8 1“ “ Landbürgermeisterei Simmern 75 Thlr. zus. 100 Thlr. 543) Landrathsamt zu Soldin, durch Sammlung 3 Thlr. 544) Landrathsamt des Lebuser Kreises zu Seelow 65 Thlr. 15 Sgr. 6 Pf. 545) Von den Damen M. v. Arenstorff, L. v. Bonin, H. v. Gundlach zu Mollentorff in Mecklenburg⸗Schwerin, Er⸗ trag einer Lotterie 160 Thlr. 5 6) Comité in Gnesen, durch das Königl. Ober⸗ Präsidium zu Posen 134 Thlr. 15 Sgr. 547) Landrathsamt zu Sagan, durch Sammlung 48 Thlr. 9 Sgr. 548) Ertrag eines Concerts, durch den Kr.⸗Ger.⸗Büreau⸗Assist. Hrn. Hentrich zu Gr.⸗Bodungen 13 Thlr. 9 Sgr. 6 Pf. 549) Offizier⸗Corps der 32. Infanterie⸗Brigade 60 Thlr. 550) Hr. Regier.⸗ ath Rawk zu Roßla, durch Sammlung 11 Thlr. 551) Beitrag der Stadt Montjoie 10 Thlr. 552) Hr. Bürgermeister Stolzen zu Montjoie durch Sammlung 4 Tbhlr. 553) 4. Posensches Infant. Regt. Nr. 59 zu Rawicz 100 Thlr. 554) Hr. Pastor John zu Neinstedt bei Quedlinburg, durch Sammlung 19 Thlr. 13 Sgr. 3 Pf., ad 554 (davon 4 Thlr. 13 Sgr. 3 Pf. für die Wittwe Klinke bestimmt). 555) Hr. Superintend. a. D. und Pastor Mittelbach zu Köritz, durch Sammlung 7 Thlr. 15 Sgr. 556) Männergesangverein zu Bojanowo, Ertrag eines Concerts 25 Thlr., Schützen⸗ gilde daselbst 5 Thlr., zusammen 30 Thlr. 557) Secretair der patriotischen Vereinigung Hr. Anton in Berlin 2 Thlr. 558) Geheimer Justiz⸗ Rath und Rittergutsbesitzer Hr. Jellemann IJ. zu Walbeck 50 Thlr. 559) Hr. Postexpedient Helleday zu Greifswald 1 Thlr. 560) Durch Hrn. Oberst v. Kapbengst zu Ratibor von Hrn. Tischlermstr Lüthge 1 Thlr., von Hrn. Rechtsanwalt Kneusel 5 Thlr., zusammen 6 Thlr. 561) Hr. Pfarrer Grashof zu Suchteln, durch Sammlung 35 Thlr. 562) Landrathsamt zu Bromberg, durch Samml. 386 Thlr. 16 Sgr. 5 Pf. 563) Magistrat zu Merseburg, durch Samml. 46 Thlr. 10 Sgr. 564) Von dem Königl. Kommando der 7. Division zu Magdeburg, Erlös aus dem Verkaufe von Johnstonschen Broschüren 2 Thlr. 5 Sgr. 565) Die bisher im Bestande geführten 428 Mark Cour. 2 ½ Schilling eingewechselt in 1i Shlir. 1 Sgr. Summa 7768 Thlr. 5 Pf. Hierzu die laut Bekanntmachung vom 26. Juni d. J. eingegangene Summe von 88,944 Thlr. 15 Sgr. 11 Pf. Summa der Einnahmen der Kronprinz⸗Stiftung 96,712 Thlr. 16 Sgr. 4 Pf. Dem zu den vorangegebenen Zwecken außerdem vorhandenen Fonds, dessen Einnahme laut Bekanntmachung vom 26. Juni d. J. 37,746 Thlr. 16 Sgr. 3 Pf. und 20 Gulden betrug, sind hinzugetreten durch Um⸗ wechselung der hierneben erwähnten 20 Gulden in Preußisch Geld 11 Thlr. 10 Sgr. Summa 37,757 Thlr. 26 Sgr. 3 Pf. Davon sind verausgabt laut Bekanntmachung vom 26. Juni d. J. 2193 Thlr. 8 Pf.; ferner ausgegeben: 87) der Wittwe Korn zu Landsberg a. W., Mutter des gebliebenen Hornisten Korn, 10 Thlr., 88) der Wittwe Meyer zu Herbram, Kreis Büren, Mutter des in Schleswig ver⸗ unglückten Musketiers Meyer 10 Thlr., 89) der Wittwe Barske zu Garz a. d. O., Mutter des an seinen Wunden verstorbenen Unter⸗ offiziers Barske 18 Thlr., 90) dem Weber Kamphausen zu Corschenbroich, Kreis Gladbach, Vater des an seinen Wunden verstorbenen