1863 / 232 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Dessen zu Urkunde haben wir diese Ausfertigung unter unserer Unter⸗ schrift ertheilt. . ,den ..ten 8 Die ständische Kommission für den Chausseebau im Ahauser Kreise. Provinz Westfalen. Regierungs⸗Bezirk Münster. .“ ins⸗Coupon 8 I1 Kreis⸗Obligation 8 des Ahauser Kreises. 1161* (Zweite Serie.) ööö übet 2. Thaler zu vier Prozent Zinsen über Thaler Silbergroschen. Der Inhaber dieses Zins⸗Coupons empfängt gegen dessen Rückgabe in der Zeit vom .. ten bis resp. vom .. ten bi und späterhin die Zinsen der vorbenannten Kreis⸗Obligation für das Halbjahr vom bis mit (in Buch⸗ staben) Thalern hHen bei der Kreis⸗Kommunal⸗ Kasse zu Ahaus. 8 8 Die ständische Kreis⸗Kommission für Dieser Zins⸗Coupon ist ungültig, wenn dessen Geldbetrag nicht innerhalb vier Jahren nach der Fälligkeit, vom Schluß des betreffenden Halbjahrs an net, erhoben wird.

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zur Kreis⸗Obligation 11.“ des Ahauser Kreises.

Der Inhaber dieses Talons empfängt gegen dessen Rückgabe zu der Obligation des Ahauser Kreises, zweiter Serie, Litir No über ... Thaler à vier Prozent Zinsen die te Serie Zins⸗Coupons für die Jahre 18.. bis bei der Kreis⸗Kommunal⸗Kasse zu Ahaus.

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In Ausführung der Allerhöchsten Ordre vom 2. September d. J., betreffend die Auflösung des Hauses der Abgeordneten, und in Gemäßheit des Artikels 51 der Verfassungs⸗Urkunde vom Z1sten Januar 1850, so wie auf Grund der §§. 17 und 28 der Wahl⸗ Verordnung vom 30. Mai 1849 setze ich hierdurch den Tag zur Wahl der Wahlmänner .“ auf den 20. Oktober dieses Jahres und den Tag zur Wahl der Abgeordneten

auf den 28. Oktober dieses Jahres nnan.

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Die Königliche Regierung hat in der durch den Erlaß vom 25. Oktober 1861 bestimmten Art sofort diese Termine zu publiziren, so wie die sonst zur Abhaltung der Wahlen an den bestimmten Tagen erforderlichen Veranlassungen zu treffen. Berlin, den 1. Oktober 1863.

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9 Der Minister des Innern. EETq11“

sämmtliche Königliche Regierungen.

. Abgereist: Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Rath und Appellationsgerichts⸗Chef⸗Präsident, Graf Rittberg, von Stettin EGSloeganunug.

Berlin, 2. Oktober. Se. Majestät der König haben Aller⸗ gnädigst geruht: Der Hof⸗Schauspielerin Birch -Pfeiffer die Erlaubniß zur Anlegung der von des Herzogs von Sachsen⸗Coburg⸗

Gotha Hoheit ihr verliehenen Verdienst⸗Medaille mit der Schleife zu

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9 Nichtamtlichbes. 88

6 Sachsen. Leipzig, 1. Oktober. Se. Königliche Hoheit der Prinz Adalbert von Preußen traf gestern gegen Mittag von Berlin hier ein und reiste mit dem um 12 Uhr abgehenden Zuge weiter nach Hof. (§. Z.)

Meißen, 1. Oktober. In der gestrigen Sitzung der Versamm⸗ lung deutscher Philologen und Schulmänner wurde zum Orte für die Versammlung im nächsten Jahre Hannover gewählt. Dort sollen Direktor Ahrens und Archivrath Dr. Grotefend der Versammlung präsidiren.

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Frankfurt a. M., 1. Oktober. In der heutigen Bundes⸗ tagssitzung wurde der bekannte Antrag der vereinigten holstein⸗ schen Ausschuͤsse fast einstimmig angenommen. Fne in dieser An⸗ gelegenheit eingegangene Depesche des Grafen? ussell wurde den Ausschüssen überwiesen.

