1864 / 94 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Reihe von Citaten nicht nur aus den Blaubüchern, sondern aus den Akten⸗ stücken von 1852 und 1848 und 1849, und beleuchtet das Benehmen Lord Palmerstons, so wie die Einmischungssucht Lord Russells in sarkastischer Weise. Vor Allem tadelt er die leichtsinnigen, der dänischen Regierung ge⸗ machten Versprechungen und das Bemühen der Regierung Ihrer Majestät, Rußland und Frankreich zur materiellen Unterstützung Dänemarks zu ver⸗ leiten, ein Bemühen, das Dank der größeren Weisheit Frankreichs, ge⸗ scheitert sei, aber in grellem Widerspruch mit der fast gleichzeitig in der Thronrede abgegebenen Erklärung stehe, daß sie unablässig für eine friedliche Lösung der deutsch⸗dänischen Frage arbeite. Der edle Lord an der Spitze

nöge sich noch so zärtlich an den Londoner Vertrag, dieses jüngste Kind seiner verliebten Tändeleien mit Rußland, klammern; er werde dem Hause doch nicht die Ueberzeugung beibringen, daß dies Machwerk, wie es der Kaiser Napoleon genannt, heiliger sei, als die Verträge von 1815. Schließlich will der Antragsteller auch ein Wort an den Führer der Opposition richten und hofft von ihm zu erfahren, worin die auswärtige Politik der Oppo⸗

ition bestehe. Die Rede des Antragstellers ist häufig von Hört! Hört! Beifalls⸗ und Heiterkeitsbezeugungen unterbrochen worden. Mr. Peacocke stellt hiergegen den Verbesserungsantrag, daß das Haus die eingestandene Politik der Regierung ohne uͤber die Art, wie sie aus⸗

eführt worden, eine Meinung auszusprechen nämlich die Politik der Aufrechtbaltung des Londoner Vertrages und der Bemühung, Dänemark zur Erfüllung seiner Versprechungen zu bewegen, billige. Mr. Egerton sekundirt das Amendement. Mr. Grant Duff, der mit Mr. Ösborne übereinstimmt, nennt den Vertrag von 1852 eine schimpfliche Fehlgeburt. Er selbst habe nichts gegen die Integrität Dänemarks, wenn sie auf recht⸗ liche Weise zu Stande käme, aber ihre Wichtigkeit für England vermöge er nicht zu erkennen. Seiner Meinung nach solle man die Schleswig⸗Holstei⸗ ner, die Landsleute des großen Niebuhr, entweder durch ihre Stände oder nach französischem Vorschlag durch allgemeine Abstimmung entscheiden lassen wohin sie gehören. Lord Rob. Montagu betrachtet die schleswigsche Be, wegung als eine revolutionaire und neigt sich sehr stark zur dänischen An⸗ schauung. Mr. Bentinck findet es lächerlich, daß eine Regierung, die den Bruch vieler alten und heiligen Verträge begünstigt und beklatscht habe, den Deutschen ein Verbrechen daraus machen wolle, daß sie sich gegen den Traktat von 1852 auflehnen. Mr. B. Cochrane sagt, die auswärtige Politik des edlen Earl Russell zeige überall, im Orient, in Polen und in Dänemark ein an⸗ deres Gesicht, und eines strafe das andere Lügen. Englands Einfluß sei

daher im Schwinden, wie er unlängst auf einer Reise uͤber den Kontinent

gesehen habe. Mr. Newdegate vertheidigt Lord Palmerston’'s Politik ent⸗ schieden, denn die Unabhängigkeit Dänemarks sei für Englands See⸗ herrschaft eben so wichtig wie der Besitz von Gibraltar. Die

