Von da bis zur Kjärbucht, deren ggeschlossen ist, liegen nikationsreihen verbunden.
Feldgeschütze placirt werden.
und Artillerie,
DOdberkommando sich auf
8
von Raab,
finben konnten und welcher besonders vor der Kaserne — lbkreisförmigen Batterie erweitert. Endlich waren noch in vielen Sunde hin gelegenen Straßen⸗Oeffnungen Geschütz⸗Em⸗ placements angebracht. Auch der Kirchhof war von Laufgräben viel⸗ ffach durchfurcht. Nördlich der Festung erhebt sich der Berg in meh⸗ reren Kuppen bis zu 120 Fuß Höhe. Dort liegen 4 Kernwerke à 6 Geschütze, mit der Festung durch tiefe Communicationen mit star⸗ ken Wällen verbunden, in welchen sich je 2 Geschütze begegnen können. Ausgang durch eine Balkenreihe 41 weitere Werke, alle durch mehrfache Kommu⸗ Auf der Höhe des durchschnittlich 20 Fuß hohen Strand⸗Raines ziehen sich wieder Laufgräben hin, die durch ein wahres Labyrinth von dito Gräben mit den Schanzen verbun⸗ den sind. Nördlich der Bucht läuft ein Graben bis zu Ahrenkiel hinauf, der mit seiner Brustwehr eine vollständige Festungsface ist. Er hat durchschnittlich 12 Fuß Breite, 6—8 Fuß Tiefe, zu beiden Seiten Infanterie⸗Bankette und können überall Aber nicht genug damit: häufig ist vor ihm her noch ein Infanterie⸗Laufgraben gezogen und selbst hinter ihm liegen ähnliche Gräben. An selbstständigen Batterieen zählen wir aber von der Bucht an noch 10 Stück, wovon ein Kapitalwerk bei Rönhof und eines dicht vor dem Holzförster, dem Haupt⸗Ueber⸗ gangspunkt im Satrupholz gegenüber, liegt. Vier Werke liegen dicht zusammen auf der Landspitze von Ahrenkiel. Nach den Werken nun zu urtheilen, mußte der Däne wenigstens 150 Geschütze an dem Alsenstrande haben und hatte er auch wirklich ausgesprengt, er habe Massen von Armstrong⸗Kanonen aus England erhalten. In der großen Sonderburger Batterie standen 7 24⸗Pfünder und 2 Mörser, in der Mühlenbatterie 4 Riesen des großen Kalibers, in dem Fort „Kaserne⸗ 6 Piecen und in den weiteren Batterieen bis zur Kjär⸗ bucht wohl noch 25. Stück; von da aber bis Ahrenkiel nur 7 und am ganzen Strande wohl 20 Espignols (Revolverbüchsen). Endlich standen in zwei mächtigen Batterieen bei Ballegaard noch etliche Kanonen. In runder Summe hatte also der Däne nur 0 Ge⸗ schütze, ein Drittel von dem, was seine Werke anzeigten. Freilich waren ca. 30 Kanonen gezogen, die immer zu guter Zeit gerettete Elite, etwa 12 12⸗Pfünder von Bronze und hübsch mit Königlichen Brustbildern, Inschriften und Delphinengriffen verziert, und sodann gegen 18 Gußstahl 4⸗Pfünder, die einen ganz guten Schuß haben.
Von Kolding aus wird von Alt. Blättern gemeldet, daß der Telegraphen⸗ und Postverkehr Beschränkung unterworfen sei, und daß man eine Verlegung des Hauptquartiers erwartete.
Aus Aalborg wird berichtet, daß sieben Kauffahrteischiffe nebst zwanzig Böten, welche jütische Guͤter nach Fühnen wegschmuggeln wollten, an die Kette gelegt und als gute Prise erklärt worden seien.