Baden. Baden, 1. Oktober. Zur Feier des Geburtstages Ihrer Majestät der Königin Aug usta ist Se. Majestät der König hier eingetroffen, während die Kinder Ihrer Maäjestät, der Kronprinz durch seine Reise nach Schottland, die Großherzogin durch ihren Aufenthalt am Bodensee leider verhindert waren, sich persönlich an dem Feste zu betheiligen. Telegraphische herzliche Wünsche liefen am frühesten Morgen von den hohen Kindern und Schwiegerkindern, so wie von vielen Verwandten und befreundeten Personen in Baden ein. Beide Majestäten mit ihren Umgebungen brachten wie bisber den 30. September auf dem Lande, diesmal in der Gegend von Bühl zu und kehrten erst Abends nach Baden zurück. Seit einigen Tagen weilt Ihre Kaiserliche Hoheit dier Großfürstin Helene von Rußland und der Großherzog von Mecklenburg⸗Stre⸗ litz hier.

Bayern. München, 1. Oktober. Zu der in den ersten Tagen der nächsten Woche hier stattfindenden Vorkonferenz in der Zollvereinsfrage haben Hannover, Württemberg, Hessen⸗Darmstadt, Nassau und die freie Stadt Frankfurt bereits ihre Theilnahme zugesagt.

Hesterreich. Salzburg, 30. September. Se. Majestät der Kaiser ist um 4 Uhr 30 Minuten früh von Innsbruck hier angelangt und hat per Post die Reise nach Ischl fortgesetzt.

Niederlande. Haag, 30. September. Die Zweite Kam⸗ mer hat ihre Antworts⸗Adresse auf die Thronrede festgestellt. Die Redactions⸗Kommission hatte vorgeschlagen, den Wunsch darin aus⸗ zudrücken, daß es der Regierung gelingen möge, die drückenden Ver⸗ pflichtungen, welche noch immer auf einem Theile unseres Landes lasteten, abzulösen. Diese Anspielung auf das Verhältniß Limburgs zum deutschen Bunde fand jedoch keine Annahme, denn sie wurde mit 27 gegen 26 Stimmen abgelehnt. Die erste Linie unserer Staatsbahnen, die von Breda nach Tilburg, soll morgen in feier⸗ licher Weise, im Beisein der Minister und vieler Kammermitglieder, eröffnet werden. (Cöln. Z.)

Großbritannien und Irland. London, 30. Septem· ber. Für das nächste Jahr hat die City zu ihrem Lord⸗Mayor (dessen Amtsantritt am 9. November stattfindet) den Alderman W. Lawrence gewählt.

Auf die früher erwähnte Denkschrift, welche dem auswärtigen Amte von dem Manchester Southern Club eingereicht worden, hat Earl Russell durch seinen Secretair E. Hammond folgende Erwide⸗ rung ergehen lassen:

»Ich bin von Earl Russell beauftragt, den Empfang der vom 15. d. datirten Denkschrift des Exekutivcomité's des »Manchester Southern Clubs anzuerkennen, in welcher es als zeitgemäß bezeich⸗ net wird, an Ihrer Majestät Vertreter in Washington die Instruec⸗ tion ergehen zu lassen, der Regierung der Vereinigten Staaten Vor⸗ stellungen betreffs des grausamen und Vernichtung drohenden Cha⸗ rakters zu machen, welchen der Krieg in Nordamerika angenommen hat.

Ich habe in Entgegnung darauf zu konstatiren, daß Lord Russell fürchtet, es werde keine Vorstellung seitens Ihrer Majestät Regierung von Nutzen sein, daß aber Se. Lordschaft Ihrer Majestät Vertreter in Washington instruiren wird, über die in jener Denk⸗ schrift angeführten Aufstellungen Bericht zu erstatten.⸗

Frankreich. Paris, 30. September. Die Nachrichten, welche der am 31. August von Vera⸗Cruz abgegangene und gestern in St. Nazaire eingetroffene Postdampfer mitgebracht hat, lauten außerordentlich günstig für den Zweck, den die mexikanische Politik der Regierung im Auge hat. Die Transport⸗Fregatte »Entrepre⸗ nante“, welche von Vera⸗Cruz in den ersten Tagen des Oktober abgehen soll, wird den Marschall Forey nach Frankreich zurück⸗ bringen.

Die »France“ läßt sich aus Madagaskar schreiben, die Königin werde in ihrem Palaste von den Ministern eingesperrt gehalten, die in voller Uebereinstimmung mit dem anglikanischen Missionar Ellis, ihren Willen durchsetzen wollen. Dupré hat sich von Réunion Ver⸗ stärkung erbeten und wird erst, wenn er diese erhalten, bestimmte Beschlüsse fassen.

Man liest in der »Opinion Nationale«: »Die mexikanische De⸗ putation ist heute Morgen wieder von Wien nach Triest abgereist. Am 3. Oktober wird die Deputation in Miramare eintreffen.”

