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8. Abschieds⸗Bewilligungen c.
ö11“ „ Den 11. Dezember.
Marwitz, Sec. Lt. vom 2. Garde⸗Regt. z. F., der Abschied be⸗ willigt. v. Bennigsen⸗Foͤrder, Sec. Lt. vom Kaiser Alexander Garde⸗ Gren. Regt. Nr. 1, ausgeschieden und zu den beurl. Offiz. 1. Aufg. des 2. Bats. (Magdeburg) 2. Garde⸗Landw. Regts., v. Roeder, Sec. Lieut. à la suite des 1. Garde⸗Dragoner⸗ Regiments, ausgeschieden und zu den beurlaubten Offizieren der Kavallerie 1. Aufgebots des 2ten Bats. (Breslau) 1. Garde⸗ Grenadier⸗Landwehr⸗Regiments über⸗ getreten. v. Gustedt, Sec. Lieut. vom 1. Leib⸗Husaren⸗Regiment Nr. 1, der Abschied bewilligt. v. d. Goltz, vom 3. Kür. Regt. unter dem ge⸗ setzlichen Vorbehalt ausgeschiedener Sec. Lt., der Abschied bewilligt. Fritze, Oberst⸗Lt. vom 2. Pomm. Gren. Regt. (Kolberg) Nr. 9, mit der Regts. Unif. und Pens. der Abschied bewilligt. v. Schönermarck, Sec. Lt. vom 6. Brandenb. Inf. Regt. Nr. 52, der Abschied bew. v. Winterfeld, Sec. Lt. v. Brandenb. Hus. Regt. (Zietensche Husaren) Nr. 3, ausgeschieden und zu den beurl. Offiz. der Kav. 1. Aufg. des 1. Bats. (Ruppin) 4. Brandenb. Landw. Regts. Nr. 24 übergetreten. Bleich, Port. Fähnr. vom 4. Bran⸗ denburg. Inf. Regt. Nr. 24, zur Reserve entlassen. v. Mosch, Hauptm. u. Comp. Chef vom 2. Brandenb. Gren. Regt. Nr. 12 (Prinz Karl von Preußen), als Major mit der Regts. Uniform, Aussicht auf Civilversorgung und Pension der Abschied bewilligt. v. Raschkauw, Sec. Lt. von dems. Regt., ausgeschieden und zu den beurlaubten Offiz. 1. Aufgeb. des 1. Bats. (Crossen) 2. Brandenb. Landw. Regts. Nr. 12, Frhr. v. Wechmar, Sec. Lt. vom 1. Niederschles. Inf. Regt. Nr. 46, ausgeschieden und zu den beurl. Offiz. 2. Aufg. des 1. Bats. (Görlitz) 1. Riederschles. Regts. Nr. 6. übergetreten. Delius, Hauptm. u. Comp. Chef vom 2. Westf. Inf. Regt. Nr 15 (Prinz Friedrich der Niederlande), als Major mit der Regts. Unif., Aussicht auf Civilvers. und Pens., v. Wulffen, Rittm. und Esc. Chef vom 1. Westf. Hus. Regt. Nr. 8, als Major mit der Regts. Unif. u. Pen⸗ sion, Körte, Hauptm. und Comp. Chef vom 8. Westf. Inf. Regt. Nr. 57, mit der Armee⸗Unif. und Pens., v. Rettberg, Pr. Lt. von dems. Regt., mit der Armee⸗Uniform, der bedingten Anstellungsberechtigung im Civil⸗ dienst und Pension, v. Schmeling, Hauptmann u. Comp. Chef vom 5ten Westf. Inf. Regt. Nr. 53, mit Pens. der Abschied bewilligt.
Den 17. Dezember. v. Gansauge, Gen. Major und Commandeur der 31. Inf. Brig., v. Hanffstengel, Gen. Major und Kommandant von Erfurt, Köhn v. Jaski, Ob. Lt. vom Ostpreuß. Füs. Regt. Nr. 33, als Oherst mit der Regts. Unif., v. Diezelski, Ob. Lt. vom 2. Oberschl. Inf. Regt. Nr. 23, als Oberst mit der Regts. Unif., v. Etzel, Ob. Lt. vom 1. Magdb. Inf. Regt.
