Inf. Regi. Nr. 42, zur Dienstleistung als Büreau⸗Chef, Rendant und Biblio⸗ Wekar bei der Kriegsschule in Potsdam kommandirt. v. Skrbensky, Sec. Lt. vom 2. Pos. Inf. Regt, Nr. 19, von dem Kommando zur Dienst⸗ leistung als Büreau⸗Chef, Rendant und Bibliothekar bei der Kriegsschule in Engers entbunden. Kaufmann, Pr. Lt. vom Westfäl. Füs. Regt. Nr. 37, zur Dienstleistung als Bureau⸗Chef, Rendant und Bibliothekar bei der Kriegsschule in Lngers kommandirt. v. Seltzer, Port. Fähnrich vom 2. Brandenb. Gren. Regt. Nr. 12 (Prinz Karl von Preußen), zum 6. Pomm. Inf. Regt. Nr. 49 versetzt. Eiswaldt, Sec. Lt. vom Train 1. Aufg. des 1. Bats (Posen) 1. Pos. Landw. Regts. Nr. 18, und kommandirt zur Dienstleistung bei dem Train⸗Bat. des VI. Armee⸗Corps als Sec. Lt. in diesem Train⸗Bat. angestellt. 4 “ Beamte der Militair⸗Verwaltung. E““ Durch Verfügung des Kriegsministeriums. 1 6 Den 17. Oktober. “ Ortel, Garnisen⸗Verwaltungs⸗Ober⸗Inspekt Zerwaltungs⸗Direktor ernannt. 8 Den 25. Oktober. Dabers, Lazareth⸗Insp. in Spandau, zum Ober⸗Lazareth⸗Insp. Falk, interim. Kasernen⸗Insp. in Stettin, zum Kasernen⸗Inspekt.
ernannt.
rin Posen, zum Garni⸗
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Den 21. Oktober. interim. Lazareth⸗Insp. in Berlin, zum Lazareth⸗Insp. ernannt. Den 28. Oktober. Muche, Lazareth⸗Insp. in Neiße mit der Wahrnehmung einer Ka⸗ Femnen⸗Iusp. Stelle beauftragt, zum Kasernen⸗Insp. ernannt. Dem Bau⸗ meister Steuer ist die 2. Baumeister⸗ Stelle bei den Garnis
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Nichtamtlichbes.
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Preußen. Babelsberg, 7. November. Se. Majestät er König trasen gestern mit dem 2 Uhr⸗Zuge von Babels⸗ berg in Berlin ein, nahmen den Vortrag des Ministerpräsidenten, es Ministers des Königlichen Hauses und den des Ministers des Innern entgegen. Se. Majestät dinirten bei Ihrer Kaiserlichen Ho⸗ beit der Großfürstin Helene von Rußland, Höchstwelche auf der Durchreise durch Berlin im russischen Gesandtschafts⸗Hotel Quartier genommen hatte, und kehrten mit dem 10 Uhr⸗Zuge hierher zurück. 8608 Zeute empfangen Se. Majestät die Vorträge des Militair⸗ Kabinets und des Civil⸗Kabinets auf Babelsberg und werden um 5 Uhr beim Minister Freiherrn von der Heydt diniren.
— Die Nachricht, welche die »Neue Preußische Zeitung« von einem Zusammenstoß des Wagens Sr. Majestät des Königs mit einem Omnibus bringt, in Folge dessen Se. Majestät genöthigt gewesen wären, den Weg zu Fuß fortzusetzen, ist in ihrem ganzen Umfange unrichtig. Da sich auch kein Vorfall ereignet hat, von dem man glauben könnte, daß er zu einem derartigen Gerücht Veran⸗ lassung gegeben, so wird es nöthig, jene Nachricht hiermit zu wider⸗ rufen.