Musketiers Kamphausen 30 Thlr., 91) der Wittwe Baecker zu Berlin, Mutter des ge⸗ bliebenen Pioniers Baecker 25 Thlr., 92) der Frau Richter zu Berlin, Wittwe des an seinen Wunden verstorbenen Grenadiers Richter 15 Thlr., 93) der Wittwe Gembus in Berlin, Mutter des bei Erstürmung der Düp⸗ peler Schanzen schwer verwundeten Musketiers Gembus, 10 Thlr., 94) der Wittwe des bei Rackebüll gebliebenen Feldwebels Portzig zu Minden 24 Thlr., 95) der Wittwe Rieger zu Berlin, Mutter des gebliebenen Musketiers Rieger, 25 Thlr., 96) der Wittwe Schulz zu Bagemühl, Kreis Prenzlau, Mutter des schwer verwundeten Musketiers Schulz, 10 Thlr., 97) dem Gre⸗ nadier Andreas Midrit vom 3. Garde⸗Gren. Regt., Königin Elisabeth, schwer verwundet im Lazareth zu Kolding, 35 Thlr. 15 Sgr., zusammen 2405 Thlr. 15 Sgr. 8 Sgr., bleiben 35,352 Thlr. 10 Sgr. 7 Pf. Hierzu der obige Fonds der Kronprinz⸗ Stiftung 96,712 Thlr. 16 Sgr. 4 Pf., Süühahe der eingegangenen patriotischen Gaben 132,064 Thlr. 26 Sgr. Dies wird hiermit dankend zur öffentlichen Kenntniß Berlin, den 4. Juli 1864. Der Kriegs⸗ und Marine⸗Minister. von Roon.
gebracht. 8
Haupt⸗Verwaltung der Staatsschulde
8
Bekanntmachung Nr. 2. Verloosung von Stamm⸗Actien und Prioritäts⸗ Obligationen Ser. I1 der Niederschlesisch
““ 1u“
Bei der am 1. d. M. öffentlich bewirkten Verloosung der für das laufende Jahr zu tilgenden Stamm⸗Actien und Prioritäts⸗ Obligationen der Niederschlesisch⸗Märkischen Eisenbahn sind die⸗ jenigen
867 Stück Stamm⸗Actien à 100 Thlr., 3
191 ⸗Prioritäts⸗Obligationen Ser. 1. à 100
“ ““ 11 60 v 6“ IV. à 100 Thlr., gezogen, deren Nummern durch unsere in Nr. 154 dieses Blattes veröffentlichte Bekanntmachung vom 1. d. M. mitgetheilt und den Besitzern gekündigt worden sind.
Wir wiederholen hiermit, daß der Kaäpitalbetrag der Stamm⸗ Actien zugleich mit den Zinsen für das 2. Semester d. J. vom 16. Dezember d. J. ab, der Kapitalbetrag der Prioritäts⸗Obli⸗ gationen aber vom 2. Januar k. J. ab gegen Quittung und Rückgabe der Actien und Hbligationen und der dazu gehörigen, nicht mehr zahlbaren Zins⸗Coupons nebst Talons bei der Hauptkasse
Thlr.,
S8 S
der Niederschlesisch⸗Märkischen Eisenbahn hierselbst in den gewöhnlichen Geschäftsstunden zu erheben ist.
. Der Betrag der etwa fehlenden Zins⸗Coupons wird vom Ka pitale gekürzt. Vom 1. Januar k. J. ab hört die Verzinsung obiger Actien und Obligationen auf.
Zugleich werden die bereits früher ausgeloosten aber noch rück⸗ ständigen, auf der Anlage der vorgedachten Bekanntmachung ver⸗ zeichneten Actien und Obligationen wiederholt und mit dem Be⸗
merken aufgerufen, daß ihre Verzinsung bereits mit dem 31. De.
zember des Jahres ihrer Verloosung aufgehört hat. Uebrigens können wir uns wegen der Einlösung ten Effekten in einen Schriftwechsel mit den Inhabern nicht ein⸗ lassen, müssen vielmehr bei uns etwa eingehende, hierauf gerichtete Gesuche unberücksichtigt lassen oder den Bittstellern portopflichtig zurücksenden. Berlin, den 8. Juli 1864. Haupt⸗Verwaltung der Staatsschulden. von Wedell. Löwe. Meinecke
der gekündig.