deutsche Demokratie steuere auf deutsche Einheit mit einer starken Flotte los,

aber wenn Deutschland einig würde und eine Flotte besäße, so hätte Eng⸗ land einen Konkurrenten mehr, und sein Flottenbudget würde kostspieliger werden. Sir Harry Verney, der mit Mr. Osborne und Mr. Grant Duff einig ist, hofft, daß der Londoner Vertrag nicht die Basis der Kon⸗ ferenz bilden werde. Mr. Layard, der als Unterstaatssecretair des Aus⸗ wärtigen die Regierung vertheidigt, findet diese Debatte sehr unzeitgemäß, da binnen 24 Stunden die Konferenz zusammentreten solle. der dänischen Regierung keinen materiellen, sondern nur moralischen Bei⸗ stand versprochen. Ohne die Bemuühungen der englischen Regierung aber wäre aus der deutsch⸗dänischen Fehde längst ein europäischer Krieg geworden.

England babe

Mr. Disraeli muß vor Allem erklären, warum er ein Amendement auf

die Vorfrage stellen wolle. Er thue dies nicht etwa, um der Regierung sein Vertrauen zu bezeugen; er betrachte ihre auswärtige Politik vielmehr mit Mißtrauen und Besorgniß. Namentlich in den letzten zwölf Monaten habe diese Politik einen höchst gefährlichen Charakter angenommen, und in der polnischen Frage habe sie den Höhenpunkt der Verwegenheit und den tiefsten Punkt der Schwäche erreicht. Jetzt aber sei der Augenblick, mit ihr ins Ge⸗ richt zu gehen, nicht gekommen, da sie gerade in Unterhandlungen mit frem⸗ den Mächten begriffen sei. Die Opposition behalte sich das Recht vor, ein Mißtrauensvotum gegen die Regierung zur rechten Zeit zu beantragen. Lord Palmerston wendet sich mit seiner Erwiderung vorzugsweise, wenn nicht ausschließlich, gegen Mr. Disraeli, der es gar nicht nöthig gehabt hätte, der Regierung zu versichern, daß er ihr kein Vertrauensvotum beantragen wolle. Er vertheidigt darauf die polnische Politik des auswärtigen Amtes und leugnet mit Emphbase, daß Frankreich durch seinen Antheil daran sich in eine demüthigende Stellung habe locken lassen. Aber die Motion auf die Vorfrage finde er sehr vernünftig. Ein Mitglied der Regierung könne am Vorabend der Konferenz nicht genug Zurückhaltung beobachten, und des⸗ halb möge er auf Mr. Osborn's langen Vortrag über die Herzogthürmerfrage gar nicht eingehen. Genug, daß der Londoner Vertrag nicht blos von Bevollmächtigten unterzeichnet, sondern von den Souverainen ratifizirt worden, also kein bloßes Protokoll, sondern ein wirklicher Vertrag sei. Genug, daß alle Konferenz⸗Mächte den Vertrag als gültig anerkann⸗ ten. Uebrigens hätten Lord Derby und Lord Malmesbury, die den Ab⸗ schluß des Vertrages vollzogen, Lob und Tadel dafür mit ihm zu theilen. Mr. Kinglake will die von ihm angekündigte Motion nicht mehr stellen und nur wenige Bemerkungen machen. Der edle Lord würde eine weisere »Zurückhaltung« beobachtet haben, wenn er nicht Christian IX. im Vor⸗ binein als rechtmäßigen Herrn der Herzogthümer bezeichnet hätte. Der Ver⸗ trag, ob er nun gerecht war oder nicht, sei nicht zur Ausführung ge⸗ langt, da die Stände von Schleswig und Holstein nicht befragt wor⸗ den. Die Regierung habe den Vertrag mißdeutet, das Nationalitäts⸗ prinzip, von dem sie anderwärts viel Wesens mache, mit Verachtung behandelt, das Nichtinterventionsprinzip ignorirt und sich die natür⸗ lichen Alliirten Englands zu Gegnern gemacht, und dies Alles, nicht um einen Krieg abzuwenden, sondern um die Wiederherstellung des Friedens zu verhindern. Mr. Osborne ist mit dem Gang der Debatte so zufrieden, und hat aus derselben die so gewisse Ueberzeugung geschöpft, daß der Ver⸗ trag von 1852 ein todter Buchstabe und außer Stande sei, die sogenannte Integrität der dänischen Monarchie zusammenzuflicken, daß er gern seine Motion zurücknehmen wolle. („Nein!« »Nein!«) Mr. Peacocke nimmt darauf sein Amendement zurück. Das Haus besteht aber trotzdem darauf, Disraeli’s Motion (Vorfrage oder Uebergang zur Tagesordnung) zur