Die dänischen Berichte gehen bis zum 5. Juli. Nach den⸗ selben waren Seitens des Kriegsministeriums Schritte geschehen, um
ber das Kopenhagener Bürgermilitair, 7 — 10,000 Mann Infanterie unmittelbar disponiren zu können, indem dasselbe Königreichs ressortirt. trafen in Kopenhagen fort⸗ woraus man schloß, daß das dortige ernste Unternehmungen der deutschen Ver⸗ ündeten einrichte. Von demselben war unter dem Aten ein Bericht ingegangen, wonach die Verbündeten vorgestern stark an ihren Bat⸗ erieen bei Königsodde, nordöstlich von Middelfahrt, gearbeitet haben sollten. Oberst Faaborg ist, wie die »B. T.“« erfährt, nicht todt, son⸗ det sich nach einem Schreiben, welches der preußische Mi⸗ itairarzt an die Frau des Obersten gerichtet, hart verwundet im Feldlazareth von Ost⸗Snogebaek. Der Oberst ist in der Brust und im Schenkel verwundet, aber der genannte Arzt hält seine Heilung doch für möglich. 1 Nach demselben Blatte wurden in den nächsten Tagen in Kopen⸗ hagen 50 englische Freiwillige erwartet, welche sich zur Aufnahme in das dänische Heer gemeldet haben. Sie sollen erklärt haben, am Feldzuge auf eigene Kosten Theil nehmen, auch selbst für ihre Aus⸗ rüstung Sorge tragen zu wollen. In Betreff der schwedischen Freiwilligen will ein Korrespondent der »Weser⸗Zeitung⸗ wissen, daß bei dem Corps auf Alsen nur einzelne schwedische Offiziere, keine Gemeine gewesen seien. Die schwedischen Freiwilligen ständen unter dem dänischen Hauptmann Aaröe und dem schwedischen Oberlieutenant Freiherrn bildeten ein selbstständiges Freicorps und würden sich
sonst von dem Justizministerium des Aus den Lazarethen auf Fühnen während Verwundete ein,
augenblicklich ohne Zweifel auf kleineren Kriegsfahrzeugen befinden,
preußische Ostseeküste
um in böser Absicht entweder die schleswig⸗holsteinische oder die zu betreten.
Endlich wird gemeldet, daß — gelegentlich der Vorlage des Marine⸗Rekrutirungsgesetzes — der Aktuar Steenstrup von der schles⸗ wigschen Insel Aeröe, ein geborner Däne, die Regierung zur schleu⸗ nigen Besetzung der Insel Aeröe aufgefordert habe, damit nicht auch diese so wichtige Position sammt deren zahlreichen Kauffahrteischiffen in die Gewalt der Verbündeten gelange.
ich zu einer Posen, 6.
gestern angezeigte
mer gegen 1 Stimme (Abg.
Juli. Von den auf dem hiesigen Fort Winian
wegen hochverrätherischer Unternehmungen in Haft Sitzenden wurden die »Posener Ztg.⸗ meldet, auf Anordnung
des Staatsgerichtshofes 12 den höheren nach Berlin
auch gestern wieder, wie des Untersuchungsrichters Ständen angehörige Personen mit dem Mittagszuge befördert.
Erfurt, 5. Juli. Heute früh traf per Eisenbahn der bereitz Transport der auf der Insel Alsen gefangen ge⸗ nommenen Dänen ein. Derselbe bestand aus 8 Offizieren, daruntn 2 Stabsoffiziere, 4 Compagnieführer und 2 Lieutenants, so wie 395 Mann. Die 8 Offiziere wurden auf der Citadelle Petersberg die 395 Mann in den Parterreräumen des Artillerie⸗Wagenhausez Nr. 7 dislocirt. Mittags trafen 1 Feldwebel, 1 Sergeant umd 9 Gemeine der Königlich preußischen Armee, welche im schleswig. holsteinschen Kriege verwundet worden, als Rekonvaleszenten hie ein, um morgen nach Braunfeld Behufs Wiederherstellung ihr Gesundheit durch den Gebrauch von Fichtennadelbädern weiter zu reisen.
