1863 / 276 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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““ v b 8 unbestritten; ferner führe dieselbe dem stehenden Heere eine größere V men und heute hat sich Se. Königl. Hoheit der Großherzog mit de Anzahl von Kombattanten zu. Ein Krieg um die Existenz des Hohen Gästen zur Abhaltung von Jagden nach Allstedt begeben. (2 8 Landes werde natürlich nie ohne Zuziehung der Landwehr mög⸗ V Frankreich. Paris, 22. November. Im Beginn s lich sein, aber bei geringeren Anlässen werde man sie nicht mehr gestrigen Legislativ⸗Sitzung wies Glais⸗Bizoin auf die Abweichunge zu belästigen brauchen, wie das in den letzten 30 Jahren hin, die nicht selten zwischen den Sitzungsberichten, der Stenogranhe häufig vorgekommen. Der Minister erinnert an die theilweisen und dem wirklichen Wortlaut der gehaltenen Reden vorkämen. d Mobilmachungen von 1830, 1846, 1848 und 1849. Hätte man Präsident erklärte darauf, daß der Bericht des »Moniteur« vollkon, dabei die Landwehr nicht belästigen wollen, so wäre das nur men zuverlässig sei. möglich gewesen durch eine Störung des ganzen Wehrsystems, Am 19. d. M. hat der Erzbischof von Paris die Kapelle de durch Zerreißung von Brigaden und dergleichen. Dagegen sei großen für 1383 alte Leute eingerichteten Schlaf⸗ und Kosthauses in die jetzige Grenzbesetzung gegen Polen, die man wohl nunmehr Issy feierlich eingeweiht. Diese Anstalt ist, »wie das Invalidenhemt vpoon allen Seiten als nothwendig anerkenne, nur durch die Reorga⸗ für alte Krieger, ein Asyl für greise Eheleute, Wittwer und Wittwen nisation ohne Belästigung der Landwehr möglich gewesen. Das die muthvoll und tugendhaft gegen die Stürme und Strapazen dn Haus möge nun um des Vaterlandes willen mit größter Unbefan⸗ Lebens angekämpft haben.« genheit an die Berathung der Vorlage gehen, um des Vaterlandes. Die Akademie der Inschriften hat am 20. d. M zum auswair⸗ und seiner Ehre und Unabhängigkeit willen, denn wie der König tigen Mitgliede an Jakob Grimm's Stelle Pertz in Berlin erwähle on vor mehreren Jahren gesagt, sei dies eine Angelegenheit von Spanien. Die „Epoca« vom 18. d. M. meldet, daß di so hoher Bedeutung, wie irgend eine, die dem Hause zur Beschluße Cortes am vorhergehenden Tage die amtliche Bestätigung einer gün⸗ nahme vorgelegen. Er gebe die Bildung einer besonderen Militair⸗ stigen Antwort der Königin auf den Kongreß⸗Vorschlag des Kaäser Kommission anheim. An den Verhandlungen dieser Kommission Napoleon erhielten. das vorige Mal nicht blos aus Gesundheitsrücksichten Der Minister des Innern sagte am 20. November in einer Red⸗ gt, sondern auch wegen der sofortigen Veröffentlichung in dem Senate, die Empörung von San Domingo sei hervorgerufe der Verhandlungen in der Presse, durch welche man in seinen An⸗ worden durch Fehler in der bürgerlichen, militairischen und religüösn sichten präjudizirt werde; er hoffe, daß es gelingen werde, ihr dies⸗ Organisation des Landes. mal den vertraulichen Charakter zu bewahren, und er werde daher Man hat in Cadix Nachrichten aus San Domingo erhalten, den Sitzungen beiwohnen. welche bis zum 18. Oktober reichen. Am 17ten hatte G Genenn Danzig, 23. November. Die Schraubenkorvette »Nymphe⸗ Santana die Insurgenten angegriffen und in die Flucht gejagt, indem wird heute Nachmittags nach Swinemünde abgehen und die Kor⸗ er ihnen zwei Kanonen und 500 Gefangene nahm. Die Truppen vette »Arcona« derselben in einigen Tagen folgen, um zur Beob⸗ von Puerto Plata hatten bei einem Ausfalle aus dem Fort der achtung dort Station zu nehmen. Die Kriegssegelschiffe »Niobe’, Secretair der provisorischen Regierung, Herrn Santiago, gefange Musquito« und »Rovere« sollen bereits am 16ten resp. 18ten d. M. genommen. Plymouth verlassen haben und werden in diesen Tagen hier erwartet.*— Italien. Die amtliche »Turiner Zeitung⸗ veröffentlicht äine Von der polnischen Grenze⸗ 22. November, meldet die Note, welche erklärt, die Regierung sei entschlossen, ungeachtet de „Pos. Ztg.“: Vorgestern nahm eine Patrouille vom 49. Infanterie⸗ von einigen Bischöfen veröffentlichten Proteste die Verfügungen n Regimente, unter Anführung des Strzalkower Distrikts⸗Kommissa⸗ Betreff des Erequatur und des königlichen Placet aufrecht zu n⸗ rius, eine Haussuchung bei dem Gutsbesitzer von Schwantowski in halten. Brudsewo vor. Das Ergebniß derselben war das Auffinden zweier Der König Victor Emanuel ist am Morgen des 2oste in großer in einem Getreideschober versteckter Kisten mit Munition für Turin angekommen. Am Tage vorher hatte er der Eröffnung de die Insurgenten, worunter gegen 30,000 Patronen waren. Herr Centralbahn beigewohnt und auf seiner Durchreise durch Bologn⸗ v. Schwantowski wurde arretirt und dem Wreschener Kreisgerichte dem General Cialdini einen Besuch abgestattet.