Sachsen. Dresden, 6. November. Se. Majestät der König hat von den durch die Zweite Kammer vorgeschlagenen Kandidaten den Abgeordneten Bürgermeister Haberkorn zum Präsidenten und den Abgeordneten Rittergutsbesitzer Oehmichen zum Vice⸗Präsidenten dieser Kammer ernannt. Die Zweite Kammer hat sich heute bereits konstituirt. Die Erste Kammer hat heute Mittag ihre erste Präli⸗ minarsitzung gehalten und die Kandidaten für die Stelle des Vice⸗ Präsidenten gewählt. Die Präsidenten der beiden Kammern haben heute Mittag den Eid in die Hände Sr. Majestät des Königs ab⸗ gelegt. — Morgen wird auch die Erste Kammer sich konstituiren, und nächsten Montag wird die feierliche Eröffnung des Landtags durch Se. Majestät den König im Königlichen Schlosse stattfinden. (D. J.)
Coburg, 5. November. Ihre Hoheit die Frau Herzogin wird⸗ heute aus dem hintern Riß in Tirol hier wieder eintreffen. Se. Hoheit der Herzog hat das hintere Riß ebenfalls bereits verlassen und hat sich in die Pertisau am Achensee begeben und wird am 9. d. M. hierher zurückkehren. (L. Ztg.)
Frankfurt a. M., 5. November. In der jüngsten Se⸗ natssitzung wurde in Betreff der Anträge des gesetzgebenden Körpers auf Entfernung der hiesigen Bundestruppen beschlossen, die Sache ad acta zu legen und auf sich beruhen zu lassen. In derselben Sitzung kamen die Verträge zwischen der österreichischen, preußischen und bayerischen Regierung wegen Unterkunft der betreffenden Bun⸗ destruppen zur Vorlage und wurden genehmigt.
— 6. November. In der gestrigen Bundestagssitzung erstattete Braunschweig die Anzeige, daß das zeutsche Handelsgesetzbuch seit dem 1. d. Mts. in seinem Lande ein⸗ geführt worden sei. Weimar stellte hierauf einen Antrag auf Verlängerung der am 6. November 1867 ablaufenden Nach⸗ drucks⸗Privilegien für die Werke von Goethe, Schiller, Herder und Weland um weitere 10 Jahre. Die Regierungen sollen um Aeuße⸗ rungen hierüber ersucht werden. — Auf Bericht der Reclamations⸗ Kommisston wurde die Beschwerde eines im Ausland lebenden Kur⸗ hessen wegen Justizverweigerung abschlägig beschieden. (Fr. Bl.)
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Bayern. München, 5. November. Se. Majestät König Ludwig, welcher die Reise nach Algier heute Morgens antrat reist heute bis Zürich, morgen bis Genf, übermorgen bis Lyon und am Sonntag bis Marseille, wo am nächsten Dienstag die Einschis⸗ fung stattfinden wird. (Bayr. Z.)
Großbritannien und Irland. London, 5. November. Ihre Majestät die Königin war gestern auf einige Stunden in der Hauptstadt und machte der Herzogin von Hamilton eine Kondo⸗ lenzvisite; nach einem anderen kurzen Besuche bei der Herzogin von Sutherland kehrte sie wieder nach Windsor zurück. Morgens hatten Prinz und Prinzessin Christian von Dänemark und Prinzessin Dagmar Ihrer Majestät einen Abschiedsbesuch gemacht; gestern Nach⸗ mittag traten sie ihre Rückreise nach dem Kontinent an.
Ihre Königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Kron⸗ prinzessin von Preußen sind gestern Mittag auf Ihrer Rück⸗ kehr von Schottland in Sandringham angekommen, wo sie sich eine oder zwei Wochen beim Prinzen von Wales aufhalten werden.
Man vernimmt, daß Sir Hugh Rose um seine Enthebung von dem Posten des Ober⸗Commandeurs in Indien eingekom⸗ men ist.
Die gestrige Parlamentswabl in Windsor hatte das Resultat, daß der konservative Kandidat, Oberst Vyse, mit 287 gegen 236 Stimmen den Sieg davontrug.
Aus Cork telegraphirt man: Admiral Jones hat der föde⸗ ralistischen Fregatte »Kearsage“ anzeigen lassen, sie müsse binnen 24 Stunden den Hafen verlassen. Der Kommandant der Fregatte hat sich geweigert, dem Befehl Folge zu leisten. Die »Kearsage« war die ganze Dienstag⸗Nacht damit beschäftigt, Kohlen an Bord zu nehmen. Man sagt, daß sie auf Blokadebrecher wigilirt.