Holstein. dem 2. Juli geschrieben: jekt eines die Nordsee
Aus Flensburg wird der „Hamb. B. H.“ untne „Wie neuerdings von Preußen das Pro⸗ mit der Ostsee verbindenden Kanals wiede aufgenommen wurde, so wird gegenwärtig die Anlegung einen direkten Eisenbahn zwischen den Städten Kiel und Rendsburg intendirt und ist dem Vernehmen nach zu dar Vorarbeiten bereits die Genehmigung der Bundes⸗Kommissäre ein geholt, so daß die Inangriffnahme des Nivellements mit Nächsten zu erwarten stehe.⸗ Schleswig.
von Alsen zurückgekommenen
Aus Eckernförde wird gemeldet, daß dde preußischen Truppen gestern beim Ein tritt in die Stadt von dem Stadtvorsteher und einer großen Men schenmenge feierlich empfangen worden sind. Es waren Ehrenpfeonr ten errichtet und auch die Stadt war glänzend geschmückt.
Sachsen. Dresden, 6. Juli. In der Ersten Kamme wurde nach Bericht des Dresd. Journals⸗ das Ausgabebudget fie das Justiz⸗Departement erledigt und allenthalben in der von d Regierung postulirten Höhe bewilligt. Die Zweite Kammer nahr den Bericht ihrer außerordentlichen Deputation für die schleswig holsteinsche Angelegenheit entgegen über den von der Ersten Kamme am 30. Juni d. J. zum Beschluß erhobenen Antrag (s. Nr. 15 d. »St.⸗Anz.⸗). Der Antrag der Deputation: dem Beschlusse de Ersten Kammer unverändert beizutreten, wurde nach einer kurz Disssion, an welcher sich die Abgg. Lorenz, Riedel, Georgi, Dr. He- ner, Dr. Müller, so wie der Referent Abg. Mammen und Staatz Minister Dr. von Falkenstein betheiligten, von der diesseitigen Kam Riedeh) zum Beschluß erhoben.
Coburg, 5. Juli. Der Geheime Staatsrath Franke hat vor 1. d. M. ab einen anderweitigen dreimonatlichen Urlaub erhalte um in seiner dermaligen Stellung bei dem Herzog Friedrich ve Holstein verbleiben zu können. (Lpz. Ztg.)
Hessen. Kassel, 6. Juli. Die heutige »Kasseler Ztg.⸗ b. richtet im amtlichen Theil, daß der Kurfürst und die Fürstin vo Hanau gestern mit Gefolge von Wilhelmshöhe nach Nenndorf al reist sind und daß derselbe den Geheimen Regierungs⸗Rath Cr⸗ Friedrich von Stiernberg von der Stelle eines Vorstandes de Ministeriums des Innern zu entbinden geruht habe.
Darmstadt, 5. Juli. Die Zweite Kammer berieth heu wiederholt über die Zollvereins⸗ und Handelsvertrage frage, nachdem seit der früheren Berathung bereits fast ein Jat verstrichen ist. Der Ausschuß bemerkt in dieser Beziehung:
»Nur Gründe der Zweckmäßigkeit konnten uns bestimmen, so larnm Zeit diese hochwichtige Angelegenheit nicht weiter in Verhandlung zu ue men, weil gerade die schwebenden und fort und fort sich entwickelnden! plomatischen Verhandlungen geeignet erschienen, die mit nahezu Einstimmt keit Seitens der Zweiten Kammer ausgesprochenen Ansichten weiter auf klären und zu bestätigen. Wir erachten den Moment gekommen, wo dringend geboten erscheint, den endlichen Abschluß dieser Lebensfrage Verkehrslebens, so sehr er auch der Sache nach gesichert sein dürfte, al förmlich ohne weitere Beunruhigungen und Befürchtungen aus der üe zögernden, schwankenden Haltung einzelner Regierungen herbeizuführen.«
Die Anträge des Ausschusses gingen dahin:
„1, Die Kammer wolle auf ihren früheren gefaßten Beschlüssen! harren; 2) der Großherzoglichen Staatsregierung ihr tiefes Bedauern d über ausdrücken, daß durch die bisherige Nichtbeachtung der Beschlüsse Kammer und Verzögerung des Beitritts zu m Vertrage dem Lande namhaf Schaden und wirkliche Gefahren verursacht worden seien.“«
Beide Anträge wurden angenommen, und zwar der c mit 35 gegen 5, der zweite mit 30 gegen 10 Stimmen.
