1864 / 34 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

genehmigte nach erstattetem Bericht der Oberbefehlshaber, an der un⸗ teren Schley die Umgehung der Position zu versuchen.

Am 3. und 4. Februar wurde den Truppen Ruhe gegönnt und doppelte Verpflegung gegeben und der Punkt Arnis zum Schlagen einer Pontonbrücke bestimmt.

Am 5ten Abends wurden die Truppen konzentrirt und bivouakirten zum großen Theil, nachdem sie gleichfalls mit doppelter Verpflegung versehen worden.

Aus Kiel und Eckernförde waren zu Lande Boote herbeigeschafft worden, um die Infanterie der Avantgarde und die 12. Infanterie⸗ Brigade an 2 Orten südlich Cappeln beim Schloßplatz und nördlich dieser Stadt bei Kabelsund am Ellerberger Gehölz überzusetzen. Diese Brigaden, unter dem Befehl des Generallieutenants von Man⸗

stein, hatten den Auftrag, die drei gegenüber liegenden Schanzen zu nehmen, den Feind aus Cappeln und Arnis zu vertreiben und dann im Umfange von Meilen Position zu nehmen, um so gewisser⸗ maßen einen lebendigen Brückenkopf zu bilden, der jedes Gefecht von dem Brückenschlag fern hielt und das Debouchiren der die Brücke passirenden Truppen sicherte.

Nördlich von Arnis, an der unteren Schley, wurden in Zwi⸗ schenräumen 3 Batterieen placirt, welche nicht nur die ganze Länge der Schley bestrichen und so das Annähern der Kanonenboote und Dampfer fast unmöglich machten, sondern auch gleichzeitig das jenseitige Ufer beherrschten. Zu letzterem Zwecke wurde auch

südlich von Arnis eine Haubitz⸗Batterie aufgestellt. Das Ueberschiffen auf den Kähnen sollte um 4 Uhr beginnen. In der Nacht hatte sich aber das Treibeis an dem Ufer, gerade da, wo die Avantgarde übersetzen sollte, so angehäuft, daß das Landen jenseits gefährlich wurde. Das Uebersetzen der 12. Infanterie⸗ Brigade ging ohne Störung vor sich; da der Feind sämmt⸗ liche Stellungen geräumt hatte und die 12. Infanterie⸗Brigade allein zur Erfüllung des Zweckes genügte, so unterblieb, um jede unnütze Gefahr zu vermeiden, die Einschiffung der Avantgarde.

Kurz vor 48 Uhr konnte mit dem Schlagen der Brücke begon⸗ nen werden. Dieses erfolgte mit großem Eifer und vielem Geschick ohne jegliche Störung, so, daß sie um 10 ¼ Uhr passirbar war und nachdem Prinz Friedrich Karl mit Ihren Königlichen Hoheiten den beiden Prinzen Albrecht und dem Großherzog von Mecklenburg⸗ Schwerin sich an die Spitze gesetzt, ging der Uebergang des ganzen

Corps vor sich, welches der Prinz zum großen Theil bei sich vor⸗ über defiliren ließ und sich dann zur Avantgarde begab.

Die Avantgarde, sowie die Reserve⸗Kavallerie erhielt nun den Auftrag, so schnell als möglich nach Flensburg zu marschiren, um, wenn es möglich sei, den Feind einzuholen. Der Rest des Corps sollte auf der Straße nach Messunde vorgeschoben werden, als um 211 Ahr durch den Oberbefehlshaber die Nachricht einlief, daß der Feind auch Schleswig und sämmtliche Verschanzungen geräumt habe, worauf

General⸗Major Graf Münster und die Avantgarde den Befehl erhielten, ihren Marsch mit Ansetzung aller ihrer Kräfte zu beschleunigen. Die 6. Infanterie Division und die Reserve⸗Artillerie wurde über Witt⸗ kiel, die 13. Infanterie⸗Division über Rabenkirchen und Boel auf Flensburg dirigirt. Das Defiliren der Truppen endete um Uhr Nachmittags. Die Hingebung, Ordnung und Ausdauer der Truppen bei den Fatiguen der sehr anstrengenden, durch die eisesähnliche Glätte un⸗ gemein erschwerten forcirten Märsche der beiden letzten Tage kann nicht genug gerühmt werden.

