Beamte der Militair⸗Verwaltung⸗ Durch Verfügung des Kriegs⸗Ministeriums. Den 13. Juni. 8
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Steeffen, Sec. Lt. a. D. und Zahlmeister 1. Klasse bei der R ein.
Art. Brig. Nr. 8, mit Pension verabschiedet. 8 Den 16. Juni. Bracke, Zahlmeister 1. Klasse vom Train⸗Bat. des VIII. Armee⸗
zur Rhein. Art. Brig. Nr. 8, Boeitz, Zahlmeister 1. Klasse vom Füs. Bat. 4. Rhein. Inf. Regts. Nr. 30, zum Train⸗Bat. des VICI. Armee⸗ b 8
Corps versetzt. Den 24. Juni.
Gebhardt, Zahlmeister 1. Klasse von der Central⸗Turn⸗Anstalt, zum
2. Bat. 2. Garde⸗Regts. z. F. versetzt. Militair⸗Justiz⸗Beamte. Durch Verfügung des General⸗Auditoriats. 8 Den 2. Juni. der komb. Garde⸗Inf. Div. eingetreten. Garnison⸗Auditeurstelle in Thorn übertragen.
Preußen, Berlin, 2. Juli. Das Königlich dänische Ma⸗
rine⸗Ministerium hat die nachstehende Bekanntmachung erlassen: Das Marine⸗Ministerium bringt hierdurch zur öffentlichen Kunde,
daß die Blokade der preußischen Häfen Colberg, Cammin, Swine⸗
münde, Wolgast, Greifswalde, Stralsund und Barth am 27. d. be⸗ werkstelligt ist, und daß die Blokade der in der Bekanntmachung vom 25. d. erwähnten holsteinischen und schleswigschen Häfen ebenfalls
am 26. d. bewerkstelligt ist. Marine⸗Ministerium, Kopenhagen, den 28. Juni 1864. gez. O. Lütken. — Wir empfingen folgenden Bericht: 1 Hauptquartier, 1. Juli 1864. Nachstehend erhalten Sie einen verbürgten Bericht über die am gestrigen Tage erfolgte Eroberung der Insel Alsen, in welchem die⸗ jenigen Details aufgenommen sind, welche bis jetzt über diese neue glänzende That der preußischen Waffen mit Zuverlässigkeit be⸗ kannt sind.
Auf den von Sr. Königlichen Hoheit dem Prinzen Friedrich
Karl ertheilten Befehl zu einer in den nächsten Tagen zu unterneh⸗ menden Landung auf der Insel Alsen hatte der General von Her⸗ warth, gegenwärtig Kommandirender des den Sundewitt besetzt hal⸗ tenden kombinirten Armee⸗Corps
Böten und 32 aus Pontons zusammengesetzten Brückentheilen, den
Alsen⸗Sund bei Satrupholz, nördlich Sandberg, mit dem ganzen
Armee⸗Corps zu überschreiten.
