1864 / 67 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Verlust⸗Liste der kombinirten Garde⸗Infanterie⸗ Division vom 23. Februar bis incl. 8. März 1864.

„Gefecht bei Stenderup (Strand) am 23. Februar 1864, 4. Garde⸗ Regiment zu Fuß, 3. Compagnie, Grenadier Karl Ernst Kühne aus Neudorf, Kr. Graudenz, schwer verwundet (Zerschmetterung des rechten Armes durch eine Kanonenkugel, liegt im Lazareth zu Kolding).

99.5 bei Skjödeg am 29. Februar 1864, 1. Westfälisches Husaren⸗Regiment Nr. 8, 2. Escadron, in dänische Gefangen⸗ schaft gerathen: Seronde⸗Lieutenant Curt Haellmigk aus Tschöpeln, Kr. Sagan, Trompeter Wilhelm Schulze aus Schön⸗ wald, Kr. Schweinitz, Gefreiter Peter Vette aus Sprockhövel, Kr. Hagen, Gefreiter Otto Westermann aus Spexaro, Kr. Wieden⸗ brück, Husar Jodocus Heinrich Brune aus Eversberg, Kr. Meschede, Gefreiter Heinrich Christian Goldbecker aus Iselhorst, Kr. Wieden⸗ brück (liegt im dänischen Hospital), Husar Franz Heinrich Wilms aus Bärenbrock, Kr. Lippstadt; 4. Escadron, Husar Valentin Ja⸗ cobi aus Bückenrüde, Kr. Mühlhausen, todt, Gefreiter Karl Eisen⸗ hut aus Barop, Kr. Dortmund, leicht verwundet (Kopfhiebwunde, liegt im Lazareth zu Hadersleben), Gefreiter Friedrich Wilhelm Hagenkötter aus Ende, Kr. Hagen, leicht verwundet (Stich in den Ellenbogen, desgl.), Gefreiter Friedrich Wilhelm Manegold aus Höpter, Kr. Höxter, leicht verwundet (Hiebwunde an der Hand), in dänische Gefangenschaft gerathen: Vice⸗Wachtmeister Herrmann Pieper aus Sprockhövel, Kr. Hagen, Unteroffizier Andreas Beck⸗ mann aus Simerode, Kr. Heiligenstadt, Unteroffizier Gustav Nockel⸗ mann aus Iserlohn, Unteroffizier Johann Joseph Abt aus Sep⸗ penrade, Kr. Lüdinghausen (liegt im dänischen Hospital), Trompeter Gustav Herrmann Rammelt aus Carsdorf, Kr. Querfurt, Gefreiter Herrmann Neumeyer aus Nettelstädt, Kr. Lippstadt, Gefreiter Hein⸗ rich Linnemann aus Amelunken, Kr. Höxter, Gefreiter August Kottsieper aus Hesterberg, Kr. Hagen, Gefreiter Franz Albers⸗ meyer aus Langeneiken, Kr. Lippstadt, Gefreiter Herrmann Joseph Müller aus Hohenwepel, Kr. Warburg, Gefreiter Hein⸗ rich Wiehoff aus Ostönnen, Kr. Hamm, Gefreiter Frie⸗ drich Wilhelm Strunk aus Gelsenkirchen, Kr. Bochum Gefreiter Franz Heinrich Lange aus Nieheim, Kr. Höxter, Gefrei⸗ ter Heinrich Gustav Cordes aus Witten, Kr. Bochum, Husar Frie⸗ drich Adolph Schütter aus Hörste, Kr. Halle i. W., Husar Adolph Heinrich Tölle aus Geseke, Kr. Lippstadt, Husar Heinrich Sch ulte aus Ahden, Kr. Büren, Husar Joseph August Nolte aus Him⸗ minghausen, Kreis Högxter, Husar Joseph Jacob Bollinger aus Bruch, Kr. Wittlich (liegt im dänischen Hospital), Husar Wilhelm Coers aus Hattrop, Kr. Soöst (desgl.), Husar Wilhelm Ehrich aus Weiberg, Kr. Büren, Husar Diedrich Isenbeck aus Freiske, Kreis Hamm, Husar Peter Ferdinand Schmies aus Bilstein, Kr. Olpe, Husar Bernhard Bonhoff aus Drengsteinfurt, Kr. Lüdinghausen (liegt im dänischen Hospital), Husar Friedrich Hellwig aus Stadt⸗ rülhen, Kr. Lippstadt (desgl.), Lazarethgehülfe Adolph Krüger aus Brug, Kr. Jerichow I.

