sehr wenige — ein neuer Beweis, daß die Juden keinen kriege⸗ rischen Sinn haben. — Am 31. v. Mts. wurde auf der War⸗ schau⸗Petersburger Eisenbahn⸗Station Neu⸗Praga von einem Detachement Kosaken eine umfassende Revision abgehalten, welche die Verhaftung von 25 Personen, meist Eisenbahn⸗Beamte und Arbeiter, zur Folge hatte. Die Verhafteten wurden nach War⸗ schau auf die Citadelle abgeführt. — Der officielle »Wilnaer Kurier⸗ theilt mit, daß das fast ausschließlich von kleinen pol⸗ nischen Edelleuten bewohnte Dorf Szszuki, im Gouvernement
Grodno, wegen Betheiligung eines großen Theils der Einwoh⸗ ner am Aufstande und Ermordung eines der russischen Regie⸗ rung ergebenen Bauern dem Erdboden gleich gemacht und sämmt⸗ liche Einwohner, 1000 an der Zahl, nach dem Innern Rußlands übersiedelt worden sind. Dasselbe furchtbare Schicksal soll aus dem⸗ selben Grunde auch das Dorf Dzika und seine Einwohner getroffen haben. Demselben Blatte zufolge haben 7 vom Aufstande zurück⸗ gekehrte polnische Edelleute auf ihre reumüthigen Bitten die Verzei⸗ hung Murawiews erhalten und sind in der St. Johanniskirche in Wilna nach Erneuerung des Eides der Treue gegen den Kaiser wäh⸗ end des Gottesdienstes in Gegenwart des Gouverneurs Paniutin, des Kammerjunkers Gr. Stephan Plates und eines zahlreichen Pu⸗ blikums feierlich wieder in die russische Gemeinschaft aufgenommen worden. Den Gottesdienst verrichtete der Wilnaer katholische Dekan Dr. Nie⸗ mieksza, und hielt dabei eine Rede. Einem Telegramme der »W. Ztg.« aus Lemberg vom 10. Sep⸗ ember zufolge bestätigt sich die Nachricht, daß das Corps Lelewels am 7. d. M. bei Golai und Bustorow eine Niederlage erlitten hat. Lelewel ist, von 2 Kugeln getroffen, geblieben. Es sollen 100 In⸗ surgenten gefallen, 300 gefangen und die übrigen versprengt worden sein. 40 Ueberläufer sind schon in Rozwadow eingetroffen. Bei Majdan im Przemysler Kreise lagerten auf russischem Gebiete, hart an der Grenze, am 8. d. 30 erschöpfte Reiter vom gedachten ver⸗
sprengten Corps. ainns
eichs⸗
1 811“
Dänemark. Kopenhagen, 10. September. tag ist zum 21. September zusammenberufen.
Wie »Dagbladet« vernimmt, wird König Georg vor seiner Abreise nach Griechenland seine Verzichtleistung auf sein Erbrecht an den dänischen Thron zu Gunsten seines jüngeren Bruders, des Prinzen Waldemar, erklären.
Amerika. Nach dem New⸗Yorker Berichterstatter der»Times⸗ vird die Loosaushebung in New⸗York schließlich geringere Re⸗ ultate liefern, als man erwartet hatte. »Schon — so schreibt er — haben sich eine Menge der durchs Loos Gezogenen mit ihren An— prüchen auf Enthebung vom Dienst gemeldet, und von 66 Konskri⸗ birten eines einzigen Distriktes sind gestern nur 6 diensttauglich be⸗ unden worden. Königin Victoria hat zu keiner Zeit eine größere Anzahl Unterthanen in dieser Stadt besessen als jetzt, und nie ab es in ihr so mannigfaltige Gebrechen aller Art. Wenn erst Gesammtausweise vorliegen, werden kuriose Ziffern zum Vorschein kommen, und schon jetzt versichern Personen, die sich die Sache interessiren, daß nicht der zehnte Theil der lusgeloosten die Unionsuniform anziehen dürfte. Im benach⸗ arten Staate Rhode⸗Island, der beim letzten Census eine Be⸗ völkerung von 174,260 Personen wachwies, ist die Conscription be⸗ endigt, und nach Abzug aller Dienstuntauglichen liefert er dem Staate 19 Soldaten! Die anderen sind entweder Ausländer, oder krank, oder kränklich, oder zu alt, oder zu jung, oder zu arm, oder zu reich, um selber ins Feld rücken zu können. Wenn die Be⸗ wohner des Staates New⸗York nicht kampflustiger sind, dann würde ein Quotum, nach dem Ergebnisse in Rhode⸗Island berechnet, sich
uf 422 Mann belaufen.“ Der Korrespondent meint aber zum Schlusse, da die Regierung sich nicht mehr viel um die Verfassung kümmere und mit ihren 50,000 Mann Besatzung New⸗York unter dem Daumen hält, werde sie vor weiteren Gewaltmaßregeln nicht zurückschrecken.
