Zusprechen, daß das Haupthinderniß, welches der Wiederherstellung der Ord⸗ nung in Polen im Wege steht, nicht in der Unterstützung der Insurgenten von außen her, sondern im Verfahren der russischen Regierung selber liegt. Die Kaiserin Katharine versprach den Polen im Jahre 1772 die Aufrecht⸗ haltung ihrer Religion. Der Kaiser Alexander J. versprach den Polen im Jahre 1815 nationale Vertretung und Verwaltung. Diese Versprechungen sind nicht erfüllt worden. Viele Jahre hindurch wurden die Polen in ibrer Re⸗ ligion angegriffen, und bis auf diese Stunde sind sie nicht in dem Besitz der politischen Rechte, die ihnen durch den Vertrag von 1815 und die Ver⸗ fassung desselben Jahres zugesichert worden waren. — Die Verletzung dieser feierlichen Verbindlichkeiten seitens der russischen Regierung rief eine miß⸗ vergnügte Gesinnung hervor, und der plötzliche Ueberfall ihrer Heimstätten in einer Nacht des vergangenen Januar war die unmittelbare Ursache des gegenwärtigen Aufstandes. — Wenn Rußland sich nicht das allgemeine Ge⸗ fühl in Polen entfremdet hätte, so würde die moralische und materielle Un⸗ terstützung des Auslandes den Aufständischen wenig gefrommt haben. Es ist indeß wahr, daß in Europa eine lebhafte Sympathie für die Polen rege geworden ist. In jedem ansehnlichen Staat, in welchem es eine nationale Vertretung giebt — in England, Frankreich, Oesterreich, Preu⸗ ßen, Italien, Spanien, Portugal, Schweden, Dänemark — hat jene Sym⸗ pathie sich kundgegeben. Ueberall, wo es eine nationale Regierung giebt, hat die Regierung, obgleich mit Vorsicht und Zurückhaltung im Ausdruck, sich den Gefühlen der Gesetzgebung und der Nation angeschlossen. — Ruß⸗ land sollte über diese Sympathieen nachdenken und sich die darin liegende Lehre zu nutz machen. — 3) Fürst Gortschakoff legt großes Gewicht auf die unleugbare Thatsache, daß die Aufständischen weder eine Amnestie, noch Autonomie, noch eine mehr oder weniger vollständige Vertretung verlangen.« — Aber es wäre ein Irrthum anzunehmen, daß es in Fällen dieser Art nur zwei Parteien gebe, nämlich die an die Unterdrückung des Aufstandes arbeitende Regierung, und die Führer des Aufstandes, die ihn zu schüren und auszubreiten bemüht sind. Außer diesen Parteien gibt es in solchen Fällen immer eine große schwebende Masse, die ganz zufrieden damit wäre, Personen und Eigenthum unter einer gerechten und wohlthätigen Verwaltung gesichert zu sehen. Das Vertrauen dieser großen Masse ist nicht gewonnen worden, und es ist kaum darauf zu rechnen, daß sie immer unthätig bleiben werde. — Ihre Majestät Regierung muß abermals vorstellen, wie äußerst dringend es ist, mit dem für die allgemeinen Interessen so nothwendigen Versöhnungswerk sofort einen Versuch zu machen. — Wenn der russische Hof den loyalen und uneigen⸗ nützigen Beistand annimmt, der ihm von Oesterreich, Frankreich und Groß⸗ britannien angeboten wird, sichert er sich die stärksten Mittel, um den Ideen der Mäßigung in Polen die Oberhand zu verschaffen, und dadurch den Grund zu dauerndem Frieden zu legen. — 4) Vom Wiener Vertrag sprechend, sagt Fürst Gortschakoff, daß »wir uns nicht weit von der Wahr⸗ heit entfernen würden, wenn wir behaupteten, daß der erste Artikel des Wiener Vertrages von Sr. Majestät dem Kaiser Alexander I. entworfen und direkt von ihm ausgegangen sei.