8 Gefecht bei Stostrup am 8. März 1864, 3. Garde⸗Grenadier⸗ Regiment Königin Elisabeth, 6. Compagnie, Hauptmann Hugo von der Lochau aus Potsdam, leicht verwundet (Schuß in den linken Arm, liegt im Lazareth zu Kolding); 7. Compagnie, Seconde⸗Lieu⸗ tenant Max von Rosenberg⸗Lipinski aus Gutwohne, Kreis Oels, leicht verwundet (Prellschuß auf die Brust, desgl.); 6te Compagnie, Grenadier (Reservist) August Herrmann aus Steidel⸗ witz, Kr. Steinau, schwer verwundet (Schuß durch die Hüfte, do.), Grenadier (Reservist) Joseph Kaplita aus Ruptau, Kr. Rybnik, leicht verwundet (Streifschuß im Kniegelenk, desgl.), Grenadier (Re⸗ servist, Rudolph Vogt aus Vilkau, Kr. Breslau, leicht verwundet (Schuß durch den Arm, desgl.); 7. Compagnie, Grenadier Andreas Midrit aus Alt⸗Butkowitz, Kr. Oppeln, schwer verwundet (Schuß durchs Gesicht, desgl.), Grenadier Wilhelm Wolff aus Bielendorf, Kr. Habelschwerdt, leicht verwundet (Schuß durchs rechte Bein, desgl.), Grenadier Ernst Kordella aus Groß⸗Komrowe, Kr. Trebnitz, schwer verwundet (Schuß durch die rechte Hand, desgl.), Grenadier Wilhelm Unger J. aus Grögersdorf, Kr. Nimtsch, leicht verwundet (Prell⸗ schuß auf der linken Brust), Grenadier Andreas Kaczmarek II. aus Urbanowo, Kr. Buck, leicht verwundet (Prellschuß am rechten Knie).

Gefecht bei Sonderbijard am 8. März 1864, 3. Garde⸗Grena⸗ dier⸗Regiment Königin Elisabeth, 11. Compagnie, Füsilier Heinrich Otto aus Temkel, Kreis Sternberg, todt (Schuß durch die Haupt⸗ Schlagader des Oberschenkels); 12. Compagnie, Füsilier Julius Ko⸗ lewa aus Punitz, Kr. Kröben, schwer verwundet (Schuß durch die Wade, liegt im Lazareth zu Kolding).

Gefecht bei Heisekro am 8. März 1864, 3. Garde⸗Grenadier⸗ Regiment Königin Elisabeth, 12. Compagnie, Füstlier Heinrich Po st⸗ ler aus Neu⸗Röhrdorf, Kreis Bolkenhayn, leicht verwundet (Prell⸗ schuß am rechten Oberschenkel), Füsilier Ignatz Seifert aus Lich⸗ tenberg, Kr. Grottkau, leicht verwundet (Prellschuß am linken Schienbein).

Gefecht bei Sonderskoogaard am 8. März 1864, 3, Garde⸗

Grenadier⸗Regiment Königin Elisabeth, 11. Compagnie, Füstlier Wawerzin Komin aus Jezeara, Kr. Schroda, leicht verwundet (Prellschuß oberhalb der Schulter), Füsilier Johann Olschewsei aus Wronke, Kr. Samter, leicht verwundet (Prellschuß an der lin⸗ ken Seite). 8

Gefecht zwischen Gudsoe und Snoghoi am 8. März 186¼ 4. Garde⸗Grenadier⸗Regiment Königin, 1. Bataillon, Unteroffizier Joseph Schäfer, aus Stettin, Aufenthaltsort Holst, Kr. Sigmaringen, leicht verwundet (rechtes Ohr abgeschossen, liegt im Lazareth zu Kol⸗ ding), Grenadier Gerhard August Heynen aus Wachtendung, Kr. Geldern, schwer verwundet (ein Schuß in die rechte, ein Schuß in

die linke Schulter, desgl.), Grenadier August Heinrich Westenfelh

aus Oellingbausen, Kr. Lippe⸗Detmold, leicht verwundet (Schuß in den rechten Fuß, desgl.).