Abstimmung zu bringen, um der Regierung eine Art Satisfaction zu ver⸗

schaffen; und die Vorfrage »soll über Mr. Osborne's Motion abgestimmt werden?« wird darauf einstimmig verneint. Die Sitzung schließt einige Minuten nach 1 Uhr Morgens.

Gibraltar, 12. April. Alle hier anlaufenden preußischen Schiffe und auch andere werden, soweit es möglich ist, über den Krieg informirt. Es sind in letzter Zeit sehr viele Schiffe hier vor⸗- beigekommen und eine Anzahl davon eingelaufen. 1

Frankreich. Paris, 20. April. Der Senator Baron Brenier ist wegen einer im Senat gethanen Aeußerung von einem Herrn Morizot gerichtlich belangt worden. Chef⸗Präsident de Royer hat dem Senat daruüber Bericht zu erstatten, ob die Prozedur zu⸗ lässig sei.

Die wissenschaftliche Mexiko⸗Kommission hat, wie der »Moni⸗ teur« heute berichtet, bereits sieben Plenar⸗Sitzungen gehalten. Sie hat sich in Spezial⸗Comité's gesondert, welche die verschiedenen Zweige der Wissenschaft und der Verwaltung zu bearbeiten haben. Es ist Alles so weit fertig, daß man das entworfene Programm zur Ausführung zu bringen beginnen kann, sobald nur erst das Geld dazu bewilligt ist.

Der gesetzgebende Körper hat gestern den Art. 2 des Zucker⸗ gesetzes in veränderter Fassung genehmigt und sodann alle übrigen Artikel durchberathen. Die Annahme des ganzen Gesetzes erfolgte zum Schluß mit 228 gegen 24 Stimmen.

Spanien. Laut Berichten aus Madrid vom 19. April hatte General Palanca die Aufständischen auf San Domingo ge⸗ schlagen und ihre Lebensmittel und Munition erbeutet. 1 Italien. Aus Rom, 20. April, wird telegraphirt: »Gestern hat Se. Heiligkeit der Papst den Kaiser und die Kaiserin von Mexiko in feierlicher Audienz empfangen. Darauf besuchten Ihre Majestäten die St. Peterskirche und den Vatican, gaben ein Diner, an welchem Kardinal Antonelli und König Franz II. nebst seiner Familie Theil nahmen, und empfingen sodann die Kardinäle, die Minister, das diplomatische Corps und den römischen Adel. Heute Nachmittag verlassen sie Rom wieder und gehen am Abend in Civita⸗Vecchia an Bord der »Novpara“«. 1 Wie die »Presse“ meldet, ist auf Antrag des französischen Bot⸗ schafters in Turin der Gerant der in Mailand erscheinenden »Unitaà; Italiana« wegen Beleidigung des Kaisers Napolcon zu einem Monat Gefängniß und 100 Frs. Geldstrafe verurtheilt worden.