In der »Washingtoner Tribüne« lesen wir, daß die Admira⸗ lität wiederum den Bau eines neuen Geschwaders der allerstärksten Panzerschiffe in Angriff genommen habe. Der Beschreibung nach würden dies die furchtbarsten Kriegsschiffe sein, die je auf der See geschwommen sind. Jedes derselben soll zwei Drahtthürme führen aon mit Eisenplatten von mehreren Fuß (I) Durchmesser gepanzert werden.
Asien. Der fällige Lloyddampfer ist mit der Ueberland⸗ post aus Alexandrien in Triest, den 11. September, Mittags, ein⸗ getroffen und bringt die Nachricht, daß in japanesischen Gewässern auf einen französischen Dampfer und ein holländisches Kriegsschiff gefeuert worden ist. Ein amerikanischer Kriegsdampfer ist abge⸗ gangen, um wegen eines Angriffs auf einen amerikanischen Kauf⸗ fahrer Genugthuung zu fordern. In Nangasati ist ein Komplott zur Ermordung des englischen Konsuls entdeckt worden.
iih 4b 9
Der R
11ö16“
V Su 8 1A1AA“*“
s Ha it Telegraphische Depeschen v1. tzalntt aus dem Wolff schen Telegraphen⸗Büreau. G
hält eine Korrespondenz aus Frankfurt a. M. vom 9., des In⸗ halts, daß Oesterreich mit Bezug auf die Bundesexecution in Holstein der französchen, der russischen und der englischen Regierung, nament⸗ lich der letzteren, die bestimmte Erklärung gegeben habe, der Streit zwischen Deutschland und Dänemark müsse endlich seinen Abschluß finden; die Bundesexecution sei unnermeidlich geworden, wenn Däne⸗ mark in seiner Renitenz beharre. deeie
London, Sonnabend, 12. September. Nach einem Pariser
Telegramm der »Morning⸗Post⸗ vom gestrigen Tage hat der Erz⸗ herzog Magx die mexikanische Krone positiv angenommen.
212
nternationaler statistischer Kongreß.
“ & — 2 8 g Herr Hammick Mittheilungen über das Armen⸗Unterstützungswesen in England und die für die Abhilfe der Noth in den Manufacturdistrikten getroffenen Naß. regeln. Er setzt die Organisation des englischen Armenwesens auseinander. I England ist jeder Arme und Hilflose berechtigt, aus einem öffentlichen Fönd Unterstützung für Ernährung, Kleidung, Wohnung und ärztliche Behandlun zu erbitten, wobei weder nach Heimath, Geschlecht, Alter oder Führung 8 hilflosen Person gefragt werden darf. Es bestehen in England und Wales 650 Armen⸗Unterstützungsdistrikte (Poor-law-unions). Die Ausgaben für Armen⸗Unterstützung betrugen in den letzten 10 Jahren (1851— 60) in den vereinigten Königreichen 67,350,000 Pfd. St. (451 Millionen preußischer Thaler). Er spricht ferner über die Baumwollennoth in Lancashire. Herr Hey wood bemerkt dazu, daß eine große Auswanderung aus den mit der Baumwollennoth betrrffenen Distrikten stattgefunden habe; über 10,000 Per⸗ sonen seien nach den Kolonien gezogen. Herr Ruggles aus Nordamerika macht Mittheilungen über die Goldfelder in Nordamerika und die Veränderung der Preise, die durch die Goldauffin⸗ dung⸗ herbeigeführt worden. Er theilt topographische Notizen mit über die Abgrenzung der verschiedenen Theile der nordamerikanischen Staaten. Von Portland (Maine) bis zum Missouri ist eine Eisenbahn⸗Verbindung hergestellt worden; er berichtet, wie viel die Herstellung der Eisenbahnen in den Ver⸗ einigten Staaten gekostet haben. Er führt an, wie groß die Schwierigkeiten seien, um über die hohen Bergrücken, welche den äußersten Westen von dem östlichen Theile der Nordamerikanischen Freistaaten trennen, nach dem Stillen Meere zu gelangen. Am Colorado werde jetzt eine Menge