welche am meisten auf dem Grundbesitze lasten. Ich ersuche Sie daher, zu
ermitteln, ob es nicht möglich ist, mit einer Aufhebung des zweiten Decime
der Einregistrirung sofort vorzugehen und in dem allgemeinen Gesetze, das der Staatsrath entworfen hat, nur die für das Gleichgewicht des Budgets streng nothwendigen Bestimmungen stehen zu lassen. Diese Maßnahme wird im Vereine mit den Aussichten auf Frieden, die von Tag zu Tage sicherer werden, wie ich hoffe, zur Hebung des öffentlichen Wohles beitragen. Danach, Herr Minister, bitte ich Gott, Sie in seinen heiligen Schutz zu nehmen.
11 Napoleon.
Der »Moniteur⸗ fügt diesem Handschreiben folgende amtliche Note hinzu: »Die in der gestrigen Sitzung des gesetzgebenden Kör⸗ pers in Vorlage gebrachten Modificationen des Rectificativ⸗Budgets pro 1864 und der Budgets pro 1865, so wie die wesentlichen Aen⸗ derungen an dem Gesetzentwurfe über die Einregistrirung bezwecken bereits, den vom Kaiser ausgesprochenen Willen zu erfüͤllen.-⸗ Da der Berichterstatter der Budgetkommission nun auch noch Aenderun⸗ gen an seinem Berichte machen muß, so wird die Budget⸗Berathung erst nächste Woche anfangen.
Der »Moniteur⸗ meldet heute amtlich, daß der Kaiser gestern den mexikanischen Gesandten Herrn José Hidalgo empfangen und von ihm das Schreiben entgegengenommen habe, in welchem der Kaiser Maximilian von Mexiko seine erfolgte Thronbesteigung anzeige.
„Aus Damaskus, 1. April, meldet der »Moniteur« in seinem Bülletin heute, daß, abgesehen von einigen vereinzelten Raubanfällen in der Umgegend, die Lage des Landes sich merklich gebessert habe, die Ausbrüche des Fanatismus immer seltener werden und 33 B. der Abzug der großen Mekka⸗Karawane aus Damaskus am 24sten März in bester Ordnung und so still vor sich gegangen sei, wie das seit mehreren Jahren nidht mehr der Fall gewesen.
Ueber die in Algerien ausgebrochenen Unruhen bemerkt die »France«, daß nach den letzten Nachrichten der Oberst Beauprétre in dem Gefechte am 8. April gefallen, aber auch der Führer des Auf⸗ standes, Si Seliman, getödtet worden sei. Bruder, Si Mohamed, stand mit den Insurgenten in Bu⸗ Alem, 20 Lieues östlich von Geryville.
Der gestern in St. Nazaire aus Mexiko eingetroffene Postdampfer
Tampico⸗ hat, wie der Moniteur meldet, 152 Passagiere, darunter die Generale d'Auvergne und Du Barrail, ferner 300 Tons Güter und 3 Mill. Frs. in Piastern und Silberbarren, aber keine Nach⸗ richten militairischer Art mitgebracht. Jedoch bestätigt der »Moniteur«, daß (wie gemeldet) General Santa Anna wegen einer an das mexi⸗ kanische Volk erlassenen Proclamation am 19. März von Vera⸗Cruz richtig wieder nach der Havannah geschafft worden ist. Ferner ver⸗ sichert das amtliche Blatt, daß Juarez keine Armee mehr habe und auf der Flucht sei, man wisse nicht, wohin. Der Gesundheitszustand ist drüben vortrefflich; in den Spitälern war kein einziger Fall von Vomita vorgekommen. Allerdings giebt es noch Räuberbanden, die von Zeit zu Zeit auf den Landstraßen erscheinen und Plünde⸗ rungen verüben.