Der Gesundheitszustand der Truppen ist durchaus befriedigend. Die Aufnahme im Lande eine gute und freundliche und haben po⸗ litische Demonstrationen in keiner Weise stattgefunden.

Der Oberbefehlshaber Feldmarschall Freiherr von Wrangel be⸗ richtet an Se. Majestät den König aus Haupt⸗Quartier Sierenstedt (2 Meilen südlich Flensburg) 6. Februar (Sonnabend) Abends 12 Uhr, wie die Recognoscirung der Schanzen des Danewerks ergeben hatte, daß ein Angriff auf dieFront derselben nicht nur höchst zeitraubend, sondern auch voraussichtlich unit ungeheuren Opfern verbunden sein würde. Eine Umgehung über Messunde erschien aus gleichen Gründen nicht angänglich, da die dortigen Schanzen eine gleiche Stärke hatten. Eine durch Prinz Friedrich Karl ausgeführte Rekognoscirung der Schley weiter unterhalb, ergab nun, daß es möglich sei, den Ueber⸗ gang bei Arnis und Cappel zu bewerkstelligen. Der Feldmarschall stellte daher die Disposition dahin fest, daß der Prinz Friedrich Karl Königliche Hoheit unter Zurücklassung seiner Vorposten vor Messunde mit dem Königlich preußischen kombinirten Armee⸗Corps in der Nacht vom 5ten zum 6ten die Schley an vorbenannten Punkten mittelst Pontonbrücken überschreiten sollte. Eine Brigade des Kaiserlich Königlich österreichischen 6. Armee⸗Corps wurde zur Unterstützung der vor Messunde stehen gebliebenen Vorposten disponirt. Von dieser Bewegung, wenn sie gelänge, er⸗ wartete der Oberbefehlshaber, daß sie die Räumung des Danewerkes zur Folge haben würde. Ferner erhielt das österreichische Armee⸗ Corps und die preußische Garde⸗Infanterie⸗Division den Befehl, sich vor den Schanzen des Danewerks am 6. zu konzentriren und die Schanzen aus den in der Nacht fertig zu machenden Batterieen, die Zum Theil mit den gezogenen 12⸗Pfündern armirt, zu beschießen,

um einerseis den Feind hier festzuhalten, andererseits ihm sofort sol. gen zu können, so wie er den erwarteten Rückzug anträte.

In Ausführung dieser Disposition trat Prinz Friedrich Karl mit seinem Corps am 5ten Nachmittags 2 Uhr seinen Vormarsch nach den bezeichneten Punkten der Schlei an und sand, Abends daselbst eingetroffen, das jenseitige Ufer, wenngleich nur schwach, be⸗ setzt. Aller Wahrscheinlichkeit nach ist diese Bewegung des preußischen Corps sogleich nach Messunde und von dort mittelst angelegter dänischen Telegraphen nach Schleswig gemeldet, denn bereits am 5ten Abends 8 Uhr hat der Rückzug der Dänen aus Schleswig, wie jetzt bekannt, be⸗ gonnen und wurde bis nach Mitternacht fortgesetzt. Um 4 Uhr Morgens wurde der Abmarsch der Dänen von den Vorposten des österreichischen Armee⸗Corps entdeckt und die Verfolgung sofort an⸗ getreten, so daß die K. K. österreichische Avantgarde schon um 5 Uhr Morgens in Schleswig stand, während die hiervon benachrichtigte Königlich preußische kombinirte Garde⸗Infanterie⸗Division gleichfall sogleich zur Verfolgung antrat.