Frankreich. Paris, 5. November. Marschall Forey hat, laut »France«, Vera⸗Cruz am 9. Oktober wirklich verlassen und ist mit allen Offizieren seines Generalstabes an Bord der Dampf⸗Fre⸗ gatte »Panama« gegangen.
Die Nachrichten aus Madagaskar lauten, wie folgt: Lambert ist mit den ihm beigegebenen Ingenieuren von dort zurückgekehrt und gestern in Marseille eingetroffen. Heute wird er hier erwartet. Von der Insel Réunion wird unterm 7. Oktober gemeldet, daß die Königin von Madagaskar, auf Antrieb des Herrn Ellis, den von Radama mit Frankreich abgeschlossenen Vertrag zu ratifiziren, so wie die Gebietsabtretung an Lambert zu bestätigen, sich auf das be⸗ stimmteste geweigert und die Zölle wieder eingeführt habe. Die Unterhandlungen sind in Folge dessen abgebrochen und Capitain Dupré mit der »Hermione« bereits unterweges nach Frankreich.
— 6. November. Die »France« theilt mit, daß ein Schreiben des Kaisers an die Souveraine ergehen werde zu dem Zweck, ihnen den Plan zu einem Kongresse zu unterbreiten. Ein europäischer Kongreß sei so gut als schon berufen. In wenig Tagen werde man wissen, ob die Berufung angenommen oder zurückgewiesen werde.
Spanien. Madrid, 5. November. Rios Rosas ist mit 160 gegen 90 Stimmen, die Mon erhielt, zum Präsidenten der De⸗ putirtenkammer erwählt worden.
Ein von den »Novedades« aus San Domingo erhaltenes Schreiben meldet Folgendes: »Man hat die Nachricht erhalten, daß die Neger Santana im Cibao angegriffen haben und zurückgeschla⸗ gen worden sind, aber 200 Soldaten Santana's sind zu den Re⸗ bellen übergegangen. Man hat offiziellerweise erfahren, daß Puello, ein General Santana's, die Rebellen bei Azua angegriffen hatf er nahm ihnen zwei Kanonen.⸗
Aus Madrid, 4. November, wird telegraphirt: »Die Thron⸗ rede, mit welcher die Königin heute die Cortes eröffnet hat, erklärt, die Reform der Constitution sei definitiv beschlossen, die Senatoren⸗ würde werde hinfort erblich sein und das gegenwärtige Budget werde keine Verminderung erleiden. Der Aufstand auf San Do⸗ mingo wird als ein beklagenswerthes Ereigniß bezeichnet und die Hoffnung ausgesprochen, daß die Unterstützung der spanischen Nation die baldige Unterdrückung der Erhebung herbeiführen werde.⸗
Portugal. Lissabon, 31. Oktober. Der König gedenkt in Begleitung der Königin Oporto im November zu besuchen. Die Zeichnungen für die Anleihe haben in Lissabon die Höhe von 2,850,000 L. und in Oporto von 500,000 L. erreicht.