übergeben wo er jetzt in Haft ist. Rußland und Polen. Warschau, 19. November. dnße

amtliche Blatt publizirt heute ein schon früher erwähntes Tode⸗ urtheil: »Der Musiklehrersohn Joseph Piotrowski hat sich schulde erwiesen, a) in Warschau und anderen Orten des Königreichs st unter faͤlschen Namen und falschen Pässen aufgehalten, b) sich an der revolutionairen Organisation unter dem Namen * Nationat⸗ Regierung⸗ betheiligt zu haben, in welcher er die Stelle eines Or ganisators der Stadt Warschau bekleidete. Derselbe besaß ein Pe⸗ schaft, das er allen seinen, die Entwickelung und Befestigung da

Aus Holstein, 22. November. Ein so eben angekommenes Gesetzblatt für Holstein⸗Lauenburg spricht (— wie schon gemeldet —) in Form einer Ministerial⸗Bekanntmachung die Allerhöchste Erwar⸗ tung aus, daß auch diejenigen Unterthanen, welche nicht zur Anle⸗ gung von Trauer verpflichtet sind, ihre Theilnahme an der Landes⸗ trauer durch Trauerkleider während eines halben Jahres an den Tag legen werden, und ein Circulair an sämmtliche Beamte und

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dhe eütset aaae dören 1ö“ Verschwörung bezweckenden Verordnungen beigedrückt; hauptsächlit

. 1 1b aber beschäftigte er sich mit Anwerbung verschiedener Personen;

1gn veüens üg⸗ Ratzeburg, 72 November. Das „Offizielle Warschau für die Rebellenbanden, zu welchem Behufe er Listen alc ochenblatt für das Herzogthum Lauenburg« enthält eine Regie⸗ derjenigen Personen von 18 bis 45 Jahren anlegte, die als waffe

rungs⸗Kurrende für sämmtliche Prediger des Herzogthums wegen fähig erachtet wurden. Für diese Verbrechen ist Piotrowski u