Nußland und Polen. Von der polnischen Grenze, 20. April. Polnischen Blättern zufolge strömen Flüchtlinge aus dem Königreich Polen und den westlichen russischen Gouvernements massenweise nach den Donaufürstenthümern, wo sie von der Regie⸗ rung und den Bojaren mit offenen Armen empfangen und auf jede Weise unterstützt werden. Auch für die polnischen Emigranten in allen europäischen Ländern und selbst in Amerika waren den ganzen Winter hindurch die Donaufürstenthümer das Ziel einer ununter⸗ brochenen Wanderung, die über 2000 derselben dorthin geführt bat. Dies Zusammenströmen polnischer Elemente in Verbindung mit den

revolutionairen Regungen in Ungarn und Galizien und mit den

großartigen Rüstungen des Fuͤrsten sischen und österreichischen Regierung der Sicherheit ihrer Grenzländer er fassenden Vorsichtsmaßregeln veranlaßt.

in Bessarabien längs der moldauischen vations⸗Corps aufgestellt, zu dessen dolien und der Ukraine

hat bei der rus⸗

Besorgnisse wegen und sie zu um⸗ Rußland hat bereits

Grenze ein Obser⸗ Verstärkung gegenwärtig in Po⸗ und ein Reserve⸗Corps zusammengezogen wird, und Oesterreich hat ebenfalls die Bildung eines Observations⸗Corps längs der Grenze der Donaufürstenthümer angeordnet. Auch ein Theil der in Galizien dislocirten Truppen soll zu diesem Obser⸗ vationsCorps verwendet werden. Am 12. d. rückte bereits aus Krakau in Folge telegraphischer Ordre ein Bataillon des dort gar⸗ nisonirenden 9. Infanterie⸗Regiments (Baron Hartmann) ab, um sich nach Czerniowicz in der Bukowina zu begeben, wohin andere Truppentheile aus Galizien bald nachfolgen sollen. Auch die pol⸗ nische Emigration in England hat dem General Garibaldi bei seiner Anwesenheit in London durch eine Deputation eine Adresse über⸗ reicht, zu der die Anregung von der unter dem Namen »Revo⸗ lutionsgemeinde« bekannten sozial⸗demokratischen Partei ausgegangen war. (Ostsee⸗Ztg.)

Dänemark. Kopenhagen, 16. April. Folgende Schiffe sind wegen Blokadebruchs (soll wohl heißen »als feindliche Schiffe«, da von den genannten Häͤfen keiner blokirt ist) gestern Nachmittag hier nach der Rhede eingebracht: Jacht »Henriette Mathilde⸗, Jo⸗ hannsen, aus Neustadt, von Lübeck nach Stolpmünde mit altem Eisen; aufgebracht durch die Schraubenfregatte »Tordenskjold«. Jacht »Minna«, P. Truelsen, aus Arnis, von Colberg nach Bergen mit Roggen, und Galeasse »Dorothea“, Staal, aus Kiel, von Rügen⸗ walde ebenfalls nach Bergen mit Roggen, beide durch das Dampf⸗ schiff »Geyser« aufgebracht.

19. April. Heute Vormittag 9 Uhr 30 Minuten meldet das Oberkommando: Seit gestern Abend ist Alles unverändert. Bei Einbruch der Dunkelheit hörte die Beschießung auf und heute Nacht hat sie sich auf einzelne Schüsse beschränkt. Heute hoffte man durch einen Parlamentair Nachricht von unseren vermißtenOfftzieren zu erhalten.

S6 8

Kuza ernste erweckt

Unter dem heutigen Datum berichtet das Marineministerium: Die Batterie »Rolf Krake⸗ hat gestern Vormittag vom Wenning⸗ bund aus den linken Flügel der Armee während des Angriffs des

eindes auf die Düppler Stellung unterstützt; nach hartem Artillerie⸗ Kampf von 1 ½ Stunden zog die Batterie sich zurück, da sie nicht länger Nutzen thun konnte. 1 Lieutenant W. B. Jespersen ist ge⸗ fallen, ein Unteroffizier und ein Mann sind schwer, ein Unteroffizier und 8 Mann leicht verwundet. Die Batterie hat keinen Schaden von Bedeutung erlitten.