Gefecht bei Sönderskoogd am 8. März 1864, Garde⸗Husaren⸗ Regiment, Husar Carl Friedrich Magnus Vöge aus Wieck, Kreiz Rügen, schwer verwundet (Schuß in die rechte Schulter, liegt im La— zareth zu Kolding. 11X41““

C.⸗H.⸗O. Eltang, den 11. März 1864. 1“

(gez.) ven der Mülbe, 1

General⸗Lieutenant und Commandeur der kombinirten Garde⸗ 8omsar zu

Infanterie⸗Division.

Nichtamtliches. 1 8

Preußen. Berlin, 18. März. Se. Majestät der König besichtigten heute früh in Potsdam im Lustgarten 2 Compagnieen der Unteroffizier⸗Schule und nahmen gleich nach der Rückkehr in Berlin beim Hof⸗Wagenfabrikanten Neuß mehrere vom Johanniter⸗ Orden angekaufte Kranken⸗Wagen in Augenschein. Hierauf wurden Se. Königliche Hoheit der Prinz⸗Admiral und der Kriegs⸗Minister empfangen und die Vorträge des Minister⸗Präsidenten, des Kultus⸗ Ministers, des Handels⸗Ministers, so wie die Berichterstattung des aus Schleswig zurückgekehrten General⸗Stabs⸗Arztes der Armee Dr. Grimm entgegengenommen.

Se. Königliche Hoheit der Prinz Friedrich Karl meldet vom 17.: Um Mittag machten die Dänen einen Ausfall mit eini⸗ gen Bataillonen gegen Rackebüll. Brigade Goeben warf sit zurück. Brigade Röder und Canstein und 3. Jäger⸗Bataillon nahmen nach ruhmreichem Kampfe Wester⸗ und Oster⸗Düppel, das in unseren Händen blieb. Lebhaftes Kanonenfeuer aus allen Schan⸗ zen. Der Kampf dauerte bis gegen 7 Uhr. Die Vorposten sind wenige 100⸗-Schritt von den Schanzen aufgestellt. Unser Verlust unter 100 Mann. Oberst⸗Lieutenant von Hartmann, Comman⸗ deur des 60. Infanterie⸗Regiments, und Hauptmann von Bosse vom 55. sind leicht blessirt. Wir haben über 300 Gefangene vom 3., 4., 5., 7. und 18. Regiment gemacht; unter ihnen ein Stabs⸗ offizier.

Nach einer später eingegangenen Depesche sind bei dem am 17ten vor Düppel stattgefundenen Kampfe außer den schon genann⸗ ten Offizieren und zwar schwer verwundet: Hauptmann von der Schulenburg und Hauptmann von der Reck (zum 2. Male) vom 15ten, Premier⸗Lieutenant von Gerhardt vom G4sten; leicht verwundet Lieutenant von Rantzau vom 24sten, Premier⸗Lieute⸗ nant von Studnitz (zum 2. Male) vom 55. Regiment. Geblie⸗ ben ist der Lieutenant Hölscher des 15. Landwehr⸗Regiments.

Die Dänen schlugen sich sehr tapfer und haben sehr große Ver⸗ luste gehabt.

Der Capitain zur See Jachmann meldet aus Swine⸗ münde vom 17ten Abends 10 Uhr:

Eurer Königlichen Majestät Schiffe »Arcona⸗, »Nymphe⸗ gingen heute von Swinemünde nach der Divenow und von dort nach Arcona, ohne dänische Kreuzer zu treffen. Um 12 ½ Uhr bekam ich 7 dänische Schiffe in Sicht, nordöstlich von Arcona, und der Capitain Kuhn, welcher mit der »Loreley« von Thiessow aus zu mir stieß, meldete mir, daß die Schiffe Fregatten seien. Ich gab Befehl, die Kanonenboote unter Land zurückzuziehen und griff mit »Arcona⸗- »Nymphe« und »Loreley⸗ in einer offenen Ordnung den Feind an, welcher sich mittlerweile sammelte und in zwei Kolonnen rangirte. Als ich mich dem Feinde näherte, stellte sich heraus, daß der Feind uns ein Linienschiff, zwei Fregatten zwei Korvetten und einen Panzer⸗Schooner entgegenführte, sämmtlich Schraubenschiffe. Um 2 Uhr eröͤffneten unsere Schiffe das Feuer, das bald von den Dänen erwidert wurde, worauf sich ein laufendes Gefecht bis 5 Uhr fortsetzte und die Dänen »Arkona« und »Nymphe« bis vor Swine⸗ münde verfolgten. Der Verlust auf ihnen sind 5 Todte und 8 Ver⸗ wundete, darunter schwer verwundet der erste Offizier Eurer Majestät

Korvette, Lieutenant Berger, welcher im Beginn des Gefechts an

meiner Seite getroffen wurde.