Baden. Karlsruhe, 5. Juli. In der heutigen Sitzun der Zweiten Kammer erklärte Staatsrath Mathy (wie sch kurz berichtet), daß die Regierung das Gesetz über Nottn Emission zurückziehe. Von ihrem Standpunkte aus halte! Regierung die von der Kammer beschlossene Beseitigung der Gründe rechte nicht für nothwendig, und die Kommissionen haben erklit⸗ die Verleihung unter diesen Umständen nicht annehmen zu könne die Regierung aber findet sich wegen des nahen Landtagsschlu außer Stande, eine neue Vorlage zu bringen. (Frkf. J.)
“ 8
fortwährenden
mit richtigem
1815
Württemberg. Stuttgart, 5. Juli. Das Protokoll ber die Ausstellung der Urkunde, betreffend die Festhaltung der andesverfassung (§. 10 der Verf.⸗Urk.), geschehen Stuttgart, den 6. Juni 1864, Vormittags 11 Uhr, im Königlichen Palais, ist für bie Kammer der Abgeordneten gedruckt ausgegeben. Die Urkunde autet wörtlich:
»Wir, Karl, nd bekennen hiermit: Nachdem es dem — efall nsern vielgeliebten Herrn Vater, des Köͤnigs Wilhelm I. Majestät, aus diesem Leben abzurufen und hiedurch Wir zu der Thronfolge in Württem⸗ Herg berufen sind, so sichern Wir den Ständen dieses Königreichs bei Unse⸗ em Königlichen Worte zu, daß Wir die bestehende Verfassung des König⸗ eichs Wuͤrttemberg stets fest und unverbrüchlich halten und erfüllen, auch gegen alle Eingriffe und Verletzungen schützen und bei Kräften erhalten werden. Ueber diese feierliche Zusage haben Wir gegenwärtige Urkunde ausfertigen lassen, um solche mit Unserer Unterschrift und Unserem Insiegel ersehen, dem ständischen Ausschusse Behufs ihrer Zustellung an die Stände⸗ versammlung zu übergeben. Stuttgart, den 26. Juni 1864.⸗
Eine frühere Einrichtung ist wieder in der Art ins Leben ge⸗ ufen, daß täglich ein Lieutenant oder Ober⸗Lieutenant der hiesigen Garnison den Ordonnanzdienst bei dem Koͤnig zu versehen hat. Sämmtliche Truppentheile werden sich der Reihe nach an diesem Dienst betheiligen. 1“
Bayern. den 18. d. anberaumten
von Gottes Gnaden König von Württemberg, urkunden göttlichen Rathschlusse gefallen hat,
München, 4. Juli. Die Nachricht von der auf Versammlung sämmtlicher bayerischer Bischöfe in Bamberg (bereits nach telegraphischen Mittheilungen ge⸗ meldet) hat einiges Aufsehen erregt. Wie der Korrrespondent der
Leipz. Ztg.“ hört, ging die Einladung hierzu von den beiden Erz⸗ bischöfen aus und soll durch die neuesten Maßregeln im Großherzog⸗ thum Baden bezüglich der Stellung der Schule zur Kirche veran⸗ laßt sein.