Die Schwierigkeiten dieses Unternehmens waren sehr bedeutend, und auch dem Laien erkennbar. wenige Beispiele eines Flußüberganges im Angesicht des Feindes: hier aber galt es, einen Meeresarm zu überschreiten, dessen Breite, Tiefe und reißende Strömung das Schlagen einer Brücke nicht mög⸗
lich macht, dessen feindliches Ufer mitzahlreichen, wohl armirten Batterieen und Schanzen dicht besetzt war. Es galt, sich dem fremden Elemente uf einer Anzahl leichter Boote anzuvertrauen, nicht nur von Wetter
und Wind, sondern auch von zahlreichen, das Meer beherrschenden feindlichen Kriegsschiffen bedroht, von denen die gepanzerten Fahrzeuge vorzugsweise schwere Gefahren bringen konnten; und selbst wenn die Landung der ersten Bataillone glückte, so mußte man gefaßt sein,
auf einen überlegenen Feind zu stoßen, der, längst auf diesen Angriff
orbereitet, während der Waffenruhe Zeit genug gehabt hatte, seine Truppen neu zu organistren und alle Vorkehrungen zu treffen, um jeden Landungsversuch energisch zurückzuweisen. Es war ein Sturm auf Schanzen im Wasser zu machen, es war eine Aufgabe zu lösen, wie sie, so viel uns bekannt, noch nie⸗ mals in modernen Kriegen einer Truppe gestellt worden war. Allein die Ausführung dieser Aufgabe wurde solchen Führern und solchen Truppen übertragen, denen kein Wagniß zu groß war, welche von ihrem energischen Unternehmungsgeiste, ihrer Kaltblütigkeit in der Gefahr, ihrer hingebenden Ausdauer schon so glänzende Beweise gegeben hatten, daß ihr erlauchter Führer sie auch bei dieser Gele⸗ genheit wieder mit vollem Vertrauen auf das Gelingen in den Kampf senden konnte. So ward das Unternehmen nach echt preußischer Art kühn be⸗ schlossen, sorgsam vorbereitet und dann mit einer solchen Schnellig⸗ keit und Energie ausgeführt, daß der vollständige und glänzende Sieg mit verhältnißmäßig geringen Opfern errungen wurde. Schon am vierten Tage nach Ablauf der Waffenruhe ward Dänemark aufs Neue auf die empfindlichste Art gedemüthigt durch den Verlust einer Posttion, welche es, auf seine Flotte trotzend, für unangreifbar gehalten. Es war die preußische, schnelle Soldatenantwort auf die hart⸗
näckige und übermüthige Sprache, welche die dänischen Bevollmäch⸗
iigten auf den Londoner Konferenzen geführt haben.
Bornemann, Garnison⸗Auditeur in Thorn, als Feld⸗Auditeur bei Simon, Garnison⸗Auditeur, die
(6. und 13. Division) sich ent⸗ schlossen, nachdem in der vorhergehenden Nacht alle Vorbereitungen vollendet waren, mit dem Morgengrauen des 29. Juni auf 160
Die Kriegsgeschichte kennt nur
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Se. Königliche Hoheit der Prinz Friedrich Karl befand sich von 1 ½ Uhr Morgens an, von seinem Stabe umgeben, am Alsen⸗Sunde, zwischen den Trümmern der Schanze X. und dem abgebrannten Gehöfte Steengard, von wo aus die gesammten Operationen beob⸗ achtet werden konnten.
Der gegebenen Disposition nach und bei den vorhandenen Transportmitteln konnten jedesmal 3 Bataillone gleichzeitig über⸗ gehen. Jedes Echelon stieg an 4 verschiedenen Punkten in die Boote und ward an eben so vielen, neben einander liegenden Stellen auf der Landspitze ans Land gesetzt, welche von der Augustenburger Föhrde und dem Alsensunde gebildet wird, und auf welcher das Gehölz Fohlenkoppel liegt.
Der General⸗Liecutenant v. Manstein, dessen kühner Energie die erste Ausführung des Unternehmens übertragen worden war, hatte für diesen Tag die Brigaden Röder und Göben unter seinem Befehl. Die Brigade Röder (Regimenter Nr. 64 und Nr. 24) und das Brandenburgische Jäger⸗Bataillon Nr. 3 hatten die Avantgarde und wurden zuerst eingeschifft. Die Generale von Manstein und von Röder befanden sich in den vordersten Booten des ersten Echelons.
Als die Boote etwa 200 Schritt vom diesseitigen Ufer entfernt waren, knallten ihnen, weithin durch die Dämmerung sichtbar, die ersten Schüsse der seindlichen Postenkette entgegen. Die Mannschaften in den Booten erwiderten das Feuer, und beantworteten den ersten Kartätschenhagel der feindlichen Batterieen mit einem donnernden Hurrah.
Aus den Booten springend und am seichten Strande durch das Wasser watend, gewannen die tapferen Brandenburger schnell das jenseitige Ufer, erstürmten die feindlichen Batterien und warfen den Feind, der seine Schützengräben vergebens hartnäckig zu vertheidigen suchte, in die Fohlenkoppel zurück.