Eurer Königlichen Majestät gereicht mir zur besonderen Ehre,

melden zu können, daß Offiziere und Mannschaften sich während dieses Engagements tapfer und kaltblütig benommen haben. Von der »Loreley« ist mir noch keine Meldung zugegangen; sie ist nach

FCvhiessow zuk. Die 1. Division Kanonenboote

8 haben. iise siiccht überleg dürfte aber ähnliche Verluste erlitten haben.

Nam gestern bereits Nachricht hierher gelangt war, daß 3 Compagn des 2. Bataillons 5. Brandenburgischen Infanterie⸗

24 konnte nur einen sehr entfernt Theil am Gefecht nehmen und dürfte keine Verluste Daänische Geschwader war dem unsrigen in jeder Hin⸗

Regiments 48 am 15ten bei sehr stürmischem Wetter nach der Insel Fehren übergesetzt seien, um die dortige dänische Besatzung

aufzuhebent heute Nachmittag folgendes Telegramm durch den

General⸗M von Schlegell d. 1864 eingcfen: DDer rfall auf die Insel Fehmarn ist vollständig geglückt; 4 Offiziere) Unteroffiziere, 1 Spielmann, 98 Gemeine und einige

d. Clausdorf, den 16. März

8 Matrosen; zu Gefangenen gemacht und befinden sich bereits auf

böolsteinisch Ufer, um nach Rendsburg transportirt zu werden. Unser Ver: 1 Mann schwer, 2 Mann leicht und einige unbe⸗ deutend d Säbelhiebe verwundet. Dänischerseits 1 Wachtmeister todt, 1 Uoffizier sehr schwer verwundet. Am Ufer wurde eine kleine Kae vorgefunden. 1“ Diendlichen Kanonenboote »Krieger⸗«, „Ole Bull⸗ »Marstre sind in der Richtung nach Alsen abgefahren. Sttin, 17. März. Nach den aus Swinemünde, Cam⸗ min unJolgast eingetroffenen Depeschen war auch heute vor keinem d Häfen ein dänisches Kriegsschiff in Sicht, während preu⸗ sche Krichiffe dort kreuzten. Wast, 16. März. hiesigen chthurme aus liegen südlich der Greifswalder Oie zwei Kriegss, wahrscheinlich »Arcona« und Nymphe«, und etwa eine Meile in entfernt, hinterm Ruden, sechs oder sieben von Stral⸗ sund gimene preußische Kanonenboote. (Ost.⸗Ztg.) Ben (auf Rügen), 17. März. Heute Nachmittag zwischen 2 ½ un Uhr ist von dem Rugard aus ein Seegefecht deutlich beobac worden. Die dänische Flotille bestand aus 5 größeren Damiffen, von denen aber nur zwei ins Gefecht gebracht wur⸗ den, preußische aus zwei Kriegsschiffen und mehreren Kanonen⸗ booteie sämmtlich lebhaft feuerten. Eine preußische Korvette ging weit Gegen 4 Uhr entzog sich das Gefecht hinter der Granitz den len der Beobachter. mmin, 17. März. Heute wurden zwei preußische Kor⸗ vetton hier gesehen, ostwärts, später nordwaͤrts steuernd. Heute Nackag Kanonendonner in See, der in Kolberg gleichfalls ge⸗ hörirde. (Osts. Z.) 1 öln, 17. März. Ihre Kaiserlichen Hoheiten Erzherzog Maxi⸗ min nebst Gemahlin traf heute Morgen gegen 5 Uhr, von Br kommend, hier ein und benutzten den um 6 Uhr rheinauf⸗ woͤgehenden Schnellzug zur Weiterreise zunächst nach Nürnberg unrag. (Köln. Z.)

Holstein. Altona, 17. März. Die »Schleswig⸗Holsteinische Zig⸗ meldet aus Flensburg vom 17. d.: Eilf Jütländische Ate, darunter die Stiftsmänner Dahl und Baron Bretton, ßeben kriegsgefangen eingebracht und nach einer preußischen ung weiter transportirt worden.