b anderen Nachrichten soll es sich bei dieser Konserenz haupt⸗ sächlich um eine Verständigung über die Mittel handeln, eine zahl⸗ rreiche Betheiligung an dem päpstlichen Anlehen im Betrage von 50 Millionen Franken zu veranlassen. 8 8 EIu86 Rückkehr des Königs aus Kissingen wird bis Mitte der nächsten Woche entgegengesehen. — Das biesige erzbischöf⸗ liche Ordinariat macht bekannt, daß Se. Heiligkeit Papst Pius IX., durch den Entgang der Einnahmen vieler Provinzen genöthigt, aber⸗ mals ein 5prozentiges Anlehen im Betrage von 50 Mill. Franken eröffne, wie ein solches schon im Jahre 1860 ausgeschrieben wurde. Es sollen damit die durch das erstere eingegangenen Verbindlich⸗ keiten erfüllt und die Zinsen der im In⸗ und Auslande gemach⸗ ten Schuld, für welche die Einnahmen des ganzen Kirchenstaats hafteten, entrichtet werden. Von der Liebe und Anhänglichkeit an den heiligen Stuhl, welche die Gläubigen bisher durch ihre frei⸗ willigen Gaben und durch den Peterspfennig so herrlich bethätigten, wird erwartet, daß insbesondere diejenigen, welche der Himmel mit Glücksgütern gesegnet hat, diese Gelegenheit ergreisen, um in der Bedrängniß des heiligen Stuhles hochherzige Hülfe und Anterstützung demselben durch Betheiligung an diesem Anlehen zu gewähren. In dieser Absicht wurden allen Herren Seelsorgs⸗ Vorständen Abdrücke des das Anlehen betreffenden eigenen Hand⸗ schreibens des Papstes zur weiteren Verbreitung an vermögliche Pfarrangehörige mitgetheilt und wird ihrer Mitwirkung zur An⸗ meldung und Einzahlung der Beitritte entgegengesehen. (Bair. Z.)
Belgien. Brüssel, 6. Juli. Die Kammer konnte, wie telegraphisch berichtet wird, auch heute nicht berathen, da die Rechte abwesend war und die Zahl der Anwesenden nur 56 betrug. De Brouckere war erschienen und wurde beim Ein⸗ und Austritt von dem Publikum lebhaft begrüßt. Morgen wieder Sitzung an⸗ beraumt.
Oesterreich. Wien, 5. Juli. Der bereits im telegraphi⸗ schen Auszuge angezeigte Artikel der »Abendpost⸗ lautet: 8
»Wir haben gestern die von der Londoner »Morning Post⸗« veröffent⸗ lichten Depeschen preußischer Staatsmänner als Machwerk bezeichnet. Unter⸗ dessen sind diesen angeblichen Schriftstücken von allen kompetenten Seiten die entschiedensten Dementis entgegengetreten, und der Königlich großbritan⸗ nische Staatssecretair für die auswärtigen Angelegenheiten Lord John Russell selbst hat dieselben in der gestrigen Sitzung des Oberhauses als offenbare Erfindun⸗ gen bezeichnet. Wir konstatiren mit voller Anerkennung, daß nahezu die gesammte Tagespresse Wiens, ohne Unterschied ihrer sonstigen politischen Ansichten, kritischen Takte jene Veröffentlichungen der Londoner „»Post⸗ in gleicher Weise auffaßt. Angesichts solcher einhelligen Zurückweisungen einer groben publicistischen Falschmünzerei liegt uns nur ob, zum Ueberfluß noch ausdruͤcklich zu bemerken, daß die angebliche Unterredung zwischen dem Königlich preußischen Gesandten am hiesigen Hofe und dem Kaiserlich Königlichen Herrn Minister des Aeußern, in welcher der letztere eventuell auf russische Hülfe, als Bedingung einer Allianz der Nordmächte, auf Garantien u. s. w. hinge⸗ wiesen haben soll, niemals stattgefunden hat, da überhaupt Anträge in der bezeichneten Richtung nicht gestellt worden sind, somit auch keine Veran⸗ lassung vorlag, sich darüber auszusprechen. Das angebliche Anerbieten Rußlands zu einem eventuellen Beistande in dem deutsch⸗dänischen Streite steht überdies so sehr in grellem Widerspruche mit den bekannten Beziehun⸗ gen des Kabinets von St. Petersburg zu der dänischen Monarchie, daß schon diese Angabe hinreichen würde, die ganze Depeschenfabrication als Falsifikat erkennen zu lassen..,“ “
Verlegenheiten bereitet.