Italien. Turin, 30. September. Einer Meldung der »Discussione⸗ zufolge erhielten die in den verschiedenen italienischen Städten domicilirenden 42 päpstlichen Konsuln und Vice⸗Konsuln, welchen das Exequatur entzogen worden war, die Erlaubniß, in den betreffenden Städten verbleiben zu dürfen.

Griechenland. Corfu, 1. Oktober. ment eröffnet worden.

Türkei. Die levantische Post bringt Nachrichten aus Kon⸗ stantinopel vom 26. v. Mts. Drei preußische Kriegsdampfer sollen je im Piräus, in Konstantinopel und in der Donau statio⸗

Heute ist das Parla⸗

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Krakau sind ernannt:

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nirt werden. Der russische Gesandte hat dagegen protestirt, daß von einem englischen Dampfschiffe im Hafen von Trapezunt Kriegs⸗ material auf tscherkessische Fahrzeuge abgeladen Rußland und Polen. Aus. Wars chau, 26. September, wird der »Posener Ztg.⸗ Folgendes mitgetheilt: Die beiden Insur⸗ entenführer Skowxronski und Szumlanski schreiben sich gegenseitig die bedeutenden Verluste in dem Treffen bei Gajewka und Dalilow ka. Ich könnte Ihnen jetzt ihre amtlichen Rapporte im Wortlaut übersenden, dieselben sind aber nicht mehr von solchem Interesse. Bekannt ist Ihnen schon, daß das Oberkommando gegen Skowronski intschieden hat. Das russische Militair hat sich nun in den Za⸗ moyskischen Häusern und einigen Klöstern für den Winter eingerich⸗ tet. Die Klostermauern wurden einer genauen Untersuchung durch Techniker unterworfen, theils um festzustellen, ob eine oder die andere Wand niedergerissen werden könne, um die Räumlichkeiten zu er⸗ weitern, theils um verborgene Nischen u. dergl. zu entdecken. Bei den Reformaten wurde der ganze Klostergarten umgegraben und nach Kriegsgeräth durchsucht. Der Verlust des Fürsten Lubomirski wird jetzt auf eine halbe Million Gulden angegeben, offenbar un⸗ glaubhaft für den, der da weiß, daß die polnischen Magnaten nicht so viel baares Geld aufzustapeln pflegen. Das »J. de St. P.⸗ bringt eine Liste der Personen, welche vom 1. August bis 1. September von den Agenten der polnischen Nationalregierung erhängt, erschossen, durch Bauchaufschneiden oder durch Sensenhiebe getödtet worden sind. Im Ganzen betrug die Zahl der von den Hängegendarmen im Namen und auf Befehl der sogenannten Nationalregierung verübten Morde, die gesetzlich kon— statirt sind, bis zum 31. August 633; über 500 dieser Opfer ge⸗

hörten der Landbevölkerung an. 1“ b Dasselbe Blatt theilt ferner einen Tagesbefehl mit, welcher