Indessen hatte der Feind auf der ganzen Insel Fanale ange⸗ steckt, welche den preußischen Angriff, weithin leuchtend, signalisirten.
Die Boote eilten indessen, von den rastlos rudernden Pionieren geführt, nach dem diesseitigen Ufer zurück. Zur Unterstützung der auf dem Kriegsschauplatze bereits befindlichen Pontonier⸗Compagnieen des 3. und 7. Bataillons waren zum Zwecke dieses Ueberganges noch 3 Pontonier⸗Compagnieen (vom 2., 4. und 5. Bataillon) aus der Heimath heranbeordert worden und thaten es ihren kriegsgeübten Kameraden durch Ausdauer und Hingebung gleich.
„So dauerte das Uebersetzen, begünstigt von stiller See, mit ver⸗ hältnißmäßig geringem Verluste, glücklich fort.
Die zahlreichen feindlichen Schiffe wagten sich nicht in den Be⸗ reich der preußischen Batterieen. »Rolf Krake«, welcher mit einigen Kanonenbooten in der Augustenburger Föhrde lag und von dort aus bereits die zuerst übergesetzten Truppen beschossen hatte, erschien an der nördlichen Mündung des Alsen⸗Sundes, während das zweite Echelon der Brigade Röder übergesetzt wurde, und feuerte mit Kar⸗ tätschen, hat jedoch, so viel uns bekannt, keinen erheblichen Schaden durch sein Feuer angerichtet. Von unseren Batterieen und zwei in nächster Nähe abprotzenden gezogenen Feldgeschützen lebhaft angegrif⸗ fen, dampfte die Panzerbatterie, unter fortdauerndem Feuer auf der ganzen Linie, und anscheinend erheblich verletzt, die Alsener Föhrde hinab, und soll später nur noch zurückgekehrt sein, um die in der Augustenburger Föhrde liegenden Kanonenboote zu eskortiren, worauf sie das Feld für immer räumte.
Inzwischen waren durch unsere Artillerie sämmtliche feindliche Batterieen lebhaft beschossen und dadurch verhindert worden, der übergehenden Infanterie verderbenbringend zu werden.
Die siegreich vordringende Brigade Röder nebst dem Branden⸗ burgischen Jäger⸗Bataillon hatten dem Feinde die Fohlenkoppel ent⸗ rissen. Hier fiel, tief betrauert von seinen Kameraden und von seiner Compagnie, an deren Spitze er kämpfte, der Hauptmann Graf Maltzahn des 8. Brandenburgischen Regiments Nr. 64, ein Offizier, welcher sich schon vor Düppel wiederholt ausgezeichnet hatte und dort auch dekorirt worden war. Von demselben Regiment starb, ebenfalls in dem Gefecht bei der Fohlenkoppel, der Lieutenant Rech⸗ holz, Landwehr⸗Offizier und zum Regiment Nr. 64 kommandirt, den Heldentod.
Inzwischen sammelte General⸗Lieutenant von Manstein seine Bataillone zum weiteren Angriff, der jedoch einen unerwartet hart⸗ näckigen Widerstand bei Rönhof und südlich Kjär fand, wo etwa um 4 ½ Uhr der Feind bedeutende Verstärkungen herangezogen zu haben schien. Das Gefecht kam hier für einige Zeit ins Stehen, allein geschlossen heraneilende Abtheilungen der inzwischen überge⸗ setzten Brigade Göben und eine nunmehr auch anlangende gezogene Feldbatterie entschieden den Kampf sehr bald zu unseren Gunsten; trotz hartnäckiger Vertheidigung wurde der Feind von Position zu Position geworfen, und bald nach 6 Uhr war das Dorf Kjär bereits ganz in preußischem Besitz. Gegen 8 Uhr war Sonderburg von der Brigade Göben genommen, trotzdem der Feind nördlich dieser Stadt einen abermaligen Vorstoß versucht hatte; sein Rückzug über Ulkebüll und Wollerup wurde nun immer eiliger; vergebens suchte er im letzten Orte noch einmal Fuß zu fassen, der ungestüme An⸗
griff der Brigade Röder entriß ihm sehr bald auch diese Position.