Abänderung des Kirchengebets und ein Ausschreiben an alle Obrig⸗ Grund der Art. c. nach vorherigem Verluste aller Standee⸗ Ften in Veranlassung der Proclamation d. d. Schloß Dölzig, den rechte zum Tode vermittelst Erhängens verurtheilt worden Dill 16. November 1863 unterzeichnet: Friedrich, Herzog von Schleswig⸗ Strafe wird Abermorgen, am Q9. d. auf . s Holstein. Die Beeidigung des 14. Bataillons für den König vollzogen werden.“ gen, .d., auf Christian IX. fand am 17. November⸗ Nachmittags 2 Uhr auf dem Außer der vorstehenden enthält der »Oziennik⸗ noch vier weite hiesigen N Farktplatze durch den Oberstlieutenant von Heine. statt. Bekanntmachungen über Executionen in kleinen Städten gegen

Beig* Schleswig. Durch Circulair des schleswigschen Ministeriums sonen, welche mit den Waffen in der Hand ergriffen sind. A- vom 20. November ist in Folge allerhöchster Ordre befohlen worden, dem Lublinschen gehen hier noch immer Nachrichten über kleine 6. daß sämmtliche unter das Ministerium sortirende Beamte und An⸗ fechte ein, welche die Insurgenten mit russischen Streifcorps haban gestellte in Veranlassung des Thronwechsels baldmöglichst und spä⸗ Am 12. wurde eine polnische Abtheilung im Dorfe Cirtusza 18 testens drei Tage nach Empfang des Circulairs den Eid der Treue Tomaschew aufgehoben und der dortige Gutshof, welcher die Ins leisten sollen. genten aufgenommen hatte, zerstört. Von dem russischen Milinn Vom hiesigen Magistrats⸗ und Deputirten⸗ Kollegium ist der chef in Janow soll überhaupt der Befehl ergangen sein, ohne Rüt Beschluß gefaßt worden, eine Deputation nach der Hauptstadt zu sicht alle Gebäude zu zerstören, in denen Insurgenten gefunden wcbc senden, um im Namen der Stadt Sr. Majestät dem Könige eine den. Bei Bojanowko ist auf Seite der Letzteren ein Offizier, N. Huldigungs⸗ und Beglückwünschungs⸗Adresse zu überreichen. Es mens Finke, gefallen. Pos. Z.) heißt, daß der Ober⸗Präsident, der Bürgermeister und zwei Mitglie⸗ Aus Warschau, 21. November, wird der „Ostsee⸗Ztg. 1 der des Deputirten⸗Kollegiums bereits morgen zu diesem Zwecke die richtet: Die beiden letzten Nächte haben wieder sehe viele Verhafti

Reise antreten.

* . . . 1 ils bei § P dere For 9 8”— Hamburg, 23. November. Wie versichert wird, verweigern 1“ anderen Ihr 8 der Administrator der Grafschaft Rantzau, Kammerherr v. Moltke, Wris ehaup 2 frei 3 g Mitthei ungen machen, weil man dee das gesammte Altongaer Magistrats⸗ und Justiz⸗Kollegium, die rorismus der Nationalregierung kaum noch fürchtet. Die als r

4 8218 4 2 . 8 5 [ 3 he 8 oIde Hi 4 8 des N 2 Z†j 28 illc das gesammte Personal der holsteinischen Regierung zu Altona vom gel der Nationalregierung, welches ieser U Büreauchef abwärts ebenfalls den Huldigungseid.

dem Glacis der Citadel

sator von Warschau führte (bekanntlich dient das Siegel statt a— Unterschrift) soll bei zwei Mädchen aufbewahrt worden sein, wal

Sachsen. Weimar 22. November. Gestern sind Se. sich unter den kürzlich nach Rußland zur Internirung versandeg

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Königl. Hoheit der Erzherzog Stephan von Oesterreich, Se. Königl. 12 Frauenzimmern befanden, sie heißen Sophie und Celina Wcs Hoheit der Kronprinz von Sachsen, Se. Königl. Hoheit der Prinz kowska. Um die Communication unter der konspirirenden katholist Alexander von Hessen und Se. Hoheit der Prinz Hermann von Geistlichkeit zu verhindern, darf jetzt kein Geistlicher aus der Pron