Gold gefunden. Eine ungeheure Einwanderung habe von Östen in die westlichen Goldfelder (Californien) stattgefunden. In den Silberbergwerken der Sierra Nevada haben die armen Bergleute in Ermangelung von Geld silberne Ziegel eingesandt, um der Noth für die kranken Soldaten im jetzigen Feldzuge abzuhelfen. Es sei nicht möglich, die Ausdehnung der Gold⸗ und Silberdistrikte schon jetzt festzustellen; am Snake River seien zuletzt 25,000 Personen mit der Aufsuchung von Gold beschäftigt gewesen. Redner theilt ferner die äußerste Umgrenzung der Goldregionen nach Meridianen und Parallelen mit, ebenso die Umgrenzung durch Gebirge und das Meer. Manche Berge seien mit Metallen angefüllt, die dort in großer Fülle aufgespeichert sind; 100 Mill. Dollars werden jährlich an werthvollen Mineralien aus den westlichen Ge⸗ birgen gewonnen. Der Werth der Bergwerke im Westen ist unberechenbar. Durch die Menge geförderter edeler Metalle müssen die Preise überall verändert werden. Er schlägt vor, eine Kommission zu ernennen, welche die Veränderungen der Preise untersuchen soll, die durch die große Production edler Metalle herbeigeführt werden. Herr R unde erstattet Bericht über Hypothekenverfassung und Sicherung des Grundeigenthums, so wie über Grundentlastung. Die 1. Section em⸗ pfiehlt in Betreff der Volkszählung folgende Resolution: Der Kongreß, von der Ueberzeugung ausgehend: daß durch die ausgedehnte Mitwirkung der Be⸗ völkerung bei der Volkszählung das statistische Verständniß der Bevölkerung ge⸗ stärkt und damit die Erreichung besserer Resultate gefördert wird, erklärt es für wünschenswerth, daß die Mitwirkung nicht auf die Aufstellung der Haushaltungsliste durch die selbstständigen Einwohner beschränkt bleibe, son⸗ dern an solchen Orten, wo dies nach dem Bildungsgrade der Einwohner ausführbar erscheint, dieselbe auf die Theilnahme an der Sammlung und Prüfung der Listen (als Zählungsagenten) und an der Concentrirung der⸗ selben als Mitglieder der Zählungskommission erweitert werde. Herr von Buschen beklagt, daß aus Mangel an Zeit die Berathungen über Volks⸗ zählungen zu sehr beschleunigt worden seien. Volkszählung und Volks⸗ beschreibung seien streng zu trennen. Er giebt die Gründe an für diese Trennung, welche theils praktische, theils politische seien. Die Zählung soll nicht blos von bezahlten Agenten vorgenommen werden, sondern auch mit Zuziehung des Publikums; aber das Publikum gebe selten richtige An⸗ gaben über das, was es nicht durch Zahlen ausdrücken könne. Länder, welche sich durch ihre politische Verfassung unterscheiden, können nicht die Volkszählung auf dieselbe Weise ausführen; über Religionsverschieden⸗ heiten, Sprachverschiedenheiten, Beschäftigungen und Besitzverhältnisse sei nicht zu erwarten, daß ungebildete Leute sich richtig aussprechen würden. Er stellt den Antrag, die Volkszählung solle nur durch das Publikum er⸗ folgen in Beziehung auf das, was sich durch bloße Zahlen ausdrücken lasse. Herr Stößer: In der Schweiz habe man Ermittelungen über Sprachver⸗ hältnisse, Religion, Heimathsverhältnisse, den Privaten mit überlassen, da ja immer bezahlte Zählungsagenten die von Privaten gemachten Angaben be⸗ richtigen koͤnnen. Diese Momente könnten wohl mit dem System der Mitwirkung
der selbstständigen Hausväter verbunden werden; es sei zweckmäßig außer⸗
5 8*
Wien, Sonnabend, 12. September. Der „Botschafter⸗ ent.
