1864 / 45 p. 5 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

desfestung Rastatt ernannt worden sei. Auf Antrag des betreffenden Ausschusses wurden einzelne Angelegenheiten der Bundesfestungen er⸗ ledigt. Wegen definitiver Anstellung eines neuen Bundes⸗Rechnungs⸗ Revisors wurde Beschluß gefaßt und endlich wurden Unterstützungs⸗ gesuche aus Rücksicht auf frühere Dienstleistungen für den deutschen Bund willfährig beschieden. (Fr. B.l))

öD“ Oesterreich. Wien, 20. Februar. Die „Hesterreichische Zeitung⸗ vernimmt, daß nach Pola der Befehl ergangen sei, das Linienschiff »Kaiser⸗ und die Propellerkorvette »Friedrich⸗ auszu⸗ rüsten. Diese Schiffe sollen nach der Nordsee gehen, um die öster⸗ reichischen und deutschen Kauffahrer gegen dänische Kreuzer zu schützen. Belgien. Brüssel, 20. Februar. Die Reise des Königs nach England ist auf die Zeit vom 1. bis 7. März festgesetzt. Es bestätigt sich, daß die Reise keinen politischen Zweck habe. Das Ka⸗

binet hat beschlossen, die Kammern zum 1. März einberufen.

(Großbritannien und Irland. London, 18. Februar. Die dänische Fregatte »Niels Juel⸗ hat gestern den ganzen Tag in der Nähe von Plymouth gekreuzt und zehn bis zwölf Schiffe an⸗ gerufen. Nachmittags war sie im Osten des Hafens und hatte zwei Boote hinabgelassen, die mit je dreißig wohl bewaffneten Leuten be⸗ setzt waren. Heute Morgen ist sie noch nicht gesehen worden.

19. Februar. In der gestrigen Sitzung des Oberhauses über⸗ reichte Lord Houghton (der frühere Mr. Monckton Milnes) eine von einem Meeting in Manchester ausgegangene Petition um strengste Neutralität in der dänischen Frage. Die Petition, bemerkt der Ueberreichende, sei nicht ohne Bedeutsamkeit, da sie aus dem Centrum der Handelsthätigkeit komme. Der Marquis von Clanricarde zeigt auf kommenden Dienstag die Frage an, ob die Regierung auf die in Irland stattfindenden Werbungen fuͤr die Armee der Vereinigten Staaten aufmerksam gemacht worden sei und ob sie zur Verhinderung derselben irgend einen Schritt gethan habe.