Sachsen⸗Weimar zum Besuch des Großherzogl. Hofes hier angekom⸗ nach Warschau, wenn er hier nicht unter polizeiliche Aufsicht 1

ig zu fassenden Beschlüs

berufen sein. „Fädrelandet⸗ giebt die Zahl auf 11 g8 eee an.

gen stattgefunden, wie man sagt, in Folge verschiedener Aussogeh

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uf weitere Ordre zurückgehalten sein will. Dieser Befehl Berg, welcher in jeder Thor⸗ Expedition ausgehängt ist reisenden katholischen Geistlichen bekannt gemacht, 1 dann frei gestellt, sich obiger Vorschrift zu unterwerfen, oder vom Thor wieder umzukehren. Es wird versichert, in den Provinzen noch viele Geistliche als Häupter der revolu⸗ lionairen Bezirks⸗Comités an der Spitze der Bewegung stehen. Der „Dziennik Powszechny⸗ enthält die Ausarbeitung der Regie⸗ Kommission des Schatzes zu einem Gesetz über die vom k. einzuführende Patentsteuer, welches zur allgemeinen Besprechung und Begutachtung in der Presse mitgetheilt wird. Gegen diese neue Steuer, welche auf ca. 800,000 SRo. veranschlagt ist, und von allen Gewerbe⸗ und Handeltreibenden, Fabriken, Berg⸗ werken ꝛc. jährlich erhoben werden soll, kommen in Wegfall: die bisher bestandenen Kassengelder (92,514 SRo.), Zahlungen der Gil⸗ „Kaufleute (55/173 SRo.), Erlaubniß für Zuckerfabriken (931 SRo.) und Mühlenkanon (18,607 SRo.), zusammen mit den Erhebungs⸗ Prozenten für die Städte ca. 359,000 SRo., und wuͤrde demnach ine Mehreinnahme von 441,000 SRo. für den Staat verbleiben, welche zur »Deckung bevorstehender Ausgaben⸗ erforderlich werden. das Tabaksmonopol (Banderolen⸗Abgabe) bleibt bis zum Ablauf des Kontraktes 1866 bestehen. Schweden und Norwegen. Stockholm, 23. No⸗ vember. In der heutigen Sitzung des Reichstages verlangte

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die Regierung ein nenes Extrakreditiv auf Höhe von drei Millionen

zu Kriegsrüstungen.

Danemark. Kopenhagen, 21. November. Zur Notifi⸗ jirung des Thronwechsels ist der Kammerherr Blücher nach Stock⸗ holm und General W. Orholm nach Paris abgereist und soll der Rittmeister Kjär in derselben Veranlassung nach St. Petersburg abgehen.

Am Dienstag Nachmittag trafen der Oberschenk Graf Dane⸗ sjold⸗Samsö und Kammerherr F. Blücher auf dem Schlosse Jägerspriis ein, um dort den Nachlaß des verstorbenen Königs zurchzusehen und zu versiegeln.

Nach einer Version soll die Gräfin Danner auf dem Schlosse Glücksburg erkrankt sein, dagegen nach einer anderen bereits am Mittwoch in Begleitung des Kammerherrn Berling von Glücksburg nach Schweden gereist sein.

n 22. November. Eine neue Einberufung von Mannschaften hat stattgefunden; es werden circa 12,000 Mann zu den Fahnen

stoßen. Im zweiten General⸗Kommando⸗Distrikt (Fühnen, Jütland und das Herzogthum Schleswig) sind 1000 Mann pr. Bataillon inberufen, mit Ausnahme des 5., 10. und 12. Bataillons, zu welchen Abtheilungen vorläufig nur 200 Mann ausgeschrieben wer⸗ den. Die Regiments⸗ Eintheilung und Doublirung der Bataillone triit in Kraft. Das 21. Bataillon ist gestern von Neumünster nach Oldesloe und Segeberg abmarschirt.