Der Feldmarschall erhielt die Meldung von diesem glücklichen Ereignisse um 8 Uhr Morgens im Hauptquartier Dahmendorf und brach sogleich, begleitet von Sr. Königlichen Hoheit dem Kronprinzen und seinem Stabe nach Schleswig auf, nachdem Adjutanten an beide Corps und an die Division mit dem Befehl vorausgesandt wor⸗ den, die Verfolgung soschnell und energisch als möglich in der Richtung auf Flensburg fortzusetzen. Dennoch gelang es der Avantgarde nicht, den abziehenden Feind sogleich zu erreichen, da derselbe sich mit einer fluchtähnlichen Eile zurückzog und stehen gebliebene Geschütze und Pulverkarren dafür zeugten, daß Demoralisation in den Reihen derselben eingerissen sei. Die diesseitigen Truppen hatten bereits 3 Tage bivouakitt waren seit morgens 4 Uhr in unausgesetztem Marsch, dabei dee Chaussee so glatt, daß sie für Reiter kaum passirbar und das Wetter durch Schneegestöber höchst ungünstig; trotzdem wurde die Verfolgung fortgesetzt und die Avantgarden⸗Brigade Nostitz stieß nörd⸗ lich Oversee auf die feindliche Arrièregarde, ungefähr 8 Bataillong, einige Eskadrons und mehrere Geschütze stark. Nach hartnäckigem Kampfe wurden die Dänen mit großem Verlust bis Flensburg zurückgeworfen.

Die Vorposten der Oesterreicher stehen ½ Meile südlich von Flensburg. Die Königlich preußische Division sollte ungefähr in gleicher Höhe links daneben halten bleiben. Vom Prinzeu Friedrich Karl war noch keine Meldung über den ausgeführten Schlei⸗Ueber⸗ gang eingegangen.

Das Resultat dieses errungenen strategischen Sieges, welche die vereinigte Armee zum Herrn der starken Danewerk⸗Stellung gemacht, ist ein in jeder Beziehung glänzendes. Der Feind ist im eiligen Rückzuge. Die ganze Armirung der Schanzen, wohl an 100 Ge⸗ schütze mit vieler Munition, ist in den Werken, ebenso die Schiffs⸗ brücke bei Messunde bei dem eilfertigen Abzuge stehen geblieben.

„Eine dänische Post mit vielen Briefen und 1200 Rthlr. Mil⸗ tairgeldern ist erbeutet. Vieles Material ist ferner noch auf dem Rückzuge von den Dänen auf der Chaussee in Stich gelassen. Mehrere hundert Gefangene sind eingebracht.

„Die Verluste waren leider nicht unbedeutend. Oberst Herzog Wilhelm von Württemberg, Kommandant des Regiments König der Belgier, ist schwer verwundet, ebenso wie noch einige Stabsofftzien. Die Brigade hat einen Gesammtverlust von mehreren 100 Mann an Todten und Verwundeten, darunter viele Offiziere. Dem Herzog von Ahremberg, der zum Stabe des Ober⸗Kommandos kommandir ist, wurde ein Pferd unter dem Leibe erschossen.

Am Ften mit Tagesanbruch sollte die Verfolgung mit Auf bietung aller Kräfte und der größten Eile fortgesetzt werden.

Danzig, 8. Februar. Von den noch einbeorderten 2500 Ma⸗ trosen gelangte heute ein großer Transport zum Einkleiden. Ein Theil des See⸗Bataillons ist bereits zum Abmarsch nach Stralsund designirt und dürfte noch in dieser Woche per Eisenbahn dahin ab⸗ gehen. (Danz. D.)

Stettin, 8. Februar. Die »Osts.⸗Ztg.« meldet: Die preußt⸗ schen Kriegsdampfer »Preußischer Adler«, »Blitz« und »Basilisk⸗ liegen nicht, wie frühber irrthümlich gemeldet, in dem englischen Hafen Hastings, sondern sind am 25. Januar von Cadix nach Vigo (Spa⸗ nien) abgegangen. (Bereits gestern wurde gemeldet, daß die drei Schiffe am 3. Februar vor Brest vor Anker gegangen seien.)

Wolgast, 7. Februar. In Folge einer von der Stettinen Regierung an die hiesige Behörde ergangenen Weisung ward gestern das hier im Hafen liegende dänische Schiff „Courier« mit Embargo belegt. (Pomm. Ztg.)