. (ZI“
1 nms
12 m81 ““
Berlin, 12. September. Im weiteren Verlauf der gestrigen Sitzung machte 3 8 8 2 7
be⸗
dem, möglichst viel Erfahrungen mit einem Male zu machen. Herr Cor⸗ spricht ü⸗ ie i Lande befolgte Methode der Volkszählung, nti spricht über die in seinem Lande befolg . ren. den Unterschied, der zwischen Bevölkerung de fait und de droit ge- üisc worden sei. Italien habe in den letzten Jahren verschiedene Volks⸗ mätlungen ausgeführt, namentlich im Jahre 1861 in dem ganzen aus 59 Provinzen rekonstruirten Königreich Italien. Er läßt sich ausführlich aus uͤber die Schwierigkeiten, die bei dieser letzten Volkszählung vorgekommen d, namentlich auch durch die häufig vorkommenden Veraͤnderungen des n verschiedenen Jahreszeiten. Er führt an vielen Beispielen der Unterschied zwischen faktischer und rechtlicher Be⸗ völkerung be iht. Er wünscht die Methoden zu erfahren, welche man an⸗ derswo angewendet habe, um die aus diesem Unterschiede. hervorgehenden Schwierigkeiten zu⸗ überwinden. Herr Fabricius theilt mit, welche Maß⸗ regeln auf dem Kongreß in London beschlossen worden seien, um bei der Wlkszaͤhlung die vorübergehend Abwesenden zu berücksichtigen. 1 Bei der Volkszählung im Jahre 1861 im Großherzogthum Hossen sei diese Frage ebenfalls in Erwägung gezogen worden. Der Ermittelung der faktischen Be⸗ völkerung stehen folgende Schwierigkeiten entgegen: 1) Zur Zest der Zäͤh⸗ lung seien Viele auf Eisenbahnen und Posten in Bewegung; 2) es. seien Viele auf Schiffen auswärts; 3) es seien Viele bei Festen, Volksversamm lungen u. s. w. abwesend. Es lassen sich, wenn die Zählung zur bestimm⸗ ten Stunde erfolgt, viele dieser Schwierigkeiten beseitigen. Man könne die Bevölkerung, die auf Eisenbahnen, Posten, Schiffen u. s. w. befindlich ist durch bestellte Zählungsagenten ermitteln. Eine andere Schwierigkeit be⸗ stände bei den Heimathlosen, bei denen, die sich im offenen Felde besänden, bei denen, die durch ihren Beruf, wie Nachtwächter, außerhalb eines be⸗ wohnten Gebäudes sich befinden. Die Mitglieder der Haushaltungen sind leicht aufzunehmen, mögen sie im Hause sein oder außerhalb beselben. Der Begriff „vorübergehend Abwesende« werde in verschiedenen Ländern ver⸗ schieden aufgefaßt und ein kürzerer oder längerer Zeitraum als vorüber⸗ gehend angesehen. Er stellt den Antrag: »daß die Schwierigkeiten, welche einer genauen Ermittelung der faktischen Bevölkerung entgegenstehen, sich durch entsprechende Zählungsvorschriften beseitigen lassen, wobei die Vor⸗ schriften der Kongresse zu berücksichtigen seien. Die drei vorliegenden Anträge werden angenommen, eben so ein Antrag des Herrn Eyrgentr Um eine Volkszählung zu gewinnen, welche allen Bedürfnissen der Verwal⸗ tung entspricht, ist es unerläßlich, nicht nur die faktische Bevölkerung zu zählen, sondern auch die rechtliche jeder Gemeinde und Provinz. Es ist dazu nöthig, ein Kriterium aufzufinden, um vermittelst desselben aus der gleich⸗ zeitigen Zählung der faktischen Bevölkerung auf die rechtliche zu schließen, die nothwendigen Grundlagen vorzubereiten, die faktische Bevölkerung festzu⸗ stellen. Es folgt die Berichterstattung der 3ten Section über Eisenbahn⸗ statistik durch Herrn Maybach. Derselbe hebt unter anderem hervor, daß in einem Punkte die Eisenbahnstatistik noch bedeutende Maͤngel habe. Wir erfahren nicht, welche Güterlasten bewegt worden sind. Ursprünglich seien die Berichte nur für die Generalversammlungen der Actionaire erfolgt. Er zählt die Schwierigkeiten