Im Unterhause richtet Mr. H. Baillie an den Attorney⸗General die Frage, ob, wenn ein amerikanisches Kriegsschiff im Hafen eines neu⸗ tralen Staates einen englischen Kauffahrer wegnehme, die englische Regie⸗ rung verpflichtet sei, die Entscheidung eines Prisengerichts abzuwarten, ehe sie von der amerikanischen Regierung Genugthuung und Ersatz fordern kann: ob die Regierung in derselben Weise zu warten hätte, wenn ein englisches Fahrzeug als Prise aus einem englischen Hafen entführt würde; und ob die Wegnahme des britischen Schiffes »The Science« im mexikanischen Hafen von Matamoros nicht eine Verletzung des Völkerrechts und ein Akt direkter Feindseligkeit gegen England sei? Der Attorney⸗General sagt: Die Frage meines ehrenwerthen Freundes bezieht sich erstens auf ein Prinzip und zweitens auf ein angebliches Faktum. Was das Prinzip be⸗ trifft, so kann die Antwort keine Schwierigkeit haben. Wenn je der Fall sich ereignete, daß ein amerikanisches Kriegsschiff einen englischen Kauffahrer im Hafen eines neutralen Staates wegnähme, so denke ich gewiß, daß Ihrer Maäjestät Regierung keine Verpflichtung hätte, den Entscheid eines Prisen⸗ gerichts abzuwarten, ehe sie Genugthuung und Entschädigung verlangte. Das steht außer Frage; und ebenso wenig würden wir uns durch die Ent⸗ scheidung eines Prisengerichts gebunden erachten. Und wenn dieses Prinzip auf den Hafen eines neutralen Staates Anwendung findet, so gilt es a for- tiori vou einem britischen Hafen. Die Frageé wegen des Schiffes »Science« geht von der Voraussetzung einer Thatsache aus, die bestritten wird. Die amerikanische Regierung giebt nicht zu es war in der That noch zu früh, eine Antwort der amerikanischen Regierung auf unsere Vorstellungen zu erwarten, aber sie giebt nicht zu, daß die »Science« wirklich in mexikanischen Gewässern genommen worden sei. Vom Hafen von Matamoros kann hier gar nicht gesprochen werden. Das Schiff wurde auf einem Fluß aufgebracht, und während die Schiffsoffiziere sagen, es sei in mexikanischen Gewässern gewesen, behaupten die amerikanischen Of⸗ fiziere das Gegentheil. Unter diesen Umständen blieb uns vor der Hand nichts übrig, als die Sache der amerikanischen Regierung vorzustellen und abzuwarten, was sie antworten wird. Zugleich darf ich sagen, daß, wäh⸗ rend die den amerikanischen Kreuzern in Matamoros ertheilten Weisungen Manches enthalten, was sich mit Recht beanstanden läßt, so steht doch in den Instructionen so klar und ausdrücklich als möglich, daß in mexikanischen Gewässern kein neutrales Schiff weggenommen und, falls eines weggenom⸗ men, es wieder herausgegeben werden soll. Die Weisungen gehen sogar weiter und besagen, daß, wenn neutrale Schiffe durch Strömungen oder andere Umstände über den Bereich der mexikanischen Gewässer hinaus⸗ getrieben würden, man sie als noch im neutralen Gewässer befindlich be⸗ handeln solle. Falls daher wirklich ein englisches Schiff das Schicksal gehabt haben sollte, in mexikanischen Gewässern gefangen zu werden, so zweifle ich nicht, daß die Regierung der Vereinigten Staaten die sofortige Herausgabe desselben anordnen wird. Auf eine Anfrage von Mr. Hunt wegen der Beziehungen zu Brasilien entgegnet Mr. Layard: Man weiß, daß mein edler Freund, der Staatssecretair des Auswärtigen, das Vermittelungsanerbie⸗ ten der portugiesischen Regierung angenommen hat, allein ob die brasilische Regierung auf den Vorschlag eingegangen ist, weiß ich nicht. Eine Korre⸗ spondenz hat über den Gegenstand bisher nicht stattgefunden. Mr. Hunt: Hat der ehrenwerthe Gentleman nicht die Ansprache än die Kammern ge⸗ lesen, worin der Kaiser von Brasilien sagt, daß er die guten Dienste der portugiesischen Regierung nicht annehmen könne, weil er nicht wisse, ob sie von der englischen Regierung angenommen seien? Mr. Layard: Aller⸗ dings, ich habe sie mit großer Verwunderung gelesen. Der portugiesische Ge⸗ sandte versichert mir, daß die britische Annahme nach Brasilien gemeldet wor⸗ den sei, und 8 kann mir nicht erklären, was in den Zeitungen steht. Sir G. Grey (der Minister des Innern) beantragt, daß das Haus ihm die Be⸗ willigung ertheile, eine Bill zur Verbesserung der Gesetze uͤber die Zwangs⸗ rbeitsstrafe einzubringen. Eine Anzahl Mitglieder ergreift die Gelegenheit,

um ihre großentheils bekannten Ansichten über Transportation, Gefängniß⸗ disziplin u. a. ähnliche Punkte vorzutragen. Worin die vom Minister vor⸗ geschlagenen Verbesserungen bestehen sollen, wird aus der Conversatiorg nicht ganz klar, und der Gesetzentwurf ist noch nicht im Druck erschienen.) eim Antrag auf die 2. Lesung wird die Debatte spezieller auf die Bill eingehen. Inzwischen wird die Bewilligung ertheilt.

Von YNarmouth heißt es, daß eine dänische Korvette und ein Kanonenboot vor dem Hafen auf hoher See kreuzen, um preußischen Schiffen aufzulauern, doch hatten sie bis gestern Mittag noch keines abfangen können.

Mr. G. Hammond, der preußische Vicekonsul in Deal, hatte mittels öffentlicher Bekanntmachung eine Belohnung von 5 Pfd. St. für den ausgesetzt, der preußischen Schiffen zuerst die Nachricht bringen würde, daß die dänische Fregatte »Niels Juel⸗ im Kanal kreuze; diese Summe hat sich die Mannschaft des Dealer Segelbootes »Swift« verdient, welche das preußische Schiff »Willey⸗«, Capitain v. von der Anwesenheit des feindlichen Kriegsschiffs in Kennt⸗ niß setzte.

