sind in der Zeit vom 10. bis 30. Juli bearbeitet worden; 24 ver⸗
18 . 1) Die Einführung des metrischen Systems als inter⸗
sein; die Herstellung der Uebersetzungen und des Drucks der Berichte
chaftsbericht über sämmtliche Arbeiten der früheren Sitzungsperioden des Kongresses (ein Werk von 35 Druckbogen) ist ebenfalls vollendet. — Nur der angestrengtesten Arbeit, wirken, der treuesten Aufgabe konnte die so rasche Bewältigung derselben gelingen.
haben ihr Erscheinen auf dem Kongresse bereits zugesagt. b Anmeldungen anderer im Fache der Statistik, der Volkswirthschaft, des Eisenbahnwesens, des Versicherungswesens, der Gesundheitspflege, des Münz⸗ und Maaßwesens hochangesehener Persönlichkeiten liegen vor. Für die möglichst zeitige Aufstellung eines Mitgliederverzeich⸗ nisses ist Sorge getragen. Mühe ist gescheut worden, auf daß Vorgängern in Brüssel, Paris, Wien und London so wenig wie möglich nachstehe und daß sowohl die ausgesprochenen Erwartungen des Präsidenten des öffentlichen Bauten, stadt
wünschen übrig: daß in unserem theueren Vaterlande, und speziell in
Berlin, die nationale Politik der P neutralen internationalen Statistik nicht weiter verkümmere.
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“ Direktor des Königlichen Statistischen Büreaus. Di engel.
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von Beust.
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Schwarzburg. Arnstadt, 9. August. So eben trifft hier
vI. Section. Internationale Einheit der Maaße und Gewichte.
nationales Maßsystem ef. Professor Dr. Magnus) 1 2) Separatvotum vom Geh. Ober⸗Baurath Hagen. Sämmtliche obengenannte Sectionsberichte ꝛc. (26 Druckbogen)
chiedene Sectionssitzungen haben dazu stattgefunden. Der Druck ieser Berichte in deutscher Sprache wird noch in dieser Woche beendet
n französischer Sprache dürfte 8. bis 10 Tage mehr Zeit in An⸗ pruch nehmen. Der auf Seite 75 des Vorberichts verheißene Rechen⸗
dem einmüthigsten Zusammen⸗ Hingebung aller Betheiligten an die große
Die Plenar⸗ und die Sectionsversammlungen werden im Herren⸗
ause stattfinden. ““ 8 3 8 Vertreter der amtlichen Statistik sast aus allen Ländern Europa’'s
Zahlreiche
Alle Vorbereitungen sind getroffen, keine der Kongreß in Berlin seinen
Londoner Kongresses, des Herrn Ministers der W. Comwper, hinsichtlich Berlins als Kongreß⸗ Verheißungen der Delegirten Preußens
wie auch die — Aber Eins bleibt noch zu
demselben sich bewahrheiten.
zarteien den Ehrentag der völlig
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Berlin, den 12. August “
8 116 Der Präsident der Vorbereitungs Kommission des Kongresses und
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hir Nichtamtliches. Sachsen. Weimar, 12. August. Se. Königliche Hoheit der Großbherzog begiebt sich den 15. d. zum Fürstenkongreß nach Frankfurt a. M. in Begleitung von dem Staatsminister Dr. von Watzdorf und dem General⸗Adjutanten Geheimen Rath Grafen (W. Ztg.) Eisenach, 10. August. Gestern Abend traf Seine Königliche Hoheit der Graf von Paris auf der Eisenbahn hier ein und be⸗ gab sich alsbald zum Besuch des großherzoglichen Hofes nach Wil⸗ helmsthal. Heute war der Prinz im hiesigen Schlosse anwesend, in welchem sich noch ein Theil der Einrichtung seiner verewigten Mutter v111111414141*A*“
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die Nachricht ein, daß Se. Durchlaucht den Geheimen Staatsrath Keyser in Sondershausen unter Erhebung in den Adelstand zum wirklichen Geheimenrathe und Chef des Ministeriums, den Staats⸗ rath Bley aber zum Geheimen Staatsrath ernannt hat.