1 Abgereist: Der Kammerherr und General⸗Intendant der Königlichen Schauspiele, von Hülsen, ““
Seine Majestät der König haben Aller⸗ gnädigst geruht: Dem Ober⸗Bürgermeister Hammers zu Düssel⸗ dorf zur Anlegung des von des Herzogs von Sachsen⸗Altenburg Hoheit ihm verliehenen Ritterkreuzes erster Klasse des Herzoglich Sachsen⸗Ernestinischen Hausordens, dem Stadt⸗Bibliothekar Joseph Laurent zu Aachen zur Anlegung des von Seiner Heiligkeit dem Papste ihm verliehenen Commandeurkreuzes des St. Gregorius⸗ Ordens, so wie dem Fürstlich hohenzollernschen Hof⸗Fourier Lothka zu Düsseldorf und dem Fürstlich hohenzollernschen Bereiter Baur ebendaselbst zur Anlegung der von des Herzogs von Sachsen⸗Alten⸗ burg Hoheit ihnen verliehenen, dem Herzoglich Sachsen⸗Ernestinischen Hausorden affiliirten silbernen Verdienst⸗Medaille die Erlaubniß zu theilen “
Berlin, 8. Juli.
Nichtamtliches.
Preußen. Berlin, 8. Juli. Ihre Majestät die Königin hat an vier evangelische Geistliche vier Evangelien und an vier katholische Geistliche, die sich bisher im Kriege durch treue Seelsorge und per— sönliche Hingebung ausgezeichnet haben, vier Stolen huldvollst ver⸗ liehen und dieselbe mit folgendem Handschreiben begleitet:
An den evangelischen Feldpropst der Armee, Ober⸗Konsistorial⸗Rath
Dr. Thielen zu Berlin.
Ich übersende Ihnen beifolgende Evangelien als Ehrengabe für die vier evangelischen Geistlichen, die sich bisher im Kriege durch treue Seelsorge und persönliche Hingebung ausgezeichnet haben. Ich fühle Mich als Landes⸗ mutter berechtigt, dieses Zeichen Meiner Dankbarkeit Ihrer Vermittlung an⸗ zuvertrauen, weil Ich, die Wichtigkeit des geistlichen Berufes im Frieden wit im Kriege warm anerkennend, den betreffenden Geistlichen ein bleibendes An⸗ denken zu gewähren ⸗wünsche. Coblenz, 29. Juni 1864.
f (Gez.) Augusta.
An den katholischen Feldpropst der Armee, päpstlichen Hausprälaten
Pelldram zu Berlin.
Ich übersende Ihnen beifolgende Stola's als Ehrengabe für die viet kathollschen Militair⸗Geistlichen, die sich bisher im Kriege durch treue Seen⸗ sorge und persönliche Hingebung ausgezeichnet haben. Die chrsistliche Für⸗ sorge berechtigt Mich als Landesmutter, diesen öffentlichen Beweis Meina Dankbarkeit Ihrer Vermittelung anzuvertrauen. Ich habe auf die Wichtig, keit des priesterlichen Berufes in den gewählten Farben der Freude und Trauer sinnbildlich hingedeutet mit dem Wunsche, daß Meine warme An⸗ erkennung darin ihren Ausdruck finden möge. Coblenz, 29. Juni 1864.
(Gez.) Augusta. Wiederbeginn der kriegerischen Operatione Dänemark die dänische Regierung die Blokade⸗Maß⸗ regeln gegen die Ostsee ⸗Häfen wiederum hat in Wirk⸗ samkeit treten lassen, so hat der Handels⸗Minister, im Interese der Landwirthschaft und des Handels, nicht nur die auf den Staats⸗ Eisenbahnen für die Zeit der Blokade bereits früher eingeführten Tarif⸗Ermäßigungen für Getreide und Hülsenfrüchte fortbestehen lassen sondern auch angeordnet, daß die Staats⸗Bahnen den Transporten von Rüb⸗ und Leinsaaten dieselben Tarif⸗Ermäßigungen zugestehen.
Ob die betheiligten Privat⸗Bahnen sich zu gleichen Konzessionel, bereit finden lassen werden, darüber schweben die Verhandlungen ngch und ist zu hoffen, daß dieselben den gewünschten Erfolg haben werden.