« — Ihrer Majestät Regierung giebt gern die Wahrscheinlichkeit dieser Annahme zu. Im Jahre 1815 hätten Großbritannien, Oesterreich, Frankreich und Preußen dem schließlichen Arran⸗ gement die Wiederherstellung des ebemaligen Königreichs Polen, wie es vor der ersten Theilung von 1772 bestand, oder selbst die Errichtung eines neuen unabhängigen Königreichs Polen mit denselben Grenzen, wie das jetzige Königreich hat, vorgezogen. — Das große Heer, welches Kaiser Alexander damals in Polen stehen hatte, die von Rußland der Allianz geleisteten wich⸗ tigen Dienste, und vor Allem die Furcht vor dem Wiederausbruch des Krieges in Europa machten, zusammenwirkend, Großbritannien, Oesterreich und Preußen geneigt, die vom Kaiser Alexander vorgeschlagene Feststellung anzuehmen, obgleich sie in ihren Augen von den drei beabsichtigten Plänen der am wenigsten geeignete war, Frieden und Sicherheit in Europa auf die Dauer zu befestigen. — Aber je mehr Ihrer Majestät Regierung in der damals getroffenen Entscheidung den vorherrschenden Einfluß Rußlands er⸗ blickt, desto mehr ist sie von der Ueberzeugung durchdrungen, daß der Kaiser von Rußland am meisten von allen Souverainen wünschen sollte, daß die Bedingungen jenes Arrangements beobachtet werden. — Es kann Ruß⸗ land nicht frei stehen, alle Früchte einer großen Erweiterung seines Gebiets zu genießen, und die Punkte der Urkunde, auf die sein Besitz gegründet ist, zu desavouiren. Indem Zürst Gortschakoff diese Punkte erwähnt, sagt er, die 8 inzige Stipulation, die einen Zweifel daran aufkommen lassen könnte, daß der Kaiser von Rußland das Königreich Polen kraft derselben Rechte wie eine andern Lande besitze, die einzige, die seine Rechte von irgend einer Be⸗
ingung abhängig machen könnte, sei in zwei Stellen enthalten, die er darauf anfüͤhrt. — Aber eine andere Stelle giebt es, die er nicht anführt. Sie findet sich
n Anfang des ersten Artikels und sagt: »Das Herzogthum Warschau wird mit Ausnahme der Provinzen und Bezirke, über welche die nachfolgenden Artikel ander⸗ veitig verfügen, mit dem russischen Reich vereinigt, wird an dasselbe unwi⸗ derruflich durch seine Verfassung geknüpft sein und ewig im Besitz Sr. Ma⸗ estät des Kaisers aller Reußen, seiner Erben und Nachfolger bleiben.« — Wäre durch diesen Artikel nicht nationale Vertretung gemeint gewesen, so
äͤtte es genügt zu sagen, »wird an dasselbe unwiderruflich geknüpft sein«,
hne einer Verfassung Erwähnung zu thun. Es liegt daher klar zu Tage, daß die Verfassung das Band ist, wodurch Polen an Rußland geknüpft wurde. Es ist wichtig zu wissen, worin diese Polen mit Rußland vereini⸗ gende Verfassung bestand. Sie wurde nicht durch den Vertrag vorgeschrie⸗ ben; sie wurde nicht durch die europäischen Mächte kundgemacht; der Ent⸗ wurf derselben blieb ganz dem Kaiser Alexander überlassen; aber nichtsdesto⸗ weniger muß sie, seit ihrer Kundmachung, als die von den Verfassern des Wiener Vertrages gemeinte Verfassung angesehen werden. — Dies war der Grund, warum Ihrer Majestät Regierung als den zweiten der sechs Punkte, welche der russischen Regierung vorgelegt wurden, veine na⸗ tionale Vertretung mit ähnlichen Befugnissen wie die durch die Charte vom 25 — 27. November 1815 festgestellten« vorgeschlagen hat. — ber Indem Fürst Gortschakoff zu den spezifischen Vorschlägen der Regierung Ihrer Majestät übergeht, sagt er in Bezug auf die 6 Punkte, daß die meisten der von den drei Mächten angedeuteten Maßregeln »schon durch die Initia⸗ tive unseres erlauchten Herrn⸗ beschlossen und entworfen sind.« — Gegen Ende der Depesche findet sich ein Hinweis auf die »Maßregeln, an denen