der geheimen Regierung fol- „Zu Capitains in der Woiwodschaft

unterm 10. (22.) August im Namen Ernennungen dekretirt: 1.““ die Lieutenants Tréhan de Latour, Calixte, Brenstein, Bettini, Casso, Chabot, Hölzlich. Zum Obersten: der Major Navanec.“ „Dieses Citat reicht hin, bemerkt das »J. de St. P.“ mit dem vollsten Rechte, die Frage zu entscheiden, ob man berechtigt ist, die insurrectionelle Bewegung in Polen eine kosmo⸗ politische und revolutionaire zu nennen, oder nicht.« 1 Warschau, 29 September. Der so eben ausgegebene »Dziennik Powszechny⸗ enthält Folgendes: Die in der letzten Zeit auf An— ordnung der rebellischen Partei in Warschau ausgeführten politischen Ermordnungen unbewaffneter Einwohner haben die Regierung ver⸗ anlaßt, die energischsten Mittel zu ergreifen, um die Schuldigen aus⸗ findig zu machen. Im Laufe von einigen Tagen sind in den Sita⸗ ßen Warschaus fünf solcher Mörder arretirt worden, welche zur Or⸗ ganisation der sogenannten „Hänger⸗Gendarmen⸗« gehört haben, Gesellen nämlich verschiedener Handwerke: Stanislaw Janiszewski, Tymoteusz Raczynski, Jozefat Kosinski, Stanislaw Jagoszewsti und Leopold Zelner. Die ersten Beiden sind am 28. August verhaftet worden, kurz nach einem Attentat auf das Leben einer hiesigen handeltreibenden Jüdin, Kanfer auf der Kozlastraße, dafür, daß diese die Zahlung von 3 Rubel abgeschlagen hatte, welche sie von derselben im Namen der sogenannten National⸗ Regierung bg die Sache des Aufstandes gefordert haben. Kosinski ist am 2. d. Mts. auf der Fretastraße verhaftet worden im Augenblick, wo er den Poli⸗ zisten aufgesucht, welcher die ersten zwei arretirt bat, um ühn zu tödten. Jagoszewski ist am 24. d. M. an der Ecke der Podwal und Kra⸗ kauer Vorstadt verhaftet worden, wo er auf einen Commis aus dem Laden Kwiatkowski's wartete, den für besondere Anhänglichkeit an die rechtmäßige Regierung zu tödten er Auftrag hatte. Zelner end⸗ lich ist am 27. d. M. arretirt worden. Er gehört auch zur Orga⸗ nisation der »Hänger⸗ Gendarmen⸗, und soll, laut Aussagen von Zeugen bei Confrontation, mit Anderen an der Tödtung des 8 sten Lubuszyn betheiligt sein. Aus den Antworten der obigen Ver⸗ brecher und aus den eingezogenen Nachrichten ist zu ersehen, daß sie alle, nachdem sie für eine verabredete, übrigens unbedeutende Zahlung in die Organisation der sogenannten „Hänger⸗Gendarmen⸗ eingetre⸗ ten sind, ihre frühere Beschäftigung weggeworfen, der Säuferet und einem losen Leben sich hingegeben und ausschließlich dem Handwert des Mordes sich geweiht haben. Das Feld⸗Kriegsgericht hat die Fünfe für ihre Verbrechen zum Verlust aller Staatsrechte und zum Tode durch Erschießen verurtheilt. Diese Strafe mird morgen frü⸗ um 10 Uhr an Janiszewski in der Altstadt, an Raczynski in der

Neustadt, an Kosinski auf dem Bankplatze, an Jagoszewski auf dem

Grzybow⸗Markt und an Zelner auf dem Alexanderplatz ausgeführt werden..

Von der polnischen Grenze; 30. September, berichtet die »Ostsee⸗Ztg.“: Die schon ziemlich gesunkene Hoffnung der polnischen Revolutionspartei auf die bewaffnete Intervention Frankreichs ist durch den Kriegslärm der französischen Tagespresse wieder neu belebt worden. Der General Graf Berg hat dem Kaiser die Versiche⸗ rung gegeben, daß er vor Eintritt des Winters den Aufstand völlig niederwerfen wird. Sicherem Vernehmen nach ist im Schoße der revolutionairen Regierung ein ernster Zwiespalt ausgebrochen, den zu beschwichtigen schwerlich gelingen dürfte. Die demokratische Partei

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hat sich vom Fürsten Wladislaw Czartoryski, den seine Anhänger nicht fallen lassen wollten, förmlich losgesagt/ und beginnt sich um Mieroslawski zu schaaren. Die Mittelpartei entwickelt eine außer⸗ ordentliche Thätigkeit, diesen Zwiespalt durch Kompromisse zu schlich⸗ ten. Der römisch⸗katholische Bischof von Samogitien, Wolonczewski, hat einen Hirtenbrief erlassen, in welchem er die Bevölkerung zur treuen Anhänglichkeit an die legitime russische Regierung und zum Gebet für den Kaiser ermahnt. Dieser Hirtenbrief ist in Samogitien in allen Kirchen von den Kanzeln verkündet worden und soll auf die Bevölkerung einen sehr beruhigenden Eindruck gemacht haben. Die russische Regierung hat ihn auch in den Litthauischen Gouver⸗ nements veröffentlicht. Das Gymnasium in Wilna, das im vorigen Jahr über 800 Schüler zählte, wird jetzt nur von 250 Schuͤlern besucht, die meist der Stadt angehören. Vom Lande sind beim Beginn des neuen Kursus kaum einige zwanzig Schüler zur Anstalt zurückgekehrt Am schwersten ist in Litthauen von den Folgen der Repolution der sogenannte kleine Adel betroffen worden, der wegen seiner Betheiligung an der Revolution massenweise theils nach Sibirien deportirt, theils nach dem Innern Rußlands über⸗ siedelt worden ist. Ganze Dörfer, die von solchen adligen Familien bewohnt waren, sind auf diese Weise entvölkert und mehbrere sogar ganzlich zerstört worden.