Holstein. Rendsburg, 7. Februar. Freitag Nachmittag gegen 3 Uhr sind nach Aussage von Schleswiger Bürgern die ersten dänischen Ordonnanzen nach Schleswig gesprengt mit der Nachricht, daß die preußische Garde bei Süderstapel die dänische Danewerkstellung durchbrochen habe, in der Weise nämlich, daß sie auf die dort lie⸗ gende große Schanze (es befinden sich dort eine große und zu jeder Seite eine kleine Schanze) einen Scheinangriff gemacht, wodurch ge⸗ täuscht die Dänen sich mehr nach der großen Schanze gezogen, während, den Augenblick benutzend, die Preußen die beiden kleinen Seiten⸗

hanzen stürmten und nahmen und von hier aus die große Schanze dermaßen beschossen, daß sie bald nachdem auch die große Schanze ürmen konnten und somit der Weg durch die Danewerke gefunden war. Ungefähr ¾ Stunde später seien auch Ordonnanzen von Arnis gekommen mit der Nachricht, daß die Preußen über die Schlei den Uebergang gefunden hätten und schon massenhaft im An⸗ zuge wären, was eine Verwirrung der Dänen in der Stadt Schles⸗ wig hervorgebracht hätte, und worauf de Meza, der kommandi⸗ rende General der dänischen Truppen, obschon er gern die Stellung behauptet hätte, auf höheren Befehl, die Armee nicht zu opfern, am Freitag Nachmittag 4 Uhr den Rückzug befohlen habe. Um 1 Uhr Nachts seien die letzten Dänen aus Schleswig marschirt, nachdem sie die Kanonen vernagelt und die auf der Mövenberg⸗ Schanze befindlichen (welche Schanze durch preußische Artillerie demolirt war) nebst Pulver und Munition in die Schlei versenk⸗ ten, aber dennoch Vieles zurücklassen mußten. Gegen 4 ½ Uhr Morgens versammelten sich mehrere Schleswiger Bürger und erwählten 5 Mann aus ihrer Mitte, um den Oesterreichern, die noch nicht von dem Abzuge der Dänen Kunde hatten, die Stadt zu übergeben. Diese fünf Bürger, versehen mit weißen Binden und kleinen weißen Fahnen, begaben sich zu der Brigade Gondre⸗

court, welche unmittelbar vor dem großen Danewerk stand. Die

Hesterreicher, den Bürgern mißtrauend, wollten Anfangs kein Gehoͤr geben, aber durch das Vorangehen der Bürger ermuthigt, zogen sie um 5 ½ Uhr in Schleswig ein, hatten bis 2 Uhr Ruhe, worauf die ganze Brigade wieder unter schallender Musik und mit frischem Muthe auf Flensburg zu marschirte und General Gablenz eine Stunde später nachzog. (H. B. H.)

8. Februar. Der in den Straßen von Flensburg begon⸗ nene blutige Kampf setzt sich im Norden der Stadt, bei Bau und Kupfermühle fort. Die deutschen Truppen haben den Dänen viel

Beute, darunter die Feldpost, abgenommen und viele Gefangene ge⸗ Der Prinz Friedrich Karl, der gestern sein Hauptquartier hatte den Dänen den nächsten

macht. in Glücksburg genommen, Inseln verlegt. t 9 Pübeds 6. Febrnar. Die flüchtigen dänischen Beamten aus Eckernförde, die hier einige Tage sich in einem Gasthause auf⸗ gehalten haben, sind heute nach Warnemünde abgereist, um sich morgen von dort nach Kopenhagen einzuschiffen. (L. Z.) Hamburg, 8. Februar. Das seit einigen Stunden hier kursirende Gerücht, die Preußen seien von Glücksburg aus bei Hollnis nach Düppel hinübergesetzt, haben die Düppeler Schanzen, die sie nur schwach besetzt gefunden, genommen und seien mit dem Gros des Corps auf Apenrade gerückt, um der retirirenden dänischen Armee den Weg nach Jütland abzuschneiden, gewinnt immer mehr Boden. Ueber Kiel ist die Nachricht eingetroffen, daß in Schleswig fol⸗ gende provisorische Beamte eingesetzt worden sind: der ehemalige Kriegsminister Jacobsen als Amtmann von Gottorf und Hütten, der Advokat Godtburgsen als Bürgermeister und Polizeimeister, der Advokat Wittrock als Stadtsecretair, der Graf Adalbert Bau⸗ dissin als Postmeister, der Amtssecretair Römer als Hardesvogt. Sachsen. Altenburg, 7. Februar. Nach einer gestern erschienenen Ministerial⸗Bekanntmachung ist die Landschaft des Her⸗ zogthums für Montag den S. d. M. zu einer landschaftlichen Diät einberufen worden. (L. Ztg. 1 Sfecen. 8. Februar. Se. Hoheit der Prinz Friedrich Wilhelm von Hessen und Höchstdessen Gehch n Königliche Hoheit, sind gestern von Kopenhagen angekommen und im Schlosse Bellevue abgestiegen. (Kass. Ztg.) HOesterreich. Wien, 8. Februar. Aus einem heute Mor⸗ gens an Se. Maäjestät den Kaiser hier eingetroffenen Berichte des Feldmarschalls Boron Wrangel aus seinem Hauptquartier Damen⸗ dorf wird der »Wiener Ztg.“ über das Gefecht am Zten und die weiteren Bewegungen der Operationstruppen in Schleswig Folgen⸗ des mitgetheilt: u bc b 1 Ew. Kaiserlichen Majestät melde ich im weiteren Verfolge mei⸗ nes gestrigen telegraphischen Berichts in tiefster Ehrfurcht, daß in Ausführung der von mir ertheilten Dispositionen das K. K. öster⸗ reichische 6. Armeecorps gestern den Vormarsch in zwei Kolonnen auf Lottorf und auf Geltorf angetreten hatte.