Se. Majestät festhält, sowohl an den schon vorhandenen Kei ihrer Entwickelung, die er voraussehen ließ«. — Obgleich dieß entfernt ist, eine bestimmte Zusage einer nationalen Vertrat⸗ samer Kontrolle und einer nationalen Verwaltung zu sein einige Hoffnung, daß der Kaiser Alexander den Eingebung 8 wohlwollenden Gemüths und den Rathschlägen schließlich geben werde. — Der Vorschlag einer Einstellung der Feindsetigeäh föch e; Gerechtigkeit gegen die treue Armee des gaisets en ist b. friedsertige Mehrheit der Polen, und gegen Rußland, welchem bi gegen die tionen schmerzliche Opfer auferlegen.« — Der Vorschlag ein iese Agin. der Mächte, die den Wiener Vertrag unterzeichnet b Konfertn worfen, und damit die Aussicht auf ein sofortiges und freundli I nehmen. — Anstatt dieses redlichen und billigen Vorschla 9 russische Kabinet, daß die drei Mächte, welche die eherhe e. dentt das veee und Rußland, und Preußen und Rußland, vor dem A iwiscen Piener Vertrage vorschlugen, eine Zusammenkunft halten, und Uügemenen britannien und Frankreich hinterdrein von dem Ergebniß bres ” aß Gꝛoß⸗ in Kenntniß gesetzt werden sollten. — Zwei Gruünde giebt es erathungm allein hinreichen würde, über diesen Vorschlag den Stab zu 8g jeder 8 ¹) Wenn man die bewußten Verträge von den Pestim. d Allgemeinen Wiener Vertrages trennt, so haben sie nur auf G Zwecke Bezug — auf die Benutzung von Flußufern, die Re fen Leinpfaden, den freien Waarentransport aus einer Pra n 1 19 und solche andere Dinge. Keine politischen Entmicken 8 oder Details kommen darin vor. 2) Es liegt auf der Hand, d nga solche Konferenz Oesterreich in eine falsche Stellung bringen und mit sun
men, wie
Ang mit witt. währt sie do seines eigen
G 8 1 Ir 1 . , „ Beziehungen zu Frankreich und Grsßbritannien unvereinbar sein würde. —
Se. Majestät der Kaiser von Oesterreich in richti ze. der r v— h hat daher in richtigem Gefühl sei den russischen Vorschlag sogleich verworfen. — Iüdem Fecgses si 1 Fürsten Gortschakoff mittheilt, hat Ihrer Majestät Regierung noch * ge seerhsch Pflicht zu erfüllen; — Sie muß Sr. Excellenz ernstlichste duf hhe samkeit auf die Bedenklichkeit der Lage lenken und auf die Verantwor⸗ lichkeit, welche sie auf Rußland wälzt. — Großbritannien, Oesterreich 8 e haben gezeigt, wie dringend nöthig es ist, einem beklagenswerthen Zus and, 5 voll Gefahr für Europa ist, ein Ende zu machen. Sie habm zugleich die Mittel angedeutet, die ihrer Meinung nach zum Ziel führen 8 en, und ihre Mitwirkung zur sicheren Erreichung desselben angeboten. — enn Rußland nicht Alles, was von ihm abhängt, thut, um die gemäßig⸗ en versöhnlichen Absichten der 3 Mächte zu fördern, wenn es nicht den Iisaaenihth ze “ Rathschläge ihm erschließen, so macht es sich veren Folgen verantwortlich, welche die Fortd ’ schen Unruhen haben kann. I eRu ffelte 18 Die amtliche »Gazette« meldet, daß auf der, vor Abreise der Königin abgehaltenen Geheimrathssitzung das Parlament vorerst bis zum 1. Dezember vertagt worden ist. Neties i Erzbischof . Canterbury fordert als Primas des den ganzen Klerus auf, Dankgebete für die gesegnete E zu veranlassen. 1 1 Die Herstellung des neuen atlantischen Telegraphenkabels ist in Angriff genommen worden. Die betreffende Firma (Glaß u. Elliot hat sich kontraktlich verbindlich gemacht, die Legung im Sommer des
nächsten Jahres vorzunehmen.
Frankreich. Paris, 16. September. Der zur Ausbeste⸗ rung seiner Havarieen gegenwärtig in Brest liegende Dampfer „Flo⸗ rida⸗ ist, wie der »Moniteur« heute in einer seinem Bülletin ange hängten Note versichert, »keineswegs ein Corsar, wie man anfänglih geglaubt jer gehört der Kriegsmarine der konföderirten Staaten anf seine Offiziere sind mit ordentlicher Kommission versehen und er hat ganz den Charakter eines ordentlichen Kriegsschiffes.“«
Aus Martinique vom 26. August wird der »France« gemeldet, daß der »Forfait« in Vera⸗Cruz angekommen war und die sonstigen Nachrichten aus Mexiko befriedigend lauteten. Dem Votum da Notabeln von Mexiko waren die Hauptstädte der einzelnen Landes— theile beigetreten und auch die Provinz Tamaulipas hatte sich zu⸗ stimmend erklärt. In Mexiko bereitete man eine große Feier des Napoleonstages (15. August) vor.