Sa bein gegen
8—
stark wird die Stadt Assens auf Fünen
Nachricht
Heber Vorgänge auf dem Kriegsschauplatze ent⸗ ehmen wir einem Berichte in den »Hamb. Nachr.⸗ aus Sonder⸗ burg vom 5. Juli, daß an diesem Tage endlich die Auswechse⸗ lung der Gefangenen stattfand. 8
Ein dänisches Schiff — heißt es in diesem Schreiben — kam unter
Parlamentärflagge in Sicht, legte bei und sandte ein Boot mit einem
Parlamentär ans Land. Preußischerseits ging diesem Rosenberg (Kürassier) entgegen. Nachdem die üb⸗ Schiff ans Ufer und die
Husaren als Lieutenant von lichen Förmlichkeiten vorüber, kam das 3 Gefangenen wurden, Mann gegen Mann, ausgetauscht. Es waren 128 Mann Preußen (meist Kavallerie, wenig Infanteristen und Jäger) und Oesterreicher. Eine Compagnie Infanterie und ein Mu⸗ sikcorps waren bei dem militairischen Akt zugegen.
Ferner wird, den gestern mitgetheilten Berichten entgegen, ge⸗ meldet: »Gleichzeitig wurde von den Dänen die Leiche des am 2osten gefallenen Obersten Faaborg; die bereits seit mehreren Tagen beerdigt und ausgegraben war, abgeholt. Als die Leiche an Bord gebracht wurde, gaben die preußischen Soldaten die bei Begräbnissen gefallener Krieger üblichen drei Ehrensalven ab.
An diesem Tage wurde auch, nach demselben Bericht, die neu erbaute, mehr nach dem Sunde zu angelegte, auf großen Käh⸗ nen ruhende und gegen zehn Schritt breite Brücke dem Verkehr
übergeben.
— Aus Hadersleben ist der „Weserzeitung“« unter dem 6ten telegraphirt: „Fortwährend fahren dänische Kriegsschiffe mit dänischen Truppen von Fünen nach den kleineren dänischen Inseln Fanoe, Barroe und Arroe, welche, wie man vom Strande sieht, stark mit dänischen Truppen besetzt sind. Es wird daselbst fortwährend an den Schanzen und sonstigen Befestigungswerken gearbeitet, besonders befestigt. Die Insel Fanoe ist ziemlich stark von dänischen Truppen besetzt und verschanzt und liegen daselbst stets zwei dänische Kriegsschiffe.
— Aus Tondern berichtet nach einem Privatschreiben die »H. B. H.“ unter dem 6., ohne Angabe näherer Umstände, daß dort die verbreitet gewesen sei, die österreichischen Jäger hätten in der Nacht die Insel Föhr genommen.
— Endlich heißt es in telegraphischen hagen vom 6.:
„Im Landsthing wurde der Adreßvorschlag an den König ein⸗ gebracht, welcher schließlich sagt: In der traurigen Nothwendigkeit, Opfer für die Wiedergewinnung des Friedens zu bringen, hat Eure Majestät lieber etwas vom Recht der Krone aufgeben wollen; als die Einwilligung zu einem Schleswig⸗Holstein zu ertheilen. Dies bürgt dafür, daß das Ziel fernerer Unterhandlungen ein von Deutsch⸗ land unabhängiger freier Staatszustand sein werde. In dieser Vor⸗ aussicht versichert das Landsthing Eurer Majestät alle Unterstützung, die es geben kann.« 8
Nach »Dagbladet⸗ wird im Volkthing eine gleichlautende Adresse eingebracht.
Zugleich wird habe unterm 1. d.
Depeschen aus Kopen⸗
anderweitig berichtet: Das Justizministerium Mts. durch Circulairschreiben die dänischen Distriktsbeamten angewiesen, behufs Abhaltung einer Landmilitair⸗ Session um die Mitte d. M. die Namen aller im Jahre 1842 ge⸗ borenen Wehrpflichtigen zu verzeichnen, selbst dann, wenn die Be⸗ treffenden noch nicht das 22. Lebensjahr zurückgelegt hätten.