Rendsburg, 16. März. Heute sind die ersten beiden Schiffe, dem alljährlich wiederkehrenden temporairen Schluß der Kanal⸗ ffahrt während der Wintermonate, die hiesige Schleuse passirt gehen eiderabwärts nach Westen. Beide waren Holländer. 8 2. sächsische Infanterie⸗Bataillon hat uns heute verlassen und artiere ostwärts die Eider hinauf in Raade, Ostenfeld ꝛc. be⸗

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Kiel, 16. März. Hier eingegangene Privatbriefe aus Heiligen⸗ fen und Fehmarn, welche übrigens, da sie unmittelbar nach der ffaire eilig geschrieben sind, wohl einige Ungenauigkeiten enthalten verden, geben über die Besetzung der Insel Fehmarn von den Preu⸗ zen folgende Darstellung: In der Nacht vom 14. auf den 15. ds. st das 2. Bataillon des 48. Regiments von Heiligenhafen aufge⸗ brochen und hat bei WSW.⸗Sturm in Böten um 3 Uhr Morgens über den Fehmarnschen Sund gesetzt. Drei Kanonenböte haben nörd⸗ lih von der Insel gelegen, ein Dampfer bei Lemkenhafen. Die Dänen haben, behindert vom Wetter, von ihren Schießwafsen nur in geringem Maße Gebrauch machen können, so daß auf preußischer Seite nur 1 Tod⸗ ter und einige Verwundete gewesen, während die Dänen mehrere Todte und Verwundete verloren haben. Die übrige dänische Besatzung,

und

150 bis 200 Mann, ist gefangen genommen, darunter einige Ma⸗ rineoffiziere; eine Tanzfestlichkeit soll einen Theil der Besatzung der

Kanonenböte in Anspruch genommen haben. Um 5 Uhr Morgens war man bereits Herr der Insel. Der Coup wurde begünstigt von dem Sturm, welcher in der donnernden Brandung die Schüsse ver⸗ hallen ließ und sehr niedriges Wasser gemacht hatte. Die Kanonen⸗ böte hatten jedes etwa 10 Schüsse abgegeben, ohne Resultat. Gro⸗ ser Jubel herrschte, man wetteiferte, den Truppen Wagen anzubieten, um sie in die Quartiere zu befördern. Die Truppen sprachen ihre Anerkennung über die tüchtigen Schiffer aus, welche mit den größ⸗ ten Anstrengungen sie durch den Sturm auf die Insel hinübergeführt batten. Nach einer Nachricht hatte eine Anzahl preußischer Kan

die Ueberfahrt gedeckt. (H. B. H)

8 Schleswig. Flensburg, 16. März.

Nach den heutigen Beobachtungen vom

Schon seit gestern Morgen früh hat, wie der „H. B. H.⸗ berichtet wird, die Be⸗ schießung der Düppeler Schanzen begonnen. Das Feuer wird von den Dänen erwidert, aber die dänischen Schanzen liegen niedriger, als die von den Preußen angelegten Batterieen, so daß ihre Geschütze, zumal da auch die Distanz ziemlich beträchtlich ist, keinen großen Schaden anrichten. Die Preußen dagegen schieß en mit 24pfünd. Granaten, welche Kugel ein Gewicht von circa 64 Pfd. hat, ihrer Gestalt nach einer Spitzkugel ähnlich ist, sich in den Erd⸗ wall hineinbohrt und dort mit starker Wirkung explodirt. Ob⸗ schon mehrere Munitions ⸗Kolonnen nach Düppel befördert sind und selbst per Eisenbahn Kugeln und Pulver heran⸗ gebracht werden und per Bauerwagen ebenfalls dahin abgehen, so daß nach mehrfachen Aussagen die dort vorhandene Munition hin⸗ reicht, um 12 Tage und Nächte immerwährend zu schießen, so kamen dennoch diesen Morgen wiederum zwei Munitions⸗Kolonnen hier durch, von denen die eine nach Jütland, die andere nach Düppel ging. Gleichzeitig kam ein langer Transport Wagen, beladen mit Faschinen und Schanzkörben, aus Angeln, wo selbige geflochten worden, hier an, so wie ein Transportwagen mit Holz von den Danewerken, Alles für die neu errichteten Schanzen bestimmt, an denen fortwährend energisch gearbeitet wird. Ueberhaupt herrscht große Thätigkeit in der Anlegung von Schanzen, Deckungswällen, Laufgräben und Kolonnenwegen, welche letztere neu ausgesteckt wer⸗ den, da die alten theilweise durch das viele Fahren und durch den lockeren Boden fast unpassirbar geworden sind.