Nr. 26, mit der Regts. Unif., Staabs, Maj. vom 6. Rhein. Inf. Regt. Nr. 68
als Oberst⸗Lt. mit der Regts. Unif., v. Hantke und Lilienfeld, Ob. Lt. und etatsm. Stabsoffiz. im 1. Schles. Hus. Regt. Nr. 4, mit der Rgts. Unif., sämmtlich mit Pens. z. Disp. gestellt. Wendlandt, Sec. U. 6& D.
früͤher erster Wachtm. in der 2. Gend. Brig., die erledigte Sec. Lts.⸗Stelle
bei der Provinz. Inval.⸗Comp. f. Ost⸗ u. Westpreuß. verliehen. 116 8 Bei der Land wehr. e Den 11. Dezember. Fürst v. Pleß, Premier⸗Lieutenant von der Kavallerie 1. Aufgebots Bataillons (Görlitz) 1. Garde⸗Grenadier⸗ Landwehr⸗Regiments und la suite des Regts. der Gardes du Corps, als Rittmeister mit der Uni⸗ orm des Regts. der Gardes du Corps der Abschied bewilligt. Roß, Sec. t. vom 2. Aufg. 3. Bats. (Tilsit) 1. Ostpreuß. Regts. Nr. 1, als Prem. t. mit seiner bisherigen Uniform, wie solche bis zum Erlaß der Kabinets⸗ Ordre vom 2. April 1857 getragen wurde, der Abschied bewilligt. Wegner,
—
Sec. Lt. von der Art. 2. Aufg. des 3. Bats. (Neustettin) 4. Pomm. Regts.
Nr. 21, Loewe, Prem. Lt. vom 2. Aufg. des 3. Bats. (Schneidemuͤhl)⸗
3. Pomm. Regts. Nr. 14, letzterem mit seiner bisherigen Unif., wie solche s zum Erlaß der Kab. Ordre vom 2. April 1857 getragen wurde, der Abschied bewilligt. Buchholz, Sec. Lt. vom 1. Aufg. des 3. Bats. (Pots⸗ dam) 3. Brandenb. Regts. Nr. 20, Sperling, Sec. Lt. vom 2. Aufg. des 3. Bats. (Potsdam) 3. Brandenb. Regts. Nr. 20, Höler, Pr. Lt. vom 2. Aufg. des 1. Bats. (Ruppin) 4. Brandenb. Regts. Nr. 24, v. Schulz, Pr. Lt. vom 1. Aufg. desselben Bats., letzterem mit seiner bisher. Unif., wie solche bis zum Erlaß der Kab. Ordre vom 2. April 1857 getragen wurde, der Abschied bewilligt. Hennig, Bezirks⸗Feldw. a. D., zuletzt beim Stamm des 3. Bats. (Sangerhausen) 1. Thür. Regts. Nr. 31, der Char. als Sec. Lt. verlichen. Schulz, Hesse, Sec. Lts. vom 1. Aufg. des 3. Bats. (Sangerhausen) 1. Thür. Regts. Nr. 31, Heyne, Sec. Lt. von der KFav. 1. Aufg. des 3. Bats. (Aschersleben) 2. Magdeb. Regts. Nr. 27, der Abschied bewilligt. Gr. v. Arco, Sec. Lt. von der Kav. 1. Aufg. des 1. Vataillons. Neisse) 2. Oberschlesischen Regiments Nr. 23, als Premier⸗ Lieutenant, v. Rieben, Seconde⸗Lieutenant von der Kavallerie 2. Aufg. des Bats. Wohlau Nr. 38, Wollny, Sec. Lt. vom 1. Aufg. des 1. Bats. (Glatz) 4. Niederschles. Negts. Nr. 11, Heiler, Sec. Lt. vom 1. Aufg. des 3. Bats. (Schweidnitz) 3. Niederschles. Regts. Nr. 10, Steiner, Sec. Lt. von dems. Bat., Karsten, Loppe, Sec. Lts. vom 2. Aufg. dess. Bats., Reiche, Sec. Lt. vom 2. Aufg. des 1. Bats. (Breslau) 3. Niederschles. Regts. Nz. 10, diesem als Pr. Lt., Gr. v. Stosch, Pr. Lt. von der Kav. 2. Aufg. des 2. Bats. Brieg) 4. Niederschles. NRegts. Nr. 11, Jankwitz, Pr. Lt. vom 2. Aufg, des 1. Bats⸗ (Neiße) 2. berschles. Regts. Nr. 23, Röller, Pr. Lt. vom 2. Aufg des Bats. Wohlau Nr. 38, diesem als Hauptm., xen sechs mit ihrer bisherigen Uniform, wie solche bis zum Erlaß der Kab. Ordre vom 2. April 1857 ganasge⸗ wurde, der Abschied bewilligt. Sasowsky, Major a. D., von dem Verhältniß als Führer des 2. Aufg⸗
82*½ 2. Bals. (Vorken) 1. Westfälischen Landw. Regts. Nr. 13 entbunden.