Diese Manifestationen stimmen nicht zu den Kundgebungen der konservativen Gesammtstaatspartei, welche durch das von dem talentvollen Herrn Grüne (früher Herausgeber der bekannteren ein⸗ gegangenen „Kjöbenhavnspost«) redigirte Wochenblatt* Kronen⸗, in einem Artikel unter der Ueberschrift: Die Fortsetzung des Krie⸗ ges gegen den Willen des Königs« sich also vernehmen läßt: t
»Vier Tage nach dem Ausgange der Waffenruhe und nach der Er⸗ neuerung des Krieges ist Alsen in die Hände des Feindes gelangt, mit einem Verlust für die dänische Armee, welcher nach den offiziellen Berichten zwischen 2500 und 3000 Mann an Todten, Verwundeten und Gefangenen beträgt. Dies ist die Antwort auf den Triumph der in Kopenhagen herr⸗ schenden Partei darüber, daß der König in der vorletzten Woche nicht im Stande war, ein parlamentarisches Ministerium zu erlangen, welches unter Erneuerung der Waffenruhe die Fortsetzung der Friedensunterhand⸗ lungen hätte übernehmen können. Ein jeder derartiger Sieg über den freien Willen und die Absichten des Königs hat ähnliche Verluste und Rückschritte zur Folge gehabt, aber die Partei und deren Organe haben stets größeres Gewicht auf ihre Siege als auf die Verluste gelegt, welche durch jene veranlaßt worden sind, und haben sie Etwas beklagt oder beklagen sie noch jetzt Etwas, so ist das der Umstand, daß ihre Siege nicht vollständig gewesen sind, und daß sie nicht mit Bestimmtheit auf deren Fest⸗ halten rechnen können.a
Aehnlich spricht sich schildert das gesammtstaatliche Organ wie folgt: u
»So weit ist es also gekommen. Drei Viertel des Reichs in Feindes⸗ hand, das Heer durch Tod und Gefangenschaft dezimirt, die pekuniären Hülfsquellen des Landes wesentlich erschöpft, König und Volk von Denen verlassen, die sich unsere Freunde nennen, ohne die geringste Hofsnung auf Beistand von irgend welcher Seite, das ist das Bild der Trauer, welches sich dem Blicke zeigt, und welchem Nichts lichter Farben zu geben vermag.
Lb.
die »Flypepost« aus. In einem Leitartikel die gegenwärtige Situation
ten machen zu können.
suchungsgefangenen werden vom biesigen
vor dem 30. Juni aus dem Auslande Staatsgerichtshofs gestellt: Graf Konstantin Bninski, Karl Brodowski,
Rathmann Spott zu
Der plötzliche Verlust von Alsen, die Niederlage, die unser Heer leider wieder erlitten, das jüngste Auftreten des Feindes in Jütland, die Friedenserklärung des englischen Ministeriums — alles dieses zusammen hat wie mit einem Zau⸗ berschlage alle Täuschungen verdrängt, die man noch beständig zu nähren gesucht hat, die noch bis zur letzten Zeit unterhalten worden sind und vor Allem in den Adressen des Märzvereins, in Reden beim Grundgesetzfest und bei den Volksthingswahlen Ausdruck gefunden haben, Täuschungen, die theilweise ihre Wurzel in der Selbstvergötterung haben, welche die National⸗ schwärmerei geschaffen hat. So weit ist es also mit der Politik gekommen, deren Träger das Hall sche Ministerium von dem Tage an, wo Intriguen
und Ehrbegierde die doktrinäre Partei ans Ruder brachten, gewesen ist. Damals ward die mit so großem Glück begennene natürliche Entwickelung des Friedens⸗ und Versöhnungswerkes zwischen den beiden Nationalitäten gesprengt, und das Reich hat nun geerntet, was schon damals gesäet war.«
— Bezüglich des Seekrieges bringt die»Osts.⸗Ztg.⸗ den Ab⸗ druck der nachfolgenden an der Stettiner Börse aufgelegten Depesche des Herrn Handels⸗Ministers:
Auf die telegraphische Anfrage vom 29. v. M., betreffend die Blokade der diesseitigen Häfen, wird den Herren Vorstehern erwidert, daß außer der Note des dänischen Gesandten in London an Earl Russell vom 24. v. M. und den Bekanntmachungen des dänischen Marine⸗Ministeriums vom 25. und 28. v. M., welche Urkunden durch die Presse veröffentlicht sind, amtliche Nachrichten über die Blokade unserer Häfen und deren Modalitäten zur Zeit nicht vorliegen. Weitere Mittheilungen als in den obengedachten Ur⸗ kunden enthalten sind, können daher nicht gemacht werden. Berlin, den 4. Juli 1864. Der Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten.