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Großbritannien und Irland. London, 11. Augu
Alfred Styles, der die Bildung einer anglo⸗polnischen Legion zum Kampf gegen Rußland versucht hat, ist heute auf die Anklage der russischen Gesandtschaft vor das Polizeigericht in Bow⸗Street gestellt und nach Vernehmung einiger Zeugen zu weiterer Voruntersuchung in Gewahrsam behalten worden.
Frankreich. Paris, 11. August. Die Rede, welche der Unterrichts⸗Minister Duruy gestern bei der Preisvertheilung in der Sorbonne gehalten hat, steht heute vollständig nebst der Liste der prämiirten Studenten im »Moniteur.« Besonders interessant ist die Ankündigung, daß künftig auch die neuere und neueste Geschichte in der Sorbonne gelehrt werden soll. »Unsere Zöglinge«, sagte der Minister, »sind in der Geschichte von Sparta, Athen und Rom, so wie im Mittelalter gut bewandert, aber sie kennen die bürgerliche Gesellschaft nicht, deren thätige Mitglieder sie werden sollen. Durch ihre Studien sind sie Zeitgenossen des Perikles, Augustus und Ludwig's XIV., aber nicht Napoleon's III. Daher so viel Unwissenheit in Dingen, inmitten deren sie leben sollen, so viel Irtthum und Täuschung, so viel Leute, die weder ihrer Zeit noch ihrem Lande gehören. Wir haben eine klassische Erziehung, und das ist gut; wir haben aber keine nationale Erziehung, und das ist schlimm. Der Kaiser will, daß dem abgeholfen werde.«
Das »Pays« zeigt die in Bälde bevorstehende Vertheilung der Mexiko⸗Medaillen an die Soldaten, welche an der Expedition Theil nahmen, an.
— 12. August. Der »Moniteur« meldet, daß der Marseiller »„Semaphore« eine erste Verwarnung erhalten hat, wegen Verbrei⸗ tung falscher Nachrichten, welche die öffentliche Meinung irre führen könnten. Das genannte Blatt hatte nämlich von einem nie vorge⸗ kommenen Briefwechsel zwischen den Kaisern Napoleon III. und Alexander II. Mittheilungen gemacht. “
Spanien. Die Regierung schickt 40 Millionen Realen nach Manilla. Eine allgemeine Sammlung von Unterstützungen ist an⸗ geordnet. Die Bank hat 8000 Piaster gezeichnet. Die Einführung von Baumaterialien aller Art nach Manilla ist frei gegeben. Man⸗ erfährt aus der »Madrider Zeitung« vom 8. August, daß die Köni⸗ gin dem Minister der Kolonieen die Summe von 25,000 Piastern für die Verunglückten von Manilla überwiesen hat; die Regierung hat ihrerseits auch der Königin mehrere Vorschläge zur Bestätigung vorgelegt, welche auf diese Katastrophe Bezug haben. Man liest in der »Correspondencia« vom 8. August: »Es hat sich auf einem der Plätze von Manilla während des Erdbebens ein Krater gebildet, welcher eine Art schwarzen brennenden Sandes auswarf. Ein Kor⸗ respondent veranschlagt die Summe der durch das Erdbeben veran⸗ laßten Verluste auf 20 Millionen Piaster. Die Erschütterung beim Erdbeben glich dem stärksten Rollen eines großen Schiffes.«
Ein Königliches Dekret vom 6. August ernennt Herrn Per⸗ manyer zum Minister der Kolonieen.
Die »Epoca« bedauert, daß man nicht einen spanischen Prinzen auf den Thron von Mexico berufen habe; im Uebrigen aber ist si
it der Errichtung des Kaiserreichs in diesem Lande einverstanden.