— 19. April. Aus den Depeschen, die der Kriegs⸗Minister neuerdings von Mexiko (Vera⸗Cruz vom 19. und Mexiko vom 10. März) erhalten hat, bekräftigt der »Moniteur« heute nochmals, daß drüben »die Lage des Landes sich in jeder Hinsicht bessere“ und der erkorene Kaiser mit der brennendsten Ungeduld erwartet werde, da man ihn aufs prächtigste zu empfangen gedenke. Milltairische Vorgänge hat General Bazaine nicht zu berichten gehabt, nur daß Oberst Garnier, der am 1. März aus Guadalajara aus⸗ gerückt war, bei dem circa drei Meilen entfernten See Antonio ein Gefecht mit dem Feinde gehabt und demselben 30 Mann ge⸗ tödtet und 40 gefangen genommen hat, während ihm selbst nur drei Jäger verwundet wurden. Die Trümmer der Juaristischen Armee werden immer mehr zersprengt und an vielen Stellen ist das Land von ihnen ganz und gar gesäubert. Die paar Banditen, die sich in die Gebirge geflüchtet haben, sind hart bedrängt und leiden bereits Mangel am Nothwendigsten, so daß sie sich bald werden ergeben müssen. An der großen Straße von Vera⸗Cruz nach Mexiko scheint die öffentliche Sicherheit bereits so weit wiederhergestellt zu sein, daß Bazaine die Eskorten der Reisezüge, mit Ausnahme der Munitions⸗ und Geld⸗Transporte, aufzuheben beabsichtigt. Die Sfsa ggüd. 68 Pecae soll am 15. Mai fertig und dann eine in weniger als 18 Monaten hergestellte Bahn n 60) Kilo⸗ metern (7 9½ Meile) fahrbar sein. nb
Der gesetzgebende Körper hat gestern den Art. 2 des Zucker⸗ gesetzes abgelehnt und an die Kommission zurückverwiesen, welche die Detaxe von fünf Francs per Kilogrammes den französischen Kolo⸗ nieen auf Reunion und den Antillen auf 5 ½ Jahr gewährt wissen
will, während die Regierung nur drei Jahre beantragt hat.
Der Kaiser von Mexitko ist, laut telegraphischer Meldung gehen. 1ag 6 8* 5 Rom eingetroffen.
— a exiko⸗Briefen der »France« ist der Telegra Vera⸗ Cruz nach Mexiko vollendet 889 am 10. secr⸗ 8* ö 88 geben worden. Ein Dekret der Regentschaft vom 25. Februar hat alles Hazardspiel verboten und mit den strengsten Strafen belegt. Aus New⸗York, 3. April, läßt die »France« sich melden, Juarez habe Meclto bereits verlassen und befinde sich zu Austin in Texas.
Des letzteren jüngerer
besitzers wurde noch beschlossen,
Der gesetzgebende Körper versammelte sich heute um 1 Uhr in gehbeimer Sitzung, um über die Projekte Betreffs der am Budget
anzubringenden Modificationen zu berathen. Der gesetzgebende Kör⸗
per beschloß, und zwar gegen die von der Regierung ausgesprochene
Ansicht, diese Projekte nicht an die Budgetkommission zu verweisen,
*
sondern eine spezielle Kommission zu deren Prüfung zu ernennen. Dieselbe wird morgen gewählt werden.
— 20. April. Der heutige »Moniteur« erklärt die Nachricht
für falsch, daß Lord Clarendon dem Kaiser versprochen habe, daß
Garibaldi seinen Aufenthalt in London abkürzen solle. Die fran⸗ zösische Regierung habe gegen Lord Clarendon keinerlei Bemerkung über Garibaldi gemacht. Der »Constitutionnel⸗ setzt auseinander daß Frankreich keineswegs die Anwendung des allgemeinen Stimm rechts in Schleswig und Holstein verlangt habe. Wenn der Ver⸗ trag vom 8. Mai 1852 der gegenwärtigen Lage der Dinge nicht länger entsprechen wird, so will Frankreich nur eine Befragung der Bevölkerungen gemäß dem Herkommen der Herzogthümer.