Ueber die Ankunft der anamitischen Gesandtschaft in Tonlon am 10. d. M. erstattet der »Moniteur« heute ausführlichen Berich Als der »Labrador«, an dessen großem Maste die Flagge von Anam. wehte, in den Hafen einlief, wurde er mit 17 Kanonenschüssen begrüßt und sämmtliche Kriegsschiffe hißten die gelbe Quarantaine⸗Flaggt welche der Königlichen Flagge von Anam ganz gleich ist. da offizielle Empfang fand am 11. d. M.. statt. Die Gesandten besuch 1 dg Arsenal und mehrere Kriegsschiffe, wohnten einem ihnen zil Ehren veranstalteten Manöver bei und setzten dann ihre Reise nach Paris fort.
Am 15. September begannen in dem Hafen und auf der Rhehe
von Cherbourg die vielbesprochenen Versuche der dort vereinigten sechs französischen Panzerschifffr. Diese Versuche werden sechs Wochen hindurch, ohne irgend eine Unterbrechung, bei welchem Wetter immer, fortgesetzt werden. 8 Aus Paris wird der »Köln. Ztg.« mitgetheilt, daß Fürs Czartoryski seine Mission als diplomatischer Agent für Polen in Frankreich in die Hände der polnischen National⸗Regierung zurüct gegeben habe.
8
Spanien. Das Manifest der Progressisten i z gäressisten ist am 10. Sep
tember erschienen und vom 9ten d. M. eee haben
es 60 an gesehene Männer dieser Partei, worunter Olozaga, Genern
Prim Joaquin quis Perales 2c. Aus Madrid vom
“ 1.“ Aguirre, Pascual Madoz, Calvo Ascensio, Mar⸗ Der Name Espartero's findet sich nicht darauf. 16. September wird telegraphirt: »Das Kabinet von Washington verlangt, daß man die Ausdehnung der maritimen Zone um Cuba auf drei Meilen beschränke. Man ver⸗ sichert, daß das Ministerium wenig geneigt sei, diese Konzession zu machen. Der englische Gesandte, Herr Crampton, und General 9'Donnell sind eingetroffen.⸗
Portugal. Aus Lissabon, 14. September, wird telegra⸗ hirt: »Die Eisenbahn nach Evora ist in Anwesenheit des Herzogs von Loulé glücklich eröffnet worden. — Die Niederkunft der Königin wird täglich erwartet.«
Nußland und Polen. St. Petersburg, 16. Septem⸗ ber. In der Nacht auf den 13. September ist Se. Majestät der Kaiser aus Kronstadt nach Finnland abgereist. Um 1 Uhr Nachts kam Se. Majestät auf dem Dampfboote »Alexandria«, das von einem andern Fahrzeuge begleitet wurde, in Kronstadt an. Seine Majestät ging auf die Yacht »Standart⸗ hinüber, der Breitwimpel wurde aufgezogen und nach einer halben Stunde lichtete das kaiser⸗ liche Cortege die Anker. Aus Rußland, 13. September, erhält die »Posener Ztg.⸗ folgende Mittheilungen: Aus Polen gehen heute Nachrichten hier ein, nach welchen man endlich dem Sitz des Central⸗Comité's nahe auf der Spur sein soll. Ein höherer Beamter aus dem Senat ist vor wenigen Tagen verhaftet worden und soll weitreichende Ge⸗ ständnisse abgelegt haben. In dem Briefe, welcher diese Mitthei⸗ lung bringt, heißt es: Zwar ist es noch für Viele ein Geheimniß, doch aber ziemlich sicher, und bald werden wir Bestimmteres dar⸗ über hören. Es haben gestern und heute, den 10. September, mehrere Verhaftungen stattgefunden und viele sollen noch in Aus⸗ sicht stehen. S 18
Gestern ging wieder ein Transport Munition und Geschütze nebst der nöthigen Bedeckung nach Polen ab, und man ist hier in voller Hoffnung, daß es dort endlich zu Resultaten kommen werde. Ein Gefangener aus der Schaar der Aufständischen bekannte offen, daß man schon längst die Waffen niedergelegt und den Aufstand wenigstens für den Augenblick aufgegeben haben würde, wenn man nur wüßte, wie man sich mit der ziemlich bedeutenden Anzahl von Zuzüglern stellen sollte, von denen die meisten unter großen Ver⸗ sprechungen herbeigelockt werden und sich jetzt nicht so leicht, am wenigsten aber mit leeren Händen, abspeisen lassen wollen.