Weg nach

In der Höhe von beiden genannten Orten stieß die Avantgarde

der ersten Kolonne, Brigade Graf Gondrecourt, zuerst auf zwei dänische Escadrons, die nach einigen Gewehrschüssen sich zurückzogen. Auf den Höhen dahinter zeigten sich sechs dänische Bataillone mit 1 oder 2 Batterieen, die sogleich ihr Feuer gegen die österreichische 0 eröffneten. 8 198 8' K. Truppen, das 18. Jäger⸗Bataillon an der Töte, erwiderten das Feuer und so wie eine Batterie und noch zwei wei⸗ tere Bataillone vorgezogen, gingen sie zum Angriff mit dem Ba⸗ jonet vor. Die Dänen, die bis dahin im Feuer große Kaltblütig⸗ keit gezeigt und ruhig gestanden und geschossen hatten, hielten diesen Angriff nicht aus, sondern wichen zurück. gelegenen Höhen nahmen sie von neuem Stellung und wurden in gleicher Weise mit dem Bajonnet zurückgeworfen, nachdem Graf Gondre⸗ court noch zwei Bataillone und eine Batterie ins Gefecht gezogen. Ober⸗

und 4 Geschützen besetzt hatten

Auf den nächst dahinter

Selk wurde erstürmt, eben so die dahinter liegende starke Position des Königsberges. Sogleich wurden die beiden österreichischen Bat⸗ terieen der Avantgarde auf dem erstürmten Berge placirt und die nach dem Danewerk sich zurückziehenden Dänen beschossen. Das 18. Jägerbataillon deckte die Batterieen auf dem Königsberge. Die schweren Geschütze aus einer dänischen Schanze, die erst in neuester Zeit fertig geworden und armirt war, eröffneten nunmehr ihr Feuer gegen den Königsberg, das von hier lebhaft erwidert wurde. Die Geschosse der dänischen Geschütze gingen noch weit über den Königs⸗ berg fort. Die Brigade Graf Gondrecourt hat große, noch nicht in ihrem ganzen Umfange zu übersehende Verluste erlitten; aber nicht genug Anerkennung kann der umsichtigen und kaltblütigen Leitung des Feldmarschall⸗Lieutenants Baron Gablenz, so wie der entschlosse⸗ nen Führung des Generals Grafen Gondrecourt und der allge⸗ meinen Bravour der Truppen gezollt werden.

Das glänzende und über die Disposition hinausgehende Resultat der Eroberung des Königsberges wiegt jedoch die erlittenen Verluste vollkommen auf.

Von Stabsoffizieren ist Oberst Benedek von König von Preußen⸗ Infanterie und einer vom Regimente Martini schwer verwundet, die weiteren Verluste an Todten und Verwundeten überschreiten nach oberflächlicher Schätzung die Zahl von mehreren Hunderten. Das 9. Jägerbataillon der Brigade Nostiz hat in gleicher Weise am Kampfe und Siege Theil genommen.