Schmiz, Sec. Lt. von der Art. 2. Aufg, des 1. Bats. (Münster) 4. Westf. Regts. Rr. 13, Reps, Sec. Lt, vom 2. Aufg. des 1. Bats. (Soest) 3. Ragts. Nr. 16, Schlutius, Sec, Lt. vom 2,. Aufg. des 2. Bats. (Zerlohn) 3. Westf. Regts. Nr. 16, biesem als Pr. Lt., Sterneberg, &. Ft. vom 2. Aufg des 3. Bats⸗ (Meschede) 3. Westf. Regts. Nr. 16, diesem als Hauptmann, Goering, Pr. Lt. vom 2. Aufg, des 2. Bats. dorf) Nr. 17, Himmelsbürger, Pr. Lt, vom
2. Mufeb des 3. Bats. (Geldern, desselben Regts, letzteren vieren mit ihrer
bisherigen Uniform, wie solche bis zum Erlaß der Kab. Ordre vom 2. Aprli 1857 getragen wurde, der Abschied bewilligt. Beamte der Militair⸗Verwaltung.
Durch Verfügung des Kriegsministeriums.
111““ Den 7. Dezember. Bernigau, Proviantamts⸗Controleur in Küstrin, nach Rathenow, Roedlich, Proviantamts⸗Controleur in Rathenow, nach Küstrin versetzt. Den 10. Dezember. Frankmoelle, Zahlm. Aspirant vom Westfäl. Ulan. Regt. Nr. 5, zum Zahlm. 1. Kl. beim Füs. Bat. 4. Westfälischen Inf. Regts. Nr. 17 Seut? Deentbee Ohmke, Unteroff. und Zahlm. Aspirant, zum Intendantur⸗Sekreta riats⸗Assistenten ernannt und der Intendantur des VII. Armee⸗Corps
4 vö— Fravhbmer e beeeeee N11n Offiziere ꝛc. Pi
A. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen
Den 16. November. 1
Stenzel, Auxiliar⸗Offiz., zum Lieut. zur See 2. Kl., Schuster, Port. Fähnr. vom See⸗Bat., zum Sec. Lt. befördert. v. Saint⸗Paul, Lt. zur See 2. Kl. à la suite des See⸗Offiz. Corps und persönlicher Adjut. des Prinzen Adalbert von Preußen Königl. Hoheit, zum Lt. zur See 1. Kl. befördert.
1 Den 15. Dezember. v. Lühmann, Port. Fähnr. vom See⸗Bataillon, zum Sec. Lieut. be⸗
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Abschiedsbewilligungen ꝛc. v. Knobelsdorff⸗Brenkenhoff, Port. Fähnr. vom See⸗Bat., be⸗ hufs seines Uebertritts zur Landarmee ausgeschieden. Berendt, Lt. zur See 1. Kl., mit seiner bisherigen Unif., Aussicht auf Civilversorgung und Pens., der Abschied bewilligt. 1“
Nichtamtliches. 1 “ “ ohl
Preußen. Berlin, 25. Dezember. Das Unw Majestät des Königs ist als gehoben zu betrachten, jedoch bedür⸗ fen Se. Majestät noch einiger Schonung.