Italien. Aus Rom, 8. August, wird gemeldet, daß die Kardinals⸗Promotion, zu der auch Msgr. Berardi und Msgr. Fer⸗ rari in Aussicht genommen sind, bis zum Dezember vertagt wurde. Msgr. Ferrari wird auch als Kardinal die Leitung der Finanzen behalten.
Die italienischen Kammern sind Schlußsitzung der Session eingeladen.
Turin, 11. August. Aus Bari wird vom heutigen Tage ge⸗ meldet, daß Rocco's 130 Mann starke Bande von den Truppen an⸗ gegrifkfen wurde und vier Todte und mehrere Verwundete verlor. Wie aus Lovi gemeldet wird, ist dieselbe Bande bei Vinosa geschla⸗ gen worden.
auf den 11. August zu der
Griechenland. Eine Depesche aus Athen vom 8. d. meldet, daß die hellenische Regierung dem General Kalergis die Mis⸗ sion übertragen habe sich nach Kopenhagen zu begeben und den König Georg offiziell nach Griechenland zu begleiten.
Rußland und Polen. Aus Warschau, 10. Augus⸗
v1111“ Bayern. München, 10. August. Der Vorstand des Königl. statistischen Büreaus, Staatsrath von Hermann, ist durch aller⸗ höchste Entschließung beauftragt worden, dem zu Berlin im Monate September d. J. zusammentretenden fünften internationalen statisti⸗ schen Kongresse für Bayern beizuwohnen. (N. C.) “
.“ Hermannstadt, 11. August. In der heuti⸗ gen Landtags⸗Sitzung fand die General⸗Debatte über den Adreß⸗ Entwurf statt. v. Brennersberg aus Kronstadt verzichtete aufs Wort gegen die Adresse und zugleich auch auf sein Mandat, Alle Redner waren im Prinzipe für den Adreß⸗Entwurf. Zwei Deputirte halten die Unionsgesetze für formell gültig.
Hos O este rreich.
ich Ihnen, daß die hiesige National⸗Regierung ihrer »Gensdarmerie⸗ das Hängen untersagt haben sollte; ob auch das Erdolchen, wußte ich nicht. Mein Zweifel hat sich durch eine gestern vorgekommene dreifache politische Mordthat bestätigt. Wenn auch nicht Hängen oder Erdolchen, so hat man doch eine dritte Art — nämlich das Kehlabschneiden — angewandt. Ein emeritirter kleiner Beamter Namens Wichert, war von der »National⸗Regierung⸗ mit 200 F. besteuert worden, während der taube alte Mann nicht zahlen konnte oder auch nicht wollte. den folgenden Tag, nahm seine Zuflucht, in Gemäßheit des vom Oberpolizei⸗Meister erlassenen Zahlungsverbots, zur Polizei, und der Kassirer der National⸗Regierung wurde bei seiner zweiten Visite ge⸗
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jagen und sie bald hier bald da sich zeigen lassen.
