Griechenland von der tendenziösen Opposition oft als Vorwand gebraucht worden sei⸗, hält er doch dafür, daß dieser enoch so regelwidrig ausgedrückte⸗ Wunsch der ziemlich all gemeine in Jonien sei. Die Cirkularnote schließt
„»Ihrer Majestät Regierung ist durchaus nicht gleichgültig gegen den Werth Korfu's als Militair⸗ und Flottenstation; auch ist sie nicht unbekannt mit den in Oesterreich und der Türkei Angesichts⸗ eines Aufgebens der Jonischen Inseln durch Großbritannien ge⸗ fühlten Besorgnissen. Es ist in England der Gedanke laut ge⸗ worden, Korfu zu behalten und blios die anderen Inseln auf⸗
zugeben. Die Regierung Ihrer Majestät aber denkt, daß es ein Mißbrauch des in sie von Europa gesetzten Vertrauens und ein Treubruch gegen das Jonische Volk wäre, wollte Großbritannien einen Bestandtheil einigten, freien und unabhängigen, unter seinem Protektorate stehenden Staates Theil sciner militalrischen Besitzungen umgestalten und
eines ge⸗
Korfu in ein Element seiner europäischen Macht verwandeln. Ihrer Majestät Regierung macht daher jetzt, nachdem ein König von Griechenland L1 die Schutmächte anerkannt worden⸗ ist, den Vorschlag, d die Wünsche der Bewohner der Jonischen Inseln in Betreff ibrer Zukunft in 88 allerformellsten und authentischsten Woͤse zu Rathe zu ziehen. Wenn diese Wünsche, mit Ueberlegung ausgesprochen, zu Gunsten einer Vereinigung mit Griechenland sein sollten, dann würde Ihrer Majestat Regierung beantragen, daß zur Erörterung der zukünftigen Lage der Joni⸗ schen Inseln eine Konferenz zusammentrete, bestehend aus den Vertretern der Mächte, welche den Traktat vom November 1815, und der Schutzmaͤchte, welche im Jahre 1827 und 1832 jene Traktate gezeichnet haben, durch welche das Königreich Griechenland konstituirt worden ist.«
Lord Palmerston hat auch im Laufe des gestrigen Tages viele Besuche empfangen, im Unterhause aber war er am Abend nicht zugegen.
In Salisbury hat gestern die lange angekündigte Enthüllung der Statue Lord Herberts, des vielbetrauerten früheren Kriegsministers, unter lebhafter Theilnahme und großem Zudrange des Publikums stattgefunden. An des Premiers Stelle, der, durch Unwohlsein ver⸗ hindert, nicht hatte erscheinen können, besand sich der jetzige Kriegs⸗ minister Graf de Grey and Ripon an der Spitze des Zuges.
Beim Krystallpalast wird morgen ein interessanter Versuch mit Dampf⸗Feuerspritzen angestellt werden. Das Comité, welches diesen Gedanken angeregt, hat 4 Preise für die besten Spritzen ausgesetzt und alle Nationen zur Konkurrenz eingeladen. Von New⸗York ist der schönste und tüchtigste der zahllosen »Feuerdampfer« (fire stea- mer) berübergesandt worden, »the Manhattan« genannt. Die Preise sind je 250 Pfd. St. für die zwei bewährtesten Feuerspritzen, welche das Gewicht von 30 Ctr. nicht überschreiten, und je 100 Pfd. St. für die wirksamsten der nicht über 60 Ctr. wiegenden Spritzen. Kohlen, Wasser, Schläuche u. dgl. sind in dem Gewicht nicht ein⸗ begriffen.
Die 130 Polen, welche den vergeblichen Versuch einer in gemacht hatten, in Schweden angehalten einem schwedischen Regierungsdampfer wieder nach England gebracht worden waren, Heted en sich jetzt in Woolwich.
Frankreich. Paris, 30. Juni. fekt Genteur ist zum General⸗ Seeretair ernannt worden.