IJrkalien. Turin, 18. April. Die Wiedereröffnung des turiner Parlamentes fand heute statt. Die Abgeordneten Laporta und Miceri begehrten die Vorlegung der auf die römische Frage und auf die auswärtige Politik der Regierung im Allgemeinen bezüglichen Schriftstücke. Der Minister des Auswärtigen erklärte, es seien keine Schriftstücke mitzutheilen; doch sei er gern bereit, jede gewünschte Auskunft zu ertheilen. Der Marine⸗Minister legte einen Gesetzentwurf vor, welcher einen Kredit von 7,000,000 Franes für den Bau von Panzerschiffen verlangt.
Griechenland. Athen, 9. April. Wie bekannt; war es am 25. März 1821, als der Erzbischof von Patrasso, Germanos, das Kreuz zum Banner der Unabhängigkeit Griechenlands erhob und dem Aufstande im Peloponnes seinen Segen ertheilte. Dieser Jahrestag wurde diesmal in Athen mit großer Feierlichkeit und vielem Enthusiasmus begangen. Der König begab sich um 10 Uhr Morgens in die Kathedrale, wo ein Tedeum gesungen wurde; Abends war die Stadt festlich beleuchtet und die Militairbande spielte auf dem Konkordiaplatze bis Mitternacht. An demselben Tage langte eine Deputation von den ionischen Inseln hier an, die sowohl im Piräeus als in Athen mit lautem Jubel empfangen wurde. Die Regierung beabsichtigt, eine Kommission von drei Mitgliedern zu ernennen, welche gleich nach Abreise des Lord⸗Oberkommissars die Verwaltung jener Inseln übernehmen soll. — Einige Soldaten in Patrasso, das Beispiel ihrer Kameraden in Missolunghi und Vor⸗ nizza nachahmend, versuchten zu rebelliren und forderten eine Er⸗ höhung der Löhnung. Die Regierung befahl jedoch vermittels des Telegraphen der Nationalgarde, ihnen die Waffen zu nehmen, worauf die Empörer, als sie Ernst sahen, sich unterwarfen. — Gestern kam im Abgeordnetenhause der Vertrag über Abtretung der ionischen Inseln zur Lesung und wurde derselbe von den Abgeordneten ge⸗ nehmigt. 8
8 Nußland und Polen. Von der polnischen Grenze, 18. April. Eine am 29. v. M. bei Slaszewy aus Westpreußen in den Kreis Lipno eingedrungene Zuzüglerschaar wurde von einem Grafen Kossakowski geführt. Derselbe fiel in dem bald nach dem Grenzübergange bei Lapinsza sich entspinnenden Gefecht mit den Russen. Er war der Sohn des bekannten russischen Kammerherrn gleichen Namens aus Warschau, der im Kreise Warschau ausgedehnte Güter besitzt und beim Großfürsten Konstantin großen Einfluß hatte, und ein treuer Anhänger Mieroslawski's, den ex häufig mit Geld unterstützte. Der Vater gehört zur Wielopolskischen oder polnisch ruüssischen Partei. — Die letzte großartige Zuzugsbewegung in de Provinz Posen und in Westpreußen, die notorisch das Werk de Mieroslawskischen Partei war, hat den noch nicht ganz ruinirten Gutsbesitzern in Polen vollends die Augen geöffnet über den Einfluß und die weiteren Pläne dieser Partei, die eben so gegen den grund⸗ besitzenden Adel wie gegen die russische Regierung gerichtet sind. Als unmittelbare Wirkung dieser Zuzugsbewegung ist eine am 15ten d. aus eigener Initiative in Wloclawek stattgehabte Versammlung von Gutsbesitzern des Wloclaweker Militair⸗Bezirks zu betrach⸗ ten, welche die Berathung und Abfassung Adresse an den Kaiser Alexander II. bezweckte. 88 8ee; dennti dhen abgehalten wurde und an der