Aus Augustenburg meldet ein Telegramm des Korrespon⸗ denten der »Berl. Tid.« vom 19ten, 10 Uhr: Heute Nacht ist nichts von Bedeutung vorgefallen. Schwache Beschießung von den Küsten⸗ Batterieen des Feindes; auf den Höhen von Düppel arbeitet der Feind daran, sich Deckung vor dem Geschütz zu verschaffoen.

Außer der Land⸗Kadetten⸗Akademie hier in der Stadt ist jetzt noch ein neues Lazareth in Kronborg eingerichtet worden. 3

Nach der Stockbolmer »Postzeitung« hat General Hegermann⸗ Lindencrone die Insel Mors im Limfford verlassen, wohin er sich aber begeben, erwähnen weder die schwedischen noch die dänischen .

Irht ziTelegraphische Depischen aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau.

Hamburg, Freitag, 22. April, Morgens. Die »Hamburger Nachrichten⸗- melden aus Rendsburg vom gestrigen Tage: Der König von Preußen habe in Erwiederung auf eine Anrede sich da⸗ hin ausgesprochen, daß die Sache der Herzogthümer ihm eine heilige sei und daß das mit Ernst begonnene Werk ebenso beendet werden würde. Man könne versichert sein, das Blut seiner Kinder werde nicht umsonst vergossen sein.

Die »Nachrichten« theilen ferner mit, daß Deputationen aus Angeln, Schleswig und Tönningen den König in Flensburg er⸗ wartet haben, so wie daß auch der Magistrat und die Stadtverord⸗ neten von Kiel eine Deputation zur Begrüßung des Königs dahin abgesandt und auf telegraphischem Wege sämmtliche Kommunen Holsteins zur Betheiligung aufgefordert haben. 1u Häamburg, Freitag, 22. April, Mittags. Nach hier einge— gangenen Berichten aus Gravenstein ist Se. Majestät der König von Preußen gestern Nachmittag 3 Uhr auf dem dortigen Schlosse eingetroffen und hat sich nach kurzem Aufenthalte nach Atzbüll be⸗ geben, wo er 3 ¾½ Uhr eingetroffen ist. Se. Majestät begrüßte die Mannschaften, die an dem Sturm auf die Schanzen Theil genom⸗ men hatten, belobte einzelne und sprach ihnen insgesammt seinen Dank aus. Nachdem er sodann sämmtliche Truppen im Parade⸗ marsch defiliren lassen und von ihnen Abschied genommen hatte, begab er sich um Uhr zu Wagen nach den Schanzen.

Der Minister⸗Präsident von Bismarck ist in Begleitung des Legations⸗Raths von Keudell mit dem Courierzuge angekommen

und hat mit dem Morgenzuge der holsteinschen Bahn die Reise zu Sr. Majestät dem Könige fortgesetzt. Rendsburg hat er nach einer

von dort eingetroffenen Nachricht um 11 Uhr passit. Wien, Freitag, 22. April, Vormittags. Nach der »Presse⸗

hat der ungarische Hofkanzler Forgach gestern dem Kaiser persön⸗

lich sein Demissionsgesuch überreicht. Die Demission ist angenom⸗ men und der Graf Hermann Zichy zum Nachfolger ernannt. Aus Athen vom 16. d. ist gemeldet, daß die Nationalver⸗ sammlung den Vorschlag, die Armee auf die Hälfte zu reduziren und die dadurch zu gewinnenden Ersparnisse auf die Verstärkung der Flotte zu verwenden, abgelehnt hat. 8

London, Donnerstag, 21. April, Nachts. In der heutigen Sitzung des Oberhauses frug Carnarvon, ob bei einer etwaigen abermaligen Vertagung der Konferenz Schritte zur Einstellung der Feindseligkeiten geschehen würden. Russell verweigerte jede Aus⸗ kunft auf Interpellationen, die Berathungen der Konferenz betreffen, weil dieselbe schädlich wirken könnte. b“

Im Unterhause stellte Gladstone in Abrede, daß die Re⸗ gierung auf die Abreise Garibaldi's eingewirkt habe.