Rußland und Polen. Aus Warschau, 4. No⸗ wird der »Ostsee⸗Zeitung« gemeldet: Die Ge⸗ fechte bei Zaklikow mit dem Waligorskischen Insurgenten⸗ Corps sind für dieses sehr verderblich gewesen, da es von allen Seiten von drei verschiedenen russischen Militair⸗Kolonnen einge⸗ schlossen wurde, von denen fast jede so stark war als die Insurgen⸗ ten zusammen (16 Compagnieen Infanterie, 5 Schwadronen Ulanen. und Kosaken nebst 1 ½ Batterie), während Waligorski noch nicht 800 Mann nach der Niederlage durch die Oesterreicher in Galizien übrig behalten hatte, als er die polnische Grenze bei Krzeszow am San überschritt. Auch der Verlust der Russen ist nicht ganz unbedeutend, darunter zwei Offiziere. Auch diese zweihun⸗ dertste (2) Insurgentenbande, welche seit Anfang des Jahres allein von Galizien aus nach Polen gekommen, hat wie alle früheren ein äußerst klägliches Ende genommen, obgleich * derselben aus ungari⸗
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chen, italienischen, französischen und polnischen gedienten Leuten unter Anführung ausländischer kriegsgebildeter Leute bestand, welche sich drei Monate lang in Galizien eingeübt und mit vielen Kosten zum Kampfe ausgerüstet hatten. — Indessen steht zu erwarten, daß doch noch andere Banden von Galizien aus herüberkommen werden, und wie die »Lemberger Zeitung« meldet, hat am 30sten v. M. eine neue Grenzüberschreitung durch die Insurgenten bei Hrubieszow stattgefunden, worüber uns noch die Details fehlen. — Auch bei Ora, nicht weit von Krakau, haben sich 2000 Insurgenten ge⸗ zeigt, welche eine kleine Abtheilung Russen überfielen, aber mit Hülfe einer anderen herbeieilenden Militair⸗Kolonne geschlagen wurden, sich theilten und in Wälder flohen, wo sie nun von den Russen aufgesucht wurden. — Der »Dziennik Powszechny« bringt jetzt die Einzelnheiten darüber, was vom 10. d. Mts. an als verbotene Trauer angesehen werden wird, und was nicht. — Bei Zamose hat man einen Insurgenten⸗Courier aufgefangen, mit Ordres und Kla⸗ gen einiger Insurgenten⸗Chefs über die jetzt von Seiten der revolu⸗ tionairen Civilbehörden und Militair⸗Kommissairs sehr lau betriebene Lieferung von Lebensmitteln, Pferden und andern Bedürfnissen für die Insurgenten. Höchstwahrscheinlich ist aber der Grund zu dieser Nachlässigkeit nicht dem bösen Willen der revolutionairen Behörden, sondern der Unmöglichkeit beizumessen, die Bedürfnisse herbeizuschaffen, da die Russen Alles stark besetzt halten und die umherziehenden exequirenden Militair⸗Kolonnen alle Zufuhr verhindern und was nur irgend möglich ist wegnehmen.
Von der polnischen Grenze, 5. Nopember, wird der »Ost⸗ see⸗Zeitung⸗ berichtet: Der noch immer auf der Festung Josephstadt gefangen gehaltene Exdiktator Langiewicz hat nach seiner unterm 17. September erfolgten Entlassung aus dem preußischen Unter⸗ thanenverbande unterm 24. v. M. abermals eine Eingabe wegen seiner Freilassung an das österreichische Ministerium gerichtet.
Dänemark. Kopenhagen, 5. November. Der Reichs⸗ rath verwarf sämmtliche demokratische Aenderungsvorschläge, betref⸗ fend das Landsthing, mit sehr großer Majorität (Rechte und Cen⸗ trum). Tsernings Vorschlag erhielt 4 Stimmen außer seiner eigenen. Die Königswahlen sind angenommen, der Nichteintritt der Prinzen, nach den Ausschußvorschlägen, ebenfalls.
6. November. »Fädrelandet“ sagt, wenngleich es nicht ganz gewiß sei, ob die Unterzeichnung des dänisch⸗schwedischen Bündnisses bereits stattgefunden habe, so könne es doch aus zuverlässiger Quelle versichern, daß Graf Hamilton bereits am 27. v. M. die Voll⸗ macht zur Unterzeichnung erhalten habe.
Amerika. Nio de Janeiro, 9. Oktober. Die neuesten hier eingegangenen Berichte vom Plata⸗Strom sind von Buenos⸗ Ayres vom 28. und Montevideo 30. September. Aus der Argen⸗ tinischen Republik wird gemeldet, daß der Insurgenten⸗Chef Peha⸗ losa, der nach Bolivia entflohen war, plötzlich wieder an der Spitze eines Insurgentenhaufens in der Provinz San Juan erschienen ist und an den Präsidenten der Republik eine Aufforderung erlassen hat, mit ihm über die Bedingung seiner Unterwerfung in Unter⸗ handlung zu treten. — Die Session des Kongresses i vertagt worden. Derselbe hat das Dezimal⸗System für Maaß und Ge⸗ wicht angenommen, dasselbe soll indeß erst später zur Ausführung gebracht werden. Von einem Herrn Nazarrete soll ein Paß durch die Anden entdeckt worden sein, welcher sich zur Anlage einer Eisen⸗ bahn eignet und man hat in Folge davon das Projekt, von Buenos Ayres eine Eisenbahn nach San Fernando in Chile anzulegen, wel⸗ ches letztere bereits durch eine Eisenbahn mit Santiago, der Haupt⸗ stadt Chiles, verbunden ist.)