Frankreich. Paris, 20. Februar. Der »Moniteure bringt heute einen ausführlichen Bericht der General⸗Forstverwaltung im Finanz⸗Ministerium über das, was im Laufe des vorigen Jahres in der durch Kaiserliches Dekret vom 28. Juli 1860 angeordneten Wiederbewaldung der Gebirge gethan worden ist. Es sind 12,8342 Hectaren in Waldstrecken verwandelt und dafür 1,240,000 Frs. ver⸗ wandt worden. In den drei Jahren 1861—63 hat man im Gan⸗ zen 28,800 Hectaren Bergland neu bewaldet.

Der »Moniteur⸗ citirt heute ein Gutachten der »Morning Post⸗ über Mexiko, das also beginnt: »Die Mexikaner sehen jetzt ein, daß die Franzosen ihre besten Freunde sind und daß das von diesen be⸗ folgte System am geeignetsten ist, Mexiko zu retten. Der Schluß lautet: »Wenn die Franzosen, was zu hoffen aller Grund vorhan—⸗ den ist, diesem unglücklichen Lande Frieden und Wohlstand wieder⸗ geben, so werden sie ein Anrecht haben auf den Dank nicht nur der Mexikaner, sondern auch der ganzen Welt.⸗

Spanien. Madrid, 20. Februar. Der englische Dampfer »Princeps«, welcher, um Kohlen einzunehmen, in Malaga anlief, hatte im untersten Schiffsraume gezogene Kanonen, Musketen und Kriegs⸗Munition. Die spanische Regierung hat diese Gegenstände, da sie den Bestimmungsort des Schiffes nicht kennt, mit Beschlag

Griechenland. Aus Athen In Folge der Mißhandlung eines

vom 13ten d. wird gemeldet: Zeitungsredacteurs durch den

Sohn des Hofmarschalls Soutzo ist es zu Ruhestörungen, Pöbel⸗

aufläufen gekommen. Die Minister nahmen in der Nationalver⸗ sammlung die Tumultuanten in Schutz. Der Hofmarschall, als Mitschuldiger vor Gericht geladen, gab seine Entlassung. Der griechische Gesandte in London ist beauftragt worden, noch einige Modificationen des über die Abtretung der Jonischen Inseln ge⸗ schlossenen Vertrages zu erwirken. Durch Beschlüsse der National⸗ versammlung sind die während der Revolution herabgesetzten Beamten⸗ gehälter zum Theil wieder erhöht worden. Ein anderer Beschluß ermächtigt die Regierung, drei Millionen Schuldscheine mit Zwangs⸗ aebhen. 1i7&, 1u;

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Rußland und Polen. Von der polnischen Grenze, 19. Februar, meldet die Ostsee⸗Zeitung: Anfangs d. M. wurde einige Meilen von Warschau in einem Walde die durch neue Zuzüge verstärkte Zychlinskische Insurgenten⸗Abtheilung (die sogenannten »Warschauer Kinder⸗) von einem russischen Detachement angegriffen und mit Hinterlassung zahlreicher Todten und Verwundeten zer⸗ sprengt. Der Führer, Ludwig Zychlinski, fiel in russische Gefangen⸗ schaft und befindet sich gegenwärtig auf der Citadelle in Warschau, wo er dem kriegsgerichtlichen Urtheilsspruch entgegensieht. Derselbe ist der Sohn eines Gutsbesitzers in der Provinz Posen. Seitens seiner Verwandten sind Schritte in Warschau geschehen, um seine Auslieferung an Preußen zu erwirken; doch ist kaum zu erwarten, daß diese Schritte von Erfolg sein werden.

Telegrapbische Depeschen g

18 dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau. 1““

1 Sonntag, 21. Februar, Abends. Heute sind 100 Pioniere von Hadersleben eingetroffen, um die Schanzen der Danewerke schleunigst zu demoliren. 400 Civilarbeiter sollen ihnen dabei helfen.