„RNeuß. Gera, 16. März. Gestern wurde hier der Landtag für Reuß jüngere Linie eröffnet und zwar zu schneller Erledigung verschiedener dringlicher Vorlagen. Zunächst genehmigte derselbe in heutiger Sitzung einige als nothwendig erkannte Abänderungen des Vereinszolltarifs, so wie in weiterer Verhandlung den Beitrag von 16,812 Thlr., als den auf unser Fürstenthum fallenden Theil der Bundesmatrikularumlage von 17 Millionen Gulden zu der Bundes⸗ exgecution in Holstein und Lauenburg. (Dr. J.)

Frankfurt a. M., 127. März. Ein Wiener Telegramm der »Postzeitung« bezweifelt, daß Daͤnemark den Waffenstillstand angenommen habe. Das Wiener Kabinet wisse nur, daß Dänemark bereit sei, das Uti possidetis (den gegenwärtigen Besitzstand) anzu⸗ nehmen unter dem Vorbehalt von Verhandlungen über die geka⸗ perten und mit Embargo belegten Schiffe. Die Vorschläge der beiden Großmächte des Bundes könnten aber nur im Ganzen, wie gestellt, angenommen oder verworfen werden.

Württemberg. Stuttgart, 16. März. Das heutige Bulletin lautet: Das Befinden Sr. Majestät des Königs ist un⸗

verändert; gestern häufige Brustbeklemmung; die Nacht gut.

(St. A. f. W.)

Bayern. München, 16. März. Heute Vormittag ist in

der St. Cajetans⸗Hofkirche das zweite Requiem mit vorausgehende

Predigt für weiland Se. Majestät König Max II. abgehalten worden. Die allerhöchsten und höchsten Herrschaften wohnten dem 8 selben mit den Herren des großen und kleinen Cortege in derselben Weise, wie dem gestrigen ersten Requiem bei. 8 Se. Königliche Hoheit der Großherzog von Baden ist heute Morgen nach Karlsruhe und Se. Königliche Hoheit der Prinz Friedrich von Württemberg nach Stuttgart zurückgereist. 8 (Bayr. Ztg.) »Wiener Zeitung⸗ nachstehendes Befehl⸗

Oesterreich. Wien, 17. März. Die veröffentlicht heute in ihrem amtlichen Theile schreiben Sr. Majestät des Kaisers:

Das von Mir angeordnete Maria Theresien⸗Ordenskapitel hat dem mit dem Kommando des 6. Armeecorps betrauten Feldmarschall⸗ Lieutenant Ludwig Freiherrn v. Gablenz das Commandeurkreuz und

dem Generalmajor und Truppenbrigadier Leopold Grafen Gondre⸗ court das Ritterkreuz dieses Ordens zuerkannt.

Ich kertheile diesem Antrage des Kapitels Meine Genehmigung und nehme die Vorgenannten als Commandeur, resp. Ritter in den Orden auf. Wien, am 15. März 1864. Die »Generalkorrespondenz au Oesterreich⸗ bemerkt nachträglich zu ihrer gestrigen Mittheilung über die neueste Stellung Dänemarks zur Waeffenstillstandsfrage, daß derselben eine Meldung über die dänische Antwort auf die österreichisch⸗preußischen Propositionen zu Grunde liege. Eine unbedingte Annahme dieser Propositionen ent⸗ halte jene Antwort nicht.

Großbritannien und Irland. London, 16. März. In der gestrigen Sitzung des Oberhauses fragte der Lord von Ellen⸗ borough: Ich wünsche anzuzeigen, daß ich am Freitag, wenn die Ver⸗ tagung des Hauses beantragt wird, den jetzigen Stand der Dinge zwischen Deutschland und Dänemark zur Sprache bringen werde. Da der edle Lord Staats⸗Secretair des Auswärtigen und der Conseils⸗ Präsident abwesend sind, möchte ich den edlen Herzog (von Somerset) fragen, ob die in den Zeitungen erschienene identische Note Oesterreichs und Preußens, die einen verbesserten Waffenstillstands⸗ und Konferenz⸗Vorschlag enthält, identisch ist. Ich muß meine ernstliche Hoffnung aussprechen, daß die dänische Regierung den Vorfchlag eines Waffenstillstandes auf der Basis von uti possidatis an- nehmen werde. Was die weiteren Operationen zur See betrifft, so halte ich es für sehr wahrscheinlich, daß die Dänen jetzt noch zeitweilig auf der