Se. Majestät empfingen den russischen General⸗Lieutenant und General⸗Adjutanten Grafen von Adlerberg, welcher vor einiger Zeit von Petersburg zurückgekehrt, und den Legations⸗Secretair Grafen Solms⸗Sonnenwalde, welcher nach Paris versetzt ist.
Das Familien⸗Diner fand bei Sr. Königlichen Hoheit dem Kronprinzen statt, doch nahmen Se. Majestät nicht Theil daran.
— 26. Dezember. Se. Majestät der König empfingen den General der Infanterie von Werder, den General⸗Lieutenant von Arnim, mit der Führung des 4. Armee⸗Corps beauftragt, den Gesandten in München, von Arnim, und den Vortrag des Minister⸗ Präsidenten von Bismarck. “
— 28. Dezember. Die Genesung Sr. Majestät des Königs schreitet in erfreulichster Weise fort und hat heute die erste Ausfahrt gestattet.
Se. Majestät empfingen gestern den Oberst⸗Kämmerer Grafen von Redern, den Minister⸗Präsidenten von Bismarck⸗Schönhausen, den ersten Secretair der Königlichen Gesandtschaft in Wien, Lega⸗ tions⸗Rath von Ladenberg, und den Geheimen Rath Geiling.
Heute empfingen Allerhöchstdieselben Se. Hoheit den Herzog Georg von Mecklenburg⸗Strelitz, den General⸗Feldmarschall Frei⸗ herrn von Wrangel, den General⸗Major von Schlegell, Comman⸗ deur der 9. Infanterie⸗Brigade, und nahmen die Vorträge des Wirklichen Geheimen Raths Geheimen Kabinets⸗Raths Illaire und des Wirklichen Geheimen Ober⸗Regierungs⸗ Raths Costenoble ent⸗
gegen.
— Ihre Majestät die Königin wohnten am ersten Feier⸗ tage dem Gottesdienste im Dome, am zweiten in der St. Matthäi⸗ Kirche, und gestern mit Ihren Königl. Hoheiten dem Kronprinzen und der Kronprinzessin in der Garnisonkirche bei. Die Familien⸗Diners, zu welchen Se. Majestät der König wegen Unwohlseins noch nicht erscheinen konnte, fanden am ersten Feiertage bei Ihren Königl. Hoheiten dem Kronprinzen und der Kronprinzessin und gestern bei Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen Albrecht statt. — Ihre Majestät die Königin besuchte vorgestern die verwittwete Königin in Charlottenburg.
Holstein. Altona, 24. Dezember. Hier sindz folgende Bekanntmachungen der Bundes⸗ Commissaire für die Herzogthümer Holstein und Lauenburg erschienen:
J. Wir, die unterzeichneten Bundes⸗Commissaire, welche laut Unserer Bekanntmachung vom gestrigen Tage im Namen und Auftrage des hohen Deutschen Bundes die Regierung der Herzogthümer Holstein und Lauenburg übernommen haben, machen hiermit Folgendes zur Nachricht und Nachach⸗ tung bekannt: 1) Unser Geschäftssitz befindet sich bis auf Weiteres in der Stadt Altona. Alle Eingaben an Uns sind unter der Adresse „An die Bundes⸗Commissaire für die Herzogthümer Holstein und Lauen⸗ burg« nach Altona zu richten. 2) Die sämmtlichen Behörden und Beamten in den Herzogthümern Holstein und Lauenburg erk lten hiermit
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die Anweisung, in allen Fällen, in welchen bisher an das Ministerium für
die Herzogthümer Holstein und Lauenburg oder an eins der gemeinschaft⸗
lichen Ministerien in Kopenhagen zu berichten war, fortan nur an Uns zu berichten.
ziehung auf die öffentliche Sicherheit und Ordnung wichtigen Vorgänge in ihrem Bezirk stets unverzüglich, und außerdem über die Lage der öffentlichen
Verhältnisse in ihrem Bezirke bis auf Weiteres alle vierzehn Tage unmittel⸗ V
bar an Uns Bericht zu erstatten. Den Polizei⸗Behörden der Herzogthümer Holstein und Lauenburg wird hiermit dringend zur Pflicht gemacht, mit Umsicht, Sorgfalt, Ernst und nöthigenfalls mit Nachdruck dahin zu wirken, daß Gesetz und Ordnung in ihren Bezirken auch in der gegenwärtigen be⸗ wegten Zeit aufrecht erhalten bleiben. Altona, den 24. Dezember 1863. (Folgen die Unterschriften.)