Die Proclamation des Erbprinzen von Augustenburg st von sämmtlichen Blättern mitgetheilt worden. Die »Berl. Tid.“ bezieht sich, um zu zeigen, daß sein Erbrecht nicht existire, auf die Cessions⸗Akte, die der Herzog von Augustenburg unterm 30. De⸗ zember 1852 ausgestellt hat, und in welcher er für sich und seine

Familie verspricht, nichts wodurch die Ruhe in Sr. Majestät Lan⸗

den gestört werden könnte, zu unternehmen, imgleichen den von Sr.

Majestät in Bezug auf die Ordnung der Erbfolge für alle unter dem Scepter des Königs gegenwärtig vereinten Lande oder die ventuelle Organisation der dänischen Monarchie, gefaßten oder künf⸗ ssen in keiner Weise entgegentreten zu wollen.

Die „Berl. Tid.“ hat erfahren, daß heute die Ordre gegeben

it, die Schrauben⸗Fregatten „Själland« und „Niels Juel⸗ um Chef dieser Schiffe sind die Orlogscapitaine F. Paludan und O. Lütken ernannt), so wie die Schrauben⸗Corvetten »Heimdal⸗, Ca⸗ pitain⸗Lieutenant S. Lund, und »Thor⸗; Capitain⸗Lieutenant A. Hedemann, und die Panzerschooner »Absalon⸗, Capitain⸗Lieutenant C. Schönheider, und „Esbern Snare⸗, Capitain⸗Lieutenant Kraft, auszurüsten. Die Panzerschiffe „Absalon« und »Esbern Snare⸗ werden vermuthlich bereits morgen von hier abgehen, um im Ver⸗ ein mit dem Dampsschiffe „Hertha«⸗ sechs Transportschaluppen nach Korsör zu transportiren. Desgleichen soll gestern eine bedeutende Anzahl Mannschaften zu den Truppen im 2. und 3. (Fühnen, Schleswig, Holstein und Lauenburg) General⸗Kommandodistrikt ein⸗

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Telegraphische Depeschen aaus dem Wolffsschen Telegraphen⸗Büreau.

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Darmstadt, Dienstag/ 24. November, Morgens geordnetenkammer beschloß so eben einstimmig: 1) die Großherzogliche Regierung zu ersuchen, durch Anerkennung des Prinzen Friedrich von Augustenburg als Herzog von Schleswig⸗Holstein das Recht und die Integrität Deutschlands

zu wahren’z 8

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2) die Bereitwilligkeit der Kammer zu erklären, die Großherzog⸗ liche Regierung mit den Mitteln des Landes zur Durchführung

dieses Rechtes zu unterstützen.

Frankfurt a. M., Montag, 23. November/ Nachmittags Die »Süddeutsche Ztg.“ erfährt, daß der Chef des Generalstahes de Preußischen Armee, General⸗Lieutenant Freiherr von Moltke, heut eine Konferenz mit dem österreichischen Generalmajor Freiherrn Rzikowsky von Dobrschitz, mit dem hannöverschen General⸗ Major Schulz und dem sächsischen Major von Brandenstein geh abt habe.

Die heutige »Frankf. Postztg.⸗ enthält folgende Mittheilung.

Die gestern hier versammelten großdeutschen Notabeln Hessen⸗ Darmstadts, Nassaus, Frankfurts beschlossen, sämmtlichen großdeutsch gesinnten Vereinen eine Resolution dahin vorzuschlagen: die Erwar⸗ tung auszusprechen, der Bund werde Herzog Friedrich von Schles⸗ wig⸗Holstein⸗Augustenburg als Bundesmitglied anerkennen, demselben den vollen in der Bundesverfassung begründeten Rechtsschutz gewäh⸗ ren, alle nöthigen Maßregeln ergreifen, um die Bevölkerungen Hol⸗

V stein⸗Lauenburgs gegen Rechtsverletzungen zu wahren. Die Resolu⸗

tion schließt: Bei dem rein nationalen Charakter der schleswig⸗hol⸗ steinischen Frage steht das deutsche Volk einmüthig zusammen und kennt keinen Unterschied politischer Anschauung. Es erwartet die gleiche Gesinnung von seinen Regierungen.