8 Bald nach 8 Uhr war der
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größte Theil der Infanterie des kombinirten Armeecorps, 2 gezogene Feldbatterieen und an Kavallerie ein Theil des Regiments Zieten⸗Husaren, auf der Insel, und rast⸗ los, nicht achtend die bedeutenden Fatiguen nach einer durchwachten Nacht, eilten, dem leuchtenden Beispiele ihrer Offiziere folgend, die siegreichen Truppen dem auf seine Schiffe fliehenden Feinde nach. Im Süderholze bei Hörup⸗Haff kam es nochmals zu einem kurzen Gefechte, wobei von der Brigade Schmidt, dem Vernehmen nach vorzugsweise vom 4. Westfälischen Infanterie⸗Regiment Nr. 53 mehrere hundert Gefangene gemacht worden, welche die Halbinsel Kekenis, nach der sich die Hauptkräfte des Feindes gewandt hatten,
nicht mehr hatten erreichen können. Bei dem Gefechte im Süderholz
fiel der Regiments⸗Adjutant des Regiments Nr. 53, Premier⸗ Lieutenant Bär. Ein Schuß in der Herzgegend machte dem hoff⸗ nungsreichen Leben dieses ausgezeichneten, talentvollen Offiziers ein sofortiges Ende.
Von Kekenis aus mag sich der größte Theil des geschlagenen
Feindes auf die Schiffe gerettet haben.
Die gegenüber Ballegaard stehenden feindlichen Truppen, welche durch eine gleichzeitig stattfindende Demonstration dort festgehalten worden waren, sollen sich bei Norburg eingeschifft haben, nachdem sie noch ihre Schanzen bei Mels in die Luft gesprengt hatten, deren Explo⸗ sion weithin vernehmbar war. Die Stadt Sonderburg hatten die Dänen selbst vor ihrem Abzuge in Brand gesteckt, auf diese Weise den gänzlich von Einwohnern geräumten Ort in nutzlosem Frevel⸗ muthe der Zerstörung preisgebend. Den Bemühungen der zuerst eingedrungenen preußischen Truppen gelang es, den Brand zu dämpfen und dadurch weiteren Schaden zu verhüten. Auch ihre großen Hüttenlager bei Ulkebüll hatten die Dänen vor ihrem Ab⸗ zuge den Flammen übergeben, die weithin ihren unheimlich leuch⸗ tenden Schein über das prachtvolle Panorama der kriegerisch be⸗ wegten⸗Insel warfen. Se. Königliche Hoheit der Prinz Friedrich Karl hatte sich bereits gegen 8 Uhr nach Sonderburg übersetzen lassen, und war von dort aus auf einem Ordonnanzpferde den ver⸗ folgenden Truppen nachgeeilt. Der geliebte Führer ward bei seinem Erscheinen von den siegesfrohen Westphalen und Brandenburgern
mit lebhaft freudigem Jubel begrüßt.
Die Trophäen des Sieges lassen sich genau noch nicht angeben, nur so viel ist bekannt, daß der Feind, welcher mindestens 12 Ba⸗ taillone Infanterie, im Ganzen 10 — 12,000 Mann auf Alsen gehabt hatte, über 2000 Gefangene (darunter 1 Regiments⸗Commandeur und 30 bis 40 andere Offiziere) und über 50 Geschütze (wovon mehrere bespannte Feldgeschütze), so wie zahlreiches Kriegsfuhrwerk und vieles Kriegsmaterial in den Händen der preußischen Truppen ließ. Auch seine Verluste an Todten und Verwundeten waren
größer als die unseren.
Unsere Verluste sind genau noch nicht bekannt. Außer den drei
bereits genannten gefallenen Offizieren sind verwundet worden: Vom General⸗Stabe des Ober⸗Kommando's: Hauptmann Graf v. Häs eler lleicht). Vom Infanterie⸗Regiment Nr. 88 g
Premier⸗Lieutenant v. Voigts⸗König, Regiments⸗Adjutant, Fleischwunde im Arm lleicht);
Premier⸗Lieutenant v. Rheinbaben II., Unterarm (schwer);
Premier⸗Lieutenant Theiß (Landwehr⸗Offizier);
Seconde⸗Lieutenant Brockhusen, Schuß durch den Unterkiefer (schwer).