Die Vorarbeiten für die übermorgen beginnende Rekrutirung sind diesmal sehr glatt beendet worden und es hat durchweg den Anschein, daß das Geschäft gut von statten gehen werde. —
Die Telegraphenlinie von Tobolsk über Omsk bis Irkutst ist dem offentlichen Verkehr bereits übergeben und soll stark benutzt
werden.
Von der Grenze, 16. Sevptember. Die revolutionaire Warschau ist bemüht, die von der russischen angeordneten Repressalien möglichst zu paralysiren. So hat der gebeime Stadtchef zwei Tagesbefehle erlassen, in welchen er die Einwohner auffordert, wohl auf ihrer Hut zu sein und sich durch die russischen Drohungen nicht ein- schüchtern zu lassen. z standhaft zu ver⸗ weigern und nur dann zu entschuldigen, wenn se durch physische Gewalt erpreßt würde. In einem Aufruf an die Portiers, Wächter und kleinen Hausbesitzer; denen die russische Regierung die Ueber⸗ wachung und Denunciation verdächtiger Personen zur Pflicht ge⸗ macht hat, weist der Stadtchef auf chen Re⸗
die Ohnmacht der russis gierung hin, die zu so unwürdigen Mitteln ihre Zuflucht nehmen ss weil sie trotz ihrer
müsse; Uebermacht nicht im Stande sei, den Aufstand zu unterdrücken. Ueberzeugt von ihrer glühbenden fordert er die
polnischen Regierung in Regierung
Die Zahlung der Steuern sei
Vaterlandsliebe Genannten auf, ge⸗ meinsam mit den Kämpfern auf dem Schlachtfelde und mit den Leitern des Aufstandes in Warschau an der Befreiung des Vater⸗ landes zu arbeiten. Die Spionirerei vertrage sich nicht mit dem Charakter und der Religion des Polen. Der Stadtchef spricht die Hoffnung aus, daß die gedachten Personen sich nicht zu Wertkzeugen der russischen Schurkerei und zu Denunzianten ihrer eigenen Brüder hingeben werden, und droht mit den Strafen der National⸗Regie⸗ I rung, die eben so wenig ausbleiben würden, wier der Lohn für die dem Vaterlande geleisteten Dienste. Durch ein Dekret der revolu⸗ tionären Regierung vom 31. v. M. werden diejenigen, welche frei⸗
geblichen Offensibbewegungen Lee's und von dem neuen Einfalle
seiner Kavallerie in Maryland hat weiter nichts verlautet. — Rosenkranz's Hauptquartier befand sich noch immer in Stevenson, Alabama. Es hatte nur ein Theil seines Armeecorps den Tennessee⸗ fluß überschritten. Im Uebrigen soll das ganze östliche Tennessee, mit alleiniger Ausnahme der Gegend um Chattannoga von den Konföderirten geräumt worden sein. — Der neuerwählte Gouver⸗ neur von Kentucky (Bramlettle) sagt in seiner eben veröffentlichten Antrittsrede, der Staat Kentucky werde die Regierung in ihren legi⸗ timen Bestrebungen zur Bezwingung der Rebellion aus allen Kräften unterstützen, sich aber allen verfassungswidrigen Maßregeln derselben widersetzen, die unter dem Vorwande, daß sie zur Krieg⸗ führung nothwendig seien, ergriffen werden sollten. So sei er (der Gouverneur) entschieden gegen die Verwendung der Schwarzen im Felde, insofern dadurch die Sklaven zum Ungehorsam auf⸗ gereizt, die Gefühle des Südens erbittert würden. — In Vermont und Kalifornien waren die Wahlen mit überwiegender Majorität im Geiste der Republikaner entschieden worden. — Das Büreau des britischen Konsuls in New⸗York ist jeden Tag von Morgen bis Abend von Loosausgehobenen und deren Angehörigen belagert, die auf den Grund hin, britische Unterthanen zu sein, von der Conscription befreit sein wollen. Es laufen täglich 500 bis 600 derartige Petitionen ein. Unter 10 solcher Bittsteller sind 9 Ir⸗ länder. Da sie aber bisher das Bürgerrecht der Union in Anspruch genommen hatten, ist es nur billig, daß sie auch jetzt für ihr neues Vaterland ins Feld rücken. — In der Nacht vom 31. ult. war der ganze Westen von einem starken Froste überrascht worden. Alle stehenden Gewässer bedeckten sich mit einer dünnen Eiskruste. — Das Resultat der Loosaushebung ist ein so spärliches und die Ausgaben der Regierung für dieselbe sind so bedeutend, daß jeder Rekrut dem Staate auf nicht weniger denn 4000 Doll. zu stehen kommen soll.