auf, welche für die Statistik der Güterbewegung besteben. Zunächst sei der vielfach getheilte Besitz der Eisenbahnen ein Hinderniß. Die Güterverkehrs⸗Statistik der Eisenbahnen werde dadurch er⸗ schwert, daß die durchlaufenen Strecken häufig zu verschiedenen Ländern gehören. Er stellt folgende Resolutionen: 1) Es ist für die Statistik der Eisenbahnen von Wichtigkeit, die Güterbewegung festzustellen; dazu ist es nöthig, den Ur⸗ sprung, die erste Aufnahme und den Bestimmungsort der Güter anzugeben. In Beziehung auf die technischen Einrichtungen für die Erreichung dieses Zweckes war gewünscht, daß Formulare für die verschiedenen Eisenbahn⸗ Verwaltungen abgefaßt würden. Die Section glaube, dies den Eisenbahn⸗ Verwaltungen überlassen zu dürfen; nur sei es wünschenswerth, daß der Kongreß diesen Gegenstand anrege, namentlich auf eine übereinstimmende Nomenklatur hinwirke. Vorzugsweise kommen bei dieser Statistik in Betracht folgende internationale Artikel: Blei, rohe Baumwolle, Bau⸗ holz, Farbhölzer, Getreide, Harze, Felle, Kaffee, 8 Manufaktur⸗ waaren, Erde, Coaks, Steinkohlen, Cement, rohe Wolle Wein, Tabak, Zimmt. Die Section meint, daß eine solche Statistik mit Beschrän⸗ kung auf obige Artikel nicht schwierig sei. Man hat vorgeschlagen, die An⸗ zahl dieser Artikel zu vermehren mit: »Hanf, Flachs, Vieh.« Es sei wichtig, genau formulirte Vorschläge über diese obigen Artikel den Eisenbahn⸗Ver⸗ waltungen zuzufertigen, namentlich zu eipfehlen, die Menge und Gattung der versandten Waaren und die Richtung des Transportes aufzuzeichnen. Es sei für diesen Gegenstand wünschenswerth, mit dem Abrechnungs⸗ Büreau ein statistisches Büreau in Verbindung zu bringen. Die Güterbewegung auf den Eisenbahnen stehe in engster Verbindung mit der auf den anderen Verkehrswegen. Als Resolutionen schlägt Herr May⸗ bach vor: 1) die Versammlung möge die obigen Betrachtungen in Erwä⸗ gung ziehen, um durch ihre Empfehlung die Statistik der Güterbewegung zu foͤrdern; 2) die Eisenbahnverwaltungen mögen sich beschäftigen mit der Bewegung der oben angegebenen Artikel, namentlich auch mit Bezeichnung der Richtung des Transportes unter Zugrundelegung einer übereinstimmenden Nomenklatur. Sämmtliche Resolutionen werden en bloc mit großer Ma⸗ jorität angenommen. Herr Löffler berichtet über die Arbeiten der 4ten Section, betreffend die Gesundheitspflege für die Armee. Die vergleichende Statistik des Gesundheitszustandes der Militair⸗ und Civilbevölkerung von Engel sei eine vortreffliche Grundlage und Anregung gewesen für die Ar⸗ beiten der 4. Section. Die Statistik des Gesundheitszustandes der Rekruten habe mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen. Der Gesundheitszustand der Altersklassen der Rekruten repräsentire ein werthvolles Kapital. Es seien von der Section folgende Resolutionen gefaßt worden: 1) Der Kongreß er⸗ kennt in der Rekrutirung eine gute Gelegenheit, genaue Auskunft zu erhal⸗ ten über den Gesundheitszustand eines großen Theils der männlichen Bevölkerung; 2) die Section wünscht, daß alle Rekruten untersucht und ihrem Gesundheitszustande nach geprüft werden sollen, auch die welche das Maß nicht erreichen und die ganz Unbrauchbaren; 3) als Hauptpunkte bei der Erhebung seien aufzunehmen: a) Heimathsort und Beschäftigung, b) Körperlänge, Körpergewicht, Brustumfang. Die Messung des Brustumfanges sei nach einer ganz bestimmten übereinstimmen⸗ den Weise vorzunehmen. c) Die Angabe des krankhaften Zustandes, wegen
88848.