Hamburg, Sonntag, 21. Februar, Mittags. In dem Abendblatt der hier eingetroffenen »Berlingske Tidende« vom 17ten d. M. wird das Blokadereglement, datirt vom 13. Februar, ver⸗ öffentlicht. Es soll nach demselben vorläufig eine Beschlagnahme feindlicher Schiffe in dänischen Häfen oder Buchten mit Ballast oder Ladung stattfinden. Es soll diesen Schiffen indeß bis zum 1. April freistehen, eine Reciprocität vorausgesetzt, mit Geleitsbrief sich nach

Das Reglement enthält ferner die Bestimmung bezüglich Aufbringung feindlicher oder verdächtiger Schiffe. In Bezug auf die Blokade heißt es: Die Blokade ist als eingetreten zu betrachten, wenn ein oder mehrere Kriegsschiffe einen Hafen der Art blokiren, daß Handelsschiffe, ohne augenscheinliche Gefahr aufgebracht zu werden, weder hinein noch heraus können. Die Commandeure der Blokadeschiffe haben in neutralen Häfen be⸗ sindliche Schiffe sofort zu einer Erklärung darüber aufzufordern, wann sie den betreffenden Hasen werden verlassen können.

Frankfurt a. M., Montag, 22. Februar. Nach der hier ein⸗ getroffenen »Würzburger Zeitung⸗ hat die dortige Minister⸗Konferenz die Borschläge Sachsens angenommen, sich über eine gemeinsame Haltung zu verständigen für den Fall, daß die Großmächte Holstein gewaltsam der Verfügung des Bundes entziehen wollten; keine Ver⸗ einbarung zu sanctioniren, welche das Recht der Herzogthümer alterire; nur den Bund als befugt zur Entscheidung der Successionsfrage zu betrachten; Holstein durch Nachsendung von Truppen zu sichern; die Mobilmachung vorzubereiten.

London, Sonntag, 21. Februar, Nachts. Nach einem Tele⸗ gramm aus Kopenhagen vom heutigen Tage sind alle Häfen der Ostküste Holsteins und Schleswigs, mit Ausnabme Neustadts, als in Blokadezustand befindlich erklärt worden.

Am Sonnabend hat bei Sundewitt ein kleines Vorpostengefecht

stattgefunden. London, Montag, 22. Februar, Morgens. Mit dem Dampfer „Hibernian« sind Nachrichten aus New⸗York vom 12. d. in Gal⸗ way eingetroffen. Nach denselben war die Communication zwischen Knoxville und Cumberland Gap unterbrochen.

Wechselcours auf London 174 ½, Goldagio 59 ⅛, Baumwolle

Ueber Havanna eingetroffene Nachrichten aus Mexiko melden, daß Juarez auf das Verlangen der mexikanischen Parteiführer zu Gunsten Ortega's seine Demission gegeben habe. Einem Gerüchte nach würden Ortega, Vidaurri und Doblado sich für das Kaiser⸗ thum erklären. Campeche ist von den Franzosen okkupirt. „sfgfgerlner eresresdeborse48¹ vom 22. Februar. ““

Weizen loco 47 56 Thlr. nach Qual., gelb mecklenburger 50 Thlr. ab Bahn bez.

Roggen loco 79 80pfd. 34 ¼ Thlr. ab Bahn bez., 81 83 pfd. 34 ½ bis X Thlr., exquisit 34 ½ 35 Thlr. ab Bahn bez., verwintert 4 Ladun- en 81 84pfd. 34 ½ Thlr. bez., pr. Februar 34 ½ Thlr. bez., Februar-

irz 33 ½ 34 ¼ Thlr. bez., Frühjahr 34 ½ ½ Thlr. bez., Br. u. G., Mai- Juni 34 ½ 35 ¼ Thlr. bez. u. Br., ½ G., Juni-Juli 35 ½ 36 ¼ Thlr. bez., Br. u. G., Juli-August 36 ¾ 37 Thlr. bez. u. Br., 36 ¾ G., Aug.- September 37 ¾ Thlr. bez. 8 6

Gerste, grosse u. kleine 28 34 Thlr. pr. 1750 pfd.

Hafer loco 22 ½ 23 ¼ Thlr., ueckermärker 23 Thlr. ab Bahn bez., Lieferung pr. Februar und Februar- März 23 Thlr. nominell, Frühjahr 23 ¼ Thlr. bez., Mai -Juni 23 ¼ ½ Thlr bez., Juni -Juli 24 Thlr. bez.

Erbsen, Koch- u. Futterwaare 35 48 Thlr.

Winterraps 84 Thlr.