Asien. Berichten aus Japan vom 24. Juli zufolge (sie kommen über Amerika) hatten die Japanesen zwischen Ningaradi und Kanagawa auf das britische Fahrzeug »Medusa⸗ und das ame⸗ rikanische »Pemberton⸗ gefeuert, dem ersten 3, dem letzteren 8 Mann getödtet. In Folge dessen verfügte sich der amerikanische Kriegs⸗ dampfer »Wyoming« gemeinschaftlich mit dem englischen Dampfer „Lauendale“ nach dem Orte, wo der Angriff vorgekommen war zer⸗ störten die Festungswerke desselben und vernagelten die Kanonen. 2000 Japanesen waren, wie verlautet, desertirt, um sich auf englische Schiffe zu flüchten, doch ist es zweifelhaft, ob sie im Stande sein werden, diese zu erreichen.
Telegraphische Depeschen aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau
Triest, Donnerstag, 17. September, Abends. Der fällige Lloyddampfer ist mit der Ueberlandpost aus Alexandrien eingetroffen.
Kopenhagen, Donnerstag;, 17. September, Nachmittags. b Heute erfolgte mit großem Pomp und unter dem Jubel des Volkes die feierliche Einschiffung König Georg's. Die Bundes⸗Inspektoren sind gestern hier eingetroffen und machten dem Kriegsminister Lundbye heute ihren Besuch; morgen findet die Revue statt, an welche sich ein Galadiner auf Schloß
Amalienborg anschließen wird.
lHarktpreise.
Berlin, den 17. September.
Roggen 1 Thlr. 25 Sgr., auch 1 Thlr. 22 Sgr. 6 Pf anch 1 Thlr. 12 Sgr. 6 Pf. Hafer 3 Sgr. 9 Pf. und 1 Thlr. 1 Sgr.
„l116168 — Grosse Gerste 1 Thlr. 15 Sgr., 1 Thlr. 7 Sgr. 6 Pf, auch 1 Thlr.
willig die Steuern an Rußland zahlen, mit einer Geldstrafe im dop⸗
pelten Betrage der Steuer, Infamie, Verlust der bürgerlichen und politischen Rechte und Verbannung bedroht. (Osts. Ztg.)
New⸗York, 7. September. Entscheidendes ist noch immer nicht zu melden. Fort Sumter, mit Charleston nicht einen Augenblick unter⸗ ist mit Baumwollballen wieder nothdürftig tzt und mit einigen frischen Geschützen 1 st abermals seine Von den an⸗
Amerika. vom Kriegsschauplatz dessen Verbindung brochen gewesen war, in Vertheidigungszustand gese 1 armirt worden, so daß General Gilmore demnäch Artillerie gegen dasselbe wird spielen lassen müssen.
Hb Roggen 1 Thlr. 22 Sgr. 6 Pf. Grosse Gerste
und 1 Thlr. 11 Sgr.
zu Wasser: Weizen 2 Thlr. 23 Sgr. 17 Sgr. 6 Pf. und 2 Thlr. 11 SGIEITITEII 6 Pf., auch 1 Thlr. 20 Sgr. und 1 Thlr. 17 Sgr. 1 Thlr. 17 Sgr. 6 Pf., auch 1 Thlr. 13 Sgr. 9 Pf. 3 pf. Hafer 1 Thlr. 3 Sgr. 2 Pf., auch 28 Sgr. 9 Pf. Erbsen 2 Thh 23 Sgr. 9 Pf., Futtererbsen 2 Thlr., auch 1 Thlr. 26 Sgr. 3 Pf.
Das Schock Strob 8 Thlr. 15 Sgr., auch 8 Thlr. und 7 Thlr. 15 Sgr.
Der Centner Heu 1 Thlr. 2 Sgr. 6 Pf. und 1 Thlr., geringere Sorte auch 24 Sgr.
Kartoffein, der Scheffel 25 Sgr., auch 22 Sgr. 6 Pk., 2 Sgr., auch 1 Sgr. 6 Pf. uX“
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