15 ⅞ bez.
dessen die Zurückweisung erfolgt ist. Es sollen genaue Tabellen in der Weise aufgestellt werden, wie Seite 124 Nr. 4 des Programms angegeben ist. Er glaubt, daß es Sache des Kongresses sei, den Regierungen die Annahme der gestellten Anträge auf das angelegentlichste zu empfehlen. In dem Programm befänden sich sehr detaillirte Formulare Seite 125 — 127, welche eine sehr gelehrte, ausgezeichnete Arbeit enthielten. Die Section habe eine genaue Revision dieser Formulare nicht anstellen kͤnnen, wünsche jedoch, dieselben den Regierungen zur Kenntnißnahme und Erwägung zu unterbrei⸗ ten. Nach Annahme der vorgeschlagenen Resolutionen wird die Sitzung um 4 Uhr 20 Minuten geschlossen.
Ueber die heutige Schluß⸗Sitzung werden wir im nächsten Blatte be⸗
Nachträglich berichtigen wir, daß der Antrag von Herrn Geh. Rath Maurer auf Bildung eines Vereins deutscher Delegirten zu Vorarbeiten für eine deutsche Statistik nicht auf Anlaß der Großherzoglich hessischen Regie⸗ rung gestellt ist.
Rarktnrehse. E 81 ½ 1 ö1“ Berlin, den 12. September. uüss. 4 zu Lande: Weiten 2 Thlr. 17 Sgr. 6 Pf. Roggen 1 Thlr. 27 Sgr. 6 Pf., auch 1 Thlr. 23 Sgr. 9 Pf. und 1 Thle. 20 Sgr. Grosse Gerste 1 Thlr. 16 Sgr. 3 Pf., anch 1 Thlr. 15 Sgr., auch 1 Thl. 13 Sgr. 9 Pf. Kleine Gerste 1 Thlr. 12 Sgr. 6 Pf. Hafer 1 Thlr. 5 1 „ auch 1 Thlr. 2 Sgr. 6 Pf. und 1 Thlr. 1 Sgr. 3 Pf. Erbsen XMhlr. 8.. Das Schock Stroh 9 Thlr., anch 8 Thlr. und 7 Thlr. 15 Sgr. Der Centner Heu 1 Thlr. 2 Sgr. 6 Pf. und 25 Sgr., geringere Sorte auch 20 Sgr. Kartoffeln, der Secheffel 22 Sgr. 6 Pf., auch 20 Sgr., metzenweis 11 Sgr. 9 Pf., auch 1 Sgr. 3 Pf.
8 sgerliner Getreidebörse v“ vom 12. September. 4
Weinen leoco fein weiss poln. 63 Thlr. ab Bahn, 61 — 60 Thlr. ab Bahn bez.
Roggen loco alter 81 — 82pfd. 39 ¼ Thlr., neuer 42 Thlr. bez., September u September -Oktober 39 ¼ — 38 ⅞˖ Thlr. bez. u. G., 8 Br., Oktober-November 40 — 39 ¼ Thlr. bez., Br. u. G., November-Dezem- ber 40 ½ — 39 ¼ Thlr. bez. u. G., 40 Br., Frühjabr 40.— 4 Thlr. bez. u. G., Br., Mai-Juni 415 — ½ Thlr. bez.
Gerste, grosse u. Keine 32 38 Thlr. pr. 1750 pfd.