In Uruguay dauert der Bürgerkrieg fort. Flores hat sich indeß aus der Nähe der Hauptstadt Montevideo zurückgezogen und ist auf seinem Rückzuge zuerst von Moreno, dann von Medina an⸗ gegriffen worden, jedoch, wie es scheint, ohne bedeutenden Erfolg; wenigstens ist es ihm gelungen, in die Gegenden im Innern zu ent⸗ kommen, in denen er seine Hauptstütze in der Einwohnerschaft hat.
Asien. Bombay, 14. Oktober. Das Truppen⸗Corps, welches bei Lahore versammelt werden soll, wird dort gegen den 15. Nopember konzentrirt sein. Das Lager soll drei Monate bei⸗ sammen bleiben. Inzwischen dauern die Unruhen am oberen Indus an der Huzara Grenze fort und es haben bereits mehrere Schar⸗ mützel mit den britischen Truppen stattgefunden. Es soll nun ein stärkeres Truppen⸗Corps dorthin geschickt werden, um die Gegend ganz von den seindlichen Stämmen zu säubern.
Nach Berichten der »Delhi Gazette« hat zwischen dem Emir Schir Ali Chan von Kabul und seinem Bruder Azim Chan stattgefunden, der ihm den Thron bestreiten zu wollen schien. Schir Ali Chan hat am 9. September seinen friedlichen
Einzug in Kabul gehalten.
Telegraphische Depeschen “ aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau. Wien, Freitag, 6. November, Abends. In der heutigen Sitzung des Abgeordetenhauses wurde der Antrag des Ausschusses, zur Linderung des Nothstandes in Ungarn eine Anleihe von 20 Millio⸗
nen zu bewilligen, nach einer lebhaften Debatte angenommen.
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Geerrste, grosse u. kleine 31 — 37 Thlr. pr. 1750 pfd. 1“”
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eine Aussöhnung
zig-Dresdner 265 B. Löbau-Zittauer Littr. A. 27
v 6 8 “ Wien, Freitag, 6. November, Abends. Die „Wiener Abend⸗ post“ enthält folgenden Artikel. Je bedeutender die Tragweite der französischen Thronrede, je überraschender der durch sie hervorgerufene Eindruck, desto mehr fordert sie zu einer ernsten, ruhigen Prüfung auf, welche gegenüber solchen Thatsachen umsoweniger das Werk eines Augenblickes sein kann, als es zunächst darauf ankommt, die Meinung aller betheiligten Mächte kennen zu lernen Nur eine Bemerkung können wir nicht unterdrücken, nämlich daß Verträge darum zu existiren nicht aufhören, weil sie entweder durch nachfolgende völkerrechtliche Stipulationen theilweise abgeändert oder weil auf einzelnen Punkten an ihrem Bestande gerüttelt wird. Oester⸗ reich bat dieselben stets redlich erfüllt; seine Bemühungen auf dem Gebiete der deutschen Reformpolitik bewegen sich auf der Linie des europäischen Vertragsrechtes und sind bestimmt, die Agitirung Deutschlands zu beseitigen. Der Grundgedanke der Thronrede ist eine Verständigung unter den Mächten und die bestmögliche Beseiti⸗ gung der Eventualitäi eines Krieges. Mit diesem Gedanken kann man sich vollkommen einverstanden erklären, das Urtheil über die Mittel zur Erreichung dieses Zieles in gleicher Weise allseitiger Ver⸗ ständigung anheimgebend. 6
London, Sonnabend, 7. November, Morgens. Die »Lon⸗ don Gazette« publizirt die Depesche des Grafen Russell an den englischen Geschäftsträger in Petersburg vom 20. Oktober. Die De⸗ pesche erinnert daran, daß die Rechte der Polen und die Rechte des russischen Kaisers auf Polen in demselben Schriftstücke stehen.