Wien, Montag, 23. November, Abends. Großfürst Con⸗ stantin ist heute Nachmittag 4 Uhr hier eingetroffen. F.

Die heutige ⸗Wiener Abendpost« enthält einen Artikel über Schleswig⸗Holstein, in welchem es unter Anderem heißt: Oesterreich und Preußen können sich, ohne vertragsbrüchig zu werden, über die Londoner Vertragsakte nicht hinwegsetzen; der Vertrag ist all⸗ seitig abgeschlossen und müsse die Kündigung desselben nicht an Dänemark allein, sondern an alle Kontrahenten erfolgen.

Der Artikel sagt sodann, die Gesammtheit der europäischen Verträge bildet das Gefüge, auf welchem, möge der Werth derselben auch da und dort verkannt oder bezweifelt werden, die Rechtsordnung unseres Welttheils immerhin beruht. Ein Stein, aus diesem Ge⸗ füge herausgerissen, kann den ganzen Bau zum Wanken bringen. Die Rechte der Herzogthümer sind in der Londoner Uebereinkunft nicht in Frage gestellt, die Anerkennung derselben ist vielmehr damals von allen europäischen Mächten gleichsam erneuert worden; es liegt daher in deren Interesse, daß die Verfassungsfrage in einer Deutschlands Ehre und Würde und ihrer unleugbaren Berechtigung zusagenden Weise erledigt wird. Die Mächte seien durch den Geist wie den Buchstaben der betreffenden Stipulationen gebunden. Es biete sich ihnen durch⸗ aus kein Rechtsvorwand, falls Deutschland genöthigt sei, sein gutes Recht zu erzwingen, dies zu verhindern. Es sei nothwendig, die Verfassungsfrage von der Successionsfrage getrennt zu halten. Das unzweifelhafte Recht fordere gebieterisch seine Erfüllung, das zweifel⸗ hafte möge wohl gründliche Untersuchung heischen, aber wenn auch Action und Untersuchung parallel laufen, so dürfen sie doch nicht vermengt werden. 1

Die »Abendpost« schließt sodann: Wir haben Herz und sind für Deutschlands Ehre und Größe. Wir sind überzeugt, Oesterreich werde, ungeachtet mancher ihm durch seine innere, wie seine äußere Lage auferlegter Rücksichten, keine Gefahr, kein Opfer scheuen, Deutsch⸗ lands Recht auf die Herzogthümer mit Nachdruck zu schützen; wir wünschen aber, daß die natürlichen Schwierigkeiten der Frage nicht durch neue, größere Schwierigkeiten ohne drängende Noth potenzirt werden, und daß jeder entscheidende Schritt, der geschieht, das Krite⸗ rium vollen Rechtes für sich habe. 1

Brüssel, Montag, 23. November. Die Antwort des Königs von Belgien auf die Seitens des Kaisers Napoleon an ihn er⸗ gangene Einladung ist von hier abgegangen; dieselbe wird dem französischen Minister des Auswärtigen, Drouyn de Lhuys, durch den belgischen Gesandten in Paris, Firmin Rogier, morgen überreicht werden.

London, Dienstag, 24. November; Morgens. Die heutige „Morningpost⸗ meldet, England lehne mit Bedauern die Einladung

des Kaisers Napoleon zu einem Kongresse ab. Das Gerücht von dem Rücktritt Lord Russell's von dem Ministerium des Auswärtigen sei vollkommen unbegründet. 6

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