II. Die mit der Uebernahme der Verwaltung der Herzogthümer Hol⸗ stein und Lauenburg durch die unterschriebenen Bundes⸗Commissaire einge⸗ tretene Suspension der landesherrlichen Rechte bedingt auch selbstverständlich auf die Dauer dieses Zustandes den Wegfall der Erwähnung Sr. Majestät des Königs Christian IX. von Dänemark in dem Kirchengebet. Mit Be⸗ ziehung hierauf und zu Herbeiführung eines gleichmäßigen Verfahrens hier⸗ unter, so wie zu Vermeidung möglicher Störungen des Gottesdienstes finden sich daher die Bundes Commissaire veranlaßt, andurch zu bestimmen, daß von jetzt an und bis auf Weiteres in das Kirchengebet unter Weglassung jeder namentlichen Bezeichnung des Landesherrn lediglich die Fürbitte für die Regi rung so wie deren Räthe und Diener mit aufzunehmen ist. Hier⸗ nach haben sich alle Geistlichen gebührend zu achten! Altona, den 24. De⸗ zember 1863. (Folgen die Unterschriften.) In der von einer Anzahl der angesehensten Bürger berufenen, von Tausenden besuchten Versammlung am Bahn⸗ hofe ist eben unter großem als legitimer Landesherr proklamirt worden. die Ansprache hielt, erklärte, Altonaer Stadtbehörden. Die sächsische Regimentsmusik spielte Schleswig⸗Holstein. Die Stadtdeputirten haben sich der Erklärung der Ständeabgeordneten angeschlossen und Bereitwilligkeit zu demselben Schritte zu erkennen gegeben. Ober⸗Präsident von Scheele und der Polizeimeister Willemoes sind durch die Bundeskommissarien
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provisorisch ersetzt worden. — 25. Dezember. Nach gutem Vernehmen sollen Rendsburg und der Friedrichsstadter Brückenkopf geräumt und der letztere ge⸗ schleift werden. Die Dänen verlassen heute Neumünster. In Pinne⸗ berg, Elmshorn, Glückstadt ist Herzog Friedrich proklamirt worden. — Das »Dresdener Journal« vom 24. Dezember enthält ein Telegramm, daß das Gros der sächsischen Executionstruppen heute von Schwarzenbeck (an der Eisenbahn zwischen Büchen und Berge⸗ dorf) auf der Landstraße nach Oldesloe vorgerückt sei und das
Stabsquartier in dem Dorfe Trittau genommen habe. Gesundheits⸗
zustand vortrefflich. 8. 1 1 Pinneberg, 24. Dezember. Nachdem um 5 Uhr Nachmit⸗ tags das dänische Militair uns theilweise verlassen und dem Land⸗ drosten von Scheele durch eine besondere Deputation die Anzeige gemacht worden, daß sofort der Herzog Friedrich VIII. als Landes⸗ herr proklamirt werden solle und er gebeten werde, durch sein Ver⸗ halten nicht Anlaß zu Konflikten mit der Bevölkerung zu geben, hielt unser Stände⸗Abgeordneter Herr Lichtwerk eine kurze, kräftige Ansprache an die zahlreich vor dem Hause Sr. Excellenz auf der Dingstätte versammelte Menge, und wurde darauf unter allgemeinem Jubel der Herzog Friedrich als Landesherr proklamirt. Hamburg, 286. Dezember. Ein Extrablatt des „Dagbladet⸗ neldet, der König habe die Demission des ganzen Ministeriums angenommen, welche in Folge des Druckes der auswärtigen Mächte gegeben wurde, da Preußen erklärt hat, bei Einführung der Ver⸗ fassung Dänemark den Krieg erklären zu wollen. Der König will die Verfassung aufheben. Bis jetzt war ein neues Ministerium nicht Major Andreä und andere Mitglieder der Rechten lehnen die Neubildung eines gesammtstaatlichen Ministeriums ab. Der Reichsrath