In diesen Tagen sind fünf Kriegs⸗J gegangen: »Forfait“, »Aube«, bert«. Die »France⸗ meldet, daß noch brei, »Allier«, und »la Fleche“« jenen demnächst folgen werden.
Aus Grenoble kommt die telegraphische Meldung, daß der dor⸗ tige Kaiserliche Gerichtsbof heute Herrn Casimir Perier und Herrn Maisonville, Geranten des »Impartial dauphinois«, von der An⸗ flage 1G Präfekten beleidigt und verleumdet zu haben, freigesprochen hat. Die Vertheidigung hatte Herr Berryver geführt.
— 1. Juli. Auf Antrag des Ministers für Ackerbau, Handel und öffentliche Arbeiten, Herrn Rouher, hat der Kaiser mittelst De⸗ krets vom 22. Juni, welches der heutige »Moniteur« publicirt, ver⸗ ordnet, daß am 1. Mai 1867 zu Paris wieder eine Welt⸗Aus⸗ stellung von Ackerbau⸗ und Industrieerzeugnissen eröffnet werden soll. Dieselbe soll im Industrie⸗Palast auf dem Carré von Marigny statt⸗ finden und bis zum 30. September dauern. Es sollen die Produkte aller Nationen zu dieser Ausstellung zugelassen werden. Ein späte⸗ res Dekret soll die Bedingungen best immen, unter welchen die Aus⸗ stellung stattfinden wird, die Vorschriften in Betreff der auszustellen⸗ den Waaren und die zuzulassenden Arten von Produkten. Der Minister Rouher beruft sich in dem seinen Antrag “ den Bericht an den Kaiser darauf, daß nach dem der letzten Londoner Ausstellung die bedeutendsten len, welche sich an derselben betheiligt, den sprochen haben, in Paris stattfinden möchte. boten, eine Subseription zu diesem Zweck zu eröffnen, Kaiserliche Regierung gestatte, daß eine Compagnie an des Unternehmens theilnehme. die angesehensten Häͤuser von Paris und den Depart ements enthal⸗ 8 ten. Prinz Napoleon habe sich lebhaft dafür interessirt, aber die Reise “ habe ihn verhindert, weitere Schritte in der Sache zu tbun. Deshalb nehme er (der ö.—. dieselbe auf, als der Prinz so lange abwesend sein werde, daß d
Landung und auf zurück⸗
Der bisherige Allier— P
Dampfer nach Vera⸗Cruz aß. „Charente«, »Brandon« und »Droͤme«
W zunsch
wenn die den Kosten
die Vorbereitungs⸗
I“ ihre Arbeiten wahrscheinlich schon vor dessen Rückkehr 8 Der Minister führt nun die für
würde haben beendigen können. die Ausstellung sprechenden Gründe auf und macht die be ezüglichen Vorschläge.
Spanien. Madrid 1869 Juni. Die Bise choͤfe haben, hase Telegramm der »Ind. velge , das Gesuch gestellt, daß die Fort⸗ setzung der Veröf sentlichung der „Miserables⸗ von Victor Hugo ver⸗ hindert werden möge. Der Staatsrath hat von den Bischöfen verlangt,
daß sie die gefähblichen Stellen des Werkes bezeichnen möchten. In Almeria lassen sich anhaltend Stöße
eines Erdbebens verspüren. 1
Italien. Turin, 1. Juli. Der Prinz Amadeus wird, einem Telegramm der »Ind. b.⸗ zufolge nächsten Montag eine Relse⸗ s
Siam) zu
CEpnditus einer dortigen Gemeinde
BPülrtoi
4. einsallen. —
im Unterrichts⸗Ministerin m 1 1 * die Kirche,
»Col-
schen d landischen Schiffsrhed
Ind dustriel⸗ 2 ausgee daß im Jahre 1867 wirder eine solche Ausstellung Mehrere unter ihnen hätten sich er⸗
Eine von ihnen Fe eigte Liste habe
um so mehr,
Lieues verlassen.