sbesitzer Thei ini si über di Fafung der Abrefs t heil nahmen, einigte sich bald über die stehende Deputation dem Militairchef des Wloclaweker Bezirks, Fürsten Wittgenstein, überreicht wurde. Letzterer war sichtbar erfreut über die aus eigener Initiative hervorgegangene und mit so zahl⸗ reichen Unterschriften bedeckte Adresse und begab sich sofort in Be⸗ gleitung der Deputation in die Versammlung, um derselben persön⸗ lich seinen Dank auszusprechen. Auf den Vorschlag eines Guts⸗ 1 ) eine Deputation zur Ueberbring der Adresse nach Petersburg an den Kaiser zu waͤhlen, und Leser Beschluß sofort ausgeführt. In der Adresse wird die von einigen Aufwieglern hervorgerufene und durch beispiellosen Terrorismus so
lange aufrecht erhaltene⸗ Empörung gegen die rechtmäßige russische
Regierung tief beklagt und Kaiser Alexander egier klagt i 1 gebeten, gegen das un⸗ glückliche Land nicht seine Gerechtigkeit, sondern fains Gnade vor⸗
einer Loyalitäts⸗ Die Versamm⸗
die sodann durch eine aus drei Personen be⸗
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walten zu lassen und das Geschehene zu verzeihen und zu vergessen. (Osts. Z.) Riga, 19. April. Die »Rigasche Zeitung⸗ enthält eine 8 burger Korrespondenz vom 5. (17.) d. M., welche aus sicherer Quelle mittheilt, daß die Petersburger Börsen⸗Kaufmannschaft der Regierung die Abschaffung der Ausfuhrzölle vorzuschlagen beabsichtigt, da jene Zölle der Entwickelung des Handels hinderlich und die Einkünfte aus ihnen nur gering seien. Schweden und Norwegen. Stockholm, 12. April. n der »Postzeitung⸗ erklärt der Minister des Aeußern, Graf Ha⸗ milton, der frühere schwedische Gesandte in Kopenhagen, habe in gewisser Beziehung Grund zu der von ihm abgegebenen Erklärung gehabt, daß die Vollmacht zur Unterzeichnung des Allianz⸗Vertrages mit Dänemark demnächst zu erwarten sei. Die Dampfkorvette »Valkyrien« wird ausgerüstet und soll zum
24. d. segelfertig sein. Die Korvette »Af Chapman« und drei Briggs werden aus⸗
gerüstet, um mit Seekadetten und Schiffsjungen Uebungszüge zu
unternehmen. — In den hiesigen Buchhandlungen liegt in den letzteren Tagen
eine Adresse an den König auf, deren Zweck es ist, dem möglichen Einflusse kriegerischer Agitation entgegenzuwirken. Dänemark. Aus Kopenhagen, den 18. April, 11 Uhr
50 Minuten Mittags, wird der »H. B. H.“ telegraphirt: Die ganze
Nacht furchtbare Kanonade, 18— 20 Schuß in der Minute, oft ganze Salven. So eben meldet das Oberkommando den Beginn des feind⸗ lichen Angriffs. Graf A. Holstein ist gestorben.
— 19. April, Vormittags. Das Kriegsministerium meldet: Den 18ten Nachmittags: Viele Todte und Verwundete.