Dänemark. Kopenhagen, 30. September. Unter den Aktenstücken, die heute dem Reichsrath vorgelegt wurden, befinden sich auch mehrere, welche die griechische Thronfolgefrage betreffen. Es befindet sich auch darunter eine bis jetzt noch nicht bekannt gewordene Depesche des dänischen Ministers der auswärtigen Angelegenheiten an die dänischen Gesandten im Auslande, da⸗ tirt vom 3. September 1863, welche die Erklärung des däni⸗ schen Gesandten in Frankfurt am 27. August zum Gegenstand ihrer Behandlung macht. Nach Rechtfertigung der von ihm ge⸗ thanen Schritte, die jedoch Deutschland nicht versöhnt haben, wie es die dänische Regierung geglaubt, protestirt Herr Hall gegen eine Besetzung Holsteins Seitens des Bundes mit der notorischen Ab⸗ sicht, Beschlag auf die Einnahmen dieses Landes zu legen und so die anderen Theile der Monarchie zu zwingen, allein die Bürde der Staatsschuld und der übrigen Ausgaben zu tragen, von denen einen Theil zu bezahlen Holstein mit Recht zukomme. Diese neuen Bür⸗ den, zu welchen sich noch die bedeutenden Auslagen gesellen, die uns nothwendigerweise durch die Furcht entstehen, Deutschlands Truppen könnten von einem Tage zum andern in Schleswig und Jütland einfallen, werden Dänemark zuletzt zwingen, sich zu unterwerfen. Durch Sophismen wird es nicht glücken, den wahren Charakter einer solchen Execution verborgen zu halten; unser Entschluß ist daher lange gefaßt und wir haben allen Grund zu glauben, daß wir nicht auf unsere eigenen Hülfsmittel angewiesen sind in einem Kampfe, wel⸗ cher nicht allein dem Schicksal Dänemarks, sondern den heiligsten Interessen des ganzen Nordens gilt. Wir haben in Frankfurt uns bereit erklärt, auf Grundlage der in der Verordnung vom 30. März enthaltenen Prinzipien in Unterhandlungen mit Deutschland wegen Holsteins Unabhängigkeit und Selbstständigkeit zu treten. Unse Vorschlag stimmt vollständig überein mit der Phase, in welche die deutsche Frage in Folge des neulich zu Frankfurt versammelten Fürstentages getreten ist, denn es ist augenscheinlich, daß der König nicht für Holstein der neuen Ordnung, die man in Deutschland ein⸗ führen will, beitreten kann, bevor dieses Herzogthum nicht, unter den Bedingungen, welche die Regierung diesem Landestheile garantiren will, eine definitive Stellung in der Monarchie eingenommen hat. Dann und erst dann kann der König sich den Bestrebungen der Bundesgenossen anschließen. Die Bereitwilligkeit dazu hat bereits in dem Antwortschreiben an den Kaiser von Oesterreich ihren Aus⸗ druck gefunden.

So dürfte jener Aeußerung unserer Bereitwilligkeit, uns mit

dem Bunde auf Verhandlungen einzulassen, jedenfalls ein guter Es wird nicht lange

Empfang bei dieser Versammlung gesichert sein.

währen, daß man uns den Beschluß/ welchen Deutschland gefaßt,

mittheilen wird. 8 Ich bitte Sie, Herr —; diese Erklärung offiziell dem Minister des Auswärtigen mitzutheilen und sich ihm und ihren Kollegen gegenüber in dem Geiste dieser Depesche auszusprechen. Ich bin C. Hall.⸗ 1 Der Kriegsminister hat heute dem Reichsrath einen Gesetz⸗ vorschlag vorgelegt, durch welchen er eine Zuschußbewilligung für die diesjährige Finanzperiode, und zwar 306,981. Thlr. R. M. zur Deckung der durch die Zeitverhältnisse veranlaßten Ausgaben vom Mai bis September beansprucht und 240,004 Thlr. R. M. für Aus⸗ gaben, welche durch die weitere Entwickelung der Armee vom 1sten Oktober d. J. bis zum 31. März 1864 veranlaßt werden. Derselbe Minister legte auch einen Gesetzentwurf über die einstweilige Ordnung der dänisch⸗schleswigschen Heeres⸗Abtheilung vor. Zur Deckung der Reisekosten des Königs Georg nach Griechenland hat der Finanz- minister proponirt, eine Summe von 50,000 Thlr. R. ür das Königreich und 39,345 für Schleswig auszusetzen. gung, welche Prinz Christian zu Dänemark für seine Reis;, veran- laßt durch die Vermählung der Prinzessin Alexandra, zukommen soll,