meldet die »Osts. Ztg.“ Folgendes: In meinem letzten Briefe schrieb
Er bestellte den Nationalsteuer⸗Kassirer auf
faßt. — schnitten zuerst ihm, dann seiner mit ihm zusammenwohnenden Schwester, der schreienden Magd, und zuletzt auch dem bellenden
Hunde die Kehle ab. Aus Rußland, 9. August, erhält die „Pos. Ztg.⸗ nachstehende
Korrespondenz: Durch eine Mittheilung aus Petersburg erfährt man
hier so eben, daß eine Veränderung in der Regierung zu Warschau in ganz naher Aussicht stehe. Aus derselben Quelle erfährt man, daß mehrere aus der Reihe der gemäßigten Polen eine Vorstellung
beim Kaiser gewagt und gebeten haben, man möge doch endlich die
Sachen in Polen zu irgend einem Resultat zu führen suchen, da
unter Umständen, wie sie jetzt dort herrschen, es nnmöglich länger
fortgehen könne. Wenn natürlich die Namen der Bittsteller auch im tiefsten Geheimniß bleiben, so ist der Inhaltihrer Vorstellung doch durchaus kein Geheimniß für höhere Kreise und erregt allgemeine Theilnahme. Die eine Stelle soll besonders rührend sein, wo die Petenten anführen, wie sie zwar wissen, daß ihre Köpfe durch die finstere, das arme Polen unterm Joch haltende Macht fallen würden, wenn ihre Namen. diesen zur Kenntniß gelangten, es aber doch wagen, den Schritt zu thun und ihrem Landesherrn das arme Vaterland und den Schutz so Vieler ans Herz zu legen, die, durch den Schein geblendet oder durch Ge⸗ walt getrieben, an einem Unternehmen sich betheiligten, dem jeder edelgesinnte Pole abhold sei und sein müsse, weil es nicht das Wohl des Vaterlandes und der polnischen Nation bezwecke, sondern einem Plane diene, dem Polen nie gedient haben würde, wenn ihm irgend ein freies Handeln noch gestattet gewesen und es nicht schutzlos einer Gewalt anheim gefallen waͤre, mit der am allerwenigsten der pol⸗ nische Adel jemals hätte gemeinsame Sache machen können, wenn man ihn nicht so mächtig überrumpelt hätte. Nicht nur unsere Kin⸗ der, unser Vermögen und unsere Existenz ist verloren, sondern auch unsere Ehre ist befleckt, und es ist nur noch eine Rettung für uns, der Thron unsers Kaisers.
So sprechen die Bittsteller sich aus, und der Schluß der Petition endet wörtlich: Nicht von den fremden Mächten und noch weniger von der uns vernichtenden Partei, unseren Freunden, erwarten und wollen wir Schutz und Rettung, sondern von dem Kaiser von Rußland, dem legitimen Könige Polens, sowohl nach den gesetz⸗ lichen Verträgen, als auch nach dem Blute, denn in ihm fließt noch das Blut der Jagellonen, indem er ein Sprosse einer Tochter dieses edlen Geschlechts ist, mit dessen Erlöschen auch Polens Glanz erlosch.
Dieses Schreiben, dessen Inhalt aus authentischer Quelle ge⸗ schöpft, dürfte einen Beleg für die Lage geben, in der sich ein großer Theil des polnischen Adels befinden mag und wie dieser den Auf⸗
stand überhaupt ansieht. — Die Revolutionspartei sucht noch immer
den Schein aufrecht zu erhalten, als ob der Ausstand in Litthauen und den westlichen Gouvernements noch in vollem Gange sei, und quälten noch Leute damit, daß sie selbe in kleineren Banden herum⸗ Diese Leute nun leiden buchstäblich Hunger; denn bei den Bauern und überhaupt in Dörfern dürfen sie sich nirgends blicken lassen, um Lebensmittel zu requiriren, und so kommt es denn häufig vor, daß diese armen, wie Hunde gehetzten Leute, aller Bedürfnisse baar, Tagelang nichts zu essen haben. Daher kommt es auch wohl, daß deren jetzt mehr ge⸗ fangen als getödtet werden, da sie lieber ihren Verfolgern — meist Milizen und Gemeindegenossen von jenen — sich gefangen geben, als ein solches Dasein im Walde länger zu fristen.
Die Bauernmilizen in den westlichen Provinzen leisten große Dienste, indem sie im Aufsuchen und Verfolgen der Aufständischen sast noch unermüdeter und meist auch glücklicher sind als die Sol⸗ daten, da sie die Schlupswinkel und Wege in den Wäldern besser kennen und wissen als diese.