8. Schweiz, den Ufern des Rheins, Holland, Belgien und Ez geden antreten.
Heerr Christoforo Negri, der sich von Turin nach Paris und London begeben hat, um die Unterstützung der dortigen Regierungen für d die beabsichtigte Mission nach Ostindien (China, Japan und
gewinnen, fand dort, nach der »Köln. Ztg.“«, die freund⸗ lichste Aufnahme. Waebrscheinlich wird die italienische Regierung ein
FKriegsschiff zu diesem Zihfc⸗ ausrüsten.
Aus der Basilicata wird in demselben Blatte gemeldet, daß der
e sammt mehreren Nationalgarden
und Polizeiwachen, welche gegen die Bande Caruso ausgezogen waren, dieser und der mit ihr verbundenen Bande Schiavone's in die Hände
fielen und umgebracht wurden. 1
Konsta ntinopel, 29. Juni. Die österreichischen
Zeit uggen enthalten folgende telegrapbische Nachrichten von hier:
Aus Anlaß des gestrigen Jahresfestes der Thronbesteigung des Sul⸗
tans war b Empfang der Gesandten, soßcc Diner und Ball bei Fuad Pascha.
tung des
Am Abend fand eine glänzende Beleuch⸗ Bosporus statt. — Admiral Mustafa Pascha ist aus Hesundheitsrücksichten heute nach Wien abgereist. — Fünf Gene⸗ ale wurden zur Inspection der Truppen in die Provinzen abge⸗ sendet. — In und um Tulcza sind beiläufig 300 Polen versam⸗ man meint, sie würden über moldauisches Gebiet in Ruß⸗ Die Ausstellungs⸗ Jury wurde gebildet. Rußland und Polen. St. Petersburg, 30. Juni. In der Nacht vom 27. auf den 28. Juni brach in dem großen Schlosse in Zarskoje Ses wie der „Russ. Invalide« berichtet, durch die Nachlaͤsfigteit der Dienerschaͤft, welche die Zimmer des obersten Stockwerks in der Naͤhe der Schloßkirche bewohnte, Feuer aus; dasselve verbreitete sich rasch über die anstoßenden Gemächer und die Kirche. Die Feuerwehr von Zarskose Selo konnte keine erhebliche zülfe leisten und deshalb wurde das Löschkommando aus St. Pe⸗ tersburg binberufen, welches mit ungewöhnlicher Schnelligkeit erschien. Mit Hülfe dieser Abtheilung und durch die Bemühungen der Gar⸗ See Zarskoje Selo, die auf die erste Nachricht zur Brandstätte eilte, wurde das Feuer bald gelöscht. Vom Feuer gelitten haben: aus der man übrigens die werthvolleren Gegenstände noch retten konnte, und einige hart an dieselbe stoßenden Gemächer im Schlosse. Die offizielle »Finnl. All. Tid.- meldet: Der General⸗ Gouverneur ließ den Magistrat der Stadt Helsingfors, so wie die Aeltesten und bedeutendsten Glieder der Handelswelt, zu sich rufen. In einer französisch gehaltenen Rede erwähnte Se. Excellenz dessen, daß ein Hauptbeweggrund seiner Reise nach St. Petersburg auch der gewesen, sich darüber Gewißheit zu verschaffen, wie sich inzwi— die Friedens⸗ resp. die Kriegsaussichten gestaltet, um die finn⸗ er rechtzeitig von dem Stande der Sache zu enachrichtigen. Se. Kaiserliche Majestät, dem er diesen Wunsch vortrug, habe zu erklären geruht, daß sich zur Zest. nichts mit Sicherheit über Krieg oder Frieden voraussagen lasse. Die Rüstun⸗ en, zu denen man sich diesseits veranlaßt gesehen, seien nur Vor⸗ chtsmaßregeln. Er. Kaiserlichen Majestät wohlwollende Gesinnung gegen Finnland habe der General⸗Gouverneur völlig unverändert gefunden, und als Beweis dafür sei anzuführen, 88 der Landtag definitiv im September einberufen werden solle. Da der Tag der Eröffnung noch nicht bestimmt sei, so könne eine desfallsige Veröf⸗ fentlichung nicht stattfinden. Amerika. Mexiko. Mit der westindischen Post sind in England durch den „Panama Star« Nachrichten aus Mexiko ein⸗ gegangen. Diesem Blatte zufolge verloren die Mexikaner in der Schlacht bei Cerro de San Lorenzo über 1000. Mann an Todten und Verwundeten und 800. Gefangene nebst 200 Wagenladungen Proviant. Trotz der größten Hartnäckigkeit, mit welcher sie kämpf⸗ ten, mußten sie doch vor der numerischen Uebermacht der Franzosen zurückweichen. Durch dieses Treffen, hieß es, sei der Fall Puebla's ntschieden “ General Comonfort, welcher der Nichterfüllung er Vefehle des Präsidenten beschuldigt und als Ursache des verlorenen Gefechts angeseben wurde, ist durch den General Juan de la Garza ersetzt worden. Die Stadt Meegtte rüstete sich zum Wider⸗ stande gegen den anmarschirenden Feind; auf Befehl der Regierung müssen alle französischen Einwo hner, ausgenommen die physisch Reise⸗ unfahigen, binnen drei T die Stadt und ihren Umkreis von In den bezüglichen Verhandlungen des mexi⸗ kanischen Kongresses erklärte der Präsident, er werde in der Stadt bleiben, und sprach sich direkt gegen eine Uebersiedelung der Regierung nach einem anderen Orte aus. Ein von ihm erlassenes neues Mani⸗ fest an die Nation besagt, daß er die Hauptstadt bis zum Aeußersten vertheidigen und keine Friedensvorschl äge berücksichtigen werde, welche Unabhängigkeit und Souperainetät; der Nation beeinträchtigten. 8 Asien. Teberan, 30. Mai Der französische »Moniteur« bat von hier Nachrichten, welche von einer Einnahme Herats nichts HSha Der Tod Dost Mohamed's, der bestätigt wird; scheint unter den 8B“ eine solche Verwirrung und Unordnung hervor⸗ e Eir nahme Herats nicht
wohl zu
geg.
ceses. Hebefchen aus 8 Wolff schen Telegraphen⸗Burcau. Eydtkuhnen, Mittwoch, 1. Juli. hier und St. Petersburg ist sicher und nicht unterbrochen. Darmstadt, Mittwoch, 1. Juli, Nachmittags.
Die Eisenbahn zwischen
Die Zweite
Kammer hat in ihrer heutigen Sitzung die Annahme des Antrages des Finanz⸗Ausschusses auf unbedingten Beitritt zum preußisch⸗-
französischen Handelsvertrage mit allen gegen eine
Stimme be⸗-⸗
schlossen, und wünscht Verhandlungen über Modificationen des
Artikels 31 erst nachher. Wien, Mittwoch, 1. Juli, Abends. erbielt aus Paris die bestimmte Nachricht,
8 denz aus Oesterreich⸗ daß d
8
Die »Generalkorrespon⸗
der Kaiser Napoleon den förmlichen Entschluß gefaßt habe,
die amerikanischen Südstaaten anzuerkennen; derselbe werde aber vor⸗
her einen Waffenstillstand fordern, und im Falle der Ablehnung
werde im Nothfalle selbst ohne Zustimmung Englands die Anerken⸗-
nung erfolgen. des Waffenstillstandes den Beitritt Englands. Krakau, Mittwoch, 1. Juli.