Ferner die Seconde⸗Lieutenants Lüdeke, Biesling und Meißner. b ““ Vgom Infanterie⸗Regiment Nr. 64ü.
“ “ „ Premier⸗Lieutenant von Lettow⸗ Vorbeck, an der Hüfte
(nicht schwer). Premier⸗Lieutenant von Versen, Adjutant des Füsilier⸗ Bataillons, Unterschenkel zerschmettert. e Seconde⸗Lieutenant von Harbou (schwer). “ Seconde⸗Lieutenant Ziegler, Bataillons⸗Adjutant kleicht). —ꝗVom Brandenburgischen Jäger⸗Bataillon Nr. 3: Commandeur Major von Witzleben, an der linken
“ Brust (nicht schwer). Vom Infanterie⸗Regiment Nr. 15: Premier⸗Lieutenant von Bernuth, linke Schulter (schwer). Außerdem von der Brigade Göben 2 bis jetzt nicht namentlich
bekannte Offiziere. “
Der Verlust an Mannschaften beträgt beim ganzen Armee⸗ Corps nach den bis jetzt gemachten Angaben 3⸗ bis 400 Mann an Todten und Verwundeten.
Die preußischen Truppen haben am 29. Juni von Neuem ge⸗ blutet, von Neuem gesiegt; sie haben damit das letzte wichtige Stück schleswigscher Erde den Dänen entrissen und einen Erfolg errungen, der sich, besonders wenn man die hier obwaltenden außerordentlichen g neben den Sieg des 18. April
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Schwierigkeiten erwägt, würdi stellen kanrn 8 8
Folgender Armee⸗Befehl ist der verbündeten Armee bekannt gemacht:
Hauptquartier Apenrade, den 30. Juni 1864. 1.“ Tapfere Soldaten der verbündeten Armee! Nachdem mein König und Herr während der Waffenruhe mich vorläufig mit der Führung des Ober⸗Kommando’s beauftragt hatte, hat es Seiner Majestät gefallen, mich vor wenig Tagen zum Ober⸗ befehlshaber zu ernennen. Meine Beziehungen zu Euch sind nicht mehr vorübergehend, sondern dauernd
Ich habe den zweiten Theil dieses Feldzuges damit eröffnet, daß ich das tapfere Armee⸗Corps, das ich bis jetzt kommandirte und mit dem ich nur Siege erfocht, gestern unter meinen Augen Alsen erobern ließ. Es war dies ein in der Kriegsgeschichte einzig da⸗ stehender Uebergang über einen Meeres⸗Arm, ein Sturm zu Wasser gegen gut vertheidigte Schanzen.
G Möge dieser Anfang ein gutes Vorzeichen für alle die Truppen sein, die später noch die Ehre haben möchten, 7an Kämpfen Theil zu nehmen.
„Moöge dieser Anfang aber auch dazu beitragen, mir persönlich dasjenige Vertrauen bei Euren Führern und bei Euch zu erwerben, ohne welches glänzende Erfolge im Kriege von mir nicht gedacht werden können.
Moͤge endlich die Eintracht, die bis heute zwischen den Kaiserlich⸗ Königlichen und den preußischen Truppen bestand, unseren beidersei⸗ tigen Kriegsherren zur Freude, unserm Vaterlande zum Segen, un⸗ seren Truppentheilen zur Ehre, und unseren Feinden zum Schrecken, ungetrübt wie bisher, bestehen bleiben.