Großbritannien und Irland. London, 4. Oberhaus. Lord Malmesbury küͤndigte an, daß er am nächsten tag, mit Rücksicht auf den Schluß der Konferenz, den er vorlas und dessen Wortlaut dem des Disraelischen war. — Lord Stratford de Redeliffe ginn der heute in der »Morning Post« veröffentlichten Korrespondenz, an Graf Russell richten werde. Diese Korrespondenz beziehe sich auf die Konferenz, und der am Sonnabend veroͤffentlichte Theil derselben sei am selben Tage im »Globe« abgedruckt worden. Er wolle morgen die Gründe mittheilen, aus welchen er glaube, daß die Echtheit der als man allgemein annehme. Graf Russell antwortete, so weit man ihn verstand, daß die Echtheit der Korrespondenz nur von Preußen in Abrede gestellt worden sei.
Unterhaus. Alle Gallerieen und Zuhörertribünen waren schon lange vor Eröffnung der Sitzung dicht besetzt. Disraeli und Lord Palmerston wurden bei ihrem Eintritt, Ersterer von der Opposition, Letzterer von der “ Seite des Hauses, mit lautem Beifall empfangen. Auf eine
nfrage daß die deutschen Mächte einen Angriff auf die dänischen Inseln und Kopen⸗ hagen beabsichtigten, antwortet Layard verneinend. Lord Palmerston verliest eine Note des preußischen Gesandten, welche die kürzlich in mehreren öffentlichen Blättern mitgetheilte Correspondenz für eine reine findung erklärt. — Nachdem auf Antrag Lord Palmerston’s der Antrag in Betreff Deutschlands und Dänemarks zunächst auf die Tagesordnung gesetzt ist, ergreift Disraeli das Wort, um sein lange angekündigtes, gegen die Regierung gerichtetes Mißtrauensvotum einzubringen, welches folgendermaßen lautet: »Ich beantrage, daß eine unterthänige Adresse an Ihre Majestät gerichtet werde, welche Ihrer Ma⸗ jestät dafuͤr dankt, daß sie die auf Daͤnemark und Deutschland bezügliche Korrespondenz und die Protokolle der londoner Konferenz dem Parlament
uli rei ⸗
sagte, daß er morgen, vor Be⸗
hat vorlegen lassen, Ibrer Maäjestät versichert, daß wir mit tiefem Bedauern
vernommen baben, daß die Konferenz⸗Sitzungen zu Ende gegangen sind, ohne die wichtigen Zwecke, um derentwillen die Konferenz einberufen ward, zu erreichen, und Ihrer Majestät unser großes Bedauern darüber auszudrücken, daß Ihrer Majestät Regierung, indem sie durch das von ihr beobachtete Ver⸗ fahren mit der von ihr eingestandenermaßen befolgten Politik, welche darauf abzielte, die Integrität und Unabhängigkeit Däͤnemarks aufrecht zu erhalten, gescheitert ist, den berechtigten Einfluß Englands im Rathe Europas ge⸗ schmälert und dadurch die Bürgschaften für den Frieden gemindert hat. « Nachdem er die Gründe rekapitulirt hat, welche zu dem Vertrage von 1852. geführt haben, bemerkt er, daß England als Theilnehmer an diesem Vertrage keine andere legale Verantwortlichkeit auf sich genommen habe und keine anderen Verpflichtungen eingegangen sei, als Frankreich und Rußland. Er nimmt sodann Bezug auf die oft angeführte Rede Lord Palmerston’s vom 23. Juli 1862 über den deutsch⸗dänischen Streit und über die Politik, zu der sich darin die britische Regierung bekannt habe. In dieser Rede werde gesagt, daß unter gewissen Umständen die Deutschen nicht mit den Dänen allein zu kaämpfen haben würden, und aus den Depeschen Lord Russell's. gehe hervor, daß diese Worte der wahre Ausdruck der Politik der englischen Regierung seien, einer Politik, die seines Erachtens unter den damals ob⸗ waltenden Umständen eine verständige und