Nach hier eingegangenen Nachrichten aus New⸗York vom 9. d. hat am 28. v. Mts. 35 Meilen von Alexandria in Louisiana

ein leichtes Engagement stattgefunden und seien, wie es heißt, 500

Mann Konföderirte gefangen genommen worden.

Im Senate ist die Resolution, welche die Constitution dahin abändert, daß die Sklaverei abgeschafft werde, angenommen worden. In New⸗York war der Cours auf London 184 5, Goldagio 70,

Baumwolle 75. 8

Statistische Mittheilungen. Telegraphische Witterungsberichte.

Baro- Tempe- meter. ratur. V Paris. Réau-

Linien. mur.

Auswrtige Station 20. April. 1n1n sbewölkt. 1““ NeFebel. 4,0 ““ 6,5 3,4 heiter. 8111A“ 88 337, 8 1“ 338,1 8,0 NNO., 7. 342,2 „9“ 341, s JJ 339, 8 3,2 heiter, Nebel 336,51 6,2 91 bhheiter. 333,4 8686 sbbed. Nebel-. 341,1 4,0 NO.,1I1. 1bedeckt.

v.“ Markipreise. 1ö“ Berlin. den 21. Kpril11 Zu Lande: Roggen 1 Thlr. 16 Sgr. 3 Pf., auch 1 r. 15 Sgr. Grosse Gerste 1 Thlr. 10 Sgr., auch 1 Thlr. 7 Sgr. 6 Pf. Hafer 1 Thlr. 3 Sgr. 9 Pf., auch 1. Thlr. 1 Sgr. 3 Pf. und 1 Thlr.

Zu Wasser: Weizen 2 Thlr. 12 Sgr. 6 Pf., anck 2 Thlr. 5 Sgr. und 2 Thlr. Rosgen 1 Thlr. 16 Sgr. 3 Pf., auch 1 Thlr. 13 Sgr. 9 Pf. und 1 Thlr. 11 Sgr. 3 Pf. Grasse Gerste 1 Thlr. 11 Sgr. 3 Pf, auch 1 Thlr. 6 Sgr. 3 Pf. und 1 Thlr. 3 Sgr. 9 Pf. Hater 1 Thlr. 1 Sgr. 41 Pf., auch 27 Sgr. 6 Pf. Erbsen 2 Phlr. 2 Sgr. 6 Pf., auch 1 Thlr. 27 Sgr. 6 Pf. Futter-Erbsen 1 Thlr. 15 Sgr. 88

Das Schock Stroh 9 Thfr. 15 Sgr., anch 9 Thlr. 10 Sgr.

9 Thlr. .65 bl

Der Centner Hen 1 Thlr. 7 Sgr. 6 Pf. und 1 Thlu. 5 Sgr, geringere 9 Sorte auch 1 Thlr. 2 Sgr. 6 Pf. 8

Kartoffem der Scheffel 25 Sgr., aunch 22 Sgr. 6 Pf. und 17 Sgr. 8 6 Pf., metzenweis 1 Sgr. 9 Pf., anch 1 Sgr. 6 Pf. und 1 Sgr. 3 Pf.

Die Marktpreise des Kartoffei-Spiritus, per 8000 1. Cent nach Pralles, frei hier in's Haus geliefert, waren auf hiesigem Platze amm 15. April 186143 14 Thlr. 1 8 14 Thlr. 14 ½ 14 ½3. Thlr. 14 ½3 15 ¼½2 Thlr. (Busstag). 14 14 12) Thlr.

Allgemeine Himmels- ansicht.

Beobachtungszeit.

Ort 1I““ Wind. 1

Stunde. V

9

7. Morgs. Paris ..... Brüssel

bewölkt.