Winterrübsen 84 Thlr. Br., 80 G. 1

Rüböl loco flüssiges 11 ¼½ Thlr. Br., gefres 11 12 Thlr. bez. u. Br., Februar 11 ⁄2 ℳ%ℛ Thlr. bez. u. G., 12 Br., Febr.-März 11 ⁄3— ⁄2% Thlr. bez., Br. u. G., März-April 11 ½¾ Thlr. Br., 72 G., April - Mai 11 ½ 12 Thlr. bez. u. G., ½ Br., Mai-Juni 11 Thlr. bez., Juni - Juli 11 Thlr. bez., September-Oktober 11½ ⁄¾% Thlr. bez. u. Br., G.

8

Leinöl loco 13 ½ Thlr.

Spiritus loco ohne Fass 13 ¾ Thlr., Februar u. Februar-März 13 ⁄, bis ¾ Thlr. bez., Br. u. G., April- Mai 14 ⁄14 ⁄2 Thlr. bez. u. Br., X G., Mai-Juni 14 ½ ¼ Thlr. bez., Br. u. G., Juni-Juli 14 ½ 5 ¼ Thlr. bez. u. Br., ½ G., Juli-August 15 1422⁄¾ 15 Thlr. bez., Br. u. G., August-Septbr. 15, ¼ Thlr. bez.

Weizen fest, aber still. Von Roggen in effektiver waren die An- erbietungen genügend offerirt, so dass jede Nachfrage gut befriedigt wer- den konnte. Preise haben sich fest behauptet. Auf Termine wirkten besonders mehrfache Kaufordres für Sommermonate befestigend. Im Laufe des Marktes theilte sich diese Stimmung auch den nahen Ter- minen mit und die Preise haben sich zum Theil wesentlich gebessert. Hafer, Termine höher. Für Rüböl hat sich dagegen die vorgestrige Festigkeit unter dem Einfluss des milder gewordenen Wetters und ver- mehrte Verkaufslust nicht behaupten können. Bei schwachen Umsätzen waren alle Sichten eher etwas billiger käuflich. Bei Spiritus ist Angebot und Nachfrage gleich, d. h. so unbedeutend, dass heute nur einzelne Geschäfte zu unveränderten Preisen zu konstatiren sind. Schluss fest.

Konstantinopel, 9. Februar. Wechsel-Cours: Lon- dres 3/m. d. 108 ½ 108 ¾ für 1 Pfd. Marseille 23.37 ½ für 1 türk. Pfd. Geld-Cours: Sou-verain Anglais 109 ½ 109.17 Piaster; Napoléon 86.28 86.29 Piaster; ½ Imperial 89.15 Piaster; Ducat 51 ¾ Piaster; Car- bovantz 17 ½ Piaster; Livre Turque en métalliques 101.8 Piaster. Oef- fentliche Fonds: Mumtazé 59.29 61 ¼ Piaster; Consolidés 52.39 bis 54 ¼ Piaster; Nouveaux (Azi 2ziés) 51.29 53 ¼ Piaster.

isreslats, 22. Februar, 1 Uhr 38 MAm. Nachmittags. (Tel. Dep. des Staats-Anzeigers.) Oesterr. Banknoten 83 Br, 83 ¼ G. Freiburger Stamm-Actien 124 ⅔⅜ Br., 124 G. Oberschlesiseche Actien Litt. A. p. C. 146 ¾ Br., 145 ¾ G., do. Litt. B. 135 Br., 135 G. Oberschlezische Pri- oritats-Obligz tionen Litt. D., ipraz., 93 Br.; do. Litt. F., 4 ½proz, 93 ¼ Br.; do. Litt. , 3 ½proz. 81 ¼ Br. Kosel-Oderberger Stamm-KAetien 52 ¼% Br. Neisse-Brieger Actien —. Oppeln-Tarnowitzer Stamm-Aetien 57 8 Br. Preussische 5proz. Anleihe ven 350 165 ½ Br.

Sgiritus pr. 8000 pCt. Tralles 13 Thlr. Br., 13 G. Weizen, weisser 52 65 Sgr., gelber 50 58 Sgr. Roggen 37 41 Sgr. Gerste 30 37 Sgr. Hafer 25 29 Sgr.

Die heutigen Course zwar etwas niedriger als letzten Börsentag, doch höher wie im gestrigen Privatverkehr und im Allgemeinen recht fest.