eis e⸗ ““ Marktpreiseh. 1 Berlin, den 7. November. v11““ Zu Lande: Roggen 1 Thlr. 23 Sgr. 9 Pf., auch 1 Thlr. 20 Sgr. und 1 Thlr. 17 Sgr. 6 Pf. Grosse Gerste 1 Thlr. 13 Sgr. 9 Pf., auch 4 Thlr. 10 Sgr. Kleine Gerste 1 Thlr. 7 Sgr. 6 Pf. Hafer 1 Thlr. 6 3 Pf, auch 1 Thlr. 2 Sgr. 6 Pf. und 1 Thlr. Futter-Erbsen 2TI. Das Schock Stroh 9 Thlr., anech 8 Thlr. 15 Sgr. und 8 Thlr. 1 8 Cemner Heu 1 Thlr., auch 28 Sgr., geringere Sorre auch gr. Kartoffeln, der Scheffel 25 Sgr., auch 22 Sgr. 6 Pf., metzenwei
ch 1SgI. 9] auch 1 Sgr. 3
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““ Berliner Getreidebörse “““ vom 7. November. Weizen loco 50 — 58 Thlr. nach Qual.
Roggen loco neuer 38 ½ — 39 ¼ Thlr. ab Bahn bez., alter 36 Thlr. ab Boden bez., November und November-Dezember 35 ⅛ — ½ Thlr. bez. u. Br., 2 G., Dezember-Januar 35 ½ — ½ Thlr. bez., Frühjahr 36 5 — 37 Thlr. bez. u. Br., ½ G., Mai-Juni 37 ½ — ¼ Thlr. bez., Juni-Juli 38 ⅓
Hafer loco 22 — 23 ¼ Thlr., Lieferung pr. November u. November- Dezember 21 ¾ Thlr. bez., Frübjahr 22 ¾ Pülh. bez., Mai-Juni 23 Thlr. bez., Juni-Juli 23 ¼ Thlr. bez.
Erbsen, Koch- u. Futterwaare 41 — 48 Ehkä“ Winterraps 84 -86 Thir. 1 ““
Winterrübsen 82 — 84 Thlr. 1
Rüböl loco 11 ½ Thlr. Br., November 11 42 — * Thlr. bez., Br. u. G., November-Dezember 11½ 72 — Thlr. bez., Br. u. G., December- Januar 11 ½ — 1⁄% Thlr. bez.) Januar-Febrdar 112¾ Thlr. Br., April-Mai 11 — ½2 bis 34ꝗThlr. bez., Mai- Juni 11 1⁄2 Thlr. bez.
Leinöl 15 ¼ Thlr
Spiritus loco ohne Fass 14 ½ Thlr. bez., November 14 ½ — 71 Thlr. bez. u. Br., ¼ G., November-Dezember u. Dezember-Januar 14 ½ — 42 Thlr. bez., Br. u. G., Januar -Februar 14 ½ Thlr. bez., April-Mai 14 ½. — 1.⁊ Thlr. bez. u. Br., & G., Mai -Juni 15 ⁄12 — 8 Thlr. bez., Juni- Juli 15 ½ — ⁄12ͥ Thlr. bez.
Weizen leblos. Roggen effektiv war nicht übermässig stark offerirt, doch zeigte sich auch keine dringende Frage, so dass Preise sich be- haupteten. Von Terminen waren die vorderen mehr beachtet und wur- den ein wenig besser bezahlt. Die späteren Sichten blieben bei kleinem Geschäft weniger gefragt, aber auch in fester Haltung. Hafer behauptet. Für Rüböl zeigte sich zu den berabgesetzten Preisen heute mehr Beach- tung, und scheint dies in Folge des kälteren Wetters zu sein. Die pPreisse haben bei Zurückhaltung der Inhaber à * Thlr. gewonnen. Auch für Spiritus war die Tendenz recht fest, doch war das Geschäft darin so gering, dass nur eine unwesentliche Preisbesserung eingetreten ist.
Leipzig. 6. November. Friedriech-Wilhelm-Nordbahn —. Leip- Anhalt-
—. Magdeburg-Leipziger 240 ½ B. Thüringische 125 ¼ G. Wei-
Dessauer Bank -Actien —. Braunschweiger Bank-Actien —. marische Bank-Actien 88 G. Oesterr. National-Anleihe 71 ¾ B. 1