Demselben Blatte wird aus Danzig vom 6. Juli gemeldet: Gestern Nachmittag war der englische Schooner »Ballindalloch«, Ca⸗ pitain J. Mackie, mit Kohlen von Dysart nach hier bestimmt, auf hiesiger Rhede. Der Capitain kam an Land, um Erkundigung ein⸗ zuziehen, ob der Hafen blokirt sei, da er weder im Süden noch auf der Fahrt von dort bis hier dänische Kriegsschiffe gesehen habe. Der Capitain wollte Ordre von dem englischen Konsul abwarten, ob er hier einkommen soll oder nicht, segelte dann aber nach Memel weiter, vermuthlich um ungefährdet weitere Fahr⸗ Auch heute war kein dänisches Kriegsschiff
Posen, 7. Juli.
Der in Folge einer Denunciation verhaftete Gutsbesitzer v. Ostrowski auf Gultow ist, wie die »Pos. Z.“ mel⸗ det, seiner Haft wieder entlassen worden. — Unter den in den letzten Tagen vom Fort Winiary nach Berlin abgeführten Unter- „Dziennik⸗ genannt: Heinrich Poninski, Stanislaus Zychlinski, Kasimir Tomicki, Ignatz Slupski, Witold Moszezenski, Leon Czarlinski, Eugen und Stanislaus Morawskti, Konstantin und Joseph Brzeski und Alexan der Schubert. Nach demselben Blatte haben sich folgende Angeklagte zu den Verhandlungen des
Ignatz Grabowski, Graf Miecyslaw Kwilecki, Erasmus Zablocki und der schon genannte wurde ihnen
Sigmund Dzialowski, zwei Brüder Skrzydlewski, S. Niegolewski. Nach einer vorläufigen Vernehmung der sie betreffende Theil der Anklageakte vorgelesen und gestern sind sie nach Moabit übergesiedelt worden. Jetzt befinden sich von den Angeklagten noch im Auslande: Johann Arndt, Joseph Berger, Kosimir Brodnicki, Boleslaw Bronikowski, Graf Johann Dzialynski, Alex. Guttry, Gebrüder Jaraczewski, Tad. Kierski, Adolph Lonczynski, raver Lukaszewski, Wladislaus Oppen, Propst Rodecki, Sewerin Radonski, Leopold Rozycki, Joseph Seyfried, Boleslaus Sikorski, Phil. Skoraczewski, Ernst Swinarski, Graf Viktor Szoldrski, Edm. Taczanowski, Wladimir Wolniewicz, Wladislaus Zakrzewski. Magdeburg, 6. Juli. Die bier als genesen aus dem Gar⸗ nison⸗Lazareth entlassenen Rekonvaleszenten der auf dem Kriegs⸗ schauplatze stehenden Truppentheile treten, wie der »M. C.⸗ berichtet, in die Verpflegung der Magdeburgischen Artillerie⸗Brigade und werden meist in der Neustadt und Sudenburg einquartiert. Alle 10 Tage gehen sämmtliche völlig genesene Leute vermittelst der Ei⸗ senbahn nach dem Norden zu ibren Regimentern zurück. Solche Rekonvaleszenten, die sich im Kreise ihrer Familien oder in anderen Anstalten gänzlich auskuriren wollen, erhalten außer einem bestimm⸗ ten Urlaub ihre etatsmäßige Verpflegung, doch müssen sie nachweisen, daß sie an den Oertern, wohin sie sich begeben wollen, wirklich die uöthigen Hilfsmittel erhalten, ihre Genesung zu befördern. Wolmirstedt, 5. Juli. Bei der am 29. v. M. abgehaltenen Wahl der Abgeordneten und Stellvertreter des Magdeburger Wahl⸗ bezirks zum Landtage der Provinz Sachsen für die Wahl⸗ periode 1864—70 sind gewählt worden: J. vom Stande der Ritter⸗ schaft: a) zu Abgeordneten: 1) der Kreis⸗Deputirte von Schierstedt auf Dahlen, 2) der Landratb Graf von der Schulenburg auf An⸗ gern und 3) der Landratha. D. von Nathusius auf Althaldensleben; b) zu Stellvertretern: 1) der Regierungsrath a. D. von Schnehen auf Kützow a. H., 2) der Regierungsrath von Arnim auf Branden⸗ stein, 3) der Rittergutsbesitzer von Nathusius auf Meyendorf, 4) der General⸗Land⸗Feuer⸗Societäts⸗Direktor Graf v. d. Schulen⸗ burg auf Altenhausen, und 5) der Landrath von Steinäcker auf Brumby; II. vom Stande der Städte: a) zum Abgeordneten: der Bürgermeister Lohmeyer aus Loburg; b) zu Stellvertretern: der Neuhaldensleben und der Zimmermeister
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