Ueber die Verluste der Dänen können noch keine genauen An⸗ gaben gemacht werden. Viele Todte und Verwundete blieben auf dem Platze liegen, wohl an hundert Gefangene sind eingebracht und ihnen ein Geschütz vom 18. Kaiserlich Königlichen österreichischen Jägerbataillon im Sturm genommen.

Mit Ihren Königlichen Hoheiten dem Kronprinzen und Prinzen Albrecht (Vater), so wie dem zur Empfangnahme der Dispositionen für die folgenden Tage eingetroffenen Prinzen Friedrich Karl und Prinzen Albrecht (Sohn) habe ich den letzten Theil des Gefechts auf dem Wege von Ober⸗Selk mitangesehen.

Während dieses Gefechtes war die Königlich preußische kombi⸗ nirte Garde⸗Infanterie⸗Division ebenfalls vorgegangen, um die ihr nach der Disposition vorgeschriebene Vorpostenstellung einzunehmen.

Die auf der Chaussee nach Schleswig vorgehende Kolonne stieß mit ihrer Téte, der 10. Compagnie des 4. Garde⸗Grenadier⸗Regiments Königin, in Jagel auf die Dänen, die das Dorf mit 1600 Mann Zwei österreichische Compagnieen erschienen gleichzeitig vor der östlichen Lisiere des. Dorfes und in

Uebereinstimmung mit diesen wurde ein gleichzeitiger Angriff auf

das Dorf gemacht. Beim zweiten Angriff wurden die Dänen aus Jagel hinausgeworfen und zogen sich in das Danewerk zurück. Von den preußischen im Gefechte gewesen Truppen ist nur ein Füsilier leicht blefsirt.

Die Division nahm darauf die ihr in der Disposition vorge⸗ schriebene Vorpostenstellung von Alt⸗Bennebeck über Klein⸗Bennebeck und Wielsiek nach Jagel ein, an die sich hier die österreichischen Vor⸗ posten über den Königsberg nach Fahrdorf anschließen.

Das Hauptquartier des General⸗Lieutenants v. d. Mülbe ist in Kropp. Die Brigade Graf Gondrecourt ist wegen der großen Verluste am gestrigen Abend noch durch die Brigade Nostiz, die jetzt die Vorposten hat, abgelöst.

Die Brigade Graf Gondrecourt steht in Obe Selk.

Ddie Brigade Dormus in Lottorf in Geltorf. Die Brigade Thomas in Fahrdorf. 8

Die Kavallerie, die Reserveanstalten und das Hauptquartier des FML. Baron Gablenz in Groß⸗Brekendorf.

Alle Genietruppen und Pionir⸗Abtheilungen des Kais. Königl. österreichischen Corps sind nach dem Königsberge vorgezogen, um die Arbeiten zur Sicherung desselben auszuführen. 6

Beim Königl. preußischen kombinirten Armeecorps ist gestern keine Veränderung der Stellung vorgenommen. G

Das Hauptquartier des Prinzen Friedrich Karl, Königliche Hoheit, ist noch in Hemmelmarf.

Mein Hauptquartier verbleibt bis heute noch in Damendorf wo gestern auch der Großherzog von Mecklenburg, Koͤnigliche Hoheit, ein⸗ getroffen ist und sich gleich, dem Donner der Geschütze folgend, auf das Gefechtsfeld und zur Avantgarde auf den Königsberg bege⸗ ben hatte. b

Hauptquartier Damendorf, den 4. Februar 1864.

Wrangel, Feldmarschall. Tpriest, 7. Februar. Hier eingetroffenen Nachrichten zufolge nahmen die Dänen bereits ein preußisches Schiff im Kanal und wollen Kaperbriefe ausgeben. In England herrschen Bedenken gegen die Befrachtung österreichischer Schiffe. (W. Ztg.)

Aus Krakau, 7. Februar, meldet die »Wien. Ztg.«: Gestern Abend wurden zwei erdolchte junge Männer, der eine zwischen Gär⸗ ten in der Vorstadt Piasek, der andere in der Jagiellonengasse, von

atrouillen aufgefunden. 2 8 vreree. Paris, 7. Februar. Der »Moniteur⸗ ent⸗

hält ein Dekret, welches der von der Stadt Paris ausgeschriebenen.