Indessen hoffe der Kaiser wenigstens zur Forderung
Der heutige »Czas« meldet, daß
am 26. v. Mts. bei Podborz Trzebnica am Pilicaflusse ein bedeu⸗- tendes Gefecht stattgefunden habe, in dem der russische Oberst Czen⸗
gery verwundet worden; die Resultate des Kampfes konstatirt.
Lemberg, Mittwoch, 1. 1400 Mann Fußvolk und 100 russische Grenze überschritten in Volhynien, gegenüber Brody)
Juli.
Reitern von Galizien
besetzt.
sind noch nicht
Wysocki hat gestern mit aus die und Radziwillow (Grenzstädtchen Funfzig Wagen und
mehrere Nachzügler wurden ihm auf diesseitigem Gebiete abgenom⸗
men. Gleichzeitig soll bei Podkamien (einige Meilen weiter süd⸗ lich) eine andere Insurgentenschaar durchgebrochen sein. Lemberg, Mittwoch, 1. Juli, Abends. Die
Insurgenten,
8
aus Radziwillow zurückgedrängt, befinden sich seit mehreren Stunden
in der fnssa Grenzstadt Lewiatyn im Kampfe mit den russischen Truppen. surgenten geben an, daß erneuet russische Streitkräfte anrücken. sind bereits viele Verwundete nach Brody gebracht worden.
London, Mittwoch, l. Juli, Mittags. Der rika⸗
York vom 20. v. M. Nach denselben be⸗
in Cowes eingetroffen.
8
Die Vorposten der hart an die Grenze gedrängten In⸗ 1
Dampfer ⸗„Ame⸗ ist mit 110,100 Dollars Contanten und Nachrichten aus New⸗
läuft sich die Zahl der in Pennsylvanien eingedrungenen Konföderir⸗
ten auf nur 3500. General Lee rückt in drei Kolonnen
Hooker vor. ändert.
angekommen. Davis hat Rapporte zwischen den Kon⸗
Präsident
Zu Vicksburg hatte sich Nichts von Bedeutung ge⸗ Der britische Konsul zu Richmond war in Fort Monroe
suln fremder Staaten und deren Gesandten, die im feindlichen Lande
residiren, für die Zukunst verboten.
London, Mittwoch, 1. Juli. In der gestrigen Nachtsitzung
des Unterhauses brachte Roebuck seinen Antrag auf Anerken⸗
nung der Südstaaten ein. In der Debatte,
die schließlich vertagt
8 8 5
wurde, opponirten ihm hauptsächlich Brigbht und der Schatzkanzler
Gladstone. Lord Palmerston war abwesend.
Ihre Majestät die Königin von Preußen wird wahr scheinlich am Freitag Windsor verlassen, bis Montag Gast des preußischen
Botschafters in Carlton Terrace sein und alsdann nach Deutschland
zurückkehren.
London, Donnerstag, 2. Juli. Der Dampfer »Nova Sco⸗ tian« mit 31,000 Dollars an Bord hat seine New⸗Yorker Nach⸗ richten, die bis zum 20. v. M., Abends, gehen, in Londonderry ab gegeben. und hat einen Angriff der Unionisten zurückgeworfen.
Der Wechsel⸗Cours auf London war in Nemp⸗T ork 15 Golhe
8 Paris, Mittwoch, 1.
Agio 43 ½, Baunnvolle middling Juli, Abends.
Lee rückt mit einer großen Macht gegen Centreville vor
Aus Alexandrien
vom 27. v. M. wird gemeldet, daß am 12. Mai in Madagaskar
—
Der König Radama der Zweite zur Königin proklamirt worden.
eine Revolution ausgebrochen sei. ist ermordet und seine Wittwe Die Verträge mit den Europäern wurden suspendirt,
8 .
die Gewissens⸗
. 8 ; 1 freiheit jedoch aufrecht erhalten. Die Königin hat eine von der alten
Partei der Owas aufgestellte Constitution unterzeichnet. Es herrscht starke Unzufriedenheit, und man fürchtet einen Buürgerkrieg