Und darum dreimal Hoch dem Kaiser! und d
Der General der Kavallerie. Friedrich Karl. I
Köhnigsberg, 1. Juli. Die Blokade Pillau's ist, nach der „Ostpr. Ztg.⸗, nunmehr auch faktisch eingetreten. Dienstag, den 28. Juni, Abends, erschienen bei eintretender Dunkelheit vier dänische Dampfkriegsschiffe auf dortiger Rhede, von denen sich drei während der Nacht wieder entfernten. Mittwoch Morgen näherte sich das zurückgebliebene Blokadeschiff dem Hafen, um durch einen Offizier eine Depesche zu übergeben, dahin lautend, daß der Hafen Pillau vom 27. Juni ab blokirt sei, daß jedoch neutralen Schiffen, welche im Hafen liegen, verstattet sei, ihre Ladungen zu komplettiren und daß sie bis zum 16. Juli ohne Hindernisse auslaufen könnten. Mittwoch Nachmittag kamen wieder zwei andere feindliche Kriegs⸗ dampser hinzu, die sich jedoch Abends abermals entfernten.
Neufahrwasser, 1. Juli. Heute ist 1 dänische Fregatte und 1 dänisches Kanonenboot bei und außerhalb Hela in Sicht. Ein ankommender Schooner wurde durch das Kanonenboot angehalten und abgewiesen. Die Fregatte ging mehr nordwärts und kam aus dem Gesichtskreise. (D. D.)
Breslau, 1. Juli. Heute früh, meldet die »Schles. Ztg.“, wurde mit der Niederschlesisch⸗Märkischen Eisenbahn der gestern an⸗ gekommene, nach dem Kriegsschauplatz bestimmte Ergänzungstrans⸗ port österreichischer Truppen nach Berlin befördert. Morgen Mittag trifft ein 55 Mann starker Ergänzungstransport für das Infanterie Regiment Nr. 72, Baron Ramning, aus Wien hier ein und geht am an⸗ deren Morgen nach dem Kriegsschauplatze weiter. Uebermorgen um dieselbe Zeit folgt ein zweiter Transport von 50 Mann für das Großherzog von Hessen Infanterie⸗Regiment Nr. 14, der am Sonn tag nach Schleswig weiter geht.
Stettin, 1. Juli. Die Notification der Blokade an die neu tralen Konsuln lautet in deutscher Uebersetzung:
Der Unterzeichnete hat die Ehre, den Herren Konsuln in Swinemünde mitzutheilen, daß die Blokade des genannten Hafens durch die Streitkräfte (forces) unter meinem Befehl wieder hergestellt ist. Die neutralen Schiffe, welche sich heute im Hafen von Swinemünde befinden, können ihre Bela⸗ dung vervollständigen und Swinemünde bis zum 16. Juli ohne Hinderniß verlassen. Nach diesem Zeitpunkt, also vom 17. Juli ab, wird jedes von Swinemünde ausgehende Schiff durch die Schiffe des Geschwaders aufge⸗ bracht werden. An Bord Sr. Majestät Fregatte »Själland« in der Bai von Stettin, am 27. Juli 1864. gez. C. van Dockum, Contre⸗
Admiral. b Diese so wie gleichlautende Declarationen für die Häfen Cammin,
Wolgast, Greifswald, Barth, Stralsund und Colberg sind, wie wir hören, von dem preußischen Ministerium des Auswärtigen, an den englischen Botschafter abgegeben worden, welcher sie gestern dem hie⸗ sigen englischen Konsul übersandte. Von diesem sind sie heute den hiesigen neutralen Konsuln mitgetheilt. (Osts. Ztg.)
Köln, 30. Mai. Bei der heute durch die hiesige Stadtverord⸗ neten⸗Versammlung vorgenommenen Wahl von zwei Abgeordneten für den Provinzial⸗Landtag und deren Stellvertreter wurde an die Stelle des früheren Oberbürgermeisters Stupp der jehige Oberbürger⸗ meister Bachem gewählt; da derselbe noch nicht 10 Jahre Grund⸗ besitz hat, so war nach der betreffenden Bestimmung die Vornahme einer Subsidiarwahl für den Fall, daß die erforderliche Dispensation nicht ertheilt werden sollte, erforderlich. Dieselbe fiel auf den Bei⸗ geordneten Rennen. Zum zweiten Abgeordneten wurde wie bisher