Die »Berlingske Tidende« meldet aus Augustenburg von
5 Uhr: Das 9. und 20. Regiment haben viel verloren, auch viele Gefangene sind eingebüßt. 3 Obersten, 1 Oberst⸗Lieutenant und 2 Majore verwundet; Oberst⸗Lieutenant Schulten ist todt. Die Brücken sind glücklich abgebrochen. 1 Amerika. New⸗York, 6. April. Anhaltende Regengüsse vereiteln gegemwärtig die Wiederaufnahme der Campagne in Vir⸗ ginien. General Grant ist von Monroe zu der Potomac⸗Armee zurückgekehrt. — Die Konföderirten haben sich, wie aus einer De⸗ pesche von Memphis, daß Forrest in Jackson in Tennessee eingetroffen sei, hervorgeht, wieder aus Kentucky zurückgezogen.é Bei Somerville, im südwestlichen Tennessee, sollen die Nordstaatlichen in einem ungünstigen Gefecht gegen die Konföderirten unter M'Cul⸗ lough am 30sten drei Offiziere und 75 Mann verloren haben. — Ein Telegramm aus St. Louis vom 5ten behauptet, die südstaat⸗ lichen Truppen in Mississippi hätten ihre alten Stellungen an dem Yazoo und dem Beg Black River wieder eingenommen. — Von Alexandria aus hat ein Theil der dortigen Bundes⸗ truppen eine Expedition den Red River aufwärts nach Shreveport, im Nordwesten Louisiana's, angetreten. — Die Unruhen in Illinois sind unterdrückt worden. In Connecticut sind die Wahlen mit bedeutender Stimmenmehrheit im republikani⸗ schen Sinne ausgefallen. — Herr Seward hat dem Einwanderungs⸗ Comité des Kongresses einen Gesetzentwurf vorgelegt, nach welchem solchen Ausländern, welche nach Amerika auszuwandern wünschen, und nicht die Mittel besitzen, der Preis der Ueberfahrt als ein Dar⸗ lehen vorgestreckt werden soll, welches sie nachher durch Arbeit abzu⸗ lösen hätten; ferner enthält der Entwurf die Bestimmung, daß Aus⸗ länder nach einjährigem Aufenthalte im Lande das Recht zustehe, sich naturalisiren zu lassen. Das Haus der Repräsentanten hat sich in einer einstimmig angenommenen Resolution dahin ausgesprochen, daß der Kongreß der Vereinigten Staaten nicht gewillt sei, durch stillschweigendes Zusehen das Ausland in dem Irrthum zu lassen, als ob er sich gegen die beklagenswerthen Vorgänge in Mexiko gleichgültig verhalte; und der Kongreß erkläre deshalb, daß das Volk der Vereinigten Staaten es nicht mit seinen Grundsätzen vereinbar finden könne, eine in Amerika unter den Auspizien einer europäischen Macht auf den Trümmern einer republikanischen Staatsform errichtete monarchische Regierung anzuerkennen. 1 Buenos Ayres, den 11. März. Die zum 27. d. angesetzten Wahlen für die Deputirtenkammer haben einige Spannung zwischen den Parteien hervorgerufen, was sofort auf den Cours des Papier⸗ geldes wirkte. 1 . Montevideo, den 14. März. Der Bürgerkrieg dauert ohne Entscheidung fort, da beide Theile fortfahren, einander auszuweichen. Man hatte gehofft, daß beim Antritt der Präsidentschaft durch Herrn Aquirre ein Arrangement zwischen den Parteien sich werde anbah⸗ nen lassen, jedoch vergeblich. 8 8 57 G. B.⸗H.)
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Hamburg, Mittwoch, 20. April, Abends.
1 Nach einen der hiesigen amerikanischen Dampsschifffahrts⸗Gesellschaft eingegan⸗
genen Telegramm hat das Hamburger Postdampfschiff Bavaria heute Mittag 12 Uhr Dover passirt.