Aus dem Königreich Polen, 9. August, berichtet die »Pos. Ztg.⸗: Der Bezirks⸗Kriegschef, General Kostanda, welcher gegenwärtig in Konin waltet, scheint auch jetzt zu der Ueberzeugung gelangt zu sein, daß zu gelinde Maaßregeln bei Zuständen, wie die gegenwärtigen, eher schaden als nützen, und daß in solchen Fällen mit Halbheit nichts bewirkt wird; denn seit einiger Zeit fängt er an, ein strengeres Regiment zu üben. Eine Menge von stark Gra⸗ virten sind seit kurzer Zeit gefänglich eingezogen worden, unter ihnen auch gegen dreißig Woyts, welche verdächtig sind, ihre amtliche Ge⸗ walt zum Nachtheil der Regierung gemißbraucht zu haben. Am 29. v. M. wurden 80 Gefangene nach Konin eingebracht und Tags vorher hatte man 75, gegen welche die Voruntersuchung beendet, nach Kalisch abgeführt. Ueberall im Kreise werden auf den Gütern und Schlössern Haussuchungen gehalten nach Waffen und Munition, von den man noch bedeutende Vorräthe verborgen glaubt. Die Menge der bereits abgenommenen Waffen geht hoch in die Tausend, ebenso erreicht die konfiszirte Munition schon eine bedeutende Quan⸗ tität. In Kurzem dürfte es im Leßzycer Kreise wieder zu einem bedeutenden Gefecht kommen, da dort eine bedeutende Abtheilung Insurgenten sich versammelt haben soll. Wenn es nur nicht wieder mit dem gewohnten Manöver endet, daß sich die Insurgenten überall zeigen, und wenn man sie sucht, nirgends zu finden ind.
Dagegen kamen gestern früh 9 Uhr 2 Männer zu Wichert, 1
Dem »N. J.⸗ entnehmen wir nachfolgende Relation über dem allgemeinen Stand der Dinge auf dem Schauplatze des Aufst andes⸗ Wir haben in den letzten Tagen mehr als einmal Gele genheit
gehabt, die Bemerkung zu machen, daß die Kräfte der polnischen Re⸗ volution, wenigstens die materiellen, sichtlich versiegt sind, wenn man nach dem Gange der Kriegsoperationen urtheilt. Um nicht⸗ von dem Kiewschen und Wilnaschen Militairbezirk zu redemn, in denen, vielleicht mit Ausnahme der dem Königreich Polen zunächst⸗ gelegenen Gebiete der Gouvernements Kowno und Grodno, der Aufstand überall unterdrückt ist, so kommen in dem Königreiche selbst Zusammentreffen zwischen Truppen und Insurgentenbanden immer seltener und seltener vor. Die von uns ausgesprochene Ansicht wird bekräftigt, sowohl durch die Berichte über die letzten Gefechte, als auch durch einen Brief aus Polen vom 27. Juli, für dessen Glaub⸗ würdigkeit wir einstehen können, da er von einer Person herrührt, der die Möglichkeit geboten ist, die Verhältnisse richtig zu beurtheilen.
Aus den offiziellen Berichten geht deutlich hervor, daß unsere Truppen bei den ununterbrochenen Streifereien und bei all dem sorg⸗ fältigen Spähen nicht Gelegenheit gehabt haben, auf große Banden, wie sie sich früher gebildet hatten, zu stoßen; selbst Rebellenhaufen von einiger Bedeutung finden sich nicht mehr viele. Was die Mili⸗ tairbezirke von Wilna und Kiew anbelangt, so wissen wir, daß in dem letzteren die frühere Ordnung der Dinge wieder vollständig her gestellt ist und die Ruhe nur durch Insurgenten gestört wurde, di aus Galizien herüberkamen. Im Wilnaschen Militairbezirk existiren größere Rebellenbanden, d. h. von 200 und 300 Mann, nirgends mehr; kleinere verhungerte und abgerissene Partieen treiben sich noch stellenweise in den Wäldern umher; die Bauern fangen die Insur genten ein und überliefern sie den Behörden.