Stettin, 22. Februar, 1 Uhr 22 Min. Nachmittags (Tel. Dep. des Staats-Anzeigers.) Weizen 50 52, Frühjahr 51 ½, Mai-Juni 53, Juni-Juli 54 G. Roggen 33 bez., Februar 33 Br., Frühjahr 33 ½, Mai- Juni 33 ¾ 34, Mai 34 ¼ bez., Juni-Juli 34¼ G. Rüböt loco, Februar 11 Br., 10 ½⅔˖ G., März, Frühjahr 11 Br., 10 ¾ G., September-Oktober 11 ½ Br. Spiritus 13 ¼23, Februar 13 ¼ bez., Frühjahr 13 Br., Mai-Juni 13 G.

Wien, 22. Februar. Lotterie-Anlehen 94.30.

(Anfangs-Course.) —. 1854er Loore 89 00.

(Welfts Tel. Bur.) Ziemlich fest. Neuestes

5proz. Metalliques 71.80. 4 ½proz. Metalliques Bank-Actien 770 00. Nordbahn —. National-Anleben 79.50. Kredit-Aetien 177 80. Staats-Eisenbahn- Actien -Certifikate 193.50. London 119.25. Hamburz 89.75. Paris 47.10. Böhmiseche Westbahn 152.00. Kreditloose 127.00 1860er Leose 90 95. Lombardische Eisenbbahn 247.00.

Königliche Schauspiele.

Dienstag, 23. Februar. Im Opernhause. (4lste Vorstellung.) Der schwarze Domino. Oper in 3 Aufzügen. Musik von Auber. Gast: Fräul. Désirée Artöt: Angela.

Im Schauspielhause. (51ste Abonnements⸗Vorstellung.) Gegen⸗ über. Lustspiel in 3 Akten von R. Benedix. Hierauf: Nach Son⸗ nen⸗Untergang. Posse in 2 Akten von G. Lotz.

Mittwoch, 24. Februar. Im Opernhause. (42ste Vorstellung.) Margarethe. Oper in 5 Akten nach Göthe Faust von J. Barbier und M. Carré. Musik von Gounod. Ballet von P. Taglioni Margarethe: Frl. Lucca.

Im Schauspielhause. 52ste Abonnements⸗Vorstellung. Die Waise von Lowood. Schauspiel in 4 Akten, mit freier Benutzung des Romans von Currer Bell, von Charlotte Birch⸗Pfeiffer.

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111141X1A4X“X“ Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen. 8. EEEE 1I1“““ 8 1t Königliches Kreisgericht, I. Abtheilung zu Sorau, den 18. Februar 1864. Die unverehelichte Caroline Hänsch, auch Pauline Fischer genannt, angeblich 22 Jahre alt, evangelisch, gebürtig aus Sommerfeld, Kreis Crossen, früher in Sorau, soll wegen gewerbsmäßiger Unzucht ver⸗ daftet werden; sie ist im Betretungsfalle anzuhalten und an uns abzu⸗ liefern.

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8 1“ 9 Der b von mehreren außerpreußischen Behörden wegen einer Reihe

von Diebstählen und Betrügereien steckbrieflich verfolgte Ferdinand Hauf

aus Schwarzenbach in Bayern, der sich an verschiedenen Orten als Maler Heuser aus Lüdenscheid, als Maschinenschlosser Adolph Klug aus

Münster, als Vergoldergehülfe Kaiser aus Magdeburg, chlosser Heinrich Schroeder aus Paderborn und hiesigen Orts als Lokomotiv⸗ heizer Ferdinand Schroeder aus Hagen eingeführt hat, ist auf's drin⸗ gendste verdächtig geworden, vor einigen Monaten hier eine goldene Cylinder⸗ uhr nebst Haarkette gestohlen zu haben. . 1 Unter Mittheilung seines Signalements ersuche ich die Sicherheitsbehör⸗ den, auf diesen für höchst gefährlich gehaltenen Menschen ein wachsames Auge halten zu wollen und ihn im Betretungsfalle verhaften und mir vorführen zu lassen, fordere auch zugleich Jeden, der etwa von seinem Aufenthalte Kenntniß hat, zu ungesäumter Mittheilung darüber an mich oder die nächste Polizeibehörde auf. 8 Minden, am 17. Februar 1864. gliche Staats⸗ Günthe