Nach hier eingegangenen Berichten aus Kopenhagen von gestern Mittag hat der Kriegs⸗Minister nachstehende Meldung des Armee⸗Oberkommandos über die Vorfälle vom 18. veröffentlicht: Nachdem das Bombardement auf die Schanzen in der Nacht vom 17. zum 18. sehr stark gewesen, wurde es mit Tagesanbruch noch viel heftiger, so daß die Werke so ziemlich demontirt wurden. Nach⸗ dem die Schanzen 4, 5 und 6 genommen waren, mußte der linke Flügel aufgegeben und der Rückzug angetreten werden. Der An⸗ griff wurde indeß so heftig, daß die Reserve den Kampf nicht aus⸗ halten konnte. Der Rückzug wurde mit sehr großen Verlusten fort⸗ gesetzt. General du Plat, der gleich bei Beginn des Gefech⸗ tes in die erste Linie geeilt war, fiel, schwer verwundet, mit seinem Stabs⸗Chef, Major Schou, und dem Major Rosen in die Hände des Feindes. Der größte Theil der ersten Brigade (2. und 22. Regiment) wird vermißt. Von der 8. Brigade (9. und 20. Regiment) ist kaum die Hälfte übrig. Der rechte Flügel bewerkstelligte seinen Rückzug verhältnißmäßig glücklich, doch gleich⸗ falls nicht ohne bedeutenden Verlust. Der Brückenkopf wurde von der Besatzung behauptet, bis die Abtheilungen sich gesammelt und auf Alsen Aufstellung genommen hatten. Die Kanonen des Brücken⸗ kopfes wurden inzwischen von dem überaus heftigen feindlichen Feuer demontirt. Die Artillerie in den Verschanzungen ist verloren ge⸗ gangen. Ungefähr 100 Todte und 700 bis 800 Verwundete sind nach Alsen eingebracht.
Wien, Donnerstag, 21. April, Vormittags. Nach der »Presse⸗ wird der Erzherzog Stephan nächstens auf das Verlangen des Kaisers in Wien eintreffen. Demselben Blatte wird aus Paris telegraphirt, daß Frankreich und England in der Konferenz zuerst einen Waffenstillstand, sodann die Umwandelung der Konferenz in einen europäischen Kongreß beantragen werden.
London, Donnerstag, 21. April, Vormittags. Weil der Frei herr von Beust noch nicht eingetroffen ist, hat sich die Konferenz gestern nach kurzem Beisammensein bis auf Montag vertagt. Die
»Bavaria« hat unbelästigt Southampton erreicht. 1““
Rom, Mittwoch, 20. April, Nachmittags. Der Kaiser un die Kaiserin von Mexiko sind heute Nachmittag 3 Uhr von hier ab⸗ gereist und werden sich Abends in Civita Vecchia nach Mexiko ein⸗
8 2 1A““ Telegraphische Witterungsberichte. Baro- Tempe- San Alremeine meter. ratur. Fmwindeüimeibn
vari Réau- Paris. Réat ansicht. Linien.] mur.
Statistische Mittbeilungen.
Beobachtungszeit.
Stunde.
19. April. v 339, 3 7, 6 dunstig. veitet. bbewölkt.
bewölkt. bedeckt. bedeckt. ““ bedeckt. 7
Brüssel 338,9 Petersburg 339, 4 Riga. 338,4 Moscau 332,5 Warschau .. 333, 5 Nicolaiew.. 337,8 Helsingfors . 339,7 8
Preussische Stationen.
19. April.
339, 0 339,1 339, 6 338, 0 339,4 339,2 338,7
337, 5
1111 I “
2₰
—₰
2₰
SSeEUnne
22 —
N., sechwach. NW., schwach. schwach. NW., schwach. strübe. Winqdstille. schw. Neb. WNW., schwach. starker Neb. NW., sehr schw. heiter. starker Neb. WXNW., mässig. völlig heiter, Horizont dunstig. heiter. ganz heiter bedeckt. trübe. bed., neblich heiter.
Königsberg-. Danzi Pattt Cöslin Stettin. Berlin
heiter.
6 SW., schwach. W., mässig. W., schwach. NW., stark. N0., schwach. SW., schwach.
336,7 337,0 334,0 331,7 334, 8 338, 5
Torgau Breslau Ratibor
Uölm