Ee läßt sich nicht bezweifeln, daß der Erfolg bei der Unter- drückung des Aufstandes in den Militairbezirken von Wilna und Kiew von Dauer sein wird und nur aus dem Königreiche Polen⸗ oder dem Auslande herübergekommene Infurgentenbanden die voll⸗ ständige Wiederherstellung der Ruhe verzögern können. Was aber die Erstickung des Aufruhrs und Wiedereinführung der alten Ordnung im Königreiche Polen selbst anbelangt, so wird dieselbe viel von dem gewissenhaften Mitwirken der lokalen Administration abhängen. Jetzt bietet sich den bei derselben dienenden Polen mehr als je die Gelegenheit, zu zeigen, wie weit sie fähig sind, die wahrhaft libera⸗ len und wohlmeinenden Absichten unserer Regierung in Bezug auf Polen, an denen kein rechtschaffener Mensch zweifeln sollte, zu schätzen.
Schweden und Norwegen. Stockbolm, 7. August. Der verstärkte Staatsausschuß hat gestern mit 60 gegen 59 Stim⸗ men den Antrag verworfen, welcher die Gemeinden zwingen will, unentgeltlich das ihnen gehörende Terrain dem Staate abzulassen, welches projektirte Eisenbahnen durchschneiden werden. Mit 63 gegen 56 Stimmen wurde die Upsala⸗Salabahn verworfen. Dagegen er⸗ klärte sich der Ausschuß mit 67 gegen 52 Stimmen bereit, für die durch die Hauptstadt zu legende Verbindungsbahn 3 Milllio⸗ nen Thlr. Rm. zu bewilligen und auch für die Arbeiten zur Befesti⸗ gung Karlskrona's eine beträchtliche Summe auszusetzen.
Nach einem Telegramm der »Malm. Snällp« aus Stockholm hat der verstärkte Staatsausschuß die Summe von 10,150,000 Thlr. Rm. für die südliche Stammbahn bewilligt.
Amerika. New⸗York, 1. August. Während es vor eini⸗ gen Tagen hieß, General Lee stehe südlich vom Rapidan, und Meade, welcher die Höhen von Frederiksburg besetzt habe, wolle gegen ihn anmarschiren, melden die letzten Nachrichten aus Washing⸗ ton, daß Lee am vorigen Mittwoch, den 29sten, seine Truppen bei Culpepper zusammenzuziehen begann; unter den Offizieren der Meade⸗ schen Armee herrsche die Ansicht, daß Lee sich zu einer Schlacht am Rappahannock vorbereite. Von einem Resultate des am 25. und 26. ge⸗ gen Fort Wagner erneuerten Bombardements ist nichts bekannt geworden, bei dem neulichen Sturm hat Gilmore, wie angegeben wird, nur 700 Mann verloren. Der General hat auf sein drin⸗ gendes Ansuchen um Unterstützung alle nöthige Verstärkung von der Regierung versprochen erhalten. 250 Yards von dem Fort Wagner entfernt hat er eine Reihe von Batterieen errichtet und gegen das Fort Sumter drei schwere Belagerungsgeschütze aufsahren lassen; beim Abgange der spätesten Nachrichten, am 29., sollte das Feuer gerade eröffnet werden. — Depeschen aus Cincinnati melden die völlige Zerstörung der Stadt Jackson in Mississippi durch die Bundes⸗ truppen. — Der Erzählung eines Flüchtlings zufolge war das Haupt⸗ quartier des Generals Bragg am 19. bei Chattanooga, welche Stadt von einer Division seiner Armee unter General Claiborne besetzt war. Die anderen Divisionen standen an verschiedenen Punkten der Knoxville⸗, Western⸗ und Atlanta⸗Bahnen. General Jehnston soll von Bragg bedeutende Verstärkungen erhalten haben und zur Ver⸗ theidigung Mobile's Festungswerke bei Meridian und Okalona an⸗ legen. — Der Richmonder »Enquirer⸗ vom 27. berichtet (als Ant⸗
wort auf die Ankündigung, daß, wenn die gesangenen Capitaine Flynn und Sawyer in Richmond erschossen werden sollten, die gesangenen Offiziere General W. H. F. Lee und Capitain Wieder
in Washington das gleiche Schicksal erleiden würden), da