Moskau Nicolaiew Helsingfors.

68*

8 8 8 8

d

ohne Fass.

Berlin, den 21. April 1864. Die Aeltesten der Kaufmapnschaft von Berlin.

Berlkeser Getresdebsrae- v vom 22. April. Weizen seco 47 59 Thlr. nach Qualität, 1 Ladung fein weiss poln. 58 Thlr. bez. G Roggen loco 3 Ladungen 55 ¾ 36 Thlr. bez., 1 Ladung 82 pfd. 36 ½ Thlr. bez., schwimmend im Kanal 1 Ladung 81pfd. 36 Thlr. bez., April n. Frübjahr 36 ½ 35 ½ Thlr. bez. u. G., & Br., Mai-Juni 36 ½ 35 ½ Thlr. bez. u. G, Br., Juni- Juli 37 ½ 36 ¼ Thlr. bez. u. Br., ½ G., Juli-August 38 37 ½ Thlr. bez. u. G. Br., August-Septbr. 39 ¼ 38 ¼ bis Thlr., bez., Septbr.-Okthr. 39 ½ 38 ¾ Thlr. bez. Gerste, grosse u. Keine 27. —33 Thlr. pr. 1750 Pfd. Hafer loco 22 24 Thir., Liecferung pr. Frühjahr 22 ¾ Thlr. bez. u. Br., Mai-Juni 22 ¾ Thlr. bez., Juni-Juli 23 ¼ Thlr. bez., Juli-August Erbsen, Koch- u. Futterwaare 35 46 Thir. 2 Wisinterraps 92 94 Thlr. 8 Winterrübsen 90 92 Thlr., mehrere schwimmende Ladungen meck- lenburger 92 Thlr. bez. 1 . Müas 1 Rüböl loco 12 % 12 12 Thlr., April und April -Mai 12 11 Thlr. bez., 12 Br., 11 1 G., Mai-Juni 12 ¾ 12 Thlr. bez. u. Br., 1 1 ¾ G., Juni-Juli 11 ¼ Thlr. bez., Juli-August 12 2⁄124 ¼ Thlr. bez., August- September 12 ½ Thlr. bez., September -Oktober 12 ⁄¾⁄ 3 Thlr. bez. 8 Leinöl loco 14 Thn. 8 1“ Spiritus loco ohne Fass 14 11— Thlr. bez., April und Aprül-Mai 14 % ¾ Thlr. bez. u. G., & Br., Mai-Juni 15 14 Thlr. bez. u. G. 28 1 Br., Juni-Juli 15 ¾ ¼ Thlr. bez., Br. u. G., Juli -August 155 3

1 4 Thlr.

8

bez. u. Br., 1 G., August-September 16 1¼. 15 ½ Thlr. bez., Br. u. G., September-Oktober 16 ½ 56 Thlr. bez., Br. u. G ga Weizen ohne Aenderung. Roggen disponible wurde nur mässig

umgesetzt. Preise etwas billiger. Nachdem heute das Wetter regnigt geworden ist und die Besorgnisse etwas zerstreut worden sind, trat gleiech Anfangs des Marktes eine so überwiegende Verkaufslust hervor, dass Preise für alle Sichten sehnell haeGa ehe wobei das Geschäft recht- ausgedehnt war. Gek. 14,000 Ctr. Hafer, Termine billiger. Gekünd. 600 Ctr. Rüböl ist zwar nach der anhaltenden Steigerung heute etwas matter, aber die Preise sind nicht wesentlich niedriger, da Verkäufer sich bei diesem Artikel weniger dringlich zeigten. Gek. 1000 Ctr. Spi- ritus wurde von der Koggen-Baisse mit ergriffen und bei reichlichem Angebot war nur zu billigeren Preisen zu begeben, dabei war der Ver-

kehr ziemlich lebhaft. Gek. 120,000 Ort. v 8