weise gewesen sei, indem Lord Palmerston gewußt habe, daß Frankreich bereit gewesen sei, mit England zu kooperiren, ja, sich aus freien Stücken dazu erboten habe. Nachdem der polnische Aufstand ausgebrochen sei, habe Earl Russell durch seine in peremptorischer Form gema chten sechs Vorschläge und überhaupt durch sein ganzes Verhalten in der polnischen Frage dem Kaiser der Franzosen große Es nehme ihn daher gar nicht Wunder, daß ein den Beziehungen Englands zu Frankreich eingetreten sei. Im November des vorigen Jahres seien zwei große Ereignisse eingetreten, welche einen bedeutenden Einfluß auf die Beziehungen Dänemarks zu Deutschland ausgeübt hätten. Der Kaiser der Franzosen, dem es darum zu thun ge⸗ wesen sei, ein herzliches Einvernehmen mit England zu unterhalten, habe einen europäischen Kongreß vorgeschlagen und auf diesen Vorschlag von Seiten Englands eine höchst verletzende Antwort erhalten. Das andere Ereigniß sei der Tod des Königs ven Dänemark gewesen. Keines dieser Er⸗ eignisse aber habe eine Aenderung in der Politik der englischen Regierung bewirkt, wie das aus den Depeschen Lord Russell's bervorgehe. Es habe der Regierung nach dem Tode des Königs von Dänemark freigestanden, die· selbe Politik einzuschlagen, wie andere neutrale Mächte, und wenn sie das⸗
Umschwung in
selbe Verfahren beobachtet hätte, wie die französische, so würde das ein begreifs-⸗
liches und ehrenwerthes Verfahren gewesen sein. Sie habe aber eine Haltung eingenommen, die in der englischen Geschichte beispiellos dastehe. Trotz der in den englischen Depeschen enthaltenen wiederholten Drohungen habe die Bundesexecution stattgefunden, und an Stelle des früheren drohenden Tones sei in den englischen Depeschen ein kleinlauter, kläglicher Ton getreten. Auf der Konferenz habe England zwei wichtige Vorschläge gemacht, deren einer auf die Zerstückelung der dänischen Monarchie abziele, woraus also hervor⸗ gehe, wie es mit der Politik der Regierung in Bezug auf die ntegrität Dänemarks, für die wirken zu wollen sie ja erklaärt habe, bestellt sei/ waͤhrend der andere Dänemark unter die Gesammt⸗Garantie der Großmächte stellen wolle, was eine ergiebige Quelle für den Krieg sein würde. gierung geführt, und man dürfe dem Ministerium nicht gestatten, daß es die Verant⸗ wortlichkeit dafür von sich abwälze. Der Schatzkanzler bemerkt, es falle ihm durchaus nicht ein, diese Verantwortlichkeit von sich abweisen zu wollen. Was den pariser Kongreß anbelange und den Tadel, mit welchem der Vor⸗ redner den Staatssecretair des Auswärtigen wegen Ablehnung desselben be⸗ dacht habe, so sei Lord Russell nun einmal ein Mann von Wahrheitsliebe und Ehre, der das, was er denke, und Disraeli selbst habe gerade gethan, die weit weniger höflich gewesen beklage. Die von der englischen Regierung in Bezug auf Dänemark beob⸗ achtete Politik habe seiner i hre 1852 eingegan
enen Verbin 5 18 8 EEEEEEE“ “ 8½
einen Antrag stellen werde, Antrages ähnlich⸗
Tagesordnung eine Anfrage, Betreffs der am Sonnabend und
Dokumente wahrscheinlicher sei,
Fergusson's, ob die Regierung irgendwie Nachricht darüber habe,
Die Politik der Re⸗- habe die in seinem Antrage erwähnten unheilvollen Folgen herbei⸗
ohne viele Umschweife gerade heraussage, in Bezug auf den Kongreß Neußerungen seien, als die, uͤber welche er sich
den Zweck gehabt/ einerseits Däͤnemark zur Erfüllung dlichkeiten und andererseits Deutsch⸗
88
G