soll auf Montag berufen sein, jedoch ist nicht bekannt, ob und von wem die Einberufungs⸗Ordre kontrasignirt ist. Die sächsischen Executionstruppen werden morgen ihren Marsch auf Seegeburg fortsetzen. “ E 3 Frankfurt a. M., 24. Dezember. Die offtzielle Mitthei⸗ lung üͤber die Bundestagssitzungen vom 22. und 23. Dezem⸗ ber lautet: Oesterreich, Preußen, Sachsen und Hannover ließen an⸗ zeigen, daß die von ihren Ministern der auswärtigen Angelegenhei⸗ ten in Gemäßheit des Bundesbeschlusses vom 7ten d. M. wegen Vollzugs der Executionsmaßregeln in den Herzogthümern Holstein und Lauenburg an den Königlich dänischen Minister⸗Präsidenten Hall gerichteten identischen Noten vom 15ten d. M. durch die in Kopenhagen residirenden Gesandten von übergeben worden seien. Ferner brachte :ium gegangenen Anzeigen zur Kenntniß der Bundesversammlung, daß der Königlich sächsische General⸗Lieutenant von Hake die Führung der Executionstruppen nebst Reserve übernommen habe und daß der Königlich dänische Kommandirende in Holstein sich wegen Räumung der Herzogthümer mit Vermeidung von Feind⸗ seligkeiten an degselben gewendet habe. Endlich gaben einzelne Ge⸗
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Präsidium nach ein⸗
3) Die Polizei⸗Behörden der Herzogthümer Holstein und Lauen⸗ V burg haben in Betracht der gegenwärtigen Zeitverhältnisse über alle in Be⸗ V
Enthusiasmus der Herzog Friedrich Der Dr. Collisen, der der Akt geschehe mit Bewilligung der
der Magistrat seine Der
ihrer Aemter enthoben und ersterer durch den Bürgermeister T haden, letzterer durch den Senator Vogler
Oesterreich und Preußen
sandten die von ihnen vorbehaltenen Erklärungen in Beziehung auf den in derselben Angelegenheit am 14. d. M. gefaßten Bundesbe⸗ schluß zu Protokoll, wonach die sächsischen Häuser unter Vorbehal⸗ ten diesem Beschluß beipflichteten, die Stimme von Braunschweig⸗ Nassau sich aber dagegen aussprach. 8
Hierauf erklärte Bayern seine Zustimmung zu den von einer Kommission von Sachverständigen vorgeschlagenen Vereinbarungs Entwürfen wegen Einsührung eines allgemeinen deutschen Patent gesetzes, während die Großherzoglich mecklenburgischen Regierungen, in deren Staatsgebiet das Institut des Patentschutzes nicht besteht,
ihre Entschließung vorbehielten. Die übrigen Verhandlungen der Sitzung vom 22. d. M. be⸗ zogen sich hauptsächlich auf ein Verpflegungs⸗Reglement für das deutsche Bundesheer. In der Sitzung vom 23. d. M. machte der Königlich preußische Gesandte die Anzeige, daß wegen Erkrankung des Oberbefehlshabers der hier stehenden Bundestruppen, des Prinzen Woldemar zu Schles⸗ wig⸗Holstein, für die Dauer dieser Krankheit dem General⸗Lieutenant Dannhauer die Führung des Oberbefehls übertragen worden sei. In derselben Sitzung stellte Bayern nachstehenden Antrag: Hohe Bundesversammlung wolle den Ausschuß für die hol stein⸗lauenburgische Verfassungsangelegenheit beauftragen, ohne weiteren Verzug die Frage der Erbfolge in den deutschen Herzog w thümern eingehend zu prüfen und mit der der Dringlichkeit dieser Angelegenheit entsprechenden möglichsten Beschleunigung das Er⸗ 3 gebniß dieser Prüfung der Bundesversammlung vorzutragen. Dieser Antrag wurde mit großer Majorität zum Bundesbeschluß erhoben. (Fr. Bl.)