Hafer, Lieferung pr. September u. September-Oktober 23 Thlr. bez. u. Br., Oktober-November u. November-Dezember 23 Thlr. bez., Früh- jahr 23 ½ Thlr. bez., Mai-Juni 23⸗2 Plr. S 1“ 8
Erbsen, Koch- und Futterwaare 43 — 1“ Winterrübsen 92 Thlr. pr. 1800pfd. ab Bahn bez. 6 Rüböl loco 12 412 Thlr. Br., September 124½ TII. BI 12GC.,, September- Okteber 12 , — 38 Thlr. bez., Br. u. G., Oktober- November 12 ⁄³. — ½ Thlr. bez. u. Br., 12 G., November-Dezember u. December- Januar 12 ½ — ½, Thlr. bez. u. Br., 3 G. April-Mai 12 ½ - 1 — 1. 1 hlr. bg2 ö 8. 8 Br. 8 “ “
Leinöl 15 ½ Thlr. Br. 2t zsqis Nien at „115 “
Spiritus loco ohne Fass 15 ¼⁄2 Thlr. bez., September u. September Oktober 15 ¼ — ½ — 1 Thlr. bez. u. Br., 3 G., Oktober November 15 2 bis 15212 — 53 Thlr. bez., Br. u. G., November- Dezember u. Dezember- Januar 15 ¼ — ½ — Thlr. bez. u. Br., ¾ G., April- Mai 15 ½ -† — 1 Thlr. bez., 15 ⅛ Br., 15 ½ G., Mai-Juni 16 ⁄ — 16— Thlr. bez. u. Br., 15 8 G.
Weizen matt. Roggen loco still und schwach behauptet. Termine wurden heute weniger lebhaft gehandelt und waren nach ankänglicher Festigkeit matter, um sich von Neuem 2u befestigen. Preise wenig ver- ändert. Schluss flau. Gek. 8000 Ctr. Hafer loco geschäftslos. Termine vereinzelt billiger verkäuflich. Für gSüböl haben sich nur die vorderen Termine gut behauptet, während spätere Sichten mehr angetrasen, des- wegen matt und billiger käuflich waren. Spiritus verkehrte heute bei stillem Geschäft in fester Haltung und waren Käufer durch die Zurück- haltung der Abgeber gezwungen, höhere Preise anzulegen. Schluss flau.
Gek. 20,000 Quart.
Letpzig, 10. September. Friedrich-Wilhelm-Nordbahn —. Leip- zig-Dresdner 268 ⅔ G. Löbau-Zittauer Littr. A. 31 ½ B., do. Littr. B —. Magdeburg-Leipziger 241 B. Thüringische 129 B. Anhalt- Dessauer Bank - Actien 33 G. Braunschweiger Bank-Actien — Weimarische Bank-Actien 90 ⅛ B. Oesterr. National-Anleihe 75 G
remshents, 12. September, 1 Uhr 25 Min. Nachmirags. (Tel. Her. des Staats-Anzeigers) Cesterreichische Banknoten 90 ⁄2 Br Freiburger Sramm-Actien 138 ⅜ Br. Gberschles. Aetien Litt. 4. a. 6. 618. 6G do. Litt. B 145 ¼ Br. Oberschles. prioritäte-Obligationen Litt. D. proz., 97¾ Br.; do. Litt. F., 4 ⁄proz., 101 ⅞ Br.: do. Litt. E., 3 ½proz. 85 ½ Br. Kosel-Oderberger Stamm-Aetien 66 ¾ Br. Neisse-Brieger Actien 94 ¾ Br. Oppelb-ParnowitzerStamm-Actien 66 ½¼ Br. Preuss. 5proz. Anleihe von 1859 107 Br.
Spiritus pr. 8000 pCt. Tralles 14 % Thlr. bezahlr. weisser 62 — 73 Sgr., gelber 62 — 68 Sgr. Feggen 45 — 52 Sgr. 33 — 39 Ser. Hafer 25 — 29 Ser.
Der Verkehr war heute beschränkt und Course bei fester Haltung wenig verändert; nur Cosel Oderberger lebbaft. 1
vgetGohas., 12. September, 1 Uhr 30 Min. Nachmitt (Tel. Dep des Staata-Anzeigers.) Wemnen 60— 62, September-Oktober 61¼ bez. u. Br. Oktober-November 61 — 60 ½, Frühjahr 62 ½ — 62 bez. Kosgern 38 — 40, September - Oktober 38 ¾, Oktober-November 39 ½, Frühjahr 40 ½ bez. Kübö! 12 ½ Br., September- Oktober 12 ½ — X bez., 12 ½ Br., Oktober- November 12 ¼ bez., Frühjahr 12 ⁄2 Br.5 12 ½ G. Spirjtus 16 ⅜ bez., September 15 5½ — ¼ bez. u G September-Oktober 15 ⁄4 — 15 ½, Frübjahr
Weizen, Gerste