Belgien. Brüssel, 24. Dezember. Die antwerpener De batte ist endlich heute zu Ende gebracht worden. Der Oberst Hayez bekämpfte aus strategischen Gründen die Befestigungs⸗ Theorie des Generals Chazal. Das Haus genehmigte mit 56 gegen 40 Stim⸗ men den von den Herren Dolez, Orts und De Brouckere beantrag⸗ ten Uebergang zur Tagesordnung, welcher folgendermaßen motivirt war: »In Anbetracht, daß die Gesetzgebung die zum Zwecke der National⸗Vertheidigung nöthig erachteten Maßregeln endgültig fest⸗ gestellt hat, indem gleichzeitig unendliche Opfer gebracht wurden, um den Seitens der Stadt Antwerpen in Hinblick auf deren Ausbrei⸗ tung und Sicherheit geltend gemachten Wünschen Rechnung zu tra⸗ gen; in Anbetracht fernerhin, daß Aenderungen des im Jahre 1859 beschlossenen Systems nothwendiger Weise dem Lande neue Lasten aufbürden müßten, geht das Haus zur Tagesordnung über.⸗ Sechs Mitglieder der Rechten, enthielten sich der Abstimmung. Die Kammer hat sich bis zum 5. Januar k. J. vertagt.
Großbritannien und Irland. London, 24. Dezember. Die kriegsgerichtlichen Verhandlungen gegen den Oberst⸗Lieutenant Crawley, welche seit Wochen täglich mehrere Spalten der hiesigen Blätter in Beschlag nehmen und — wenigstens in den ersten Sta⸗ dien des Prozesses, dem Publikum ein unendlich auszuspinnendes Thema der Unterhaltung gewährten, sind endlich zum Abschluß ge⸗ kommen. Das von der Königin bestätigte Urtheil des Kriegs⸗ gerichts lautet auf nicht schuldig.
— 26. Dezember. Lord Russell ist mehrheit zum Rektor der Hochschule von Aberdeen erwählt worden.
Frankreich. Paris, 23. Dezember. Der gesetzgebende Körper hat heute das Mandat des in Dijon nachträglich gewählten Deputirten Magnin für gültig erklärt. Sodann hörte die Versamm⸗ lung den von Gouin vorgelesenen Bericht der Anleihe⸗Kommission und gab bei allen friedlichen Stellen desselben ihre Zufriedenheit durch lauten Beifall kund. Das Thiers'sche Amendement ist von der Kom⸗ mission als nicht empfehlenswerth bezeichnet, dagegen von ihr beantragt worden, die Emission von Schatzscheinen pro 1865 auf 100 Millionen zu beschränken. Thiers fordert diese Einschränkung
schon pro 1864, was aber, nach der Ansicht der Kommission, die Realisirung der Anleihe erschweren würde. Die Diskussion über das Anleihegesetz nimmt morgen ihren Anfang.
Durch Kaiserliches Dekret ist Baumwolle in Wolle, sofern der Import durch französische Schiffe oder zu Lande direkt aus dem Pro⸗ ductionslande erfolgt, für zollfrei erklärt; in allen anderen Import⸗ fällen bleibt der gegenwärtige Zollsatz bestehen.
— 25. Dezember. Der Gesetzentwurf über die Anleihe von 300 Millionen ist gestern vom gesetzgebenden Körper mit 227 gegen 14 Stimmen angenommen worden. An der Abstimmung nahmen keinen Theil ebenfalls 14 Deputirte, darunter Berryer, Lefebvre und Thiers. Hr. Thiers sagte, er behalte sich für eine andere Gelegenheit vor, von der Politik Frankreichs und von den Gründen zu sprechen, die ihn wieder auf die politische Bühne geführt; für diesmal wolle er nur vom finanziellen Geschäft reden.
In Betreff der Antwort des Kaisers auf die Senats⸗Adresse läßt sich der »Moniteur⸗ heute von der „Times⸗ bescheinigen, daß „England, selbst wenn es sich der Theilnahme am Kongreß enthielte, doch wirklich zufrieden sein werde, wenn der Kaiser dazu käme, sei⸗ nen Plan zu verwirklichen⸗. Auch das Wort des »Sun⸗ citirt der „Moniteur⸗, daß der Kongreßvorschlag ein edler und hochherziger: selbst wenn auch unausführbarer Plan⸗ sei.
mit großer Stimmen⸗